In der Schmiede der Förster

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BĂźndner Wald

In der Schmiede der FĂśrster

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Jahrgang 72 | April 2019

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8 Inhalt In der Schmiede der Förster Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Willkommen im Städtchen Maienfeld . . . . . . . . . . . . . . 7 Der Eggtorkel – ein Kulturgut in Maienfeld . . . . . . . . . . . 8 Der Zweckverband Falknis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Wert der Eiche in der Bündner Herrschaft . . . . . . . . . . . 16 Herzlich willkommen im Heididorf . . . . . . . . . . . . . . . 20 Johanna Spyri und ihr «Heidi» . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Ein verschwundenes Bündner Walserdorf . . . . . . . . . . . 24 Weinbau – eine Branche im Wandel . . . . . . . . . . . . . . 30 Waldbrand And – die Wunden der Natur sind verheilt . . . . . 34 ibW Höhere Fachschule Südostschweiz . . . . . . . . . . . . . 38 Rheinaufweitung Maienfeld/Bad Ragaz . . . . . . . . . . . . 42 Faszination Natur im Pro Natura Schutzgebiet Siechastuden . . 44 Das Buch «Wildtiermanagement: Grundlagen und Praxis» . . . 46 37. Skipostenlauf 2019 Flims Laax Falera . . . . . . . . . . . . 49 ARGE-Zusammenarbeit und Austausch unter Forstleuten . . . . 52 ARGE-Tagung 27./28. Juni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Jahresbericht 2018 des Vereins Graubünden Wald . . . . . . . 54 Budget 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2018 . . . . . . . 61 Jahresversammlung Graubünden Wald 2019 . . . . . . . . . . 62 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

16 Stürvis

Guscha

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Vatscherinerberg

Bovel Rofels

Titelbild: Alte Eiche inmitten eines Eichenheims, diese findet man in der ummittelbaren Umgebung der Försterschule in Maienfeld.

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(Bild: Archiv Stadt Maienfeld)

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Sicht auf den Falknis, den Hausberg der Maienfelder Stadtbewohner. (Bild: Archiv Stadt Maienfeld)

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Editorial Die Stadt Maienfeld, die in der Bündner Herrschaft inmitten von Weinbergen liegt, besitzt einen gewissen Charme. Während des Studiums durfte ich selbst einige Zeit in Maienfeld verbringen, um das nötige Grundwissen für die zukünftige Tätigkeit als Förster zu erlernen. Nebst dem Studium kam nicht selten auch der gesellschaftliche Teil zum Zuge. Es wird so manch einem Förster gleich ergehen, wenn er das Bildungszentrum Wald betritt, so wird er automatisch an einige Erlebnisse aus der Studienzeit erinnert. Ein Besuch der diesjährigen General-

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versammlung des Vereins Graubünden Wald in Maienfeld ist von daher eine Art Heimspiel. Die Stadt Maienfeld ist weltweit bekannt. Dies kann vor allem einer Romanfigur von Johanna Spyri zugeschrieben werden. Besucht man die Eichenhaine in Maienfeld und betrachtet man die idyllische landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft, kann man schnell nachvollziehen, warum Heidi in Maienfeld zum Leben erweckt wurde. Heute ist Heidi die wichtigste Botschafterin der Stadt Maienfeld und wird dementsprechend touristisch erfolgreich vermarktet. Heidi weckt bei vielen Menschen Emotionen und steht stellvertretend für Grundwerte wie Heimatverbundenheit, Freiheit und vor allem Naturnähe. Maienfeld verkörpert in vielerlei Hinsicht diese Grundwerte, doch das Städtchen am Rhein bietet noch viel mehr Entdeckens- und Sehenswertes. Als Forstmann denkt man da eben an die erwähnten Eichenhaine mit jahrhundertealten Eichen, die als Zeugen von längst vergangenen Tagen stehen. Doch auch der Weinbau, der seit Römerzeit in dieser Region betrieben wird, prägt das Landschaftsbild massgebend. Architektonisch wird Maienfeld vor allem durch einige wunderschöne Gebäude geprägt. Aber auch die Landesgrenze zum Fürstentum Liechtenstein hinterlässt einige Spuren, da denke ich spontan an die militärischen Einrichtungen in St. Luzisteig. Im Jahr 2011 war der Verein Graubünden Wald schon zu Gast in der Stadt Maienfeld. Dies war für die Gestaltung der Inhalte für mich als Redaktor herausfordernd. Ich bin aber der Überzeugung, weitere Facetten der Stadt Maienfeld in dieser Ausgabe aufzugreifen und zu erläutern. An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei Michael Gaba­ thuler, der mich als OK-Mitglied tatkräftig bei der Suche nach Autoren unterstützt hat. Ich wünsche euch eine schöne Versammlung im Bildungszen­ trum Wald in der «Schmiede der Förster». Redaktor Mario Lucchinetti

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Willkommen im Städtchen Maienfeld Nach dem Jahre 2011 darf Maienfeld erneut ­Tagungsort Ihrer Generalversammlung sein. Dank dem umfassenden Archiv auf der Homepage­ www.buendnerwald.ch konnte ich das Vorwort meines Vorgängers Max Leuener in der Ausgabe Mai 2011 online nachlesen. Max Leuener schrieb auch einen geschichtlichen Überblick über Maienfeld, die dritte Stadt am Rhein, und als Zusatz ebenfalls noch einen geschichtlichen Abriss über St. Luzisteig und den Waffenplatz. Mit solch enormen geschichtlichen Kenntnissen wie mein Vorgänger kann ich Ihnen in diesem Begrüssungstext nicht ­dienen – ich versuche deshalb, ­andere Aspekte zu beleuchten, was angesichts der erwähnten umfangreichen Ausgabe von 2011, in der Maienfeld bereits hervorragend vorgestellt wurde, schwierig ist. An dieser Stelle gratuliere ich dem Redaktionsteam vom «Bündner Wald» zu der professionellen Arbeit und den interessanten, umfangreichen, online zur Verfügung gestellten Ausgaben. Kunst, Kraftort, Aussichtsturm oder von Föhren, Buchen und Eichen 2017 durfte die interkantonale Försterschule in Maienfeld das 50-Jahr-Jubiläum feiern. Ich durfte an den Feierlichkeiten teilnehmen. Es war ein eindrücklicher Abend und zeigte die tolle Entwicklung der Försterschule. Die Försterschule befindet sich im Dreieck zwischen Heididorf, Heidibrunnen und ­Heidiland-Raststätte – in der Gegend, in der Johanna Spyri ihre berühmte Erzählung angesiedelt hat. Im Rahmen der Kampagne von Woodvetia bekam die berühmte Schweizer Schriftstellerin ebenfalls eine lebensgrosse Figur. «Die #WOODVETIA-Figur von Johanna Spyri wurde aus Schweizer Holz geschaffen, genauer gesagt aus einer ungefähr 203 Jahre alten Waldföhre aus Maienfeld, dem Heimatort von Heidi und ihrem Grossvater. Die Figur wurde als praxisorientiertes Studentenprojekt im ibW Technologiezentrum in Maienfeld durch Nachwuchstalente der Teilschulen Wald, Holz, Bau & Gestaltung der ibW Höhere

Fachschule Südostschweiz zusammen mit Inigo Gheyselinck gefertigt.» (Quelle: www.woodvetia.ch) In der Nähe der Försterschule steht seit über 250 Jahren eine stolze, einstämmige Buche. Sie gilt mit 7,6 Metern Umfang als dickste einstämmige ­Buche des Landes – was für ein Kraftort ! Diese Buche steht auf dem Weiler Bovel, der ebenfalls bekannt ist für seinen Eichenhain mit Dutzenden alten Bäumen ; jede Eiche eine knorrige Persönlichkeit für sich. Falls Sie neben der Generalversammlung noch Zeit finden, empfehle ich Ihnen einen «Aufstieg» im Aussichtsturm Eichenhaft, welcher zu Fuss fünf Minuten von der Försterschule entfernt steht. Seit 2003 betreiben wir in Maienfeld eine Fernwärmeversorgung für 17 private Kunden sowie die Stadt Maienfeld mit einer Leistung von 700 kW. Diese sinnvolle Nutzung von Holzschnitzeln hat uns im Jahr 2009 geholfen, dass wir als erste der vier Bündner Städte das Label «Energiestadt» erhalten haben. Geniessen Sie den Aufenthalt in unserer schönen Gegend! Stadtpräsident Heinz Dürler

Heinz Düler, Stadtpräsident von Maienfeld, heisst euch alle herzlich wilkommen.

(Bild: Archiv Stadt Maienfeld)

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Der Eggtorkel – ein Kulturgut in Maienfeld Dort, wo die Kruseck- in die Vorstadtgasse mündet, direkt an der Ecke, wurde etwa 1630 der Eggtorkel gebaut. Er zählt zu den Kulturgütern der Stadt, so steht es geschrieben im Eidgenössischen Register für schützenswerte Bauten, und befindet sich von Beginn an im Privatbesitz. Rita von Weissenfluh

Der zweigeschossige Bau steht an prominenter Lage und ist mit seinen beiden Treppengiebeln das auffälligste der vier hier vereinten Torkel-Gebäude. Ihm gegenüber an einem kleinen Brunnenplatz liegt der Bündte-Torkel (heute Tanner-Weine) und unterhalb ein Kellereigebäude aus der Zeit kurz vor 1900. An seiner Nordseite wird der Eggtorkel von einem zum Wohnhaus umfunktionierten Torkel flankiert. Intensivierung des Weinbaus Aufgrund einer dendrochronologischen Untersuchung kann angenommen werden, dass der Eggtorkel in seinem Kern um 1630 entstanden ist. Seine Errichtung ist zurückzuführen auf die Intensivierung des Weinbaus im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts, die eine Ausscheidung und Ummauerung der Weinberge mit sich brachte. Zuvor waren Torkel­

Barbara und Albert Casutt sind die beiden Inhaber des Eggtorkels in Maienfeld.

(Bild: Rita von Wiesenfluh)

anlagen hier vornehmlich an Herrschafts- bzw. an Klostergut gebunden. Der Baugrund markierte seinerzeit den Rand der Maienfelder Vorstadt, die sich ab Mitte des 16. Jahrhunderts entlang der alten Steigstrasse nordseits des mittelalterlichen Städtchens entwickelt hatte. Einbau eines Torkelbaums Auffallend ist der extrem verzogene Grundriss des viereckigen Gebäudes. Die talseitige Giebelfassade ist beinahe doppelt so breit wie die bergseitige. Dies dürfte auf eine nachträgliche Erweiterung des Baus zurückzuführen sein. In einem Stein oberhalb des Torbogens ist die Zahl 1810 eingeritzt: 1810 bis 1813 (so datiert im Schlussziegel) wird der Torkel nach Süden hin verlängert, um Platz für die mächtige Presse aus Eichenholz zu schaffen. Sie bestand aus einem 10,8 Meter langen Torkelbaum und dem 3,0 × 2,4 Meter grossen Pressbett, geschaffen aus einer einzigen Eiche. Technologisch war das teure Gerät jedoch schon bald überholt. Bis in die 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts bildete der Eggtorkel das Herzstück der Weinhandlung Tobis Kuoni, einst der grösste Weinbau- und ­ ­Handelsbetrieb der Stadt. Die alte Presse hat trotz enger Raumverhältnisse lange Zeit alle Modernisierungsschübe (aber auch notwendige Renovationen) überstanden. Dank grosser Unterstützung der eidgenössischen und kantonalen Denkmalpflege konnten Treppengiebel und Dachstuhl stabilisiert werden und das Dach wurde frisch einge-

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deckt, wobei die charakteristische Verdrehung der Dachfläche erhalten blieb. Besitzerwechsel und weinbauunabhängige Kulturstätte J. P. Enderlin (genannt Egg-Enderlin) hatte schon zu Lebzeiten dank guten nachbarschaftlichen Beziehungen Tobias Kuoni-Tanner (1886 – 1967) ein mündliches Vorkaufsrecht auf den Eggtorkel eingeräumt. So gelangte das Gebäude durch Kauf am 23. Februar 1928 für zehntausend Franken an Tobias Kuoni-Tanner und ging 1967 als Gesamteigentum an die Erbengemeinschaft über. Nach dem Tod von Fida Kuoni-Tanner 1980 erbten Tobias Kuoni-Bernhard und Konrad Kuoni-Hürlimann den Torkel. Nach einer weiteren Erbteilung im Jahre 1998 erhielt Barbara Casutt-Kuoni (*1955) das Objekt als alleinige Eigentümerin. Unter der Leitung von Johannes Florin, Architekturbüro in Maienfeld, wurde in den darauffolgenden Jahren eine umfassende Renovation durch die neue Eigentümerin Barbara Casutt in Auftrag gegeben, damit das Gebäude vermietet werden ­

Renovierter Torkelraum – festlich eingedeckt.

Torkel, der als Weinpresse diente.

(Bild: Archiv Familie Casutt)

konnte und auch der Öffentlichkeit zugänglich ­gemacht wurde. Letzteres war ein erklärtes Ziel der Heididorf AG, die während einiger Zeit den Egg­ torkel für Events nutzte. Nach und nach festigte sich bei der Familie ­Casutt-Kuoni der Entschluss, den Eggtorkel selbst zu führen. Das Konzept musste reifen, so Barbara und Albert Casutt. Mit viel Liebe zum Detail und unter Einhaltung der strengen Vorgaben der kan-

(Bild: Archiv Familie Casutt)

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Skizze «Funktionsweise einer Baumpresse», Architekturbüro Florin, Eggtorkel einst.

tonalen Denkmalpflege wurden nochmals aufwendige Restaurationsarbeiten gemacht. Das Alter der prächtigen Rebe, die das Eingangstor umrankt, hat den zahlreichen Arbeiten getrotzt. Sie wird auch in diesem Jahr wieder Trauben tragen. Barbara Casutt-Kuoni dachte wohl im Kindesalter kaum daran, dass sie einst dieses Objekt erben würde. Der wunderschöne historische Innenraum

ist heute ein beliebtes Lokal für private Anlässe für bis zu 45 Personen. Und der wohl kleinste «Blumengarten» lässt den Betrachter staunen: Klein, aber fein und mit Liebe betreut – ein Grundstein der Gastfreundschaft. Überzeugen Sie sich selbst. Der von Winzern unabhängige Torkel ist im Rahmen des Wii-kends für jedermann geöffnet. Herzlich willkommen am 1./2. Juni 2019.

Quellen Zusammenfassung Johannes Florin, Architekturbüro Maienfeld und kantonale Denkmalpflege Notizen Konrad Kuoni-Hürlimann, 16.4.1999 Bericht «Freizeit Graubünden» Zusammenfassung Rita von Weissenfluh Gebäude mit Eggtorkel, hier von aussen abgebildet.

Rita von Weissenfluh ist im Redaktionsteam der

­Lokalzeitung Tristram.

(Bild: Menga von Sprecher)

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Der Zweckverband Falknis – ein Forst- und Dienstleistungsbetrieb Die Gemeinde Fläsch und die Stadt Maienfeld erfüllen im Gemeindeverband des Zweckverbands Falknis ihre Aufgaben im Bereich Wald und Werk gemeinsam. Die Gründung erfolgte am 1. Januar 2004. Seit 2006 wird sowohl der Bereich Forst wie auch der Bereich Werk einheitlich von einem Betriebsleiter geführt. Der Betrieb ist im Werkhof in der Industrie in Maienfeld angesiedelt. Michael Gabathuler

Wald ist mehr als nur Bäume Die Region der Bündner Herrschaft ist die wärmste Weinregion in der deutschsprachigen Schweiz. Die süd- resp. südwestliche Ausrichtung und der Föhn sorgen für ein mildes, fast schon mediterranes Klima. Die Hänge sind vorwiegend trocken und die jährliche Niederschlagsmenge beträgt im Durchschnitt nur knapp 1083 Millimeter. Der Zweck­ verband Falknis betreut eine Waldfläche von 1843,7 Hektar, was rund 35 Prozent der Gesamtfläche entspricht. Die Waldflächen erstre-

cken sich von 500 m ü. M. bis auf 1900 m ü. M., wo die natürliche Waldgrenze liegt. Der höchstgelegene Punkt liegt auf Gemeindegebiet Fläsch und ist mit 2599 m ü. M. der vordere Grauspitz. Die Stadt Maienfeld besitzt in Arosa Alpen und Wald, von da auch der Name, Maienfelder Furka. Der Furkawald unterteilt sich in 16 Abteilungen und weist eine Fläche von 132,8 Hektar auf. Diese Fläche erstreckt sich von 1470 m ü.  M. bis 2040 m ü. M. Der Bundeswald im Gebiet der St.  Luzisteig gehört auch zu den betreuenden

Die Vielfalt in den Wäldern, welche der Zweckverband Falknis betreut, sind für Graubünden einmalig, da sich diese Wälder von 500 m ü. M. bis zur Waldgrenze auf 1900 m ü. M. verteilen.

