BUND aktiv
Bund–für Der BUND Umwelt und vor Ort aktiv Naturschutz Deutschland
FREUNDE DER ERDE
Das BUND-Jahr in Hessen 2
2009
Inhalt
Vorwort
Der BUND – vor Ort aktiv
Der BUND – hessenweit aktiv
3 Biotop- und Landschaftspflege
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Energie und Klimaschutz
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Müll
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Verkehr
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Öffentlichkeitsarbeit
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Umweltbildung
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Jubiläen, Geselligkeit und Ausflüge
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BUNDjugend
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Artenschutz
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Biotop- und Landschaftspflege
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Energie
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Gentechnik
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Ehrungen
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Öffentlichkeitsarbeit
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Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert
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Die Arbeitskreise im BUND Hessen
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Die Geschäftsstelle des BUND Hessen
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Einnahmen und Ausgaben 2009
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Mitglieder- und Fördererentwicklung 2009
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Impressum
Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Prof. Hans Ackermann, Margit Bach, Mercedes Bindhardt, Guido Carl, Claudia Dirr, Sara Engelbrecht, Sonja Gärtner, Andrea Graf, Susanne Klippert, Hans-Joachim Kretz, Wohlrad Lang, Brigitte Martin, Dr. Werner Neumann, Wolfram Niebling, Gabriele Rauch, Thorwald Ritter, Michael Rothkegel, Richard Schmidt, Zita Sprengard, Ingrid Stadelmann, Bernd Steioff, Dr. Claudia Weiand, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn Redaktion: Regine Müller Anhang: Wohlrad Lang Titelfotos: Julia Beltz, BUNDjugend, BUND Kirchhain, Hans-Joachim Kretz, Dr. Hubert Müller, PIXELIO.DE/Rainer Sturm, Herwig Winter Layout: Julia Beltz Druck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im März 2010
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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser, Schwitzen für Hummeln und „en gude Schoppe“, Grashüpfer in Aktion und ein Seniorenhippie mit Hund. Drei Beispiele für die vielfältigen Aktivitäten der BUND-Gruppen in ganz Hessen. Lesen Sie auf den Seiten 4, 14 und 19 nach, was sich hinter diesen Überschriften verbirgt. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahresbericht für Sie noch Einiges mehr von dem zusammengestellt, was von den vielen hundert Aktiven des BUND vor Ort in 2009 geleistet wurde: Ob es die Pflege von Streuobstwiesen ist, der erfolgreiche Einsatz für ein Strom-Erdkabel zwischen Büdingen und Altenstadt, eine Informationsveranstaltung über die Wildkatze, die Errichtung einer Fotovoltaikanlage oder die Betreuung einer Kindergruppe. Überall in Hessen setzt sich der BUND für Natur- , Klima- und Umweltschutz ein und fördert Entdeckerlust und Naturkenntnisse von Mädchen und Jungen. Sehr gefreut haben wir uns, dass die Schule im Emsbachtal (Kreis Limburg-Weilburg) Mitglied des BUND geworden ist. Lesen Sie im Interview mit dem Schulleiter Bernd Steioff auf Seite 15 nach, wie es dazu gekommen ist. Große Freude herrschte auch bei den Aktiven des Ortsverbandes Königstein/Glashütten, kam im Dezember doch das Aus für die umstrittene Planung der Bundesstraße B8 West. Der jahrelange Einsatz zum Schutz eines beliebten Naherholungsgebietes und eines Wasserschutzgebietes hatte sich gelohnt (Seite 10). Prominente Unterstützung bekam im vergangenen Jahr das Wildkatzenprojekt des Landesverbandes. Umweltministerin Silke Lautenschläger übernahm die Schirmherrschaft für das „Rettungsnetz für die Wildkatze“ (Seite 26). Erstmals hatte der Landesverband den Eduard-Bernhard-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde die Schriftstellerin Gudrun Pausewang. Mit der Auslobung dieses Preises ehrt der Landesverband einen der engagiertesten Streiter für den Umweltschutz und gegen die Atomenergie. Eduard Bernhard war im Januar 2007 am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe verstorben (Seite 34). Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei den vielen Projekten und Aktionen vor Ort, die sie mit Fantasie und Sachkenntnis umgesetzt haben. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2009.
Hermann Maxeiner und Herwig Winter Vorstandssprecher
Michael Rothkegel Geschäftsführer
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Der BUND – vor Ort aktiv
Biotop- und Landschaftspflege
Geschafft: ein neuer Obstbaum ist in der Erde! Foto: Hans-Joachim Kretz
Schwitzen für Hummeln und „en gude Schobbe“ (Ortsverband Frankfurt-West) Mirabellen-, Zwetschgen- und Quittenbäume, dazu alte Apfelsorten – da schlägt das Herz jedes Obstliebhabers höher. Aber auch Insekten – wie Wildbienen – und etliche Vogelarten freuen sich über Streuobstwiesen mit ihrer Blüten- und Nahrungsvielfalt. Diese Wiesen bilden eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, die in Hessen früher sehr verbreitet war, jetzt aber stark gefährdet ist (s. auch Artikel auf Seite 28). Die Aktiven des BUND Frankfurt-West pflegen seit 1991 eine solche von der Stadt Frankfurt gepachtete Wiese im Grüngürtel der Stadt. Mit professioneller Unterstützung verbessern sie die Boden4
struktur (und erhöhen damit die Artenvielfalt), sensen das Gras regelmäßig, pflegen den alten Baumbestand oder pflanzen neue Obstbäume dazu. Dieses Jahr wurden die Arbeiten des Ortsverbandes von der „Wunder-Stiftung“ finanziell unterstützt. Die Stiftung wurde 2008 von Dr. Armin Wunder gegründet und verfolgt das Ziel, „die Lebensqualität in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main und der angrenzenden Region zu verbessern und somit einen Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz zu leisten“. Dank dieser Unterstützung pflanzten Gabriele Rauch, Hans-Joachim Kretz, Jutta Erich, Andreas Müller, Karl Walderbach, Thomas Schnellert und Richard Schmidt vom Ortsverband sowie weitere Helferinnen und Helfer im November 2009 insgesamt 4 neue Obstbäume auf der BUND-Wiese und 2 Quitten auf
Der BUND – vor Ort aktiv
der Quittenwiese des Obstwiesenpfads. Das Graben der Löcher war keine leichte Arbeit, da der Boden recht hart war. Aber das Wetter war ideal und sich draußen zu bewegen ist allemal besser als im Fitness-Studio zu schwitzen. Nach getaner Arbeit kann man sich über den mit eigenen Händen erreichten Erfolg freuen und im Laufe des Jahres frisches und getrocknetes Obst, Gelee, Marmelade sowie „en gude Schobbe“ aus den ungespritzten Früchten genießen. Beides findet sowohl bei den eigenen Mitgliedern als auch auf dem Weihnachtsmarkt in der Höchster Altstadt reißenden Absatz.
