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Holzernten mit dem Kern T30

Die Forstunternehmung Woodex AG aus dem Berner Mittelland erwarb schon im Jahr 2000 einen Königstiger (damals Atlas Kern), um die riesigen Mengen Holz zu verarbeiten, die durch den Sturm Lothar umgeworfen worden waren. Danach kamen auch Einsätze in durch Sturm betroffene Länder wie Schweden und Deutschland. In der Schweiz wurde er vermehrt in Starkholzschlägen und Spezialholzereien ein gesetzt und g ezielt verbessert und aufgerüstet.

Marc Walther

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Nach 15 Jahren und fast 17000 Betriebsstunden beschloss die Woodex AG, sich einen neuen und leistungsstärkeren Königstiger anzuschaffen, den Kern T30. Seit 2014 ist die Woodex AG nun im Besitz des neuen Kern T30 und die neue Maschine hat sich bisher mehr als bewährt. Mit zusätzlichen Aufbauten und Ausstattungen wurde er speziell für die erschwerten Bedingungen in den Schweizer Wäldern von der Firma Kern aus Deutschland in enger Zusammenarbeit mit unserem Maschinisten Hansueli Wälchli zusammengebaut. Der neue Kern T30 mit optimaler Gewichtsverteilung, niedrigem Schwerpunkt und hoher Zugkraft (355 kN) in Verbindung mit dem tiltbaren Oberwagen ist ein wendiger Raupenharvester mit ausgezeichneter Standfestigkeit und enormer Steigfähigkeit (über 70 Prozent). Dank der kraftvollen Tiltmechanik (25 Grad nach vorne, 12 Grad seitlich, 6 Grad nach hinten) kann auch in schwierigem Gelände mit hoher Leistung gearbeitet werden.

Einsatzschwerpunkt Ausgestattet mit einem LogMax 7000 Aggregat (Fälldurchmesser 70cm) und einem Ausleger mit doppeltem Teleskopausschub (Reichweite 15 m) und hoher Hubkraft (3 t bei max. Reichweite) können Baumholz -I- und -II-Bestände bei Gassenabständen von 25 bis 30 m vollmechanisiert ausgeführt werden. Aufwendiges und teures Vorfällen sowie Vorrücken erübrigen sich, was zu tieferen Kosten in den Durchforstungen führt. Mit seiner enormen Hubkraft kann er auch in Altholzbeständen (Nadel- und Laubholz) und Dauerwäldern sehr schonend und effizient arbeiten. Bäume und Stämme können aus der Naturverjüngung gehoben werden, damit diese geschont wird. In solchen Beständen sind meistens ein bis zwei Forstwarte zum Vorfällen und Anschroten der Bäume nötig. Die vorhandene Naturverjüngung sollte unbedingt so gut wie möglich geschont werden, denn künstliche Verjüngung (Pflanzung und zum Teil Schützen) und die folgenden Arbeiten (Austrichtern) verursachen hohe und unnötige Kosten, die bei den Holzerntekosten leider oft nicht berücksichtigt werden.

Fahrwerk Die Firma Woodex AG hat sich bewusst für die neuen Zweisteg-Stahlbänder entschieden. Die Stege sind sehr niedrig und schonen die Waldstrassen. Um im steilen Gelände genügend Traktion zu erhalten und die Sicherheit für den Maschinisten während des Arbeitens zu gewähren, können auf die Stahlbänder zusätzlich 10 Spikes mit einer Länge von 9 cm pro Seite angebracht werden (durch den langjährigen Harvesterfahrer H. U Wälchli selber entwickelt). Das Raupenfahrwerk mit einer Auflagefläch von 5,4 m² macht den Kern 30T mit seinem Eigengewicht von 35 t zu einem der boden

Der Königstiger Kern T30 ist der geeignete Harvester im Baumholzbereich.

schonensten Harvestern. Um auch Asphaltstrassen zu befahren und Strassenholzereien auszuführen, ohne Schäden am Belag zu verursachen, können innerhalb von 45 Minuten auf die Zweisteg-Stahlbänder Gummiraupen aufgezogen werden.

Aufarbeitungsradius Ein weiterer Vorteil des 30T besteht darin, dass dank dem ringsum schwenkbaren Oberwagen ein Aufarbeitungsradius von 360 Grad besteht. Durch dieses System muss nicht ständig hin und her gefahren werden, was zu einer zusätzlichen Beanspruchung des Bodens führen würde, und hinter der Maschine kann Holz vorgefällt werden, ohne dass die Maschine wenden muss.