(Bild: Archiv Stadt Maienfeld)

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Waldungen. Insgesamt sind dies fünf Abteilungen mit einer gesamten Fläche von 35,65 Hektar. Nur gerade rund 18 Hektar Privatwald sind in den beiden Gemeinden zu finden. Dies entspricht einem Prozent Privatwaldanteil. Eckdaten Forstbetrieb Zweckverband Falknis Waldfläche (davon produktiv) 1843,7 ha (1415 ha) Durchschnittlicher Vorrat gesamte Waldfläche 330 Tfm/ha Durchschnittlicher Holzzuwachs 7,7 Tfm/ha/Jahr jährlicher Hiebsatz 6700 Tfm/Jahr Der Zweckverband Falknis ist sehr gut ausgestattet und

Je nach Höhenlage, Exposition und Lage unterscheidet sich die Zusammensetzung des Waldes stark. Die Baumartenzusammensetzung ist sehr gross und im Kanton Graubünden einmalig. Eichen, Eschen, Ahorne und andere Laubhölzer weisen gemeinsam einen tieferen Anteil auf als die beherrschende Buche. Die Artenvielfalt ist enorm, alleine im Steigwald können über 50 Strauch- und Baumarten nachgewiesen werden. Baumartenzusammensetzung Fichte 36 % Buche 17 % Laubholz (ohne Bu), Ei, Ah, Ki, Es und übriges 16 % Lärche 15 % Föhre 11 % Tanne 5 % Der Boden ist das wichtigste Gut Im Gleggtobel trifft von Osten her der Bündner Schiefer mit dem Jurakalk des Rätikons zusammen. Der Bündner Schiefer sinkt gegen die Luzisteig unter die Kalkschichten der Falknisausläufer. Es entsteht dadurch eine scharfe Zweiteilung in der Bodenbildung. Einerseits sind die tiefgründi-

verfügt über verschiedene Maschinen und Geräte, damit die Aufträge und Dienstleistungen mit hoher Qualität ausgeführt werden können.

(Bild: Archiv Zweckverband Falknis)

gen, lehmigen Schieferböden zu finden, anderseits die durchlässigen, eher flachgründigen Kalkböden. Am Hangauslauf kommen zudem häufig Bachschuttböden vor. Es werden folgende Haupttypen unterschieden: – Braunerde über dem Bündner Schiefer in tiefen Lagen mit typischer Ausbildung unter Laubmischwäldern, Buchenwald und Buchen-Tannen-Wald. – Humuskarbonatböden über Kalkstein, meist in rendzinoider Ausbildung oder oberflächlich verbraunt, Föhren- und Buchenwälder. – Podsolige Böden in der subalpinen Stufe mit Alpenfichtenwald sind vielfach durch Weidgang in ihrer Bildung gehemmt. – Bachschutt- und Rheinauenböden, die in jungen Entwicklungsstadien zwischen Humuskarbonatböden und Braunerde stehen. Natur und Landschaft hat eine grosse Bedeutung Die Gemeinde Fläsch ist eine der ersten Gemeinden im Kanton Graubünden mit einem Naturwald­

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mer von den blühenden Alpenveilchen – ein land­ schaftlicher Höhepunkt sondergleichen.

Der Biber ist zurück in der Bündner Herrschaft und «konkurrenziert» den Zweckverband Falknis bei der Holzerei.

(Bild: Archiv Zweckverband Falknis)

reservat. Das Naturwaldreservat Persaxplatten umfasst eine Fläche von 9 Hektar und wurde 2006 eingerichtet. Mittlerweile ist in der Alp Stürfis ein Sonderwaldreservat ausgeschieden worden. Seit Anfang 2019 sind zudem fünf Altholzinseln festge­ legt und im Gebiet Rappentobel steht ein weiteres Naturwaldreservat mit 43,94 Hektar kurz vor der vertraglichen Zusicherung. In Maienfeld, oberhalb der Weingärten, erstreckt sich von der Steigstrasse zur Festung Luzisteig beim Heidibrunnen bis östlich zur Försterschule und zum Restaurant Heidihof ein alter Eichenhain. Er ist ein Relikt aus alten Zeiten und einer speziel­ len Nutzung. Hier wurde einerseits das Holz der Bäume und seine Früchte, die Eicheln, für die Schweine geerntet, anderseits wurde das Grünland als Weide für Rinder, Ziegen und Schafe genutzt. Die teils mehrhundertjährigen frei wachsenden Ei­ chen, ergänzt durch einige starke Waldföhren und Buchen, bilden den Höhepunkt einer äusserst at­ traktiven Kulturlandschaft. Die knorrigen alten Ei­ chen stocken zudem auf mageren Trockenwiesen von nationaler Bedeutung, geprägt im Hochsom­

Ein breites Aufgabenspektrum mit einer effizienten Organisation Der Zweckverband Falknis arbeitet nach Leis­ tungsvereinbarungen, welche mit den Gemeinden vereinbart wurden. Die jährlichen Kontrollinstru­ mente der Gemeinden sind das Jahresprogramm und das Budget. Der Forstbetrieb und der Werkbe­ trieb bilden zwei eigenständige Dienststellen, wel­ che jedoch als Einheit geführt werden. Der Aufga­ benbereich ist sehr vielseitig und saisonal bedingt. Rund 1350 Stellenprozente verteilen sich auf 16 Mitarbeiter im Zweckverband Falknis. Dem Be­ triebsleiter obliegen vor allem die Erarbeitung und Leitung von Projekten, die Organisation der Hol­ zernte, die Vermarktung des Rundholzes sowie die operative Führung des Betriebs. Zudem ist er loka­ ler Naturgefahrenberater in beiden Gemeinden und hat Einsitz in der Geschäftsleitung der Stadt Maienfeld. Für die waldbaulichen Massnahmen in der ersten Produktionsstufe ist ein Förster verant­ wortlich, welcher auch die operative Leitung der Forstgruppe hat. Der Werkbetrieb wird von einem operativen Leiter Werk geführt. Eine grosse Wich­ tigkeit hat die Lehrlingsausbildung. Mindestens zwei Lehrlinge sind laufend beim Zweckverband Falknis in der Ausbildung und werden von einem Berufsbildner professionell auf die Zukunft vorbe­ reitet. Zu den Kerngeschäften des Forstbetriebs gehören die Bestandesbegründung, die Waldpflege und die Holzernte. Diese wird mit dem betriebseige­ nen Forsttraktor, einem Kotschenreuther 175 R und in Zusammenarbeit mit modern eingerichte­ ten Forstunternehmern ausgeführt. In der Holz­ ernte werden sowohl motormanuelle wie auch teilmechanisierte oder, wo es das Terrain zulässt, auch vollmechanisierte Verfahren angewendet. Verschiedene Bauarbeiten und der Unterhalt der Waldstrassen sowie Erholungseinrichtungen und

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Verbauungen gehören auch zum Aufgabenspek­ trum. Ein grosses Standbein bildet das Energie­ holzzentrum, welches als Regiebetrieb der Stadt Maienfeld geführt wird. Jährlich werden rund 450 Ster Brennholz und knapp 100 m3 Losholz verkauft. Dazu beliefert der Zweckverband Falk­ nis fünf Fernheizungen mit Hackschnitzel. Pro Jahr werden rund 15 000 m3 Hackschnitzel produziert. Der Werkbetrieb des Zweckverbands Falknis ist für die fachgerechte Instandhaltung der Strassen, Plätze, Anlagen und Wanderwege in Maienfeld und Fläsch sowie für die Beaufsichtigung der Ab­ fallentsorgungsstellen und der Grüngutdeponie zuständig. Auch verschiedene Arbeiten im Naturund Landschaftsschutz werden abgedeckt. Eine Spezialität bildet die Verantwortung für den Unter­ halt der Alpinfrastrukturen. Die Maienfelder Alp Stürfis ist eine der grössten milchverarbeitenden Alpkäsereien in der Schweiz. Es werden jährlich rund 18 Tonnen Alpkäse produziert. Oft nimmt man die selbstverständlichen Leistungen gar nicht mehr bewusst wahr, welche zu einem funktionie­ renden Gemeindewesen gehören. Die strategische Zielsetzung des ZVF ist so ausge­ legt, dass jede Verbandsgemeinde die eigenen Kosten selbst trägt. Jede Gemeinde zieht die ihr zustehenden Einnahmen selbst und direkt ein (Ver­ käufe/Subventionen). Alle Leistungen des Zweck­ verbands Falknis werden den Gemeinden zu Voll­ kostensätzen verrechnet. Der Zweckverband Falknis erwirtschaftet einen jährlichen Gewinn. Auf Arbeiten für Dritte wird auf den Vollkostensatz eine Marge von rund 10 bis 20 Prozent (Risiko und Gewinn) erhoben. Die nötigen Investitionen (Fahr­ zeuge/Maschinen) finanziert der Zweckverband Falknis selbst. Der Betrieb wird nach betriebswirt­ schaftlichen Kriterien geführt und legt seinen Schwerpunkt in die Ausbildung von jungen Berufs­ leuten. Die Betriebsleitung erfolgt durch den Re­ vierförster. Es werden effiziente Holzernteverfah­ ren angewendet. Die aktuelle Holzmarktsituation wird laufend überprüft und Rundholz wird dem

Verwendungszweck entsprechend sortiert und zu Bestpreisen verkauft. Die forstlichen Arbeiten in der Waldpflege und in der Biodiversität werden mit grossem Aufwand betrieben. Sofern es die Holz­ marktsituation erlaubt, wird auch die Holznutzung dem Hiebsatz entsprechend ausgeschöpft. Der Zweckverband Falknis ist ein moderner und gut ausgestatteter Betrieb, der um eine fachge­ rechte und effiziente Erfüllung all seiner Aufgaben besorgt ist. Er erbringt die Dienstleistungen in den Bereichen Werk und Forst für die Verbandsge­ meinden in effizient hoher Qualität und legt Wert auf die Ausbildung von jungen Berufsleuten. So bildet der ZVF im Moment zwei Forstwartlehrlinge aus und dies mit sehr hohen Standards. In den vom Zweckverband betreuten Wäldern ist die Vielfalt für Graubünden einmalig. Michael Gabathuler ist der Betriebsleiter des Zweckverbands Falknis.

Die Lehrlingsausbildung hat beim Zweckverband einen sehr hohen Stellenwert und wird professionell betrieben.

(Bild: Archiv Zweckverband Falknis)

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Wert der Eiche in der Bündner Herrschaft Die Eiche – majestätisch und kraftvoll wirkend in ihrer Gestalt, als Symbol der Ewigkeit. Eichen sind wahre Ökoparadiese, Namensgeber vieler Ortschaften, Fluren, Familien, und nicht zuletzt ist ihr Holz für vieler­­lei Zwecke äusserst begehrt und unabdingbar. Vom immer wärmer werdenden Klima mit län­geren Trockenperioden profitiert die Eiche, wodurch ihr potenzielles Verbreitungsgebiet in der Bündner Herrschaft zunehmen wird. Durch den zu hohen Wilddruck verjüngt sie sich jedoch meist nur unter Ausschluss des Schalenwilds. Peter Ebneter & Marco Vanoni

Der Gamander-Traubeneichenwald im Naturwaldreservat «Persaxplatte» gilt als seltene Waldgesellschaft.

(Bild: S. Krättli).

Ökologische Bedeutung Die Eiche wurde in früheren Jahrhunderten intensiv gefördert und bildete ein zentrales Element der damaligen Kulturlandschaft, insbesondere in der Mittelwaldbewirtschaftung. Mit dem Wandel der Bewirtschaftungsformen ging auch der Eichen­anteil zurück, denn aufgrund ihrer Konkur-

renzschwäche verlor sie gegenüber der Buche stark an Bedeutung. Nicht zuletzt dank ihrer ­hohen ökologischen Qualität gewinnt die Eiche in den letzten Jahrzehnten aber wieder vermehrt an Bedeutung. In Mitteleuropa bieten Trauben- und Stieleichen nämlich Lebensraum für so viele Tierarten wie keine andere einheimische Baumart: Je nach Quelle werden 300 bis 500 Arten genannt, die sich ausschliesslich oder zu grossen Teilen auf Eichen spezialisiert haben. Dazu kommt etwa dieselbe Anzahl an Tierarten, welche die Eiche fakultativ nutzen. Als bekannteste Vertreter zeigen sich bei den Insekten etwa der Hirschkäfer (Lucanus cervus) oder der Grosse Eichenbock (Cerambyx cerdo) als einer von rund 70 bekannten Bockkäferarten an Eichen. Auch zahllose Wirbellose, Vögel wie Wiedehopf (Upupa epops) und Wendehals (Jynx torquilla), Kleinsäuger und unzählige Pilz- und Flechtenarten haben sich auf Eichen und deren grobe Borkenstruktur spezialisiert. Das hohe Alter von Eichen (bis ca. 1000 Jahre), die weit ausladenden Kronen sowie viel morsches und totes Holz im Kronenbereich lebender Eichen tragen zum hohen Strukturreichtum und einer Vielzahl an Habitaten bei. Dabei sind die meisten typischen Eichenwaldbewohner auf lichte bis lückige Strukturen mit eher warmen und trockenen

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Klimabedingungen angewiesen. Strukturen also, die sich ohne Bewirtschaftung (beispielsweise durch Beweidung) nur in wenigen Waldgesell­ schaften im Naturzustand einstellen. Eichen in der Bündner Herrschaft Die Eichen fanden nach der letzten Eiszeit vor ca. 9000 Jahren den Weg zurück ins Bündner Rhein­ tal. Untersuchungen zur Folge stammen die Rück­ kehrer hauptsächlich aus eiszeitlichen Refugien des Balkans. In der Bündner Herrschaft stocken natür­ licherweise fast ausschliesslich Traubeneichen (Quercus petraea) und Stieleichen (Quercus ro­ bur). In der Schweiz gelten vier Eichenarten als heimisch (auch Flaumeiche und Zerreiche), welt­ weit kommen über 500 Arten vor. Eine eindeutige Bestimmung ist manchmal ohne genetische Unter­ suchung nicht möglich, da sich die verschiedenen Eichenarten oft untereinander kreuzen und so die eindeutig ersichtlichen Merkmale einer Art ver­ schwinden. Traubeneichen bevorzugen vorwiegend Standorte mit hoher Einstrahlung und flachgründigen, locke­ ren und wasserdurchlässigen Böden. Der grosse Wärmeanspruch führt dazu, dass die Höhengren­ ze bei ca. 1100 m ü. M. liegt. Stieleichen kommen etwas seltener vor. Sie bevorzugen eher frische, tiefgründige, mineralstoffreiche, warme Böden. Die Höhengrenze der Stieleiche liegt bei ca. 700 m ü. M. Die grösste Gefahr für die Eiche ist

Ökogramm der Trauben- (links) und Stieleiche (rechts).

