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B端ndner
Wald
Jahrgang 61 | 2008 | 1
In die Zukunft mit Holzenergie und weniger Feinstaub . . .
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Inhalt
In die Zukunft mit Holzenergie und weniger Feinstaub . . . Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Holz, ein wichtiger Werkstoff und Energieträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Feinstaub – Holzbrennstoffe und Gesundheit . . . . . . . 7 Revidierte LuftreinhalteVerordnung LRV . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Holzfeuerungen im Kanton Graubünden . . . . . . . . . . . . . . . 16 Qualität zahlt sich aus . . . . . . . . . . . . . . 22 Richtig Anfeuern: rauchfrei in 15 Minuten . . . . . . . . . . . . . 24 Für schlechte Holzheizungen wird es brenzlig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Holzenergie – die Alternative. . . . . . . . . 29 Der Trend zu erneuerbaren Energien . . . 31 Partikelabscheider für Klein-Holzfeuerungen im Test . . . . . . . 36 Feinstaub-Partikelabscheider Zumik® on . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Comic Theo & Heinz . . . . . . . . . . . . . . . 47 Stallinger-Report . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Zumik® on: Praxistauglich für Stückholzfeuerungen? . . . . . . . . . . . 50 Partikelabscheider im Emmental : Eindrücke aus der Praxis . . . . . . . . . . . . 53 Pelletfabrik Thusis . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Energieeffizienz dank Holz . . . . . . . . . . Aus dem Arbeitsbuch von André Platz «Backholz spalten und Schichten». . . . Der Studiengang Forstwirtschaft in Zollikofen: eine Erfolgsgeschichte . . . . Interview mit Ernst Bachmann . . . . . . . Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vereinsmitteilungen . . . . . . . . . . . . . . Kurse/Tagungen/Veranstaltungen . . . . Pressemitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . Bücher/Publikationen/Internet . . . . . . Vorschau 02/08 . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 55 . 58 . . . . . . . .
63 68 74 76 79 91 93 95
Titelbild: Blick in den Verbrennungsraum einer Schnitzelheizung. (Bild: Sandro Krättli) Bild Inhaltsverzeichnis: Das dicht besiedelte Churer Rheintal unter einer dicken Nebeldecke, welche wie ein Deckel wirkt und die schlechte Luft unter sich einschliesst. (Bild: Konradin Fausch) Bündner Wald 1/ 2008 3
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Editorial
Eines meiner ersten Bücher, welches ich mit Genuss und ohne Muss las, war «Die Schwarzen Brüder» von Lisa Tetzner. Die Geschichte handelt von einem Jungen namens Giorgio. Er wächst im Verzascatal auf, in einer Zeit, als in der Schweiz noch die nackte Armut herrschte. Der kleine Junge wird aus seiner Heimat gerissen und verdingt, damit er zuhause nicht weiter zur Last fällt – er muss sich im fernen Mailand als «Spazzacamino» durch verrusste Kamine zwängen, weil sich kleine Knaben wegen ihren schlaksigen Körpern am besten für diese grausame und gefährliche Arbeit eignen. Heute gibt es in der Stadt Mailand wahrscheinlich nicht mehr viele Holzfeuerungen. Betrachtet man Mailand heute aus der Ferne, fällt vor allem die Smogglocke auf, unter welcher sich die Weltstadt befindet. Verursacht durch industrielle Ausscheidungen, unzählige Verbrennungsmotoren jeglicher Art und im Winter durch Emissionen aus tausenden von Heizungen. Die Luftqualität ist gerade in Tagen wie diesen nicht nur in Mailand bedenklich schlecht. Wir alle atmen die unerwünschten Fremdkörper ein und schädigen damit unser Atmungssystem. Laut BAFU sterben in der Schweiz jährlich über 3700 Menschen frühzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. Somit ist die Feinstaubbelastung der Atemluft eines der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Letzten Sommer wurde vom Bundesrat die neue Luftreinhalteverordnung verabschiedet, welche auch für Holzfeuerungen wegweisende Änderungen bringt. Holzfeuerungen sind immer noch grosse Feinstaubproduzenten. Neue Techniken, Produkte, Erkenntnisse und Förderungsmassnahmen
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machen das Holz als Energieträger jedoch wieder attraktiv. Die Ölpreise steigen und die Versorgung mit Erdgas ist nicht ganz risikolos. Holz als Energieträger gewinnt in der Klimadebatte zunehmend an Bedeutung. Aus der Armut hat es unser Land geschafft und unsere Kinder werden nicht mehr verdingt. Schaffen wir es auch, die aktuellen Probleme unserer Zeit zu erkennen und sie zu lösen? Im Zusammenhang mit der Nutzung von erneuerbaren Energien und Rohstoffen wird die Forstwirtschaft dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Waldinteressierte sollten über die aktuellen Entwicklungen und die daraus folgenden Risiken und Chancen informiert sein – nur so können unsere verantwortungsvollen Aufgaben im Umgang mit der «Ressource Wald» vollends wahrgenommen werden. Die vorliegende Ausgabe des Bündner Waldes durchleuchtet das Thema «Holzenergie, Luftreinhaltung und Massnahmen gegen Feinstaub». Viel Spass mit dieser Ausgabe, die aufzeigt, dass wir uns auch kritischen Fragen stellen können – ja auch müssen. Hoffen wir also auf eine Zukunft, in der sinnvoll mit heimischem Holz geheizt wird und wir die Luft, die wir atmen, rein halten können. Vielleicht liest man dann mal von den grünen Brüdern und Schwestern!
Sandro Krättli, Redaktor Bündner Wald Sagastägstr. 96,CH-7220 Schiers sandro.kraettli@afw.gr.ch
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Holz, ein wichtiger Werkstoff und Energieträger Die Schweiz verhält sich derzeit bezüglich Rohstoffe und Energieträger alles andere als nachhaltig: Vom direkten jährlichen Materialinput der Schweizer Wirtschaft ist lediglich ein Fünftel der Materialien erneuerbar und beim Endverbrauch von Energie stammen über 80% aus fossilen und nuklearen Energiequellen. Bei dieser Ausgangslage haben der erneuerbare Rohstoff und Energieträger Holz sowie seine Derivate grundsätzlich ein grosses Zukunftspotential. Brennholz aus dem Wald und Restholz aus der Holzwirtschaft haben in der Schweiz heute einen Anteil am Endverbrauch an Energieträgern von rund 3%. Ohne unsere Wälder zu übernutzen und ohne das Angebot von Holz für höherwertige Verwendungszwecke einzuschränken, könnte die heutige Energieholzmenge um mindestens 50% erhöht werden. Bei allen energieversorgungstechnischen Überlegungen ist jedoch zu berücksichtigen, dass es höherwertige Verwendungszwecke als die direkte energetische Nutzung von Waldholz und Restholz gibt. Man denke beispielsweise an Passivhäuser, für deren Herstellung sich Holz und Holzwerkstoffe besonders gut eignen. Auch wenn sich solche Bauten nicht an allen Standorten realisieren lassen, sind sie heute Stand der Technik. Passivhäuser benötigen für die Aufrechterhaltung angenehmer Wohnraumtemperaturen keine Holz-, Öl- oder Gasfeuerung, sondern eine Kleinstwärmepumpe in der Grössenordnung eines Kühlschranks, um die Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen. Berücksichtigt man den weltweit steigenden Bedarf an erneuerbaren Rohstoffen, sind bereits im Wald die Weichen für eine bestmögliche volkswirtschaftliche und energieeffiziente Nutzung zu stellen. Holz eignet sich nach seinem Heranwachsen am Baum
in erster Linie als Massivholz für den Ingenieurholzbau, den Holzhausbau, für Innenausbau und Möbel. Die ältesten derartigen Produkte, wie der nach wie vor funktionstüchtige Dachstuhl der Französischen Kirche in Bern, sind über 700 Jahre alt. Aber auch aus scheinbar uninteressantem Holz von alten Obstbäumen lassen sich heute im Hochlohnland Schweiz beispielsweise konkurrenzfähige Riemenböden und nicht nur einfach Brennholzsortimente herstellen. Solches Holz, welches andere Bau- und Werkstoffe ersetzt und bei der Entsorgung energetisch genutzt wird, vermag die Emissionen um eine Tonne CO2 pro Kubikmeter Holz zu reduzieren. In zweiter Linie werden aus Restholz in Form von Spänen und Fasern Holzwerkstoffe für den Möbel- und Innenausbau oder den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz von Gebäuden hergestellt. Holzstoff und Zellstoff kommt in der Papier- und Kartonindustrie zur Anwendung, verbessert aber auch die Eigenschaften von Kunststoffen im Automobilbau (Standfestigkeit bei hohen und tiefen Temperaturen), im Strassenbau (Dämmung der Abrollgeräusche) und wird eingesetzt in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie, bei Kosmetika und in der Medizin. Aus volkswirtschaftlichen und energetischen Gründen sollte Holz – wo möglich – in regionalen Wirtschaftskreisläufen genutzt werden und dabei im Verarbeitungsprozess denjenigen Nutzungsformen mit bester Energieeffizienz und grösster Wertschöpfung zugeführt werden. Haupt- und Nebenprodukte aus der mechanischen und chemischen Verarbeitung von Holz sollten dabei importierte andere Produkte mit grossen ökologischen Benutzungskosten, d. h. mit hohem Material-Input pro Serviceeinheit ersetzen können. Energetisch und auf den Bündner Wald 1/ 2008 5
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Gebäudepark bezogen hat der Slogan «Zuerst Dämmen, dann Heizen» absolut seine Berechtigung. Für den sauber anzufassenden und bequem aufzubewahrenden Energieträger Holz ergeben sich auf Grund der Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung folgende Aktionsfelder: Die Holzfeuerung soll vor allem im ländlichen Raum gefördert werden. Sie ist dort eine primär anzustrebende, nachhaltige Lösung, welche stets vor Varianten mit anderen, nicht erneuerbaren Energieträgern zu prüfen ist. Die dezentral verfügbaren Holzbrennstoffe sollten sinnvollerweise dort genutzt werden, wo sie anfallen. Handlungsbedarf besteht bei Holzfeuerungen jedoch für mittlere und grosse Anlagen sowie in dichter besiedelten Gebieten insbesondere bei der Reduktion der Feinstaubemissionen und bei den Stickoxiden. Mittlere Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung über 70 kW bis 1 MW müssen ab dem Jahr 2012 den deutlich verschärften Staubemissionsgrenzwerten der neuen Luftreinhalte-Verordnung genügen. Hier sind die Anlagehersteller gefordert, zweckmässige Filter zu entwickeln. Holzpellets als höchstveredelte Form des Energieträgers Holz sollten vor allem in Gebäuden zum Ein-
satz kommen, welche einen Niedrigenergiestandard aufweisen. Holzpellets sollten aber vermehrt auch für die Warmwasseraufbereitung in Kombination mit Solarkollektoren zum Einsatz gelangen. Für die festen Rückstände von Holzfeuerungen in Form von Aschen sind sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten zu suchen. Insbesondere Rostaschen aus Natur belassenem Holz sollten auf Grund ihrer speziellen mineralischen Zusammensetzung hinsichtlich Rückführung auf geeignete Waldböden geprüft werden. Hier besteht zusätzlicher Forschungsbedarf bezüglich zeitlicher und mengenmässiger Ausbringung und Düngefunktion aber auch Handlungsbedarf bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Vorbild sind diesbezüglich die skandinavischen Länder, welche die positive Funktion von Holzaschen auf sauren Waldböden erkannt haben und die Ausbringung seit Jahren weiterentwickeln.
Dr. Andreas Hurst Berner Fachhochschule Solothurnerstr. 102, CH-2500 Biel andreas.hurst@bfh.ch
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Feinstaub – Holzbrennstoffe und Gesundheit Aus gesundheitlicher Sicht ist die Luftbelastung durch Feinstaub heute eines der gravierendsten Umweltprobleme. Allein in der Schweiz sterben jährlich mehr als 3700 Personen frühzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. Mit jedem Atemzug versorgen wir unseren Körper mit Sauerstoff. Ohne die Zufuhr von frischer Luft wäre unser Leben nach wenigen Minuten ausgelöscht. Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Stark verschmutzte Atemluft beeinträchtigt verschiedene Körperfunktionen, begünstigt dadurch eine Vielzahl von Krankheiten und kann im schlimmsten Fall zum frühzeitigen Tod führen. Am meisten Sorgen bereiten die Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern (mm), die auch als PM10 bekannt sind. Während gröbere Stäube bereits in der Nase aus dem Luftstrom ausgefiltert werden oder sich im Rachen ablagern, gelangen kleinere Partikel in die Luftröhre sowie in die Bronchien und Bronchiolen. Dort verursachen sie entzündliche Abwehrreaktionen, was vor allem die Immunabwehr von Risikogruppen wie Kranken, Kindern und älteren Menschen einem Dauerstress aussetzt. Der permanente Reiz durch Husten und Auswurf verengt die Atemwege und führt zu häufigeren Fällen von Bronchitis, Asthma und Atemnot. Je höher die Schadstoffbelastung der Luft, desto kürzer sind die beschwerdefreien Phasen. Die Schweizer Studie SAPALDIA, an der fast 10 000 Erwachsene teilnahmen, hat die Erkenntnisse aus epidemiologischen Untersuchungen im Ausland weitgehend bestätigt. Sie zeigt, dass die Lungenfunktion bei steigenden Konzentrationen von Schwebestaub und Stickoxiden in der Umgebungsluft schlechter wird und Atemwegsprobleme zunehmen. In den stärker belasteten Regionen klagten Personen mit Bronchitis und
Asthma häufiger über Atemwegsbeschwerden und ihre symptomfreie Zeit war kürzer als in weniger exponierten Gegenden. In Genf und Lugano, wo die PM10-Belastung im Jahresdurchschnitt gut 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (mg/m3) höher lag als in Montana oder Davos, war der Anteil Betroffener mit verminderten Lungenfunktionswerten etwa doppelt so gross. Auch bei Kindern treten Infektionskrankheiten der Atemwege wie akute Bronchitis, Grippesymptome und chronischer Husten mit zunehmenden Feinstaub- und Stickoxidgehalten am Wohnort häufiger auf. Dies zeigt die Untersuchung von 4400 Schulkindern aus zehn Schweizer Regionen im Rahmen der Studie SCARPOL. In Kalifornien beobachteten Wissenschafter bei Kindern in Wohngegenden mit schlechter Luft ein geringeres Lungenwachstum, das jedoch Fortschritte macht, sobald die Betroffenen in eine weniger belastete Region umziehen. Neuste Untersuchungen im Rahmen von SAPALDIA (2002/03) und SCARPOL (2001/02) zeigen, dass sich die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen relativ rasch verbessert, wenn der Schadstoffgehalt der Luft abnimmt. Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität haben also einen messbaren positiven Einfluss auf die Volksgesundheit. Je kleiner die eingeatmeten Staubteilchen, desto gefährlicher ist ihre Wirkung. Die kleinsten Partikel dringen bis in die Lungenbläschen vor (Abbildung 1 ). Dort treten sie in das Gewebe ein, auch in Zellen und sogar in den Zellkern, welcher die Erbsubstanz enthält. Sie gelangen von dort allenfalls auch in die Blutbahn, wo sich das Fliessverhalten des Blutes verändern kann. Mit dem Blut können die feinsten Partikel im ganzen Organismus verteilt werden. In verschiedenen Organen – wie zum Beispiel in Leber, Niere und Herz – kann das Gewebe Bündner Wald 1/ 2008 7
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Abbildung 1: Angriffsorte des Feinstaubs in den
Abbildung 2: Kritische PM10-Gehalte über dem
Atemwegen: Je kleiner die Partikel desto, tiefer dringen
Grenzwert der Luftreinhalte-Verordnung von 20
sie in das Lungensystem ein.
Mikrogramm pro Kubikmeter Luft treten vor allem
( Quelle: Beat Jordi)
im Tessin und im Grossraum der Städte auf. ( Quelle: BUWAL/ Meteotest)
Herkunft des Feinstaubs im Jahr 2000 Gesamtmenge rund 21 000 Tonnen PM10
29 % Verkehr
Quellen des Feinstaubs im Jahr 2000 Gesamtmenge rund 21 000 Tonnen PM10
56 % Nichtverbrennung
27 % Industrie und Gewerbe 37 % Land- und Forstwirtschaft 7 % Haushalte
1 % Benzin 17 % Diesel < 1 % Heizöl und Erdgas 8 % Holzbrennstoffe 7 % Offene Verbrennung Forstabfälle 10 % Übrige aus Verbrennung
Quelle: BUWAL
Abbildung 3
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Quelle: BUWAL
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solche Schadstoffe aufnehmen. Die Liste der gesundheitlichen Auswirkungen umfasst deshalb nicht nur Erkrankungen der Atemwege – wie Atemnot, chronischen Husten, Bronchitis, Lungeninfektionen und Lungenkrebs –, sondern auch Herz-Kreislauf-Beschwerden. Wie Studien aus den Niederlanden und aus Boston zeigen, nimmt das Herzinfarktrisiko mit steigender Feinstaubbelastung zu. Die Folgen all dieser körperlichen Beeinträchtigungen durch verschmutzte Atemluft sind vermehrte Notfallkonsultationen bei Ärzten, zusätzliche Spitalaufenthalte sowie eine allgemeine Verkürzung der Lebenserwartung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben in Europa Jahr für Jahr 100 000 Menschen an den Folgen der Luftbelastung durch PM10. In einer 2004 veröffentlichten Studie über die externen Gesundheitskosten durch die verkehrsbedingte Luftverschmutzung rechnet das Bundesamt für Raumentwicklung ARE in der Schweiz mit über 3700 frühzeitigen Todesfällen pro Jahr als Folge der Feinstaubbelastung. Darin enthalten sind 300 an Lungenkrebs gestorbene Personen und 20 Fälle von Säuglingssterblichkeit. Gut 40% unserer Bevölkerung oder rund drei Millionen Menschen atmen regelmässig zuviel gesundheitsschädigenden Feinstaub ein. Sie leben in dichtbesiedelten Gebieten oder entlang vielbefahrener Strassen (Abbildung 2).
Einfluss auf die verkürzte Lebenserwartung hat nicht nur die durchschnittliche Feinstaubbelastung einer Stadt, sondern auch die Wohnlage, wie neue epidemiologische Studien aus der Schweiz und den Niederlanden belegen. Personen, die im Umkreis von bis zu 150 Metern zu verkehrsreichen Strassen leben, gehen demnach ein fast doppelt so hohes Risiko ein, an Herz- und Lungenkrankheiten zu sterben, wie Leute in einer grösseren Distanz zu viel befahrenen Stras-
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sen. Ein einziger Kubikmeter stark verschmutzter Luft kann über 100 Milliarden von feinsten Partikeln enthalten, die insgesamt doch nicht mehr als 100 Mikrogramm wiegen. So gesehen ist das Gewichtstotal der Feinstaubemissionen zwar ein guter Indikator für das Ausmass der Luftverschmutzung, doch sagt es nicht alles aus über die Gefährlichkeit der PM10-Belastung. Neben der Grösse der Partikel variiert auch deren chemische Zusammensetzung stark. Gut 9 000 Tonnen oder rund 45 Prozent der jährlichen PM10-Emissionen werden bei Verbrennungsprozessen freigesetzt (Abbildung 3 ). Dabei handelt es sich hauptsächlich um Russaerosole aus Auspuffen von Dieselmotoren sowie um die Partikel von kleinen HolzfeueBündner Wald 1/ 2008 9
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rungen und offenen Feuerstellen. Nach der Wasserkraft ist Holz bei uns die zweitwichtigste erneuerbare Energie. Der einheimische Rohstoff wächst relativ rasch nach, ist praktisch in allen Regionen reichlich vorhanden und belastet das Klima nicht mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Bei der Verbrennung wird nämlich nur soviel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Diesen klaren Klimavorteilen stehen aus lufthygienischer Sicht die im Vergleich zu anderen Heizungen höheren Feinstaubemissionen der rund 650 000 Holzfeuerungen gegenüber. Bei über 90 Prozent dieser Anlagen handelt es sich um Kleinöfen und Cheminées. Gemessen an der produzierten Energie bläst etwa ein kleiner Holzofen einige 100-mal so viel Gesamtstaub in die Luft wie eine moderne Ölheizung. Aber auch grössere moderne Holzkessel und automatische Industriefeuerungen emittieren kaum weniger Feinpartikel. In Wohngegenden, wo viel mit Holz geheizt wird, kann der Partikelausstoss aus solchen Kaminen die örtliche PM10-Belastung während der kalten Jahreszeit sogar dominieren. Aus gesundheitlicher Sicht drängt sich deshalb eine Reduktion der Emissionen auf, nicht etwa ein Anstieg. Holzrauch enthält tausende von Chemikalien mit gut dokumentierten schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit wie Feinstaub, CO und Stickoxide, Reizstoffe wie Phenole und Azetaldehyd, karzinogene organische Stoffe wie Benzol, Formaldehyd, 1,3-Butadien und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Viele toxikologische Untersuchungen weisen auf die Schädlichkeit des Holzrauches. So wird das Lungenkrebsrisiko (in Ratten und Mäusen) ähnlich hoch wie bei Kohlerauch gesehen. Die Studien zeigen, dass nicht nur die polaren Anteile des Feinstaubs aus Holzrauch und Dieselruss zell- und genotoxische Wirkun10
gen entfalten, sondern auch die wasserlöslichen Anteile dieser Abgase. Überall, wo mit Holz geheizt wird, ist die Belastung mit Schwebestaub in der Raumluft und im Freien erhöht. Wald- und Buschbrände können enorme Mengen Rauch produzieren. Epidemiologische Studien haben die individuelle Belastung durch Waldbrände oder Abbrennen von Feldern selten untersucht. Eine Studie in Südostasien hat eine erhöhte Herzkreislauf-Sterblichkeit während Waldbrandepisoden gefunden. Manche Studien haben Notfallkonsultationen wegen Atemwegsproblemen, Atemwegssymptome oder eine schlechtere Lungenfunktion während Waldund Buschbränden registriert. Es gibt nur wenige Studien über die gesundheitlichen Wirkungen von Holzheizungen in westlichen Ländern. Die Ergebnisse betrafen vor allem Atemwegsprobleme und es gibt kaum Hinweise, dass sich die Wirkungen von Holzrauchpartikeln von denjenigen aus anderen Verbrennungsprozessen unterscheiden. Die Wirkung auf Herz und Kreislauf scheint geringer zu sein, als auf die Atemwege. Die Verbrennung von Biomasse in Entwicklungsländern führt laut WHO zu 1 bis 2 Millionen vorzeitigen Todesfällen pro Jahr wegen chronisch obstruktiver Bronchitis und akuten Atemwegsinfektionen. Zusammenfassend kann gefolgert werden, dass die Gesundheitsschädlichkeit von Holzrauch wissenschaftlich unbestritten ist. Für eine genaue quantitative Abschätzung des Risikos fehlen jedoch noch die Grundlagen, da für die dazu nötigen grossen epidemiologischen Studien die genaue Quellenzuordnung des Feinstaubs zu aufwendig ist. In erster Näherung kann jedoch das Risiko je Konzentrationserhöhung für Feinstaub aus Holzrauch der Risikoerhöhung durch Feinstaub generell gleichgesetzt werden. Die wenigen diesbezüglichen Untersuchungen
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legen aber den Schluss nahe, dass diese Gleichsetzung eher konservativ ist, also die Gefährlichkeit des Holzrauchs eher unterschätzt. Umweltmedizinisch ist zu folgern, dass die zur Verhinderung langfristiger Klimafolgen unerlässliche CO2-Reduktion nicht zu einer Erhöhung der Feinstaub-Emissionen führen darf. Im Vordergrund stehen Massnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und Erhöhung der Energieeffizienz in allen Sektoren. Eine Förderung der Holzheizung erscheint beim derzeitigen Stand der Technik nur für automatische Anlagen mit homogenem Brennstoff und grösseren
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automatischen Holzschnitzelfeuerungen mit entsprechenden Abgasreinigungsanlagen sinnvoll. Umstellungen, die zu keiner Reduktion von Feinstaub und NO2 führen, sollten aus umweltmedizinischer Sicht nicht gefördert werden.