Winde Um Bäume vor- und umzuziehen, ist am 30T zusätzlich eine 13-t-Adlerwinde angebracht. Dadur ch muss nicht noch zusätzlich ein Schlepper in den Holzschlag gebracht werden. Ein weiterer Vorteil bei diesem System liegt darin, dass in steilem Gelände das Holz mit dem Aggregat festgehalten werden kann, damit das Holz beim Seillösen nicht wieder den Hang herunterrutscht.

Schild Weiter ist der 30T mit einem Schild ausgestattet. Dies ermöglicht dem Harvesterfahrer in kupiertem Gelände, die Rückegassen für den nachfolgenden Forwarder befahrbar zu machen, um seitliches Gefälle auszugleichen, ohne dass vorher mit einem Schlepper oder Bagger die Rückegassen vorbereitet werden müssen, um ein sicheres Rücken des Holzes zu ermöglichen. Auch das anfallende Astmaterial auf der Waldstrasse kann mit diesem Schild in einem Zug abgestossen werden.

Transport Die günstigen Aussenmasse und das optimale Gesamtgewicht (Gesamthöhe 3400mm, Breite 30 00 mm, Gewicht 32 t) gewährleisten Transporte

mit normalen Tiefladern. Für den Transport steht ein Firmeneigener LKW mit Tieflader zur erfügung.

Hauptdaten Eigengewicht 34 900 kg Höhe 3400 mm Br eite 3000 mm Kran Reichweite 15 m Hubkraft bei 15 m 3 t Forstausleger mit zwei unten liegenden Hubzylindern, mit doppeltem Teleskopausschub Steigvermögen 70 Prozent Stahlbänderbr eite 600mm mit Spikes und Gummiraupen Bodenfreiheit 600 mm Aggregat LogMax 7000

Fälldurchmesser 70cm Winde Adler 13 t

Kosten Die Kosten sind abhängig vom Arbeitsvolumen 500–1000 fm CHF 380 .–/Std. 1000–1500 fm CHF 360.–/Std. 1500–2000 fm CHF 350 .–/Std. ab 2000 fm CHF 340.–/Std.

Es wird zusätzlich eine Anfahrtspauschale erhoben, die Höhe dieser Pauschale ist abhängig vom Abladeort der Maschine.

Marc Walther ist Förster und arbeitet für die Firma Woodex AG.

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Funkferngesteuerte «Langstreckenbahn»

Die funkferngesteuerte Langstreckenbahn vereint einige der Vorteile der Langstreckenseilbahn und des Mobilseilkrans. Dank der Funkfernsteuerung kann ein Mann eingespart werden und somit können die Holzerntekosten deutlich gesenkt werden.

Beni Brunner

Bis noch vor ungefähr 20 bis 25 Jahren war der Mobilseilkran in Graubünden nur sehr selten anzutreffen. Auch für kürzere Bringungsdistanzen wurde oftmals die altbewährte Langstreckenbahn eingerichtet, um das Holz im Seilkrangelände an die Abfuhrstrasse zu bringen. Erst durch die rasante Entwicklung von Mobilseilkranen wurde die Langstreckenbahn immer mehr und mehr zurückgedrängt in Einsatzgebiete, wo die Seildistanzen zu gross waren für die Mobilseilkrane. Dies hatte auch zur Folge, dass die technischen Weiterentwicklungen bei Langstreckenbahnen, im Gegensatz zu den Mobilseilkranen, schon seit langer Zeit stehen geblieben sind. Die letzten namhaften Verbesserungen bei den Schlittenwinden fanden vor ungefähr 30 Jahren statt, als die hydrostatischen Winden auf den Markt kamen und die Winden mit den Handschaltungen ablösten. Auch durch einen stetigen Ausbau der Waldstrassen und des Waldstrassennetzes wurden die Seillinien tendenziell kürzer, was wiederum den Einsatz von Mobilseilkränen ermöglichte. Man konzentrierte sich zusehends auf die Bewirtschaftung und Pflege von besser erschlossenen Wäldern und vernachlässigte Nutzungen in abgelegenen Gebieten, welche nur mit Langstreckenbahnen bewirtschaftet werden konnten. Auch dazu beigetragen hatte der sinkende Holzpreis, welcher den Einsatz von Langstreckenbahnen nicht gerade begünstigte. Erst durch den Bau des Grosssägewerkes in Domat/Ems (2006) wurde es wieder interessanter, auch abgelegene Gebiete zu nutzen, wo häufig grosse Holzvorräte und eher überalterte Bestände sind. Einer der grössten Nachteile der konventionellen Langstreckenbahn gegenüber dem Mobilseilkran ist, dass der Maschinist zum Teil sehr viel Zeit braucht, um zu Fuss zur Winde zu gelangen. Nicht selten startete der Windenfahrer eine Stunde früher im Werkhof, damit er bei der Winde war, ohne dass der Rest der Crew lange warten musste, bis man mit Seilen beginnen konnte. So konnte die ohnehin schon sehr grosse unproduktive Zeit etwas minimiert werden. Ausserdem ist die Aufgabe

