Kampfkunst Budo International 307 – März teil 1 2016

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Was passiert, wenn 2 Personen Chi-Sao praktizieren, was ist der Sinn ihrer Praxis und was sind ihre Ziele? In dieser 3er DVD, „Chi Sao von den Grundlagen bis zu fortgeschrittenen Niveaus“, spricht Sifu Salvador Sánchez den vielleicht wichtigsten Aspekt des Wing Chun Systems an, das Chi-Sao, die Seele des Systems, das es mit Charakteristiken versieht, die komplett verschieden zu anderen sind und dem Praktizierenden zu großartigen Fähigkeiten verhilft. Diese Arbeit behandelt einige an und für sich grundlegende Prinzipien, aber wenn wir sie vertiefen, werden sie euch überraschen. Es ist ein klarer Wesenszug der t r a d i t i o n e l l e n chinesischen Kultur, dass das, was am Anfang offensichtlich erscheint, einer zweiten oder dritten Lektüre bedarf, die sicherlich euren Fokus, Praxis und Verständnis änder n wird. Wir werden analysieren, wie man Chi Sao durch unsere Arbeitsdrills praktiziert und wie man diese Drills anwendet, diese Fähigkeit, bei einem Sparring, indem einige Konzepte verbunden werden, vielleicht nicht allzu sehr mit dem traditionellen Kung Fu verbunden, wie die Biomechanik, Strukturen, Physikkenntnisse, etc..., mit dem Ziel bessere Ergebnisse in der Praxis zu erreichen.

REF.: • DVD/TAOWS3

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„Der Alte kann nicht das Gleiche machen, was ein Junger macht; „Wir wollen alle alt werden aber das was er macht, ist besser.“ und wir leugnen alle, dass wir das erreicht haben.“ Cicerón Quevedo n der japanischen Kultur ist der 70. Geburtstag der wichtigste von allen. Die Japaner sehen diesen Jahrestag als ebenso wichtig an, wie den Tag der Geburt dieses Menschen und somit wird dieser Geburtstag das ganze Jahr lang gefeiert. Für die Japaner werden im anthropologischen Gedächtnis ihrer Kultur Zyklen von 10 Jahren als „karmische Zyklen“ angesehen. Die zehn ist die erste Zahl mit zwei Ziffern und bedeutet irgendwie den Eintritt in eine andere Dimension der Dinge. All das konkretisiert sich in einer bekannten geometrischen Figur, da alle 10 Jahre ein komplettes Segment eines gleichseitigen Dreiecks repräsentieren. Wenn man die 30 erreicht, vervollständigt sich da erste der zwei Dreiecke. Ein zweites Dreieck, aber diesmal abwärts gerichtet, besteht aus den Segmenten, die die nächsten drei Jahrzehnte repräsentieren. Beide zusammen bilden eine Figur mit sechs Ecken, (den David-Stern) so dass bei Erreichen der sechzig, alle Ecken feststehen, die vereint einen Kreis bilden, das Symbol des Schicksals und der Perfektion. (Das Zeichen der Unendlichkeit bildet sich durch die Verbindung von zwei Kreisen.) Das Schließen des Kreises ist somit dieser magische Moment, in dem die 60 Jahre erreicht werden, das heißt, die Geburt in einer neuen Etappe; oder wie sie es deuten, der Moment, in dem der Mensch endlich bereit und komplett ist, um das zu tun, für das er in diesem Leben gekommen ist, ein Moment, in dem das Schicksal lauter ruft, als jegliche andere Kraft. Japan hat eine ausgezeichnete Lebenserwartung, die höchste, dicht gefolgt von Spanien, unter den Ländern, die wir so nennen können (San Marino und Hong Kong sind noch weiter vorne, aber durch ihre Größe sind sie zunächst einmal Städte). Die Japaner erfreuen sich zweifellos guter Gesundheit und A kt iv ität im A lter. Es g ibt v iele Gründe, die zusammenspielen um diesen Zustand zu erreichen. Zu ihren am meist behütetsten Geheimnissen gehört natürlich eine gesunde Er nährung die Algen mit einem hohen Mineralgehalt, Fisch und Gemüsen enthält sowie Gewürze und Zusätze, die aus Soja gemacht werden (Shoju, Miso, Tofu, etc....), fermentiertes Gemüse, das gut für die Darmflora ist und natürlich Übungen, einige mythische Beispiele und Spezifizierungen für die Älteren, wie das „Densho butsu no kami“. Ihr vielleicht letztes und am meist geschätztes Geheimnis ist das „Do o raku“ (übersetzt als „mit dem Tao spielen“), etwas das wir im weiteren Sinne in unserer Kultur mit „Hobbies“ vergleichen können, aber es handelt sich in Wirklichkeit um Aktivitäten, die viel mehr sind als Hobbies und die sich in Arbeiten und Praktiken verwandeln, bei denen das Alter keine Barriere sondern ein Anreiz, ein zusätzlicher Wert ist und wo Erfahrung mit „Meisterhaftigkeit“ gleichgesetzt werden kann. Diese Meisterhaftigkeit ist es, die den Respekt und das Interesse der Jüngeren motiviert und hervorbringt indem sie angeregt werden, von den Älteren zu lernen. Dieses Treffen zwischen Generationen, das auf eine andere Art und Weise nicht künstlich wieder hergestellt werden kann, ist entscheidend wenn es darum geht, dem Leben einen Sinn zu geben, denn ab einem bestimmten Alter werden einfache Dinge, wie sich wertgeschätzt und nützlich fühlen, zur Wirbelsäule des Versuchs lebhaft weiterzumachen. Mit den

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Jahren werden wir körperlich schwächer, abhängiger und das generiert nicht nur Abwertung sondern auch Entmutigung. Die Alten fangen an für die anderen „unsichtbar“ zu werden. Außerdem sollte die Abwesenheit von primären Anreizen durch die eigene Willenskraft des Weiterlebens ersetzt werden. Vieles von dem was bis dahin automatisch passieren sollte, auf körperlichem und hormonellem Niveau, was auf die eigene Üppigkeit des Lebens zurückzuführen ist, sollten einfach durch bewusste Einstellungen ersetzt werden, die als „Handbuch“ dienen. Der meisterhafte Kreis dieser Beziehung bleibt erhalten, wenn die andere Seite dieses Treffen außerdem ausnutzt. Den Jüngeren ermöglicht der Kontakt mit Älteren, ihren Überschuss zu mäßigen, ihre Einstellung anzupassen und natürlich sich in der Zeit einzuordnen wenn sie, wie in einem Spiegel, sehen, wie sie (im besten Fall) selbst einmal sein werden. Das was das Wunder dieses Generationentreffen und dieses meisterhaften Kreises ausmacht, sind ein Reihe von Aktivitäten, Handwerk, Kunst und Techniken, die die Fähigkeit haben, bei den Ausführenden ein bestimmtes Aufeinandertreffen zwischen Verstand, Geist und Körper zu generieren. All die Aktivitäten, bei denen der natürliche Verfall des Körpers nicht nur durch ein Wachsen des Geistes ersetzt wird, sondern auch unendlich gesteigert werden kann, da es nicht von der Kraft, ein hinfälliges Attribut, abhängt, sondern vom Bewusstsein. Diese Aktivitäten sind von unterschiedlichster Natur und reichen von der japanischen Malerei Sumi-e bis zu Künsten wie dem japanische Bogenschießen (Kyujutsu), Origami (japanische Papierfaltkunst), Keramik, „Ikebana“ (Blumenkunst), Schwertschmieden, Handwerk traditioneller Produkte, Kampfkünste, etc.... Diese Verehrung der Älteren ist etwas, das wir im Westen noch unbedingt ler nen müssen, wo die Jugend normalerweise mit den Rücken zu ihren Älteren lebt und wo die Regeln und Werte der Jungen genau den Platz eingenommen haben, den ein ganzes Leben an Anstrengungen wegschiebt. Stattdessen schieben wir die Älteren fort und verachten die Nützlichkeit ihrer Erfahrung indem wir externe Werte auszeichnen, wie der wirtschaftliche Raub, Erfolg um jeden Preis und den Egoismus als akzeptierte Flagge. Die Informationsgesellschaft und die elektronischen Fortschritte haben nicht geholfen, sondern eine Barriere, eine perfekte Ausrede geschaffen um jegliche vorherige Erfahrung abzuwerten, als ob jetzt alles neu unter der Sonne wäre, obgleich in Wahrheit das Gegenteil der Fall ist. Im Leben sprechen wir immer von „den gleichen Hunden“, aber mit unterschiedlichen Halsbändern. Die Älteren, die Gefangene dieses Zustands sind, „verkleiden“ sich als Junge bis es lächerlich wird und es Zeit wird ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und ihre Privilegien zu erhalten. Die Männer färben sich die Haare, um graue Strähnen zu verstecken, die Frauen geben Millionen für Cremes aus und beide gehen zur Schönheitschirurgie um einen Prozess anzuhalten oder zurückzustellen, der nicht verhindert werden kann. Alt werden ist etwas, wie Groucho sagte, das passiert, wenn man lange genug lebt. Es ist keine besondere Tugend, es werden Inhalte hinzugefügt, aber es ist auch kein Nachteil.


Schlussendlich ist es der Horizont, der uns alle erwartet, wie ich gesagt hab... im besten Fall. Die Alternative zum Altwerden ist tot zu sein; aber genau das bedeutet, dass das Alter eine Eroberung ist, ein Privileg und ein Wert in sich selbst, aber es ist noch besser, wenn es durch Erfahrung geschmückt wird und Meisterhaftigkeit in einer würdevollen Sache, die an diejenigen weitergegeben wird, die hier bleiben und nicht vergessen, dass dies jeden Nachbarssohn demütig werden lässt... auch sie (die Jungen), haben ein Ablaufdatum. Niemand hat es so gut ausgedrückt wie der geniale Autor von „Die Kupplerin“ D. Fernando de Rojas: „Niemand ist weder so alt, dass er nicht noch ein Jahr länger leben kann, noch so jung, dass er nicht heute sterben könnte.“ Ein großartiges Leben zu haben bedeutet nicht nur lange zu leben. Das Alter sollte etwas schmackhaftes, erstrebenswertes und würdevolles sein, es ist die Arbeit eines ganzen Lebens. Eine Kultur, die die Werte der Jugend voranstellt, ist allerdings nicht der richtige Rahmen, aber alle und jeder einzelne können wir dieses Omelett umdrehen indem wir uns bewusst darüber sind, was Realität und was Einbildung ist. Der Tod ist die einzige, unverrückbare Sicherheit in unserer Zukunft, aber es gibt viele positive Wege unser Leben zu organisieren, auf denen die Tugend dahingehend vorherrschend ist, dass wir, wie Neruda, am Schluss und in jeden Moment bestätigen können „Ich bekenne mich dazu, gelebt zu haben“. Wenn man den Nektar der Erfahrung destilliert, gleicht nichts der Macht, dem beherrschten Blick, dem sanften Lächeln eines Greises, eines Menschen der seine Tage genossen hat. Wenn es so ist, wie die Japaner denken, dass die Siebziger die wirkliche Geburt dieses Lebens sind, bleibt uns keine einzige Minute uns vorzubereiten und das Beste unseres Schicksals zu erfüllen. Möge nichts diese Vereinbarung zerstören, das Leben ist ein vergänglicher Schatz und das Alter seine goldene Kirsche... wenn wir wissen es zu leben.

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Russische Kampfkünste

System ist eine russische Kampftechnik, die Leidenschaften erweckt. Einige dafür und einige dagegen, sicher ist, dass die Leute darüber reden und sich für das System interessieren und zu einem Großteil redet man und weiß dabei sehr wenig darüber, was man sagt. Es ist normal, dass wenn in dem Kampfpanorama etwas Neues entsteht, bleibt es in dem Mysterium eingepackt und anfällig für den Opportunismus. Um diesen Fall zu klären habe ich schon vor einigen Jahren den Meister Weitzel kontaktiert um, aufgrund seines pädagogischen Fokus und seiner exzellenten Verfügbarkeit, auf die Kollaboration für die Verbreitung des Systems zu zählen. Er spricht englisch, russisch und deutsh perfekt und hat einen exzellenten Charakter, was ich früh an unserem Treffen entdeckt habe. Seine vibrante Erscheidung, rotblonder Wikinger, hebt sich nicht negativ von seiner wahrhaften Persönlichkeit, Sympathie, seinem gutem Benehmen und seiner Umgänglichkeit ab. Wir haben nicht nur eine wunderbare Zeit zusammen gehabt, fåíÉêîáÉïW=dÉê~äÇ=táåÇáëÅÜ=Ñêçã=póëíÉã~=sáÉåå~ mÜçíçëW=«=^äÑêÉÇç=qìÅÅá=

„Mit seinen 41 Jahren, Vater von vielen Kreaturen, hat Andreas schon sehr, sehr viel gemacht. Er ist Führer und Gründer seiner eigenen Schule “Systema Academy Weitzel”, in Augsburg, von dort er sich regelmäßig auf den Weg macht, um seinen Stil zu lehren, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Rest Europas.“



Russische Kampfkünste „Man erkennt es daran, wie gut man sein Gleichgewicht hält, wie entspannt und ganzheitlich man sich bewegt, wie gleichbleibend der emotionale Zustand ist.“


Systema sondern konnten auch eine große Arbeit machen von der ich hoffe, dass sich viele von ihnen einen Nutzen machen können. Der Meister Weitzel lehrt das System mit Ordnung und Kriterium. In seinen Händen ist dieser Stil für seine Mengen und der der das Video sieht, wird viel von diesem lernen und sich von der Praxis von vielen Stereotypen distanzieren die bis heute noch in dieser Materie zirkulieren. Mit seinen 41 Jahren, Vater von vielen Kreaturen, hat Andreas schon sehr, sehr viel gemacht. Er ist Führer und Gründer seiner eigenen Schule “Systema Academy Weitzel”, in Augsburg, von dort er sich regelmäßig auf den Weg macht, um seinen Stil zu lehren, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Rest Europas. Beginnende Kontakte verkünden das Interesse durch seine Dienste in vielen Teilen der Welt und nach diesem Artikel und der Erscheinung seines neuen Videos sind wir sicher, dass es so in vielen anderen Ländern sein wird. Zwei Schüler begleiteten ihn während seiner Aufnahme: Michael Hazenbeller (Cheflehrer des Systems in Rastatt, Deutschland) und Thomas Gössler Systemlehrer in der Akademie in Augsburg). Ein Russe und ein Deutscher, wunderbare, die sich an diesem Tag sehr angestrengt haben…Danke an ihre Arbeit. Wahrscheinlich ist die erste Arbeit von vielen, wird dieses Video kohärente, logische und perfekt organisierte Regeln aufstellen, um die Basis der Funktionen von einem so leidenschaftlichen, unbekannten Stil, ohne Geheimnisse und wie ich es seit sehr vielen gemeinsamen Gefühlen gesagt habe. In dem Video erklärt Meister Weitzel mit Klareit die Systematik, die Formeln und die Techniken, wie und warum man sie anwendet. Zweifellos ist das etwas, auf das viele gewartet haben. Jetzt ist es hier. Genießen Sie es! Alfredo Tucci