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Revidierte LuftreinhalteVerordnung LRV Am 4. Juli 2007 hat der Bundesrat die neue Luftreinhalte-Verordnung LRV 07 verabschiedet. Sie bringt für Holzheizungen stufenweise strengere Feinstaub-Grenzwerte mit sich. Diese sorgen dafür, dass nur noch saubere Holzheizungen installiert werden dürfen und dass schlechte Produkte endlich vom Markt verschwinden. Die Holzenergiebranche begrüsst die strenge LRV 07 und fordert einen konsequenten Vollzug der neuen Vorschriften. Die Spreu vom Weizen trennen Heute sind in der Schweiz rund 700 000 Holzheizungen installiert, die jedes Jahr mehr als 500 000 Tonnen Öl durch einhei-
misches, erneuerbares, CO2-neutrales Holz ersetzen und damit einen wichtigen Beitrag gegen die Klimaerwärmung leisten. Den zahlreichen ökologischen und volkswirtschaftlichen Vorteilen der Holzenergie steht aber der Makel der erhöhten Feinstaubemissionen gegenüber. Zwei Dinge bestimmen den Feinstaubausstoss von Holzheizungen: Erstens die Technik der Anlage, zweitens deren Betrieb. Viele Holzheizungen sind technisch nicht auf dem neuesten Stand und baldmöglichst zu sanieren. Ebenso wichtig wie eine gute Technik ist der korrekte Betrieb der Holzheizungen. Es darf ausschliesslich naturbelassenes, trockenes Holz verbrannt werden. Mit
In der Schweiz sind insgesamt fast 700 000 Holzheizungen installiert. Bei schlechtem Betrieb stellen sie eine unnötige Quelle für Schadstoffe und Ärger dar. Werden sie dagegen richtig betrieben, stellen sie ein gewaltiges Potenzial für eine Verbesserung der Luftqualität dar. ( Quelle: Holzenergie Schweiz)
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Massnahmen auf diesen zwei Ebenen lässt sich das Problem der erhöhten Feinstaubwerte zum grossen Teil entschärfen, denn moderne, richtig betriebene Holzheizungen emittieren keine bedenklichen Feinstaubmengen. Schon lange forderte Holzenergie Schweiz strengere Vorschriften zur Begrenzung der Feinstaubemissionen aus Holzheizungen. Die neue LuftreinhalteVerordnung LRV 07 verhilft der Forderung endlich zum Durchbruch. Die neue LRV setzt strenge Massstäbe und verbietet faktisch den Verkauf schlechter, ungeprüfter Anlagen. Holzheizungen kleiner 70 kW, seriell gefertigt Seit dem 1. Januar 2008 dürfen neue, seriell gefertigte Klein-Holzfeuerungen (Öfen oder Kessel mit weniger als 70 kW Leistung) nur noch in Verkehr gesetzt werden, wenn sie über eine Konformitätserklärung verfügen. Was heisst das? Mit der obligatorischen Konformitätserklärung garan-
Was zählt: Gesamtleistung oder einzelne Kesselleistungen?
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tieren die Hersteller, Importeure und Händler mit ihrer Unterschrift, dass – die betroffenen Feuerungsanlagen an einer akkreditierten Prüfstelle nach den gültigen EN-Normen geprüft wurden sowie – die Prüfresultate die Einhaltung der geltenden Emissionsgrenzwerte belegen. Eine Ausnahme wurde für solche Geräte gemacht, welche nach dem 31. 12. 2003 mit dem freiwilligen Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz ausgezeichnet wurden. Diese Öfen und Kessel dürfen ohne Konformitätsnachweis noch bis spätestens am 31. 12. 2009 in Verkehr gebracht werden. Wer als Konsumentin oder Konsument noch mehr tun und eine Holzheizung der Spitzenklasse kaufen will, schaut nicht nur auf die Konformitätserklärung, sondern zusätzlich noch auf das Qualitätszeichen von Holzenergie Schweiz (www.holzenergie.ch). Seriell gefertigte Holzheizungen dagegen, bei denen der Verkäufer keine Konformitätserklärung vorzeigen kann, dürfen nicht mehr installiert und betrieben werden. Für die Endkunden wird es somit auf einfache Art möglich, gute Qualität zu kaufen. Also: Hände weg von Holzheizungen ohne Konformitätserklärung!
Anlagen über 500 kW Leistung müssen mit einem Elektro- oder Gewebefilter ausgerüstet werden. In diesem Bereich ist es häufig so, dass die Anlagen aus zwei Holzkesseln von beispielsweise 150 kW und 450 kW Leistung bestehen. In diesem Fall ist nicht die Gesamtleistung von 600 kW massgebend, sondern die einzelnen Kesselleistungen. Deshalb gilt in diesem Beispiel für jeden der beiden Kessel ein Staub-Grenzwert von 150 mg/Nm3 bzw. ab dem 1. Januar 2012 von 50 mg/Nm3.
Holzheizungen kleiner 70 kW, einzeln gefertigt Einzeln gefertigte Holzheizungen wie Kachel- und Speicheröfen oder Cheminées lassen sich nicht auf dem Prüfstand testen. Deshalb musste der Gesetzgeber hier andere Lösungen finden. Handwerklich gefertigte Einzelanlagen sind vom Konformitätsnachweis ausgenommen, müssen aber entweder – gemäss dem Berechnungsprogramm des Verbandes Schweizerischer Hafner- und Plattengeschäfte VHP (bzw. gemäss eiBündner Wald 1/ 2008 13
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nem ebenbürtigen Programm) geplant und gebaut oder – mit einem Staubabscheidesystem mit einem Abscheidungsgrad von mindestens 60% ausgerüstet sein. Offene Cheminées gelten schon lange nicht mehr als Holzheizung und sind in jedem Fall mit einem Partikelabscheider oder Filter auszurüsten. Auch diese Vorschriften gelten selbstverständlich nur für Neuanlagen. Die LRV sieht im Bereich der Klein-Holzfeuerungen keine Nachrüstungspflicht für bestehende Anlagen vor. Für Klein-Holzfeuerungen < 70 kW Leistung besteht weiterhin keine Messpflicht. Holzheizungen zwischen 70 kW und 500 kW Seit dem 1. Januar 2008 gilt für Anlagen mit einer Leistung von 70 kW bis 500 kW ein Staubgrenzwert von 150 mg / Nm3 (NormKubikmeter). Diesen Wert halten gute Holzfeuerungen ohne Sekundärmassnahmen wie Elektro- oder Gewebefilter ein. Der
Grenzwert wird ab dem 1. Januar 2012 auf 50 mg/Nm3 reduziert! Bis dann sollten gute Holzfeuerungen diesen Wert ohne Sekundärmassnahmen erreichen. Bestehende Anlagen müssen zehn Jahre nach Inkrafttreten des entsprechenden Grenzwertes nachgerüstet werden. Holzheizungen zwischen 500 kW und 1000 kW In diesen Bereich fallen die meisten grösseren Schnitzelheizungen, und hier hat der Gesetzgeber – wohl als Reaktion auf die heftigen Feinstaubdiskussionen des Winters 2005 / 2006 – nicht nur die «schmerzlichsten», sondern auch die schnellsten Sofortmassnahmen getroffen. Denn bereits auf den 1. September 2007 wurde der Staubgrenzwert auf 150 mg/Nm3 reduziert, und seit dem 1. Januar 2008 liegt er sogar nur noch bei 20 mg/Nm3. Dafür wird er in der bereits heute vorgesehenen Verschärfung der LRV vom 1. Januar 2012 unverändert bleiben! Eine Einhaltung des Staubgrenz-
Zusammenfassung Die Änderungen der verschärften LRV lassen sich folgendermassen zusammenfassen: Feuerungswärmeleistung 70 kW – 500 kW 500 kW – 1000 kW Sauerstoffgehalt im
Volumen-%
1000 kW – 10 000 kW
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Abgas Staub (= Feststoffe)
mg/m3
Kohlenmonoxid (CO) mg/m3 seit 1. 9. 2007
1000
500
250
150
ab 1. 1. 2012
500
500
250
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1)
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Stückholzkessel bis 120 kW Leistung für naturbelassenes Holz: 100 mg/m3
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Ungefähre Kosten Elektrofilter Leistung
320 kW
500 kW
650 kW
1000 kW
2000 kW
Kosten
CHF 120 000.–
CHF 170 000.–
CHF 180 000.–
CHF 200 000.–
CHF 250 000.–
wertes von 20 mg/Nm3 ist ohne den Einbau von Filteranlagen (Elektro- oder Gewebefilter) nicht möglich. Diese verschärften Grenzwerte gelten für alle Anlagen, also auch für bestehende. Die Sanierungsfrist beträgt zehn Jahre. Ein Beispiel: Eine Schnitzelheizung von 800 kW Leistung, welche im Jahr 2005 – ohne Elektrofilter – installiert wurde, hält seit dem 1. Januar 2008 den verschärften Staub-Grenzwert von 20 mg/Nm3 nicht mehr ein. Dies wird bei der ersten Messung nach dem 1. Januar 2008, also beispielsweise im November 2008 festgestellt. Das bedeutet, dass diese Heizung bis spätestens im November 2018 mit einem Elektro- oder Gewebefilter nachgerüstet werden muss. Hinter der relativ langen Sanierungsfrist von zehn Jahren steckt auch ein bisschen das «Prinzip Hoffnung». Die heute auf dem Markt verfügbaren Elektro- und Gewebefilter sind (noch) sehr gross und relativ teuer, und man hofft natürlich, dass sich dies bis in zehn Jahren ändern wird. Holzheizungen über 1000 kW Auch hier wurden Sofortmassnahmen ergriffen. Der Staub-Grenzwert wurde bereits per 1. September 2007 auf 20 mg/Nm3 verschärft und wird in den Verschärfung vom 1. Januar 2012 unverändert bleiben. Die Ein-
haltung des Wertes bedingt ebenfalls den Einbau von Filteranlagen. Die Sanierungsfrist beträgt ebenfalls zehn Jahre. Damit wirklich etwas zugunsten der Umwelt passiert, sind die verschärften Bestimmungen der LRV 07 konsequent zu vollziehen. Holzenergie Schweiz verlangt deshalb von den Vollzugs- und Bewilligungsbehörden auf kantonaler und kommunaler Ebene mit Nachdruck die kompromisslose Umsetzung der Vorschriften. Nur so wird es gelingen, die zweifellos auch heute noch agierenden schwarzen Schafe zu eliminieren. Wenn die öffentliche Hand und die Holzenergiebranche gemeinsam die neuen LRV-Vorschriften sowie energiepolitische Förderprogramme wie zum Beispiel EnergieSchweiz umsetzen, erreichen sie das wichtige Ziel, die CO2-neutrale Holzenergie dem Klima zuliebe zu verdoppeln und gleichzeitig die Feinstaubemissionen mittelfristig zu halbieren.
Andreas Keel Holzenergie Schweiz Neugasse 6, CH-8005 Zürich
keel@holzenergie.ch
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Holzfeuerungen im Kanton Graubünden Im Kanton Graubünden sind zurzeit total gut 59 000 Holzfeuerungen in Betrieb, das sind fast eine Holzfeuerung pro drei Einwohner. Da nach der Luftreinhalte-Verordnung ( LRV ) Holzfeuerungsanlagen je nach Leistung und Holzbrennstoff einer Kontrolloder gar Messpflicht unterliegen, verfügt das Amt für Natur und Umwelt über Informationen zum Anlagenbestand und zu den Emissionen dieser Anlagen. Die Abbildung 1 gibt einen Überblick über die geltenden Kontroll- bzw. Messpflichten und Brennstoffanforderungen in den jeweiligen Leistungsklassen. Die überwiegende Zahl von Holzfeuerungen sind Kleinanlagen mit Leistungen von unter 70 Kilowatt (kW). Die Leistung von 70 kW genügt etwa zur Beheizung von 10 Wohneinheiten. Lufthygienisch sind die Feinstaub-Emissionen und die bei illegalen Verbrennungen entstehenden unerlaubten problematischen Luftschadstoffe dieser Kleinanlagen weit bedeutender als jene der Grossanlagen. Mit rund 200 Anlagen fällt nur ein sehr kleiner Anteil in den Leistungsbereich von über 70 kW. Diese Grossanlagen unterliegen einer Messpflicht, sie müssen zum Schutz der Umwelt Emissionsgrenzwerte einhalten, die in der jüngsten Vergangenheit verschärft wurden. Zu den Grossanlagen gehören auch die zurzeit zwei Biomassenkraftwerke in Domat/Ems mit total 43.5 Megawatt ( MW ) Feuerungswärmeleistung. Holzverbrauch und Feinstaub Abbildung 2 gibt einen Überblick darüber, wie sich der Holzverbrauch und die Feinstaubemissionen auf die verschiedenen Kategorien der Holzfeuerungsanlagen verteilen. Bemerkenswert ist, dass die Biomassenkraftwerke zwar einen grossen Anteil am Holzverbrauch aufweisen (vergleiche grüner 16
Anteil), aber wegen sehr guter Verbrennungs- und Filtertechnik nur sehr wenig zu den Feinstaubemissionen beitragen. Dies zeigt, dass vom Standpunkt der Luftreinhaltung eine Konzentration der Holzenergieförderung auf Grossanlagen vorteilhaft ist. Die etwa 200 übrigen messpflichtigen Feuerungsanlagen mit über 70 kW Leistung verursachen mit etwa 10 % des Holzverbrauches gut 20 % des Feinstaubes. In diesem Teil der Anlagen werden in der nächsten Zeit technische Sanierungsmassnahmen erfolgen müssen. In kleinen Feuerungsanlagen bis 70 kW schliesslich wird zurzeit ein Drittel des Energieholzes verbrannt. Auf diese Kategorie fallen aber fast vier Fünftel der Feinstaubemissionen. Diese Zahlen machen deutlich, dass die kleinen Holzfeuerungen eine Schlüsselstellung bei der Verbesserung der Luftqualität einnehmen. Bei Neuanlagen in diesem Leistungsbereich kann mit technischen Massnahmen viel Feinstaub eingespart werden. Bei den vielen bestehenden Öfen und Holzkesseln wird das Ziel verfolgt, die bedenklichen Emissionen bei illegaler Verbrennung von Holzabfällen zu reduzieren und gleichzeitig die Anlagenbetreiber zum besseren Betrieb ihrer Anlagen beraten. Kleinanlagen unterliegen deshalb ab dieser Heizperiode einer Kontrollpflicht. Innerhalb der kleinen Holzfeuerungen bis 70 kW Leistung stellen Holzöfen, Cheminées und Holzkochherde anzahlmässig die grössten Gruppen dar (vergleiche Abbildung 3 ). Nur ein geringer Teil der kleinen Holzfeuerungen sind Zentralheizungen. Verbrennen von Abfällen Mehrere unabhängige Erhebungen in der Ostschweiz, darunter auch aus 634 Kontrollen in der Gemeinde Roveredo, haben gezeigt, dass in mindestens jeder fünften kleinen Holzfeuerung Holzabfälle oder gar
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Haushalsabfälle mit verbrannt werden (vergleiche Abbbildung 4 ). Diese Verbrennung von Holzabfällen oder gar Haushaltsabfällen in kleinen Holzfeuerungen ist gesetzeswidrig und führt zu hohen Emissionen problematischer Luftschadstoffe. Im Unterschied zu früheren Zeiten enthalten die heutigen Holz- und Haushaltabfälle deutlich mehr chemische Stoffe, die bei der Verbrennung zu giftigen Abgasen umgewandelt werden. Die bedenklichen Stoffe, zu denen Dioxine und Schwermetalle zählen, lagern sich weitgehend in der Nachbarschaft ab. Klagen über Geruchsbelästigungen aus Holzfeuerungen haben zum Teil mit unerlaubten Brennmaterialien und zum Teil mit ungeeigneter Bedienung der Feuerung – vor allem beim Anfeuern – zu tun. Die Abbildung 5 zeigt, die vor allem in Altholz stark erhöhten Gehalte problematischer Stoffe am Beispiel der Schwermetalle Chrom, Zink und Blei.
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Bereits seit vielen Jahren wurde an der Sensibilisierung der Anlagenbetreiber auf dieses Thema gearbeitet, womit die über solche Appelle erzielbare Wirkung ausgeschöpft ist. Zur Vermeidung dieser Luftverschmutzung werden kleine Holzfeuerungen bis 70 kW Leistung ab Winter 2007/08 gestützt auf die LRV alle zwei Jahre einer Kontrolle unterzogen. Die Kontrollgebühr beträgt in der Regel etwa CHF 32.– und wird nur alle zwei Jahre erhoben. Es ist von grossem Vorteil, wenn die Kaminfeger mit der Kontrolle kleiner Holzfeuerungen beauftragt werden. Diese reinigen regelmässig die Anlagen und verfügen über ein grosses Fachwissen. Die Kontrolleure wurden vom Amt für Natur und Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Bündner Kaminfegermeisterverband für die Kontrollen noch speziell geschult. Dass die Akzeptanz für Kontrollen von kleinen Holzfeuerungen gegeben ist, zeigte sich beim Pi-
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Altholz
Messung von CO, NO x, Feststoffen, Gesamt-C, SO2 , Schwermetallen und Dioxinen/Furanen
Verbrennungsverbot
Verbrennungsverbot **
Restholz
Messung von CO
Messung von CO, Feststoffen
Visuelle Kontrolle von Brennstoff, Asche und Anlage
Messung von CO, Feststoffen
(Für handbeschickte Feuerungen)
Verbrennungsverbot *
Naturbelassenes nichtstückiges Holz
(Für handbeschickte Feuerungen)
Naturbelassenes stückiges Holz
Visuelle Kontrolle von Brennstoff, Asche und Anlage
0
Feuerungswärmeleistung in kW
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40
Messung von CO, Feststoffen
70
350
* Ausgenommen ist die Verfeuerung von Holzpellets und Hackschnitzel in dafür geeigneten Anlagen. Bei automatischen Holzpelletsanlagen erfolgt keine visuelle Kontrolle. ** In automatischen Anlagen ist die Verfeuerung von Restholz erlaubt. Die Anlagen sind jedoch messpflichtig
Abbildung 1
Holzverbrauch nach Anlagenkategorie (total etwa 260 000 t/Jahr) 5%
10%
55% 13%
5%
8% 4%
Biomassenkraftwerke Heizanlagen > 70 kW Anlagen Holzgewerbe > 70kW Zentralheizungen Holzöfen Holzkochherde Cheminées
Feinstaubemissionen nach Anlagenkategorie (total etwa 240 t/Jahr) 32%
23%
11%
9%
Abbildung 2
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13%
0%
12%
Biomassenkraftwerke Heizanlagen > 70 kW Anlagen Holzgewerbe > 70kW Zentralheizungen Holzöfen Holzkochherde Cheminées
Messung von CO, NO x, Feststoffen
Messung von CO, NO x, Feststoffen und Gesamt-C
Messung von CO, NO x, Feststoffen
Messung von CO, NO x, Feststoffen und Gesamt-C
Messung von CO, NO x, Feststoffen
Messung von CO, NO x, Feststoffen und Gesamt-C
1'000
10'000
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Anteile der Kategorien Holzfeuerungen <70 kW (total etwa 59 000 Anlagen) 23% Kochherde
2%
30%
Kochherde Zentralheizung Holzofen Holzofen Zentralheizung Zentralheizung
3%
Warmluftofen
38%
Cheminée
Abbildung 3
Ergebnisse Pilotprojekt Holzfeuerungskontrolle (634 Anlagen) 78% in Ordnung kleinere Mängel verbotene Materialien 8%
14%
Abbildung 4
Schwermetallgehalte in mg/kg Holz 700 600 500 Naturbelassenes Holz
400
Restholz
300
Altholz
200 100 0 C hr o m
Z ink
B le i
Abbildung 5 Bündner Wald 1/ 2008 19
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Holzfeuerungen > 70 kW im Kanton Graubünden
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(Stand 2007)
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Amt für Natur und Umwelt Uffizi per la natira e lʼambient Ufficio per la natura e lʼambiente
Anschlussleistung je Gemeinde 50 - 100 kW 101 - 200 kW 201 - 500 kW 501 - 1000 kW 1001 - 2000 kW 2001 - 3000 kW 3000 - 5000 kW
Biomassenkraftwerk 43'500 kW
Abbildung 7
lotprojekt in der Gemeinde Roveredo: 85% der Anlagenbetreiber reagierte positiv, 14% neutral und weniger als ein Prozent negativ. Bemerkenswert ist, dass auch Betreiber beanstandeter Anlagen nicht negativ, sondern mit 67% positiv und mit 33% neutral auf die Kontrolle reagierten. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für die Problematik gegeben ist. Merkblätter gegen Fehlbedienungen Auch bei ausschliesslicher Verwendung von sauberem Holz können durch unsachgemässe Bedienung einer handbeschickten Feuerung problematische Schadstoffe wie Russ und polyzyklische aromatische Verbindungen verursacht werden. Als häufigste Fehlbedienung sind das untere Anzünden einer grossen Menge Holz im noch kalten Feuerraum, die zu starke Drosselung der Luftzufuhr zur Verzögerung des Abbrands und die Verwendung von nassem Holz zu nennen. Bissiger und giftiger Rauch aus unsachgemäss verwendeten handbeschickten Feuerungen führt dann zu Geruchsbelästigung und verursacht einen unverhältnismässig hohen Anteil des Feinstaubes. Anlässlich der Kontrollen kleiner Holzfeuerun20
gen werden Merkblätter zum besseren Betrieb der Anlagen abgegeben und es erfolgt bei Bedarf auch eine individuelle Beratung. Korrekte Anfeuermethoden sind unter www.fairfeuern.ch publiziert. Die besten Voraussetzungen für eine feinstaubarme Holzenergienutzung sind bei Neuanlagen gegeben. Beim Kauf muss auf die Konformität (Geräteschild) geachtet werden. Diese garantiert die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen. Für gewerblich hergestellte Wohnraumfeuerungen muss ab Anfang 2008 mit dem sogenannten « VHP Berechnungsprogramm» die Konformität nachgewiesen werden. Optimierung von Kleinfeuerungen Da bei Pelletfeuerungen die Verbrennungsbedingungen automatisch optimiert werden und ein Missbrauch zur Entsorgung unerlaubter Materialien nicht möglich ist, sind Pelletfeuerungen aus Sicht des Umweltschutzes im kleinen Leistungsbereich optimal, besonders wenn sie mit einer Abdeckung der Feuerpfanne und einer Zugregelung im Kamin ausgerüstet sind. Darüber hinaus kann mit einem Energiespeicher die Anzahl der emissionsintensiven Anfahr- und Ausbrandphasen massiv reduziert werden. Betriebserfahrungen aus Pilotprojekten zeigen, dass bei verbrennungstechnisch optimal funktionierenden Holzfeuerungsanlagen die verbleibenden Feinstaubemissionen durch Nachschaltung eines Partikelabscheiders im Kamin nochmals etwa halbiert werden können. Gesetzlich ist der Einbau eines Partikelabscheiders nur vorgeschrieben, wenn für die Feuerungsanlage weder ein Konformitätsnachweis noch eine VHP-Berechnung vorliegt. Bei Überlegungen zur Nachrüstung von Partikelabscheidern gilt: «Ein Partikelabscheider macht aus einer
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Abbildung 8
schlechten Anlage keine gute Anlage, aber er kann aus einer guten Anlage eine bessere Anlage machen.» Holzfeuerungen in Graubünden Die pro Gemeinde in Grossanlagen installierte Feuerungswärmeleistung ist in Abbildung 7 dargestellt. Die Mehrheit sind automatische Anlagen. Die installierte Leistung der zwei Biomassenkraftwerke beträgt 43.5 MW und ist damit fast so gross wie das total der übrigen messpflichtigen Anlagen (55.2 MW). Die anzahlmässig meisten Holzfeuerungen über 70 kW sind Anlagen des holzverarbeitenden Gewerbes, in denen praktisch ausschliesslich die im Betrieb anfallenden Resthölzer verwertet werden. Der eher kleinere Teil sind Schnitzelfeuerungen, in denen direkt Waldholz genutzt wird. Zu diesen gehören beispielsweise die Anlagen in Schiers, Bergün und Thusis. Die Feinstaubemissionen wurden bis 2007 nur bei Abnahmemessungen erfasst. Seit der laufenden Heizperiode umfasst auch die periodische zwei jährliche Kontrollmessung auch die Feststoffe. Die Abbbilung 8 zeigt, wie gross die Unterschiede von Anlage zu Anlage in den Feinstaubemissionen bisher waren. Im Leistungsbereich 700 – 1000 kW lag der Emissionswert der schlechtesten
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Anlage bei 143 mg/m3, jener der besten Anlage 70 mal tiefer bei 2 mg/m3. Mit der Revision der Luftreinhalte-Verordnung wird ein beachtlicher Teil dieser Anlagen, nämlich alle oberhalb der roten Linie in Abbildung 8, sanierungspflichtig. Gemäss Massnahmenplan des Kantons Graubünden dürfen zudem ab 1. Januar 2009 nur noch Neuanlagen installiert werden, die den Feststoffgrenzwert gemäss der neuen Grenzwerte von Beginn an einhalten können. So können bei grossen Feuerungen mit mehr als 200 kW durch Einbau von Gewebefiltern einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis Staubemissionen von weniger als 5 mg/m3 erreicht werden. Die Biomassenkraftwerke halten sehr tiefe Emissionskonzentrationen von unter 3 mg/m3 ein. Da sich die Feinstaubemissionen bei Holzfeuerungsanlagen mit über 200 kW Leistung effizient reduzieren lassen, ist es sehr wichtig, künftig Energieholz wo möglich in Grossanlagen zu nutzen und die Wärme an die Verbraucher zu verteilen. Für weitere Zukunft sind Techniken zur Vergasung oder Vergärung von Holz und anschliessender energetischer Nutzung der Brenngase in Entwicklung. In dezentralen Gebieten sollte Energieholz vermehrt in effizienten und abgasarmen Zentralheizungen genutzt werden.