• Ansprechpartnerinnen: Gabriele Rauch, Tel. (069) 38 99 66 11, gabriele.rauch@t-online.de, Jutta Erich, Tel. (069) 3 80 81 50, jutta.erich@t-online.de • Die Obstbaumwiese des BUND befindet sich im Sossenheimer Unterfeld. Dort wurde von der Stadt Frankfurt ein 4,5 km langer Obstwiesenpfad angelegt, der weitergehende Informationen zum Thema Streu obstwiese vermittelt. Eine der Stationen bildet das vom BUND Frankfurt-West angelegte „Insektenhotel“, in dem sich allerlei geflügelte „Gäste“ eingefunden haben. (Wir berichteten im BUNDaktiv 2008.) Der Rundweg ist über die Buslinien 50, 55 und 58, Haltestelle „Sossenheimer Kirchberg“ erreichbar. • Die Wanderkarte „Der Sossenheimer Obstpfad im Frankfurter Grüngürtel“ ist kostenlos bei der Stadt Frankfurt erhältlich. • Die Wunder-Stiftung (www.wunder-Stiftung.de) ist gemeinnützig und im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes tätig.
Kokardenblumen und Mohn leuchten zwischen Gehweg
Kirchhain blüht – eine erfolgreiche Initiative wird fortgesetzt und findet viele Nachahmer (Ortsverband Kirchhain)
und Fahrbahn um die Wette. Foto: Dörte Schmidt
„Blühende Idee verbreitet sich wie Pollenflug“, so titelte die örtliche Presse. Kein Wunder: Das Projekt „Kirchhain blüht“ breitete sich 2009 im wahrsten Sinne des Wortes in der Stadt aus; sogar etliche Nachbargemeinden übernahmen die Idee. Ziel der Gemeinschaftsaktion von BUND, Hessischem Bieneninstitut und Stadt Kirchhain (Kreis Marburg-Biedenkopf) ist es, der Blütenverarmung in der freien Natur durch innerörtliche Blühoasen entgegenzuwirken. Nachdem die Stadt im Jahr 2008 auf drei Grünflächen Blumenmischungen ausgesät hatte, um erste Erfahrungen zu sammeln, wurde die Fläche in 2009 deutlich ausgeweitet. Im vorletzten Jahr hatte man auf eine bewährte Blumenmischung der baden-württembergischen Stadt Mössingen gesetzt, eine üppige, farbenfrohe, langblühende Blumenpracht mit einjährigen Sommerblumen – die meisten davon leider nicht einheimisch. Der BUND 5
Der BUND – vor Ort aktiv
Biotop- und Landschaftspflege
Kirchhain ist stolz darauf, dass letztes Jahr nun an verschiedenen Stellen Versuche mit einheimischen, mehrjährigen Wiesenblumenmischungen gestartet wurden. Hierzu zählt der „Kirchhainer Bienengarten“, eine vom Bieneninstitut unter Leitung von Dr. Ralph Büchler (zugleich Vorsitzender des BUND Kirchhain) in Zusammenarbeit mit einem Saatgutlieferanten erstellte Mischung aus über 50 einheimischen Wildpflanzenarten, die dem Anliegen des Projektes entsprechend wesentlich unter dem Gesichtspunkt eines hohen Nahrungswertes für Insekten ausgewählt wurden. Es bedarf allerdings mehrjähriger Erfahrungen, um die Eignung für eine längerfristige Begrünung von Beetflächen in Gärten und Parks sowie von Verkehrsinseln und Straßenrandstreifen richtig beurteilen zu können.
Gemeinsam aktiv für das Projekt „Kirchhain blüht“ (von links nach rechts): Ingrid Dönges (BUND), Dr. Ralph Büchler (Leiter des Bieneninstituts und Vorsitzender des BUND Kirchhain), Manfred Barth (Bürgermeister Rauschenberg), Jochen Kirchner (Bürgermeister Kirchhain), Volker Carle (Bürgermeister Cölbe), Dietmar Menz (Leiter der Raiffeisengeschäftsstelle) und Dörte Schmidt (BUND)
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So bewunderten die Kirchhainer Bürger im Sommer 2009 nicht nur die großblütigen Arten der Mischungen von 2008 wie Schmuckkörbchen, Natternkopf, Ringelblume, Malve, Mohn und Kokardenblume – eine echte Augenweide aufgrund der gut abgestimmten Blühabfolge und Blühintensität. Sie erfreuten sich auch an eher unscheinbaren, aber für Insekten dafür umso anziehenderen Arten wie Kornblume, Färberkamille, Flockenblume, Wegwarte, Johanniskraut, Dost und vielen anderen. Der gute Start im Jahr 2008 mit den bunten, bis lange in den Oktober blühenden Flächen an exponierten Stellen und die intensive Öffentlichkeitsarbeit haben dazu geführt, dass viele Kirchhainer Bürger in ihren Gärten die Maßnahme aktiv unterstützen. Besonders freut es die Initiatoren, dass die Gemeinden Cölbe und die Stadt Rauschenberg 2009 in das Projekt mit eingestiegen sind und weitere Städte sich in Zukunft mit Blumenwiesen schmücken wollen. So wird auch die Stadt Kirchhain in ihrem Bestreben bestätigt, im Jahr 2010 weitere Flächen erblühen zu lassen. • Möchten auch Sie gerne etwas für Hummeln und Co. tun? Dann säen Sie im Garten, auf dem Balkon oder auch auf dem Fensterbrett Schmuckkörbchen, Kapuzinerkresse, Blaukissen, Wicken oder andere Arten, die den Insekten Nahrung bieten. • Tipps für naturnahes Gärtnern finden Sie u. a. in den Broschüren „Lebendiger Balkon“ und „Insekten in Gärten“, die Sie beim BUNDladen, bundladen@bund.net oder Tel. (030) 27 58 6-480 für je 2,20 € plus Versand erhalten. • Ansprechpartner des BUND Kirchhain sind Dr. Ralph Büchler, Tel. (06422) 18 38 und Zita Sprengard, Tel. (06422) 31 76. • Weitere Informationen zum Artikel im Internet: www.bieneninstitut-Kirchhain.de www.blumenstadt.eu www.bluehende-landschaft.de
Energie und Klimaschutz
Mit Beharrlichkeit und Kompetenz zum Erfolg (Ortsverband Altenstadt) Wachtelkönig, Großer Brachvogel, Weißstörche und Naturliebhaber freuen sich: Die neue 110 kV-Hochspannungsleitung zwischen Büdingen und Altenstadt wird nicht als Freileitung sondern als Erdkabel gebaut. Wesentlich hierzu beigetragen hat das Engagement des örtlichen BUND-Vorsitzenden und Energieexperten Dr. Werner Neumann. Schon im Jahr 1993 hatte er gefordert: „Mit Stromeinsparung wird die Leitung überflüssig und wenn sie doch gebraucht wird, soll diese als Erdkabel gebaut werden.“ Nach 16 Jahren hat der BUND nun das Ziel erreicht: Seltene Vögel im FFH-Gebiet werden von der Freileitung verschont. Die Geschichte dieser Freileitung ist zugleich ein Lehrstück, dass man sich von Behauptungen großer Stromkonzerne wie E.ON (damals noch PreussenElektra) nicht beeindrucken lassen sollte. Erst wurde behauptet, eine Erdverkabelung wäre gar nicht möglich, dann hieß es, diese würde fünfmal teurer als die Freileitung. Daraufhin holte der BUND – unterstützt von der Gemeinde Limeshain – im Jahr 2003 eigenständig Angebote für den Bau von Erdkabeln ein. Es zeigte sich, dass die Lösung mit 110 kV-Erdkabeln maximal 30 % mehr kostet als eine Freileitung und sich durch geringere Stromverluste ökonomisch rechnen wird. Wesentlich für den Erfolg war, dass sich eine starke Gemeinschaft von Naturschutzgruppen, Anwohnern (die ihre Grundstücke nicht für die Freileitung hergaben) und den Kommunen Limeshain, Glauburg und Büdingen zusammengefunden hat, die sich konsequent für die Erdverkabelung eingesetzt hat. Dr. Werner Neumann, der auch energiepolitischer Sprecher des BUND auf Bundesebene ist, hat hierbei mit großem Engagement unzählige Stunden für Recherchen, Berechnungen und Stellungnahmen aufgebracht.