der Wildverbiss. Bei wiederholtem Verbiss der Jungpflanzen ist deren Wachstum gegenüber ­weniger angegangenen Baumarten (zum Beispiel ­Buche) derart eingeschränkt, dass die lichtbedürf­ tigen Pflanzen eingehen. Dieser Einfluss führt demnach längerfristig zu einer Entmischung. Wei­ ter erwähnenswert ist die Empfindlichkeit der Ei­ chen gegenüber Spätfrost oder Nassschneefällen. Natürlich können auch Insekten und Pilze einen negativen Einfluss auf die Vitalität der Bäume ha­ ben, diese Phänomene werden jedoch selten be­ obachtet und spielen eine untergeordnete Rolle. In rund 20 von 251 Waldstandorten Graubündens ist die Eiche im Naturwald vertreten. Das poten­ zielle Verbreitungsgebiet in der Bündner Herrschaft liegt derzeit bei etwa 630 Hektar. Meist kommt sie in Mischbeständen als Nebenbaumart vor. Rein­ bestände bilden eher eine Ausnahme. Eine davon liegt im 9 Hektar grossen Gebiet «Persaxplatte» in der Gemeinde Fläsch, welches seit 2006 als Natur­ waldreservat ausgeschieden ist. Der südostexpo­ nierte Perimeter erstreckt sich von ca. 700 bis 1000 m ü. M. Auf einer humusarmen Felsunterlage stockt ein ca. 3 Hektar grosser Gamander-Trauben­ eichenwald. Dieser Bestand ist ein wahres Unikat und gilt es in seiner natürlichen Form zu erhalten. Eine weitere Attraktion bildet der alte Eichenhain oberhalb von Maienfeld. Dieser zieht sich vom weltbekannten Heidibrunnen entlang bis hin zum Weiler Bovel. Auf dieser bezaubernden kultur­

(Bild: A. Rudow)

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Der Eichenhain oberhalb von Maienfeld entzückt zu jeder Jahreszeit.

historischen Landschaft stehen uralte Eichen-­ Giganten auf extensiv genutzten Weiden. Entstanden ist der Hain aus einer gleichzeitigen Nutzung der Land- und Forstwirtschaft. Nebst dem Holz wurden die Eicheln als Futter für die Schweine genutzt und die Wiesen wurden von Rindern und Schafen beweidet. Um den Eichenhain in seiner Form zu erhalten, werden seit 2001 im Rahmen von Baumpatenschaften durch den Zweckverband Falknis junge Eichen gepflanzt und mit einem Drahtgeflecht umfasst. Die Patin oder der Pate kümmert sich fortan um das Wohlergehen ihres oder seines Schützlings. Abgestorbene Eichen werden als Habitatbäume belassen oder – sofern es die Holzqualität erlaubt – zu hochwertigen Eichenfässern verarbeitet und an heimische Weinproduzenten versteigert. Um Besucher vor Ort adäquat mit Informationen zu bedienen, wurde eine alte Hir-

(Bild: P. Ebneter).

tenhütte zu einem Informationszentrum umgebaut. Zudem kann auf einer 15 Meter hohen Plattform, die durch eine Wendeltreppe erschlossen ist, inmitten einer Eichenkrone der Baum aus einer anderen Perspektive bewundert werden. Im Jahr 2015 wurde das Projekt «Eichenhaft» des Zweckverbands Falknis und der Stadt Maienfeld durch den Verein proQuercus sowie durch die Binding-Stiftung ausgezeichnet. Fördermassnahmen Seit 2008 können Forstbetriebe über das Projekt «besondere Gehölze» Eichenfördermassnahmen in den dafür vorgesehenen Perimetern umsetzen. Bisher wurden vor allem im Rahmen von Holzereiarbeiten ältere Bäume freigestellt sowie genügend grosse Öffnungen für die Verjüngung geschaffen. Natürliche Verjüngung wird bei geringer Stückzahl

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durch Pflanzungen heimischer Herkünfte ergänzt und mittels Einzelschützen oder Zäunen vor Wildverbiss geschützt. Pflegemassnahmen in der Dickungs- oder Stangenholzstufe bilden eher eine Ausnahme, da die Eichen dort bisher seltener vertreten sind. Durchschnittlich werden jährlich mehrere 10 000 Franken in den Regionen Bündner Herrschaft und Prättigau in Eichenfördermassnahmen investiert, ca. ein Drittel davon macht der Wildschutz aus. Damit die begrenzten finanziellen Mittel möglichst effizient eingesetzt werden, wurde 2013 ein ­Konzept zur Förderung der Eiche in Nordbünden ausgearbeitet. Darin werden idealtypische Strukturtypen beschrieben, welche aus den Standortsbedingungen der Eiche sowie aus den Habitatsansprüchen ausgewählter Ziel- und Leitarten abgeleitet wurden. Zu jedem Strukturtyp gibt es minimale und ideale Zielvorgaben sowie Vorschläge von spezifischen Pflegemassnahmen.

Die Eiche im Klimawandel Unter dem Aspekt des Klimawandels wird auf die Eiche grosse Hoffnung gesetzt. Aufgrund der ­hohen Toleranz gegenüber Trockenheit dürfte sich die Eiche – in erster Linie auf Kosten der Waldföhre und Buche – in einigen tiefer gelegenen Gebieten der Schweiz vermehrt durchsetzen. Dies zeigen einerseits Modellierungen diverser Klimaszenarien, nach welchen beispielsweise die Traubeneiche gegen Ende des laufenden Jahrhunderts auch in den meisten Bündner Alpentälern inklusive Unterengadin und den Südtälern geeignete Wuchsbedingungen bis in mittlere Lagen antreffen wird. Andererseits zeigen die heissen und trockenen Sommer in den vergangenen Jahren, dass gewisse Baumarten wie die Buche, die Waldföhre oder auch der Berg­ ahorn mit den sich ändernden Bedingungen Mühe bekunden oder in höher gelegene Gebiete vorstossen und sich für die eher konkurrenzschwache ­Eiche dadurch eine neue Nische öffnet.

Die Eiche als Klima-Archiv Die Jahrringe von Eichen eignen sich hervorragend, um daraus Rückschlüsse auf die klimatischen Bedingungen während individueller Jahre zu ziehen. Unter warmen, feuchten Bedingungen fällt der jährliche Zuwachs beispielsweise merklich grösser aus als während kalten, trockenen Jahren. Das harte und beständige Holz der Eiche findet bereits seit Jahrtausenden als Bau- und Konstruktionsholz eine vielseitige Verwendung. Durch natürliche Einlagerung in Mooren und Sumpflandschaften kann das Holz ausserdem über Jahrhunderte bis Jahrtausende erhalten und konserviert bleiben. So erstaunt es nicht, dass für Mitteleuropa ein zusammenhängender Jahrringkalender über die letzten 12 000 Jahre erstellt werden konnte, in dem sich unter anderem die Jahrringe subfossiler Eichenfunde mit im Bau verwendeten Eichenstämmen der letzten Jahrhunderte überlagern liessen. Eichen tragen also auch dazu bei, das Klima der letzten Jahrhunderte bis Jahrtausende besser zu verstehen.

Literatur – Bonfils P., Horisberger D., Ulber M., 2005. Förderung der Eiche. Strategie zur Erhaltung eines Natur- und Kulturerbes der Schweiz. proQuercus; BUWAL. – Frey H.-U., Bichsel M., 2002. Pflegestrategie für Eichenbestände in der Surselva. – Frey H.-U., Bichsel M., 2013. Konzept zur Förderung der Eiche in Nordbünden. – Rudow A., 2011. eBot Dendrologie In: Baltisberger M., Frey D., Rudow A., 2011: eBot Version 4 (2011). E-learning-Tool zur Unterstützung der Dendrologie-Lehrveranstaltungen an der ETHZ. www.ebot.ethz.ch Ebneter Peter, Technischer Sachbearbeiter Amt für Wald und Naturgefahren GR Region HPD, peter.ebneter@awn.gr.ch

Vanoni Marco, Bereichsleiter Schutzwald und Waldökologie Amt für Wald und Naturgefahren GR, marco.vanoni@awn.gr.ch

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Herzlich willkommen im Heididorf Im Heidi-Dorf in Maienfeld tauchen die Besucher mitten ins «Dörfli» aus der weltberühmten Heidi-Geschichte von Johanna Spyri. Rolf Mutzner

Das Heidi-Dorf befindet sich in Maienfeld (Bovel) in der unmittelbaren Umgebung des Bildungszentrums Wald.

(Bild: Archiv Heidi-Dorf)

Die Heidi-Alp befindet sich auf dem Ochsenberg in Maienfeld.

(Bild: Archiv Heidi-Dorf)

In Graubünden, genauer in Maienfeld, erlebte Heidi ihre Abenteuer mit dem Geissenpeter. Noch heute kann die Geschichte hautnah erlebt werden. Johanna Spyris Weltbestseller «Heidi» hat auch heute nichts von seiner Magie verloren. Heidi ist Sinnbild für Heimat, Wahrheit und Wohltat und das seit über 130 Jahren. Heidi gehört zu Graubünden wie der Steinbock, das Romanische und die authentische Bergerlebniswelt. Mehr noch: Diverse Medienberichte machen Heidi zur berühmtesten Bündnerin – ja Schweizerin – überhaupt. Heidi begeistert seit Jahrzehnten Kinder in aller Welt und lässt auch Erwachsenenherzen höherschlagen. Trotz internationalen Auftritten in Büchern, Musicals, Zeichentrickserien und Filmen

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Heidi und Peter auf der Heidi-Alp in Maienfeld.

hat unser Heidi seine Wurzeln nicht vergessen. Denn nirgends auf der Welt ist Heidis Aura und Persönlichkeit spürbarer als im Heidi-Dorf – dem Original-Spielort der weltberühmten Heidi-Geschichte. Unser Heidi-Dorf bietet: – Besuch und Besichtigung des Original-Heidihauses – lassen Sie sich in die Entstehungszeit der weltbekannten Kindergeschichte Heidi versetzen (auf Wunsch mit geführtem Rundgang)

(Bild: G. Danuser)

– Museum Johanna Spyris Heidi-Welt – erfahren Sie mehr über die Geschichte von Heidi und deren Autorin Johanna – Tiererlebnis mit Heidis Tieren – Dorfladen mit Souvenirartikeln – kleinste Poststelle der Schweiz mit speziellem Heididorf-Sonderstempel für Briefmarkenliebhaber und Heidi-Fans Rolf Mutzner, Geschäfsleiter des Heidi-Dorfs in Maienfeld.

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Johanna Spyri und ihr «Heidi» Die Schriftstellerin von Heidi, Johanna Spyri, war eine naturverbundene Persönlichkeit, die sich als Person mit Heidi identifizieren konnte. Darin liegt vermutlich der Erfolg des weltbekannten Romans. Maria Schinz

Porträt von Johanna Spyri, die Schriftstellerin von Heidi. (Bild: Jöri Bernhard)

Die Heidi-Schöpferin, Johanna Spyri, wird als Johanna Louise Heusser 1827 als viertes von sechs Kindern im Hirzel geboren. Sie verbringt dort eine unbeschwerte Kindheit in dieser von ihr so geliebten Umgebung. Auf der Anhöhe über der Kirche steht ihr Geburtshaus, von wo sie eine wundervolle Aussicht auf die grünen Hügel der ländlichen Idylle und auf die Schneeberge in der Ferne geniesst. Diese Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit prägen Johanna und ihr literarisches Schaffen. Nach ihrer Schulzeit erhält sie in Zürich bei einer entfernten Tante Privatunterricht in modernen Sprachen und Klavier. Zwei Jahre später geht sie nach Yverdon. Dort, im Internat, freundet sie sich mit Anna Hössli an, der späteren zweiten Ehefrau von Oberst Jakob von Salis aus Jenins. Diese Freundschaft hält sich über Jahre. Johanna Spyri, nun schon verheiratet mit Bernhard Spyri, Stadtschreiber von Zürich, besucht ihre Freundin öfters im bündnerischen Jenins. Johanna liebt diese unberührte, von der Natur geprägte Umgebung zwischen Maienfeld und Jenins. Sie unternimmt immer wieder ausgedehnte Streifzüge. Bei einem ihrer Spaziergänge begegnet sie einem lustig daher hüpfenden Mädchen, frisch und unschuldig mit fröhlich dreinschauenden Augen. Dieses Mädchen aus den Bergen sollte ihre Hauptfigur für ihr «Heidi» werden. Johanna Spyri versucht nicht, Literatur zu machen. Sie schreibt, was ihr gefällt und was die Kinder erfreuen soll. «Für den, der zu lesen versteht, ist die Geschichte meines Lebens und Wesens enthalten

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Das Johanna-Spyri-Museum befindet sich in der Geburtsgemeinde der Schrifstellerin, im Hirzel.

in allem, was ich geschrieben habe», lesen wir in einem Zitat. Was ist wohl der Grund für den Erfolg dieser zum Mythos gewordenen Heidi-Geschichte, die heute noch in der ganzen Welt so lebendig ist? Vermutlich sind es Johannas Heimatbewusstsein, ihre Naturverbundenheit, ihre Tugendhaftigkeit und ihr unerschütterliches Gottvertrauen, das in jeder ihrer Geschichten zu einem guten Ende führt. Mit der Heidi-Geschichte und mit vielen weiteren Erzählungen hat sich Johanna Spyri zu Lebzeiten in

(Bild: Jöri Bernhard)

die Kinderherzen geschrieben. Die Erinnerung an die berühmte Schriftstellerin aus dem Hirzel mit ihren Geschichten für Kinder und solche, die Kinder lieb haben, lebt weiter in unserer Zeit. Das Johanna-Spyri-Museum im Hirzel ist ein lebendiges Zeugnis dafür. Maria Schinz, Mitarbeiterin Musems-Stiftung Hirzel

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Ein verschwundenes Bündner Walserdorf Stürvis und Guscha bildeten zusammen mit Vatscherinerberg, Rofels und Bovel die Walsergemeinde «Berg» – alle auf heutigem Territorium von Maienfeld. Fortunat Ruffner

Stürvis Die Siedlung Stürvis liegt auf 1600 m ü. M. und wurde im frühen 14.  Jahrhundert besiedelt. Erwähnt wurde Stürvis erstmals im Jahr 1333. Der Name Stürvis steht ohne Zweifel in einer Beziehung zu der gleichnamigen Berggemeinde Stierva/ Stürvis oberhalb Tiefencastel, im ehemaligen Herrschaftsbereich der Freiherren von Vaz. Walter V. dieses Feudalherrengeschlechts war der Begründer der Walserkolonie Davos. Stürvis liegt in einem entlegenen Tal, das ins Prättigau mündet. Es ist von Maienfeld über den

Der letzte ganzjährige Bewohner Mathis Just verlässt Guscha 1969.

(Bild: Ruedi Möhr, Maienfeld)

Kamm (ca. 2000 m ü. M.) in einem 4 bis 5-stündigen Fussmarsch erreichbar. Von der Gemeinde Seewis im Prättigau erreicht man Stürvis ebenfalls nach einem mehrstündigen Fussmarsch. Im Winter ist die Siedlung von der Aussenwelt abgeschnitten. Zur Zeit der Einwanderung der Walser von Davos nach Stürvis waren die Ritter von Aspermont Grundherren und Inhaber des Hochgerichts Maienfeld. Weitere Zuwanderer dürften auch aus ­anderen Walsersiedlungen erfolgt sein. Direkt aus dem Wallis sind die Geschlechter Juon und Boner eingewandert. Die Siedlung bestand aus ca. 50 Gebäulichkeiten (Häuser und Ställe) mit etwa 100 Einwohnern. Bekannte Namen von Stürvis waren unter anderem Juon, Rhiner, Änderli, Walser, Mutzner, Boner, Nigg, Battänier, Senti. Kirchlich gehörte Stürvis zu Maienfeld. Der Walsergemeinde Berg wurde die Kirche auf der St. Luzisteig zugewiesen, denn in der Kirche zu Maienfeld wurde bis ins 15. Jahrhundert auf Romanisch gepredigt. Das Rathaus der Gemeinde Berg war in Rofels. Das Leben in Stürvis war wegen der Abgeschiedenheit sehr hart. Schon im Jahre 1351 wanderten die ersten Familien nach Ebnit bei Götzis im Vorarlberg aus: Hans von Stürvis und die zwei Brüder Jakob und Hans Rhiner. Sie erhielten vom Augustinerkloster Ebnit ein Erblehen. Wegen der Abgeschiedenheit hatten die Stürviser eine eigene Kapelle, die dem heiligen Nikolaus geweiht war. Die Lichlegi war aber auf der St. Luzisteig, ausser in den Pestjahren 1629/30. An hohen

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Guscha-Dörfli November 2013.