Remo Fehr, Amt für Natur und Umwelt Abteilung Luft/Lärm/Strahlung Gürtelstr. 89, CH-7000 Chur Remo.Fehr@anu.gr.ch
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Qualität zahlt sich aus Wir erleben es seit einigen Monaten mit Spielwaren aus China. Infolge schlechter Arbeitsbedingungen, mangelnder Kontrollen und Verwendung ungeeigneter Rohstoffe kommt es regelmässig zu millionenfachen Rückrufaktionen. Einmal ist das verwendete Material giftig, ein andermal kann mangelhafte Verarbeitung zu Kurzschlüssen und Bränden führen, oder dann können sich verschluckbare Kleinteile lösen. Offenbar ist mangelnde Qualität in chinesischen Produktionsprozessen systemimmanent! Wie ernst das Problem ist, zeigen Interventionen bis auf Regierungsebene. China spielt das Problem herunter und bezichtigt den Westen, ebenfalls mangelhafte Ware zu produzieren. Diese Scheingefechte lenken von den tatsächlich vorhandenen Problemen ab und tragen in keiner Art und Weise zu deren Lösung bei. Sie fragen sich, was das mit der Holzenergienutzung bei uns zu tun hat? Sehr viel, denn bei einer Heizung, die uns zwanzig Jahre lang wohlig wärmen soll, ist die Sicherung einer permanent guten Qualität extrem wichtig. Wir wissen, dass nur gute Qualität zu guten Beispielen führt, die wir als Referenzobjekte potentiellen Kundinnen und Kunden zeigen dürfen. Mangelhafte Planungen, Installationen oder Produkte schaffen unzufriedene Kundschaft. Unzufriedene Kundschaft macht Negativwerbung. Negativwerbung ist Gift für die Verbreitung einer Technologie am Markt. Kurz gesagt: Ein einziges schlechtes Beispiel verhindert die Realisierung von zehn guten Beispielen! Holzenergie Schweiz hat diese Binsenwahrheit schon vor vielen Jahren erkannt und die Sicherung der Qualität der Holzenergienutzung zu einem Schwerpunktthema gemacht. Dabei geht es nicht nur um die Qualität der einzelnen Holzheizung, sondern um den ganzen Prozess von der Planung über die Installation bis 22
Die stetige Suche nach Qualität hat sich gelohnt. Heute existieren sowohl für kleine als auch für grosse Holzheizungen Standards und Instrumente zur Sicherung der Qualität. ( Quelle: Holzenergie Schweiz)
und mit Betrieb der Anlagen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Instrumente von Holzenergie Schweiz im Bereich der Sicherung der Qualität der Holzenergienutzung. Kleine Holzheizungen Mit dem Lehrgang Feuerungsfachmann Holz wird ein immer dichteres Netz von Fachleuten (Haustechniker, Kaminfeger und so weiter) mit einem grossen Wissen über die Nutzung der Holzenergie im kleineren Leistungsbereich aufgebaut. Der Lehrgang ist eidgenössisch anerkannt und mit einem offiziellen Zertifikat «Feuerungsfachmann Holz» verbunden. Das Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz zeichnet Produkte aus, die besonders hohe Anforderungen betreffend Wirkungsgrad, Emissionen und Servicedienstleistungen erfüllen. In verschiedenen Kantonen ist das Qualitätssiegel Voraussetzung für Finanzhilfen der öffentlichen Hand. Die Luftreinhalte-Verordnung LRV 07 schafft seit dem 1. Januar 2008 mit der obligatorischen Konformitätserklärung erstmals Anforderungen an die Qualität seriell hergestellter Anlagen, indem die Hersteller und Importeure garantieren müssen, dass ihre
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Kleine Holzheizungen
Grössere Holzheizungen
Planung
Lehrgang Feuerungsfachmann Holz
QM-Holzheizwerke
Produktqualität
Qualitätssiegel
QM-Holzheizwerke
LRV07 Betrieb
Merkblätter
QM-Holzheizwerke
Kurse «Richtig Heizen mit Holz»
Kurse für Betreiber
Lehrgang Feuerungsfachmann Holz
Holzheizungen an einer anerkannten Prüfanstalt gemäss geltenden Normen geprüft wurden und die Anforderungen der Schweizer LRV einhalten. Auf www.holzenergie.ch ist eine Liste mit den entsprechenden Holzheizungen abrufbar. Jede kleine Holzheizung ist nur so gut wie ihr Betreiber. Um den Betrieb der bestehenden Holzheizungen zu verbessern, hat Holzenergie Schweiz in den letzten Jahren verschiedene Merkblätter und Publikationen herausgegeben. Mit Kursveranstaltungen «Richtig Heizen mit Holz» vertieft Holzenergie Schweiz in Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden das Wissen für einen emissionsarmen und wirkungsvollen Betrieb kleinerer Holzheizungen direkt vor Ort mit den Betreibern solcher Anlagen. Grössere automatische Holzheizungen Mit dem System Qualitätsmanagement ( QM ) Holzheizwerke hat Holzenergie Schweiz in den letzten Jahren ein europaweit einmaliges Instrument aufgebaut, mit dem sich die Qualität grösserer Holzenergieprojekte vom Planungs- über den Bau- und Inbetriebnahme- bis zum Betriebsoptimierungsprozess wirkungsvoll beeinflussen lässt. Ziel von QM-Holzheizwerke sind effiziente, zuverlässige, saubere, wartungsarme und möglichst wirtschaftliche Anlagen. In den meisten Kantonen ist QM-Holzheizwerke eine Voraussetzung für die öffentlichen
Fördermittel. Österreich und verschiedene Deutsche Bundesländer haben QM-Holzheizwerke übernommen und als Voraussetzung für die teilweise sehr grosszügige Förderung etabliert. Mit Kursen und Erfahrungstagungen für Betreiber grösserer Holzheizungen (zum Beispiel Hauswarte) will Holzenergie Schweiz das praktische Wissen und die wertvollen Betriebserfahrungen unter den Betroffenen verbreiten und damit zum effizienten, sauberen Betrieb der Holzenergienutzung beitragen. Fazit Für alle Formen der Holzenergienutzung gibt es heute Qualitätssicherungsinstrumente, die nicht nur die technische Qualität der Produkte sondern auch deren korrekte, effiziente und schadstoffarme Betriebsweise positiv beeinflussen. Dadurch kommen die Vorteile der Holzenergie als einheimische, erneuerbare und CO2-neutrale Energiequelle voll zum Tragen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die raschere Verbreitung der Holzenergie am Markt. Christoph Rutschmann Holzenergie Schweiz Neugasse 6, CH-8005 Zürich rutschmann@holzenergie.ch
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Richtig Anfeuern: rauchfrei in 15 Minuten Der Schock kam in den kalten Wintermonaten des Jahres 2006. Feinstaub überzog das gesamte Land. Die Luft war spürbar schlecht und auf den Autobahnen wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt. Der Schrei nach den Verursachern war laut und betraf auch die hunderttausenden von Holzheizungen der Schweiz. Verschärfte Grenzwerte in der neuen Luftreinhalteverordnung sind ein Mittel dieses Problem in den Griff zu bekommen. Feuern ohne Rauch – die neue Anfeuermethode ist eine einfache und sehr wirksame Möglichkeit, den Schadstoffausstoss Ihres Feuers auch ausserhalb der Luftreinhalteverordnung deutlich zu senken. Welches ist nun die besagte richtige Anfeuermethode? Dafür müssen Sie zuerst wissen, wo sich der Abzug für die Rauchgase in der Heizung befindet. Es gibt Holzfeuerungen mit oberem und solche mit unterem Abbrand. Der Ort des Abbrands ist für die Anfeuermethode von grösster Bedeutung. Wichtigstes Element der neuen Anfeuermethode ist das Anfeuermodul. Sie benötigen dafür 4 trockene Tannenholzscheiter mit einem Querschnitt von ca. 3 x 3 cm und einer Länge von etwa 20 cm sowie eine Anzündhilfe (zum Beispiel wachsgetränkte Holzwolle). Das Anfeuermodul wird dann Abbildung 1 ( Quelle: Holzenergie Schweiz)
24
Abbildung 2 ( Quelle: Holzenergie Schweiz)
so nahe wie möglich beim Rauchgasabzug platziert. Holzfeuerungen mit oberem Abbrand (Abbildung 1) Cheminées, Kochherde, Cheminéeöfen und Speicheröfen sind Stückholzfeuerungen mit Austritt der Abgase nach oben. Im Gegensatz zum herkömmlichen Anfeuern von unten verläuft diese Verbrennung über den ganzen Abbrand langsamer und kontrollierter. Die entstehenden Gase strömen durch die heisse Flamme und brennen nahezu vollständig aus. Das Prinzip der Entzündung des Feuers kann mit einer Kerze verglichen werden. In den Feuerraum wird zunächst grobes und dann dünneres Holz mit etwas Abstand zwischen den Scheitern aufgeschichtet. Darauf wird das Anfeuermodul platziert.
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Allgemeine Hinweise Was darf verbrennt werden: Zum Anfeuern eine Anzündhilfe verwenden. Diese sind besser geeignet als Papier.
Was darf nicht verbrennt werden: Karton, Holz von Ein- und Mehrwegpaletten
Naturbelassenes Stückholz, 1 – 2 Jahre an geschütztem Ort gelagert
Holz von Möbeln und Gebäuderenovationen
Briketts aus naturbelassenem Holz
Kisten, Harassen
Kantenlänge etwa 7 – 9 cm
Holz von Abbrüchen und Baustellen
Tipp : Brennholz vor Gebrauch einen Tag in einem beheizten Raum zwischenlagern. Kaltes Holz brennt schlecht
Holzfeuerungen mit unterem oder seitlichem Abbrand (Abbildung 2) Zentralheizungskessel, Zentralheizungsherde sowie Kachelöfen sind Stückholzfeuerungen mit unterem Abbrand. In dieser Kategorie sind seitlicher und hinterer Abbrand sowie Sturzbrand zusammengefasst. Das Vorgehen für das Anfeuern bei unterem Abbrand: Das Anfeuermodul wird möglichst nahe beim Austritt der Abgase platziert. Die entstehenden Gase strömen durch die heisse Flamme und brennen vollständig aus. Im Feuerraum wird zunächst das Anfeuermodul (auf den Feuerraum angepasst) möglichst nahe am Rauchgasabzug plat-
Diese Materialien greifen Anlageteile an und schaden unserer Gesundheit sowie der Umwelt. Es ist verboten diese zu verbrennen.
ziert. Darüber werden zunächst feinere, dann grobe Scheiter platziert. Die genaue Vorgehensweise finden Sie mit Bildern dokumentiert auf den neuen Merkblättern. Diese finden Sie im Internet unter www.holzenergie.ch/index.php?id=222
Christoph Aeschbacher Holzenergie Schweiz Neugasse 6, CH-8005 Zürich aeschbacher@holzenergie.ch
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Für schlechte Holzheizungen wird es brenzlig Seit dem 1.1.2008 schreibt die revidierte Luftreinhalte-Verordnung (LRV) für Holzheizungen verschärfte Emissionsanforderungen vor. Welche Holzheizungen entsprechen aber nun diesen Anforderungen? Um böse Überraschungen zu vermeiden, bietet Holzenergie Schweiz verunsicherten Käufern von Heizgeräten seine Hilfe an. Dass mit der Wärmegewinnung durch den CO2-neutralen Energieträger Holz ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird, wurde oft durch die Rauch- beziehungsweise Feinstaubschwaden von alten und technisch unzureichenden Holzfeuerungen – wortwörtlich – getrübt. Die gesetzlichen Anforderungen stellten besonders für herkömmliche Holzfeuerungen unter 70 kW Nennfeuerungsleistung sehr lasche Anforderungen, welche kaum kontrolliert wurden. Von verschiedensten Seiten, nicht zuletzt auch von der Holzenergiebranche selber, wurde ein politischer Druck gefordert, welcher über verschärfte Anforderungen der Luftreinhalte-Verordnung wirken solle. Die neu revidierte und ab dem 1. 9. 07 in Kraft getretene LRV geht nun konsequent gegen unrühmliche Vertreter der Holzheizgeräte-Gilde vor. Die Emissionsgrenzwerte wurden für alle Holzheizungen angehoben, wobei dies besonders drastisch bei den kleineren Anlagen (< 70 kW) geschehen ist. Verschärft werden auch die Anforderungen bezüglich Nachweis und Kontrolle der Holzheizungen bis 350 kW Nennfeuerungsleistung. So dürfen seit dem 1. 1. 2008 nur noch Holzheizungen in Betrieb gesetzt werden, zu welchen die Hersteller bzw. die Händler so genannte Konformitätserklärung vorweisen können. Mit dieser Erklärung bürgt der Hersteller bzw. Händler mit seinem Namen, dass die verkauften Geräte die erhöhten Anforderungen der revidierten LRV allesamt einhal26
Mit der Konformitätserklärung garantieren die Hersteller und Vertreiber von Holzheizungen, dass ihre Geräte den strengsten Anforderungen der Luftreinhalte-Verordnung genügen – und damit auch unseren Kindern eine saubere Umwelt hinterlassen. ( Quelle: Holzenergie Schweiz)
ten. Ein Baumuster wird hierfür durch eine akkreditierte Prüfanstalt auf Herz und Nieren geprüft. Anhand dieser Messwerte kann die Einhaltung der LRV-Anforderung belegt werden und durch den Hersteller auf alle baugleichen Geräte projiziert werden. Holzenergie Schweiz begrüsst die neue Regelung, welche auf der einen Seite schlechten Holzheizungen den Markteintritt in die Schweiz verwehrt und auf der anderen Seite für technisch ausgereifte Holzheizungen eine hohe, aber lösbare Emissionsanforderung stellt. Um den Endkunden und auch den kantonalen Vollzugsorganen einen schnellen Zugriff
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Konformitätserklärung (Beispiel)
Die Konformitätserklärung gilt für Holzheizungen, welche in der Schweiz in Verkehr gebracht werden, und ist anwendbar auf Anlagen nach Art. 20 der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) vom 16.12.1985 (Stand 1.9.2007)
Hersteller/Importeur: Produkt: Typenbezeichnung:
Das bezeichnete Produkt ist konform mit dem Baumuster, welches den Anforderungen der folgenden Normen und Verordnungen entspricht:
Europäische Norm Nr.: Anhang 4 LRV erfüllt: – CO-Grenzwert: – Staub-Grenzwert:
Die Konformität des Baumusters mit den oben stehenden Normen wurde durch folgende Konformitätsbewertungsstelle festgestellt: Konformitätsbewertungsstelle: Zertifiziert für: Prüfbericht Nr: Produkte-ID-Nummer: VKF – Zulassung Nr:
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und eine nützliche Übersicht auf die LRVkonformen Holzheizungen zu bieten, lanciert Holzenergie Schweiz ein freiwilliges Verzeichnis. Auf der Homepage www.holzenergie.ch unter der Rubrik Fachinfo – LRV-konforme Holzheizungen können interessierte Hersteller die Unterlagen zur Konformitätserklärung herunterladen. Auf der gleichen Seite befindet sich das Verzeichnis der Produkte, welche über eine Konformitätserklärung verfügen und somit bedenkenlos auch ab nächstem Jahr installiert werden können.
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Informieren Sie sich, bei welchen Geräten es sich um «LRV-konforme Holzheizungen» handelt und lassen Sie die Hände weg von nicht deklarierten Geräten.
Karl Bollhalder Holzenergie Schweiz Neugasse 6, CH-8005 Zürich
bollhalder@holzenergie.ch
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Holzenergie – die Alternative Die energetische Nutzung von Holz ist Teil einer nachhaltigen Energiepolitik. Dadurch vermindert sich die Abhängigkeit von fossiler Energie, erhöht sich die Versorgungssicherheit, das Klima wird geschützt und auch die Wirtschaft gestärkt. Diese einheimische, erneuerbare Energiequelle soll in Graubünden vermehrt gefördert werden. Die gegenwärtig im Kanton Graubünden genutzte Holzenergiemenge könnte problemlos verdoppelt werden, ohne dass deswegen der Wald übernutzt oder andere Verwendungszwecke konkurrenziert würden. Diese Verdoppelung anzustreben, ist auch Bestandteil einer nachhaltigen kantonalen Energiepolitik. Bereits im März 1993 stimmte das Bündnervolk der Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes zu, welche die Möglichkeit bot, haustechnische Anlagen in öffentlichen Bauten zur Gewinnung von Energie aus er-
neuerbaren Energieträgern finanziell zu unterstützen. In den Genuss von Förderbeiträgen sollten damals neben Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie und der Umgebungswärme auch Anlagen zur Gewinnung von Energie aus Holz kommen. Seither förderte der Kanton Graubünden insgesamt 60 Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Allein mit Bezug auf Holzfeuerungen erhielten in dieser Zeitspanne 41 Anlagen eine finanzielle Unterstützung. Die gesamten Fördermittel für Holzfeuerungen betrugen 4.65 Millionen Franken oder gut 110 000 Franken im Durchschnitt pro Anlage. Diese Holzfeuerungen verbrauchen pro Jahr eine Holzschnitzelmenge von etwa 28 000 Kubikmetern und substituieren dabei wiederkehrend etwa ein Energieäquivalent von 1665 Tonnen Heizöl pro Jahr. Diese Zahl entspricht einer CO2-Menge von jährlich gut 5300 Tonnen.
Holzfeuerungen in Graubünden Einsparungen in Öläquivalent (Tonnen pro Jahr) (Quelle: Amt für Energie und Verkehr)
1800.0 1610 1600.0
1660
1470
1400.0
Einsparung im Öläquivalent (t/a)
1660
1320
1280 1220
1380
1230
1150
1200.0 1000.0 782 800.0 600.0
400.0
480 375 300
200.0 68
5
58
41
59
1999
2000
2001
83
146 48
0.0 1994
1995
1996
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Die vorstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Einsparungen in Öläquivalent (Tonnen pro Jahr) von 1994 bis 2005. Nach ausführlicher Debatte im Dezember 2006 stimmte der Grosse Rat der Absicht der Regierung zu, die gesetzliche Grundlage für die Erweiterung des bestehenden Förderprogramms für Holzfeuerungen zu schaffen. Seit Mitte 2007 ist es nun möglich, Holzfeuerungen nicht nur in öffentlichen sondern auch in privaten Bauten finanziell zu unterstützen. Dies gilt sowohl für beste-
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hende als auch für neue Bauten. Ausdrücklich ist überdies geregelt, dass auch zugehörige Wärmeverbünde und Netzerweiterungen gefördert werden können. Das Förderprogramm gilt ausschliesslich für grössere Feuerungsanlagen, nämlich für Anlagen über 70 Kilowatt Heizleistung. Die maximale Beitragsleistung wurde je Anlage auf 200'000 Franken festgesetzt. Allerdings können Beiträge an solche Anlagen nur in Aussicht gestellt werden, wenn ein Gesuchsteller mit der Ausführung des Vorhabens noch nicht begonnen hat, bevor eine Beitragsverfügung an ihn ergangen ist. Mit der Erweiterung des Förderprogramms für die Nutzung der Holzenergie stieg auch die Zahl der Beitragsanfragen deutlich an. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2007 konnten Beitragsleistungen an zwölf grössere Holzfeuerungen mit oder ohne Wärmeverbünde in Aussicht gestellt werden. Auch auf Grund von persönlichen Kontaktnahmen ist zu erwarten, dass der Trend zur Nutzung von Holzenergie weiter anhält. Weitere Informationen rund um die kantonalen Förderprogramme sind auch auf der Website des Amtes für Energie und Verkehr unter www.aev.gr.ch ersichtlich oder erhalten Interessierte unter Telefon 081 257 36 22.
Balz Lendi, Projektleiter Amt für Energie und Verkehr Rohanstrasse 5, CH-7001 Chur
balz.lendi@aev.gr.ch
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Der Trend zu erneuerbaren Energien Die Energiegewinnung aus Holz ist im Umfeld steigender Umweltherausforderungen aktueller denn je. Holzfeuerungen ermöglichen ein umweltbewusstes Heizen. Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und die Verbrennung ist CO2- neutral, das heisst Verbrauch und Abgabe von CO2 halten sich die Waage. Mit dem Einsatz einer Holzfeuerung leistet man daher einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer intakten Umwelt. Gleichzeitig wird die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert sowie die regionale und nationale Wertschöpfung gefördert. Feinstaub – ein zentrales Thema In den letzten Jahren wurde neben den positiven Aspekten der Holzfeuerung auch das Feinstaub-Thema kritisch diskutiert. Gemäss BAFU (Bundesamt für Umwelt) ist der Anteil des aus Holzbrennstoffen emittierten Feinstaubes rund 8%. Die grössten Verursacher sind mit je über 35% Verkehr sowie Industrie und Gewerbe. Die Branche ist sich der Problematik des Feinstaubs bewusst. Um Holz als erneuerbaren Energieträger weiter zu fördern, sind möglichst saubere Anlagen nötig.
Ein grosser Teil der Feinstaubemissionen kommt aus alten oder nicht geeigneten Holzfeuerungsanlagen. Zudem ist auch der Missbrauch von Cheminées und Einzelöfen nicht zu unterschätzen. Die neue Luftreinhalteverordnung (gültig seit 1. September 2007) sieht deshalb in zeitlichen Etappen für Neuanlagen schärfere Grenzwerte für Staubemissionen vor. Die Branche unterstützt die Massnahmen des Bundes und hat bei der Ausarbeitung der neuen Luftreinhalteverordnung aktiv mitgearbeitet. Die neuen Werte der LRV sind mit entsprechender Technik einhaltbar und werden heute mit guten Geräten im kleineren Leistungsbereich bereits ohne weitere Sekundärmassnahmen wie Filtertechnik erreicht. Moderne Pelletfeuerung (Typ PESS-25) mit 25 kW Leistung (Quelle: Schmid Holzfeuerungen)
3D-Schnitt einer Vorschubrostfeuerung mit insgesamt 6.4 MW Leistung (Quelle: Schmid Holzfeuerungen)
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Bei den Grossanlagen > 500 kW müssen Filter eingesetzt werden, um die geforderten 20 mg/m3 einzuhalten. Eine moderne Holzfeuerungsanlage hat einen sehr hohen Wirkungsgrad und emitiert dadurch wesentlich weniger Emissionen. Neue Anlagen sind technisch auf höchstem Niveau und sind auf tiefe Emissionen im Bereich Staub ausgelegt. Die heute aktuellen Prüfstand-Messungen «Bereich Kleinfeuerungen» zeigen das beispielhaft (siehe Kästchen «Kesseltyp-Beispiele»). Die Entwicklung im Bereich der Emissionen zeigen auch folgende Grafiken für Stückholz und automatische Feuerungen. Die Branche ist nicht stehen geblieben – im Gegenteil, die Reduktion des Staubes ist beispielhaft und zeigt den Fortschritt der Technik. Massnahmen zur Einhaltung der neuen LRV Bei der Erfüllung der neuen LRV muss zwischen Klein- und Grossanlagen unterschieden werden.
Die kleineren Zentralfeuerungen (bis 70 kW) sollten die neuen Grenzwerte ohne Sekundärmassnahmen erfüllen. Technisch wird man ab Mitte 2008 aber auch in der Lage sein Filtertechnik für kleine Anlagen im Bereich Einfamilienhaus einzusetzen. Aktuell sind Lösungen auf dem Markt vorhanden; diese sind aber noch nicht offiziell durch eine Prüfung freigegeben. Anlagentypen bis 500 kW sollten mit dem Brennstoff Pellets oder Qualischnitzel auch mit einer zusätzlichen Verschärfung ohne Filter möglich sein. Ab 1. 1. 2008 werden im Bereich 200 bis 1000 kW neue Generationen von E-Filtern eingesetzt, welche von der Investition her wesentlich günstiger sind. Die meisten Anlagen in diesem Bereich werden bereits 2008 auf die kommende Verschärfung der LRV 2012 ausgerüstet. Grossanlagen ab 1 MW Leistung haben bereits seit 1.9.2007 den Grenzwert von 20 mg/m3 Staub. Dieser Wert erfordert be-
Kesseltyp-Beispiele Staub-Werte *
LRV**
Stückholzkessel Novatronic-35, 40 kW
27 mg/m3
60 mg/m3
Pelletfeuerungen PESS, 8-25 kW
ø
18 mg/m3
60 mg/m3
ø
10 mg/m3
90 mg/m3
ø
10 mg/m3
60 mg/m3
Schnitzelfeuerung UTSL, 30-150 kW Pelletfeuerung UTSL, 30-150 kW
* Dies sind die Werte für den Gesamtstaub (nicht Feinstaub < PM 10 gemäss Definition). Es gibt bisher keine gültigen Messverfahren, um den Feinstaub zu ermitteln. Die Werte der Prüfstand- oder Feldmessungen beziehen sich daher immer auf den Gesamtstaub. Die abgebildeten Werte stammen aus offiziellen TÜV-Prüfungen. ** Dies sind die Werte gültig ab 1.9.2007. Eine Verschärfung der LRV erfolgt in Etappen bis 1.1.2012. Auch die strengeren Werte können eingehalten werden.
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Entwicklung Emissionen St端ckholzkessel
400
100
1200
90 1000
80 300
70
800
60 200
50
600
40 400
30 100
30
200
20 0
0 1970
CO mg/m 3
Staub mg/m 3
WG%
0
CO 1000 Staub 400 WG 70%
1980
1986
1990
2000
CO 800 Staub 300 WG 80%
CO 150 Staub 50 WG 88%
2006 2010 CO 100 Staub 35 WG 91%
WG= Wirkungsgrad
Entwicklung Staubemissionen neuer Kesselanlagen (Kesselanlagen ab 150 kW)
2012
2008
1986
2006
300 mg/m 3
150 mg/m 3
0 mg/m 3 1980 1980 Absetzkammer Einzelzyklon Mittelwert 300 mg/m3
2000 1986 1. LRV Multizyklon Mittelwert 150 mg/m3
2006 Multizyklon Mittelwert 70 mg/m 3
2008 neue LRV
2020 2012 Mittelwert 15 mg/m 3
2020 Mittelwert 10 mg/m 3
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Über die Schmid AG Die Schmid AG – Holzfeuerungen ist ein Schweizer Familienunternehmen, welches sich bereits seit über 70 Jahren mit Holzenergie befasst und rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Hauptsitz mit einer Produk-
tions- und Lagerfläche von über 7 750 m2 befindet sich in Eschlikon TG. Neben weiteren Niederlassungen in der Schweiz ist die Schmid auch mit Verkaufs- und Servicestellen in Deutschland und Frankreich vertreten. Die Schmid AG ist der grösste Schweizer Hersteller von Holzfeuerungen und hat während Jahrzehnten die Entwicklung der Technik an vorderster Front mit gestaltet. Heute zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Firmen der Branche. Rund 60% werden exportiert – Schmid Anlagen stehen weltweit im Einsatz. Im Angebot stehen Holzfeuerungen für das Einfamilienhaus bis zur industriellen Grossanlage mit 25 MW Leistung. Das vielfältige Produktesortiment garantiert in Bezug auf Heizleistung und Brennstoffart kundengerechte Lösungen mit höchster Qualität. Gerne beraten wir Sie rund um den Bereich Holzenergie. Schmid AG – Holzfeuerungen, CH-8360 Eschlikon Telefon 071 971 973 73 73 | Fax 071 971 973 73 70 info@holzfeuerung.ch | www.holzfeuerung.ch | www.pelletfeuerung.ch
Installierte Vorschubrostfeuerung mit E-Filter ( links neben den Feuerungsanlagen) (Quelle: Schmid Holzfeuerungen)
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reits heute zwingend den Einsatz von E-Filter oder Schlauchfilter. Die Technik ist ausgereift und kann sofort eingesetzt werden. Damit sind die Grenzwerte garantiert. Aus technischer Sicht gibt es bei den Filtertechniken sicherlich noch Bedarf zur Weiterentwicklung. Besonders der grosse Platzbedarf ist gerade für bestehende Anlagen problematisch, welche saniert werden müssten.
