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Motorsägen Dok

Die Motorsäge ist wohl das wichtigste Werkzeug für die Waldarbeiter. Damit die Motorsäge den täglichen Strapazen im Wald gewachsen ist, muss diese ordentlich gewartet werden. Kleinere Mängel lassen sich oft durch die Waldarbeiter vor Ort beheben, hingegen schwer wiegendere Störungen werden durch einen Motorsägenmechaniker behoben.

Daniel Casty

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Die rasante Entwicklung im Schmiedegewerbe führte dazu, dass zu den Berufen Huf- und Wagenschmied sowie zu denen des Bau- und Fahrzeugschmieds die Berufsbezeichnung des

Das Antivibrationssegment sorgte dafür, dass die Motorsäge wesentlich vibrationsärmer wurde.

Landmaschinenmechanikers dazukam. Am 26. Dezember 1960 trat das erste Reglement in Kraft, in welchem der Landmaschinenmechaniker als Berufsbezeichnung vorkam. Da immer weniger Betriebe Schmiedearbeiten ausführten, entstand 1976 ein neues Reglement, in dem nur noch der Landmaschinenmechaniker vorkam. Von 1991 bis 31. Dezember 200 6 war ein Reglement gültig, das den Beruf des Landmaschinenmechanikers in drei Untergruppen (Schwerpunkte) einteilte, Landmaschinenmechaniker, Baumaschinenmechaniker oder Motorgerätemechaniker (Auszug Mechaniker Wikipedia). Die Motorgerätemechaniker/innen warten und reparieren motorisierte Maschinen und Geräte, die vor allem in der Gartenpflege und Forstwirtschaft, im Obst- und Rebbau, im Kommunal- und Winterdienst und in der Reinigung eingesetzt werden. Dazu zählen Motorsägen, Trimmer, Motorsensen, Rasenmäher, Heckenscheren, Hochdruckreiniger, Schneeräumungsgeräte, Bodenreinigungsmaschinen und Kommunalfahrzeuge. In den letzten zehn Jahren kamen noch die vielen sehr leistungsfähigen Akkugeräte dazu sowie das grosse Aufkommen der Mähroboter. Die Ausbildung dauert vier Jahre und wird meistens in einer Reparaturwerkstatt ausgeübt. Hauptsächlich in der Kategorie Motorsägen und Rasenmäher hat sich in den letzten 40 Jahren viel verändert.

Wenn man bedenkt, dass früher fast alle Teile, ausser der Tankdeckel und Teile des Luftfilters, aus Metall waren, brachten diese Geräte ein stattliches Gewicht auf die Waage, jedes Teil war doppelt verschraubt, dies wiederum brauchte Platz und war für den damaligen Besitzer und den Mechaniker relativ einladend, um daran zu «schrauben». Das heisst, man konnte als Laie viel selber reparieren oder ersetzen. In der Reparaturwerkstatt konnte alles repariert werden und wenn nicht vorhanden, wurde kurzerhand ein fehlendes Teil neu hergestellt oder von einem anderen Gerät so abgeändert, dass es passte. Die Reparatur einer Motorsäge setzt einmal ein Mechanikergrundwissen voraus und das Verständnis und Wissen, was so eine Motorsäge den ganzen Tag so leistet und wie diese vom Besitzer behandelt und gewartet wird.

Häufigste Schäden –  Kolbenfresser (früher, vor dem Betrieb mit Alkylatbenzin die häufigsten Schäden –  Ver gaser –  Elektronik –  Ölpumpe –  Verschleissteile Schiene, Ketten, Kupplung, Ringkettenrad, Kettenfänger, Gashebel, Bügel usw. –  servicebedingte Teile: Luftfilte , Benzinfilte , Zündkerze, Tankentlüftung, Ölantrieb, Gaszug

Unterhalt Oft ist weniger mehr! Beim Unterhalt und der Pflege der Motorsäge kommt es nicht darauf an, dass das Gerät von aussen top aussieht (das erreicht man in zwei bis drei Minuten mit dem Hochdruckreiniger, ist jedoch ein No-Go für Motorsägen!) –  Schneidegarnitur Schwert/Schiene/Ölzufuhr –  sauberer Luftfilter nur mit Seifenwasse gewaschen und mit Luft ausgeblasen und getrocknet (nicht im Kleinteilereiniger reinigen) –  sauberer V ergaserraum –  Lüfterrad und Lüftergehäuse sauber –  Kühlrippen, im Prinzip alles, wo die Luft zur Kühlung des Motors durchfliessen mus –  Zündkerze, wenn keine Störungen, nur alle zwei bis drei Wochen ausschrauben –  wöchentlich alle Schrauben kontrollieren und wenn nötig festziehen

Die Motorsägen wurden in den letzten 30 Jahre konstant weiterentwickelt. Sie sind heute wesentlich leichter als damals.

Tipps und Tricks Gut 40 Jahre befasse ich mich mit den Motorsägen und Kleingeräten und finde die Entwicklung enorm spannend, im Frühjahr wurden wir auf die neuen Motorsägen mit Einspritzmotoren geschult, also Motorsägen ohne Vergaser. Durch meine berufliche Laufbahn konnte ich mit sehr vielen Motorsägen arbeiten und diese auch reparieren, also von der Stihl Contra über die gängigsten Modelle bis jetzt zur 500i mit Einspritzung. Es sind hochdressierte Kleinmotoren, welche eine enorme Leistung erbringen müssen. –  Schneidegarnitur im Topzustand halten –  Luftzufuhrkanäle und Kühlrippen sauber halten –  nur hochwertiges Alkylatbenzin verwenden –  nur hochwertiges Kettenöl verwenden –  höre auf deine Motorsäge, wenn Sie läuft, dann erkennst du auch, wenn etwas nicht stimmt (ist bei den elektronischen Vergasern schwieriger, da die sehr lange alles regeln bis es fast zu spät ist) –  Luftfilter häufiger wechseln (ist die Lunge d Motorsäge) –  Benzinfilter kont ollieren, wenn nötig wechseln

Die Kühlrippe sollte sauber sein damit der Zylinder ausreichend gekühlt wird. Fleissiger Unterhalt kann einige Kolbenklemmer ersparen. (Bilder: Daniel Casty)

Damit der Vergaser genügend Luft erhält, muss der Luftfilter täglich gereinigt werden.

–  Zündkerze immer von Hand bis zum Anschlag einschrauben (nicht direkt mit dem Kombischlüssel, so bleibt das Gewinde im Zylinder immer ganz –  wöchentlich Nadellager schmieren und Ringkettenrad kontr ollieren –  Schraube im Kunststoff immer zuerst eine halbe Umdrehung bis zum «Sitz» zurückdrehen vor dem Einschrauben (ansonsten schneidest du immer ein neues Gewinde, bis kein Material mehr vorhanden ist) –  ständig alle Schrauben kontrollieren –  fehlende und lose Teile so rasch als möglich ersetzen oder festziehen, so hast du geringere Vibrationsschäden an der ganzen Motorsäge «Gut gepflegt ist schon halb gesägt.

Daniel Casty, der über 30 Jahre Berufserfahrung als Motorsägenmechaniker besitzt, wünscht euch gut Holz.

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