Russische Kampfkünste Budo International: Woher kommt Systema, wo sind seine Ursprünge? Andreas Weitzel: Die Kriegskunsttradition ist sehr alt in Russland. Die Menschen dort mussten sich ständig Angreifern aus dem Osten, dem Norden, dem Westen und dem Süden stellen und sie abwehren. Zur gleichen Zeit wurde ein reger Wissensund Erfahrungsaustausch mit zahlreichen Nachbarsvölker n und Verbündeten betrieben. Das erworbene Können wurde eingesetzt, erprobt, korrigiert. Im heutigen Systema haben wir das Produkt einer gigantischen Arbeit, die sich über Generationen erstreckte. B.I.: Welche Grundprinzipien vertritt Systema? A.W.: Im Systema betrachtet man den Menschen als eine Einheit des Körpers, der Psyche und des Geistes, in der alles miteinander verbunden und voneinander abhängig ist. Deswegen sprechen wir von drei Grundsäulen, auf denen Systema basiert – die Form, die Atmung und der Zustand. Mit der Form meinen wir die Art und Weise, wie man seinen Körper hält und bewegt. Die Form ist vier Grundprinzipien unterworfen. Zunächst ist das Prinzip der Gesammeltheit da. Es sagt aus, dass der Körper immer eine Lage anstreben soll, in der er gesammelt ist: Der Rücken ist gerade, der Kopf sitzt aufrecht, Arme sind am Körper, Füße bleiben unter dem Becken, keine großen Schritte, der Schwerpunkt bleibt

direkt unter dem Rumpf usw. Als nächstes kommt das Prinzip der Ganzheitlichkeit. Der Körper soll sich als Ganzes bewegen. Um dieses Prinzip zu veranschaulichen, sprechen wir davon, dass die Schulter mit den Hüften, die Ellenbogen mit den Knien, die Hände mit den Füssen verbunden sind. Das Prinzip der Entspanntheit verlangt, dass man alle Muskeln entspannt lässt, die man gerade nicht braucht. Die Muskeln, die man gerade für eine Bewegung braucht, spannt man nur so viel, wie nötig an. An den Stellen, wo man eine sinnvoll dosierte und ausgerichtete Spannung braucht, füllt sich der Körper voll bzw. gefüllt an. Deswegen spricht man im Systema vom Prinzip der Gefülltheit, wenn man ler nt, die Muskelspannung richtig einzusetzen. Mit dem Zustand als Grundsäule des Systema meint man den psychischen, mentalen, emotionalen Zustand, den man kontrollieren soll. Emotionen sind ein schlechter Ratgeber. Deswegen ist es für uns wichtig, dass unser Bewusstsein stets die Emotionen mit Hilfe des Willens kontrolliert und beherrscht. Um dies zu lernen, entwickelte man im Systema einfache, aber äußerst effektive Trainingsmethodiken. Die dritte Grundsäule des Systema ist die Atmung. Sie ist die Brücke zwischen den anderen zwei. Denn so, wie man atmet, so denkt und bewegt man sich. Wenn die Atmung unterbrochen wird, entsteht die Panik, die den Körper lähmt. Wenn man Angst bekommt,

vergisst man zu atmen, und der Körper hört auf zu gehorchen. Wenn man sich unkontrolliert verspannt, hält man den Atem an und lässt Emotionen aufkommen… Aber die Atmung ist zugleich der Schlüssel zu dem Körper und der Psyche des Menschen. In Gefahrsituationen ist es nur schwer, Ratschlägen, wie „Entspann dich!“ oder „Hab keine Angst!“, zu folgen. Aber beides wird möglich, wenn man seine Atmung unter Kontrolle bringt und sie dazu einsetzt, die Kontrolle über die Psyche und den Körper zu erlangen. B.I.: Wie kamen Sie zu Systema und warum sind Sie dabei geblieben? A.W.: Ich betreibe Kampfkünste, seit ich laufen und denken kann. Mein Vater, seinerzeit ein begnadeter Nahkampfspezialist, brachte mir Elemente von Judo, Karate und Boxen bei. Als ich acht Jahre alt war, schickte meine Mutter mich zum griechischrömischen Ringen. Später wechselte ich zum Judo und Boxen, lernte Kungfu und Karate… Fast fünfzehn Jahre probierte ich verschiedene Kampfkünste durch und war ständig auf der Suche nach etwas besserem, umfassenderem. Einmal, als ich etwa vierzehn war, hörte ich, dass es auch russische Kampfkünste geben soll. Das machte mich neugierig. Aber erst mit zweiundzwanzig fand ich Systema und war gleich fasziniert davon. Ich stellte fest, dass ich alles im Systema habe, was ich von einer ganzheitlichen, umfassenden Kampfkunst erwarte, und

„Fast fünfzehn Jahre probierte ich verschiedene Kampfkünste durch und war ständig auf der Suche nach etwas besserem, umfassenderem. Einmal, als ich etwa vierzehn war, hörte ich, dass es auch russische Kampfkünste geben soll. Das machte mich neugierig. Aber erst mit zweiundzwanzig fand ich Systema und war gleich fasziniert davon..“


Systema


Systema


„Mit dem Zustand als Grundsäule des Systema meint man den psychischen, mentalen, emotionalen Zustand, den man kontrollieren soll.“


Systema sogar mehr. Ob waffenlose Selbstverteidigung, Kampf gegen mehrere Gegner, Waffenkampf und Einsatz von improvisierten Waffen, Nothilfe und Schutz von Dritten, Kampf in der Bodenlage und auf engstem Raum… Es ist alles da. Und dazu noch ausgeklügelte Trainingsmethodiken zur Steigerung der Beweglichkeit, der Präzision, der Kraft und der Ausdauer, Förderung der eigenen Gesundheit durch richtige Bewegung, konstante Atmung und Massagen und vieles mehr. Da bleibt man gerne. B.I.: Wodurch unterscheidet sich Systema Ihrer Meinung nach von anderen Kampfkünsten? A.W.: Ich kann nicht von allen Kampfkünsten reden, denn ich kenne bestimmt nicht alle. Aber von einigen Kampfkünsten unterscheidet sich Systema dadurch, dass es keine vorgefertigten Lösungen bietet. Wir gehen von der Annahme aus, dass ein entspannter, kräftiger, beweglicher Körper in Kombination mit einer lockeren, stabilen Psyche immer in der Lage sind, adäquat auf Konflikt- und Gefahrsituationen zu reagieren. Also bringt man dem Menschen im Systema lieber bei, sich prinzipiell richtig zu bewegen bzw. zu verhalten. Ich könnte das an folgenden Beispielen erläutern: Anstatt einen oder anderen Schlag, Tritt, Wurf oder Hebelgriff zu ler nen, ler nt man im Systema, wie man prinzipiell schlägt, tritt, wirft oder hebelt. B.I.: Wie unterscheidet sich Systema von m o d e r n e n Wettkampfsportarten wie z.B. MMA? A.W.: Nun, in erster Linie durch eine andere p s y c h i s c h e Ausgangslage. Systema ist kein


„Ich kann nicht von allen Kampfkünsten reden, denn ich kenne bestimmt nicht alle. Aber von einigen Kampfkünsten unterscheidet sich Systema dadurch, dass es keine vorgefertigten Lösungen bietet. “




Russische Kampfkünste Wettkampfsport, und damit ist alles gesagt. Das psychologische Verhalten in einem Wettkampf und das in einer Situation, wo es um Leben und Tod geht, sind sehr unterschiedlich. Daraus resultieren sich auch die Bewegungen. Verstehen Sie, es ist schon ein Unterschied, ob man für einen Fehler mit einem Punkt bestraft wird oder sein Leben verliert. Im Systema beschäftigt man sich aber genau damit – wie man in Extremund Gefahrsituationen überlebt. Das Ziel im Wettkampfsport ist zu gewinnen, das Ziel im Systema – nicht zu verlieren. Das bedeutet: Wenn ich erreiche, dass eine gefährliche Situation erst gar nicht entsteht, ein Kampf erst gar nicht stattfindet, habe ich mein Ziel erreicht. Im Wettkampfsport wäre das kontraproduktiv. B.I.: Wieso ist Systema Ihrer Meinung nach "straßentauglich"? A.W.: Weil es einfach ist. Systema ist einfach, aber nicht leicht. Einfach bedeutet für mich, dass die Lösungen direkt, präzise und natürlich sind. Ein Straßenkampf entscheidet sich meistens in den ersten drei Sekunden. Um einen Angriff abzuwehren, reichen im Idealfall nur zwei Bewegungen – die Angriffslinie verlassen und präzise zuschlagen. Manchmal ist das Ausweichen sogar unmöglich. Dann muss eben eine einzige Bewegung ausreichen, um die Chance für sich zu nutzen. Systema bietet seinen Anhängern genau solche Fertigkeiten. B.I.: Kann man als Polizist oder Soldat vom Systematraining profitieren? A.W.: Zweifelsohne. Systema lehrt, kontrolliert zu agieren und adäquat zu reagieren. Es bringt einem bei, seine Emotionen zu beherrschen und sich vom klaren Verstand leiten zu lassen. Es lehrt, wie man sich präzise und ökonomisch bewegt. Und ganz wichtig – wie man sich auf natürliche Weise bewegt. Ohne Kampfstellungen, ohne festgelegte Bewegungsabläufe, ohne vorgefertigte Lösungen. Dafür wird viel Wert auf solche

„Systema lehrt, kontrolliert zu agieren und adäquat zu reagieren. Es bringt einem bei, seine Emotionen zu beherrschen und sich vom klaren Verstand leiten zu lassen.“



Russische Kampfkünste Fertigkeiten, wie Spontanität, Improvisation, Anpassungsfähigkeit usw., gelegt. Und vergessen Sie die Vielseitigkeit des Systema nicht. Ich würde sagen: Ideal für Polizisten und Soldaten. B.I.: Kann ich Systema auch lernen, wenn ich eine körperliche Behinderung habe oder bereits schwere Verletzungen durch einen Unfall hatte? A.W.: Selbstverständlich ja. Ein solcher Mensch würde ler nen, seine scheinbar begrenzten Möglichkeiten optimal, also scheinbar unbegrenzt zu nutzen. Ich kenne viele Beispiele, wo es den Trainierenden mit Handicap mit entsprechendem Einsatz und Trainingsaufwand gelungen ist, sich auf das gleiche Niveau hochzuarbeiten, wie ihre Kollegen. Wenn der Wille stark und der Fleiß groß sind, gibt es keine prinzipiellen Unterschiede zwischen den Trainierenden. B.I.: Ist Systema etwas für sehr junge und sehr alte Leute? A.W.: Bei mir trainieren Kinder ab vier. Ihr Trainingsprogramm beinhaltet in erster Linie

spielerische Übungen zur Förderung der Koordination und die Beweglichkeit. Und sie raufen viel. Kinder mögen raufen. Etwas später kommen immer mehr Übungen für die Kraft und die Ausdauer, viel Akrobatik und Fallschule. Und noch mehr Ringkampf. Ob im Stand oder in der Bodenlage, der Ringkampf gibt den Kindern die richtige Basis für ihr späteres Training. Sie lernen, sich weder vor der Nahdistanz, noch vor dem maximalen Widerstand des Gegners zu fürchten. Sie lernen fallen, rollen, werfen und halten. Später, wenn Kinder älter werden, lernen sie schlagen und treten, und wie man sich gegen beliebige Angriffe verteidigt… Bei Erwachsenen gibt es keine Grenzen nach oben. Erst vor kurzem gab ich ein Seminar an meiner Schule in Augsburg, an dem zwei Herren teilnahmen, die über siebzig Jahre alt waren. B.I.: Wem würden Sie Systema empfehlen und warum? A.W.: Jedem, der Wert darauf legt, sich natürlich und gesund zu bewegen. Jedem, der nach einer effektiven Selbstverteidigung sucht. Jedem, der eine ganzheitliche Kampfkunst trainieren möchte. Und


Systema


Systema natürlich jedem, der seine Kampffertigkeiten beruflich braucht. B.I.: Es gibt im Systema keine Gurte. Wie bewertet man die Arbeit eines Schülers und seine eigene? A.W.: Alles wird im Vergleich erkennbar. Man sieht und fühlt, wie gut dein Gegenüber ist, wenn man mit ihm trainiert. Man erkennt es daran, wie gut man sein Gleichgewicht hält, wie entspannt und ganzheitlich man sich bewegt, wie gleichbleibend der emotionale Zustand ist. Aber ich möchte an dieser Stelle betonen, dass jeder mit jedem im Systema trainiert. Im Training sind wir alle Schüler, die lediglich unterschiedlich lang dabei sind. Denn im Systema kann man nur gemeinsam wachsen. Nur wenn du dafür sorgst, dass dein Trainingspartner möglichst gut wird, kann der seinerseits für deinen Fortschritt sorgen. B.I.: Man sieht auf Videos meist sehr langsame Bewegungen - wie realistisch kann man da trainieren?

A.W.: Wir trainieren langsam, damit der Körper und die Psyche das Gelernte verinnerlichen. Es braucht seine Zeit, hinderliche oder sogar falsche Bewegungsmuster, die man sich davor aneignete, in freie und spontane Bewegungen umzuwandeln. Voreiliges schnelles Üben würde diesen Vorgang nur stören. Das heißt aber nicht, dass wir ausschließlich langsam trainieren. Der Trainingsweg sieht so aus: Langsam ohne Widerstand – langsam mit Widerstand – schnell ohne Widerstand – schnell mit Widerstand. Systema ist eine Kampfkunst. Das bedeutet, dass man lernt, auch mit Vollgas und Vollkontakt zu arbeiten. B.I.: Systema ist ja berühmt für seine "heavy fists" - können Sie uns erklären was das besondere an diesen Schlägen ist? A.W.: Das Besondere an den Systema-Schlägen ist, dass sie tatsächlich sehr schwer und wirkungsvoll sind, obwohl sie scheinbar mühelos ausgeführt werden. Das Geheimnis liegt darin, die Schultermuskulatur entspannt zu halten. Das ist schwieriger, als es sich




Systema anhört. Die meisten Menschen schieben ihre Fäusten nämlich beim Schlagen und verspannen dabei die Schultermuskulatur. Das führt zu Kraftverlusten, die man durch einen Gesamtkörpereinsatz ausgleicht. Genau dies versuchen wir zu vermeiden. B.I.: Was bringen traditionelle Waffen wie Peitsche oder Säbel für das Training? A.W.: Im Systema betrachten wir jeden Gegenstand, mit dem wir trainieren, nicht nur als Waffe, sondern in erster Linie als ein Trainingsgerät. Und jedes von diesen Trainingsgeräten ist dazu da, um eine oder mehrere Fertigkeiten zu erlernen. Der Ringkampf stellt die körperliche Basis des Systema dar, der Faustkampf schult die Psyche, aber der Waffenkampf, insbesondere der Schwertkampf, ist die technische Basis des Systema. Wir haben folgende „Pflichtwaffen“: Messer, Stock, Kette, Peitsche und Schwert bzw. Säbel. Mit dem Messer lernt man, sich um einen Punkt zu bewegen. Mit dem Stock – wie man sich um eine Linie bewegt. Die Kette lehrt einem, sich an die Linie anzupassen. Die Peitsche bringt einem das Anpassen an den Punkt bei. Und der Schwert bzw. der Säbel vereint alle diese Fertigkeiten in sich und stellt die Krönung des Waffenkampfes im Systema dar. B.I.: Wie kann man Systema in sein tägliches Leben einbauen? A.W.: Das Wichtigste, was Systema einem gibt, ist die Fähigkeit, mit Extremsituationen umzugehen und adäquat darauf zu reagieren. Egal, ob es ein Angriff auf der Straße oder eine schwere Krankheit ist, ein Autounfall oder ein Konflikt mit einem Arbeitskollegen, ein Sturz von der Treppe oder eine Verletzung bei einem Fußballspiel. Einige von meinen ehemaligen Studenten bedankten sich Jahre später, nachdem sie mich verlassen hatten, dafür, dass sie beinahe verletzungsfrei überlebten, als ein Auto sie überfuhr. Einige behaupten, dass das Systema-Training mit dem Schwerpunkt auf der Kontrolle von Emotionen und der Selbstbeherrschung der Grund für ihren beruflichen Erfolg sei. Und manche vergessen dadurch ihr Handicap und bleiben auf Augenhöhe mit ihren Kollegen. Systema bietet hier beinahe grenzenlose Möglichkeiten.

