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Hans-Jürg Schmid Schmid AG Holzfeuerungen Hörnlistr. 12, CH-8360 Eschlikon info@holzfeuerung.ch
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Partikelabscheider für Klein-Holzfeuerungen im Test In der Schweiz stossen Holzfeuerungen etwa die gleiche Menge an Verbrennungspartikel aus wie Dieselfahrzeuge. In dem Aktionsplan gegen Feinstaub legt der Bund aus diesem Grund einen Schwerpunkt auf die Minderung der Partikelemissionen aus der Holzverbrennung. Für die Holzfeuerungsbranche wird damit die Reduktion der Partikelemissionen ein zentrales Thema. Der Kanton Graubünden unterstützte im Rahmen seiner Aktionen zur Senkung der Feinpartikel in der Luft die Installation eines neuartigen Elektro-Partikelabscheiders ( PAB-Elektrofilter) für Klein-Holzfeuerungsanlagen der Firma Rüegg AG in Zumikon. Der Kanton wollte mit dieser Kampagne Erfahrungen sammeln, wie sich Partikelabscheider unter Praxisbedingungen im Feld Abbildung 1: Messaufbau der Staubund Partikelanalytik in der Feldmessung. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
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bewähren. Die Fachstelle Energie des Bündner Amtes für Natur und Umwelt wählte fünf Holzfeuerungen für einen Feldversuch aus. Die Palette der Holzfeuerungen umfasste einen Zimmerofen, einen Tavetscher-Specksteinofen, einen Schnitzelkessel (15 kW) und zwei Pelletkessel ( 15 kW und 25 kW). Messkampagne Das Ökozentrum Langenbruck erhielt vom Kanton Graubünden den Auftrag, den Partikelabscheider auf seine Wirksamkeit im Alltagsbetrieb zu untersuchen. Dazu wurden an allen Holzfeuerungen mit PAB-Elektrofilter der Gesamtstaub im Roh- und Reingas sowie an einigen Feuerungen zusätzlich die Feinpartikelanzahl und Partikelgrössenverteilung analysiert. Die Staubmessungen im Roh- und Reingas erfolgten bei den Zimmeröfen gleichzeitig, bei den Schnitzel-und Pelletkesseln hingegen sequenziell bei einbeziehungsweise ausgeschaltetem PABElektrofilter. Mit der verwendeten Feinpartikelanalytik konnten die Partikelkonzentrationen zwischen 10 und 330 nm (nm: Nanometer) bestimmt werden. Diese Grössen sind für Verbrennungspartikel typisch. Diese feinen Partikel können nicht in den Nasenschleimhäuten und Bronchien zurückgehalten werden, gelangen über den menschlichen Atemtrakt in den Körper und werden in den Lungenbläschen deponiert. Für die Messungen wurde der vom Betreiber benutzte Brennstoff (Stückholz, Schnitzel und Pellets) eingesetzt. Der Lastzustand der automatischen Feuerungen war während den Messzyklen vom Wärmebedarf der Liegenschaft abhängig. Entsprechend erfolgten die Abgasmessungen bei unterschiedlichen Lastzuständen der Heizkessel. Die Ofenfeuerungen wurden mit aufeinander folgenden Holzchargen befeuert.
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Staubreduktion Speicherofen Abbrand 3 Speicherofen Abbrand 2 Speicherofen Abbrand 1 Zimmerofen Abbrand Zimmerofen Abbrand 2 Zimmerofen Abbrand 1 Schnitzelkessel 15 kW Messung 2 Schnitzelkessel 15 kW Messung 1 Pelletkessel 15 kW Messung 2 Pelletkessel 15 kW Messung 1 0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Abbildung 2: Zusammenstellung der gemessenen Reduktion des Gesamtstaubes durch den Elektro-Partikelabscheider in den verschiedenen Holzfeuerungsanlagen. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
Speicherofen Abbrand 3 Speicherofen Abbrand 2 Speicherofen Abbrand 1 Zimmerofen Ausbrand Zimmerofen Ausbrand 2 Zimmerofen Ausbrand 1 Schnitzelkessel 15 kW Messung 2 Schnitzelkessel 15 kW Messung 1 Pelletkessel 25 kW
Rohgas
Reingas
Pelletkessel 15 kW Messung 2 Pelletkessel 15 kW Messung 1 0
250
500
750
1000
Staub [mg/mn3 @13%02]
Abbildung 3: Gegenüberstellung der Gesamtstaubwerte im Roh- und Reingas. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
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80%
60%
40%
20%
0% Pelletkessel 25 kW (CPC)
Pelletkessel 25 kW (DISC)
Schnitzelkessel 15 kW (CPC)
Zimmerofen Messung 1 (CPC)
Zimmerofen Messung 2 (DISC)
Abbildung 4: Reduktion der Feinpartikel mit Durchmesser bis 300 nm als Mittelwert und als Bereich zwischen maximalem und minimalem Abscheidegrad. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
Reduktion Staub und Feinpartikel
Speicherofen
Zimmerofen Messung 2 Zimmerofen Messung 1 Schnitzelkessel 15 kW 0%
20%
40%
Feinpartikel
60%
Staub
Abbildung 5: Gegenüberstellung der Staub- und Feinpartikelreduktion durch den Elektro-Partikelabscheider. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
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80%
Speicherofen (CPC)
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Zimmerofen mit E-Filter
09:34; E-Filter EIN Anzahlkonzentration [#/mn3@13%O2]
2.5E+14
09:39; E-Filter AUS 10:31; E-Filter EIN
2.0E+14
10:36; Filter AUS
1.5E+14 1.0E+14 5.0E+13 0.0E+00 10
100
1000
Partikeldurchmesser [nm]
Abbildung 6: Partikelverteilung bei ein- und ausgeschaltetem ElektroPartikelabscheider des Zimmerofens. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
Speicherofen mit E-Filter 1.0E+14
[#/mn3@13%O2]
Anzahlkonzentration
8:16; E-Filter EIN 8.0E+13
8:21; E-Filter AUS
x 4.1 6.0E+13
8:26; E-Filter AUS x 0.49
8:31; E-Filter EIN
4.0E+13 2.0E+13 1.0E+00 10
100 Partikeldurchmesser [nm]
1000
Abbildung 7: Partikelverteilung im Abgas des Speicherofens in ElektrofilterBetriebsphasen mit hoher Abscheidewirkung. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
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Abscheidewirkung Auffallend ist die grosse Bandbreite der Staubwerte im Rohgas der Anlagen. In Abbildung 2 ist die prozentuelle Minderung des Staubauswurfes gegenüber dem Staubgehalt im Rohgas dargestellt. Die Pelletkessel weisen eine sehr geringe Staubkonzentration im Rohgas auf, die deutlich unter den Reingaswerten der Schnitzel- und Ofenfeuerungen liegen. Die Staubreduktion des Elektro-Partikelabscheiders wird durch die Länge des Kaminrohrs beeinflusst. Die höchste Abscheidewirkung von 62% wurde in der Speicherofenanlage gemessen. Dort war die Staubentnahme etwa 4 Meter nach dem Partikelabscheider positioniert. Bei allen andern An-
lagen lag der Messpunkt für die Staubmessung in einem Abstand zwischen etwa 1 und 2 Metern vom Abscheider entfernt. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Abscheidewirkung bei diesen Anlagen in einer ähnlichen Grössenordnung bewegt, wie die des Speicherofens. In Abbildung 3 findet sich die Gegenüberstellung der Staubwerte im Roh- und Reingas. Bei den hohen Staubemissionswerten der Ofenfeuerungen reduziert der Partikelabscheider eine absolut gesehen grosse Partikelmasse. Bei den geringen Staubgehalten im Rohgas der Pelletkessel ist die im Abscheider absolut reduzierte Partikelmasse gering. Bei den Kesselanlagen wurden die StaubEmissionswerte für Roh- und Reingas bei
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Messung einer Kleinanlage. (Quelle: Ökozentrum Langenbruck)
aus- beziehungsweise eingeschaltetem Partikelabscheider zeitlich versetzt gemessen. Diese sequenzielle Messung der Staubwerte ist der Grund, dass bei der Pelletkesselanlage 25 kW die Reinstaubwerte höher liegen als die Rohgaswerte, da während der Reingas-Messperiode bei eingeschaltetem Partikelabscheider ein Kesselstart mitgemessen wurde. Feinpartikel In Anbetracht der Feinheit der Verbrennungspartikel interessiert vor allem auch die Abscheidewirkung des PAB-Elektrofilters für Feinpartikel. Dazu wurden die Feinpartikel bis zu Grössen von 330 nm im Roh- und Reingas analysiert. Die Feinpartikelmessungen wurden zeitlich versetzt mit ein- und ausgeschaltetem Partikelabscheider durch-
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geführt. In der Abbildung 4 sind die Resultate mit den Mittelwerten sowie den maximalen und minimalen Partikelabscheidraten dargestellt. In Abbildung 5 ist die Abscheidewirkung des PAB-Elektrofilters auf die Staub- und Feinpartikelemissionen dargestellt. Trotz der teilweise zeitlich abweichenden Messungen lässt sich ein Gleichlauf von Staub- und Partikelminderung im Abgas feststellen. Im Diagramm der Abbildung 6 ist die Abnahme der Partikelanzahlkonzentrationen bei eingeschaltetem Partikelabscheider des Zimmerofens dargestellt. Die Partikelgrössenverteilung lässt den Trend zu grösseren Partikeldurchmessern im Reingas deutlich erkennen. Dem Diagramm ist weiter zu entnehmen, dass sich die Abscheidewirkung zu grösseren Partikeldurchmessern hin (150 bis 300 nm) erhöht. Die Betriebsdauer des Abscheiders hat einen Einfluss auf die Reduktion der Partikel. Im Dauerbetrieb erreicht der PAB-Elektrofilter einen Abscheidegrad von 59% beim Speicherofen. Nach einer Einschaltdauer des PAB von 3 Minuten liegt der Abscheidegrad nur noch bei 33%. Der EIN-/AUS-Betrieb entspricht allerdings nicht dem Normalbetrieb des Abscheiders in der Praxis. Mit einem kontinuierlichen Betrieb kann mit einer gleich bleibenden Abscheidewirkung gerechnet werden. Die Messungen am Partikelabscheider des Speicherofens zeigten einen Abscheidewirkungsgrad bis zu 76% bei einer Betriebsdauer über 15 Minuten (Abbildung 7). Schlussfolgerung Die Feldmessungen zeigen bei den untersuchten Anlagen mit Elektro-Partikelabscheider eine Reduktion des Gesamtstaubes zwischen 34% und 62%. Bei elektrischen Durchschlägen reduziert die Steuerung des Bündner Wald 1/ 2008 41
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Partikelabscheiders die Spannung. Dies erklärt den geringen Abscheidegrad von 18% bei einem Messzyklus am Zimmerofen. Der wirksamste Staubabscheidegrad im Bereich von 57% bis 62% wurde beim Speicherofen ermittelt. Der Abscheidegrad ist unabhängig von der Staubkonzentration: bei einer hohen Staubbeladung wird der gleiche prozentuale Anteil an Staub zurückgehalten wie bei einer geringen Beladung. Die Feinpartikelmessungen am Speicherofen in Chur zeigen eine Feinpartikelreduktion zwischen 58% und 76%. Die Abscheidewirkung des Elektro-Partikelabscheiders nimmt zu grösseren Partikeln hin (Durchmesser 150 bis 300 nm) zu. Die Feinpartikel weisen nach dem Abscheider einen leicht grösseren Partikeldurchmesser auf. Der Elektro-Partikelabscheider reduziert Gesamtstaub und Feinpartikel in ähnlicher Grössenordnung. Die Abscheidewirkung des Partikelabscheiders ist abhängig von seiner Einschaltdauer. Der EIN-/AUS-Betrieb in 5-Minuten-Intervallen verminderte die Abscheidewirkung. Dies entspricht allerdings nicht dem Nor-
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malbetrieb in der Praxis. 15 Minuten nach dem Einschalten des Abscheiders kann mit einer gleich bleibenden Abscheidewirkung gerechnet werden. Die Probenahme für die Reingas-Staubmessung war bei dieser Anlage in einer Distanz von etwa 4 Metern nach dem Elektroabscheider positioniert – verglichen mit 1 bis 2 Meter Entfernung der anderen Anlagen. Die Kaminlänge nach dem Abscheider hat einen Einfluss auf die Staubreduktion. Die ionisierten Staubpartikel benötigen eine gewisse Wegstrecke, um sich an der Kaminwand abzusetzen. Erfolgt die Gesamtstaubmessung in adäquater Distanz nach dem Abscheider, ist zu erwarten, dass die Filterabscheidewirkung bei allen Anlagen in einer ähnlichen Grössenordnung liegt wie beim Speicherofen.
Christian Gaegauf Ökozentrum Langenbruck Schwangistr. 12, CH-4438 Langenbruck
gaegauf@oekozentrum.ch
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Feinstaub-Partikelabscheider Zumik®on – die Weltexklusivität von Rüegg Spätes Bewusstsein Das Problem der Feinstaubpartikel in der Atmosphäre ist zwar nicht neu, doch erst seit einigen Jahren ist man sich seiner Auswirkung auf die Gesundheit bewusst. Betroffen sind vor allem städtische Gebiete mit grosser Besiedlungs- und Verkehrsdichte sowie Regionen, in denen Topographie und Klima die Ansammlung von Partikeln in der Atmosphäre begünstigen. Ständige Überschreitung der Grenzwerte Die Europäische Union und die Schweiz haben Grenzwerte für die PM10-Konzentration in der Atmosphäre festgelegt: Die Limite für das Jahresmittel liegt in der Schweiz bei 20 µg/m3, in der EU zurzeit bei 40 µg/m3. Zudem darf der Tagesgrenzwert von 50 µg/m3 nur 1 x, respektive 35 x (EU) überschritten werden. Leider werden diese Grenzwerte – wie zahlreiche Messungen belegen – ständig überschritten. So kommt es, dass zum Beispiel in der Schweiz gut 40% der Bevölkerung regelmässig zu viel gesundheitsschädigenden Feinstaub einatmet. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind aufgefordert, alle technischen und organisatorischen Möglichkeiten zur Reduktion des Feinstaubes auszuschöpfen.
Zumik®on – warum ein Partikelabscheider für Kleinholzfeuerungen Für Holz als ökologischen Energieträger, sprechen viele Argumente. Insbesondere seine Erneuerbarkeit und seine CO2-Neutralität sind wichtige Vorteile. Damit die Feinstaubemissionen aus den Holzfeuerungen die nachhaltige und positive Entwicklung dieses Energieträgers nicht behindern, forcierte Rüegg in Zusammenarbeit mit der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungsanstalt) die Weiterentwicklung und Industrialisierung eines Partikelabscheiders für Kleinholzfeuerungen. In diesem Engagement spiegeln sich die Werte des Unternehmens Rüegg wider: Die Achtung vor der Umwelt, vor der Gesundheit des Menschen sowie dessen Wohlergehen. Zumik®on, erster Partikelabscheider für Kleinholzfeuerungen Nach mehrjähriger Forschungsarbeit auch zusammen mit der EMPA und mehreren erteilten Patenten, konnte Rüegg im Herbst 2005 mit der Produktion einer ersten Null-
Ausstellung/Öffnungszeiten Rüegg Feuergalerie
Auch Holzfeuer trägt zur Feinstaubproblematik bei Auch Holzfeuerungen setzen Feinstaubpartikel frei. Zwar stellen sie in der Gesamtbilanzierung nicht die wichtigste Ursache für unsere Feinstaubprobleme dar. Jedoch kann in Gegenden mit grossen Altanlagenbeständen und mangelhaftem Betreiberverhalten, der Partikelausstoss aus solchen Anlagen die örtliche PM10-Belastung während der kalten Jahreszeit mit beeinflussen.
Aegert-Weg 7 Industrie Süd 8305 Dietlikon Tel. +41 (0)44 805 60 80 Fax +41 (0)44 805 60 81 info@ch.ruegg-cheminee.com www.ruegg-cheminee.com www.zumikron.com Mo – Fr
9.30 – 18.00 Uhr
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9.30 – 14.30 Uhr
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serie beginnen. 2006 wurden dann die ersten Holzfeuerungen in der Schweiz mit einem Partikelabscheider aus-, respektive nachgerüstet. Die guten Labormesswerte konnten auch im Testmarkt bestätigt werden. So erreichten Anlagen, die mit einem Partikelabscheider ausgerüstet wurden, in der Praxis Abscheidwirkungen von 60 bis 90%. Das Prinzip: Elektrostatische Partikelabscheidung Die angewandte Technologie unterscheidet sich wesentlich von der mechanischen Filtration wie wir sie vom Staubsauger her kennen. An eine sehr dünne Elektrode in der Mitte des Abgasrohres wird eine hohe Spannung von bis zu 20 000 Volt angelegt. Diese hohe Spannung führt dazu, dass die Feinstaubpartikel über entsprechende Ionisierungsprozesse elektrisch aufgeladen werden. Aufgrund von elektrostatischen Kräften werden diese geladenen Partikel an die Innenwand des Abgasrohres gedrängt, wo sie dann auch nachhaltig abgeschieden werden. Die sich so aufbauende Staubschicht kann dann nach herkömmlicher Reinigungstechnik gefahr- und problemlos durch den Schornsteinfeger gereinigt werden. Über eine minimale Luftzufuhr (maximal 5m3/h) wird das System gekühlt und sauber gehalten, was zu einer erhöhten Funktionssicherheit und langer Lebensdauer, bei kleinem Wartungsaufwand führt. Für Öfen, offene oder geschlossene Feuerräume und holzbefeuerte Kesselanlagen Das Prinzip der elektrostatischen Partikelabscheidung von Zumik®on ist universell und kann somit als sekundäre Massnahme bei den meisten Kleinholzfeuerungsanlagen, unabhängig von Marke und System, eingesetzt werden: Cheminéeanlagen mit 44
Der Filter funktioniert nach dem Prinzip der «elektrostatischen Partikelabscheidung» (Quelle: Rüegg Cheminée AG)
offenem oder geschlossenem Feuerraum, Cheminée- und Kachelöfen, Pellet- und Schnitzelheizungen sowie Stückholzfeuerungen im Keller. Der Partikelabscheider eignet sich für Holzfeuerungsanlagen mit einem Leistungsbereich kleiner als 35 kW und mit Abgasrohrdurchmessern von 150 bis 300 mm. Versuche im Labor und an bereits installierten Feuerungsanlagen: Überzeugende Ergebnisse Um seine Effizienz, Zuverlässigkeit und seinen Wartungsbedarf nach einer bestimmten Betriebsdauer festzustellen, wurde der Zumik®on über einen langen Zeitraum intensiv getestet. Die überaus positiven Ergebnisse der EMPA, die erfreulichen Resultate der Pilot- und Testmarktanlagen sowie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten veranlassten Rüegg die Markteinführung des Zumik®ons an die Hand zu nehmen.
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Versuche an der EMPA Der Partikelabscheider erzielte im Labor permanent gute Abscheideffizienzen von zum Teil weit über 80 %. Diverse Komponenten wurden in Langzeitversuchen harten Anforderungen ausgesetzt. So wurde zum Beispiel die Steuerung 3300 Stunden bei maximaler Stromlast oder 5000 Stunden bei permanentem Stromüberschlag getestet ohne Schaden zu nehmen. Versuche an installierten Pilotund Feldversuchsanlagen Die von der EMPA ausgemessene Pilotanlage (Cheminéeanlage mit Heizeinsatz), erreichte Abscheideffizienzen bis über 80 %, wobei der durchschnittliche Wert bei 73 % lag. Aufgrund der geringen Stromaufnahme (< 12 W) waren die Stromkosten bei 350 Betriebsstunden (Elektrode eingeschaltet) mit nur CHF 0,85 sehr gering. Installierte Anlagen im Feld zeigen bei fachgerechter Installation, ähnlich hohe Abscheidwerte. Bei einer modernen Pelletfeuerung wurden sogar Werte von 90 % ermittelt. Einbau des Partikelabscheiders Zumik®on Zumik®on kann von allen auf dem Gebiet Holzfeuerungsanlagen/Abgasleitungen kompetenten Fachhandwerkern installiert werden: Ofen-, Cheminéebauer, Heizungsinstallateure, Schornsteinbauer sowie Schornsteinfeger.
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2. Die Zuleitung ist für die Kabel- und bei
gewissen Anwendungen (Cheminée- und Kachelöfen) auch für die Spülluftführung verantwortlich. 3. Die Regeleinheit versorgt die Elektrode mit der für das System optimalen Hochspannung und schaltet bei entsprechender Abgastemperatur die Anlage ein oder aus. Voraussetzungen für den problemlosen Einbau Obwohl der Partikelabscheider als sekundäre Massnahme in beinahe alle Holzfeuerungsanlagen integriert werden kann, müssen folgende Einbauvoraussetzungen beim Einbau eines Zumik®on doch berücksichtigt werden: – Mindestens 1,5 m der Abgasleitung nach dem Partikelabscheider muss aus Metall sein – Durchmesser des Abgasrohres 150 bis 300 mm – Zugänglichkeit zum Filtereinsatz muss im eingebauten Zustand gewährleistet sein, das heisst bei Cheminée- und Ofenanlagen muss eine Revisionstüre von mindestens 30 x 30 cm vorgesehen werden – Spülluftversorgung muss immer gewährleistet sein ( 5 m3/h ) – Abgastemperaturen kleiner 400 °C (kurzfristig bis 500°C)
Kosten Überschaubare Technologie Zumik®on besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: 1. Der so genannte Filtereinsatz mit Elektrode und Thermofühler wird als kompakte Einheit an das Abgasrohr montiert, wobei die Elektrode über eine definierte Öffnung in das Zentrum des Abgasrohres eingeführt wird.
Zumik®on:
CHF 1750.– exkl. MwSt.
Montage:
CHF 350.– bis 1500.– (Richtpreise)
Verbrauchsmaterial:
kaum zu erwarten
Betriebskosten:
minimal, da Stromaufnahme sehr klein ist (<12 W im Betrieb, < 3,5 W im Standby)
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Die Wartung des Zumik®on Die Abreinigung der abgelagerten Staubschicht im Abgasrohr erfolgt über den Schornsteinfeger nach herkömmlicher Technik, eventuell etwas öfter als bei Anlagen ohne Zumik®on. Die Abreinigung der Russund Partikelschicht ist aus gesundheitlicher Sicht völlig problemlos, denn bei der Abreinigung entsteht kein zusätzlicher Feinstaub, da die feinen Partikel zu groben Flocken gebunden wurden. Weitere Pflegemassnahmen für den Partikelabscheider sind keine zu erwarten.
Zumik®on wird am Abgasrohr angebracht und scheidet 60 – 90% des Feinstaubes ab. (Quelle: Rüegg Cheminée AG)
– Feuerungsleistung kleiner 35 kW – Stromanschluss 230 V Trotz diesen Anforderungen ist der Einbau von Zumik®on in eine neue Cheminéeoder Ofenanlage bei sorgfältiger Planung mühelos machbar und bringt keinerlei Beeinträchtigung hinsichtlich Form und Materialien mit sich. Zumik®on lässt sich in bereits bestehende Anlagen integrieren Sind die entsprechenden Einbauvoraussetzungen gegeben, lässt sich der Zumik®on auch noch nachträglich installieren. Für den Cheminéeofen gibt es für die nachträgliche Integration in das Anschlussrohr eine sehr unauffällige und formschöne Variante des Zumik®on.
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Zumik®on ist im Betrieb sehr einfach und funktioniert ohne jegliche Bedienung Zumik®on benötigt vom Betreiber keinerlei Bedienung oder Einstellungen. Die Steuereinheit regelt die Stromzufuhr und Spannungseinstellung völlig autonom. Auch gewährleistet ein Thermofühler das autonome Ein- und Ausschalten des Zumik®on. Sie müssen lediglich den Schornsteinfeger von der Existenz Ihres Partikelabscheiders in Kenntnis setzen. Zumik®on ist geprüfte Technologie Der Zumik®on wurde elektrotechnisch nach Europäischen Richtlinien geprüft und zugelassen.