Feiertagen kamen sie jedoch auf die St. Luzisteig zum Gottesdienst. Bereits 1529 war der Glaubenswechsel in der Region vollzogen. Auch die Stürviser hatten sich dem neuen Glauben angeschlossen. Stürvis hatte viele Schicksalsjahre zu beklagen. Im Jahre 1499, während des Schwabenkrieges, wurde Stürvis Opfer eines Raubzugs über den Rätikon, bei dem alle Häuser und Ställe verbrannt sind und das Vieh geraubt wurde. Auch 1622, während des 30-jährigen Krieges, wurden 170 Kühe und Rinder sowie Schweine gestohlen. Im Gegenzug konnten die Stürviser in der Triesner Alp wieder 125 Stück Vieh zurückholen. Die Abwanderung nahm ihren Lauf. Immer mehr Einwohner verkauften ihre Güter der Stadt Maienfeld und erhielten dafür das Bürgerrecht, welches sehr begehrt war. Die Abwanderer liessen sich hauptsächlich in den Walsersiedlungen Rofels und Bovel nieder. Nachdem 1629 und 1630 auch in Stürvis die Pest wütete, schien das Schicksal der Walsersiedlung

(Bild: Rolf Hartmann, Maienfeld)

besiegelt. Es verblieb nur noch das Geschwisterpaar Mutzner. Stürvis wurde 1629 aufgelöst und die Siedlungen Vatscherinerberg, Rofels und Bovel 1633 in die Stadt Maienfeld aufgenommen. Guscha Nur die Fraktion Guscha blieb bestehen. Sie behielt auch fortan eine eigene kleine «Walserautonomie». Politisch und kirchlich war sie mit Maienfeld verbunden. Ihre ökonomischen und bürgerrechtlichen Aufgaben musste sie selber regeln, was für sie eine grosse Belastung bedeutete. Die erste Besiedlung der Guscha, bis etwa 1620 «Mutzen» genannt, dürfte am Anfang des 14. Jahrhunderts erfolgt sein. Das Siedlungsgebiet lag zwischen 1100 und 1500 m ü. M. Wie auf Stürvis war auch das Leben auf der Guscha nicht einfach. Die Guschner lebten von der Haltung von Rindern, Ziegen und Schafen. Um das Dörfli betrieben sie etwas Ackerbau mit Korn und später auch mit Kartoffeln. Die Guschner

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Stürvis Vatscherinerberg

Guscha

Bovel Rofels

Situationsplan der Walsersiedlungen im Raum Maienfeld.

(Archiv: Verein pro Guscha)

waren auch leidenschaftliche Jäger. Vom Tal brauchten sie hauptsächlich Salz, das sie mit dem Reff den steilen Saumweg hinauftragen mussten. Erst mit der Erstellung eines Fahrweges im Jahre 1901 konnten sie auch etwas Holz und Rebstickel ins Tal verkaufen. Kontakte mit den Talbewohnern waren anfänglich eher spärlich, bedingt durch die sprachlichen Barrieren. Im Tal sprach man bis ins 15. Jahrhundert ­romanisch. Auch Guscha wurde von Kriegswirren und Pest nicht verschont. Ebenso wie Stürvis wurde Guscha 1499 im Schwabenkrieg geplündert und verbrannt. Während des 30-jährigen Krieges wurde Guscha am 22. September 1622 erneut ausgeraubt und abgebrannt. Trotzdem blieben die Guschner beharrlich und bauten ihre Siedlung wieder auf. Bevölkerungsmässig erlebte Guscha um 1760 einen Höhepunkt mit ca. 170 Einwohnern, die ganzjährig dort oben wohnten. Sie hatten eine eigene Schule,

aber ohne Schulhaus. Die Kinder wurden in der Stube des Lehrers unterrichtet. Finanziert wurde die Schule aus den Einkünften der Steigmeierei. Guscha hatte wie auch Maienfeld und Fläsch Anrecht auf einen Anteil. Weitere Einnahmen kamen aus der Einheirat auswärtiger Frauen, die einen vorgeschriebenen Betrag zu leisten hatten. Umgekehrt verlangte aber auch Maienfeld einen im Stadtrodel unter dem Titel Weibereinkauf gesetzlich vorgeschriebenen Betrag, der viel höher war als derjenige der Guschner. Zudem mussten die Bräute ein vorgeschriebenes Vermögen ausweisen. Das Leben auf Guscha wurde wegen Überbevölkerung immer schwieriger. Das Armenwesen wurde immer drückender und unerträglicher. Im Jahre 1801 stellten die Guschner der Bürgerschaft von Maienfeld ein Gesuch um Aufnahme ins Bürgerrecht. Dafür wollten sie auf der Gu-

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scha sämtliche Alpen, Allmeinden und Waldungen, ausser den Wiesen um das Dörfli, abtreten. Die Maienfelder haben auf dieses Angebot nicht reagiert. Die Verhältnisse auf der Guscha hatten sich derart verschlechtert, dass die eigene Schule 1826 aufgegeben werden musste. Fortan konnten die Schüler ohne Entgelt nach Maienfeld zur Schule gehen. Guscha musste aber auf die Einkünfte aus der Steigmeierei verzichten. Dann kam die Zeit der Ab- und Auswanderung. Zwischen 1830 und 1850 wanderten 46 Einwohner von Guscha aus, die meisten nach Amerika. Dies zeigt eine Liste der Volkszählung von 1850. So verblieben im Jahre 1862 nur noch zwei Familien auf der Guscha. Es folgten interne Schwierigkeiten mit der Selbstverwaltung. Niemand wollte mehr den Vorsitz übernehmen. Man griff zum Los, bis letztendlich auch niemand mehr ein Los ziehen wollte. Nun griff der Kanton ein und bestimmte 1862 einen Regierungskommissar, der die Verhältnisse auf der Guscha abklären und regeln musste. Es musste ein Guschavogt aus Maienfeld für die Verwaltung auf der Guscha eingesetzt werden. Von 1868 bis 1905 wurde Guscha einem Kurator des Kantons zur jährlichen Berichterstattung unterstellt. Trotz allem gab es auf der Guscha noch 1891 eine letzte Gemeindeverfassung, sogar mit einem Polizeigesetz. Da die nach Maienfeld abgewanderten Guschner noch immer nur als Beisässe behandelt wurden und somit Beisässgeld entrichten mussten und daneben weder Bürgergüter noch Losholz beziehen durften, kam es zu einem vorentscheidenden Bundesgerichtsentscheid im Jahre 1897, weil ein nach Maienfeld gezogener Guschner Bürger nach Maienfeld gezogen war und seine Heimkuh auf den Tratt trieb, wurde er mit 2.70 Franken gebüsst. Das Bundesgericht entschied zu seinen Gunsten. Maienfeld wollte aber diesen Prozessentscheid nur für den prozessführenden Christian Just ak-

Guscha-Dörfli vor 1900.

(Bild: Archiv Fortunat Ruffner)

zeptieren. Es kam zu weiteren Streitigkeiten, bis schlussendlich im Jahre 1905 die Bürgerrechtsverhältnisse mit der Gemeinde Maienfeld endgültig geregelt wurden. Die letzten Streitigkeiten mit Maienfeld endeten 1931 mit einem Güterabtausch zwischen Guscha und Maienfeld. Im Jahre 1969 hat dann die letzte Familie – es handelte sich um die Familie Just – die Guscha verlassen. Der Bund hat die Siedlung mit 16 Hektar Land als Sicherheitszone für den Waffenplatz gekauft und den letzten zwei Familien Realersatz im Tal gegeben. Zerfall und Wiederaufbau Nachdem die letzten Einwohner Guscha verlassen hatten, begannen Vandalen die verlassenen Gebäude zu zerstören. Neben Fenster und Türen wurden auch die Dächer mit Steinen durchlöchert. Jüngere Leute aus Maienfeld organisierten sich, um der Zerstörung Einhalt zu gebieten. Nach

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vierjährigen Verhandlungen konnte mit der neuen Eigentümerin (Bund) ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen werden und 1974 der Verein Pro Guscha gegründet werden. Der Verein besteht heute aus ca. 20 Aktivmitgliedern und fast 500 Passivmitgliedern, welche einen jährlichen Obolus zur Finanzierung der Aufbauarbeiten entrichten. Der Verein setzt sich für den Erhalt der letzten Walsersiedlung ausserhalb des Prättigaus ein. Seit 1974 werden von Vereinsmitgliedern in Fronarbeit die Restauration der 5 verbliebenen Häuser und über ein Dutzend Ställen an organisierten Arbeitstagen vorangetrieben. In einem der Häuser wird von Ostern bis November eine Wirtschaft im Turnus durch Vereinsmitglieder und andere Freiwillige geführt. Die Einnahmen dienen ebenfalls der Finanzierung der Unterhaltsarbeiten. Weitere finanzielle Unterstützungen leisten Stiftungen aus der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. So konnte auch mit erheblichem Aufwand in den letzten 20 Jahren die Guschner Säge restauriert und in Betrieb genommen werden. Die Wiesen und Weiden werden seit 1970 von der Gemeinde Maienfeld mit Schafen beweidet. Jähr-

«Walsermarch»: Grenze zwischen der Gemeinde Berg und Maienfeld am Katzenstutz (Steigstrasse).

(Bild: Fortunat Ruffner, Maienfeld)

lich ziehen über 1500 Schafe über die Guscha und gelangen anschliessend in Einerkolonne über den Falknis in die Alpen rund um Stürvis. Jedes Jahr am letzten Sonntag im August findet ein Guschafest statt. Das Dörfchen Guscha soll durch die Initiative der Pro Guscha der Nachwelt erhalten bleiben. Quellen Fulda, Johannes F.: Die Beziehungen zwischen der Guscha und Maienfeld, Terra plana, 4/1984. Kuoni, Jakob: Maienfeld, St. Luzisteig und die Walser. Bad Ragaz: Ragaz AG 1921 [Reprint Chur: Gasser AG 1990]. Mooser, Anton: Ein verschwundenes Bündnerdorf. Die freien Walser auf Stürfis, Vatscherinerberg, Rofels und Guscha (Mutzen). Bündner Monatsblatt 4/1915.

Verlassene Walsersiedlung Stürvis – heute Maienfelder Alp.

(Bild: Rolf Hartmann, Maienfeld)

Fortunat Ruffner ist Präsident des Vereins Pro Guscha.

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Weinbau – eine Branche im Wandel Seit Jahrhunderten wird in der Bündner Herrschaft Rebbau betrieben. In den letzen 75 Jahren hat sich die Landwirtschaft stark verändert. Es entstan­ den dadurch die ersten auf den Weinbau spezialisierten Landwirtschafts­ betriebe in Graubünden. Leonhard Kunz

Urkundlich belegt ist der Rebbau in Graubünden seit dem Testament des Bischofs Tello von Chur, der im Jahr 765 n. Chr. einen Rebberg in Sagogn (auf 800 m ü. M.!) an das Kloster Disentis vermachte. Aufgrund eines im Jahr 802 erlassenen Sonntagsarbeitsverbots in den Reben der Bündner Herrschaft geht man aber davon aus, dass hier schon lange Weinbau betrieben wurde.

Weinreben im Frühling kurz vor dem Austreiben.

Verein dank Mehltau Aber erst 1904, wohl unter dem Schadensdruck der aus Übersee eingeschleppten Echten und Falschen Mehltaupilze (die Reblaus in Graubünden war kein akutes Problem), gründeten 60 Weinbauern den Weinbauverein Bündner Herrschaft. Ziel war die «fachliche Ertüchtigung» der Mitglieder. Damit waren wohl in erster Linie die Pilzbekämpfung mit

(Bilder: Archiv Graubünden Wein)

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Kupfer und Schwefel gemeint. Genau werden wir es wohl nie erfahren, die ersten 28 Jahresprotokolle des Vereins fielen einer Feuersbrunst zum Opfer, wie Adolf Liechti 1954 in der Festschrift zum Vereins­jubiläum berichtete. Fachwissen vom Hörensagen Bezüglich damaligem Fachwissen der Winzer muss man sich vergegenwärtigen, dass es bis in die 1960er-Jahre bei uns keine spezifischen Weinbaubetriebe gab. Die Traubenproduktion wurde als Betriebszweig der gemischten Landwirtschaft neben Viehhaltung und Ackerbau oder auch sonst im Nebenerwerb betrieben. Die Trauben oder der Saft «trüb ab Presse» wurden verkauft. Es gab zwar Bauernbetriebe, die etwas eigenen Wein kelterten, doch in der Regel wurde die Verarbeitung den Weinhändlern oder ortsansässigen Wirten überlassen, die dann auch für den Verkauf zuständig waren. Fachwissen basierte vorwiegend auf mündlicher Überlieferung. Neue Ansätze dank Frost und Weitsicht Am Anfang des Wechsels zum modernen Weinbau stand der Winterfrost 1956 mit Temperaturen um −30 °C, der das Ende der «wurzelechten» Reben einläutete. Bei der Neubepflanzung wurde auf die robusteren Pfropfreben mit amerikanischen Wurzeln sowie vom Stickelbau auf Drahtrahmen umgestellt und der Boden begrünt. Die neuen Anbauformen verlangten nach Fachwissen, das es hier noch nicht gab. Der zweite massgebliche Schritt zum Profiwinzer waren die 1966 im Meliorationsprojekt Fläsch vorgesehenen reinen Weinbaubetriebe. Die Spezialisierung wurde auch in andern Weinbaugemeinden ein Thema. Aber der Schritt zum neuen Standbein Weinbau setzte auch einschlägige Fachkenntnisse voraus, was zur Intensivierung der Winzerausbildung an der Berufsschule in Wädenswil führte und immer öfter (junge) Winzerleute zu Studienaufenthalten in anderen Weinbaugegenden bewog.

Reife Trauben im Herbst in Vollreife.

Weinrebe im Winter während des Rebenschnitts.

Die Professionalisierung griff auch auf die Weinbereitung über: Heute gibt es im Bündner Rheintal laut Statistik des Rebbaukommissariats 50 professionelle Selbstkelterbetriebe (> 3 Hektaren Reben), die zusammen über 60 Prozent der Bündner Reben

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pflegen. Ihnen stehen 204 Rebleute mit kleinen «Wingerten» (< ½ Hektare) gegenüber, die aber gesamthaft keine 10 Prozent der Rebfläche ausmachen. Dazwischen positionieren sich 83 Bewirtschafter, die den Rebbau als nebenberufliches Standbein betreiben und oft einen Teil des Weins selbst vermarkten. Weinhandel dabei! Diesem Strukturwandel, der auch das Marketing einschliesst, trug 2009 der Bündner Weinbauverein Rechnung, indem er – nebst Traubenproduzenten und Selbstkelterbetrieben – den Weinhandel in den neu «graubündenWEIN» genannten Bran-

chenverband einbezog. Die Verarbeiter beteiligen sich seither zu einem Drittel an den Verbandskosten, erhielten aber damit auch nach Massgabe der Keltermenge an Bündner Trauben ein Mitbestimmungsrecht. Die Zusatzeinnahmen haben es graubündenWEIN unter anderem ermöglicht, die von den Behörden auferlegten baulichen Anpassungen in der Weinstube zum Alten Torkel Jenins zu finanzieren und im Neubauteil mit einem Präsentationsraum eine Werbeplattform für unsere Weingegend zu schaffen. Leonhard Kunz ist Geschäftsleiter des Vereins graubündenWEIN.

