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Äthiopische Kaffee zeremonie: Rituale und Gastfreundschaft
Äthiopische Kaffeezeremonie: rituale und gastfreundschaft
Äthiopien gilt als die Wiege des Kaffees. Einer populären Legende zufolge wurde die Kaffeepflanze um 300 nach Christus von einem aufmerksamen Ziegenhirten entdeckt. Diesem Ziegenhirten fiel auf, dass seine Ziegen nach dem Fressen bestimmter Beeren extrem lebhaft wurden. Er erzählte dies dem Abt eines nahe gelegenen Klosters und so fing dieser Abt an, mit den Beeren zu experimentieren. Durch das Übergießen mit kochendem Wasser entstand ein anregendes Getränk: Die Geburtsstunde des Kaffees.
Schon bald wurde Kaffee nicht mehr nur ein Getränk, das wachhält, sondern ein Handelsgut und ein Mittel, um Menschen miteinander zu verbinden. Zu Ehren des heiligen Produkts führten die Äthiopier eine Kaffeezeremonie durch, die auch heute noch als Zeichen für Gastlichkeit, Freundschaft und Respekt gilt. Bekommen Sie die Gelegenheit, jemals solch einer Zeremonie beizuwohnen? Aber sicher!
Vorbereitung
Die Kaffeezeremonie liegt in den Händen der Frau oder der Tochter des Hauses. Sie trägt dabei traditionelle äthiopische Kleidung. Alle Gäste nehmen rund um den Ort Platz, wo der Kaffee aufgebrüht wird. Dieser Ort ist mit frischem Gras und eventuell mit Blumen zur Zierde bestreut worden. Die Gastgeberin stellt alle Attribute bereit und zündet Weihrauch an, dessen Geruch sich bald mit dem des Kaffees zu Ehren Gottes vermischen wird. Sie setzt sich auf einen dreibeinigen Holzhocker, der Berchuma genannt wird. Vor ihr steht ein Tisch, der ungefähr die gleiche Höhe wie der Hocker hat und auf dem ein Tablett mit Porzellantassen, den sogenannten Cinis, steht.
Kaffeebohnen rösten
Zuerst wäscht die Gastgeberin die grünen Bohnen und trocknet sie in einer flachen Pfanne über einem Holzkohleofen. Da-
nach beginnt die Röstphase. Die Bohnen verändern allmählich ihre Farbe. Bei einem kurzen Röstvorgang werden sie mittelbraun und wenn sie länger über dem Feuer gehalten werden, werden sie schließlich schwarz und glänzen durch die freigesetzten ätherischen Öle.
Aufbrühgefäß
Nach dem Rösten werden die Bohnen in einer schweren Holzschale mit einer Art Mörser zu Pulver gemahlen. Das Pulver wird dann in die Jebena gegeben, eine Brühkanne, in die kochendes Wasser gegossen wird und die über dem Holzkohleofen steht, bis der Kaffeesatz auf den Boden sinkt und der Kaff ee ausreichend stark ist. Kaffee servieren ist eine Kunst an sich. Aus der Höhe wird der Kaffee in die Tassen gegossen, ohne dass dabei ein einziger Tropfen verlorengeht.
Drei Runden
Die Zeremonie besteht aus drei Runden, in denen Snacks wie Popcorn oder traditionelles Brot serviert werden. Die erste Runde wird Abol genannt und in dieser Runde wird der Kaffee mit der höchsten Konzentration serviert. Aus Respekt wird der erste Kaffee den älteren oder wichtigen Menschen serviert. Tona nennt man die zweite Runde und Baraka die dritte. Da dem ursprünglichen Kaffee ständig neues Wasser hinzugefügt wird, wird das Getränk mit jeder Runde weniger stark. Während der Baraka steht der älteste Mann der Gruppe auf und segnet die Gastgeberin und ihre Familie. Dann segnet er den Rest der Anwesenden, und damit endet die Zeremonie. Auch zu Hause können Sie Ihren Kaffeemoment zu einem ganz besonderen machen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Tasse Kaffee. Das ist der erste Schritt. Mahlen Sie Ihre Bohnen selbst, damit Sie sofort die köstlichen Aromen genießen können, die dabei freigesetzt werden.
Geben Sie den gemahlenen Kaffee in einen Filter und gießen Sie langsam und in kreisenden Bewegungen Wasser darüber, denn dann kann der Kaffee langsam durch den Filter strömen. Wenn das gesamte Wasser durchgelaufen ist, ist Ihr Kaffee trinkfertig. Wir wünschen erhöhten Kaffeegenuss!
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