Peter Rüegg Rüegg Cheminée AG Schwäntenmos 4, CH-8126 Zumikon
info@ch.ruegg-cheminee.com
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Comic Theo &Heinz
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Resgia – Report 01/08
Das Jahr 2007 war ein sehr arbeitsintensives Jahr mit zahlreichen anspruchsvollen Aufgaben und Herausforderungen. Das Ergebnis zeigt, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Sowohl der Rundholzplatz als auch die Sägelinie werden im 2-Schicht-Betrieb geführt. In der 3. Schicht (Nachtschicht) wird gehobelt. Die Stallinger Swiss Timber AG beschäftigt derzeit etwa 120 Mitarbeiter, wovon rund 95% in Graubünden wohnhaft sind. Über Weihnachten wurde die Produktion für zwei Wochen eingestellt und die Zeit genutzt, um Instandhaltungsarbeiten und Modifizierungen der Anlagen durchzuführen. Unter anderem wurde ein Vorhang aus Kunststofflamellen vor die Betonbox mit den Sägespänen montiert, um allfällige Staubemissionen zu minimieren. Dies war eine von zahlreichen Massnahmen, die Stallinger Swiss Timber AG ergriffen hat, um den Bedürfnissen und Beschwerden der Be-
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völkerung entgegen zukommen. Anfang 2008 hat Stallinger eine Tombola mit zahlreichen Preisen, welche aus Lieferantenund Kundengeschenken zusammengestellt wurden, für ihre Mitarbeiter durchgeführt. Der Erlös wird von der Geschäftsleitung verdoppelt und an ein Kinderheim gespendet werden. Christian Felix, Prozess- Qualitätmanagement Neues Jahr, neue Herausforderung Nicht nur wir, die Holzindustrie, gehen hoffentlich erholt und gestärkt aus der Weihnachtspause, sondern auch Sie – die Hauptakteure – unsere Lieferanten. In diesem Jahr ist es uns ein grosses Anliegen, möglichst viel Rundholz auf Waggons zu verladen. Die RhB und die SBB stehen mit ihrer Waggonkapazität zur Verfügung. Durch die gute Logistik
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über unser Rundholzbüro haben wir die Mengenplanung im Griff. Wir sind bestrebt, das angebotene Rundholz innert maximal 14 Tagen zu verladen. Der Jahreszeit und den Witterungsverhältnissen entsprechend gibt es Gebiete, in denen an Holzeinschlag nicht zu denken ist, aber in den übrigen Waldteilen sollte die Nutzung jetzt forciert werden. Gezielter Waldbau in ungestörten Zeiten, was lässt das Försterherz höher schlagen? In den letzten Jahren waren solche Jahresabschnitte selten. Da die Holzpreise ein gutes Niveau haben und die Nachfrage für gutes, gesundes Holz da ist, sollte man dies nutzen, bevor man wie so oft von den «Einschlagsmanagern» Borkenkäfer oder Wind von der Qual der Wahl erlöst wird. Um unsere Mengen zu planen, benötigen wir Rahmenverträge, mit beabsichtigter Jahresmengenlieferung. Die benötigten Längen können sich aufgrund des unruhigen Absatzmarktes verändern, bleiben sie daher vor Hiebsbeginn in engem Kontakt mit uns. Bis im Frühjahr sollte sich das momentane Sortiment Fi/Ta 4 m und Tanne in Verschnittlänge auch 3 m und 5 m nicht ändern. Die Stallinger Swiss Timber AG möchte 2008 zwischen 600 000 und 700 000 fm Holz hier in Domat/Ems verarbeiten, am liebsten natürlich vor allem aus der Schweiz. Das geht nur, wenn wir alle als Partner an einem Strang ziehen. Silke Schweizer/Roger Keller, Rundholzeinkauf und Logistik 2008 – Ein Bewährungsjahr Die Situation auf den internationalen Schnittholzmärkten stellt sich auch zu Jahresbeginn wenig verändert dar. Nach wie vor geprägt durch den Wegfall bisheriger «Ventilmärkte» und die saisonal zurückhaltende Nachfrage bei den angestammten Heimkunden befinden sich die Preise für
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durchschnittliche und schlechtere Qualitäten weiterhin unter Druck. Besonders die deutsche Sägeindustrie ist weiterhin stark beinflusst durch den hohen Anfall an Rohholz aus den Kyrill-Schadensgebieten. Der dementsprechende Markt für diese grossen Mengen an Industrieware ist zur Zeit nicht vorhanden und das «Angebot- und Nachfrage-Verhältnis» lässt weiterhin die Preise fallen. Um eine Reduzierung des Angebotes und dadurch eine Stabilisierung des Marktes zu erreichen, wurden hauptsächlich bei den österreichischen Sägewerken über den Jahreswechsel durchwegs bis zu dreiwöchige Produktionsabstellungen veranlasst. Ein positiver Trend lässt sich aus der stabilen Angebotssituation an guten Qualitäten aus Frischholzeinschlag ableiten. Gefragt sind hier vor allem feinjährige, gesunde Gebirgsherkünfte mit fest verwachsenen Ästen. Die europäischen Holzweiterverarbeitungen für Konstruktionsvollholz (KVH) und Brettschichtholz (BSH) stehen sehr stark unter dem Einfluss extremer Preiskämpfe einzelner Anbieter zu Ende des abgelaufenen Jahres. Saisonal normale hohe Lagerstände und die Verteidigung angestammter Vertriebsgebiete haben dazu geführt, dass einzelne Produzenten sich dazu hinreissen haben lassen, ihre Ware merklich unter den Herstellkosten zu verkaufen. Dementsprechend ungünstig ist die Ausgangslage für 2008 und die mit April verstärkt beginnende Bausaison. Das Verständnis des Endkunden für notwendige Preiskorrekturen nach oben ist zu bezweifeln und das Vertrauen in die Stabilität der gesamten Branche wird notgedrungen wiederum auf eine harte Probe gestellt. Eine harte Bewährungsprobe, die uns 2008 alle beschäftigen wird. Ing. Martin Krispler Unternehmenssprecher Bündner Wald 1/ 2008 49
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Zumik®on: Praxistauglich für Stückholzfeuerungen ? Auf der Basis des Schlussberichts Emmental (Schlussbericht: Feinstaub Partikelabscheider für kleine Holzfeuerungen, «Das Emmental als Testregion») und den Informationen aus den Feldversuchen im Kanton Graubünden kann ein Abscheidegrad für Feinstaub des Elektropartikelabscheiders von 60 bis 90 % gemäss Artikel der Firma Rüegg Cheminée AG nicht als Stand der Technik im Praxiseinsatz angenommen werden. Betrachtet man die aufgeführten Messresultate im Schlussbericht Emmental, so ist ersichtlich, dass der Abscheidegrad bei hoher Rohgasbelastung (1140 und 399 mg/m3) unter 60% fällt. Diese Rohgaswerte sind typisch für Stückholzfeuerungen, welche
keine optimalen Verbrennungsbedingungen aufweisen. Die Rohgasbelastung kann bei Stückholzfeuerungen in der Anfeuerphase bis auf ca. 10 000 mg/m3 ansteigen, wenn traditionell der Holzstoss von unten angefeuert wird. Leider wurde der Abscheidegrad während der Anfeuerphase, welche ein bedeutender Anteil (bis etwa 70%) der Feinstaubemissionen vom ganzen Abbrand verursacht, im Schlussbericht Emmental nicht ermittelt. In der Anfeuerphase bilden sich durch unvollständige Verbrennung sehr viele Feinstaubpartikel mit hohem Kohlenstoffanteil, welche vom Elektropartikelabscheider grösstenteils nicht abgeschieden werden können. Diese Feinstaubpartikel mit hohem Kohlen-
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stoffanteil bleiben an der Abscheideelektrode nicht haften, da sie sich elektrostatisch sofort wieder entladen. Damit der Elektropartikelabscheider einen konstanten hohen Abscheidegrad aufweisen kann, muss die Abscheideelektrode (Metallrohrinnenwandung) in kurzen Zeitintervallen automatisch abgereinigt werden können. Die grosse Bedeutung der Verschmutzung der Abscheideelektrode auf den Abscheidegrad kommt im Schlussbericht Emmental mit der Empfehlung, das Reinigungsintervall von zwei Mal jährlich auf vier Mal jährlich zu erhöhen, deutlich zum Ausdruck. Zusätzlich kann das Unterlassen der periodischen Reinigung des Partikelabscheiders durch die Verengung des Abgasquerschnittes zu einem Kaminbrand führen, wie dies im Schlussbericht Emmental aufgeführt ist und auch in der Testregion Graubünden auftrat. Speziell gefährdet sind Geräte, welche eine schlechte Verbrennungsqualität aufweisen. In Abweichung zum Artikel der Firma Rüegg Cheminée AG, welcher nach dem Partikelabscheider im Minimum eine 1.5 Meter lange Abgasleitung in Metall vorgibt, wird im Schlussbericht Emmental darauf hingewiesen, dass die Voraussetzung für den Einbau eines Elektropartikelabscheiders ein Stahlkamin ist (genügend grosse Abscheideelektrode). Bei bestehenden gemauerten Kaminen ist der nachträgliche Einbau somit in Frage gestellt oder mit sehr hohen zusätzlichen Kosten verbunden (Kaminsanierung mit Stahlrohreinsatz). Die Gesamtabscheidegrade der Feldmessungen in Graubünden lagen im Bereich zwischen 34% bis 62%, gegenüber den Gesamtabscheidegraden im Schlussbericht Emmental von 38% (Schwedenofen) bis 95% (Pelletkessel).
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Die höheren Gesamtabscheidegrade im Schlussbericht Emmental sind auf den konsequenten Anschluss des Elektropartikelabscheiders an einen Stahlkamin zu erklären. Im Schlussbericht «Emissionsarme Anfeuermethoden für Stückholzfeuerungen» wird darauf hingewiesen, dass ein gemauerter Kamin einen Abscheidegrad für Feinstaub bis etwa 60% aufweisen kann. Das heisst, dass der Elektropartikelabscheider zum Teil die Funktion hat, die schlechten Abscheidebedingungen des Stahlkamins zu kompensieren. Die Problematik der Wirksamkeit des Elektropartikelabscheiders in der Praxis kann wie folgt zusammengefasst werden: – Hoher Abscheidegrad erfordert hohe Ausbrandqualität und geringe Rohgasbelastung (Eignung nur für emissionsarme Geräte wie Pelletkessel). – Abscheidegrad wird durch die Verschmutzung der Abscheideelektrode beträchtlich reduziert. Damit in der Praxis der Elektropartikelabscheider mit einem konstanten Abscheidegrad betrieben werden und die zusätzlich Gefahr eines Kaminbrandes verhindert werden kann, muss der Elektropartikelabscheider mit einem automatischen Abreinigungssystem nachgerüstet sein. – In der Anfeuerphase, bei welcher ein hoher Anteil der Feinstaubemissionen bei Stückholzfeuerungen entstehen, ist die Abscheidewirksamkeit ungenügend. – Bei Stückholzfeuerungen wird ein Elektropartikelabscheider mit Anschluss an einen Stahlkamin gemäss ersten Messungen etwa einen ähnlichen Abscheidegrad aufweisen wie ein gemauerter Kamin. Das sinnvolle Einsatzgebiet des Elektropartikelabscheiders beschränkt sich auf emissionsarme Geräte wie Pelletkessel, Hackschnitzelkessel und sehr emissionsarm beBündner Wald 1/ 2008 51
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triebene Stückholzfeuerungen. Im Schlussbericht Emmental steht: «Sehr schlecht funktionierende oder mit falschem Brennstoff betriebene Anlagen (nasser Brennstoff, zu tiefe Brennraumtemperaturen) können nicht mit dem Partikelabscheider saniert werden.» Gemäss Branche ( SFIH, Holzenergie Schweiz, VHP ) sollten die lufthygienisch bedenklichen Anlagen mit einem StaubabscheidesystemObligatorium in der neuen LuftreinhalteVerordnung LRV 2007 saniert (oder verhindert) werden. Auf dem Markt ist zurzeit nur der Feinstaub-Partikelabscheider der Firma Rüegg Cheminée AG erhältlich. Damit die Stückholzfeuerungen in Zukunft lufthygienisch unbedenklich betrieben, respektive die Feinstaubemissionen bedeutend reduziert werden, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: – Der Holzfeuerungsanbieter muss den Nachweis erbringen, dass sein Gerät im
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Praxisbetrieb (inklusive Anfahrphase) emissionsarm betrieben werden kann. – Die Geräte sind mit geeignetem Brennstoff (trockenes Holz, nicht zu grobe Scheiter bei Stückholzöfen) und gemäss den Merkblättern: «Richtig Anfeuern, Holzfeuerungen mit oberem Abbrand» und «Richtig Anfeuern, Holzfeuerungen mit unterem Abbrand» zu betreiben. Liestal, den 15. Dezember 2007 Im Auftrage der IG Holzenergie Nordwestschweiz
Andres Jenni, Vorstandsmitglied IG Holzenergie, Nordostschweiz Munzacherstr. 38, CH-4410 Liestal
ardens@datacomm.ch
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Partikelabscheider im Emmental: Eindrücke aus der Praxis Im Emmental sind kleine Holzfeuerungen stark verbreitet. Holzenergie Emmental musste handeln, bevor Holzfeuerungen als Dreckschleudern verschrien wurden. Auf der Suche nach Lösungen, stiessen wir 2004 auf den Mini-Elektrofilter der EMPA. Die einzige Firma, welche den Partikelabscheider weiterentwickelt hat, war die Rüegg Cheminée AG Zumikon. Während 11⁄2 Jahren wurde das Gerät im Emmental bei 18 verschiedenen Kleinanlagen einem intensiven Feldtest unterzogen. Die Ergebnisse sind ermutigend (Abscheidegrad 50 bis 95 %). Der kritische Artikel von Andres Jenni bezieht sich stark auf den Schlussbericht Emmental. Leider ist dieser Kommentar für uns in grossen Teilen nicht nachvollziehbar, da viele einzelne Punkte aus dem Gesamtzusammenhang herausgepickt und dadurch nicht korrekt (oder sogar falsch) interpretiert werden. Die Emmentaler Erfahrung zeigt, dass der Rüegg-Filter für jede einigermassen normal betriebene Kleinfeuerung (mit Stahlkamin) geeignet ist. Von den 18 Testobjekten hat uns ein Stückholzkessel ( 50 kW) mit Baujahr 1990 total positiv überrascht. Gemessen wurden Gesamt-Staubwerte vor dem Filter (Rohgas): 42 mg/m3 und nach dem Filter (Reingas): 5 mg/m3 . Abscheidegrad: 89%. Diese alte Anlage ist offensichtlich gut eingestellt und wird optimal betrieben (trockenes Brennholz). Ergänzt mit einem Partikelabscheider steht hier heute eine traumhaft saubere Holzheizung. Zum «Problem Wartung»: Bei unserem eigenen Warmluft-Kachelofen läuft der Filter bereits die zweite Heizsaison
täglich problemlos, ohne zusätzlichen Wartungsaufwand (einmal Kaminfeger pro Jahr). Das «richtig Anfeuern» ist für uns selbstverständlich. Während dem Projekt wurde immer deutlicher: an erster Stelle steht der optimierte Betrieb der Heizung (technische Einstellungen, Brennstoff), danach folgt der Partikelabscheider. Das Merkblatt «richtig Anfeuern» ist ein Bestandteil des Schlussberichts. Potential für Optimierung und Weiterentwicklung besteht bei der Reduktion des Feinstaub-Ausstosses während der Anfahrphase und bei gemauerten Kaminen. Der Emmentaler Feldtest zeigt klar und offen die Grenzen des Partikelfilters auf. Mit dem Partikelabscheider allein können keine sehr schlecht funktionierenden oder falsch betriebenen Heizungen saniert werden. Zum Glück, denn so entsteht Druck, diejenigen Heizungen, welche wirklich «Dreckschleudern» sind, zu optimieren oder zu ersetzen. Ebenso wenig kann damit das Problem der Abfallverbrennung im Ofen oder der offenen Verbrennung von Schlagabraum im Wald und Feld (sehr grosse Verursachung von Feinstaub!) gelöst werden. In allen drei Bereichen besteht Handlungsbedarf. Wir bleiben dran! (Schlussbericht siehe unter www.holzenergie-emmental.ch)
Sabine Irmann, Geschäftsführerin Holzenergie Emmental Brachhüsli, CH-3556 Trub irmann@bluewin.ch
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Pelletfabrik Thusis Grischapellets GmbH
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Einblick in die Lagerhalle, 28 x 40 m, stützenfrei.
Südfassade mit Warmluftkollektor.
Multifunktionsdach: 1 Dachhaut, 2 Stromerzeugung,
Südansicht Produktionsturm
3 Wärmeabgabe für Luftkollektor
(Quelle: Christoph Baumann)
Eigentlich war man einmal von einem Produktionsstart im Juli 07 ausgegangen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Finanzplanung und schliesslich die Finanzierung hat uns weit mehr Zeit gekostet als wir für die Erstellung des Fabrikationsgebäudes gebraucht haben. Vom Spatenstich bis zur fertig aufgerichteten Fabrikations- und Lagerhalle dauerte es genau zwei Monate. Für die Realisierung der Finanzen 4-mal länger. Das gesamte Gebäude hat eine Kubatur von 11 340 m3, aufgeteilt in drei Bereiche: Schnitzellager und Trocknungskammern, Produktionsturm und Pelletlager. Sicher speziell und einmalig sind die Ausführung der Südfassade und die südliche Dacheindeckung. Mit Hilfe von Sonnenenergie werden etwa 70% der Energie gewonnen, die zur Trocknung der
Schnitzel benötigt werden. Ab Anfang Januar beginnt die Montage der technischen Installationen und des Maschinenparks. Produktionsbeginn ist im Frühjahr 08. Sicher so, dass für den Winter 08/09 die Pelletslager in Graubünden mit Grischapellets gefüllt werden können. Wir freuen uns drauf.
Christoph Baumann, FIBA Holzbau AG Grischapellets GmbH Italienische Strasse, CH-7430 Thusis
fiba_holzbau.ag@bluewin.ch
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Energieeffizienz dank Holz Dauerhafte Senke heisst Holz, nicht Wald Im Zusammenhang mit den Klimazielen, die mit dem Kyoto-Protokoll vorgegeben werden, ist viel von sogenannten natürlichen «Kohlendioxid-Senken» die Rede. Der Wald steht dabei im Zentrum des Interesses. Noch wichtiger aber ist im Grunde das Holz, das der Wald erzeugt. Denn je mehr Holz aus unseren Wäldern verbaut wird, desto besser geht es dem Klima. Bäume binden mit ihrem Wachstum über den Vorgang der Photosynthese Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Das ist ein bekannter Vorgang, und eben deshalb sind unsere Wälder als «CO2-Senken» im Gespräch. Allerdings darf man daraus nun nicht den Schluss ziehen, dass man im Kampf gegen den Treibhauseffekt den Wald einfach am besten unendlich wachsen lassen sollte. Reine Zuwachsförderung wäre nicht die effizienteste Nutzung der Senkenwirkung des Waldes. Denn die dauerhafteste Senke heisst nicht Wald, sondern Holz. Wird das Holz, das bei uns im Kanton Graubünden unter einer traditionell nachhaltigen Waldwirtschaft heranwächst, in langlebige Produkte wie Häuser verwandelt, so bleibt der einmal vom Baum gebundene Kohlenstoff dem natürlichen Kreislauf für Jahrzehnte, im besten Fall gar für Jahrhunderte entzogen. Aus Holz erstellte Bauwerke sind Kohlenstoff-Depots.
reits während der Herstellung eines Baustoffes, also bevor überhaupt gebaut wird. Graue Energie ist jene Energie, die zur Herstellung, zum Transport und zur Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung erforderlich ist. Diese Energie wurde verbraucht und hat die Umwelt belastet, ohne dass man das dem Produkt in der Regel ansieht und wird deshalb häufig vergessen. Um ein Gebäude als Ganzes ökologisch zu bewerten, müssen alle Energieaufwendungen für die Herstellung, die Betriebszeit und die Entsorgung betrachtet werden. Je mehr Holz verwendet wird, desto mehr andere Materialien können ersetzt und dementsprechend CO2-Emissionen vermieden werden. Einheimisches Holz als Baustoff ist dabei die mit Abstand umweltverträglichste und energieeffizienteste Bauweise. 1. MINERGIE-P-Eco-Haus der Schweiz in Bern – ein Holzbau ( Bild: Christine Blaser, Bern/LIGNUM)
Graue Energie – die graue Eminenz beim Bauen Der nachhaltigste Nutzen aus der Holzverwendung im Bauwesen besteht in der Substitution konventioneller Baustoffe. Global gesehen benötigt die Herstellung der meisten Holzprodukte markant weniger Energie als die Fertigung ihrer konventionellen Konkurrenzprodukte. Ein grosser Teil der Stoffflüsse, des Energiekonsums und des damit verbundenen CO2-Ausstosses entsteht beBündner Wald 1/ 2008 55
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Modernes Einfamilienhaus ( Bild: Corinne Cuendet/LIGNUM)
Bessere Energiebilanz durch ein Holzhaus Die Energieeffizienz von Gebäuden ist in aller Munde. Es gibt sie bereits, die Klimaschutzhäuser, auch wenn die Politik noch darüber diskutiert, wie umweltfreundliches Bauen zu bewerkstelligen ist. Die Holzbauweise verfügt bei den Konsumenten bezüglich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz über eine hohe Akzeptanz. Im MINERGIE56
Einfamilienhausbau haben Holzbauten bereits einen Marktanteil von vierzig bis fünfzig Prozent erreicht. Die erste Passivhaussiedlung der Schweiz in Nebikon, ebenso die ersten MINERGIE-P-Gebäude und mittlerweile auch die ersten MINERGIE-P-Eco gebauten Objekte sind allesamt Holzbauten. Bauten nach MINERGIE-P-Eco bürgen nicht nur für höchste Energieeffizienz, sondern
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Passivhaus aus Holz ( Bild: Immo-Messe St. Gallen/LIGNUM)
auch dafür, dass sie Anforderungen gesunder und ökologischer Bauweisen erfüllen. Bezüglich des Energieverbrauchs stehen heutige Holzbauten ausgezeichnet da. Das fängt schon bei der Herstellung und beim Transport an. Baustoff wie Bauweise garantieren eine hohe Dichtigkeit, was den Verbrauch an Heizenergie deutlich reduziert. Nicht von ungefähr entsprechen viele heutige Holzbauten dem strengen MINERGIE- und MINERGIE-P-Standard. Verschiedene andere Baustoffe belasten die Umwelt schon bei der Produktion, beim Unterhalt und spätestens bei der Entsorgung bedeutend stärker als Holz. Diese Vorteile sind leider nicht bei allen öffentlichen Bauherren bekannt. Es werden immer noch Bauten wie Schulhäuser, Kindergärten und Sporthallen mit fragwürdigen Baustoffen in unserem Kanton erstellt, obwohl der nachhaltige
Rohstoff Holz unmittelbar vor unserer Haustüre wächst. Bezüglich Energieeffizienz werden ebenso öffentliche Bauten geplant und gebaut, die leider auch nicht den neuesten Erkenntnissen entsprechen. Speziell bei Kindergärten und Schulhäusern, in denen unsere Kinder tagtäglich viel Zeit verbringen, sollte darauf geachtet werden, dass naturnahe und gesunde Bauprodukte zum Einsatz kommen.
James Cristallo, Geschäftsführer Graubünden Holz Bahnhofplatz 1, CH-7302 Landquart james.cristallo@ graubuendenholz.ch
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Aus dem Arbeitsbuch von André Platz «Backholz spalten und schichten» Arbeitsschritte 1. Stämme versagen 2. Rugel grob zu Spälten spalten 3. Backholz spalten 4. Backholz schichten 5. Schichtbeigen abdecken und sichern 6. Abschlusswort 1. Arbeitsschritte Die Stämme sind auf Holzbeigen gelagert und müssen in 50 cm lange Rugel versagt werden. Wenn es möglich ist, rollen wir einen Stamm mit dem Zappi oder Kehrhaken von der Beige hinunter und versagen ihn so am Boden. Meistens gelingt dies aber nicht, da die Stämme zu schwer sind oder sich ineinander verkeilt haben. So ANZEIGE
müssen wir sie auf der Beige versagen. Dabei ist zu beachten, dass sich mit jedem Schnitt das Holz bewegen oder hinunterrollen kann. Also vorher genau überlegen, wo man am besten hinsteht. Ein weiteres Problem besteht darin, die teilweise bis 80 cm dicken Stämme auf der Beige zu versagen und dann auf den Lagerplatz zu bringen. Dies kann schwieriger sein als man denkt, weil man teilweise fast nicht dazukommt, die Stämme vollständig zu durchtrennen. Zudem war das Holz nicht trocken, was die Arbeit zusätzlich erschwerte. Bei den Trennschnitten ist zu beachten, dass sie rechtwinklig verlaufen. 2. Rugel grob zu Spälten spalten Um nicht einem ganzen Rugel auf die Spaltmaschine heben zu müssen, werden diese zuerst grob gespalten. Dazu schauen wir zuerst, ob der Rugel bereits Risse im Holz hat. Diese entstehen durch Spannungen im Holz und führen meist vom Mark aus nach aussen. Bestehen solche Risse, versuchen wir den Rugel dort zu spalten. Wir schlagen mit dem Spalthammer immer zuerst aussen an den Rugel. Haben wir damit Erfolg, zieht sich der Riss automatisch durch den ganzen Rugel. Gelingt uns das Spalten so nicht, setzen wir einen Keil an, wieder aussen am Holz, leicht nach innen schauend. Mit dieser Methode wird sich der Rugel spalten lassen. Falls nicht, setzen wir einen zweiten Keil an, diesmal auf der gegenüberliegenden Seite. Die Rugel werden solange gespalten, bis die Spälten ohne grössere Mühe auf die Spaltmaschine gehoben werden können. Wir haben somit folgende Anhaltspunkte beim Spalten von Hand: 1. In der Regel die dünnere Seite spalten 2. Äste beachten, nicht quer spalten
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3. Immer von aussen nach innen 4. Lage des Marks, Risse beachten 3. Backholz spalten Als nächsten Arbeitsschritt zerkleinern wir die von Hand gespaltenen Rugel auf der Spaltmaschine zu kleinen Spälten. Als Vorgabe haben wir einen Musterspalten von der Bäckerei bekommen. Sie sollten alle eine Grösse von 50 x 4 x 6 cm aufweisen. Weiter dürfen sie nicht zu faul sein oder grobe Äste enthalten, um Brandflecken am Brot zu vermeiden. Hat es keine Äste im Holz, spaltet man am besten zuerst grosse Platten heraus, welche man nachher verkleinert. Dazu
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kann man mehrere Platten miteinander zerkleinern, was die Produktivität steigert. Bei Holz mit vielen Ästen ist es von Vorteil, wenn man mit den Ästen spaltet. Ansonsten riskiert man ein Verklemmen der Spaltmaschine, was wiederum Zeit in Anspruch nimmt. Hat ein Stück Backholz zu viele Äste oder grosse Äste, wird es aussortiert. Ebenfalls wird faules Holz herausgespalten und aussortiert. 4. Backholz schichten Das nun gespaltene Holz können wir nicht direkt auf dem Boden schichten, da es sonst zuviel Feuchtigkeit vom Boden aufnimmt
Gegebenheiten Arbeitsauftrag:
Für eine Bäckerei Holz spalten und bereitstellen. Die Spälten haben eine Länge von 50 cm. Dazu ist das Holz klein zu spalten und sollten wenig Äste haben, da dies beim Backen grössere Wärmequellen ergibt und so das Brot «schwarze Brandflecken» bekommt.