Der BUND – vor Ort aktiv
Das 110 kV-Erdkabel für Altenstadt ist nicht nur für die Region von Bedeutung, denn in Zukunft soll auf vorbildhafte Weise auch Strom aus einer geplanten Biogasanlage über das Kabel laufen. Der BUND fordert, in ganz Deutschland mehr Strom aus erneuerbaren Energien in die Stromleitungen zu schicken. „Klimaschäden und Atomrisiken sollten aus unserer Stromversorgung verschwinden!“ Aus diesem Grunde gilt es zudem sparsam mit Strom umzugehen. Um die Leitung zu verhindern war in den Jahren 1993–1995 ein Stromsparprogramm für die Region entwickelt worden, das mit dem Wuppertaler Preis der „Schuler-Stiftung“ prämiert wurde. Hieraus baute Dr. Neumann die Firma „SparWatt“ auf, die gezielt Energiesparangebote offerierte. Die von ihm konzipierte Methodik zum Stromsparen in Haushalten wurde mittlerweile durch den Caritasverband übernommen und wird – gefördert durch das Bundesumweltministerium – in 60 Städten als Stromsparservice für Haushalte mit geringem Einkommen eingesetzt.
Großer Brachvogel und Weißstorch finden das Kabel gut! Fotos: Herwig Winter
Dr. Werner Neumann (links) und Kurt Jungkind (rechts) vom BUND Altenstadt vor den Erdkabeln, bevor sie verlegt wurden. Foto: BUND Altenstadt
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Der BUND – vor Ort aktiv
Energie und Klimaschutz
Auch die Erdverkabelung von 110 kV-Leitungen, die zuerst „unmöglich“, dann „zu teuer“ war, wurde inzwischen zur Pflicht. Am 7. Mai 2009 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, dass 110 kV-Erdkabel bei den Netzkosten anerkannt werden, wenn diese nicht mehr als das 1,6 fache einer Freileitung kosten. Diese Mehrkosten rechnen sich durch geringere Stromverluste. Dr. Neumann stellte dazu fest: „Mit dem Altenstädter Erdkabel ist ein Modell entwickelt worden, dass bundesweit nun Nachahmer finden wird. Vor 15 Jahren waren wir Spinner, heute sind wir Vorreiter!“ Es zeigt sich, dass mit hoher Kompetenz und Beharrlichkeit Ziele des Umwelt- und Naturschutzes erreicht werden können. Es gilt hierbei die Devise: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen – und verlasse dich nicht auf Energiekonzerne und Genehmigungsbehörden!“
• Ansprechpartner: BUND Altenstadt, Dr. Werner Neumann, Tel. (06047) 6 81 39 werner.neumann@bund.net, www.bund-wetterau.de
ge erzeugt jedes Jahr etwa 45.000 Kilowattstunden Strom, das entspricht dem Jahresverbrauch von 13 Haushalten. Die Module ersparen dem Klima jährlich 25 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid – das kommt dem Ausstoß eines Mittelklassewagens bei 200.000 km Fahrt gleich. Auch wenn die Anlage selbst von der Straße aus unsichtbar ist, kann doch jeder Zeller Bürger auf einer Anzeige im Hauseingang sehen, welche Leistung die Sonne gerade auf dem Dach erzeugt und wie viel Kohlendioxid die Anlage bereits eingespart hat. „Die Kosten sind zwar anfangs erheblich, aber wir erwarten dafür einen dauerhaften Gewinn,“ sagt Georg Niedermayer, der das Projekt als ehemaliger BUND-Vorsitzender in die Wege geleitet hatte. Damit besitzt der BUND Bergstraße eine solide finanzielle Basis für die Zukunft. Zugleich sind die BUNDAktiven sicher, dass sie mit ihrer Anlage für Privatinvestoren als Vorbild dienen können. „Wir wollen Hausbesitzern zeigen, das sich die Investition in Solartechnik lohnt,“ bekräftigt Guido Carl, „und gleichzeitig helfen wir, den Klimawandel zu bremsen.“
Solarstrom fürs Klima und fürs eigene Budget (Kreisverband Bergstraße) „Wir verbinden hier Umwelt und Wirtschaft auf zukunftsweisende Art“, hebt Guido Carl, Vorsitzender des BUND Bergstraße, in bester Laune hervor. „Wir sparen nicht nur große Mengen Kohlendioxid ein, sondern legen auch finanziell ein stabiles Fundament für unseren Verband und dienen außerdem vielleicht als Vorbild.“ Mit diesen Worten weihte der Kreisverband gemeinsam mit seinen Projektpartnern, dem Magistrat der Stadt Bensheim (als Gebäudeeigentümer), der Sparkasse Bensheim und der Installationsfirma „solar und mobil“ im Oktober 2009 die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses Bensheim-Zell ein. Auf dem Dach liegen 500 qm Solarzellen mit einer Spitzenleistung von knapp 50 Kilowatt. Die Anla8
Von links nach rechts: Armin Schmitt (Installationsfirma), Willy Welti (BUND Bergstraße), Joachim Spettel (Sparkasse Bensheim), Thorsten Hermann (Bürgermeister der Stadt Bensheim), Georg Niedermayer (ehemaliger Vorsitzender des BUND Bergstraße und Ideengeber der Anlage), Guido Carl ( Vorsitzender des BUND Bergstraße) und Silke Driemeyer (Geschäftsführerin des BUND Bergstraße). Gemeinsam halten sie eines der Dünnschichtmodule, wie sie auf dem Dach des Hauses liegen. Foto: Thomas Neu/www.bensheim-bilder.de