Die Weinstube zum Alten Torkel in Jenins: Dieses Gebäude gehört dem Verein graubündenWEIN.

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Waldbrand And – die Wunden der Natur sind verheilt Am 5. Dezember 1985 um 15.15 Uhr ging bei der Feuerwehr Balzers (FL) ein Alarm ein: starke Rauchentwicklung über dem Andstein. Aufgrund des heftigen Föhns breitete sich das Feuer, ausgelöst durch eine Schiessübung des Schweizer Militärs auf der St. Luzisteig, rasch aus. Es konnte erst wenige Meter vor dem Balzner Dorfeingang gestoppt werden. Gerhard Wille

Nach 1960, 1963, 1971 und 1983, als Flächen zwischen einem und rund neun Hektar zerstört wurden, war dies der fünfte und gleichzeitig verheerendste Waldbrand im Gebiet des Waffenplatzes. Das Ausmass der Katastrophe Nach einem rund 20-stündigen Einsatz, an dem insgesamt 1200 Personen beteiligt waren, lautete das traurige Fazit: 115 Hektar Wald waren betroffen. Die eigentliche Brandfläche umfasste 40 Hektar und war vollständig verkohlt, 75 Hektar wiesen Teilschäden auf. Eigentümerin des ganzen Schadensgebiets war die Gemeinde Balzers, wobei jedoch nur 10 Prozent auf Liechtensteiner und 90 Prozent auf Bündner Territorium lagen.

Absterbende Buche im dritten Jahr.

(Foto: Gerhard Wille)

Langjährige und aufwendige Wiederaufforstung Für die Koordination und Umsetzung dieses Projekts, das auf 30 Jahre ausgelegt war, wurde unter der Leitung des Schadenzentrums VBS eine Arbeitsgruppe aus Fachspezialisten bestellt. Der Forstbetrieb Balzers war zum Grossteil für die Wiederherstellung des Waldes zuständig: Abholzen der verbrannten Bäume, Bau von 2,7 Kilometer Maschinenwegen, Massnahmen zur Bodenverbesserung, Setzen von circa 220 000 Nacktwurzlern sowie von 35 000 Topfpflanzen. Den Hauptanteil machte dabei die Föhre aus, gefolgt von der Lär-

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Abgebrannter Bestand.

(Foto: Gemeinde Balzers)

che und den Laubhölzern. Da es sich um ein be­ liebtes Wintereinstandsgebiet des Rotwildes han­ delte, mussten die Aufforstungsflächen zum Schutz des Jungwaldes eingezäunt werden. Nach Beendigung dieser Arbeiten wurden in einem zweiten Schritt die teilweise geschädigten Zonen durchforstet.

ausweist, hat sich auf den trockenen und mageren Böden vielerorts die Föhre als konkurrenzstärkste Baumart behauptet. Die Buche und einzelne Edellaubhölzer bilden in dieser Generation deshalb einen Nebenbestand, dürften jedoch in ferner Zukunft die wichtigen bestandesbildenden Baum­ arten sein.

33 Jahre danach Wer heute im Gebiet And Ruhe und Erholung sucht, spürt nichts mehr von den dramatischen Er­ eignissen, die sich in der Nacht vom 5./6. Dezem­ ber 1985 dort abgespielt haben. So kann in wald­ baulicher Hinsicht, was das Aufforstungsprogramm betrifft, eine durchweg positive Gesamtbilanz ge­ zogen werden. Auf den ehemals kahlen Flächen ist ein standortgerechter Mischwald mit stabilen und gesunden Bäumen herangewachsen, wie er vor rund drei Jahrzehnten anzutreffen war. Obwohl die Waldstandortskarte für einen Grossteil der Flächen Laubbäume als natürliche Bestockung

Waldbrand And 5./6. Dezember 1985. (Foto: Gerhard Wille)

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Massnahmen zur Risikoverminderung Neben der Schadenregulierung waren die Anpas­ sungen der Sicherheitsvorschriften auf dem Waf­ fenplatz­areal sowie zusätzliche Vorkehrungen, das heisst Präzisierung des Schiess­ platzbefehls, Ver­ stärkung der technischen Einrichtungen zur Alarmierung, Anschaffung weiterer Tanklöschfahr­ zeuge und Realisierung von Bauten zur wirkungs­ vollen Brandbekämpfung (zum Beispiel Hydran­ tennetz im Waldbrandgebiet), ein weiterer grosser Aufgabenbereich. 1991 wurde das Brandver­ hütungs- und Brandbekämpfungskonzept fertig­ gestellt, das regelmässig überprüft und überarbei­ tet wird. Schliesslich haben die Schweiz und Liechtenstein im August 2011 eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die Neuorganisation des Waf­ fenplatzes einvernehmlich regelt und der

Wiederaufforstung heute.

Waldbrandgefahr beim Betrieb des Waffenplatzes den eingeforderten Stellenwert beimisst. Die Beurteilung der Wald- und Flurbrandgefahr auf dem Waffenplatz erfolgt heute laufend unter Einbezug der zivilen Einschätzungen der Region (Kantone SG und GR sowie FL) und mündet in das «Feuerfreigabeprotokoll», in dem die Verbo­ te, Einschränkungen und speziellen Anweisungen für den Schiessbetrieb der Truppe enthalten sind. All diese Massnahmen wie auch die geeignete Bestockung und Bewirtschaftung der Zielhänge beziehungsweise von deren Rändern tragen dazu bei, das Brandrisiko aus dem Schiessbetrieb zu minimieren. Gerhard Wille ist der Leiter des Forstbetriebs der Bürger­genossenschaft Balzers.

(Foto: Gerhard Wille)

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ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Bildungszentrum Wald Die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz ist im ausseruniversitären Bereich die grösste ­Anbieterin für berufsbegleitende, eidgenössisch anerkannte Aus- und Weiterbildungslehrgänge in der Südostschweiz. Neben über 550 Dozierenden sind auch zahlreiche Arbeitnehmer- und Arbeitgeber­ organisationen in die Schule eingebunden. Die ibW ist qualitätszertifiziert nach ISO und dem ­eidgenössischen Bildungslabel EduQua. Reto Jenni

Bildungszentrum Wald und Holz am Standort Maienfeld.

(Bilder: Archiv ibW)

Die Geschichte der ibW begann mit einer Vision: Die berufliche Aus- und Weiterbildung, welche in der Region vor 1990 zerstückelt und wenig organisiert war, sollte unter einem gemeinsamen Dach professionell aufgebaut werden. Kanton, Verbände, Gewerkschaften und die Gewerbliche Berufsschule Chur bündelten ihre Kräfte und legten den Grundstein für das damalige Institut für berufliche Weiterbildung, die ibW. Damit begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte in Graubünden bzw. der Südostschweiz – die ibW Höhere Fachschule Süd-

ostschweiz ist heute die grösste Anbieterin von E­rwachsenenbildung im ausseruniversitären Bereich in der Region Südostschweiz. Im Jahr 2008 durfte die ibW das Bildungszentrum Wald in die bestehende Organisationsstruktur integrieren. Geblieben ist nach wie vor die enge Partnerschaft mit Verbänden, Organisationen der Arbeitswelt und der öffentlichen Hand. Aus der einstigen Weiterbildungsschule für gewerbliche und technische Ausbildungen entwickelte sich in über 25 Jahren eine umfassende Weiterbildungsschule mit den vier Teilschulen Technik & Informatik, Wirtschaft, Wald, Holz, Bau & Gestaltung sowie Sprachen, Didaktik & Lifestyle. An den heutigen Schulstandorten Chur (Gürtelstrasse und Sommeraustrasse), Maienfeld (Bildungszentrum Wald, Technologiezentrum sowie altes Rathaus), Sargans und Ziegelbrücke wird ein umfassendes und sich stets den veränderten Bedürfnissen der Wirtschaft angepasstes Weiterbildungsangebot gepflegt und entwickelt. Die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz umfasst heute über 30 Abteilungen mit mehr als 100 verschiedenen, eidg. anerkannten Angeboten. Den Studierenden stehen über 550 Dozierende zur Verfügung, die mit wenigen Ausnahmen alle im Nebenamt arbeiten. Damit ist der Bezug zur Praxis jederzeit sichergestellt; die Dozierenden sind in der Lage, auf die Anforderungen in der Wirtschaft ­sofort zu reagieren.

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Abschlussklasse dipl. Techniker/-in HF Bauplanung, Architektur & Ingenieurbau.

Umfangreiches Weiterbildungsangebot in vier Teilschulen Die Angebotspalette der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz ist umfangreich und bildet eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen ab. Die Teilschule Technik & Informatik umfasst Lehrgänge auf Stufe Höhere Fachschule in den Bereichen Informatik & Wirtschafsinformatik, System-, Elektro- & Gebäudetechnik sowie Energie & Umwelt. Diverse Vorbereitungslehrgänge auf eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen werden in den Abteilungen Elektroinstallation, Auto- sowie Gebäudetechnik angeboten. Im Bereich Wirtschaft finden sich beispielsweise Vorbereitungslehrgänge für eidgenössische Berufs-

prüfungen in den Bereichen Marketing & Verkauf, Finanz- & Rechnungswesen, Human Resources, ­Immobilien, Privat- & Sozialversicherungen, Logistik oder für Technische Kaufleute und Direktionsassistent/-innen. Ergänzt wird die Wirtschafts-Angebotsauswahl mit dem Lehrgang dipl. Betriebswirtschafter/-in HF, dem Nachdiplomstudium dipl. in Unternehmensführung NDS HF sowie diversen Zertifikatslehrgängen und Seminaren. Die forstlichen Angebote sind unter dem Dach der Teilschule Wald, Holz, Bau & Gestaltung untergebracht. Im Bereich Wald können Forstwartinnen und Forstwarte sich zum/zur dipl. Förster/-in HF weiterbilden oder sich in einen unserer Vorbereitungslehrgänge für eidgenössische Berufsprüfungen als Forstwart-Vorarbeiter/-in, Seilkraneinsatz-

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leiter/-in oder Forstmaschinenführer/-in mit eidg. FA ausbilden lassen. Ergänzt wird dieses Angebot mit dem Zertifikatslehrgang Forstwart-Gruppenleiter/-in sowie mit diversen Fachkursen. Im Bereich Holz finden Interessierte viele spannende Weiterbildungsmöglichkeiten in Holzbau (vom/vor Vorarbeiter/-in bis zum/zur dipl. Techniker/-in HF Holztechnik, Holzbau) und Schreinerei (vom Berufsbilderkurs VSSM bis zum/zur dipl. Schreinermeister/-in bzw. dipl. Techniker/-in HF Holztechnik, Schreinerei). Maurer/innen können sich zum/zur Baupolier/-in mit eidg. FA weiterbilden, Bauzeichner/-innen zum dipl. Techniker/-in Bauplanung, Architektur oder Ingenieurbau. Gestaltungsinteressierte finden an der ibW ebenfalls ein Zuhause in den Bereichen Innenarchitektur, Produkt-, Kommu-

nikations- & Interior Design. Abgerundet wird dieser Bereich mit spannenden Kursen. In der Teilschule Sprachen, Didaktik & Lifestyle können eine Vielzahl an Sprachkursen oder Kurse im Bereich Ausbildung für Ausbildende besucht werden. Im Bereich Coiffeure bieten wir die Vorbereitungslehrgänge Coiffeuse/Coiffeur mit eidg. FA sowie dipl. Coiffeuse/Coiffeur (Höhere Fachprüfung) an. Für weitere Informationen besuchen Sie uns online unter www.ibw.ch oder kontaktieren Sie uns per Telefon unter 081 403 33 33 oder per E-Mail unter info @ibw.ch. Reto Jenni ist Marketingassistent/Mediaplanung und Assistent QM bei der ibW in Chur.

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Rheinaufweitung Maienfeld/Bad Ragaz Ein Generationenprojekt für Maienfeld und Bad Ragaz: Die Rheinaufweitung Maienfeld/Bad Ragaz ist ein Projekt, ­welches den Lebensraum in der Region auf­werten soll. Im Moment laufen die Planungsarbeiten. Bis zum Herbst 2019 wird die Aufweitung nun weiter ausgearbeitet. Markus Roth

Im vorletzten Jahrhundert hat der Bau der Rheindämme die Entwicklung des Bündner und St. Galler Rheintals erst möglich gemacht. Der neuzeitliche Wasserbau und Hochwasserschutz verzichtet auf Begradigungen und Kanalisierungen und soll dem Gewässer mehr Raum geben. Das Wasser soll dadurch wieder natürlicher fliessen und der gesamte ökologische Zustand des Gewässers verbessert werden. Ziel der geplanten Rheinaufweitung ist die wechselseitige Aufweitung entlang des Alpenrheins un-

terhalb der Tardisbrücke auf Gemeindegebiet von Maienfeld und Bad Ragaz. Der rund 2,9 Kilometer lange Rheinabschnitt, welcher heute eine Flussbreite von ca. 85 Metern aufweist, soll im Durchschnitt auf rund 174 Meter verdoppelt werden. Bevölkerung und Behörden informiert Die Bevölkerung von Maienfeld und Bad Ragaz sowie weitere Interessierte wurden in Informationsveranstaltungen aus erster Hand über den Stand des Projekts informiert. Bereits im Vorfeld,

Visualisierung der geplanten Rheinaufweitung zwischen Maienfeld und Bad Ragaz.

(Bilder: Archiv Rheinunternehmen)

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von Januar bis Ende März 2018, wurden die Planungsarbeiten in einem offenen Ausschreibungsverfahren ausgeschrieben. Es gingen sieben Angebote ein. Das beauftragte Planerteam, welches sich aus mehreren lokalen Büros zusammensetzt, nahm ab Mai 2018 die Planungsarbeiten auf. Unter der Gesamtprojektleitung des Rheinunternehmens erarbeitete das Planerteam bis Mitte Oktober 2018 mehrere Planungsvarianten. Diese wurden aufgrund von festgelegten und mit den Behörden abgestimmten Kriterien bewertet. Die am besten bewertete Variante wurde mit den betroffenen kantonalen Behörden in Graubünden und St.  Gallen diskutiert. Ebenfalls wurde die Projektierungsvariante den beiden Räten von Maienfeld und Bad Ragaz vorgestellt. Auch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wurde durch die Projektleitung informiert.

Das Auflageprojekt soll bis Ende 2019 abgeschlossen werden. Die Bauherren können einen Ausstieg aus dem Projekt beschliessen, wenn sich zeigt, dass im Verlauf der Planungen das Vorhaben teurer wird als veranschlagt. Ebenso könnte das Projekt eingestellt werden, wenn die Machbarkeit nicht mehr gegeben ist, unter anderem wegen möglicher Grundwasserrisiken oder aufgrund des Materialmanagements der anfallenden Kiesmengen oder anderen Unüberwindlichkeiten. Bis Ende Jahr wird sich demnach zeigen, ob das Projekt realisiert wird. Die Region würde mit der Rheinaufweitung einmalige Lebensräume sowie eine Aufwertung der Landschaft und Biodiversität erhalten durch die Schaffung einer dynamischen Auenlandschaft. Sowohl kantonale als auch kommunale Behörden wollen das Jahrhundertprojekt gemeinsam realisieren.

Auflageprojekt bis Ende Jahr Als nächster Schritt wird die Projektierungsvariante bis zum Herbst 2019 ausgearbeitet werden.

Markus Roth ist Kommunikationsbeauftragter für die Rheinaufweitung zwischen Maienfeld und Bad Ragaz.

Rheinlauf heute im Bereich des Projektperimeters zwischen Maienfeld und Bad Ragaz.