Arbeitsort:
Flerden
Lernziele:
Richtige und effizienteste Arbeitsweise finden und anwenden. Gefahren erkennen. Schichtholzbeigen korrekt erstellen.
Arbeitsbedingungen:
Der Lagerplatz liegt gleich einige hundert Meter vom Werkhof entfernt. Das Wetter war abwechslungsreich. Es regnete in der ersten Arbeitswoche, in der zweiten waren angenehme Frühlingstemperaturen anzutreffen.
Arbeitssicherheit:
Um die Stämme in Rugel zu versagen, verwenden wir die Motorsäge. Dabei ist die komplette Schutzausrüstung zu tragen (Schnittschutzhose, Helm mit Gesichts- und Gehörschutz, Handschuhe). Beim Hochheben der Spälten auf die Spaltmaschine ist auf die richtige Hebetechnik zu achten. Beim Arbeiten mit der Spaltmaschine tragen wir immer Handschuhe.
Eingesetzte Personen:
André Platz, 1.Lehrjahrstift Flurin, Schnupperstift
Verwendetes Werkzeug:
Spalthammer, Keil, Beisszange, Zappi, Kehrhaken
Verwendete Maschinen:
Spaltmaschine, Motorsäge, Mahler, Kippanhänger
Verwendetes Material:
Fichten und Tannenholz, Wellblech, Draht
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Bild 6 Bild 1: Holzlager vor dem Werkhof in Flerden. Bild 2: Besonders fauler Rugel Bild 3: Rugel mit gut erkennbarem Riss Bild 4: Ein Musterexemplar Bild 5: Unterlage aus schwachem Stangenholz, bis 10 cm Durchmesser. Darauf die solide Kreuzbeige Bild 6: Das richtige Schichten ist das A und O für gute Backholzqualität ( Quelle: André Platz)
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und schlecht trocknet. Aus diesem Grund brauchen wir eine geeignete Unterlage, um das Backholz einige Zentimeter ab Boden zu schichten. Dazu nehmen wir am besten Baumstämme in der Dicke von schwachem bis starkem Stangenholz. Dieses legen wir wie zwei Schienen parallel an den Boden und fixieren es mit ein paar Steinen, damit sie nicht wegrollen. Die stabile Unterlage wäre geschaffen. Bauprinzip der Kreuzbeige Als nächsten Arbeitsschritt beginnen wir am Anfang und am Ende der Beige mit dem Bau einer Kreuzbeige. Dies sorgt dafür, dass keine Spälten auf der Seite abrutschen können und erzeugt zusätzliche Stabilität. Ohne ei-
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ne Kreuzbeige wäre es nicht möglich, eine rechtwinklige Schichtbeige zu erstellen. Für eine Schicht nehmen wir 4 – 5 Spälten und achten auf folgendes: 1. Die dicksten Spälten sind immer die äussersten Spälten 2. Die äussersten Spälten müssen gut aufliegen, sie dürfen nicht wackeln 3. Die äussersten Spälten müssen asymmetrisch sein, damit die Kreuzbeige gerade wird So legen wir eine Schicht auf die andere und achten immer darauf, dass die Kreuzbeige gerade wird. Wichtig ist ebenfalls, dass von der einen Schicht zur anderen immer nur die äussersten Spälten aufeinander aufliegen. So erhalten wir die benötigte Stabilität.
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Kosten- und Leistungsberechnung Arbeitsstunden: Lehrling Platz André
121.5 h à CHF 20.–
CHF 2430.–
Spaltmaschine
Pauschale
CHF
Generator
Pauschale
CHF
190.–
Kipper
Pauschale
CHF
150.–
Kettensäge
7 h à CHF 14.–
CHF
98.–
Maschinenkosten:
Kosten für 17 m3 inklusiv Arbeit und Material
CHF 3138.–
Kosten für 1 m3 inklusiv Arbeit und Material
CHF 184.60
Haben wir die Kreuzbeige ansatzweise erstellt, füllen wir den Mittelteil ebenfalls mit Backholz auf. Dabei ist zu beachten, dass Spälten mit der Rinde stets nach unten gelagert werden. So trocknet das Holz besser. Weiter sollte die Schichtbeige gerade verlaufen und keine hervorstehenden Spälten aufweisen. 5. Schichtbeigen abdecken und sichern Um die Schichtbeige vor Regen zu schützen, legen wir Wellbleche darauf. Das Wellblech überragt die Schichtbeige immer ein wenig, damit sie von den Seiten besser geschützt ist.Wir achten darauf, dass die Wellbleche in einer Neigung zu liegen kommen, damit das Wasser ablaufen kann. Die Neigung erzielen wir dadurch, dass die verschiedenen Schichtbeigen nicht gleich hoch sind. Damit es uns die Wellbleche nicht beim ersten Sturm wegbläst, fixieren wir sie, in dem wir Steine oder Holz drauflegen. Noch sicherer ist, das Erschweren mit Stangenholz – falls vorhanden. Wir spalten die Stämme in der Mitte entzwei (mit der Motorsäge) und legen sie dann mit der flachen Seite gegen unten auf die Wellbleche. Zusätzlich können wir sie noch mit Draht an den Boden spannen. Somit haben wir die sicherste Methode gewählt. 62
270.–
6. Schlusswort Wird immer mit der dafür benötigten Schutzausrüstung gearbeitet, können die meisten Unfallgefahren eingeschränkt werden. Trotzdem ist auf folgende Punkte besonders zu achten: 1. Gewicht immer mit geradem Rücken heben. Mit den Beinen heben, nicht mit dem Rücken. 2. Achtung vor sich lösenden Rugel oder Stämmen beim Versagen. Vor allem in der Nähe eines Hangs. 3. Allgemeine Sicherheitsregeln an der Spaltmaschine beachten. 4. Achtung vor zersplitterndem Holz; vor allem wenn durch Äste gespalten wird.
André Platz Forstwart (Lehrling 2004 – 2007) Forstbetrieb Oberheinzenberg andreplatz@hotmail.com
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Der Studiengang Forstwirtschaft in Zollikofen – eine Erfolgsgeschichte Die neue forstliche Ausbildung auf Fachhochschulstufe konnte nach langen Diskussionen auf dem politischen Parkett und in der Branche im Herbst 2003 an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft in Zollikofen bei Bern nach einem Bundesratsbeschluss gestartet werden. Der Studienaufbau wurde zusammen mit Vertretern der forstlichen Praxis, Verbänden und den übrigen forstlichen Bildungsinstitutionen, ETH und Bildungszentren Wald (Lyss und Maienfeld), im Rahmen einer beratenden Fachgruppe in Windeseile auf die Beine gestellt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Absolventen vor einem Jahr und dem Aufbau eines jungen, innovativen Dozierenden- und MitarbeiterInnen-Teams an der SHL, kann nun eine erste Bilanz gezogen werden. Um es vorweg zunehmen, trotz vielen Unsicherheiten und Bedenken im Umfeld ist das neue «Forstschiff» an der SHL flott auf Kurs. Die anfangs gesteckten Ziele konnten er-
reicht oder sogar übertroffen werden. Das forstliche Team an der SHL ist unter anderem auch Dank Erfolgen in der Expertise innerhalb von gut drei Jahren von zwei auf zehn Personen (Abbildung 1) angewachsen. In diesem Jahr werden noch Dr. Christian Rosset, als neuer Professor für forstliche Planung und GIS, und zwei bis drei weitere Personen dazukommen. Der Studiengang ist mittlerweile organisatorisch in die drei Ressorts forstliche Produktion, Waldökologie sowie Gebirgswald und Naturgefahren aufgeteilt, die thematisch auch den drei Haupthandlungskompetenzen des Bachelor-Studiums entsprechen. Der Aufbau des Bachelor-Studiums Das Studium an der SHL dauert sechs Semester (drei Jahre) und wird mit einem Bachelor of Science-Titel abgeschlossen. Dieser ist im Gegensatz zu den meisten Universitäten und der ETH auf Fachhochschulstufe berufsbefähigend ausgerichtet. Voraus-
Abbildung 1: Organisation Studiengang Forstwirtschaft
Ressort Waldökologie
Ressort forstliche Produktion
Ressort Gebirgswald & Naturgefahren
Prof. Urs Mühlethaler
Prof. Dr. Bernhard Pauli
Prof.
Prof. Dr. Christian Rosset
Jean-Jacques Thormann
ab 1.4.2008
Studiengangsleiter
Wiss. Mitarbeiter:
Wiss. Mitarbeiter:
Wiss. Mitarbeiter:
Christophe Mohni
Stefan Brülhart
Kaspar Zürcher
(Forsting. ETH)
(Forsting. ETH)
(Forsting. ETH)
Assistenten:
Assistenten:
Assistent:
Yves Wiedmer
Stephan Bernhard
Yves Wiedmer
(Forsting. ETH)
(Forsting. ETH)
(Forsting. ETH)
Monika Scheidegger
Patric Bürgi
(Umweltnat. wiss. ETH)
(Forsting. FH)
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Abbildung 3: Pflanzversuche im Rahmen des Moduls Schutzwaldpflege auf dem Stillberg, Davos. ( Bild:Ueli Wasem, WSL)
setzung für das Studium sind eine abgeschlossene Forstwartlehre mit einer meist anschliessenden Berufsmatura, eine gymnasiale Matura mit einem anschliessenden einjährigen Vorstudienpraktikum oder einer verkürzten, zweijährigen Lehre in einem Forstbetrieb oder einem branchenfremden Berufsmaturaabschluss mit einem Vorstudienpraktikum. In den ersten zwei Semestern stehen Grundlagen wie Sprachen, naturwissenschaftliche und allgemeine Fächer im Vordergrund. Anschliessend folgt das eigentliche Fachstudium mit einem grossen Schwerpunkt in der forstlichen Betriebswirtschaft, Unternehmungsführung und Produktion. Dadurch unterscheidet sich das Studium gegenüber der neuen Waldausbildung an der ETH stark (siehe Bündner Wald 64
Nr. 4/07). Daneben kommen aber auch die ökosystemaren Betrachtungen und Lenkungen des Waldes (Dendrologie, Standortskunde, Waldbau), die betriebliche und überbetriebliche forstliche Planung und deren Qualitätsmanagement, sowie die fürs Gebirge wichtigen Kompetenzen (Gebirgswaldbau, Schutzwaldpflege und Ingenieurwesen) nicht zu kurz (Abbildung 2). Dazu können die Studierenden ihr Wissen innerhalb einer grossen Palette von Wahlmodulen vertiefen. Momentan werden innerhalb dieses Wahlteils die drei Spezialisierungen Waldökologie, Forstmanagement und Holzwirtschaft angeboten. Begleitend gibt es einzelne «freie» Wahlmodule wie Lawinenverbau, Naturgefahreninformationssysteme und Erschliessungsplanung, die die Gebirgskompetenzen
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Modulgruppen
Modultyp selbständige Arbeiten
European Credits (EC) 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 14
Bachelor-Arbeit zwei Semesterarbeiten
4
20 26
8
14
26
Gebirgswald und Naturgefahren
8
10
26
Normatives und Qualitätsmanagement (inkl. Forstliche Planung)
8
8
16
Wahlmodule
Fachmodule
Total 14 6
Forstliche Betriebswirtschaft
2
8
4
14
Forstliche Produktion
2
8
8
18
6
10
2
Ökosystem Wald (inkl. Waldbau)
16 Grundlagenmodule
Total
84
18 16
16
2
18
14
2
16
60
60
60
180
180
Abbildung 2: Aufbau des Studiums (1 EC entspricht etwa 30 Arbeitsstunden)
30
25
20
15
10
5
0 2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
Abbildung 4: Studierende Studiengang Forstwirtschaft
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ergänzen. Das Angebot wird laufend ausgebaut. Der aktuelle Stand kann auf der SHLHomepage (www.shl.bfh.ch) angesehen werden. Praxisbezogener Unterricht Der Unterricht an der SHL ist möglichst praxisbezogen und umsetzungsorientiert aufgebaut. Dafür wirken viele Praktiker und Spezialisten als Lehrbeauftragte und Gastreferenten mit. An Exkursionen und Übungen im Gelände werden unter Einbezug von lokalen Personen aktuelle Fragestellungen erarbeitet und eingehend diskutiert. Dies geschieht möglichst abwechselnd in verschiedenen Regionen der Schweiz und im nahen Ausland. Im Kanton Graubünden finden zum Beispiel im Rahmen der Module Gebirgswaldökologie und Schutzwaldpflege regelmässig verschiedene Exkursionen statt. Für die lokale Unterstützung seitens des Amtes für Wald sei an dieser Stelle gedankt. Als gesamtheitliche Synthese der Kompetenzen werden im 3. Studienjahr ab diesem Jahr zwei Wochenmodule zu den Themen Waldbau, betriebliche Planung und Unternehmungsführung und Gebirgswaldbau und Verfahrenstechnik in einem geeigneten Projektgebiet durchgeführt. Dabei
müssen die Studierenden das Gelernte an konkreten Beispielen selbstständig umsetzen und präsentieren. Anzahl Studierende Die Anzahl Studierender hat sich seit Beginn 2003 sehr erfreulich entwickelt. Im letzten Jahr haben 24 Studierende das Studium ergriffen. Bei der Zusammensetzung der Studierenden lässt sich eine starke Zunahme von Quereinsteigern feststellen. Die Anzahl an Forstwarten mit Berufsmatura, der klassische «Fachhochschulweg», stagniert hingegen (Abbildung 4). Diesbezüglich braucht es noch viel Überzeugungsarbeit, damit sich vermehrt junge Forstwarte und Forstwartinnen für eine höhere Weiterbildung entscheiden. Und was machen die ersten Abgänger? Mittlerweile haben die ersten zwei Jahrgänge das Studium abgeschlossen. Vom ersten Jahrgang haben ein Jahr nach Abschluss acht von neun Absolventen eine feste Stelle in der Wald- und Holzbranche. Vom 2. Jahrgang hatten bereits vier Studierende vor ihrem Abschluss eine Stelle. Die restlichen sind zur Zeit im Wählbarkeitspraktikum, das sie im Gegensatz zur ETH nach Abschluss des
Tabelle 1: Beschäftigungssituation der ersten Abgänger
2006
2007
( 9 Stud.)
( 10 Stud)
Forstbetriebe
2
Kantonaler Forstdienst
2
Forstunternehmungen
2
Ingenieurbüros
1
Holzbündelungsorganisationen
66
1 1
Holzwirtschaft
1
SHL
1
Wählbarkeitspraktikum
6
1
6
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Studiums absolvieren können (Tabelle 1). Die Situation der Absolventen sieht somit ebenso erfreulich aus, was für die weitere Entwicklung des Studiengangs von grosser Bedeutung ist. Weitere Entwicklung der Forstausbildung an der SHL . . . Der Bachelor-Studiengang Forstwirtschaft wird sich in den nächsten Jahren weiter entwickeln, in der Praxis etablieren und eine wichtige Rolle in der forstlichen Aus- und Weiterbildung spielen. Die internationale anerkannte Akkreditierung des Studiengangs ist momentan am laufen und sollte Ende Jahr erfolgreich abgeschlossen sein. Es ist unser Ziel, dass unsere Absolventinnen und Absolventen in der Wald- und Holzbranche weiter Fuss fassen können. Daneben werden auch die Abgängerinnen und Abgänger der neuen Waldausbildung der ETH auf den Arbeitsmarkt kommen und sich sicher in spezifischen Posten ebenfalls erfolgreich etablieren. Dabei wird es auch zu Überschneidungen der Betätigungsfelder kommen. Dies gilt insbesondere auch in Bezug zu den Bildungszentren. Ich denke, in Zukunft wird die eigentliche Herkunft bei einer Bewerbung eine weniger grosse Rolle spielen, als bis anhin. Der «Wissensrucksack» und das persönliche Auftreten werden entscheidend sein, ob jemand auf eine Stelle passt oder nicht . . . und nun kommt noch eine Masterausbildung an der SHL ? An der SHL soll zudem zukünftig ein Master in «Life Sciences» in Zusammenarbeit mit drei anderen Fachhochschulen entstehen. Die SHL deckt darin das Fachgebiet Landund Forstwirtschaft ab, in dem die folgenden drei Vertiefungsrichtungen angeboten werden:
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– Management of Value Chains (Management von Wertschöpfungsketten in der Land- und Forstwirtschaft) – Sustainable Production Systems (Nachhaltige Produktionssysteme) – Agriculture and Forestry in Transition (Land- und Forstwirtschaft im Wandel). Während der Bachelor als erster akademischer Abschluss ausgesprochen vielseitig fürs Berufsleben qualifiziert, soll der Master die darauf aufbauende nächste akademische Stufe bilden. Im mindestens 1 1⁄2 Jahre dauernden Master-Studium wird das Wissen und Können auf ein Spezialthema fokussiert und in der Thesis – einer fundierten, praxisorientierten Forschungsarbeit – vertieft. Der Master soll so zu einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule oder Forschungsinstitution führen ebenso wie Positionen mit grosser Führungsverantwortung, bei denen wissenschaftliches Hintergrundwissen verlangt ist. Sofern der Bund ( BBT ) grünes Licht gibt, wird der Master im nächsten Herbst starten. Was daraus wird und welche Bedeutung dieser Master für die Wald- und Holzbranche hat, bleibt abzuwarten. Der BachelorAbschluss Forstwirtschaft wird sicher die Regel bleiben.
Prof. Jean-Jacques Thormann Studiengangsleiter Forstwirtschaft Länggasse 85; CH-3052 Zollikofen
jean-jacques.thormann@shl.bfh.ch
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«Ich bin ein Freund der Windkraft»
Ernst Bachmann, Leiter des kantonalen Amts für Energie und Verkehr, möchte Holzheizungen zu einem besseren Image verhelfen. Herr Bachmann, Sie haben Anfang Jahr das neu geschaffene kantonale Amt für Energie und Verkehr übernommen. Sie gelten aber eigentlich als Tourismus- und Marketingexperte. Kamen Sie sozusagen als Jungfrau zum Kinde? Nein, ganz und gar nicht. Mein erster Beruf ist Elektroingenieur. Ich war nach dem Studium zehn Jahre lang bei Asea Brown Boveri im Kraftwerkbau tätig. Nach dieser Zeit erst wechselte ich für neun Jahre in den Tourismus, zum damaligen Verkehrsverein ANZEIGE
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Graubünden. Danach wurde ich in die Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn gewählt, wo ich während sieben Jahren den Geschäftsbereich Verkehr leitete. Während dieser Zeit setzte ich mich neben dem Marketing wieder vermehrt auch mit betrieblichen und technischen Fragen auseinander. Nebenbei war ich seit 1997 Grossrat – und bin es eigentlich immer noch, kann aber als kantonaler Angestellter nicht mehr Einsitz nehmen. Meine Schwerpunktthemen waren da neben dem Tourismus immer die Bereiche Verkehr und Energie. Ich war auch Mitglied der ständigen Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie, die übrigens die letzte Revision des Bündner Energiegesetzes, das seit letztem Sommer nun in Kraft ist, vorberaten hat.
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( Bilder: B. Wülser)
Ihr Amt besteht aus den zwei Bereichen Energie und öffentlicher Verkehr. Wie bringen Sie diese unterschiedlichen Themen zusammen? Auf den ersten Blick gibt es fachlich keine direkte Verbindung, ausser dass der öffentliche Verkehr von der Energie abhängig ist, und dass beides für den Kanton wichtige Versorgungsbereiche sind. Beides waren organisatorisch eher kleine Einheiten, und da macht es eben durchaus Sinn, diese zusammenzuführen, um bei der Führung und in der Administration Synergien zu nutzen. Ist eine Reorganisation nötig? Ja, eine neue Organisationsstruktur war notwendig. Diese Arbeit ging aber bereits im Herbst über die Bühne, nachdem die Regierung im Frühjahr den Grundsatzentscheid gefällt hatte, das Amt für Energie und die Fachstelle für öffentlichen Verkehr zusam-
menzuführen. Ich war bei diesem Prozess dabei und das Ganze ist nun rechtzeitig seit dem 1. Januar 2008 in Betrieb. Ihr Vorgänger im Amt für Energie, Werner Böhi, hat in seiner 28-jährigen Amtszeit die Bündner Wasserkraft massgeblich geprägt. Heute gibt es hier aber nicht mehr viel Ausbaupotenzial. Gleichzeitig wird immer mehr Energie benötigt. Auf welche Energielieferanten setzen Sie? Zu Recht hat er sich intensiv um die Wasserkraft bemüht. Die Wasserkraft ist für Graubünden ein immens wichtiger Wirtschaftszweig, der weiterhin intensiv gepflegt und wo möglich auch weiter ausgebaut werden muss. Ich bin nicht ganz einverstanden mit Ihrer Aussage, dass Wasserkraft nicht mehr gross ausbaubar ist. Es sind zurzeit verschiedene Projekte in Prüfung. Dabei geht es vor allem um Erneuerungen, Ausbauten und ErBündner Wald 1/ 2008 69
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gänzungen bei bestehenden Kraftwerken. Es sind meist Projekte, die man ursprünglich ins Visier genommen hatte, die zu realisieren in den letzten Jahren aus wirtschaftlichen Gründen aber nicht angebracht waren. Nun kommt Bewegung in die ganze Sache, weil wir auf einen Elektrizitätsengpass zusteuern und die Energiepreise steigen. Wenn man den Strom zu höheren Preisen verkaufen kann, wird es lukrativ, zum Beispiel weitere Ausbaustufen zu realisieren. Diese Vorhaben und Prozesse unterstützen und begleiten wir. Sie erwähnten es: Die Aussichten für Energielieferanten sind gut. Werden Sie die klimaneutrale Holzenergie speziell fördern? Selbstverständlich. Wir müssen neben der Wasserkraft auch die übrigen erneuerbaren Energien, die für Graubünden Sinn machen, intensiv fördern. Neben Solaranlagen, zum 70
Beispiel für die Aufbereitung von Warmwasser, spielt Holz als Energieträger eine wichtige Rolle. Bereits mit dem ersten Bündner Energiegesetz, das Anfang der Neunzigerjahre in Kraft gesetzt wurde, konnten grosse Holzheizanlagen in öffentlichen Bauten mit Beiträgen gefördert werden. Mit dem revidierten Energiegesetz können wir nun seit dem letzten Sommer auch in privaten Gebäuden Förderbeiträge gewähren für grosse Holzheizungen mit einer Leistung von über 70 kW. Heute werden in Graubünden etwa 60 000 Kubikmeter Holz pro Jahr zu Heizzwecken verbraucht. Rund die Hälfte davon in Anlagen, die vom Kanton gefördert wurden. Unser Wald hat noch genügend Kapazitäten, weshalb wir diesen Energieträger auch weiterhin fördern wollen. Bei der Verabschiedung der Revision des Energiegesetzes durch den Grossen Rat im
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Dezember vor einem Jahr haben Sie sich für die Förderung von kleinen Holzfeuerungen ab zehn Kilowatt Leistung ausgesprochen, sind damit aber gescheitert. Was war der Grund? Dazu stehe ich grundsätzlich auch heute noch. Die Überlegung war, einen Anreiz zu schaffen für die Hausbesitzer, die in den Sechziger-, Siebzigerjahren ein Einfamilienhaus gebaut hatten und nun die Heizung erneuern müssen. Sie sollten ihre Ölheizung nicht einfach eins zu eins ersetzen – womit man für die nächsten 20 bis 30 Jahre wiederum festgefahren wäre. Das Vorhaben scheiterte an der grundsätzlichen Strategie, wonach zuerst die Effizienzverbesserung kommt, das heisst der Energieverbrauch durch Gebäudeisolation reduziert wird. Man kam zum Schluss, dass es mehr Sinn macht, die limitiert verfügbaren Fördermittel in die Gebäudehülle zu investieren anstatt in Holzheizungen von schlecht isolierten Häusern.