• Geschäftsstelle des BUND Bergstraße: Tel. (06252) 51 89, bund.bergstrasse@bund.net
Müll
Der BUND – vor Ort aktiv
Bei der Preisverleihung von „Sauberhaftes Hessen“ (von links nach rechts): Wolfram Niebling (BUND Flörsheim), Umweltministerin Silke Lautenschläger, Bernd Zürn (BUND Flörsheim) und Erster Stadtrat Markus Ochs. Foto: lichtl Ehtics & Brands
„Sauberhaftes“ Flörsheim Autoreifen, leere Flaschen, Dosen, sogar ein fast neues Kinderfahrrad und vieles andere: Das ist die Bilanz der Müllsammelaktionen des BUND Flörsheim (Main-Taunus-Kreis). Seit über 25 Jahren sammeln die Aktiven Abfälle auf den von ihnen betreuten Streuobstwiesen. Im Rahmen einer Patenschaft entmüllen sie ebenfalls seit Jahren die Grünanlagen am Flörsheimer Bahnhof. Dazu kommen mehrmals im Jahr Reinigungsaktionen an den Stemmtoren des Ardelgrabens, der in seinem Unterlauf unter der Regie des BUND renaturiert wurde. Für dieses tatkräftige Engagement erhielt der Ortsverband nun den Vereinspreis „Sauberhaftes Hessen“. Diese Umweltkampagne für mehr Sauberkeit in Städten und auf dem Land wurde von der hes-
sischen Landesregierung ins Leben gerufen und wird von zahlreichen Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. Bernd Zürn hatte sich im Namen des BUND Flörsheim um den Preis beworben – sieht er doch seinen Ortsverband auf Grund seiner langjährigen Aktivitäten als einen der geistigen Väter dieser Reinigungsaktionen. Unter dem Motto „Wir putzen unsere Stadt“ übernahm die Stadt Flörsheim vor einigen Jahren die Idee. Seitdem beteiligen sich die BUND-Ehrenamtlichen auch an diesen Sammelaktionen. Denn abgesehen von dem ästhetischen Problem, das der Müll für die Landschaft darstellt, können durch ihn auch giftige Stoffe freigesetzt werden (Autobatterien) und Tiere sich verletzen (Flaschen, Dosen u.a.).
• Ansprechpartner: Bernd Zürn, bernd.zuern@gmx.net, Tel. (06145) 3 26 66 • Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/
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Der BUND – vor Ort aktiv
Verkehr
Aus für die B 8-West! (Ortsverband Königstein Glashütten) Als Sternstunde und Weihnachtsgeschenk bezeichnete die Vorsitzende des BUND Königstein Glashütten (Taunus), Dr. Claudia Weiand, die Entscheidung von Regierungspräsidium und Regionalversammlung gegen den Bau der B 8-West. „Die Straße hätte die Menschen nicht entlastet, ihnen aber im Gegenzug die wertvollen Erholungsräume zerstört. Die Wasserversorgung der Stadt Königstein war in großer Gefahr. Dies alles ist nun amtlich und muss von den Befürwortern der Planung zur Kenntnis genommen werden“, so die engagierte Vorsitzende. Die B 8-West sollte eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Region und ein Wasserschutzgebiet durchschneiden. Die dortigen Vorkommen zahlreicher schützenswerter Pflanzen und Tiere waren bedroht. So werden 44 % der 201 im Untersuchungsgebiet kartierten Tierarten in der Roten Liste geführt, von den Reptilien und Amphibien
sogar alle dort erfassten Arten. Negative Auswirkungen auf das lokale Klima waren zudem zu befürchten. Nachdem im November 2009 bereits das Regierungspräsidium Darmstadt den Planungen eine Absage erteilt hatte, stimmte im Dezember auch die Regionalversammlung Südhessen einstimmig gegen den Bau der B 8-West. Seit Jahrzehnten hatten verschiedenste Gruppierungen gegen die unsinnigen Pläne gekämpft. In den letzten Jahren führten Dr. Claudia Weiand, Gaby Terhorst, Nicole Höltermann, Bernd Zierlein, Günter Schmunk, Thomas Gerber, Rainer Lieberwirth, Manfred Guder und viele weitere Aktivisten vom BUND sowie anderer Initiativen Straßenaktionen durch, organisierten ein Dammfest und sprachen mit vielen Menschen aus der Region. Zu Weihnachten konnten sie sich über das Aus für die Planungen freuen und ihren Erfolg ausgiebig feiern. Der Ortsverband Königstein Glashütten wird sich auch weiterhin für den Umwelt- und Naturschutz in der Region einsetzen, damit „unsere Kinder und Kindeskinder … auch in der Nähe des Ballungsraumes auf der Fährte von Wildkatze und Luchs spielen und ein Verständnis für den Wert intakter und unzerschnittener Naturräume entwickeln können“, machte Dr. Claudia Weiand den Standpunkt des BUND deutlich.