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Faszination Natur im Pro Natura Schutzgebiet Siechastuden Dieses Jahr feiern Pro Natura Graubünden und die Stadt Maienfeld zusammen 30 Jahre Schutzgebiet Siechastuden. Mitten im intensiv genutzten Talboden der Bündner Herrschaft findet sich im Dickicht des Schutzgebiets noch ein wenig Wildnis. Was aber nicht heissen will, dass hier nicht fleissig gearbeitet wird. Jacqueline von Arx

Von den vielen Wasserflächen im Schutzgebiet Siechastuden profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie der Biber, Kammmolche, Uhu und Hermelin, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei trägt besonders die unterschiedliche Ausgestaltung der Wasserflächen zu einer grossen Artenvielfalt bei. Die kleinen Gelbbauchunken mit ihren herzförmigen Pupillen etwa sind auf warmes Wasser angewiesen. Also kleine und seichte Tümpel, die von Vorteil im vorherigen Herbst ausgetrocknet waren, damit die kleinen Kaulquappen von räuberischen Libellenlarven im Wasser verschont bleiben. Ganz anders sind die Ansprüche des ­Bibers: Er wählt tiefe und wenig schwankende Gewässer, damit er im Ufer seine Bauten graben kann und die Eingangshöhle stets geschützt unter Was-

Damit die Artenvielfalt im Schutzgebiet hoch bleibt, braucht es viele fleissige Helfer. Die Schulklassen von Maienfeld leisten jeden Herbst einen Einsatz.

(Bilder: Pro Natura)

ser liegt. Das ist auch der Grund, weshalb die erste Biberfamilie im Kanton Graubünden sich das Schutzgebiet als ihr neues Zuhause ausgewählt hat: Die Biber wanderten zwar den Rhein hinauf in den Kanton Graubünden ein, aber der kanalisierte und stark verbaute Rhein ist für Biber ein zu wenig attraktiver Lebensraum. Eine grosse Fläche des Schutzgebietes ist bewaldet, hier finden die Biber auch im Winter Knospen und viel Rinde, welche sie dringend benötigen, um die vegetationslose Zeit zu überleben. Daher sind die Biberspuren besonders in den Wintermonaten sichtbar. Die Biber sind im Schutzgebiet sehr willkommen, weil sie endlich wieder mehr Dynamik in das Schutzgebiet bringen. Sie fällen Bäume, stauen Gewässer und helfen dadurch mit, dass nicht das ganze Schutzgebiet verwaldet und schaffen zudem neue Gewässer. Eigentlich würden auch Hochwasser, Murgänge, Borkenkäfer und Waldbrände dazu beitragen, dass nicht nur ein dichter Wald im Gebiet wächst. Aber diese wichtigen Prozesse haben wir Menschen allesamt auf ein Minimum reduziert. Baumeister Biber ist als «Biodiversitäter» ein willkommener Mitarbeiter für Pro Natura. So aber organisiert Pro Natura jährlich die Kettensägen des Zweckverbands Falknis und die helfenden Hände der Maienfelder Schüler, um im Schutzgebiet auch Ruderalflächen und Blumenwiesen erhalten zu können. Für Insekten, Reptilien, Vögel und Co. bringen diese offenen und warmen Flä-

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chen im Schutzgebiet einen hohen Mehrwert. In den letzten Jahren ist Pro Natura aber auch immer mehr auf die Hilfe von Zivis und Freiwillige angewiesen, welche die zunehmende Zahl an invasiven Neophyten im Schutzgebiet unter Kontrolle halten. Wie der Name schon sagt, liegt das Problem der invasiven Arten in ihrer raschen Ausbreitung und in ihrem dichten Wachstum. Ohne Gegenwehr würden im Schutzgebiet das Berufskraut und die Goldrute so dicht wachsen, dass die schwächeren einheimischen Arten nicht mehr aufkommen könnten. Gerade in den intensiv genutzten Talflächen ist es aber undenkbar, dass auf den letzten Naturflächen die einheimischen Arten das Nachsehen haben. Der Raum für Wildpflanzen und Wildtiere ist in unserer Kulturlandschaft kaum noch vorhanden. ­ Die Siedlungsflächen werden von Asphalt und arten­ armen Rasen dominiert, während in den Landwirtschaftsflächen die Wildkräuter mit Pestiziden vernichtet werden. Die Naturschutzgebiete von Pro Natura sind daher Naturvorrang-Gebiete. Wenigstens in diesen kleinen Gebieten soll nicht der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen, sondern die Natur. Im letzten Jahr haben die Stadt Maienfeld und Pro Natura den Vertrag für das Schutzgebiet um weitere 30 Jahre unterzeichnet. Um die gute Zusammenarbeit mit der Stadt zu feiern und vor allem auch um der Bevölkerung das schöne Schutzgebiet noch näherzubringen, feiern Maienfeld und Pro Natura am 15. Juni 2019 gemeinsam ein Fest der Begegnung mit Exkursionen und Festbetrieb. Eine von vielen Möglichkeiten, das Schutzgebiet auf einer kundigen Führung besser kennenzulernen.

Weitere Informationen zum Schutzgebiet Siecha­ studen und vielen anderen Pro-Natura-Schutz­ gebieten im Kanton Graubünden inkl. Wandervorschläge können auf der Geschäftsstelle von Pro Natura Graubünden bestellt werden. Jacqueline von Arx ist Geschäftsführerin von Pro Natura Graubünden.

Die Biber sind scheu und nur sichtbar, wenn sich alle ­Besucher ans Wegegebot halten. Ihre Spuren sind jedoch überall im Schutzgebiet sichtbar.

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Das Buch «Wildtiermanagement: Grundlagen und Praxis» Diskussionen rund um den Wolf, den Bären oder den Luchs sind von Leserbriefschreibern häufig behandelte Themen. Themen um die Jagd, den Tierschutz und durch Wild verursachte Schäden in der Land- und der Forstwirtschaft erhitzen Betroffene und Politiker. Es bestehen Probleme mit verschiedenen Wildtieren oder es werden solche befürchtet. Sowohl die Forstwirtschaft wie auch die Landwirtschaft werden häufig mit dem Wildtiermanagement konfrontiert. Gezielte Massnahmen erfordern eine enge Zusammenarbeit mit den Jägern. Die verschiedenen Interessenkonflikte können nur berücksichtigt werden, wenn die Verhaltensmuster von Tier und Mensch bekannt sind. Der Buchautor Professor Sven Herzog ist sowohl Doktor der Forstwirtschaft als auch Doktor der Medizin. Er ist deshalb in der Lage, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Er hat mit dem Werk ein hervorragendes Lehrbuch geschaffen, welches die Grundlage für ein effizientes Wildtiermanagement bildet. Der Autor vergleicht die Zuverlässigkeit von verschiedenen Wilderfassungsmethoden. Diese sind entscheidend für das infrage kommende Wildtiermanagement. Sven Herzog beschreibt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden: Jagdstreckenanalysen, terrestrische Zählungen, Zähltreiben, Zählung anlässlich von Drück-Stöber-Jagden, Scheinwerfertaxation und terrestrische Wärmebilderfassung, Zählung aus Luftfahrzeugen, Abfährten bei Neuschnee, Losungszählverfahren, Distanz Sampling, Fan-Widerfang-Methoden, Schätzungen mittels molekularer Marker. Die Erfassung des Raum-Zeit-Verhaltens von Wildtieren und der Habi­ tate bieten wichtige Grundlagen für ein effizientes Wildtiermanagement. Sie geben Ansätze für mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlage für verschiedene Wildarten. Der Autor zeigt anhand von verschiedenen Beispielen mögliche Jagdstrategien für ein wirkungsvolles Wildtiermanagement im Wirtschaftswald, in Schutzgebieten und in urbanen Räumen auf. Er berücksichtigt

auch Methoden die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen. Ein weiteres Kapitel widmet er dem Management der Neozoen. Das reichhaltige Literaturverzeichnis und das Register geben den Lesern die Möglichkeit, sich weiter in das Thema zu vertiefen. Für solche, die ihr Wissen weitergeben möchten, dient im Anhang zum Buch das Kapitel: Moderation und Mediation. Das Buch ist eine gute Grundlage zur Erkennung der biologisch-ökologischen Zusammenhänge und den möglichen menschlichen Einwirkungen in diese. Forstliche Fachleute, Jäger, Landwirte, Naturschützer, Politiker und solche, die es werden möchten, können von diesem umfassenden Werk profitieren. Quellen Sven Herzog WILDTIERMANAGEMENT Grundlagen und Praxis Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co, Industriepark 3, 56291 Wiebelsheim 264 S., 125 farb. Abb., geb., 14,8 × 21cm ISBN 978-3-494-01714-3; Best. Nr. 494-01714 € 39,95

Rotwild ist im Winter auch innerorts anzutreffen wie hier in Andeer.

(Bild: Oskar Hugentobler)

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37. Skipostenlauf 2019 Flims Laax Falera Bei hervorragenden äusseren Bedingungen mit viel Sonne, frühlingshaften Temperaturen sowie perfekten Schnee- und Pistenverhältnissen fand am 23. März 2019 der traditionelle 37. Skipostenlauf des Vereins Graubünden Wald in Flims Laax Falera statt. 114 Aktive und zahlreiche Gäste nahmen am Anlass teil. Thomas Voneschen und sein Team von Flims Trin Forst sorgten für einen reibungslosen Ablauf eines vergnüglichen Skitags. Den ganzen Samstag lang und überall blickten man in fröhliche Gesichter und traf zufriedene Menschen. Die Rennfahrerinnen und Rennfahrer stammten aus allen Regionen des Kantons. Ob älter oder jünger, ob Ski oder Snowboard alle absolvierten den gleichen Riesenslalom, der aufgrund seiner Länge, seines coupierten Geländes und seiner Kurssetzung als nicht ganz einfach zu fahren bezeichnet werden kann. Der jüngste Teilnehmer war 5 Jahre alt und der älteste Teilnehmer war 77 Jahre alt.

An den drei Posten waren Qualitäten gefragt beim Bogenschiessen, beim Schätzen der Anzahl Holzschnitzel in einem Behälter sowie beim Erkennen von Geräuschen von Forstmaschinen im Einsatz beziehungsweise beim Aufschlagen von gefällten Nadel- oder Laubbäumen auf dem Boden. Alle waren auch hier mit grossem Engagement bei der Sache. Ein wesentlicher Teil dieses Skifests ist jeweils das gesellige Zusammensitzen bei Speis und Trank. Wie immer sorgte die Swiss Helicopter AG, Untervaz, dafür, dass bezüglich Kulinarik keine Wünsche offenblieben. Ein grosser Dank geht an alle grossen und kleinen Sponsoren sowie an alle Helferinnen und Helfer im Hintergrund, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Kinder 1. Arpagaus Fadri 2. Danuser Jann 3. Scherrer Lena Lehrlinge 1. Savioni Giacomo 2. Bossi Gian 3. Kleinstein Niklas Damen 1. Fliri Madlaina 2. Scherrer Martina 3. Arpagaus Barblina Herren 1. Deflorin Michél 2. Derungs Julian 3. Karrer Claudio Weitere Bildimpressionen und die vollständigen Ranglisten finden sich auf www.graubuendenwald.ch.

Kategorie Kinder (v.l.n.r.): Jann Danuser, Cazis; Fadri

Magnus Rageth, Helfer des diesjährigen Skipostenlaufs

Arpagaus, Filisur; Lena Scherrer, Pany. (Bilder: M. Rageth)

in Flims.

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Volle Konzentration beim Bestimmen der Motoren- und Baumgeräusche.

«Wilhelm Tell» am Skipostenlauf.

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Comic Theo & Heinz

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Zusammenarbeit und Austausch unter Forstleuten der Alpenländer Wieso immer im stillen Kämmerlein weiterbrüten? Lasst uns schauen, was der Nachbar so macht. Dies sagten sich 1981 der Tiroler, der Bayrische und der Südtiroler Forstverein sowie der Vorarlberger Waldverein und Graubünden Wald. Die damals lose Vereinigung ARGE Alpenländische Forstvereine wurde aus der Taufe gehoben. Der Kärntner Forstverein wurde im Jahr 2008 in die ARGE aufgenommen. Es folgten der Liechtensteiner Forstverein im Jahre 2009 sowie der St. Galler Forstverein im Jahr 2010. Seit Januar 2015 wird die ARGE alpenländischer Forstvereine nicht mehr als loser Zusammenschluss, sondern als Verein mit Sitz in Innsbruck geführt. Nach wie vor besteht das Ziel des zwischenstaatlichen Gedankenaustauschs, die Probleme der Waldbewirtschaftung im Alpenraum anzusprechen und gemeinsame Lösungsinitiativen zu setzen. Belastungen des Bergwaldes durch Verkehr, Luftbelastung, Verjüngungsdefizite durch Schalenwild oder intensive Freizeitnutzung verlangen nach gemeinsamen und grenzüberschreitenden Initiativen. Der Verein setzt sich zum Wohl des Waldes, insbesondere für die Förderung und Entwicklung des

Schutz- und Bergwaldes im Alpenraum ein und arbeitet für ein besseres, öffentliches Gesamtverständnis über die Zusammenhänge im Bergwald. Wiederkehrende Aktivitäten sind das Herbsttreffen der Mitgliedervereinsgesandten, der jährliche Alpine Schutzwaldpreis HELVETIA sowie die alle drei Jahre stattfindende, grenzüberschreitende ARGE-Tagung. Beim Herbsttreffen werden Aktualitäten aus den Mitgliedsregionen berichtet. In gemeinsamen Diskussionen werden Neuigkeiten vertieft und Probleme mit Lösungsansätzen angegangen. In diesem Rahmen findet der eigentliche vertiefte Berufsaustausch statt. – Der mit HELVETIA-Versicherungen als Sponsor verliehene Schutzwaldpreis bezweckt Öffentlichkeitsarbeit für den Schutzwald. Er wird medienwirksam und mit möglichst zahlreicher, politischer Präsenz durchgeführt. Die diesjährige Verleihung wurde in unserem Vereinsgebiet in Klosters durchgeführt. An dieser Stelle möchten wir euch ermutigen, auch eure Projekte und Tätigkeiten im Schutzwald auf einer Seite kurz zu beschreiben und damit an der nächsten Verleihung teilzunehmen. Ein Formular dazu könnt ihr auf unserer Website finden. Denn wir müssen Schutzwald nicht nur pflegen und nutzen, sondern dies auch zeigen und darüber sprechen. – Dieses Jahr findet wiederum eine ARGE-Fachtagung statt. Der Liechtensteiner Forstverein organisiert den auch für alle Graubünden-Wald-Mitglieder offenstehenden Anlass vom 27./28. Juni 2019. Das Tagungsthema lautet «Umgang mit Naturgefahren: gestern – heute – morgen». Packt die Gelegenheit zum grenzüberschreitenden Austausch und meldet euch beim Liechtensteiner Forstverein an. Wir freuen uns, auch viele GR-Wald-Mitglieder in Vaduz zu treffen. Weitere Informationen können über die Homepage des Vereines angeschaut werden www.arge. forstvereine.eu Walter Krättli ist im Vorstand des Vereins

Vertreter der ARGE.

(Bild: Archiv ARGE)

Graubünden Wald.

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ARGE Alpenländische Forstvereine Tagung 27./28. Juni 2019, Vaduz

Erstmals organisiert der Liechtensteiner Forstverein die im 3-Jahres-Turnus durchgeführte internationale Tagung. Das diesjährige Thema lautet:

Die Veranstaltung beginnt traditionellerweise am frühen Nachmittag des ersten Tages mit Fachvorträgen und einer moderierten Podiumsdiskussion.

Umgang mit Naturgefahren: gestern – heute – morgen

Als Programm für die Begleitpersonen wird zeitgleich zu den Fachvorträgen eine Besichtigungstour rund um Vaduz angeboten. Das Abendprogramm startet mit einem musikalisch umrahmten Stehempfang in der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein. Den Abschluss des Tages bildet ein branchengerechtes Abendprogramm (kurze Grussworte, genüssliches Essen, lustige Unterhaltung) im Vaduzer Saal. Am Folgetag stehen insgesamt 11 Fachexkursionen auf dem Programm. Das Angebot an Themen ist sehr vielseitig und reicht von den ersten Spuren der Besiedlung über die Zunahme der Bedrohung durch Waldbrände bis hin zur Rückkehr von Grossraubtieren in Liechtenstein. Das genauere Programm sowie Anmeldungen können unter www.forstverein.li angeschaut werden.