Das ganzheitliche Vovinam ist einfach zum wahren Vovinam des Gründers zurückzukehren. Das Ziel des Gründers war klar und offen verkündet: „Effiziente Techniken ernten, die Essenzen dieser Techniken anpassen und sie in Vovinam-Techniken umwandeln“ und dieses Konzept ist immer noch gültig und ist VERPFLICHTEND für alle Vovinam Meister auf der ganzen Welt. Vovinam ist also ein Forschungskonzept um eine super effiziente Stilrichtung zu erreichen. Allerdings vergessen 90% der Vovinam-Lehrer das und geben sich einem viel zu überladenen Programm hin, viel zu fixiert, viel zu ästhetisch und manchmal komplett für viele ineffizient Techniken. Das ganzheitliche Vovinam ist einfach wieder die ursprüngliche Essenz der Kunst des Meisters Nguyen Loc zu finden. Dafür haben wie die Prinzipien, die Basistechniken und wir müssen nur wieder die effizienten Formen jeder Technik üben sowie das grundsätzliche Prinzip anwenden. Auf dieser DVD, des Meisters Patrick Levet, werden wir die Grundlagen des ganzheitlichen Vovinam lernen, die Gefahren und Angriffe mit Messer, ganzheitliche Gegenangriffe und die Verteidigung gegen Dam Thang (direkte Faust), Dam Moc (Haken), Dam Lao (Speer-Hieb) sowie die grundlegenden Bein-Techniken.

REF.: • DVD/VIET6

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Wing Tsun Universe (WTU) Auszüge aus den Artikeln der WTU: in unseren Artikeln widmen wir uns den Themen WTU Wing Tsun, Kampfkunst, Philosophie, Psychologie, Gesundheit und die harmonische Entfaltung der menschlichen Potentiale.

Chaos und Ordnung In der Kampfkunst sind Ordnungen die verschiedenen Stile mit ihren Beschränkungen und innewohnenden Regeln. Kampfsport beruht auf Ordnung, genannt Regeln, welcher Art auch immer. Sie versuchen die Gefahr, den Übergriff, einer Ordnung zu unterwerfen, die dem Stil entspricht. Sie versuchen das Chaos des Kampfes und der Auseinandersetzung mit der vereinfachten Ordnung des Stiles zu erfassen, was aber nicht geht. Im WTU WING TSUN erhöhen wir die Qualität des Menschen, so dass er mit immer höheren Zuständen des Chaos jonglieren lernt, ohne es zu ordnen. WTU Wing Tsun ist eine Möglichkeit der Ausharmonisierung der eigenen Spaltung in die verschiedenen Fragmente, oder wie wir sagen, Zentren.

„In der Kampfkunst sind Ordnungen die verschiedenen Stile mit ihren Beschränkungen und innewohnenden Regeln. Kampfsport beruht auf Ordnung, genannt Regeln, welcher Art auch immer.“


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Auszug aus einer Arbeit von Si-Mo Abschluss Uni DZK Stage II Durch die Lehren des Budo wurde mir die asiatische Ausformung der Vermittlung der WegLehre bekannt. Der Weg des Budo ist f端r mich die Charakterschulung auf dem Weg in der Kampfkunst. Es geht dabei um die innere Haltung dem Lehrer, der Lehre und den Mitsch端ler n gegen端ber. Es hat viel mit Respekt und Aufmerksamkeit zu tun. Es ist der Weg zur Selbsterkenntnis und Vervollkommnung mittels der Kampfkunst, welche man betreibt und durch den Lehrer vermittelt bekommt.


WT Universe

„Der Weg des Budo ist für mich die Charakterschulung auf dem Weg in der Kampfkunst.“


„Was im Budo das höchste Ziel ist, ist bei uns der Ausgangspunkt, an dem die Arbeit beginnt. Denn erst wenn der fragmentierte Mensch, ein ganzer Mensch ist, dann beginnt die eigentliche Arbeit.“

In der WTU haben wir ein europäisches Äquivalent dazu, nur nennen wir es nicht Budo, da es einer anderen Kultur entspringt. Wir arbeiten im Exoteric Circle an den drei Zentren und somit an der Entfaltung der menschlichen Potentiale. Die Ausrichtung nach dem Lehrer und somit die richtige Haltung zu ihm sind die Grundvoraussetzung zur Arbeit am Weg. Denn Lernen hat mit der richtigen Annäherung und Ausrichtung zu tun und nicht mit Informationen und Wissensvermittlung. Was im Budo das höchste Ziel ist, ist bei uns der Ausgangspunkt, an dem die Arbeit beginnt. Denn erst wenn der fragmentierte Mensch, ein ganzer Mensch ist, dann beginnt die eigentliche Arbeit.


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„Das heißt, dass keine Anpassung an die Zeit und die Umstände und das menschliche Verständnis mehr passiert wäre. Also das meinen wir mit unserem Motto „Back to the Roots“ nicht!“


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“Back to the Roots” Viele Menschen verstehen unter diesem Satz einen Blick in die Vergangenheit, auf den Beginn oder die überlieferten Ursprünge einer Sache. Sie beginnen dann sorgfältig Schritt für Schritt zu analysieren, herumzureisen und versuchen auf diese Art eine Sache zu ergründen. Sie denken, den Werdegang in dieser Weise nachvollziehen zu können und sie denken, dass ein solches Vorgehen zu einer Art Legitimation führt. Sie bemühen dann Leute, die dieses Vorgehen bestätigen und bestätigen damit ihr eigenes Vorgehen und ihre Qualifikation. Der Beweis, dass man in einer Linie mit dem überlieferten Original ist. Sie leiten die Glaubwürdigkeit und die Richtigkeit einer Sache von der dokumentierten Überlieferungskette ab. Je näher am angenommenen ursprünglichen Original, desto besser. So als wäre das ausgereifte Produkt am Anfang gestanden und ab dann sei am besten keine Veränderung mehr eingetreten, oder zugelassen worden. Das heißt, dass keine Anpassung an die Zeit und die Umstände und das menschliche Verständnis mehr passiert wäre. Also das meinen wir mit unserem Motto „Back to the Roots“ nicht“!


„In der WTU haben wir dazu eine andere Sichtweise: Die Wurzel einer Sache ist immer gleich weit von unserem jetzigen Augenblick entfernt. Nicht weiter, wie bei Menschen vor 300 Jahren oder 3000 Jahren. Die Wurzel ist unsere eigene Verbindung mit den Leben und seinen Prinzipien.“


WT Universe

In diesem Denken werden dann oft die „Bildgeschichten“ mythischer Kulturen als historische Tatsachen interpretiert. Ein Interpretieren dieser Bilder in die aktuelle Denkweise wird quasi als Sakrileg betrachtet. Die Folge ist die Weitergabe von toten Klischees und leeren Ritualen, die unter Umständen in einer anderen Kultur unter anderen Umständen eine Funktion erfüllt haben, welche aber für unsere Zeit unbrauchbar und unangemessen ist. Mit so einer Vorgehensweise wird man weder der alten Zeit, noch der neuen Zeit gerecht. Denn wenn etwas irgendwo in einer Kultur oder in einer Zeit begonnen hat, heißt das doch nichts anderes, dass sich jemand über die Überlieferung hinaus gewagt hat, dass jemand etwas der Zeit angepasst hat. Sonst würde doch jede Veränderung oder Entfaltung unmöglich sein! In der WTU haben wir dazu eine andere Sichtweise: Die Wurzel einer Sache ist immer gleich weit von unserem jetzigen Augenblick entfernt. Nicht weiter, wie bei Menschen vor 300 Jahren oder 3000 Jahren. Die Wurzel ist unsere eigene Verbindung mit den Leben und seinen Prinzipien.




Die drei WTU Bewegungsprinzipien und der Schule des Augenblicks: „Erlaube Kontakt“ „Begleite Bewegung“ „Vermeide Distanz“










REF.: • KMISS-1

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„Vielleicht eine der besten Theater-Aufführungen der Kampfkünste“ Ausgezeichnete Darstellung im La Rambleta Theater von „Die Shizen, das Volk von Tengu“, eine audiovisuelle Darstellung, im Rahmen des dualen Jahrs Spanien-Japan, eine großartige Initiative der japanischen Botschaft in Spanien, um den Beziehungsaufbau zwischen den beiden Ländern zu feiern. Die Darstellung, die für diese Gelegenheit erstellt wurde, war zudem Teil der offiziellen Absolventenfeier in der Kaze no Ryu Schule, mit 6 neuen Shidoshi, Joho wie man in Shizengo sagt. Es wurde eine Dokumentarfilm über diese Darstellung produziert, mit seinem Making-off, Back-Stage, Interviews, etc. und es wird einen großen Teil der Vorführung beinhalten, damit alle, die sich für die Shizen Kultur interessieren, aber nicht teilnehmen konnten, auf der ganzen Welt davon zehren können. Das Volk von Tengu stellte sich vor, der Öffentlichkeit eine Präsentation der Shizen-Tradition bereitzustellen, eingerahmt von der Geschichte und Kultur und die interessantesten Aspekte hervorzuheben, zum einen seine Kampfkunst-Tradition, das Bugei und seine spirituelle Kultur, das E-Bunto.


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„Die Magie, die Begeisterung, der Geschmack des Authentischen. Die Kraft einer Kultur und eines Volks. Inszeniert in seinen Bräuchen“ 6 neue Shidoshi feiern ihren Abschluss gemäß der Shizen-Tradition, mit all ihren Zeremonien, mit den Ritualen und den alten Tänzen um das Lagerfeuer herum, der feierliche Schuss und die Gesellschaft ihrer Liebsten; mit Großzügigkeit und Reichhaltigkeit feiern und ehren sie alle sichtbaren und unsichtbaren Welten, die alten Bräuche des mächtigen Volks von Tengu in einer magischen und unvergesslichen Nacht... Wer sagte, dass es keine authentischen Dinge mehr gibt? Abschlussfeier der neuen Joho (Shidoshi) der Kawa-Linie, Kaze no Ryu Ogawa Ha Schule, die von Shidoshi Jordan Augusto Oliveira geleitet wird.









Vinh Xuan - Das Weng Chun von Fung Siu Ching aus Vietnam Eine besondere Forschungsreise gönnte ich mir kürzlich zu meinem dreißigjährigen Weng Chun- Lehrjubiläum, welches passenderweise mit einem weiteren Jahrestag zusammenfällt. Vor achtzig Jahren, im Jahr 1936, erhielt einer meiner Weng Chun- Vorfahren namens Yuen Chai Wan aus Foshan, ein Schüler von Fung Siu Ching, durch die Nanhai und Shunde „Expatriates“ Association eine Einladung nach Hanoi, um dort Weng Chun zu unterrichten. Text: Andreas Hoffmann, Christoph Fuß, Fotos: Andreas Hoffmann, Budo International



Weng Chun

Andere Stimmen meinen allerdings, dass er dazu gezwungen war, China zu verlassen, weil er in einem Duell einen Mitstreiter getötet hatte. Jedenfalls ließ er sich unter dem Namen Nguyen Te Cong, „Die Wiedergeburt des Bodhidharma“, in Hanoi nieder und unterrichtete das „Ewiger Frühling“- Weng Chun. Geläufig ist es dort heute unter dem sprachlich angepassten Begriff „Vinh Xuan“, für den jedoch dieselben chinesischen Schriftzeichen verwendet werden wie beim Weng Chun. Zu den wichtigsten Meisterschülern von Yuen Chai Wan zählen in Hanoi unter anderem Ngo Si Quy, Cam Thuc Cuong, Vu Ba Quy, Tran Van Phung und Tran Thun Tien, sowie einige weitere in Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt). Heute allerdings sind es bereits die Schüler der zweiten



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Generation nach Yuen Chai Wan, welche das Weng Chun in Vietnam ausüben und weitergeben. Zu einigen dieser Enkelschüler nahm ich Kontakt auf, denn ich wollte einen Repräsentanten dieser Kunst besuchen, um das Vinh Xuan/Weng Chun Vietnams zu erforschen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem Weng Chun Chinas zu erkennen. Doch letztlich wollte ich tiefer in diese Kunst eindringen, um sie von innen heraus zu verstehen, und deswegen entschloss ich mich schließlich, auch selber in Hanoi in die Lehre zu gehen. Nach längerem Recherchieren entschied ich mich für Sifu Nguyen Nam Vinh, der einer der bedeutendsten Linienhalter von Ngo Si Quy in Vietnam ist. Als er mich in meinem Hotel in Hanoi abholte, wusste ich, dass er genau der Richtige für mein Anliegen ist. Sifu Nguyen Nam Vinh ist ein ruhiger, eher bescheiden wirkender Meister, der sich aber



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während des Unterrichts als ein wahrer Virtuose des Weng Chun erwies. Er war sehr offen und zeigte mir das Weng Chun/ Vinh Xuan von innen heraus. Jeden Tag konnte ich eine komplette Form lernen, außerdem deren Anwendungen, Chi Sao, Kampfstrategien, Qi Gong sowie auch die Philosophie, die noch sehr stark den Bezug zum Shaolin Chan (Zen) erkennen ließ. Vor meinem ersten Unterricht durfte ich vor dem Schulaltar unseren Ahnen Respekt