Die Winde der Firma Kyburz kann sich per Funk steuern lassen und benötigt somit keinen Maschinisten.

des Windenfahrers sehr monoton und mit der Zeit darum auch sehr langweilig. Niemand wollte diese Aufgabe des Windenfahrers für längere Zeit übernehmen, was es schlussendlich sehr schwer machte, eine gute Mannschaft für diese Langstreckenbahnen zusammenzuhalten. Im Jahr 2012 wurde ich auf eine Winde aufmerksam, welche durch eine Funkfernsteuerung bedient werden konnte, die Kyburz K50. Für folgende Punkte braucht es meiner Meinung nach gute Lösungen, damit eine Winde für Langstreckenbahnen überhaupt ohne Maschinist funktionieren kann: –  eine äusserst zuverlässige Seilwicklung, welche loses Seil auf der Trommel verunmöglicht –  eine geeignete Bremsvorrichtung –  genügend Reichweite für die Funkanlage Die Firma Kyburz aus Uzwil, welche in der Schweiz dank der Entwicklung des Seilausspulers führend war in der Herstellung von Forstseilwinden für Forstschlepper und Forsttraktoren, wagte sich daran, eine solche Winde für Langstreckenbahnen zu bauen. Das sehr grosse Know -how in der Herstellung von hydraulischen Seilausspulern war sicher der Schlüssel dazu, dass diese Winde überhaupt zuverlässig genug funktionieren kann, sodass sie nicht überwacht werden muss von einem Maschinisten. Ausserdem wird die Seilspannung und Wicklung noch zusätzlich durch Sensoren überwacht.

Technische Daten der Kyburz-K50-Schlittenwinde –  Motor: 4-Zylinder Perkins Dieselmotor (106 kW, ca. 160 PS bei 22 00 n/min) –  Zugkraft der Winde: 5 t (leere Tr ommel) 4 t (volle Trommel) –  Seiltrommel mit 1500m, 11 mm Drahtseil (verdichtet) –  Seilführung vollautomatisch mit hydraulischer Seilvorspannung beim Einzug und Ausstoss –  stufenlose Geschwindigkeitsregelung (0–7 m/s) –  automatische Wegmesssteuerung mit Start-ZielAutomatik, acht Sattelpositionen wählbar –  grosse Scheibenbremse dir ekt auf Seiltrommel wirkend –  zwei hydraulisch wirkende Negativ-Bremszangen (Totmannbremse) –  zwei hydraulisch proportional wirkende Negativ-Bremszangen (Betriebsbr emse) –  Gewicht: 3000kg (ohne Seil) einfach zerlegbar in drei flugtaugliche Einheite –  Seilwindenrahmen in Leichtbauweise, mit vier Zylinder zur Nivellierung der Winde

Wir entschlossen uns im November 2013 zum Kauf dieser Winde. Uns war durchaus bewusst, dass wir damit Neuland betreten und ein gewisses Risiko eingehen. Wir nahmen diese Winde das erste Mal im Januar 2014 in Betrieb. Wir wollten diese Langstreckenbahn zuerst an einem Objekt testen, wo die Winde leicht zugänglich war, sodass wir das ganze überwachen und im Notfall einschreiten konnten. Alles hat schon beim ersten Einsatz sehr gut funktioniert und wir gewannen schnell genug Vertrauen, um die Winde allein zu lassen. Mittlerweile haben wir über 4000 Stunden mit der Maschine gearbeitet (was eher viel ist für eine Langstreckenbahn, in 5 ½ Jahren) und konnten sehr viel Erfahrung damit sammeln. Einige Punkte sind dabei hervorzuheben: –  Die Seilwicklung sowie die Überwachung mit Sensoren hat sich als sehr sicher und zuverlässig erwiesen. Es setzt allerdings auch voraus, dass alles richtig eingestellt wird bei der ersten Fahrt. –  Bei der Verwendung dieser Winde ist auch ein Ausspullaufwagen ein absolutes Muss. Wir setzen den Laufwagen «Bergwald Power-Hybrid» ein, welcher eine Ausspulkraft von ca. 600kg hat. Die Schwierigkeit dabei war, die Steuerung des Laufwagens mit der der Winde zu vereinen. Die Ausspulgeschwindigkeit des Laufwagens sollte gleich sein, wie die der Winde. Das tönt einfach, hat uns aber eine Menge Zeit und Aufwand gekostet, bis es perfekt funktionierte. Der Hersteller des Laufwagens musste mit dem Her