–– Umgang mit Naturgefahren – gestern Dr. Christian Pfister, Prof. emeritus für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte, Universität Bern –– Umgang mit Naturgefahren – heute Dr. Josef Hess, Regierungsrat Kanton Obwalden, ehemaliger Vizedirektor Schweizerisches Bundesamt für Umwelt –– Umgang mit Naturgefahren – morgen Dr. Sven Kotlarski, Senior Scientist, Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie

Rheinüberschwemmung Gamprin (1927).

Felssturz Kirnitzschtal (2014).

Gletscherrückgang Morteratsch.

© Amt für Kultur, Landesarchiv

© Christoph Starke, LfULG

© Fabian Stamm/WWF

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Jahresbericht 2018 des Vereins Graubünden Wald 1. Vorstand Der Vorstand hielt im Vereinsjahr 2018 vier or­ dentliche Sitzungen ab. Die Schwerpunkte der Vereinstätigkeit können wie folgt zusammenge­ fasst werden: – Skipostenlauf in Splügen vom 24. März – Studienreise nach Sardinien vom 8. bis 13. Mai – Jahresversammlung 2018 in Tarasp und Sur En am 25. und 26. Mai – Lehrabschlussfeier der Forstwarte in Schiers am 29. Juni – Holzhauereimeisterschafen in Valchava am 6./7. Oktober – Herbsttreffen der ARGE Alpenländischer Forst­ vereine und – Vorbereitung der Schutzwaldpreisverleihung 2. Aktivitäten 2.1 Jahresversammlung 2018 Die Jahresversammlung von Graubünden Wald fand am 25. Mai in Tarasp statt. Das Protokoll wurde auf unserer Homepage veröf­ fentlicht. Der Präsident, Mario Riatsch und der Kassier Gisep Rainolter haben dieses Jahr ihre Demission einge­ reicht. Für Rainolter wurde nach sechs Jahren Ma­ rio Denoth als Nachfolger gewählt. Die Präsidi­ umsnachfolge konnte leider bis jetzt noch nicht gefunden werden. Interimistisch wird der Verein von der Vizepräsidentin Cristina Fisler mit Unter­ stützung des gesamten Vorstandes geführt. Im Hinblick auf die voraussichtlich im Frühsommer 2019 stattfindende Abstimmung zur Sonderjagd­ initiative beschloss die Versammlung einstimmig, diese abzulehnen. Der Anerkennungspreis 2018 ging an Ralf Fluor. Er wurde für seine langjährige engagierte Tätigkeit an der Berufsschule in Samedan sowie sein Engage­ ment, insbesondere für den Waldbau, geehrt. Mario Riatsch stellte für die Anwesenden ein aus­ gezeichnetes Programm in einer hervorragenden

Kulisse zusammen: Nach dem köstlichen Mittages­ sen im Hof des Schlosses Tarasp gab es einen Rund­ gang im Schloss mit vielen Anekdoten und einem Konzert von Jörg Perron mit der historischen Orgel. Beim Abendessen in Sur En erzählte uns der Histo­ riker Dr. phil. Paul Eugen Grimm über das Leben und Wirken des ersten Oberforstinspektors Johann Wilhelm Fortunat Coaz. Am nächsten Tag bewun­ derten die Anwesenden eine wieder aufgebaute historische Veltlinerseilbahn. Mit Begeisterung zeigte uns Mario, wie diese funktioniert. Holzrü­ cken mit Pferden und Kalkbrand im historischen Ofen konnten dabei nicht fehlen. Der Tag wurde mit einem schönen Spaziergang durch den Wald, bestückt mit Kunstwerken, abgerundet. Hier noch unser herzliches Dankeschön an Mario und sein Team für die sehr gelungene Veranstaltung. 2.2 Skipostenlauf Am 24. März 2018 gingen 33 Kinder, 10 Lehrlin­ ge, 16 Damen und 69 Herren trotz windigem und kühlem Wetter an den Start des beliebten Skipos­ tenlaufs in Splügen. Dank der guten Organisation des Skiclubs Tambo konnte der Riesenslalom auf einer ausgezeichnet präparierten Piste ausgetra­ gen werden. Nach dem Rennen mussten die Teilnehmer die Glücks- und Geschicklichkeitsposten absolvieren. Auch hier war reger Betrieb und alle gaben ihr Bes­ tes. Es galt ein Rennen auf Stelzen und im Schnee zu laufen, Sandsäcke zu werfen und zuletzt durch Tasten Gegenstände wie gewohnt in einem Kasten zu erraten. Die Postenläufe brachten ein bisschen Bewegung in die Ranglisten des Riesenslaloms. Als Gesamtsieger und Erster bei den Herren durf­ te Flurin Guidon aus Felsberg den Wanderpreis entgegennehmen. Als Zweiter qualifizierte sich Hanspeter Thöni aus Seewis vor dem Vereinsprä­ sidenten Mario Riatsch. Die Atmosphäre war wie in den letzten Jahren sehr familiär. Leider blies ein starker Südwind, welcher die Stimmung bei der Festwirtschaft ein wenig

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trübte. Die Swiss Helikopters verwöhnten uns wieder mit Würsten und Getränken. Wahrscheinlich floss der Lutz besser als das Bier. Dank zahlreichen und grosszügigen Sponsoren stand bei der Rangverkündigung ein toller Gabentisch bereit. Sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten so einen tollen Preis und ein Säckchen mit einheimischen Produkten mit nach Hause nehmen. Graubünden Wald bedankt sich speziell bei Revierförster Marius Furler ganz herzlich für die tolle und reibungslose Organisation der Veranstaltung. 2.3 Studienreise Sardinien Sardinien ist wohl den meisten von uns vor allem als Urlaubsziel ein Begriff. Auf der Studienreise konnten die zwölf Teilnehmenden die Insel von ­einer anderen Seite kennenlernen und dabei viel Spannendes über Flur- und Waldbrände sowie ­deren Bekämpfung erfahren. Weil sich im Zuge der Klimaveränderung auch bei uns extreme Trockenperioden häufen und mit mehr Waldbränden zu rechnen ist, war es sehr interessant zu sehen, wie Forstleute mit entsprechender Erfahrung damit umgehen. Die Studienreise nach Sardinien hat sich für die Teilnehmenden mehr als gelohnt. Sie konnten nicht nur viel Wertvolles zum Thema Waldbrandbekämpfung erfahren, sondern durften auch die ausserordentliche Gastfreundlichkeit der Sarden geniessen und wertvolle Bekanntschaften knüpfen. Dafür gebührt den Kollegen vom Corpo forestale e di vigilanza ambientale und Andreas Moser, der mit seinen Kontakten diese Reise ermöglicht und begleitet hat, ein ganz besonders herzliches Dankeschön. Danke auch an Viola Sala für die Berichterstattung, welche im «Bündner Wald» publiziert wurde.

dungszentrum Palottis in Schiers 29 frisch diplomierte Forstwarte gebührend gefeiert werden. An Tobias Konrad Schuster konnte die goldene Axt für seine Bestnote von 5.4 überreicht werden. An diesem Anlass konnte auch der Anerkennungspreis an Ralf Fluor überreicht werden, was ferienhalber an der Jahresversammlung nicht möglich war. 2.5 Holzhauereimeisterschaften Am 6.  Oktober 2018 fanden in Valchava die Bündner Holzhauereimeisterschaften statt. Mit 61 Teilnehmern, unter anderem waren auch Teilnehmer der Holzhauereiweltmeisterschaft 2018 von Lillehammer dabei, war für Spannung unter den Mitkämpfern gesorgt. Erfreulich war die Teilnahme von 16 jungen Bündnern in der Nachwuchskategorie. Enrico Netzer liess sich mit deutlichem Vorsprung zum Bündner Meister 2018 krönen. Die Tagesbesten der beiden Kategorien Lehrlinge (U24) und Aktive qualifizierten sich an diesem Tag für die ­ Schweizer Meisterschaft 2019 in Luzern. Dank dem grossartigen Einsatz von über 50 Schiedsrichtern und Helfern konnte ein reibungsloser Wettkampf ausgetragen werden. Es bereitete Freude zu sehen, dass sich auch eine beachtliche Anzahl Forstleute unter dem Motto «Dabei sein zählt» am Wettkampf beteiligte. Die Meisterschaft ist auch ein kollegialer und gesellschaftlicher Anlass für das gesamte Forstpersonal. Die anwesenden Vertreter des Swiss Teams stellten sich am Sonntag, 7. Oktober, verdankenswerterweise für einen kleinen Show-Wettkampf zur Verfügung. Diese Vorführung stellte am jährlich stattfindenden Erntedankfest in Valchava dann auch einen Höhepunkt dar und wurde von über 500 begeisterten Zuschauern mitverfolgt.

2.4 Lehrlingsabschlussfeier Mit der Unterstützung vom Amt für Wald und ­Naturgefahren konnten am 29. Juni 2018 beim Bil-

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2.6 VSF 2.6.1 Präsidentenkonferenz des VSF in Olten vom 9. März 2018 Unser Verein wurde an der Präsidentenkonferenz des VSF von Mario Riatsch vertreten. Das Protokoll der Konferenz ist auf der Homepage des VSF pub­ liziert. Hauptthema war wieder der Gesamtarbeits­ vertrag (GAV). Die Ausarbeitung ist noch nicht abgeschlossen. Es ist vorgesehen, diese bis im Jahr 2020 beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) prüfen zu lassen und ab 2021 in Kraft zu setzen. Weiter wurde die dafür wichtige Mitgliederverwal­ tung vorgestellt. Graubünden Wald wird sich den Vorgaben anpassen müssen. 2.6.2 Delegiertenversammlung vom 14. September 2018 in Môtier Das Protokoll der Versammlung kann auf der Website des VSF eingesehen werden. Mattiu Cathomen aus Tamins wird als Ersatz von Markus Tanner von den Delegierten einstimmig in die GPK des VSF gewählt. Die nächste DV findet am 13. September 2019 in Lyss statt. 2.7 ARGE 2.7.1 Vergabe alpiner Schutzwaldpreis Am 2. Februar 2018 fand in Kempten die Verlei­ hung des Alpinen Schutzwaldpreises Helvetia 2017 durch den Verein «ARGE Alpenländischer Forstve­ reine» statt. Nominiert waren insgesamt elf Projek­ te aus den verschiedenen Mitgliedsländern des Vereins. Aus Graubünden ist das Positionspapier unseres Verein in der Kategorie «Öffentlichkeitsar­ beit – Schutzwaldpartnerschaften – Innovation» nominiert worden.

2.7.2 Tagung der Vorstände der ARGE Alpenländischer Forstvereine Die alljährliche Zusammenkunft der Vorstände der ARGE Alpenländischer Forstvereine fand dieses Mal auf Einladung von Graubünden Wald am 19. Oktober in Tarasp statt. Die Sitzung fand wie­ der zusammen mit der Jury des alpinen Schutzwald­ preises statt. Es konnten drei Bündner Projekte für die Verleihung des 2018er-Preises eingereicht wer­ den: «Academia Vivian» aus der Gemeinde Me­ del/Lucmagn, «Sicherstellung einer genügenden Verjüngung in den Schutzwäldern» der Gemeinde Bergün Filisur und die «Waldspielgruppe Zwerg­ land» aus Andeer. Am nächsten Tag konnten die Vorstände das Sie­ gerprojekt von 2011 anschauen, die Valtellinabahn, welche von unserem ehemaligen Präsidenten Ma­ rio Riatsch mit Begeisterung vorgestellt wurde. Aktuelles über den Verein «ARGE Alpenländischer Forstvereine» und vor allem über den alpinen Schutzwaldpreis kann auf der Website der ARGE nachgelesen werden. 3. Kommissionen 3.1 Redaktionskommission «Bündner Wald» Der «Bündner Wald» hat ein neues Kleid bekom­ men. Mit der Sonderausgabe «Coaz» wurde ent­ schieden, auch die übrigen Ausgaben neu zu ge­ stalten. Dies führte zu zusätzlichen Sitzungen. Dabei stellte sich heraus, dass der «Bündner Wald» aufgrund zu hoher Kosten nicht mehr in der Schweiz gedruckt werden kann. Da wir vorgängig nicht informiert wurden und die Kommission der Meinung ist, dass unsere Zeitschrift in der Schweiz, noch besser in Graubünden, gedruckt werden muss, wurden neue Offerten bei einheimischen Druckereien eingeholt. Ohne Mehrkosten für die Trägerschaften kann der «Bündner Wald» neu in Landquart gedruckt werden.

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Die Versammlungsnummer, welche bisher 96 anstatt 64 Seiten umfasste, wird aufgrund unverhältnismässiger Mehrkosten von 2600 Franken bei 64 Seiten belassen. Die erfolgreiche Coaz-Ausgabe war gleichzeitig auch das letzte «Kind» unseres langjährigen Redaktors Sandro Krättli. Er wurde anlässlich der ordentlichen Sitzung im August in Landquart für sein kreatives und engagiertes Wirken mit herzlichem Dank verabschiedet. Als sein Nachfolger konnte Mario Lucchinetti, ausgebildeter Förster und Sachbearbeiter beim Amt für Wald und Naturgefahren, gewonnen werden. Ihm wünschen wir viel Spass bei der neuen Herausforderung. Natürlich bedanken wir uns hier auch bei unserem zweiten langjährigen Redaktor Jörg Clavadetscher und unserer Interviewerin Nina Gansner für die sympathische und konstruktive Zusammenarbeit. Auch zu nennen ist das grosse Engagement von Amanda Feltscher, Sekretärin der SELVA, welche hinter den Kulissen fürs Gelingen unserer Zeitschrift beiträgt. Die Auflagezahlen bleiben weiterhin eine Herausforderung. Unter 1000 Exemplaren ist mit höheren Zustellkosten zu rechnen. Viele Bestrebungen zum Erhalt dieser Zahl sind schon unternommen worden. Die Mithilfe aller ist gefordert und wird am besten mit aktiver Neumitgliederwerbung erreicht.

3.3 Forstpersonalkommission Innerhalb der Forstpersonalkommission fanden keine Aktivitäten statt.

3.2 Forstliche Aus- und Weiterbildungskommission OdA Wald Die forstliche Aus- und Weiterbildungskommission hat unsere Anliegen an einer Sitzung der OdA Wald Graubünden vertreten. Im Herbst wurde das Kursangebot 2019 für das Bündner Forstpersonal zusammengestellt. Das Angebot kann im Internet unter www.wald.gr.ch abgerufen werden. Im Berichtsjahr haben 190 Interessierte das Kursangebot genutzt, was eine erfreuliche Anzahl ist.

3.5 Jahresbericht der Kommission Holzhauereimeisterschaften Die Kommission traf sich zu einer Sitzung. Zurzeit ist vor allem die Ausscheidung für die Schweizer Meisterschaften in Vorbereitung. Wichtigster Anlass waren die 33. World Logging Championship in Lillehammer, Norwegen, vom 2. bis 5. August 2018. Sehr gute Resultate konnte Enrico Netzer in der Kategorie U24 nach Savognin holen. Er wurde im Gesamtklassement Vierter. In der Disziplin Entasten konnte er gar als Weltmeis-

3.4 Arbeitsgruppe Wald und Wild Es wurde eine Sitzung in Klosters abgehalten. Hauptthema war natürlich die Sonderjagdinitiative. Es wurde diskutiert, mit welchen Mitteln und Aktionen Graubünden Wald sich gegen die Initiative einsetzen soll. Wichtig war die koordinierte Vorgehensweise mit den in dieser Frage «Verbündeten» SELVA, Patentjägerverband, Bauernverband, ProNatura und WWF. Eine weitere Sitzung mit der SELVA zur Bündelung der Waldanliegen hat in kleinem Rahmen stattgefunden. Schliesslich unterstützte man die gemeinsame Kampagne mit dem Flyer gegen die Abschaffung der Sonderjagd. Wiederum beteiligte sich GR Wald am «Grünen Tisch», ein Verbund der «grünen Institutionen» im Kanton zur Aufklärung über und Verhinderung von Wildtierfütterung. An einem Medienanlass am 12. Dezember 2018 in Almens wurde anhand der wildsicher geschützten Grüngutdeponie die Wichtigkeit des Themas in Erinnerung gerufen. Leider war das Medieninteresse trotz Neuschnee eher mager. Man beschloss an der anschliessenden Sitzung, die Kampagne im bisherigen Rahmen und in gleicher Zusammensetzung weiterzuführen.