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erweisen, und überhaupt fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Gleich am nächsten Tag fand das jährlich stattfindende große Vinh Xuan-/ Weng ChunTreffen der Ngo-Familie am Grab von Großmeister Ngo Si Quy statt. Es war mir eine besondere Ehre, dass ich eingeladen wurde – und es war für mich ein Wink des Karma/Schicksals, dass ich gerade in dieser besonderen Zeit in Hanoi anwesend war. Sifu Nguyen Nam Vinh führte mich durch diese denkwürdige Zeremonie und die Feierlichkeiten,


und ich meinte in dieser besonderen Atmosphäre regelrecht das Wirken von Großmeister Ngo Si Quy zu verspüren, ein Gefühl sehr ähnlich dem, das ich bei dem letzten Weng Chun- Großmeister in Hong Kong wahrgenommen hatte, bei Großmeister Wai Yan. Im Unterricht konzentrierte ich mich zunächst auf die Formen, namentlich die Thủ đầu quyền, Khí công quyền, sowie die „108-Form“ Hệ thống. In der ersten Form, der Thủ đầu quyền, werden die Grundübungen des Weng Chun in einem natürlichen, beckenbreiten Stand vermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf der entspannten, natürlichen Ausführung der Armtechniken. Man lernt dabei identische Bewegungsmuster, wie sie sich auch in den chinesischen Weng Chun- Formen Weng Chun Sap Yat Kuen und Weng Chun Saam Pai Fat finden, aber auch in der chinesischen Wing Chun Siu Nim Tau. Das ist historisch leicht zu verstehen, da Yuen


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Chai Wan im 19. Jahrhundert durch Fok Bo Chun auch in das Wing Chun eingewiesen worden war. Mit der zweiten Form, Khí công quyền oder Qi Gong-Form, lernte ich mehr über die Entwicklung des Chi, des Atmens, der Weng Chun- typischen „Pumpbewegung“ sowie des dreidimensionalen Kreiselns. In den Partnerübungen steht immer das entspannte, präsente, wache und spontane Agieren und das Neutralisieren jeder Art von Angriffen im Vordergrund, und es wird sehr viel Wert auf das Chi Sao (Quai Tay) gelegt, die Übung der "fühlenden/klebenden Hände“. Dabei wird das Chi Sao zuerst ohne Schrittarbeit erlernt, danach kommt die Schrittarbeit in alle Richtungen hinzu. Eine Besonderheit stellt eine spezielle Übungsreihe im Chi Sao dar, bei welcher durch Stoßen und Ziehen die Ganzkörperkraft entwickelt wird, was auch im chinesischen Weng Chun nach Großmeister Wai Yan und nach Großmeister Pang Nam sehr betont wird. Weiterhin gibt es die 108Fom (Hệ thống), die zum Einen in die Luft, mit und ohne Schrittarbeit geübt, aber auch an der



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Holzpuppe sowie zusammen mit einem Partner ausgeführt wird. Interessant finde ich hierbei, dass jede Bewegung auch in unserer chinesischen Weng Chun- Holzpuppenform zu finden ist. Als ich schließlich die Vinh XuanTierformen sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, denn die Fung Siu Ching Chong Kuen- Form und die Siong Kung Chong Kuen- Form beinhalten beinahe identische Übungsabfolgen wie die vietnamesischen Vinh Xuan- Tierformen. Fung Siu Ching war besonders bekannt für die Chong KuenFormen, und die Tierformen bilden neben der 108er-Form das Herz dieses Systems – damit war mir völlig klar, dass es sich bei diesem Vinh Xuan tatsächlich um das Weng Chun meines Vorfahren Fung Siu Ching handelt ist, und wir eine Familie sind. Die Herzlichkeit, die ich von Sifu Nguyen Nam Vinh und seinen Schüler n erfuhr, überwältigte mich und macht mich sehr froh und dankbar. Auch die anderen Meister, die



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ich besuchte, wie zum Beispiel Meister Nguyen Ngoc Noi und Meister Doan Thuy Anh sowie auch all ihre Schüler waren mir gegenüber außergewöhnlich freundlich und aufgeschlossen. Für diese große menschliche Wärme, die mich sehr berührt hat, möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Nachfolgend alle Formen des Vinh Xuan/ Weng Chun: - Thủ đầu quyền - Basisform - Khí công quyền – Qi Gong- Form - Ngũ hình sơ bộ - Kombinationsform der 5 Tiere - Long hình quyền - Drachenform - Xà hình quyền - Schlangenform - Hổ hình quyền - Tigerform - Báo hình quyền - Leopardform - Hạc hình quyền - Kranichform - Hệ thống ( mộc nhân) - 108-Form (Holzpuppenform) - Langstock - Doppelmesser


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Brazilian Jiu Jitsu VACIRCA BROTHERS JIU-JITSU Die Vacirca Story ¦ Teil 3 Im Oktober 1997 war es nun soweit, dass ich dank der finanziellen Unterstützung von meinem Freund Marco, Grossmeister Pedro Hemetério (oder Professor Pedro, wie ihn seine Schüler liebevoll nannten) besuchen konnte. Professor Pedro war der erste Rotgurt-Träger von Grossmeister Hélio Gracie und hatte zuvor jahrelang für Carlos und Hélio in Rio de Janeiro unterrichtet. Anfangs war Hemetério mir gegenüber, wie auch jedem anderen Fremden, sehr distanziert und skeptisch. Vor mir hatten ihn schon andere Amerikaner und Europäer aufgesucht, aber nur um ein paar Fotos mit ihm machen zu können, erzählte er mir immer wieder. Da ich aber mich sehr intensiv um sein Wissen bemühte, nahm er mich als sein letzter Privatschüler auf. Im Laufe des zweiten Ausbildungsjahres öffnete sich Professor Pedro ganz mir gegenüber und ging im Training sehr in die Details ein. Da ich auch einige Stunden nach dem Unterricht mit ihm Privat verbrachte, fiel mir auf, dass er mit seinen einheimischen Schülern aus seiner Akademie kaum Freundschaften pflegte. Einst sagte er zu mir, weil er zu oft enttäuscht wurde. Unter Professor Pedros persönlicher Anleitung erlernte ich das komplette und authentische Gracie Jiu-Jitsu Klassenprogramm, und zwar so wie er es einst von seinen Lehrern Carlos und Hélio gelernt hatte und es jahrelang an der Gracie Akademie in Rio de Janeiro unterrichtet hatte.

Text: Franco Vacirca, Sandra Nagel Fotos: Alfredo Tucci & Franco Vacirca urz vor Weihnachten im gleichen Jahr, nachdem ich aus Sao Paulo zurückgekehrt war und zuvor zusammen mit meinem Bruder Demetrio in Valencia ein Jiu-Jitsu Seminar gegeben hatte, lernte ich den Herausgeber Alfredo Tucci, von der Fachzeitschrift BUDO INTERNATIONAL, in Madrid kennen. Dank der neuen Zusammenarbeit mit BUDO INTERNATIONAL und Alfredo Tucci, der unser Wunsch das Brazilian JiuJitsu bekannt zu machen und unser professionelles Engagement teilte, war für uns Vacirca Brothers ein Geschenk von weit oben, denn schon bald würden wir unsere Jiu-Jitsu Seminare um die ganze Welt abhalten

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können. In den Filmaufnahmestudios in Madrid produzierten wir insgesamt sechs Lehrvideos (DVDs) zum Thema Brazilian JiuJitsu, sowie eines über das Cross-Fighting, eine Kombination aus BJJ und MuayThai Boxen in Kooperation mit Grossmeister Marco de Cesaris aus Rom, Italien. Tucci nannte unsere neue Lehrvideo-Serie VACIRCA JIUJITSU und so wurde praktisch über Nacht eine „neue“ Brasilianische Jiu-Jitsu-Marke in Europa geboren. Die Vacirca Jiu-Jitsu Welle brachte uns kurz darauf nach London, meiner Meinung nach, die wichtigste Stadt in Europa für Kampfkünste aller Welt, und gleich anschliessend auch nach Kreta, Madrid, Mailand, Varese, Rom, Athen, Moskau, St. Petersburg, Wien, und in verschiedenen Städten in Deutschland und natürlich in der Schweiz. Bei Grossmeister Pedro Hemetério lernte ich während verschiedene Jahre privat bei ihm, aber eines Tages, als Professor Pedro durch eine unheilbare Krankheit immer schwächer wurde, schien für ihn der Moment gekommen zu sein, mit mir über meine Zukunft zu sprechen. Er wollte ganz sicher gehen, dass ich noch vor seinem Tod die Gelegenheit bekommen würde, durch ihn und dem Verband im Staat Rio de Janeiro, dem er nicht nur angeschlossen war, sondern in den 60er Jahren einer der Mitbegründer war, offiziell graduiert zu werden. So stellte er sicher, dass ich den Kontakt zu Meister Reyson Gracie, Rotgurt-Träger und Sohn von Carlos Gracie (Senior) hätte, damit Meister Reyson mich mit seinem Bruder, Meister Robson Gracie (dem Präsidenten des Verbandes) prüfen und graduieren würde. Zwischen Meister Reyson und mir entstand schon nach dem ersten Treffen eine wunderschöne Freundschaft. Während seinem zweiten Besuch in Zürich, im Mai 2009, überreichte mir Grossmeister Reyson Gracie die offizielle Urkunde mit dem Titel „Professor de Jiu-Jitsu“ 5. Grad Schwarzgurt, das von dessen Präsidenten Grossmeister Robson Gracie unterzeichnet wurde. Nach dem Tod von Meister Hemetério, fühlte ich mich ein bisschen verlassen und emotionell konnte ich mich keinem anderen Lehrmeister mehr anschliessen. In Sao Paulo hatte ich während einer guten Zeit, neben einem wahren Meister des Jiu-Jitsu verbringen können, der mir auch das Ganze aus einer anderen Sicht gezeigt hatte. Als ich nun zuhause in Zürich war, befand ich mich öfters in Situationen, wo ich nicht wirklich wusste, ob ich weiterhin trainieren und unterrichten wollte. Durch den Verlust von Professor Pedro hatte ich eine grosse Wunde, welche ich mit aller Kraft versuchte wieder zu schliessen. In Sao Paulo wusste jeder, dass Professor Pedro DER Verteidiger des Gracie Jiu-Jitsu war. Er seine eigene und unabhängige Gracie Jiu-Jitsu Akademie in den 50er Jahren gegründet, nachdem er gegen Hélios Bruder George in einem Jiu-Jitsu-Kampf besiegt hatte. Er war nicht der erste Jiu-Jitsu-Lehrer in Sao Paulo, und dies wusste er ganz gut, denn hier lebten schon


fast 50 Jahre vor ihm einige japanische Jiu-Jitsu Meister, die ebenfalls ihre eigenen Schulen gegründet hatten; in Rio de Janeiro wurde beispielsweise die erste Jiu-Jitsu-Schule erst um 1925 durch den Sada Miake Meisterschüler, Agenor Moreira Sampaio eröffnet. Hemetério arbeitete aber hart und machte sich schon sehr bald einen sehr guten Namen, auch ausserhalb der Gracie Familie. Durch ihn, lernte ich einige Nicht-Gracies Jiu-Jitsu Meister kennen. Das zeigte mir, wie weltoffen Professor Pedro gewesen war. Meiner Meinung nach verfügte er über sehr

grosses Wissen in vielen Kampfdisziplinen, blieb aber dem Hélio Gracie Jiu-Jitsu Programm treu und unterrichtete dieses bis zu seinem Tod. Professor Pedro hatte mir von seinen damaligen Jiu-Jitsu-Kollegen viel erzählt gehabt und so nahm ich mir die Zeit in ganz Brasilien herum zu reisen und sie so gut es ging aufzusuchen. Da doch einige Zeit vergangen war, musste ich teilweise ganz in den Süden, in den Norden oder ins Landesinneren reisen, um diese letzten wahren Meister des Brasilianischen Jiu-Jitsu aufzusuchen. Viele waren auch verstorben oder waren

schon so alt, dass sie nur noch den Kimono für Fotos anzogen. Aber dieses Herumreisen und Nachformen half mir teilweise meine offene Wunde zu schliessen. Diese Reise schenkte mir auch die einzigartige Möglichkeit zurück in die Vergangenheit zu gehen. Ich war auf den Fersen des grossen Mitsuyo Maeda gelangt und ohne es zu wissen, lernte ich die Geschichte des Jiu-Jitsu in Brasilien nochmals besser kennen. Jedes Mal wo ich nach Zürich zurückkehrte, verstand ich wie grossartig dieses System ist und wieviel noch zu lernen gibt, egal ob ich nun bei


Brazilian Jiu Jitsu


einem Gracie, Fadda, Cordeiro, oder wie auch sie immer hiessen, trainierte. Ein sehr enger Kern meiner Schüler in Zürich wurde quasi Teils meines „Experiment“ geworden. In meinem Labor, der Vacirca-Academy, erlebten sie hautnah dieses „SelbstStudium“ und halfen mir ohne es grossartig zu wissen, das neue Vacirca Brothers Unterrichts-Programm zu entwickeln. Es gab Zeiten wo wir sehr viel im Stand trainierten, so fast als würden wir eine Judo- oder Sambo-Schule sein, und dann kam wiederum die Zeit, wo wir gezielt aus- oder von der Guard- oder Mount Position übten. Dies entstand eben genau durch diese zahlreichen Forschungsreisen, welche mich zu den verschiedensten Interpretationen des Brazilian Jiu-Jitsu brachte. Während dieser Zeit verbrachte ich auch eine Weile in Cuba, wo tatsächlich auch verschiedene Grossmeister aus Japan und Russland sich über mehrere Jahre aufgehalten hatten. Ich konnte in viele Schulen trainieren, unter anderem auch bei den Polizeikräften in Havanna. Mit der Zeit wurde mir klar, dass die korrekte Bezeichnung für unser System „Jiu-Jitsu“ ist. In zahlreichen Zeitschriften und Internetforen wurde behauptet, dass wir eigentlich Judo trainieren würden und dass der „Brasilianische Stil“ gar nicht

existieren würde; oft ist die Rede auch von „Brasilianischem Judo“. Es stimmt, dass in Brasilien erst in den letzten Jahren, verschiedene Schulen und Organisationen, ein eigenes Unterrichts-Programm, zusammengestellt haben und dass selbst innerhalb der gleichen Organisation jede Schule nochmals ein eigenes Programm führt. Letztendlich macht dies, meiner Meinung nach, das Brasilianische System ebenso speziell anders. Es ermöglich jedem Menschen für sich das richtige zu finden. Ich bin heute auch der Meinung, dass wir die Gründung und Entwicklung des Brasilianischen Jiu-Jitsu nicht nur einer oder zwei Familien verdanken können. Tatsächlich fängt es doch schon damit an, dass die japanischen Meister in den 1900 diese grossen Reisen in Kauf nahmen um in neuen Ländern ihr wertvolles und einzigartiges Wissen verbreiten wollten. Ihren Schülern verdanken wir, dass sie diese Lehren weitergaben und neue Schulen gründeten und sich darum kümmerten, dass es daraus wiederum zahlreiche neue Generationen entstanden. So kann man heute auch von einem Brazilian Jiu-Jitsu sprechen, welches weltweit vertreten ist. Franco Vacirca www.vacircajiujitsu.ch







GRAPPLING Der Fokus des JEET KUNE DO auf die Kampfstudien Die Ankunft in Italien, in meiner Schule, von Sifu Larry Hartsell, Erik Paulson, John Machado und vielen mehr, war der perfekte Beginn um diese kur ze Analyse 端ber den speziellen Fokus vorzubereiten, den das JKD hat um das Studium der vierten Distanz anzugehen, des Kampfes, sowohl im Stehen, als auch auf dem Boden.