steller der Winde zusammenarbeiten und die Software dabei so anpassen beziehungsweise zum Teil umschreiben, bis es passte … –  Durch die vier Nivellierzylinder am Windenchassis und durch die bewegliche Einzugsrolle direkt vor der Windentrommel ist das Hinstellen der Winde sehr einfach und man kann enorm Zeit sparen. Auch ist die Maschine schon mit einem Planenverdeck ausgestattet, was den Bau eines Windendachs etc. überflüssig macht –  Da die Ankerbäume von Winde und Tragseil sowie allfällige Rollenbäume nicht vom Maschinisten dauernd überwacht werden können, ist eine sehr seriöse und starke Bauweise der Seilbahn sehr wichtig und nichts für Anfänger. Viel Erfahrung im Bau von Langstreckenbahnen ist eine Voraussetzung, um diese Anlage aufzubauen und zu betreiben. –  Da der Lastenbildner im Wald und der Mann auf dem Abladeplatz durch die Fernbedienung selber die Kontrolle über die Winde haben, wird das Arbeiten sehr viel sicherer und auch direkter. Es ist keine Kommunikation mit dem Maschinisten auf der Winde per Funk mehr nötig, welches auch Verzögerungen verursacht. Wenn man den Joystick loslässt, stoppt die Winde (ausser wenn die Last per Automatikfahrt zum Abladeplatz unterwegs ist – dann muss extra «übernommen» werden durch eine bestimmte Tastenkombination, damit der Wagen nicht ungewollt anhält bei der Fahrt). –  Allgemein ist die Funksteuerung sehr zuverlässig (auch über Distanzen von mehr als 15 00 m) und sehr angenehm zu bedienen. Mich persönlich hat es ein wenig überrascht, dass die Funkanlage so wenige Probleme machte und wir immer guten Empfang hatten. Dafür muss aber auch die Antenne (welche mit einem ca. 100m langen Kabel mit der Winde verbunden ist) gut gesetzt werden. Es empfiehlt sich manchmal, vor allem bei schwierigem Gelände, die Antenne etwas exponiert (zum Beispiel ein paar Meter auf einen Baum) zu platzieren und dafür ein paar Minuten mehr aufzuwenden. –  Die Zeitersparnis, durch das Wegfallen des Fussmarsches zur Winde (und am Abend zurück) hat meine Erwartungen übertroffen. Der Computer der Winde schaltet sich selber ab, wenn 30 Minuten kein Signal gesendet wird, und kann am Morgen per Funksteuerung wieder aktiviert werden. Somit muss man in der Regel nur zum Auftanken zur Winde gelangen. Durch einen zusätzlichen Tank, welcher mit der Winde gekoppelt werden kann, wird das auf einmal pro Woche minimiert. –  Das Fassungsvermögen der Seiltrommel (1500m) gibt natürlich auch die maximale Einsatzdistanz dieser Langstreckenbahn vor. Unsere Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass die Produktivität stark abnimmt, wenn die Seilbahnen länger werden als 1200 m, und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber einer Winde mit Windflügelb emse sich verringert. Das Fahrtempo mit Last bergab ist mit einer Winde mit Windflügelb emse deutlich höher als bei der Kyburz K50. Es hängt aber auch davon ab, wie steil das Gelände ist. Bei flache en Bahnen ist der Unterschied gering und nimmt zu, wenn es steiler wird. Die Hydraulik der Kyburz regelt die Geschwindigkeit, auch damit ein Überdrehen vermieden wird. Bei zu hohem Hydraulikdruck greift die Scheibenbremse ein, um zusätzlich abzubremsen. –  Uns hat allerdings überrascht, dass die Winde bei Bergfahrt mit Last sehr schnell ist. Dies macht die Kyburz auch im Bergauf-Betrieb für grössere Distanzen zu einer echten Alternative, wo zum Beispiel die Anfahrt oder die Platzverhältnisse einen Einsatz von einem grossen Kippmast nicht zulassen. –  Durch die spezielle Bauweise der Winde kann diese einfach in drei Einheiten zerlegt werden. So kann diese mit dem Helikopter transportiert werden. Leider ist die Einheit mit der Seiltrommel schwerer als angegeben und mit 1400kg nicht