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Sie sprechen nur von Altbauten. Ja, primär gilt das für Altbauten. Da haben wir auch den grössten Energieverschleiss, der eigentlich unnötig ist und der mit einer gezielten Sanierung und guter Gebäudeisolation massiv reduziert werden kann. Genau hier setzt auch das Energiegesetz ein. Mit finanziellen Anreizen werden solche Gebäudesanierungen gefördert.
nativen Energien nicht in Konkurrenz zur Holzenergie? Das Eine schliesst das Andere nicht aus. Ich sehe keine Konkurrenzsituation bei den erneuerbaren Energien. Alle erneuerbaren Energien sollen gefördert werden, sofern sie für unsere Verhältnisse in Graubünden und für die spezifischen Anwendungen Sinn machen. Für Windkraft ist Graubünden in der Tat nicht unbedingt ein geeigneter Standort, einerseits aus klimatischen Gründen, andererseits aus ästhetischen und touristischen Gründen. Ich bin grundsätzlich, unabhängig von der Standortfrage, ein Freund der Windkraft, weil es eine sehr effiziente, wirtschaftliche und vor allem auch saubere Art der Elektrizitätsgewinnung ist. Man muss aber einsehen, dass Graubünden wenig geeignet dafür ist, verglichen zum Beispiel mit Norddeutschland, wo es viele Windkraftwerke im Meer draussen gibt. In einigen Jahrzehnten sieht es vielleicht bei uns auch anders aus.
Des Weiteren haben Sie sich im Grossen Rat für die Förderung von Windkraft ausgesprochen, obwohl dieser in Graubünden wegen der topografischen und klimatologischen Verhältnisse wenig Erfolg beschieden ist. Auch die Sonnenenergie soll speziell gefördert werden. Graubünden ist ein waldreicher Kanton. Tritt man mit der Förderung der anderen alter-
Haben die Änderungen im neuen Energiegesetz bereits in die Praxis umgeschlagen? Ja. Die Gesuche um Förderbeiträge haben beachtlich zugenommen seit das revidierte Gesetz in Kraft ist. Im letzten halben Jahr haben wir zum Beispiel für zwölf neue grössere Holzschnitzelheizungen Beiträge in Aussicht gestellt und bei den kleineren Solaranlagen für die Warmwasseraufbereitung Bündner Wald 1/ 2008 71
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Vielseitige Tätigkeiten Mit der Übernahme des neu geschaffenen Amtes für Energie und Verkehr Anfang Januar kehrt der Taminser Ernst Bachmann sozusagen zu seinen Wurzeln zurück: Vor 40 Jahren hat er seine Lehre als Elektromonteur beim Elektrizitätswerk Flims angetreten. Nach einem Ingenieurstudium und einigen Jahren Tätigkeit bei der ABB Baden versorgte er das Thema Energie in die Schublade und wandte sich dem Marketing zu. Von 1989 bis 1998 setzte Bachmann Wegmarken beim Ver-
kehrsverein Graubünden (heute Graubünden Ferien) als Leiter der Abteilung Marketing. Danach sammelte er während sieben Jahren Erfahrungen im Bereich
der modernen, sauberen Holzfeuerungen aufbessern? Ich stelle diese oft negative Wahrnehmung von Holzheizungen auch fest. Wir müssen uns Gedanken machen, wie man mittels Kommunikation einen Beitrag leisten kann. Wir sind gefordert, denn es gehört auch zu unseren Aufgaben, die Bevölkerung und die Fachkreise über Entwicklungen und neue Erkenntnisse zu informieren. Möglicherweise müssen wir auch neue Instrumente hierfür entwickeln. Übrigens, es geht nicht nur um das Image von Holzheizungen, sondern insgesamt um das Wissen, was im Bereich Energie alles läuft.
Verkehr als Leiter des Geschäftsbereichs Verkehr der Rhätischen Bahn. Bevor der 56-Jährige Anfang Januar seine Stelle beim Kanton antrat, setzte er sich während zwei Jahren freiberuflich für die Umsetzung diverser touristischer Projekte ein. Ernst Bachmann sitzt seit 1997 für die FDP im Grossrat. Den Bündnern bekannt ist er aber vor allem als Präsident des Graubündner Turnverbands.
haben wir in dieser kurzen Zeit bereits rund 150 Gesuche bearbeitet und Beiträge gesprochen. Wie steht es mit dem Feinstaubausstoss der Holzfeuerungen? Diesem Punkt muss grosse Beachtung geschenkt werden. Wesentlich ist, dass die vom Bund erlassenen Lufthygienevorschriften eingehalten werden mit entsprechenden Filteranlagen. Damit sind Holzfeuerungen aus Sicht der Umweltbelastung gut vertretbar. Trotzdem haben Holzheizungen bei vielen Leuten immer noch einen schlechten Ruf. Sie sind ein Marketing-Profi: Sie waren bei der RhB, bei Graubünden Ferien, beim Markenverein. Wie können Sie das Image 72
Ein grosses Thema der Zukunft sind Biomassekraftwerke. Zurzeit sind zwei in Domat/Ems in Betrieb, zwei weitere sind geplant. Braucht es wirklich vier Biomassekraftwerke auf engstem Raum? Ich möchte kein Urteil darüber abgeben, welche Anzahl Biomassekraftwerke die richtige ist. Das ist auch nicht relevant. Ich möchte vielmehr betonen: Seien wir froh, dass es sie gibt und dass weitere geplant sind. Energiegewinnung aus Abfällen, Holzresten usw. macht sehr viel Sinn. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion des Ölverbrauchs geleistet. Sollte man weitere Kraftwerke wegen des Transports der Energie nicht besser dezentral errichten? Der Standort für ein Biomassekraftwerk ist dann optimal, wenn der Transportweg für die Biomasse möglichst kurz ist und der Transport der produzierten Energie zum Verbraucher aber ebenfalls möglichst kurz ist. Ihr Chef, Regierungsrat Stefan Engler, hat versprochen, noch in seiner Amtszeit eine Totalrevision des Energiegesetzes
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an die Hand zu nehmen. Sie sind dann sozusagen der Hauptakteur dieser Sache. Wofür werden Sie sich einsetzen? Wir haben im Amt bereits letzte Woche mit den Arbeiten für die Gesetzesrevision begonnen. Ich setze mich organisatorisch dafür ein, dass diese Arbeit zügig vorwärts geht, und inhaltlich, dass Graubünden im Vergleich mit anderen Kantonen einen Schritt nach vorne tut, so wie dies die Zielsetzung von Regierungspräsident Engler fordert. Ist es denkbar, dass die heute geltende Hürde von 70 Kilowatt für die Förderung von Holzfeuerungen gesenkt wird? Denkbar wäre das. Ich will der politischen Diskussion und Willensbildung aber nicht vorgreifen. Zunächst müssen wir für die gesamte Gesetzesrevision eine Auslegeordnung machen, eine Strategie entwickeln und für verschiedene Szenarien und Varianten Ziele und Massnahmen formulieren. Erst dann kann diskutiert werden, welche konkreten Massnahmen wir in einen Gesetzesentwurf aufnehmen wollen.
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Sie haben ja die Seite gewechselt. Vorher sassen Sie als Grossrat in der Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie. Jetzt sind Sie derjenige, der die Berichte schreibt, die Politiker informiert und vielleicht auch etwas lobbyiert für die Sache. Freuen Sie sich auf diese Aufgabe? Ich freue mich ausserordentlich. Im Energiebereich ist sehr viel in Bewegung und wird noch viel mehr in Bewegung kommen. Wir alle sind gefordert, das Amt, die Regierung, der Grosse Rat, die Industrie, das Gewerbe bis hin zur Bevölkerung. Alle wollen in diesem Bereich vorwärts gehen. Ich möchte aber betonen, dass auch im öffentlichen Verkehr interessante Aufgaben anstehen und darauf freue ich mich genau so.
Barbara Wülser Redaktorin Lehengasse 2, CH-7208 Malans
barbara.wuelser@freesurf.ch
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Persönliches
Pensionamento di Giorgio Dorsa, forestale del Comune di Brusio Giorgio Dorsa ha deciso di usufruire della possibilità di prepensionamento e ha lasciato la sua carica per la fine di aprile 2007, dopo 39 anni di servizio.Dopo la sua formazione di selvicoltore presso il Comune di Brusio e di forestale a Landquart, Giorgio Dorsa è entrato in funzione quale responsabile dell’ufficio forestale e stradale di Brusio il 1. luglio 1968. 40 anni fa il lavoro del forestale era ben diverso di quello odierno in quanto esistevano solo poche strade di montagna. Gli spostamenti si facevano a piedi e l’esbosco del legname avveniva ancora con il cavallo o con le leggendarie teleferiche valtellinesi. Ciò malgrado, e grazie al grande apprezzamento del legname quale materia prima, era possibile ricavare degli interessanti benefici finanziari dal bosco. Basta pensare che dopo l’uragano del 1976,
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che rovesciò oltre 2000 m3 di legname nei boschi sopra Viano, era stato venduto il legname schiantato ad un ottimo prezzo netto, malgrado il trasporto del legname sia stato necessario tramite 2 teleferiche fino a Ginet. Oggi, grazie alle numerose strade costruite sui monti, la situazione viaria è migliorata, ciò che ha agevolato l’attività del forestale, senza tuttavia dimenticare l’importante lavoro di manutenzione stradale, eseguito dal gruppo comunale sotto l’esperta guida di Giorgio Dorsa. Da più di 15 anni ho avuto l’occasione di collaborare con Giorgio. Ho apprezzato in particolare il suo talento organizzativo, il suo spiccato senso dell’osservazione e la sua grande conoscenza del territorio, oltre che i suoi numerosissimi contatti con la popolazione locale. Queste qualità sono state evidenziate in special modo in seguito alla disastrosa alluvione del 1987, poi durante la realizzazione dei progetti forestali
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quali il risanamento dei castagneti, la costruzione delle strade forestali e del magazzino comunale, e poi con l’introduzione del progetto di cura dei boschi di protezione. Grazie all’impegno di Giorgio, sostenuto dal Consiglio Comunale, l’azienda forestale stradale di Brusio è moderna e ben strutturata, ciò che è stato confermato con il diploma di «azienda forestale esemplare» nel concorso SUVA del 2002. Malgrado Giorgio Dorsa sia stato toccato duramente nella sua vita privata, egli ha sempre dimostrato il suo spirito allegro e scherzoso abbinato ad una grande serietà nello svolgimento dei suoi
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compiti. A nome del servizio forestale, auguro di cuore al collega e amico Giorgio tanta salute per godere a lungo la meritata pensione con la sua famiglia, e di poter dedicare il tempo necessario per i suoi amati hobby.
Gilbert Berchier Ufficio forestale dei Grigioni Via Olimpia, CH-7742 Poschiavo gilbert.berchier@afw.gr.ch
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Vereinsmitteilungen Silva Parcours
Eine «bäumige» Idee gegen Bewegungsarmut bei Kindern macht in Graubünden die Runde Unsere Kinder werden immer unbeweglicher und unkoordinierter. Diese Tatsache hat schon vor zwei Jahren graubünden sport und das Amt für Wald im Rahmen des Internationalen Jahrs des Sports und der Sporterziehung sowie der Kampagne «Wald bewegt!», veranlasst, die Aktion Silva-Parcours zu lancieren. Inzwischen sind im KanDieser wunderschön gelegene Silva-Parcours wurde als einer der ersten bei der Blockhütte Bot Mulins in Bonaduz realisiert. ( Bild: Beat Philipp)
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ton Graubünden bereits 17 solche Parcours realisiert worden. Die Geschichte des Silva Parcours nahm ihren Anfang, als die Organisatoren des Internationalen Tag des Waldes für das Jahr 2005 das Thema «Wald bewegt!» ausriefen. Das Amt für Wald Graubünden nahm dieses Motto auf und setzte sich schon früh mit graubünden sport in Verbindung, um die Bereitschaft und das Interesse für eine gemeinsame Aktion zu signalisieren. Dieses Angebot wurde aktuell, als graubünden sport überraschend und sehr kurzfristig Gelegenheit erhielt, an der Churer Handels-, Industrie- und Gewerbeausstellung HIGA einen Stand zum Thema «Sportliche Kids aus Graubünden» zu präsentieren. Der Vorschlag von graubünden sport, an der HIGA mit Baumaterial aus dem Wald eine Art Waldparcours für Kinder einzurichten, wurde vom Amt für Wald natürlich gerne aufgenommen, musste aber innert kürzester Zeit, auf engem Raum und mit einfachen Mitteln realisiert werden. Nun waren Leute gefragt, welche etwas von Wald und Holz verstehen, gute Ideen haben und diese vor allem schnell umsetzen können. Glücklicherweise gelang es dem Amt für Wald, rasch eine Klasse von Forstwartlehrlingen zu finden, welche zusammen mit ihren Berufskundelehrern bereit war, sich dieser Herausforderung zu stellen. Innert zwei Wochen entstand so eine kompakte «Waldsportanlage» für Kinder, welche buchstäblich in letzter Sekunde vor der HIGA-Eröffnung fertig gestellt wurde. Der kleine Waldparcours entwickelte sich sofort zum Publi-
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Silva-Parcours Inzwischen sind bereits 17 solche Parcours realisiert worden:
(Graubünden Sport)
Ort
Standort
Initiant
Haldenstein
Oldis / Neue Waldhütte
Gemeinde Haldenstein
Savognin
Lareschs
Tourismusverein Savognin
Paspels
Spielplatz bei der Zivilschutzanlage
Gemeinde Paspels
Bonaduz
Blockhütte Bot Mulins
Gemeinde Bonaduz
Laax
Laaxersee
Vischnaunca Laax
Obersaxen
Pifal
Gemeinde Obersaxen
Silvaplana
Chamanna Paravicini
Gemeinde Silvaplana
Zizers
Spielplatz Föhrenwäldli
Gemeinde Zizers
Felsberg
Besmer Stein
Gemeinde Felsberg
Thusis
Badi Thusis
Gemeinde Thusis
Grüsch
Kinderspielplatz Au
Gemeinde Grüsch
Sils i. E.
Segelzentrum Silvaplanasee
Gemeinde Sils
Davos
Dreifachkindergarten
Lions Club Davos-Klosters
Müstair
Spielplatz Plazzöl
Gemeinde Müstair
Pagig
Fasolis
Gemeinde Pagig
Klosters
Sportplatz Klosters
Lions Club Davos-Klosters
La Punt-Chamues-ch
Saletschas
Gemeinde La Punt-Chamues-ch
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kumsmagneten und wurde schliesslich von über 1500 Kindern absolviert. Der Erfolg dieses Prototyps veranlasste graubünden sport, die kleine Waldsportanlage für Kinder zur «Produktionsreife» zu bringen und mit der Aktion Silva-Parcours die Errichtung möglichst vieler solcher Anlagen im Kanton zu propagieren. Der SilvaParcours ist ein normierter Hindernisparcours für Kinder, welcher gemäss offiziellen – von der BfU abgesegneten – Bauplänen mit finanzieller Unterstützung von graubün-
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den sport gebaut werden kann. Gemeinden, Tourismusorganisationen etc. welche sich bereit erklären, einen solchen öffentlichen Parcours zu erstellen, werden bis auf Weiteres mit einem Sport-Fonds-Beitrag von 50% der Herstellungskosten, im Maximum CHF 4000.– unterstützt. Der Aufbau in Form eines Parcours ermöglicht den Kindern, sich untereinander zu messen und gibt ihnen so einen zusätzlichen Ansporn, sich sportlich zu betätigen. Neben den bewussten Bewegungsabläufen in der frischen Luft sollen die Kinder zwischen 5 und 10 Jahren aber auch die Atmosphäre unserer Bündner Wälder kennen lernen. Der Parcours ist somit nicht nur eine sinnvolle Bewegungsmöglichkeit für Kinder, sondern auch eine gute Gelegenheit für die Forstund Werkgruppen der Gemeinden, sich der Bevölkerung mit einem sympathischen Holz-Bauwerk zu präsentieren. Die Baupläne und weitere Informationen können im Internet unter http://www.avsgr.ch/sites/sport/sportfoerderung/waldparcours.html abgerufen werden. Für Fragen steht Reto Heinrich von graubünden sport Tel. +41 81 257 27 56 E-Mail: reto.heinrich@avs.gr.ch gerne zur Verfügung.
Beat Philipp Amt für Wald Graubünden Loëstrasse 14 , CH- 7000 Chur beat.philipp@ afw.gr.ch
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Kurs Rauchgaswaschanlage
Testanlage in Ormalingen. ( Bild: Holzenergie Graubünden)
Rauchgaswaschanlage für Holzschnitzelheizung In einem Kurs von Holzenergie Graubünden konnten die Teilnehmenden eine Testanlage in Ormalingen besichtigen. Diese Anlage wäscht Rauchgas aus Holzfeuerungen über Kohlenelemente aus. Die Feinstaubbelastung soll so laut internen Messergebnissen stark reduziert werden. Der zusätzliche Raumbedarf muss trotz der kompakten Bauweise beachtet werden. Die Anlage ist relativ günstig in der Anschaffung. Die Diskussion um Feinstaubbelastungen aus Holzfeuerungen dauert schon zwei Jahre. Das grösste Problem liegt bei Anlagen, die nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Der überproportionale Anteil der Holzheizungen an der Feinstaubproblematik hat viel mit Anlagen zu tun, die nicht mehr dem neuesten Standard entsprechen oder falsch
betrieben werden. Holzenergie Graubünden und Holzenergie Schweiz, Dachorganisation der Holzenergiebranche, setzen sich seit Jahren für emissionsarme Holzfeuerungen ein. Frucht dieser Bemühungen sind moderne Anlagen mit hohem Wirkungsgrad und niedrigen Emissionen. So sorgt beispielsweise das vor rund zehn Jahren eingeführte Qualitätssiegel für kleinere Holzheizungen für die Trennung der Spreu vom Weizen : Das Label zeichnet besonders emissionsarme und effiziente Öfen und Kessel aus und ist vielerorts Voraussetzung für finanzielle Beiträge der öffentlichen Hand. Das Qualitätssiegel vereinfacht die Auswahl der richtigen Holzheizung wesentlich. Die genaue Kenntnis der besonderen Eigenschaften des Verbrennungsprozesses von Holz erlaubt die Konstruktion von Feuerungen mit hohem Wirkungsgrad und geringsten Emissionen. Dem Bündner Wald 1 / 2008 79
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Feinstaubproblem ein weiteres Stück näher gerückt ist die Firma Iseli, Umwelt und Heiztechnik AG aus Wauwil. Sie hat eine Rauchgaswaschanlage auf Basis der Wasserfiltertechnik entwickelt. Ausgeklügelte Injektionskronen durchmischen die Abgase mit Wasser und filtern den Feinstaub aus dem Rauchgas heraus. Der Einsatzbereich ist für Heizungen mit 100 bis 550 kW Nennleistung ausgelegt. Merkmale der Anlage sind hoher Wirkungsgrad, geringer Energieaufwand und günstiger Preis. Moderne, richtig betriebene Holzheizungen mit Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz gewinnen aus dem Holz schadstoffarm und effizient behagliche Energie. Mit dem konsequenten Vollzug verschärfter Vorschriften sowie Anreizen für besonders gute Anlagen kann der Bund einen wichtigen Beitrag leisten, damit Holz aus dem
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Schweizer Wald nicht nur eine nachwachsende, CO2-neutrale und sichere, sondern auch eine besonders umweltfreundliche Energie erzeugt wird. Das Ziel von Holzenergie Schweiz und Holzenergie Graubünden ist eine möglichst schnelle Steigerung der Holzenergienutzung. Dies müssen wir erreichen, ohne dass die Belastung unserer Luft mit Feinstaub aus Holzheizungen zunimmt. Dazu tragen die Innovationen der Anlagehersteller in erfreulicher Weise mit.
holzenergie@selva-gr.ch
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Pellet-Tagung
2 kg Pellets entsprechen 1 Liter Heizöl. ( Bild: Holzenergie Graubünden)
Ende August hat Holzenergie Graubünden eine Pellet-Tagung durchgeführt. Besucht wurde die Firma Tschopp Holzindustrie AG im luzernischen Buttisholz. Die Firma Tschopp ist ein traditionelles Familienunternehmen, welches trotz ausländischer Konkurrenz sehr gute Qualitätsschaltafeln produziert. Was im Jahre 1920 als zwei-MannSägewerk begann, präsentiert sich heute als Familienunternehmen mit 80 Angestellten, einziger Hersteller und führender Anbieter von Schalungsplatten in der Schweiz. Die Firmen-Philosophie ist es, aus einheimischem Rohstoff, unter dem Einsatz modernster Technologien in der Schweiz für die Schweiz zu produzieren. Das Sägewerk mit einem Einschnitt von 70 000 Kubikmeter pro Jahr ist führender Anbieter von Schalungsplatten und Pellets in der Schweiz, es produziert jährlich 1 Mil-
lion Quadratmeter Schalungsplatten. Schalungsplatten der Firma Tschopp Holzindustrie AG sind ein massgenaues, robustes, dreischichtig verleimtes und langlebiges Qualitätsprodukt. Aus dem anfallenden Sägerei-Restholz werden im eigenen Werk Pellets hergestellt. Die Produktionsmenge beläuft sich aktuell auf 10 000 Tonnen pro Jahr. Die Firma beliefert die Landi-Läden mit den Swisspellets. «Die Idee stammt ursprünglich aus Amerika und wurde früher in der Futtermittelindustrie gebraucht», sagt Daniel Tschopp, Verkaufsleiter der Tschopp Holzindustrie AG in Buttisholz. «Erst ungefähr in den Fünfziger/Sechziger-Jahren begann man in den Vereinigten Staaten – um das Transportvolumen zu verkleinern – aus Sägemehl Pellets herzustellen. Über Skandinavien fanden diese dann den Weg zu uns, zuerst nach Bündner Wald 1 / 2008 81
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Strassenbau, Skipisten, Landwirtschaft Eigene Produktion von Ökotypen-Samen Standortgerechte Mischungen Objektbesichtigungen gratis Gartenfest mit Festwirtschaft Ab 10.00 Uhr Gratis-Apéro
Österreich, wo Kleinbetriebe den jungen Brennstoff serienmässig herstellten.» Die Tschopp Holzindustrie AG hat die steigende Nachfrage nach dieser neuen Heizmethode erkannt und seit Februar 2005 die Pelletsproduktion in das Unternehmen integriert. Restholz, das bei der Entrindung der Fichten-Baumstämme anfällt, wird verbrannt. Die daraus entstehende Wärme wird betriebsintern zum Heizen genutzt. Als Zukunftsvision allerdings ist geplant, diese Wärme auch zum Trocknen von nassen Spä-
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nen einzusetzen. Trockene Späne sind der Rohstoff für die Pelletsproduktion. Das im Holz bereits enthaltene Bindemittel «Lignin» genügt, um die Presslinge kompakt zu halten. Hobelspäne und gemahlene Hackschnitzel werden in zwei Silos gelagert, im dritten Silo warten 1000 Tonnen fertige Holzpellets auf den Transport durch Lastwagen. Der Vertrieb der Pellets wird über die Fenaco Bern in dem relativ dichten Netz der Landi-Verkaufsstellen organisiert. Das ist auch ökologisch sinnvoll, denn das Beladen der Fahrzeuge bei regionalen Produzenten ermöglicht kurze Transportwege. Die Tschopp AG produziert ihre Pellets nach der Norm DIN plus. Diese garantiert höchste Qualität des Brennstoffes, da wichtige Kriterien wie Holzart, Abriebwert usw. genau definiert sind. Vor ein paar Jahren habe man an der Minergiemesse noch den meisten Messebesuchern erklären müssen, was Pellets seien. Dies habe sich grundsätzlich geändert, heute wollten die Besucher technische Details erklärt haben. Immer wieder müsse bestätigt werden, dass den Swisspellets keine Fremdstoffe, wie Leim und so weiter zugefügt werde. Sie bestehen aus Restholz und werden durch Wärme und Druck maschinell produziert.
holzenergie@selva-gr.ch
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Wald-Wild-Weiterbildung 2008 Wald-Wild-Weiterbildung 2008 Titel
Rehwild im Wald: alt bekannt und neu entdeckt.
Trägerschaft
Schweizerischer Forstverein SFV
Leitung
Arbeitsgruppe für Wald und Wildtiere des Schweizerischen Forstvereins in Zusammenarbeit mit Förstern, Jägern und Wildtierspezialisten.
Organisation Datum
Bildungszentren Wald
Ort
Mittwoch, 20. August in Maienfeld, Donnerstag, 21. August in Lyss
Thema
Rehwild im Wald: alt bekannt und neu entdeckt. Jagdplanung Rehwild: unter Berücksichtigung der Verbisssituation im Wald. Rehjagd im Wald: ein Weg zwischen Tradition und Moderne.
Ziel
Das Ziel dieser Weiterbildung besteht darin, Sachliches und Aktuelles zum Rehwild im Wald zu präsentieren. Am Vormittag mit drei Grundsatzreferaten zu den oben genannten Themen, am Nachmittag mit praktischen Beispielen aus Revier und Patentkantonen zur Rehjagd sowie zu Reh und Luchs.