Die wachsende Aufmerksamkeit, die sich neuerdings auf die Kampftechniken richtet (vor allem auf den Bodenkampf) ist vor allem eine Antwort auf Bewegungen, w i e d a s b e r e i t s b e r ü h m t e U LT I M AT E F I G H T I N G C H A M P I O N S H I P d e r M M A u n d a n d e r e r, b e s s e r klassifizierbarer, Disziplinen im Rahmen des Sports, von denen sich das SHOOT WRESTLING, das in Japan sehr populär ist, das Sanshou, das SHUAI JAO und die Kunst des CHINNA (in China) hervorheben. urz nach den ersten Ausgaben des UFC, haben ein paar JKDOrganisationen beschlossen, das brasilianische JU JITSU, die einzige technische Quelle, die die vierte Distanz respektiert, zu übernehmen. Nun, bei allem Respekt gegenüber dem brasilianischen JU JITSU, das ich selbst betreibe und das sich als eines der effektivsten Wettkampfsysteme der Welt herausgestellt hat, verstehe ich nicht, wie eine so radikale Entscheidung in einem solchen Kontext wie dem JKD getroffen werden kann, in dem eigentlich Einstellungen vorherrschend sein sollten, die sich niemals nur auf ein einziges System beschränken, sondern offen gegenüber neuen oder anderen Ideen sein sollten. Statt jedoch zu diskutieren und nichts zu verbessern (erschaffen), möchte ich lieber meine vorhergehenden Aussagen rechtfertigen, mit der Absicht, dass jeder dies bewerten, kritisieren und sich mit etwas konkreterem auseinandersetzen kann, als ein paar prinzipielle Darlegungen. Alle Kampfsysteme, sei es westliche (griechisch-römische Kämpfe, Freikampf, türkischer Kampf, Pancrazio), östliche (Ju-Jitsu, Judo, Dumog, Chinna, Shuai Jao) oder gemischte (Sambo, ShootWrestling) unterscheiden sich zunächst, mehr als durch ihre unterschiedlichen Techniken, durch die Wichtigkeit die, innerhalb des Systems, den zwei fundamentalen Elementen entsprechend zugeordnet wird, der Sensibilität und der körperlichen Stärke. Beim Ju-Jitsu beispielsweise hat die Tast-Sensibilität eine große Bedeutung bis zu dem Punkt, dass es dem Praktizierenden dieser Disziplin möglich ist, gegen einen Gegner (eine Person) zu kämpfen, der sehr viel schwerer als er ist. Beim Freikampf und beim türkischen Kampf hingegen, zusammen mit einer guten Dosis Sensibilität, ist das vorherrschende Element die Kraft und wer in diesem Bereich Erfahrung hat, der kennt die zerstörerischen Konsequenzen der körperlichen Kraft dieser Athleten. Deshalb spiegeln die eigentlichen Techniken nichts weiter wieder, als die verschiedenen Wichtigkeiten, die die beiden vorher genannten Elemente in jedem System annehmen: Ein Praktizierender des Ju Jitsu, zum Beispiel, wird versuchen die

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Stützpunkte seines Gegners zu untergraben, so dass jegliche Bewegung von diesem kontraproduktiv wird, während ein griechisch-römischer Kämpfer Techniken in seinem Arsenal hat, die sich auf das Durchsetzen seiner Kraft auf den Gegner stützt (ein Klassiker ist der Sturz dieser Stilrichtung). Aber auf welche Art und Weise reiht sich das JKD in diese große Vielfalt an Systemen, Prinzipien, Techniken, etc. ein? Zuerst einmal, ohne einzelne Entscheidungen zu treffen. Die Kampfentfernung ist nicht besonders und wenn man sie lernt, kann man und sollte man auch nicht, den Fokus auf die Bevorzugung eines Systems über ein anderes legen, wie es auch in den anderen drei nicht gemacht wird. Die Überlegenheit, oder besser, die Zweckmäßigkeit einer Technik oder Methode kann nicht in einem absoluten Sinn bewertet werden sondern nur in Relation mit der Art des Gegners und der spezifischen Situation, in der man sich befindet. Diejenigen, die behaupten Praktizierende des JKD zu sein

und die die anscheinende Überlegenheit eines Wettkampfsystems über andere feiern, indem sie es damit rechtfertigen, dass dieses eine Kampf-Dimension beibehalten hat, die die anderen verloren haben und sich in Sportarten verwandelt haben, die möchte ich daran erinnern, dass selbst Sigung LEE Prinzipien, Techniken und Strategien des westlichen Kampfes und selbst des Esgrima in die bestehenden Elemente des ersten JUN FAN GUNG FU einführte. Natürlich bietet eine Disziplin, die mit dem einzigen Ziel trainiert wird richtig zu kämpfen, den JKD-Praktizierenden mehr Ideen als Disziplinen, die schon als Sportart anerkannt sind, aber ich sage es nochmal, deshalb braucht man sich keine Scheuklappen aufzusetzen. Nur weil man ein Kampfsystem beherrscht, bedeutet das nicht, dass man gegen Praktizierende anderer Wettkampfrichtungen kämpfen kann. Ich möchte auch daran erinnern, dass in aktuellen Begegnungen des Freikampfes viele


Spezialisten in diesem Gebiet oft von Persönlichkeiten besiegt werden, die vom Sportkampf und aus dem Judo kommen, vorne mit dabei Dan Severn. Der Fokus auf das GRAPPLING, der von meiner Schule, der JUN FAN JKD AKADEMIE (Ehren-Repräsentant in Italien der JUN FAN JKD GRAPPLING ASSOCIATION von Sifu Larry Hartsell) übernommen wurde, gliedert sich in verschiedene Phasen. Die erste ist das Erlernen der einfachen Technik, die man stehend oder auf dem Boden ausführen kann und die man viele Male wiederholen sollte, um Automatismen zu erschaffen und somit die Technik auf instinktive Art und Weise durchzuführen, ohne nachzudenken und dadurch das zu entwickeln, was Sifu Larry Hartsell „Muscle Memory“ nennt (muskuläres Gedächtnis). In der zweiten Phase lernt man die Distanzen, oder besser gesagt, wie man die Distanzen schließt. Dafür bevorzugt Sifu Larry Hartsell die Grifftechniken der Hand, da die erforderliche Sensibilität für eine gute Erfassung sowie die Griffe und Schläge des Trappings ideale Kontaktpunkte bieten, um die

Angriffstechniken auszuführen. Ein zweiter Schritt, nachdem man gute Einstiegsfähigkeiten entwickelt hat, besteht darin, sich eine Reihe von Hebeln anzueignen und die entsprechenden Variablen, die in verschiedenen Positionen funktionieren. Kämpfe können in vielen verschiedenen Positionen stattfinden, weshalb es wichtig ist, mit den Hebeln im Stehen, kniend und sogar auf dem Boden liegend zu experimentieren. Indem wir unsere Abfolgen und unsere Reihe an Hebeln entwickeln, lernt ihr die Prinzipien, die es euch ermöglichen die Grenzen der verschiedenen Gelenke zu überwinden. Um diesen Prozess zu erklären, sagte Sifu Hartsell immer: „Ich habe diesen Hebel in sechs verschiedenen Stilrichtungen gesehen und immer ist es der gleiche Hebel.“ Die vierte Phase ist der Wettkampf in Isolation, der isolierte Kampf, der seine Wurzeln im Training von Sifu Hartsell mit Bruce Lee hat: „Bruce wollte, dass einer von uns viel Schutzausrüstung anzog und mit einer geringen Anzahl an Techniken angriff; derjenige der sich verteidigte hatte seinerseits eine limitierte Anzahl an Angriffen, die er verwenden konnte und als die Distanz zwischen den beiden schloss, fing das Grappling an, bei dem der Verteidiger ein paar Unterwerfungstechniken hatte, die er durchführen konnte“. Diese Übung dient dazu, ein gutes Gespür für die Möglichkeit und die Stärke der Geschwindigkeit zu entwickeln, die notwendig ist, um die erler nten Techniken in den nachfolgenden Schritten effizient anzuwenden; schließlich kommt die Etappe, in der man sich mit der Matte vertraut macht, etwas das man nur auf eine Art und Weise entwickeln kann: Im Wettkampf. Der Wettkampf ist dafür da, die Variablen einer Technik zu analysieren, wenn man unter Druck ist und man sie schnell


ausführen muss; diese Phase kann man nicht vermeiden und die Stunden im Kampf können der fruchtbarste (rentabelste) Teil eurer Trainings sein. Manchen denken, dass das Training auf diesem Niveau nicht notwendig ist und sie glauben, dass zwei oder drei Techniken pro Position ausreichend sind; Die Methode von Sifu Hartsell basiert auch auf der Idee, dass wenn man zwei Techniken kennt, wird man in 30 Sekunden besiegt, kennt man fünft, hält man zwei Minuten aus, wenn man 20 kennt sind 10 Minuten nötig, dich zu besiegen und in dieser Zeit findest du vielleicht die Möglichkeit, die du zum gewinnen brauchst. Dieser multidisziplinäre Fokus ist die Wurzel der Methode von Sifu Hartsell, er selbst rät den Schülern, anderen Lehrer n des Grappling, Judo, Machado Ju-Jitsu, Shoot Wrestling sowie Sambo zu folgen und somit befinden sich nach und nach alle auf der Liste der Kampfkünste, die man lernt. Alles in allem sollte jeder Schüler in der Lag sein, seinen eigenen Weg zu finden und später die Kontrolle über sein Training zu haben. Schlussendlich hoffe ich, dass diese kurze technische Beschreibung in der Lage war, euch eine neue Perspektive


Mein Hauptziel ist es, Seminare für alle meine Repräsentanten zu geben, die in ca. 20 Staaten verteilt sind. Alessandro Colonnese ist mein exklusiver Repräsentant in Italien, momentan einer der besten, seine Organisation, die Jun Fan Kunde Do Akademie organisiert meine Seminare, verbreitet meinen Fokus auf das Jeet Kune Do und beschäftigt sich mit persönlichen Fragestellen meiner Organisation in Italien.“

zu geben, von der aus ihr die Distanz lernt, die mit der Zeit immer wichtiger wird und ich erinnere euch daran, dass 10 Minuten Training besser sind, als viele Stunden Theorie, also lasst uns trainieren gehen!!!

Interview mit Larry Hartsell, von Alessandro Colonnese Das folgende Interview wurde von Alessandro Colonna während seiner letzten Reise nach Kalifornien im Haus von Sifu Larry Hartsell durchgeführt, der bereits 50 Jahre Kampfkünste auf dem Buckel hat, seine Geschichte als direkter Schüler der ersten Generation von Bruce Lee, seine vielen Erfahrungen in der Armee und bei der Polizei der USA. Er gilt als einer der größten Experten des Jeet Kune Do auf der weltweiten Bühne bis zu dem Punkt, dass er von den eigenen Schülern zu einem der besten Kämpfer ernannt wurde. „Nach 40 Tagen anstrengenden Trainings im Haus von Larry, machte ich eine Pause, um mit dem alten Fels persönliche zu sprechen. Hier ist das Ergebnis.“ A Colonna – „ Larry, da du für die Jun Fan/JKD Grappling Association verantwortlich bist, die sich hauptsächlich mit der Distanz im Wettkampf befasst, kannst du uns sagen, warum es ein so spezifisches Kriterium ist?“ Hartsell – I. „Die Gründung eines solchen Vereins wurde mir von Bruce Lee vorgeschlagen. Er sagte mir, da meine technischen Eigenschaften sehr nah am Kampf seien, wäre es gut, meinen eigenen Verein zu gründen, der sich mit den spezifischen Techniken des Grapplings beschäftigt. Also gründete ich die Jun Fan/JKD Grappling Association. Das geschah 1991. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Studien und Aspekte des Jeet Kune Do, die mir von Bruce Lee beigebracht wurden, in der Welt zu verbreiten. Die Praxis basiert auf den vier Distanzen des Wettkampfes, die von Bruce Lee während des Trainings ausprobiert wurden. Die Entfernung der Tritte, die der Schläge, der Griffe und die des Kampfs, die ich besonders bevorzuge. Nach seinem Tod hinterließ Bruce uns 33 Kampftechniken, die er von Gene Le Belle, Hayward Nishioka und von der chinesischen Kunst Chinnà lernte und in die ersten Konzepte des Jeet Kune Do einführte. Du kannst in jedem Verein sein, der dir gefällt und gleichzeitig Mitglied in meinem sein. Ich unterrichte nur Leute, die hart trainieren wollen; jetzt sind wir eine große Familie, wir kennen uns alle, unser Ziel ist es, gemeinsam zu wachsen und die Prinzipien des Jeet Kune Do so zu verbreiten, wie Bruce Lee es gewünscht hätte. Ich will mich vergewissern, dass falls mir etwas passieren sollte, die Leute sagen können: „Ich habe von Larry Hartsell gelernt, einem direkten Schüler von Bruce Lee“. II. Meine Lehrer erhalten in der Tat ein Zertifikat, eine Mitgliedkarte des Vereins und ein Dokument ähnlich wie ein Pass. Wenn du unter meiner Führung unterrichten möchtest, brauchst du sechs Jahre Training und den Nachweis durch eine Prüfung, dass du alle Wettkampfdistanzen beherrschst.