mehr mit einem kleineren Helikopter zu bewältigen. Wir flogen die Winde meistens in zwei Teilen mit dem K-Max Helikopter. Dadurch konnte das Zugseil auf der Trommel gelassen werden. Somit hat sich das spätere aufziehen des Zugseils erübrigt. Für den Transport auf der Strasse ist die Winde mit zwei Rädern ausgestattet, welche leicht ans Chassis montiert werden können und als «Anhänger» mit dem Traktor transportiert werden kann. –  Durch die eher grosse Komplexität des ganzen Systems ist ein gut eingespieltes Team nötig, bei welchem jeder die Vorgänge, Gefahren etc. bei der Holzbringung mit einem solchen System schon gut kennt. Wir setzten hier nur Personal ein, welches schon Erfahrungen mit normalen Langstreckenbahnen hat oder schon länger mit Mobilseilkranen gearbeitet hat. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit dieser Langstreckenbahn eine nur kurze Einarbeitungszeit nicht genügt und darum können wir damit auch nicht mit Personal

Die neben der Winde montierte Funkantenne gewährleistet eine gute Funkverbindung über grössere Distanzen.

(Bilder: Beni Brunner)

von Gemeindeforstbetrieben zusammenarbeiten, wie wir es sonst manchmal machen. –  Wenn die Winde ohne Maschinist alleine im Wald steht, sind besondere Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Rund um die Winde sowie die Gefahrenbereiche bei Rollen, Seileinzug usw. müssen abgesperrt werden. Besonders wenn die Winde in der Nähe eines Wanderwegs oder einer Waldstrasse ist, muss man besonders gut absperren. Manche Leute sind sehr neugierig und nähern sich der Winde, ohne sich der Gefahren bewusst zu sein.

Maschinenkosten/Anschaffungskosten Neupreis der Winde CHF 250 00 0.–Laufwagen CHF 40 00 0.–Tragseil, Zugseil CHF 20 00 0.–Zubehör (Sättel, Seile, Rollen, Diverses) CHF 30 00 0.–Gesammte Anschaffungskosten CHF 340 00 0.–

Die Maximale Lebensdauer haben wir auf 10 000 Maschinenstunden geschätzt, was ungefähr 15 Jahren entspricht bei 600Std./J.

Jahreskosten/Kosten pro Stunde Amortisation pro Jahr (ohne Zug- und Tragseil) CHF 22 700.–Kosten für Zug- und Tragseile, pro Jahr CHF 5000.–Service, Unterhalt CHF 2000.–Reparaturkosten (Rep. Faktor 0,8) CHF 20 000.–Versicherungen, Diverses CHF 1500.–Kosten pro Jahr CHF 51 200.–

Kosten pro Stunde, bei 600 Std./J. CHF 85.–Kosten für Diesel pro Stunde CHF 10.–Total Kosten pro Stunde (Selbstkosten) CHF 95.– (ohne Laufwagen) Durch die Funkfernsteuerung kann natürlich weitgehend auf den Maschinisten verzichtet werden. Dadurch werden die Personalkosten für den Betrieb dieser Langstreckenbahn um fast einen Drittel gesenkt, gegenüber der herkömmlichen Langstreckenbahn. Schlussfazit Aus meiner Sicht ist mit dieser Kyburz-K50-Winde mit Funkfernsteuerung wirklich ein Meilenstein in der Langstrecken-Seilkrantechnik gelungen. Diese Winde ersetzt zwar nicht total die konventionellen Winden, weil die Einsatzdistanz auf (maximal) 1500m beschränkt ist, hat uns aber wirklich überzeugt im Einsatz bei Seillinien von ca. 400m bis 12 00m im Bergabbetrieb und 600 bis 1200m im Bergaufbetrieb. Unsere Bedenken bezüglich der Funksteuerung und der Anfälligkeit des gesamten Systems waren schnell verflogen. Allerdings hängt der Erfolg wirklich davon ab, wie gut die Anlage montiert und wie damit umgegangen wird. Personal mit viel Erfahrung mit Langstreckenbahnen und einem technischen Flair sind dabei entscheidend. Die Einsparung des Windenfahrers ist aber für uns ein so grosser Vorteil, dass man dafür die Nachteile gerne in Kauf nimmt. Beni Brunner besitzt ein Forstunternehmen in Safien. Inserat Florinett AG Medium: Bündner Wald Version: 2017.11.03 Masse: 144x100mm (für Format A6 quer) Schrift: Segeo UI, Segeo UI Semibold Schriftgrösse: 9.5 - 13

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