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ter gekürt werden. Arno Illien war als Betreuer der Nationalmannschaft dabei. 4. Mitglieder Ende 2018 verzeichneten wir 558 Mitglieder. 14 Austritte konnten durch 12 neue Einzelmitglieder und ein Kollektivmitglied beinahe kompensiert werden. In diesem Zusammenhang fordere ich alle Mitglieder auf, aktiv für neue Mitglieder zu werben. Vor allem die Revierförsterkollegen bitten wir, in den Forstgruppen unter den Forstwarten, Waldarbeitern und Lehrlingen Werbung zu betreiben. In erster Linie wäre es toll, wenn vermehrt auch Forstwarte den Verein zum Austausch nutzen würden. Andererseits sind wir bestrebt, die Zahl der «Bündner Wald»-Exemplare durch neue Einzelmitglieder hoch zu halten. 2018 verstarben folgende Mitglieder, Ehren- und Freimitglieder, deren Angehörigen wir unser Mitgefühl ausdrücken: Niculin Bischoff Karl Breu Urs Eugster Lorenz Joos Toni Lustig Thomas Meuli Peter Philipp Wilhelm Trautmann-Hitz

endgültige Gestaltung und Umsetzung des GAV, welcher die FOPEKO und unsere Vertreter im VSF beschäftigt. Vereinsintern haben wir die grösste Herausforderung immer noch pendent, die Präsidiumsnachfolge. Die intensive Suche blieb bis dato erfolglos. Zudem wurde im Vorstand entschieden, in einen frischeren Webauftritt des Vereins zu investieren. Zum Schluss möchten wir noch einmal allen danken, welche in irgendeiner Form zum Wohle unseres Vereins beigetragen haben. Speziell zu erwähnen sind: – die Vorstandsmitglieder und Revisoren – unser Kantonsförster Reto Hefti – die Redaktoren des «Bündner Walds» Jörg Clavadetscher, Sandro Krättli und Mario Lucchinetti – das OK der Schutzwaldpreisverleihung: Sandro Krättli, Beat Philipp und Christian Rüsch – der Präsident der Forstpersonalkommission, ­Daniel Buchli, sowie der Co-Präsident des VSF, Arnold Denoth, der immer die Anliegen unseres Kantons vertritt. Vielen Dank auch all jenen, die zum guten Gelingen unserer Vereinsaktivitäten beigetragen und aktiv an unserem Vereinsleben teilgenommen haben. Tiefencastel und Maienfeld, Februar 2019 Für den Vorstand

Mitgliederbestand per 31. Dezember 2018 Ehrenmitglieder: 9 Freimitglieder: 34 Einzelmitglieder: 409 Kollektivmitglieder: 106 Total: 558 5. Dank und Ausblick In naher Zukunft beschäftigen uns noch einige ­Herausforderungen. So wird im Mai über die Sonderjagdinitiative abgestimmt, für deren Ablehnung sich der Verein einsetzt. Noch nicht klar ist auch die

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Budget 2019 Einnahmen Mitgliederbeiträge Zinsen Sparhefte, Obligationen Shop/PR-Artikel Leistungsvereinbarung AWN Graubünden GV Graubünden Wald Tagungen/Veranstaltungen ARGE Alpenländische Forstvereine Schutzwaldpreis Ausgaben Jahresbeiträge Vorstand und Revisoren Verwaltungsaufwand, Steuern Shop/PR Artikel GV Graubünden Wald Tagungen/Veranstaltungen Bündner Wald Leistungen AWN Graubünden Berufsbildung Holzhauereimeisterschaften Berufswettkämpfer Anerkennungspreis/PR ARGE Alpenländische Forstvereine Schutzwaldpreis Einnahmen–/Ausgabenüberschuss

Budget Rechnung Differenz Budget 2018 2018 2018 2019

22 000.00 24 810.00 2 810.00 23 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00 100.00 0.00 – 100.00 0.00 15 000.00 15 000.00 0.00 15 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 2 000.00 0.00 –2 000.00 42 500.00 39 100.00 39 810.00 710.00 80 500.00

10 000.00 9 280.00 – 720.00 10 000.00 3 000.00 3 799.10 799.10 3 000.00 1 000.00 508.75 – 491.25 1 000.00 0.00 0.00 0.00 0.00 1 000.00 –69.95 – 1 069.95 1 000.00 3 750.00 180.00 – 3 570.00 1 000.00 17 500.00 18 198.10 698.10 14 000.00 9 000.00 1 500.00 1 500.00 1 000.00 1 000.00 2 000.00 52 250.00

6 847.35 2 897.55 1 400.00 980.00 152.00 0.00 44 172.90

– 2 152.65 1 397.55 – 100.00 –20.00 – 848.00 –2 000.00 – 8 077.10

9 000.00 0.00 4 000.00 0.00 500.00 42 500.00 86 000.00

– 13 150.00

– 4 362.90

8 787.10

–5 500.00

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Jahresrechnung 2018 Einnahmen Mitgliederbeiträge Fr. 24 810.00 Zinsen Sparheft, Obligationen Fr. 0.00 Shop/PR-Artikel Fr. 0.00 Leistungsvereinbarung Kanton Graubünden Fr. 15 000.00 GV Graubünden Wald Fr. 0.00 Tagungen/Veranstaltungen Fr. 0.00 ARGE Alpenländische Forstvereine Fr. 0.00 Schutzwaldpreis Fr. 0.00

Fr. 39 810.00

Ausgaben Jahresbeiträge Fr. 9 280.00 Fr. 3 799.10 Vorstand und Revisoren Verwaltungsaufwand, Steuern Fr. 508.75 Shop/PR-Artikel Fr. 0.00 GV Graubünden Wald Fr. –69.95 Tagungen/Veranstaltungen Fr. 180.00 «Bündner Wald» Fr. 18 198.10 Leistungen AWN Graubünden Berufsbildung Fr. 6 847.35 Holzhauereimeisterschaft Fr. 2 897.55 Berufswettkämpfer Fr. 1 400.00 Fr. 980.00 Anerkennungspreis/PR ARGE Alpenländische Forstvereine Fr. 152.00 Schutzwaldpreis Fr. 0.00 Fr. 44 172.90 Gewinn/Verlust

Bilanz per 31. Dezember 2018 Aktiven Kassa Fr. 0.00 Bankkonto GKB CK 432.035.200 Fr. 134 691.40 Raiffeisenbank 41660.43 Fr. 0.00 Lager Shop Fr. Debitoren Fr. Verrechnungssteuer Fr. 52.50 Transitorische Aktiven Fr. Total Aktiven Fr. 134 743.90 Passiven Kreditoren Transitorische Passiven Eigenkapital Gewinn/Verlust Total Passiven Vermögensausweis Vermögen am 31.12.2017 Mehrausgaben 2018 Vermögen am 31. 12. 2018

Fr. 25 739.60 Fr. 42 523.10 Fr. 70 844.10 Fr. – 4 362.90 Fr. 134 743.90

Fr. 70 844.10 Fr. – 4 362.90 Fr. 66 481.20

Der Kassier: D. Cavegn Ilanz, 23. Januar 2019 Die Revisoren: P. Murbach/M. Cathomen

Fr. – 4 362.90

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Erläuterungen des Kassiers zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2018 Liebe Mitglieder von Graubünden Wald Im Budget wurde mit einem Defizit von Fr. 13 150.– gerechnet. Effektiv resultierte ein Ausgabenüberschuss von Fr. 4362.90. Dadurch verkleinert sich das Vereinsvermögen per 31. Dezember 2018 auf Fr. 68 481.20. Mitgliederbeiträge Gegenüber der letzten Generalversammlung konnten vier neue Einzelmitglieder und ein Kollektivmitglied hinzugewonnen werden. Leider mussten wir auch den Austritt von elf Einzelmitgliedern und drei Kollektivmitgliedern zur Kenntnis nehmen. Der Austritt der Kollektivmitglieder ist die Folge von Gemeindefusionen. Ehrenmitglieder: 9 Freimitglieder: 34 Einzelmitglieder: 411 Kollektivmitglieder: 106 Total 560 Shop Im Shop führen wir momentan nur noch einige wenige Sackmesser. Kreditoren Diese setzen sich aus der Rechnung an den Bündner Wald und dem Beitrag an den VSF zusammen.

– Berufsbildung (OdA Wald, LAP-Feier, Prämierung der besten Lehrabschlüsse, Fachtagungen usw.) – Berufswerbung (Berufswettkampf Holzerei, Förderung von Berufswettkämpfen, Mitwirkung bei Berufsschauen) – Interkantonale und internationale Kontakte (VSF, ARGE Alpenländische Forstvereine) Der finanzielle Aufwand für diese Aufgaben belief sich im Jahr 2018 auf Fr. 12 276.90. Der grösste Posten darin war die Lehrabschlussfeier in Schiers mit einem Betrag von Fr. 6847.35. Darin nicht enthalten sind die Eigenleistungen des Vereins, welche im Rahmen von diversen Kommissionsarbeiten etc. erbracht wurden. Das AWN unterstützt uns für diese Aufgaben mit Fr. 15 000.– pro Jahr. In diesem Jahr findet der Schutzwaldpreis in Klosters statt. Dieser wird von der ARGE Alpenländischer Forstvereine und der Helvetia Versicherung vorfinanziert. In der Erfolgsrechnung wurden die bis anhin anfallenden Ausgaben und Einnahmen ausgebucht und der Betrag in der Höhe von Fr. 42 523.10 den transitorischen Passiven zugewiesen. Der Kassier: Dumeni Cavegn, 22. Januar 2019

Bankkonto Bis anhin wurde ein Konto bei der Raiffeisenbank Prättigau-Davos geführt. Dieses wurde aus praktischen Gründen aufgelöst und das Guthaben dem bestehenden Konto bei der GKB gutgeschrieben. Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Graubünden Im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Amt für Wald und Naturgefahren übernimmt Graubünden Wald unter anderem folgende Aufgaben:

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Jahresversammlung Graubünden Wald 2019 Verein Graubünden Wald in Maienfeld Programm Freitag, 24. Mai 2019 9 bis 9.45 Uhr Eintreffen der Teilnehmer ibW Bildungszentrum Wald in Maienfeld Kaffee und Gipfeli 9.45 bis 11.30 Uhr Jahresversammlung Graubünden Wald 2019 11.30 bis 12.15 Uhr Apéro im Freien/bei Schlechtwetter im Schulungssaal Rom 12.15 bis 14 Uhr Mittagessen 14.30 bis 16 Uhr Besuch im Grotto Fläscherbad (fakultativ), Weindegustation und Informationen zu Naturschutzprojekten Tagungsschluss

Traktanden 1. Eröffnung durch die Vizepräsidentin 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der Generalversammlung vom 25. Mai 2018 4. Jahresberichtes 2018 5. Jahresrechnung 2018 und Revisorenbericht 6. Budget 2019 und Festsetzung der Mitgliederbeiträge 7. Tätigkeitsprogramm 2019 8. Wahlen 9. Ernennung von Ehren- und Freimitgliedern 10. Anträge 11. Arbeitsgruppe Wald-Wild 12. FOPEKO und Informationen durch Co-Präsident des SFV P. Piller 13. ARGE Alpenländische Forstvereine 14. Tagungsort 2020 15. Informationen des Kantonsförsters R. Hefti 16. Varia Auskunft: Michael Gabathuler, Zweckverband Falknis, michael.gabathuler@zweckverbandfalknis.ch, Telefon 081  330 15 15

Anmeldetalon für die Jahresversammlung des Vereins Graubünden Wald in Maienfeld 24. Mai 2019 Name Vorname Adresse PLZ/Ort Mobile E-Mail Ort/Datum Unterschrift Programm

Preis/Person

Nur Jahresversammlung

kostenlos

Jahresversammlung mit Mittagessen

Fr. 40.–

Jahresversammlung mit Mittagessen und Nachmittagsexkursion

Fr. 50.–

Menü vegetarisch

Ja

bitte ankreuzen

Nein

Rasche Anmeldung ist erwünscht! Rücksendung bis spätestens 10. Mai 2019 an: Amt für Wald und Naturgefahren, Regionalzentrum Landquart, Bahnhofplatz 3B, 7302 Landquart, Frau Susanne Heusser, Telefon 081 257 66 44, E-Mail susanne.heusser@awn.gr.ch

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Vorschau «Bündner Wald» Juni 2019 Waldschutz heute (und morgen?) Es sind nicht nur die «traditionellen» Schadorganismen, die Forschung und Forstdienst immer wieder vor gewisse Herausforderungen stellen. Zunehmend sind es auch neue, uns bisher fremde Organismen, die den Weg irgendwie zu uns finden. Nicht alle sind gefährlich, doch wie erkennen wir das Gefahrenpotenzial rechtzeitig? Und lassen sich alle Organismen klar getrennt in den beiden Schubladen von Schädlingen und Nützlingen ablegen? Gibt es da nicht auch jene Arten, welche von der einen Seite durchaus als nützlich angesehen werden, währenddessen sie von der anderen Seite her bekämpft werden? Zur Jahresmitte servieren wir Ihnen saisonale Lesekost zu diesem Thema und versuchen, einige Arten in ein etwas differenzierteres Licht zu stellen. Redaktion: Jörg Clavadetscher Vorschau auf die nächsten Nummern: August 2019: Forstmaschinen und Ausrüstung im Wald Redaktion: Mario Lucchinetti Oktober 2019: Schweizer Holz – ja, wir wollen es! Redaktion: Jörg Clavadetscher Herausgegeben von Graubünden Wald, Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden und der SELVA. Verleger: Südostschweiz Presse und Print AG,Wald, Südostschweiz CH-7007 Chur Sekretariat: SELVA, Christophe ahnhofplatz 1, CH-7302 Herausgegeben von Graubünden Amt fürPrint, Wald und Naturgefahren Graubünden undTrüb, der­BSELVA. Landquart, Telefon + 41 (0)Production AG, 81 300 22 44, buendnerwald  Redaktoren: Jörg Clava­ detscher, Revier forestal da Val Müstair, CH-7535  selva-gr.ch CH-7007@Chur Sekretariat: SELVA, ­Bahnhofplatz 1, Verlag: © Somedia Amanda Feltscher, Valchava, Telefon + 41 (0) 81 858 58 21, forestal-muestair @ bluewin.ch. Sandro Krättli, AWN GR, Sagastägstrasse 96, CH-7220 Schiers, Telefon

CH-7302 Landquart, Telefon + 41 (0) 81 300 22 44, buendnerwald @  selva-gr.ch Redaktoren: Jörg Clava­detscher,

+ 41 (0) 81 300 24 11, sandro.kraettli @ awn.gr.ch.

forestal-muestair @ bluewin.ch. Mario Lucchinetti, mario.lucchinetti @ awn.gr.ch. Die Redaktion behält sich vor,

Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern Druckvorstufe (Satz, Lithos, Belichtung) : Südost-

Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern. ­Herstellung: Viaduct, 7000 Chur. Erscheint sechsmal

schweiz Presse und Print AG, Südostschweiz Print, Antonin Friberg Druck: Südostschweiz Presse und Print AG, Süd­ostschweiz Print, Postfach 508,

jährlich. Auflage: 1700 Exemplare Inserate: Somedia Promotion, Kasernenstrasse 1, CH-7007 Chur, Telefon + 41 (0) 81 255 51 11, Fax + 41 (0) 81 Telefon

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