A Colonnese – „Du hast das florierende Wachstum des pseudo JKD erwähnt, das momentan geschieht. Die amerikanischen Zeitschriften sind voll von Personen, die angeben das originale JKD zu unterrichten. Was denkst du darüber?“ Hartsell – I. „Nun, ich glaube es gibt viele, die auf den Wagen des Erfolgs aufsteigen wollen und aus einem merkwürdigen Grund gibt es keine Definition des Begriffs Jeet Kunde Do. Es gibt Leute, die vor vielen Jahren JDK machten und die jetzt nicht mehr üben und deshalb zurückgeblieben sind. II. Man spricht vom originalen JKD, im Gegensatz zu den JKD-Konzepten. Aber wir unterrichten weiterhin die Entwicklung des Wettkampfes. Das Leben geht weiter, es ist ein Prozess und ein Freund von mir pflegt zu sagen; „Warum soll man ein Auto von 1968 fahren, wenn man auch ein neues haben kann?“. Alles wächst. Kürzlich haben wir das Shoot Wrestling in unserer Jeet Kune Do Familie in Los Angeles eingeführt. Es ist eine Folge. Es gibt kein Ende im Prozess des Lernens. Die die sagen „Das ist alles was wir brauchen“ täuschen sich.“ A Colonnese – „Also bist du nicht mit denen einverstanden, die in den ersten Tagen mit Bruce Lee trainiert haben, sie sagen, dass das was sie machen in einer gewissen Art und Weise rein ist, ist es nicht so?“ Hartsell – I. „So ist es, Bruce experimentierte kontinuierlich. Er erarbeitete die Konzepte des Jeet Kune Do zwischen 1967 und 1970, in der Zeit in der er mit James Lee in Oakland lebte. Er fing allerdings richtig damit an den Kampf zu erfahren, als er in Los Angeles war. Er änderte sich ständig. Ich denke, irgendwann beschloss er sogar, den Begriff JKD aufzugeben! II. Über die, die sagen, dass sie das originale JKD machen, möchte ich gerne ein paar Sätze von Bruce Lee zitieren. Er sagte: „JKD ist nur ein Name, es ist ein Schiff, das man verlässt, wenn man es nicht mehr braucht.“ Mit anderen Worten, es ist ein Konzept, in dem man sich nicht aufhalten sollte; man sollte viel mehr darüber hinaus gehen um den eigenen Weg zu finden. Ich orientiere mich an der Wettkampfdistanz. Andere bevorzugen das Muay Thai und die lange Distanz, wie die Tritt-Distanz. Jedem das seine, denn es gibt keine zwei Personen, die genau gleich sind. III. Bruce konzentrierte sich mehr auf die Individualität der Person, als auf die Massenproduktion von dies oder jenem. Darum, kann man überhaupt von einem „originalen“ JKD sprechen? Ich glaube nicht...“ A Colonnese – „In der Tat ist die Idee eines kodifizierten Systems mit einem Anfang und einem Ende ein Wiederspruch zu den verbreiteten Ideen von Bruce Lee.“ Hartsell – I. „Genau so ist es. Er befand sich in stetiger Veränderung. Natürlich war das, was er am Anfang lehrte ausgesprochen effektiv, das zweifle ich nicht an, aber er war bis zu seinem Tod in einem ständigen Änderungsprozess.“ A Colonnese – „Ich habe einige sagen hören, dass Bruce Lee weder die Kampfkünste aus Südostasien praktizierte noch den Bodenkampf, trotzdem enthalten selbst die rohsten Versionen seiner Kunst, wie in seinen Filmen, Elemente des Kali und des Kampfes.“


Hartsell – I. „Einmal schrieb ein Jour nalist in einer Fachzeitschrift der Kampfkünste (Black Belt Magazine), dass Bruce nie Silat gelernt hatte. In Bezug dazu, fügte er hinzu „Warum sollte ich in den Kindergarten gehen, wenn ich schon in der Universität war?“ Das erschien mit alles ziemlich bescheuert, da ich selbst Notizen von Bruce Lee über Silat gesehen hatte.“ A Colonnese – „Bruce lernte Silat und Kali, sie wussten nicht mehr was sie schreiben sollten. In der Tat sollte man Silat und Kali nicht vergessen, auch wenn Bruce Lee es nicht gelernt haben sollte.“ Hartsell – I. „Silat ist eine schöne Kunst. Ich selbst lernte es mit Pendekar Paul de Thouars. Eine Sache, die ich machen möchte, ist die Harmonie zwischen den Kampfkünsten zu fördern. Wir können alle voneinander lernen, darum ist es nicht gerecht so die Leute geringzuschätzen.“ A Colonnese – „Nach so vielen Seminaren in der ganzen Welt, was glaubst du kann ein Schüler einer anderen Stilrichtung aus einem Seminar mitnehmen?“ Hartsell – I. „Das hängt von der Person ab. Manche nehmen die Message im Flug auf. In den USA lernten viele Leute, die den Amateur-Freikampf praktizierten, den Bodenkampf sehr schnell. Ein Ex-Boxer wird schnell die Handtechniken lernen. Alles in allem handelt es sich immer um unterschiedliche Dinge, die bei unterschiedlichen Personen gut oder schlecht laufen können. Ich selbst trainiere mit Yori Nakamura im Shoot Wrestling. Ich kann die Techniken gut genug aufnehmen, um sie in seine Seminare einzubauen.“ A Colonnese – „Also lernst du auch immer noch! Gibt es immer noch Leute, die in einem gelben Overall zu dir kommen und dich darum bitten ihnen beizubringen, den Nunchaku zu verwenden?“ Hartsell – I. „Einmal hat mich jemand gebeten, ihm Chi beizubringen, weil er sagte, dass Bruce Lee ein spezielles Chi hatte“ Ich glaube, Bruce Lee erlebte große Adrenalinausschüttungen. Er konnte es nach Belieben steuern. Ich glaube es ist etwas, das wir alle haben, wie die Frau, die ein Auto hochhob, um ihr Kind zu retten. Stress verursacht im menschlichen Körper seltsame chemische Veränderungen, die erstaunliche Ergebnisse liefern.“ A Colonnese – „Mir scheint, als gibt es zwei Denkschulen von Bruce Lee. Die eine für Leute wie dich, die seinen Methoden der Annäherung an das Training folgen und diejenigen, die eine obsessive Hingabe für Bruce Lee haben, als ob es sich um eine Ikone handle. Hast du nie einen dieser letzteren kennengelernt?“ Hartsell – I. „Natürlich, du solltest die Briefe sehen, die Linda Lee bekommt. Verrückte Dinge. Leute, die behaupten, von dem Geist Bruce Lees besessen zu sein. In den Seminaren ist es mir manchmal passiert, dass ich Leute mit dem besessenen Verhalten eines Neurotikers getroffen habe; ich behandle sie wie die anderen auch, weil in diesen Fällen muss man das so machen, auch wenn ich sie nie aus den Augen lasse.“ A Colonnese – „Wie viel trainierst du momentan im Verhältnis zu deinen Arbeitsverpflichtungen?“ Hartsell – I. „Das kommt auf den Monat an. Ich trainiere immer mit Gewichten und ich versuche Zeit

zu finden, um mit Dan Inosanto und Yuri Nakamura zu trainieren. Kurz gesagt, ich halte mich in Form!“ A Colonnese – „Ich habe gemerkt, dass sich die Zeitschriften in den USA immer den selben Personen widmen. Wenn man deine Herkunft beachtet, hast du nie genug das Interesse der Kommunikationsmedien geweckt, wie du es verdient hättest, warum?“ Hartsell – I. „Nun, viele dieser Zeitungen sind nur darauf ausgerichtet Kontraste zu produzieren, sie versuchen immer damit zu spielen „wer würde in dieser Situation gewinnen“. Ich hatte genug Publicity. Ich habe ein paar Artikel für das Martial Arts Magazine geschrieben, eine Zeitschrift, die ich wirklich schätze, weil sie sich nur mit den Trainingsmethoden beschäftigt. Allerdings ist diese ganze Geschichte von wegen „was ist das beste System“ nichts weiter als Müll und ich bevorzuge, mich davon fern zu halten, weil ich nichts beweisen muss. Ich war im Ring, ich habe auf der Straße gekämpft, ich weiß schon, was ich kann und ich muss es niemandem beweisen.“ A Colonnese – „Vielen Dank, dass du uns ein bisschen deiner Zeit geschenkt hast, Larry.“ Hartsell – I. „Ich danke dir, es war mir eine Freude.“


Alessandro Colonnese

WTKF World Traditional Kung Fu Federation Das traditionelle Kung Fu zu trainieren bedeutet, in eine uralte Kultur einzutauchen und somit auf eine Reise zu gehen, auf der man die Philosophie, die Medizin, die Kunst und den Kampf studiert. Die Studien- und Forschungsbereiche sind unzählig und die praktischen Darlegungen sind es ebenfalls. Bis heute vereint die WTKF eine Vielzahl an Schulen und Meistern, die die verschiedenen Stilrichtungen praktizieren und unterrichten. Die Schönheit dieser Einheit liegt darin die vielen Art und Weisen des Erlebens der Kampfkunst-Erfahrung zu teilen und somit durch den Austausch und den Dialog zwischen den verschiedenen Traditionen und Methoden zu profitieren. In der Vergangenheit trafen sich die Großmeister um gemeinsam zu wachsen, zu trainieren und die Ergebnisse ihrer Forschung zu zeigen. Ein Tugendkreis des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung erlaubt den Meistern, die bei dieser Kollaboration mitmachen, in der Praxis und bei der Verbreitung des traditionellen Kung Fu hervorzustechen. Die WTKF versucht diesen Geist der Harmonie und Kooperation wieder herzustellen und somit eine neue Ära des traditionellen Kung Fu in Gang zu setzen. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die Kräfte zu VEREINEN um zu veranlassen, dass die echte Kampfkunst-Kultur aus einem Panorama entspringt, das immer mehr zerfällt und das ein verändertes Bild der Kung Fu Natur erschaffen hat.

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1 – Verteidigung gegen Tritte mit Griffen 2 – Das Bein greifen und den Gegner auf den Boden bringen 3 – Das Bein greifen um den Fall zu beenden 4 – Nach dem Sturz Gelenkhebel am Knie 5 – Gelenkhebel am Knie und am Knöchel







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Karate

Minoru Higa – mit Makiwara brechen und Leben aufbauen Higa Minoru Sensei wird als einer der besten Meister des Karate angesehen, in Okinawo genauso wie im Ausland. Judan Hanshi, Chef des Kyudokan, Direktor des Okinawa Karate Do Rengoki und Präsident des berühmten großen Gürtels von Naha, dies sind nur ein paar seiner Titel. Er ist ein sanfter Typ, aber wild mit großer Reichweite. Mit reichlich Energie führt er alle Techniken mit seinen Schülern durch, die meisten von ihm sind nur halb so alt wie er. qÉñí=ìåÇ=cçíçëW=pÉåëÉá=`Éò~ê=_çêâçïëâá


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Unterstützung bekommt er von Patrick Roult-sensei, der sich in Frankreich niedergelassen hat. Ein multilingualer Meister, ein wahrer Botschafter des Okinawa Karate, der sich in Hombu-Kyudokan auf ein Interview einließ, im Distrikt Tsuboya. Die Außentemperaturen waren bei ungefähr 33 Grad, aber was mich am meisten beeindruckte, war die Hitze des Higa-seinsei und seine unglaubliche Weisheit. CB:: Higa sensei, es ist für mich eine Ehre und ein Privileg mit ihnen zu sprechen, vielen Dank. CB: sie sind der Anführer der internationalen Gruppe des Kyudokan Shorin Ryu, sowie ein aktiver Botschafter aller Richtungen der Kampfkünste und vieler kultureller Aktivitäten. HM: mit seiner spezifischen Stimme: wir können noch populärer werden und die wahre Bedeutung des Okinawa Karate Do auf der ganzen Welt verbreiten.


Karate


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Karate

CB: Sensei wie alt waren sie als sie anfingen Karate zu praktizieren? HM: Ich war 18 Jahre alt. Das kommt einem spät vor, aber seit ich 12 bin, habe ich intensiv Judo betrieben. Mein erster Judo Meister war Yogen Tamashiro, danach war ich Schüler von Meister Yokomoto Seikichi. CB: Sensei, als sie auf den Kontinetn zurückgekommen sind, haben sie mit Karate angefangen. Können sie etwas zu dieser Pperiode sagen? HM: Also, Karate war über Generationen die Leidenschaft meiner Familie. Meine zwei Onkel Yuchoku Higa Higa und Jintetsu waren Lehrmeister die sich sehr im Karate engagierten. Einer meiner ersten Aufenthalte als ich zurückkam, war im Haus meines Onkels Yuchoku, dort sagte man mir nur:“ Jetzt ist der Moment um mit dem Karate anzufangen“, deswegen schrieb ich mich bei ihm ein. Dass ich schon Judo kannte, gab mir ein gutes Verständnis und es war ein guter Ausgleich für das Tanden, ich wollte diese Prinzipien anwenden. CB: was ist ihnen von den ersten Tagen im Dojo in Erinnerung geblieben? MH: Generell das Mukashi-keiko (ein Training aus alten Tagen), welches man draußen durchführt. Die Mehrheit der Dojos waren in Wirklichkeit Gärten neben den Familienhäusern. Es war schwierig ein Haus von einem Dojo zu unterscheiden, mit Ausnahme der vielen Makiwaras, die sich um den Innenhof reihten. Es war ein sehr wichtiges Werkzeug. Heutzutage praktiziert die Mehrheit Karate, um sich in einen besseren Menschen zu verwandeln, um ein gutes Herz und den Verstand zu entwickeln. Damals versuchte man einen festen Schlag zu haben. Alles konzentrierte sich auf die Selbstverteidigung. In dieser Zeit, war das Wort welches man am meisten dafür verwendete um das Gegenteil von Karate zu beschreiben, war Mamoru, Schutz. Das Bugei, oder die reinste Form des Karate war, was mich interessierte, bis ich einen holistischen Fokus meines Senpais in Richtung der Kunst sah. Dies veränderte meinen Fokus im Budo, oder die Herz-Verstand Methode der spirituellen Praxis. CB: Glauben sie die Karate hilft einem professionellem Kämpfer sich in einen besseren Menschen zu verwandeln oder glauben sie man muss dafür ein tiefen Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung haben? HM: Es handelt sich nicht um einen sofortigen Wandel. Es ist nicht satori, oder ein Lichtblitz. Es ist graduell und kommt vom Beobachten der Älteren. Wenn diese bescheiden sind, ist es wahrscheinlich, dass die Jüngeren sich auch in bescheidene Menschen verwandeln. Wenn sie gütig sind, loyal und arbeitsam, dann treten diese Muster zu Vorschein. ES ist das Konzept des Michi, der Weg oder die


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„Die Mehrheit der Dojos waren in Wirklichkeit Gärten neben den Familienhäusern. Es war schwierig ein Haus von einem Dojo zu unterscheiden, mit Ausnahme der vielen Makiwaras, die sich um den Innenhof reihten.“


Karate

Schnellstraße. Lehrer und Schüler sollten gemeinsam reisen, solange wie es nötig ist. Dies kann man als mugen Kyudo zusammenfassen, der Weg des Lernens ist nie zu Ende. CB: Sensei - das Konzept des Shin-Tai wird Schüler n oft in Okinawa näher gebracht. Welches ist ihre persönliche Wahrnehmung dieses Projektes? HM: Shin ist Kokoro, oder das Herz, es handelt sich um den Geist. Gi ist waza, Technik oder Fähigkeit. Tai oder karada ist der Körper, oder der Kern. Die Evolution wird anders

herum durchgeführt. Als erstes muss man einen starken Körper entwickeln, mit Sportübungen und Konditionierung. Nur dann ist man fertig, um die Technik des kata zu lernen. Diese Fähigkeiten finden im starken Kern statt. Die zwei ersten Schritte sind nach dem Meister und am meisten auf das Individuum angepasst. Die Ausbildung des Herzens und Geistes ist neu, es ist etwas was der Schüler mehr für sich entwickelt, aufbauend auf seinen physischen Fähigkeiten. Diese Schritte dienen als Katalysator für das Reifen im Budo.