Publikum
Förster, Forstingenieure, Jäger, Wildhüter, Wildbiologen
Kosten
CHF 100.– inklusive Verpflegung
Anmeldung
Bis am 4. April (die Teilnehmerzahl ist begrenzt; die Reihenfolge der Anmeldung ist entscheidend für die Teilnahme). Für den Kurs vom 20. August in Maienfeld an: Bildungszentrum Wald Maienfeld, CH-7304 Maienfeld, Tel. 081 303 41 41, Fax 081 303 41 10, E-Mail: markus.huerlimann@bzwmaienfeld.ch Für den Kurs vom 21. August in Lyss an: Bildungszentrum Wald Lyss,CH-3250 Lyss, Tel. 032 387 49 23, Fax 032 387 49 30, E-Mail: meyrat@foersterschule.ch
Veranstalter
Schweizerischer Forstverein, Arbeitsgruppe Wald und Wildtier Dr. Dani Rüegg, Geroldsegg, CH-8722 Kaltbrunn Tel. 055 283 38 77, dani.rueegg@rwu.ch, www.forstverein.ch
✁ Anmeldetalon zur Wald-Wild-Weiterbildung 2008 20. August in Maienfeld oder 21. August in Lyss
(Zutreffendes unterstreichen) Name, Vorname: Beruf: Strasse: PLZ/Wohnort/Kanton: Telefon Büro/Telefon Privat: E-Mail: Datum: Unterschrift:
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Internationales Seminar «Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung» vom 3. April 2008 Fortbildung Wald und Landschaft führt in Zusammenarbeit mit CIPRA (Internationale Kommission zum Schutze der Alpen) und geosuisse (Schweizerischer Verband für Geoinformation und Landmanagement) in St. Gallen am 3. April 2008 die Transferveranstaltung «Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung» durch. Die Regionen sind in Bewegung und viele der aktuellen Rahmenbedingungen sind im Wandel. Einer der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung liegt in einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit. Gerade für den Sektor Wald bieten sich hier besondere Chancen. Während des Kurses werden konkrete Beispiele und Instrumente einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit auf der Ebene Region präsentiert und in Workshops diskutiert. Die Beispiele stammen aus der Schweiz, Frankreich und Österreich. Im CIPRA-Projekt «Zukunft in den Alpen» wie auch im NFP48 «Landschaften und Lebensräume in den Alpen» wurden zahlreiche Erfahrungen gesammelt, Beispiele analysiert und Instrumente aufgearbeitet. Von diesem riesigen Wissenspool will das Seminar profitieren. Ziele: Die Teilnehmenden – kennen aktuelle Erfahrungen, Beispiele und Instrumente zur Förderung und
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Organisation der Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung, – können anhand ausgewählter Fallbeispiele die Folgerungen für die eigene Sektoralpolitik einschätzen (Herausforderungen, Erfolgsfaktoren) und – entwickeln in sektorübergreifenden Gruppen Lösungsansätze. Die Veranstaltung wird zweisprachig Deutsch und Französisch durchgeführt. Die Transferveranstaltung ist auch Teil einer internationalen Workshopreihe mit der «Zukunft in den Alpen» (ein Wissensmanagement-Projekt der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA ) das gesammelte Wissen weitergeben und die Akteurinnen und Akteure im Alpenraum vernetzen will. Der Kurs richtet sich insbesondere an – Verantwortliche Akteure im Bereiche der Waldpolitik sowie anderer Sektoralpolitiken mit Schwerpunkt im alpinen sowie ländlichen Raum, – Vertreter von Behörden und Verbänden Die Kurskosten liegen bei CHF 160.– (Partnerorganisationen), respektiv CHF 200.–.
Für weitere Informationen und Anmeldung: www.fowala.ch Fortbildung Wald und Landschaft Pan Bern Postfach 7511 3001 Bern, Schweiz
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Schutzwaldpreis 2007 Guter Boden für unseren Wald Im Einsatz für den Bergwald zum Schutz vor Naturgefahren wurden am 22. Januar 2008 zum zweiten Mal im Rahmen der Verleihung des internationalen Alpinen Schutzwaldpreises der ARGE Alpenländischer Forstvereine herausragende Leistungen zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum prämiert. Mehr als 160 Gäste folgten der Einladung in die Europäische Akademie ( EURAC ) in Bozen, um sich über die besten Schutzwaldprojekte zu informieren und die Preisträger zu feiern. Forstfachliche Projektbetreuer, Bürgermeister, Schüler und Lehrer waren zur Einreichung geladen. 15 Projekte aus Bayern,
Graubünden, Südtirol, Tirol und Vorarlberg wurden von einer internationalen Jury zu folgenden Kategorien nominiert: – Innovation – Erfolgsprojekte – Öffentlichkeitsarbeit – Schutzwaldpartnerschaften – Schulprojekte Alle nominierten Projekte wurden im Rahmen der Veranstaltung mit ansprechenden Kurzpräsentationen vorgestellt, bevor die mit Spannung erwarteten Siegerprojekte bekannt gegeben wurden. Dr. Josef Schmiedhofer hatte als Präsident des Südtiroler Forstvereins die ehrenvolle Aufgabe, die Auszeichnungen zu überrei-
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chen, unterstützt von LH Dr. Luis Durnwalder (Südtirol), LR ÖR Anton Steixner (Tirol), LR Ing. Erich Schwärzler (Vorarlberg), MR Dipl. Forstw. Franz Brosinger (Bayern) und Kantonsförster Dipl. Forsting. ETH Reto Hefti ( Graubünden ). Über 30 Projekte wurden nach einer Vorauswahl von der Jury bewertet. Die nominierten und ausgezeichneten Projekte stehen stellvertretend für all die Aktivitäten, die zur Erhaltung und Entwicklung unseres Schutzwaldes dienen und sollen wieder neue Initiativen nach sich ziehen. Gewinner dieser Aktion sind wir alle. Denn der Schutzwald ist eine wichtige Grundlage für unsere sichere Zukunft. Weitere Informationen finden Sie auf www.forstverein.it unter Alpiner Schutzwaldpreis 2007.
«Die Latschenkiefer im Sarntal» Latschenölbrennereien Eschgfeller, Hoferberg und Thaler; Sarntal, Südtirol Die Latschenölbrennerei ist eine regionale Besonderheit des Sarntales und wird erfolgreich mit breiter Beteiligung revitalisiert. Diese Initiative wirkt sich gleichzeitig positiv auf den Bergwald aus. Umweltmediationsverfahren «Schutzwald Hinterstein» Amt für Landwirtschaft und Forsten Kempten; Hinterstein, Bayern Das Vermittlungsverfahren bereitete erfolgreich die Kommunikationsbasis für die Sanierung des Schutzwaldes auf. Im Mittelpunkt steht die Sicherstellung der Schutzfunktion des Waldes unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten.
Beispiele aus vier der fünf Kategorien Kategorie INNOVATION «Marketingkonzept Bündner Mond- und Gebirgsholz» Daniel Bürgi, Dr. Ursula Leuthold; Graubünden Dieses viel versprechende Marketingkonzept hat die bessere Vermarktung von Spezialholzsortimenten zum Ziel. Es beinhaltet eine Fülle von Anregungen für die Graubündner Waldbesitzer und kommt zugleich dem Schutzwald zugute.
Kategorie ERFOLGSPROJEKTE «Schutzwaldprojekte St. Leonhard» Gemeinde St. Leonhard; Tirol Vielfältige Massnahmen werden in konstruktiver Zusammenarbeit mit Jagd, Tourismus und Schulen umgesetzt. Damit wird die Bewirtschaftung und Pflege des lokalen Schutzwaldes ermöglicht und verbessert. «Schutzwaldsanierung Dalaas Schattseite« Gemeinde Dalaas; Vorarlberg Die Schutzfunktion des Waldes wird durch dieses fortschrittliche Projekt sichergestellt. Vor allem die Lösung der Wald-Wildproblematik, aber auch Verjüngungen und Querfällungen tragen zur Sanierung bei. «Umstrukturierung Schwarzföhrenbestand» Forstinspektorat Schlanders; Vinschgauer Sonnenberg, Schlanders, Südtirol Die standortsfremden Schwarzföhrenbestände werden in stabile, artenreiche und
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selbsterneuerungsfähige Waldbestände umgewandelt. Damit wird die Schutzfunktion des Waldes nachhaltig verbessert. Kategorie ÖFFENTLICHKEITSARBEIT «Alpinpark Mieminger Plateau & Fernpass Seen» TVB Mieminger Plateau und Fernpass Seen; Mieminger Plateau und Fernpass Seen, Tirol Der Alpinpark verbindet vier Gemeinden der Region. Er besteht aus einem Netz von Themenwegen und bringt den Besuchern die Natur, den Wald und dessen Bewohner anschaulich näher. «Schutzwaldbewirtschaftung Nenzing» Agrargemeinschaften Nenzing und Beschling-Latz; Nenzing, Vorarlberg Durch die breite Einbindung von Partnern und Bevölkerung und den Schutzwaldfilm wird das Bewusstsein für einen intakten Schutzwald geschaffen. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel aus der Praxis zur Thematisierung des Schutzwaldes. «Themenwald Toblach» Forstinspektorat Welsberg und Amt für Naturparke; Toblach, Südtirol Verschiedene Partner verfolgen mit dem Themenwald die Vision, die Wertigkeit des Holzes und der Wälder auf spielerische Art zu erhöhen. Das innovative Konzept ist mit sehr viel Einsatz und Liebe zum Detail realisiert. Kategorie SCHULPROJEKTE «Motorsägenkurs für Bevölkerung» Amt für Wald Graubünden und Gemeinde Poschiavo; Poschiavo, Graubünden Eine vormals für Waldarbeiter gedachte Ausbildung wird für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie erweist sich gleichzeitig als ideale Kommunikationsplattform für die Themen des Waldes.
«Sagenweg Aberstückl» Grundschule Aberstückl; Sarntal, Südtirol Die Grundschule Aberstückl konnte den Sagenweg mit regionalen Partnern verwirklichen. Er thematisiert den Wald und seine Bedeutung und verbindet auf erfrischende Weise ein Kultur- mit einem Walderlebnis. «Unser Wald» Sonderpädagogisches Zentrum Schwaz; Tirol Das Thema Wald wird über die vier Volksschuljahre gespannt. Jedes Jahr sind die Schülerinnen und Schüler von den Waldprojekten begeistert und erleben diese in der Klasse und im engen Kontakt mit der Natur. Nominierungen für die ARGE Mitgliedsländer 4 Nominierungen für Südtirol 4 Nominierungen für Nordtirol 3 Nominierungen für Vorarlberg 2 Nominierungen für Bayern 2 Nominierungen für Graubünden Delegiertenversammlung vom Verband Schweizer Forstpersonal VSF vom 14. September 07 in Wil SG Es ist schon erstaunlich, in wie viele Tätigkeiten und Geschäfte der VSF involviert ist. Das Hauptinteresse bestand bei den Informationen über den Stand des Bildungsfonds, die Bündner Wald 1/ 2008 87
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Ein Teil der Bündner Delegation. Mit 12 Delegierten war Graubünden Wald der am stärksten vertretene «Kantonalverband» an der DV des VSF in Wil.
Voraussetzungen eines Gesamtarbeitsvertrages und die Revision des Waldgesetzes. Gesamtschweizerisch sind neu über 2200 Forstleute im VSF organisiert. Mit der Wahl von Stefan Kroll nimmt nun auch wieder ein Vertreter aus dem Kanton Graubünden Einsitz in den Vorstand des VSF. Der Vorstand vom Verein Graubünden Wald wünscht ihm, dem Präsidenten Gottfried Bossi und den weiteren Vorstandsmitgliedern vom VSF eine früchtetragende Tätigkeit für das Schweizer Forstpersonal und zum Wohle des Waldes.
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Medienmitteilung Veranstaltungshinweis 28. August 2008 Fachtagung für Hochlagenbegrünung ( Elm GL ) Die Fachtagung wird von der Arbeitsgruppe für Hochlagenbegrünung in Zusammenarbeit mit den Sportbahnen Elm durchgeführt. Zentrales Ziel der Arbeitgruppe für Hochlagenbegrünung AGHB, einer Untergruppe des Vereins für Ingenieurbiologie Schweiz, ist die Förderung standortgerechter und ökologischer Begrünung in Höhenlagen über 1500 m ü. M. Entscheidend sind bei der Arbeit der AGHB der Wissensaustausch und die Förderung praxisorientierter Forschung. Mit der Erstellung von Richtlinien für Hochlagenbegrünung hat die Arbeits-
gruppe einen seit langem überfälligen Leitfaden, nach dem bei Begrünungen vorgegangen werden soll, für die Praxis erarbeitet. Dieser Leitfaden wird anlässlich der Fachtagung in Elm einschlägigen Fachkreisen vorgestellt. Gleichzeitig erfolgt erstmals eine Preisverleihung für vorbildliche Wiederbegrünung im alpinen Raum. Dieser Begrünerpreis wird an die Sportbahnen Elm verliehen. Auskunft: Monika Sejdi, Sekretariat AGHB Tel.: +41 33 227 57 29 Fax : +41 33 227 57 28 E-Mail: Monika.Sejdi @ericschweizer.ch homepage: http ://www.ingenieurbiologie.ch Keyword: Ingenieurbiologie, Hochlagenbegrünung
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Kurse/Tagungen/Veranstaltungen Holzhauereimeisterschaft 11. Bündner Holzhauereimeisterschaft und Holzskulpturen-Wettbewerb Datum: Freitag, 20. und Samstag, 21. Juni 2008 Ort: Forstwerkhof Davos, Landwasserstrasse 15 in 7276 Davos Frauenkirch Teilnahmeberechtigt: Alle im Kanton Graubünden tätigen Forstleute, die den A-Kurs oder die minimale Ausbildung zum Waldarbeiter besucht haben. Für ausserkantonale Forstleute gibt es eine Gästeklasse. Die Versicherung ist Sache der Teilnehmer. Übernachtungsmöglichkeiten sind in der Region Davos/Klosters vorhanden. Anmeldung und Reglemente: Anmeldung und Reglemente können ab 17. März 2008 bei Graubünden Wald ( www.graubuendenwald.ch ) heruntergeladen werden. Startgebühren: Holzerei- und / oder Gestaltungswettkampf CHF 35.– Aktive Lehrlinge CHF 20.– Gäste CHF 35.– Organisation: Forstbetriebe der Gemeinden Davos und Klosters
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Unterhaltung: Freitag, 20. Juni: – Spiel und Spass für Gross und Klein – Lehrabschlussfeier organisiert durch das Amt für Wald GR – Abendunterhaltung mit DJ /Bar-Betrieb und Grossbildschirm für Fussballverrückte Samstag, 21. Juni: – Spiel und Spass für Gross und Klein – Abendunterhaltung mit DJ /Bar-Betrieb und Grossbildschirm für Fussballverrückte Auskünfte: Markus Hubert, 079 436 34 13 / markus.hubert@davos.gr.ch Andreas Kessler, 079 409 78 37/ andreas.kessler @ davos.gr.ch
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Pressemitteilung Imagekampagne Wald Schweizer Forstbranche lanciert Imagekampagne «Unser Wald. Nutzen für alle.» heisst der Slogan einer neuen Imagekampagne für den Schweizer Wald und die Forstbranche. Die Kampagne wird gemeinsam konzipiert und getragen von Waldwirtschaft Schweiz (WVS), vom Verband Schweizer Forstpersonal (VSF) und vom Verband Schweizerischer Forstunternehmungen (VSFU). Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Waldes und der Forstbranche nehmen zu. Die Nachfrage nach deren Produkten und Leistungen steigt. Holz verfügt über ein hervorragendes Image als nachwachsender und klimaneutraler Baustoff, Energieträger und Rohstoff. Die Ansprüche an die Schutzwirkung des Waldes vor Naturgefahren steigen. Der Wald geniesst als naturnaher Lebensraum und als Landschaftselement eine hohe Wertschätzung. Trotzdem ist festzu-
stellen, dass die moderne Gesellschaft die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes immer weniger als eine Selbstverständlichkeit hinnimmt und auf entsprechende Arbeiten manchmal kritisch reagiert. Die Menschen in den städtischen Agglomerationen verstehen den direkten Zusammenhang zwischen der Bereitstellung der Produkte des Waldes, namentlich der Holzproduktion, und Waldbewirtschaftung immer weniger. Die vielen für Natur und Umwelt positiven Effekte der Waldnutzung sind für Laien nicht ohne weiteres erkennbar. In dieser Ausgangslage intensiviert die Schweizer Forstbranche jetzt ihre Kommunikation. Als Identifikationsmerkmal und verbindendes Element der Kampagne wurde eine neue Marke geschaffen (Beratung und Gestaltung: MACH Corporate und Werbung, Baden). Hinter dem Markenslogan stehen folgende Überlegungen: Unser Wald: Damit ist der Wald ge-
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meint, in dem die Akteure der Forstbranche arbeiten und der den Waldeigentümern gehört. Das ist gleichzeitig der Wald, der von Gesetzes wegen allgemein zugänglich ist und ein Stück weit auch der breiten Öffentlichkeit «gehört». Nutzen für alle: Angesprochen werden einerseits alle Produkte, Funktionen und Leistungen des Waldes und der Forstbranche, die für die Gesellschaft einen Nutzen stiften. Dieser Nutzen ist im umfassenden und multifunktionalen Sinn zu verstehen. Andererseits soll signalisiert werden, dass der Mensch die natürliche Ressource Wald im gesamtgesellschaftlichen Interesse nutzen darf und soll. wald.ch: Synchron mit dem Kampagnenstart wurde eine neue Website wald.ch kreiert (Design: MACH Corporate und Werbung, Baden/ Programmierung: ThinX AG, Solothurn). Auf wald.ch stellen sich die Imagekampagne und ihre Trägerschaft vor. Zusätzlich vermittelt wald.ch zielgruppengerecht aufbereitete Informationen zum Schweizer Wald und
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zur Forstbranche. Die Website bietet auch einen Shop für die Bestellung von Werbemitteln. Als eine erste Kommunikationsmassnahme der neuen Kampagne wurde eine Plakatreihe mit sieben Sujets geschaffen (Konzept und Gestaltung: Esther Schreier, Biologin und Grafikerin, Basel/Beat Ernst, Biologe und Fotograf, Basel). Die Plakate sind wetterfest und gelangen im Wald in der unmittelbaren Umgebung von Holzschlägen zum Einsatz. Verbindendes Element aller Sujets ist der Satz «Wir fällen Bäume». Damit sprechen die Plakate in direkter und provokativer Art eine zentrale Aktivität der Forstbranche an. Im gleichen Atemzug kommen die Plakate auf eine positiv besetzte und nutzenstiftende Wirkung des «Bäumefällens» zu sprechen. Die Trägerschaft beabsichtigt, im Rahmen der Kampagne mittelfristig weitere Kommunikations- und Werbemittel zu schaffen. Sie geht davon aus, dass die Akteure der Forstbranche bei der Kampagne mitmachen und die Werbemittel nachfragen und einsetzen werden. So kann die Kampagne rasch die gewünschte Wirkung entfalten.
Waldwirtschaftsverband Waldwirtschaft Schweiz (WVS) Rosenweg 14, CH-4501 Solothurn
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Bücher/Publikationen/Internet Buchbesprechung Die Heuschrecken der Schweiz Wer an Heuschrecken denkt, erinnert sich wohl spontan an den Bündner Adolf Nadig, während einigen Jahrzehnten bekannter Heuschreckenforscher. In seinen Fussstapfen folgte ein Autorenteam, welches mit dem vorliegenden handlichen Buch das umfangreiche Wissen aktualisiert und erweitert hat. Es wurde tatkräftig unterstützt durch die Arbeiten zu einer Roten Liste der gefährdeten Arten und zu einem Verbreitungsatlas, aber auch durch Funddaten der «Orthopterengruppe» und die Arbeiten des Centre suisse de cartographie de la faune in Neuenburg. Ziel der Publikation ist es, die neuen Erkenntnisse in Form eines Feldführers und Nachschlagewerks einem breiteren Publikum zugänglich zu machen wie auch die Freude an diesem faszinierenden Teil der Insektenwelt zu fördern. In «Die Heuschrecken der Schweiz» sind alle 106 Arten aufgeführt, deren Vorkommen in der Schweiz nach neuesten Kenntnissen als gesichert gilt. Das Buch enthält die wichtigsten Aspekte zur Morphologie und Lebensweise von Heuschrecken, Grundsätzliches über Lebensraumansprüche, Ratschläge über das Beobachten, Fangen und Fotographieren. Im Hauptteil wird jede Art hinsichtlich Aussehen, Gesang, Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise detailliert beschrieben und auf Farbfotos gezeigt. Heuschrecken – etwas für Förster? Heuschrecken besiedeln zum grössten Teil Wiesen, Weiden und verschiedene Saumgesellschaften ( z. B. Waldsäume), geschlosse-
ne Wälder werden gemieden. Vor allem zur Beurteilung des Vorhandenseins und der Qualität von felsigen, trockenen oder verbuschenden Standorten kann ihr Vorkommen als bemerkenswerter Bioindikator gelten. Immer mehr haben dabei die Zerstückelung resp. Vernetzung von grösseren Lebensräumen einen entscheidenden Einfluss. Heuschrecken sind, im Gegensatz zu den
Baur, B.; Baur, H.; Roesti, C.; Roesti, D.: 2006. Die Heuschrecken der Schweiz. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern. Haupt Verlag Bern/Stuttgart/Wien (heute hep Verlag). 352 Seiten, viele farbige Abbildungen. CHF 49.–, ISBN 3-258-07053-9 Bündner Wald 1/ 2008 93
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Schmetterlingen, nicht auf eine bestimmte Futterpflanze angewiesen. Im Wesentlichen bestimmen Temperatur, Feuchtigkeit und die Struktur der Vegetation ihr Vorkommen. Diese Faktoren sind besonders wichtig für die Ei- und Larvenentwicklung. Die Heuschrecken haben in der Nahrungskette von Fressen und Gefressenwerden eine enorme Bedeutung für Spinnen, Wespen, Vögel, Fuchs, Igel, Spitzmäuse, Fledermäuse, Eidechsen und Kröten.
Allein schon das Aussehen, das «Hüpfen», der «Gesang» sind Anlass genug, sich mit dieser faszinierenden und gut überblickbaren Insektengruppe zu befassen. Anhand der Verbreitungskärtchen lässt sich rasch eine Auswahl jener Arten treffen, welche im eigenen Tätigkeitsgebiet vorkommen. Das Erkennen der einzelnen Arten wird durch die Bestimmungsschlüssel und die hervorragenden Fotos erleichtert. Ruedi Zuber
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Vorschau Impressum Versammlungsnummer 2008 Wir wissen es eigentlich alle: Unser schöner Kanton Graubünden ist dreisprachig. Doch wer nicht gerade in Bivio wohnt, wo alle drei Sprachen auch wirklich zu Hause sind, der merkt das in seinem Alltag, wenn überhaupt, oftmals nur sehr am Rande. Der Verein Graubünden Wald darf nun innerhalb eines Jahres in allen drei Sprachregionen Graubündens einmal Halt machen. So fand die Generalversammlung 2007 im deutschen, die Fachtagung 2007 der ARGE Alpenländischer Forstvereine im romanischen und nun die Generalversammlung 2008 im italienischen Sprachraum statt. Es freut mich wirklich, in der nächsten Ausgabe des Bündner Waldes das Bergell als Versammlungsort 2008 etwas näher vorstellen zu dürfen. Am 6./ 7. Juni dieses Jahres bietet sich uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, zumindest einen Teil des Bergells mit der ganzen Familie näher kennen zu lernen. Redaktion: Jörg Clavadetscher
Herausgegeben von Graubünden Wald, Amt für Wald Graubünden und der SELVA Verleger: SO-Print AG, 7007 Chur Sekretariat: Christophe Trüb, SELVA, Bahnhofplatz 1, 7302 Landquart, Telefon 081 250 19 40, Fax 081 250 19 41 Redaktoren: Jörg Clavadetscher, Forum Cumünal, 7537 Müstair, Telefon 081 851 62 08, forestal-muestair@bluewin.ch. Sandro Krättli, AfW GR, Sagastägstrasse 96, 7220 Schiers, Telefon 081 300 24 11, sandro.kraettli@afw.gr.ch Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern Druckvorstufe ( Satz, Lithos, Belichtung ): Südostschweiz Print AG, Carmen Schumacher Druck: Südostschweiz Print AG, Kasernenstrasse 1, 7007 Chur, Telefon 081 255 51 11, Fax 081 255 52 89 Erscheint sechsmal jährlich. Auflage 1500 Exemplare Abonnementspreise: CHF 50.– (für Mitglieder Verein Graubünden Wald)
Vorschau auf die nächsten Nummern: 3/08 Forstbetriebe und Holzvermarktung Redaktion: Sandro Krättli
Adressänderungen/Abonnementeverwaltung: Südostschweiz Presse AG, Administration Kasernenstrasse 1, 7007 Chur, Telefon 081 255 50 50 Inserate: Südostschweiz Publicitas AG,
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Zertifikate im Wald Redaktion: Jörg Clavadetscher
Neudorfstrasse 17, 7430 Thusis, Telefon 081 650 00 70, Fax 081 650 00 74, thusis@so-publicitas.ch Für Inseratetexte übernimmt die Redaktion
Wichtige Termine 2008 10. April
keine Verantwortung, auch muss die
GV SELVA
der Redaktoren übereinstimmen.
Meinung der Beiträge nicht mit der Ansicht Autoren, die zu nebenstehenden Themen
20./21. Juni
publizieren möchten, sind herzlich
Holzhauereimeisterschaft in Davos
eingeladen, ihre Vorschläge der Redaktion einzureichen.
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