• Ansprechpartnerin: Dr. Claudia Weiand, Tel. (06174) 96 93 09, cl-weiand@t-online.de • Weitere Informationen zu diesen und weiteren Aktivitäten des Ortsverbandes auf der Homepage: www.bund-koenigstein-glashuetten.de. Demo vor dem Erörterungstermin. Von links nach rechts: der ehemalige Regierungspräsident G. Dieke, Dr. Claudia Weiand, Gabriela Terhorst. Foto: Bernd Zierlein
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Öffentlichkeitsarbeit
Der BUND – vor Ort aktiv
Im Namen der Wildkatze (Kreisverband Main-Kinzig) Die Wildkatze war der Hingucker des Standes. Ein lebensechtes Präparat lockte Kinder und Erwachsene an und weckte ihr Interesse an der BUND-Naturschutzarbeit. Zudem gab es ein Quiz zur Wildkatze, BUND-Aktive schminkten die kleinen Besucher und für Speis und Trank war ebenfalls gesorgt. Einen weiteren Blickfang bildete die Tipi-Ausstellung des BUND Thüringen – natürlich auch zum Thema Wildkatze. Der gemeinsame Stand der Naturschutzverbände auf dem Hessentag in Langenselbold wurde von Seiten des BUND Kreisverbandes Main-Kinzig von sage und schreibe 35(!) Helferinnen und Helfern „gestemmt“. Die Organisatoren des Standes, Dr. Stephan Consemüller und Ingrid Stadelmann, bedanken sich bei allen, die mit großem Engagement geholfen haben. Unterstützt wurden sie von Sonja Gärtner (Projektmanagement Naturschutz in der BUNDLandesgeschäftsstelle). Hauptthema des BUND-Standes bildeten die Wildkatze sowie das Rettungsnetz, das zur Zeit für sie und andere Wildtiere „geknüpft“ wird. Ziel ist die Vernetzung von Wildkatzenwäldern, die allen Arten der Waldlebensgemeinschaft zu Gute kommt (s. Artikel auf S. 26/27). An 3 Stellwänden konnten sich Jung und Alt über die Lebensweise dieser scheuen Tierart und den Stand des Projektes informieren. Anfangs präsentierte sich das Wetter grau in grau; der Besuch war an diesen Tagen natürlich eher mäßig. Aber bald besserte sich das Wetter und damit wuchs auch der Besucherandrang.
Kinder fühlten sich besonders von der Wildkatze angezogen. Standbesetzung: Dr. Stephan Consemüller und Reinhard Höflich. Foto: Dr. Hubert Müller
Hocherfreut waren die Aktiven über den Besuch der hessischen Umweltministerin Silke Lautenschläger, die die Schirmherrschaft für das „Rettungsnetz für die Wildkatze“ übernahm. Dies fand entsprechende Resonanz in den Medien und sorgte für zusätzliche Unterstützung für die Rettung der heimischen Raubkatze. Damit sie und ihre wilden „Kollegen“ auch in Zukunft durch die hessischen Wälder streifen können.
• Ansprechpartnerin des BUND Main-Kinzig: Ingrid Stadelmann, Tel. (06055) 51 62, Ingrid.Stadelmann@stlweb.de
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Der BUND – vor Ort aktiv
Öffentlichkeitsarbeit
Biotope aus zweiter Hand (Kreisverbände Frankfurt und Offenbach)
Schwarzhalstaucher Foto: Herwig Winter
Schon in aller Herrgottsfrühe ging´s im Juni mit dem Radel von Frankfurt-Höchst aus los. Etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachen auf, um mit dem BUND die Tongrube Mainhausen und die Bong´sche Kiesgrube mit ihren natürlichen Schätzen zu erkunden. Unter Leitung von Andreas Müller und Richard Schmidt passierte die Gruppe in flotter Fahrt und bei herrlichem Sonnenschein die alten Stadtmauern von Mühlheim und Steinheim am Main und erreichte fast pünktlich zum High Noon Seligenstadt. Die berühmten Eissalons wurden links liegen gelassen, denn das Mittagessen rief bereits einer Waldgaststätte. Nach dem Essen übernahm Thorwald Ritter, Vorsitzender des Kreisverbandes Offenbach, die Führung zu den Naturschutzgebieten „Tongrube von Mainhausen“ und „Bong´sche Kiesgrube“. Beide Gewässer bezeichnete er als „Biotope aus zweiter Hand“, die durch menschliche Einwirkung entstanden sind und sich nach ihrer Stilllegung zu bedeutenden Rast-, Überwinterungs- und Brutplätzen für Was-
servögel entwickelt haben. Die Tongrube Mainhausen sollte einst hessische Giftmülldeponie werden. Die Entdeckung des zierlichen Schwarzhalstauchern führte jedoch zu ihrer Ausweisung als Naturschutzgebiet. Der Schwarzhalstaucher ist ein Zugvogel aus der Familie der Lappentaucher. Er erreicht ausgewachsen eine Körpergröße von 30 bis 35 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 250 und 600 Gramm und ist damit kleiner als ein Blässhuhn. Schwarzhalstaucher bevorzugen nährstoffreiche Seen und Teiche mit einem dichten Uferbewuchs. In Deutschland brüten etwa 2.600 Paare; die Tongrube Mainhausen beherbergt mit etwa 10 Brutpaaren das einzige hessische Vorkommen und ist daher besonders wichtig für den Weiterbestand dieser Vogelart. Am Südufer der Bong’schen Kiesgrube beobachteten die Radlerinnen und Radler Kormoran- und Graureiherkolonien sowie Reiherenten, Haubentaucher und Kanadagänse. Alle waren beeindruckt von der Schönheit und Vielfalt, die die Vogelwelt auch am Rande eines Ballungsraumes wie dem Rhein-Main-Gebiet zu bieten hat. Abschließend besuchte die Gruppe noch ein weiteres „Biotop aus zweiter Hand“, einen ehemaligen Militärflughafen, die heutige Senderfunkanlage Mainhausen. Deren wertvoller Sandmagerrasen wird mit Hilfe von Schafbeweidung kurz und offen gehalten, damit die seltene Pflanzenwelt erhalten bleibt. Zum Ende der Fahrt ging´s an eine S-BahnStation und von dort nach Hause. Alle haben die 70 Kilometer gut überstanden, der elfjährige Simon ebenso wie Helena, die nach mehr als zehnjähriger Radelabstinenz die Tour redlich und tapfer durchstand.
Während der Exkursion des BUND Frankfurt. Vorne zweiter von links: Thorwald Ritter, ganz rechts: Richard Schmidt. Foto: Andreas Müller
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• Das Veranstaltungsprogramm 2010 des BUND Frankfurt ist erhältlich in der Geschäftsstelle des Kreisverbands, Tel. (069) 57 80 49 59, Katja.Heubach@bund-frankfurt.de. • Thorwald Ritter führt gerne weitere Interessenten zu den „Biotopen aus zweiter Hand“ des Kreises Offenbach. Tel. (06182) 6 96 00.
Umweltbildung
Der BUND – vor Ort aktiv
Kinder, Kinder, macht das Spaß (Ortsverband Königstein Glashütten)
Farbenfrohe Schmetterlinge, faszinierende Fledermäuse, knorrige Bäume – was gibt es nicht alles zu entdecken in der Umgebung von Königstein und Glashütten (Taunus). Abenteuer können für Kinder bereits vor der Haustür beginnen, wenn sie mit offenen Augen durch die Natur streifen. Dabei lernen sie Flora und Fauna ihrer Heimat kennen und schätzen.
Zuerst werden die Äpfel gepflückt (alles alte Sorten). Anschließend werden sie gewaschen, danach in die Mühle gefüllt.