CB: Da wir gerade über die Reife im Budo reden, kann es sein, dass uns das Konzept des Shu-Ha Ri erleuchtet? Wie sehen sie das? MH: Shu bedeutet beschützen, retten aber auch gehorchen. In dieser Etappe muss man nur trainieren, es geht darum das Fundament zu erler nen und sich selbst besser kennenzulernen. Ha bedeuten brechen, zerstören, aufteilen, aber auch frustrieren. In dieser Etappe folgt man der Lehre, außerdem entwickelt man seinen eigenen Standpunkt, der sich auf der Ausbildungsmaterie aufbaut. Man



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kann damit beginnen zu lehren und eine Strategie der Lehre zu entwickeln, die auf den eigenen Stil zurückgeht. Ri bedeutet auflösen, zerteilen, und separieren. In der Theorie ist es so, wenn man genug trainiert, kann man eigene Konzepte und Ideen entwickeln, aber ich glaube das ist sehr selten. Nur etwas zu ändern, um des Änderns Willen ist unnötig. CB: ich glaube, dass die Mehrheit der professionellen Kämpfer mit den unterschiedlichen Graden des Renshi Kyoshi und Hanshi vertraut sind, aber es gibt einen neuen Titel, Meijin, den man für wirklich begabte Personen benutzt. Können sie uns die Bedeutung und die Verwendung dieses Titels erklären? HM: Die Titel des Renshi Kyosho Hanshi haben eine standardisierte Bedeutung (Lektüre des Charakters Kanji) außerdem, jeder Stil oder jede Gruppe hat einen Standard und unterschiedliche Erwartungen. Der Titel Meijin bedeutet: ein wahres Individuum, Ein Meister der nicht nur dem Weg folgt, sondern auch seine Reisen erleuchtet. Eine Person die Licht verbreitet, oder ein Verbreiter der Inspiration.


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CB: Sensei- die letzte Frage: gibt es ein Maximum oder ein Prinzip welches sie gerne unseren Lesern mitteilen möchten? HM: Ich glaube vielleicht das Ichi-go, Ichi-e, oder eine Versammlung, eine Möglichkeit. Wenn du jemanden kennenlernst oder etwas erlebst, sollte man die Erfahrung ernst nehmen. Manchmal können die kleinsten Momente die tiefste Wirkung haben. Wenn man jünger ist, schaut man zu den wichtigen Personen hoch um sich inspirieren zu lassen, oder etwas zu lernen. Wenn man älter wird, biete einem jede Person, jede Interaktion eine Möglichkeit. HM: Abschließend würde ich gerne sagen, dass das ganze Karate und der Kampfsport im Allgemeinen ein Wunder sind. Ich kritisiere nie andere Kampfsportarten, einen anderen Stil, ein anderes System oder besonders einen Lernenden. Der Fakt, dass jemand etwas nicht versteht, bedeutet nicht, dass es nicht auch wichtig und wertvoll ist. Anstatt ein schnelles Urteil zu sprechen, sollten wir Optimismus verbreiten und gemeinsam daran arbeiten die menschlichen Leben zu verbessern. P.s: Higa Sensei repräsentiert die Übereinstimmung des Alten und des Neuen. Mit seinem herzlichen Führungsstil und seinem Intellekt, führt er das Karatedo und sichert uns die Zukunft. Ich bin ihm für seine Zeit sehr dankbar, genauso wie Patrick Rault sensei, der mir bei diesem Interview zur Seite stand und auch Marion Manzo sensei für ihre Hilfe beim Editieren.

„Ich kritisiere nie andere Kampfsportarten, einen anderen Stil, ein anderes System oder besonders einen Lernenden. Der Fakt, dass jemand etwas nicht versteht, bedeutet nicht, dass es nicht auch wichtig und wertvoll ist.“



Der Meister des Shaolin, Shi Yanti, ist Mönch in der 34. Generation des Shaolintempels von Songshan und direkter Jünger des ehrenwürdigen Abad Shi Young Xin. In dieser ersten Arbeit für Budo International, zeigt uns Luohan Shibashou eine der ältesten und repräsentativen Grundformen der leeren Hand des Shaolintempels. Laut des Buchs „Shaolin Quan Pu“, entwickelten die kriegerischen Shaolin Mönche in der Sui Dynastie eine Reihe von einfachen Bewegungen, in Abstimmung mit den „18 Statuen von Luohan“, woher der Name Luohan Shi Ba Shou (18 Hände von Luohan) kommt. Die Stilrichtung dieses Taolu ist in ihren kontinuierlichen Bewegungen speziell und es ergänzen sich deutlich reale und irreale Bewegungskombinationen, Verteidigung und Gegenangriff sowie ein große Vielfalt an versteckten Bewegungen. Die grundlegenden Handtechniken in diesem Taolu sind mit der Handfläche und das Erlernen bedarf sehr guter Beweglichkeit und Koordination sowie der Beherrschung der Xubu, Dingbu, Gongbu und Mabu Kombinationen und ihrer Charakteristiken.

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„Was die Wüste schön macht ist, dass sie in einem Teil einen Brunnen mit Wasser versteckt“ Antoine de Saint-Exupery „Was wir wissen, ist ein Tropfen Wasser; was wir ignorieren ist ein Ozean“ Isaac Newton „Fließen wie das Wasser, gleiten lassen wie ein Wolke“ (Yun Shui). So ging der Spruch den mein Kampfkunst Meister José Luis Paniagua Tevar, der uns dieses Jahr verließ, für seine Schule ausgesucht hatte. Was für eine schwierige Empfehlung! Wir verzetteln uns ständig mit Kleinigkeiten und Störungen in den Ästen, wir sehen den Wald nicht. Fließen heißt nicht unachtsam zu sein; da Wasser ist es nicht. Es lässt keinen Schlupfwinkel unentdeckt, überall kommt es hin. Die Asturier sagen, dass das Wasser „eine feine Nase hat“. Ohne Eile, sich an die Umstände anpassend, ist das Wasser die Metapher für Beharrlichkeit und extreme Anpassungsfähigkeit. Das Paradigma des Formenwechsels, ohne dabei die Essenz zu verändern. Das Wasser treibt das Leben voran, ohne es trocknet die Erde aus und wird zur Einöde, ein Feuer ohne Kontrolle, es überschwemmt die Luft und alles, verwandelt es in Sandstürme, es kann die Fruchtbarkeit der Wolken nicht tragen und auch nicht die Kraft der Veränderung. Bis das Metall in den Schmieden gedreht ist! Das Wasser ist die Wiege des ganzen Lebens, die wesentliche Stütze der leblosen und lebendigen Wesen, all dieser „Wassertaschen“ die heiß oder noch heißer sind, das kommt auf ihren Entwicklungsgrad an, angepasst an einen Wechsel den wir begleiten, von dem wir Teil sind, aber nicht schuldig sind, so wie sie uns glauben machen wollen. Die „ Sünde“, ist die jüdisch-christliche Schuld des Umweltschutzes. Das Wasser stärkt uns, säubert uns, segnet uns. Eingetaucht in die Flüsse des Moments, schwimmen und kämpfen wir und erleiden Schiffbruch. Ich habe nichts, was ich beibringen kann, weil ich nichts weiß, aber wer meine Verse hören möchte, dem lasse ich hier ernsthafte Reflexionen, Sinn, jeden Tag mehr Sinn und weniger Gedanken, denn das Gehirn ist ein täuschendes Ding, das sieht was es sehen will und von dem ich gelernt habe zu vermuten.




Kung Fu


In den schier unendlich vielen Bereichen, in denen es Menschen zu außergewöhnlichen Leistungen gebracht haben, gibt es im Gegenzug oft nur wenige, welche zu Lebzeiten auch zu Legenden werden. Ich habe nicht nur das Glück, Schüler einer solch lebenden Legende zu sein, sonder n habe auch die Ehr e, in seine Fußstapfen zu treten. Und dieses Jahr war er sogar hier bei uns in der Schweiz. Die Rede ist natürlich von Großmeister Dr. Chiu Chi Ling, Träger des 10. Meistergrades und Stiloberhaupt unserer Kung Fu-Familie.

Eine Kung Fu Legende in der Schweiz!


Kung Fu gal wo mein Lehrer unter die Menschen geht, lieben ihn die Leute. Neben seinem technischen Können und seiner Erfahrung bewunderte ich schon immer seine Fähigkeit, Leute zu begeister n und Freude zu verbreiten. Vor allem seiner jahrzehntelangen Erfahrung im originalen Shaolin Hung Gar Kung Fu wird es zu verdanken sein, dass, egal wo er auftaucht, seine Präsenz den Raum erfüllt. Viele haben mich schon gefragt, wie ich es geschafft hatte, Stilnachfolger einer solchen Ikone zu werden. Oft wird auch die Frage gestellt, was

E


ganz allgemein mein Geheimnis für meinen Erfolg in der Kampfkunst Welt sei. Mein Geheimnis ist eigentlich ganz einfach und beinhaltet lediglich zwei Regeln: 1. Sifu hat Recht. 2. Sollte Dein Sifu einmal im Unrecht sein, so beachte Regel Nr. 1. Okay, auch wenn diese Regeln sicher einen wahren Kern haben, legen wir den Spass beiseite: Ich wurde von meinem Sifu dazu ausgebildet, nach bestem Wissen und Gewissen, immer das Richtige zu tun, auch wenn es mal nicht angenehm ist. Ich wurde dazu ausgebildet, mein Ego aus wichtigen Angelegenheiten rauszuhalten und unsere Kunst so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Einmal vom technischen Fortschritt durch jahrzehntelanges Trainieren abgesehen, haben die genannten Punkte, effizient und konstant umgesetzt, sicher einen grossen Teil dazu beigetragen, warum schlussendlich ich zum Stilnachfolger und Top-Schüler wurde. Ein gutes und vor allem aktuelles Beispiel, wie ein Top-Schüler seinen


Kung Fu Meister auch nach Jahren des Folgens und Lernens behandelt, möchte ich in diesem Artikel aufzeigen:Als mein Sifu Ende Januar am Flughafen Zürich gelandet war, holte ich ihn natürlich ab und nach einer herzlichen Begrüssung fuhren wir zusammen direkt zu meiner Schule in Zürich. Es war nicht lange her, seit wir uns das letzte Mal sahen, da ich meinen Sifu bereits zu seiner ersten Geburtstagsfeier in Belgien getroffen hatte, wo auch viele meiner Kung Fu Brüder wie Hagen Bluck (DE), Klaas Padberg (NLD), Giancarlo Matarazzo (IT) dabei waren. In der Schule Zürich angekommen zeigte ich meinem Sifu den sorgfältig vorbereiteten Plan für die kommenden Tage. Natürlich wollten wir seine kurze Zeit hier in der Schweiz so gut wie möglich nutzen und auf diese Weise organisierten wir nicht nur mehrere Seminare für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene, sondern auch TCM (traditionelle chinesische Medizin) - Termine zum Behandeln von Patienten sowie natürlich Privatlektionen für mich selbst. Durch eine


fundierte und professionelle Ausbildung nicht nur im technischen, sondern auch im zwischenmenschlichen und kulturellen Sinn, wussten meine Instruktoren und Schüler genau, was zu tun ist, und unterstützten mich bei meinem Ziel, einen möglichst perfekten Aufenthalt für meinen Sifu zu organisieren.Am Tag nach Sifus Ankunft (natürlich übernachtete er bei mir in einem speziell für ihn reservierten Gästezimmer) begann bereits meine erste Privatlektion. Nach all den Jahren schaffte es mein Sifu natürlich immer noch, mich wie einen Anfänger aussehen zu lassen. Doch genau darum gilt ja auch meine Leidenschaft diesem Stil, dieser Kung Fu Familie und vor allem diesem Menschen. Auch betonte er: „Weisst Du Martin, nicht viele sind wie Du und hören nicht auf, von ihrem Meister zu lernen. Man hört auf, gut zu sein, sobald man aufhört, besser zu werden. Du hast es verstanden. Es ist wichtig, dass es auch andere verstehen.”Nach dem Mittagessen in der Nähe unseres Hauptquartiers in Wil SG fuhren wir wieder in die Schule ZH, wo meine Schüler Leinwände und Malmaterial vorbereitet hatten. Mein Sifu fing daraufhin an, auf eine etwas andere Art, sein Können zu zeigen und begann damit wundervolle Kaligrafie-Tafeln für meine zahlreichen Filialen zu malen. Nach einem raschen Abendessen folgte auch schon das nächste Highlight: Das Mittelstufe-Seminar. Viele Teilnehmer zwischen der Mitte (Grüngurt) und dem Ende (Schwarzgurt) der Grundschule lauschten und beobachteten aufmerksam die Bewegungen ihres Sigungs, um sie dann mit Partnern selbst auszuführen. Die Stunden vergingen wie im Flug und mit vollen Köpfen freuten sich alle darauf, ihren Sigung bereits am folgenden Tag noch einmal zu sehen, an welchem das MEGA-Seminar stattfand. Vorher hatte ich mit Sifu aber noch andere Termine: Unter anderem wollte ich natürlich noch mehr von ihm lernen und genoss weitere Privatlektionen unter ihm. Dazu kamen natürlich das Besuchen weiterer meiner Schulen und ein Abstecher nach Valencia, wo wir für das Kampfkunst International Magazin (International Budo Magazine) diverse Fotoshootings und Filmaufnahmen machten sowie Interviews gaben. Schlaf gab es – wie so oft wenn mein Sifu da ist – wenig, umso mehr freuten wir uns aber auf das MEGA-Seminar.Am morgen früh fuhr ich meinen Sifu wieder nach Zürich, wo bereits alles für die geplanten Autogrammstunden vorbereitet wurde. Ich musste die Leute regelrecht stoppen, damit sie nicht alle auf einmal an den Tisch mit Chiu Chi Ling herantreten. Die geplanten zwei Stunden reichten bei Weitem nicht. Wichtig war mir aber, dass trotzdem jeder Schüler die Chance bekam, seinen Sigung kennen zu lernen und ein Autogramm von ihm zu erhalten. Und dies war uns – denke ich – auch gelungen. Nach dem Mittagessen fuhren wir in eine nahegelegene Turnhalle, wo bereits über 100 Teilnehmer auf uns gewartet hatten. Es war einfach großartig zu sehen, wie so viele meiner Schüler aufmerksam den Bewegungen meines Meisters folgten und über Stunden hinweg lernten und ausprobierten. Zwei meiner Schüler wurden von meinem Sifu und mir speziell unter die Lupe


Kung Fu

„Ich habe noch einiges zu üben und bin außerordentlich stolz, Schüler und Stilnachfolger einer Kung Fu Legende zu sein.”


genommen, da diese die besondere Ehre hatten in Anwesenheit von Chiu Chi Ling, die Schwarzgurt-Prüfung zu absolvieren. Und das auch erfolgreich. Selbstverständlich durften viele Fotosessions zwischendurch nicht fehlen, bei denen viel gelacht wurde und tolle Bilder geschossen wurden. Um es mit den Worten eines Schülers zu sagen: „Ein voller Erfolg!”. Am Abend desselben Tages fand die nachgeholte Geburtstagsfeier meines Sifus statt, wo alle Teilnehmer aus der Turnhalle sich in einem Restaurant versammelten. Leckeres Essen, viele gute Gespräche und eine tolle Stimmung wurden genossen. Und natürlich zollten wir meinem Sifu auch Respekt, indem wir nicht nur eine wunderbare Geburtstagstorte, sondern auch eine grosse Lai Si-Zeremonie organisierten. “Lai Si” heisst ein kleines rotes Couvert, in das man Glücksgeld für den Meister an seinem Geburtstag oder einer ähnlichen Zeremonie steckt, um es ihm dann persönlich zu überbringen. Wichtig: Aus kultureller Sicht sind besonders Zahlen mit 8, wie zum Beispiel 88.- oder 888.- angebracht, da die Zahl 8 für „Glück“ steht. Eine weitere Option ist auch 54.-, da 5 für „Nicht” und 4 für „Sterben” steht, was zusammen “Unsterblich” bedeutet.Trotz wiederholter Fotosessions und der tollen Stimmung sah ich meinem Sifu an, dass sogar er – lange nachdem andere bereits

„eingeknickt” waren – langsam müde wurde. Und so kam der Moment, wo wir uns verabschiedeten und zufrieden über die vielen glücklichen Gesichter meiner Schüler zu mir nach Hause fuhren. Der Sonntag wurde dann etwas ruhiger angegangen. Aber auch da wollten wir natürlich nichts ungenutzt lassen. Und so lud ich meine Instruktoren zu einem speziellen Nachmittagsseminar mit meinem Sifu ein und liess sie durch ihn, einen noch tieferen Einblick in unsere Kunst erhaschen. Hier ins Detail zu gehen, würde den Rahmen dieses Artikels wohl sprengen. Aber es ist dennoch wichtig zu erwähnen, dass wir danach natürlich noch ein schönes Abschiedsessen in einem tollen Restaurant in Wil SG organisierten, wo alle anwesend waren, um meinem Sifu, Chiu Chi Ling, für seine Zeit hier bei uns zu danken. Während der Planung und in den Tagen kurz vor seiner Ankunft war ich natürlich nervös, da ich den Aufenthalt für meinen Sifu wie gesagt möglichst perfekt gestalten wollte. Nun, da es vorbei ist und er bereits wieder auf dem Weg in die Vereinigten Staaten ist, ziehe ich langsam aber sicher ein Fazit. Und mir kommen dabei vor allem zwei Dinge in den Sinn: Ich habe noch einiges zu üben und bin außerordentlich stolz, Schüler und Stilnachfolger einer Kung Fu Legende zu sein.










Interview mit Janice Lyn durchgef체hrt von Sifu Vincent Lyn Fotos: Mark Ruddick & Gia Photography

Janice Lyn: Eine Frau, die sowohl intelligent als auch attraktiv und obendrein noch Weltmeisterin im Muay Thai ist. Eine Zutat, die einen dazu einl채dt auch Vor kurzem traf ich meine Cousine, nachdem sie gerade einen weiteren Gegner in Thailand fertig gemacht hatte bei ihrem Aufstieg zum Ruhm als Weltmeisterin im Muay Thai.


Frauen in den Kampfk端nsten


Frauen in den Kampfk端nsten


Vincent: Fangen wir am Anfang an. Du bist nicht von hier, stimmt’s? Wo wurdest du geboren? In China oder in den USA? Janice: An keinem dieser Orte. Ich wurde in Toronto, Kanada geboren. Meine Ausbildung ist aus Jamaica und China. Meine Mutter wurde in Hong Kong und mein Vater in Jamaica geboren. Vincent: Hast du von Anfang an eine Vorliebe für die Kampfkünste gezeigt? Janice: Ich habe mich immer schon von den Kampfkünsten angezogen gefühlt, aber ich hatte nie die Möglichkeit mich in eine „Kunst“ besonders hineinzustürzen, bis jetzt, denn meine Eltern waren sehr

streng und legten sehr viel Wert auf meine Schulbildung während ich groß wurde. Mein Kindheitstraum war es, einer dieser Ninjas aus den alten Kung Fu Filmen zu sein, die hinter ihren Masken sehr gut kämpften und als sie ihre Identität preisgaben, war der besiegte, männliche Gegner überrascht, dass er von einer weiblichen Ninja geschlagen wurde. Vincent: Wie alt bist du? Janice: 25 Jahre. Vincent: Kannst du unseren Lesern eine Vorgeschichte berichten, was dich inspiriert hat Kampfkunstunterricht zu nehmen?


Frauen in den Kampfkünsten

Janice: Es gibt etwas bei den Kampfkünsten, das mich beruhigt und mich wie zu Hause fühlen lässt. Am Anfang verstand ich das nicht, aber jetzt ergibt es Sinn für mich. Ich schaute immer alte Fotos meines Großvaters an, auf denen er mit einer Zigarette im Mund Kung Fu in seinem Hof in Jamaica übte. Mir gefallen die Kampfkünste, weil sie mir ein Gefühl von Stärke vermitteln. Ich mag es, mich körperlich stark zu fühlen und außerdem bin ich auch in den Beriech der mentalen und spirituellen Stärke vorgedrungen.

Vincent: Was hat dich von Kanada nach Thailand gebracht? Janice: Thailand ist das Mekka des Muay Thai. Mein Traum ist es, die beste Boxerin der Welt zu werden. Welche bessere Möglichkeit gibt es, die besten Gegner zu finden, wenn nicht an dem Ort, an dem alles anfing, wo die Wettkämpfer leben und Muay Thai atmen und schon gegeneinander antreten, seit sie ganz jung sind? Vincent: Soweit ich weiß, studierst du ganzheitliche Ernährung.




Frauen in den Kampfkünsten Janice: 2007 machte ich meinen Abschluss an der McMaster Universität in Biologie. Mein Mentor, Dr. Rollo, weckte mein Interesse für Antioxidantien und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Der Begriff „Gesundheitsphase“, der die Phase im Leben eines Organismus bezeichnet, in der er frei von Krankheiten ist, wurde zum Echo in unserem Labor. Unser Labor hat eine Mischung von Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen entwickelt, die dabei hilft die Körpersysteme zu erhalten, die beim Altern eingreifen. Ich wusste nicht, dass meine Studien über das Altern mit meiner neuen Leidenschaft dem Muay Thai Sport und der ganzheitlichen Ernährung zusammenhängen. Vincent: Um auf deine Wettkampffähigkeiten zurückzukommen. Was war bis jetzt deine größte Herausforderung?

Janice: Zu lernen, mich zu entspannen. Die meisten meiner Trainer haben bemerkt, dass ich zu angespannt bin und das kann das Herz, den Kombinationsfluss und seine Synchronisierung beeinflussen. In der Lage zu sein, ständig in Nordamerika zu kämpfen war auch schwierig. Der ständige Wettbewerb erlaubt es, die erlernten Techniken anzuwenden. Ich glaube das ist vor allem wichtig, wenn man ein leidenschaftlicher Boxer ist, da du wirklich deine Fähigkeiten auf die Probe stellst und dich weiterentwickelst. Vincent: Nach hunderten von Stunden des Schweißes und der Blutstränen ist endlich der große Tag gekommen. Was ist dir durch den Kopf gegangen? Janice: Ich versuche an etwas Bedeutendes zu denken, für das ich kämpfe. Es war eine interessante Reise für mich



Interview und ich fange erst an damit, vielleicht auf der Hälfte des Wegs im Laufe meiner Karriere. Das Muay Thai wurde für den Krieg gemacht, als Verteidigungswaffe für das thailändische Volk, um seine Feinde zu erobern. Wenn die Menschen in den Krieg gehen kämpfen sie für ihr Land, für ihre Familien, für die Befreiung und Freiheit. Wenn ich kämpfe, scheint es mir, dass ich es besser mache, wenn ich mich daran erinnere, dass ich für etwas kämpfe. Razor Ruddock hat mir diesen Samen in den Kopf gepflanzt. Er sagte mir bevor ich meine erste Meisterschaft in Iowa gewänne, müsse ich in den Ring treten und so tun, als sei es deren Verteidigung. An jenem Wochenende nahm ich den Titel mit nach Hause. Einige Jahre später, über nahm ich diese Mentalität in meinem ersten professionellen Kampf. Ich kämpfte gegen Mike Tyson, der Epitome der Großartigkeit und ich gewann durch technisches Knock-out. Es war eine tolle KampfErfahrung in meinem Namen, für mich und für meine Familien-Linie. Vincent: Wie fühlst du dich beim Gewinnen und wenn du die Menge deinen Namen rufen hörst? Janice: Ich fühle mich unglaublich, wenn ich weiß, dass ich gute Arbeit geleistet habe und meinen Verein und meine Trainer repräsentiert habe. Das ist der wichtigste Teil, zu wissen, dass das ganze Training und die harte Arbeit die Mühe wert waren und dass ich Menschen habe, die so viel Zeit für mich geopfert haben, das macht mich stolz. Ich fühle mich wirklich glücklich und gesegnet. Für mich ist es immer noch sehr schwer zu begreifen, dass so viele Menschen daran interessiert sind, mich kämpfen zu sehen und dort sind, um mich zu unterstützen. Das ist wirklich seltsam für mich. Vincent: Was ist dein aktuelles Register als Amateurin und jetzt auch als ProfiKämpferin? Janice: Amateurin 18-8-0, 7 technische KOs Profi: 5-1, 2 technische KOs 2012 Meisterin TBA 2012 IKF Silber klassische Weltmeisterschaft Medaillenträgerin 2013 IKF

„Ich fühle mich wirklich glücklich und gesegnet. Für mich ist es immer noch sehr schwer zu begreifen, dass so viele Menschen daran interessiert sind, mich kämpfen zu sehen und dort sind, um mich zu unterstützen. Das ist wirklich seltsam für mich.“



Meisterin der klassischen Weltmeisterschaft 2014 Meisterin WKA 2014, BronzemedaillenGewinnerin der Weltmeisterschaft IFMA 2015 Bezirks-Meisterin des WKF und 2015 Weltmeisterin im WPMF. Vincent: Also offensichtlich weißt du, dass du ein großes Gewicht in deinem Nachnamen Lyn trägst. Janice: Ja, das ist sehr interessant. Ich bin wirklich gesegnet, in so eine Blutslinie hineingeboren worden zu sein und trotzdem muss ich noch viel lernen in Bezug auf die Geschichte meiner Familie. Vincent: Wann wurde dir bewusst, dass die Lyn-Linie eine bekannte FamilienStilrichtung der chinesischen Ling Gar Kampfkünste innehat, die schon mehr als 700 Jahre existiert? Janice: Durch dich und dein Buch. Das Vermächtnis Ling Gar: Kung Fu in der echten Welt. Vincent: Was denkst du darüber? Janice: Es bedeutet mir sehr viel, eine Familiengeschichte zu haben, die so reich an Kampfkünstlern ist. Vincent: Möchtest auch die Kung-Fu Stilrichtung der Familie lernen? Janice: Ja! Bitte bring sie mir bei! Ich habe keinen Scherz gemacht, als ich meinte, ich fühlte mich, als seiest du Luke Skywalker und ich sei dein Jedi. Vincent: Wer war die größte Inspiration in deinem Leben?



Frauen in den Kampfkünsten Janice: meine Großmutter kümmerte sich um mich, seit ich ein Baby war. Sie ist die liebevollste Person, die ich kenne, obwohl sie ein sehr schwieriges Leben hatte. Sie hatte eine große Verantwortung in jungem Alter, denn sie musste auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen, da sie die Älteste war. Außerdem ist sie eine Überlebende des Zweiten Weltkriegs während der japanischen Invasion und musste viele schreckliche Erfahrungen machen. Man muss eine starke Person sein, um so beständig wie sie ihre Moral und ihre Werte zu vertreten. Sie ist die Person, die mir beibringt, mit ganzem Herzen zu lieben. Sie ist die stärkste Frau in meinem Leben. Zweitens, wäre ich heute nicht an diesem Punkt meines Lebens ohne meinen Kru Darwin Miranda und seine Frau Danica. Mir gefällt der Trainingsraum, den sie gebaut haben, Krudar Muay Thai, da er einen starken Kampfgeist, Trainer und Personen beherbergt, denen wirklich etwas am Muay Thai und der Weiterentwicklung der Sportart liegt. Kru und seine Frau stecken ihr ganzes Herzblut in die Wettkämpfer und Schüler, die begierig sind, die Kunst zu lernen. Die Schüler kommen um authentisches Muay Thai zu lernen, aber gehen mit viel mehr, dem Wissen, das zu lieben, was man tut, andere und sich selbst zu respektieren, wie man Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnt und wie man große Träume hat und diese auch realisiert. Ich bin ewig dankbar für die Zeit, die Liebe und die Aufopferung, die sie mir gegeben haben und ich hoffe, dass sie sich stolz fühlen und ihre Lehren an die zukünftigen Generationen von Krudar-Schülern weitergeben. Vincent: Wenn wir Richtung Zukunft schauen – was gibt es zukünftig von Janice Lyn? Janice: Ich beabsichtige meine Leidenschaft für das Muay Thai mit der für die Ernährung zu kombinieren. Es existieren Wissenslücken und eine schlechte Bildung über die Ernährung. Ich möchte ger ne ein Er nährungsprogramm für unsere Athleten und unsere Mitglieder erstellen. Auf einer höheren Stufe, hoffe ich, auch Athleten außerhalb unseres Vereins helfen zu können und eines Tages, hoffe ich, werde ich Er nährungsspezialist für unsere Nationalmannschaft sein. Außerhalb des Muay Thai möchte ich gerne mein Ernährungswissen nutzen, um Menschen in unterentwickelten Ländern zu helfen. Das Institut für Ganzheitliche Ernährung hat ein Lernprogramm in Afrika. Wenn sie mich nehmen, würde ich ganzheitliche Ernährung lehren, um Frauengruppen zu stärken. Die Möglichkeiten sind unendlich und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, meine 3 Leidenschaften in meinem Leben kombinieren zu können: Muay Thai, ganzheitliche Ernährung und anderen zu helfen. Ich bin sehr aufgeregt. Vincent: Ich möchte meiner Cousine Janice danken, dass sie so aufrichtig war und ich bin mir sicher, dass du jetzt noch mehr Anhänger auf der ganzen Welt hast. Ich wünsche dir den größten Erfolg bei all deinen Vorhaben. Bleib so stark, heiter und intelligent. Weißt du, du bist eine Lyn!

Sifu Vincent Lyn Schwarzgurt 10mo Dan und Wissenschaftler der Chinesischen Medizin Erbe der Ling Gar Kung Fu Stilrichtung seiner Familie. Aufgenommen in der Weltruhmeshalle der Kampfkünste und wurde ausgezeichnet mit den Preisen „Legendenfaust“ und „Kinolegenden Hong Kong“





REF.: • KYUSHO 23

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REF.: • DVD/KMRED1

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