Um die Entdeckerlust und die Kenntnisse der Mädchen und Jungen zu vertiefen, hat der BUND Königstein Glashütten 2005 eine Kindergruppe ins Leben gerufen. Unter Anleitung von Mechthild Theisinger und Ortsverbandsvorsitzender Dr. Claudia Weiand treffen sich circa 10 junge Naturschützer im Alter von 6 bis 11 Jahren, bauen Nistkästen, untersuchen die Kleinstlebewesen eines Baches mit der Becherlupe und lernen heimische Spinnen kennen. Erstmalig richteten die Verantwortlichen 2009 auf Wunsch einen Kindergeburtstag auf Englisch für ein koreanischen Kind aus. Als Geschenke brachten die Gäste Spenden für den Ortsverband mit. • Auch 2010 wird sich die BUND-Kindergruppe wieder treffen. Die Teilnahmegebühr pro Halbjahr beträgt 20,- €. Anmeldungen unter Tel. (06174) 96 93 09 oder (06171) 9 68 28 99. • Weitere Informationen zum Ortsverband und den Aktivitäten der Kindergruppe unter www.bund-koenigstein-glashuetten.de.
Die Mühle muss mit reiner Muskelkraft angetrieben werden – da muss man sich schon anstrengen. Die so entstandene Maische wird in die Presse gefüllt. Unter Druck entsteht der Saft, der in große Kanister gefüllt wird.
Selbstgekeltert schmeckt der Saft wirklich am besten. Alle Fotos: Dr. Sebastian Hollmeier
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Der BUND – vor Ort aktiv
Umweltbildung
„Grashüpfer“ in Aktion (Ortsverband Kirchhain) Seit September 2004 treffen sich an jedem Montagnachmittag die „Kirchhainer Grashüpfer“ – etwa 20 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren – um auf spielerische Weise in der Natur auf Entdeckungsreise zu gehen. Die fünfjährige Erfolgsgeschichte der Kindergruppe war Anlass für ein Jubiläumsfest im Oktober auf einer Streuobstwiese am nördlichen Ortsrand von Kirchhain (Kreis Marburg-Biedenkopf). Die Kirchhainer Grashüpfer sind ein Gemeinschaftsprojekt des BUND Ortsverbandes Kirchhain und der Stadtjugendpflege JUKUZ. Ziel ist es in erster Linie, Kinder für die Wunderwelt der Natur zu begeistern. Es wird getobt, geklettert, gespielt, experimentiert, neue Erfahrungen werden gesammelt und Wissen über die Natur vermittelt.
Abhängig von der Jahreszeit gehen die kleinen Naturforscher in verschiedenen Lebensräumen auf Entdeckungsreise: Sie beobachten zum Beispiel Vögel im Frühjahr, Insekten, insbesondere Bienen sowie Ameisen im Sommer und entdecken Früchte im Herbst. Im Winter geht es um die Überwinterung der Tiere im schneebedeckten Wald. Bei Wind und Wetter sind die Grashüpfer aktiv und leisten sogar praktische Naturschutzarbeit im Kleinen: In den Lambern, einer städtischen Streuobstwiese, die vom BUND Kirchhain gepflegt wird, kann man ihre Spuren entdecken: • So bauten die Grashüpfer Vogelnistkästen, häng-
ten sie auf und beobachten sie regelmäßig. • Sie halfen beim Bau eines Bienenhotels aus Holz und Lehm. • Die Kinder errichteten einen kleinen Lesesteinhaufen als Rückzugsmöglichkeit für Eidechsen, Spinnen und Insekten. Die Aktiven des BUND Kirchhain freuen sich sehr über den naturbegeisterten Nachwuchs und sind mit Recht stolz auf die Erfolgsgeschichte der Grashüpfer. Die Kindergruppe wird in der Regel von vier Teamern mit pädagogischer und biologischer Erfahrung betreut. Zur Finanzierung der Aktivitäten organisiert der Ortsverband regelmäßig SecondhandBasare für Kinderartikel. Anlässlich des Jubiläums trafen sich die Grashüpfer, auch „Ehemalige“, auf der Streuobstwiese. Gemeinsam mit den Eltern freuten sie sich an kleinen Erkundungsspielen und Balancierübungen. Als Abschluss brieten Jung und Alt Kartoffeln und Äpfel auf einem Feuer und verzehrten sie anschließend mit großem Genuss.
Balancieren will gelernt sein. Foto: Zita Sprengard
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• Ansprechpartnerin der „Kirchhainer Grashüpfer“: Ute Albrecht, Tel. (06422) 46 09, r.schmidt-kirchhain@t-online.de
Der BUND – vor Ort aktiv
Schule schreibt Naturschutz groß (Kreis Limburg-Weilburg) Als erste Schule in Hessen hat die Schule im Emsbachtal ihre Mitgliedschaft im BUND Hessen erklärt. Wir befragten Schulleiter Bernd Steioff zu den Hintergründen. BUNDaktiv: Hallo Herr Steioff, wir freuen uns, unseren Leserinnen und Lesern den Leiter einer Schule vorzustellen, dem die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen besonders am Herzen liegt. Wie kam es dazu, dass Ihre Schule in den BUND eintrat? Bernd Steioff: Der dritte Platz im Rahmen einer Umweltpreisverleihung sowie eine Aktion rund um die
Apfelschorle einer heimischen Kelterei gaben den Anstoß: Die Gesamtkonferenz der Schule befasste sich mit dem Thema und beschloss den Beitritt zum BUND, weil eine Zusammenarbeit neue Aspekte für die Schülerschaft eröffnet. BUNDaktiv: Inwieweit spielte der Umweltgedanke bisher in Ihrer Schule eine Rolle? Bernd Steioff: Seit Jahren betreibt die Schule in Kooperation mit der Kelterei Hoppe in Niederbrechen aktiven Umweltschutz durch die sogenannte Apfelbörse. Es wurden zunächst von den Klassen 1 bis 10 Äpfel von den heimischen Streuobstwiesen gesammelt und mit der sachgerechten Hilfe der Kelterei im Ort zu Apfelsaft gepresst. Dabei stellten die Kinder und Jugendlichen fest, dass zahlreiche Bäu-
Neben den Schülerinnen und Schülern der verbundenen Haupt- und Realschulklassen 5 und 6 mit Klassenlehrer Tobias Biedert (letzte Reihe links) sowie der Klasse 10 mit ihrem ehemaligen Klassenlehrer Guntram Schmitt (5. Reihe links) freuen sich über die zukünftige Zusammenarbeit: Schulleiter Bernd Steioff (3. Reihe rechts), Gerd Zimmermann (BUND, 3. Reihe, 2. von rechts), Dr. Jörg Rau (BUND, 2. Reihe rechts) und Hermann Maxeiner (BUND, hinten rechts). Foto: Frau Ruberg-Neuser
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Umweltbildung
me kurz vor dem Absterben standen oder bereits so große Schäden hatten, dass sie nicht mehr gerettet werden konnten. Es wurden daraufhin Obstbaumschnittkurse unter Anleitung eines bekannten Pomologen und mit Unterstützung zahlreicher Erwachsener durchgeführt. Parallel dazu begann die Schule mit Ergänzungspflanzungen. Schließlich pflanzten die heutige Klasse 10 und ihr ehemaliger Klassenlehrer Guntram Schmitt Bäume auf einer Streuobstwiese, die im Rahmen von Baumaßnahmen um das neue Bürgerhaus angelegt worden war. Deren Patenschaft übernahmen nun die neuen Schüler der Klassen 5 und 6 unter der Leitung von Herrn Biedert und Frau Weber. BUNDaktiv: Anlässlich des Beitritts der Schule besuchte eine dreiköpfige Delegation vom BUND Ihre Schule, bestehend aus dem Kreisvorsitzenden Gerd Zimmermann, seinen beiden Stellvertretern Dr. Jörg Rau sowie Hermann Maxeiner (zugleich Mitglied des Landesvorstandes). Wie gestaltete sich der Besuch? Bernd Steioff: Die BUND-Aktiven waren sehr erfreut über das Engagement unserer Lehrer und Schüler. Aus Dank beschenkten sie uns mit Materialien für den Unterricht sowie einem Ball, damit Schule und Umwelterziehung um so mehr Spaß machen.
• Ansprechpartnerin des BUND LimburgWeilburg ist Marlis Zimmermann, Tel. (06482) 17 73, marlis.zimmermann @gmx.de • Weitere Informationen zum „Rettungsnetz für die Wildkatze“ finden Sie auf S. 26 in dieser Broschüre.
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BUNDaktiv: Gibt es Ideen für eine weitere Zusammenarbeit zwischen Ihrer Schule und dem BUND? Bernd Steioff: Vorstandsmitglied Hermann Maxeiner bot uns Hilfe für zukünftige Projekte an. Ein mögliches Thema ist die Wiederbesiedelung unserer Region durch die Wildkatze. Am Beispiel dieses stark gefährdeten Tieres können Schülerinnen und Schüler gut das komplexe Zusammenspiel von Umweltbedingungen und menschlichen Einwirkungen erkennen. BUNDaktiv: Herr Steioff, wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen auch weiterhin alles Gute für Ihre Schule.
Die Naturpiraten in voller Aktion. Foto: Mercedes Bindhardt
Retter in der Not (Gießen) Etwas Besonderes hatte sich die Kindergruppe „Naturpiraten“ in Gießen, eine Gemeinschaftsgruppe des BDP (Bund Deutscher PfadfinderInnen Gießen) und der BUNDjugend Hessen an einem ihrer wöchentlichen Treffen vorgenommen: Angeregt durch die Themen „Tiere in unserem Wald“ und „Welchen Beitrag kann ich zum Naturschutz leisten?“ trauten sie sich im November letzten Jahres an eine Rettungsaktion für Stichlinge. Unter fachlicher Anleitung des Försters ErnstLudwig Kriep sollten Dreistachlige Stichlinge aus dem Oberen Brauhausweiher in den Unteren Brauhausweiher im Schiffenberger Wald umgesetzt werden. Der Obere Brauhausweiher war für eine Entschlammung abgelassen worden. In den Pfützen mit Restwasser drängten sich Hunderte von Dreistachligen Stichlingen, die bevorzugt in pflanzenreichen Flachwasserzonen leben. Namensgebend und besonders auffällig sind die drei (selten vier) aufstellbaren Stacheln vor der Rückenflosse, die zur Verteidigung dienen. Zuerst bauten die 8- bis 12-Jährigen unter Anleitung von Herrn Kriep aus vielen Nadelzweigen provisorisch einen Weg in den matschigen Faulschlamm des Weihers. Danach erst konnten wagemutige Kinder an die kleinen Restpfützen heran waten, in denen sich die Stichlinge tummelten. Mit Keschern holten die Naturpiraten die circa
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3 bis 5 cm großen Fische heraus und lagerten sie in Eimern zwischen, die zuvor mit Frischwasser aus einer nahen Quelle gefüllt worden waren. Nicht alle Mitglieder der Gruppe überstanden diese Aktion sauberen Fußes und fast musste ein Gummistiefel dem Schlamm geopfert werden. Aber mit vereinten Kräften brachten die Kinder die Tiere in den 300 m entfernten Unteren Brauhausweiher, in dem sie die Winterzeit unbeschadet überstehen können. Stolz, die Dreistachligen Stichlinge in eine sichere Zukunft entlassen und einen eigenen Beitrag zum Naturschutz geleistet zu haben, machten sich die Naturpiraten nach einem aufregenden Nachmittag auf den Heimweg.
• Die Naturpiraten treffen sich regelmäßig donnerstags in Gießen und Umgebung. • Ansprechpartner sind Mercedes Bindhardt, mercedes.bindhardt@gmx.de oder die BUNDjugend Hessen Tel. (069) 67 73 76 30.
Die zweite Gruppe – die sechs Fledermausfreaks – treffen sich regelmäßig, um die Aktivitäten der jüngeren Gruppe vorzubereiten und durchzuführen. Dazu haben sie 2009 erfolgreich die Jugendgruppenleiterschulungen der BUNDjugend Hessen abgeschlossen. Natürlich gehen sie auch ihren eigenen Interessen nach: ein Glühwürmchenabend gehört ebenso dazu wie ein Ausflug in den Duisburger Zoo mit einer Führung des dortigen Fledermaus- und Naturschutzbeauftragten. Außerdem haben sie gemeinsam ein größeres Naturschutzprojekt begonnen: Eine verwilderte Weihnachtsbaum-Kolonie wird zu einem naturnahen Erlebnisgarten umgestaltet. Dieses Projekt wird auch die Aktivitäten in diesem Jahr bestimmen.
Von Waschbären und Fledermäusen (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd) In Treysa (Schwalm) begeistern sich unter dem Dach von BUND und NABU zwei Gruppen von Kindern und Jugendlichen für die Natur. Da ist zum einen die Waschbärbande: 12 bis 15 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Im vergangenen Jahr hatten sie besonders viel Spaß beim Nistkastenbau und dem Besuch auf einem Biohof. Am Sommerfest beteiligten sich auch viele Eltern der unternehmungslustigen und „geländetauglichen“ Waschbären. Bei der Aktion Umweltdetektive verfolgten die Jungen und Mädchen spielerisch die Spur eines Umweltverschmutzers und legten ihm sein Handwerk. Die Waschbären wurden 2009 von den älteren Jugendlichen – den Fledermausfreaks – sowie Sara Engelbrecht und Torsten Cloos betreut.
Im Duisburger Zoo: Fledermausfreaks und Waschbären – man mag sich! Foto: Sara Engelbrecht
• Weitere Informationen im Internet unter www.vorort.bund.net/schwalmeder/Ortsverbaende Schwalm-Eder-Sud • Ansprechpartnerin für die Kinder- und Jugendgruppe: Sara Engelbrecht, Tel. (06691) 92 73 43, info@sara-salix.de
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Der BUND – vor Ort aktiv
Jubiläen, Geselligkeit und Ausflüge
30 Jahre und kein bisschen leise (Kreisverband Bergstraße) „Wir betreiben nicht nur praktischen Umweltschutz, sondern verstehen uns als politische Organisation“, betonte Georg Niedermayer. „Was ich in all den Jahren gelernt habe, ist, dass Arbeit für den Umweltschutz nicht ohne die Zusammenarbeit mit den Mandatsträgern geht, nicht ohne Lobbyarbeit. Und die Zusammenarbeit geht nie ohne Reibereien vonstatten.“ Mit diesen Worten eröffnete der damalige Vorsitzende des BUND Bergstraße im März 2009 eine Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des Kreisverbandes.
Weschnitz wurde renaturiert, Streuobstwiesen werden gepflegt und eine emsige Kindergruppe entdeckt die Schönheit und Vielfalt der Natur in der Region. Neuestes Projekt ist eine Solarstromanlage in Bensheim, mit der sich der BUND Bergstraße auch ganz praktisch für erneuerbare Energien und Klimaschutz einsetzt (siehe Seite 8). Die Wanderausstellung wurde in den Räumen der Sparkasse Heppenheim eröffnet und später in weiteren Orten des Kreises gezeigt. Sie soll auch dazu anregen über das wichtige Thema Wachstum nachzudenken. Oder wie Guido Carl es formulierte „Wir wollen nicht alles haben, aber gut leben. Damit unsere Kinder und Kindeskinder eine wunderbare Welt erleben können, so wie sie ist.“ Zu einem Jubiläum gehört natürlich auch ein richtiges Fest. Im September wurde daher groß gefeiert: mit etwa 70 Gästen, darunter auch etlichen BUND-Aktiven aus früheren Jahrzehnten, die jetzt nicht mehr im Kreis Bergstraße wohnen. Es gab Vorträge, einen leckeren Bio-Imbiss und die Big Band eines örtlichen Gymnasiums präsentierte fetzige Musik. Ja, der BUND Bergstraße ist nun 30 Jahre „jung“ und nach wie vor kein bisschen leise.
Guido Carl (rechts) und Georg Niedermayer (2. von rechts) eröffnen die Ausstellung Foto: Claudia Dirr
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Sein damaliger Stellvertreter und heutiger Vorsitzender des Kreisverbandes, Guido Carl, führte anhand der Schauwände und Tafeln die Themenvielfalt auf, mit der sich der BUND Bergstraße in den vergangenen 30 Jahren vor Ort beschäftigte: ökologische Landwirtschaft, der Lebensraum Wasser, Klimaschutz, Siedlungsentwicklung, der Widerstand gegen das Atomkraftwerk Biblis sowie weitere Bereiche. Neben ernüchternden Entwicklungen wie zum Beispiel dem Flächenverbrauch im Kreis hat der engagierte Einsatz der Aktiven zu einigen beachtenswerten Erfolgen geführt: So ist die in den Siebziger Jahren noch belächelte Forderung nach Mülltrennung mittlerweile längst Realität, die
Die Big Band eines Bensheimer Gymnasiums auf der BUNDFeier in Aktion. Foto: Claudia Dirr
• 1978 planten sechs Umweltschützern auf der Starkenburg bei Heppenheim die Gründung eines Kreisverbandes. Heute unterstützen 2000 Menschen an der Bergstraße die vielfältige Arbeit des BUND. • Adresse des BUND Bergstraße: Untere Gartenstr. 3, 64646 Heppenheim, Tel. (06262) 51 89, bund.bergstrasse@bund.net, www.bund-bergstrasse.de
Der BUND – vor Ort aktiv
Seniorenhippie mit Hund (Ortsverband Runkel-Ennerich) So voll besetzt sei das Ennericher Bürgerhaus wohl noch nie gewesen, meinte Marlis Zimmermann, die Vorsitzende des BUND Runkel/Ennerich, als sie an einem Samstagabend im November das Publikum begrüßte. Und mit Dieter Thomas, dem „Seniorenhippie mit Hund“, hatten sie und ihre Mitorganisatoren einen Künstler engagiert, der zusammen mit Vierbeiner „Freddy“ das Publikum zu Lachtränen rührte.
Das Publikum bedankte sich bei Dieter Thomas, der im Hintergrund von seiner Lebenspartnerin Hendrike von Sydow unterstützt wurde, mit lange anhaltendem Applaus für den köstlichen Auftritt. Der Abend war, wie BUND-Vorsitzende Marlis Zimmermann im Vorfeld angekündigt hatte „etwas ganz Besonderes“.
Er habe jetzt ein Jahr pausiert, schilderte der gebürtige Limburger, und diese Zeit habe er unter anderem dazu genutzt, abends in die Kneipe zu gehen und Freunde zu treffen. Aber auf Dauer reiche das doch nicht aus. Es sei nicht der Beifall, der ihm fehle, verriet er, aber den ganzen Irrsinn, der sich in seinem Kopf ansammle, den müsse er irgendwo rauslassen können. Auch wenn das Publikum immer blöder werde – Ennerich natürlich ausgenommen – mache das nichts: denn ihm selbst ergehe es nicht anders. Und so philosophierte und sinnierte Dieter Thomas über alles, was ihm gerade in den Kopf kam. „Raucher sind die eigentlich politischen Menschen: die gehen wenigstens noch auf die Straße“. – „Statistisch gesehen haben 95 Prozent aller Penner keinen Computeranschluss. Wie kommt das bloß?“ – „Rente ? Am Besten durcharbeiten bis zur Wiedergeburt!“ Grüne Politiker, Ministerpräsident Roland Koch, Afghanistan-Einsätze der Bundeswehr oder „Kassenpatient klingt wie doppelgerippte Unterhose“ fehlten nicht in den Betrachtungen des „Seniorenhippies“, dem es „einen Heidenspaß macht, von nichts eine Ahnung zu haben und trotzdem überall rumzuröhren“. Und schließlich gibt es da auch noch „Freddy“, den Vierbeiner, den das Publikum sofort ins Herz schloss und der immer wieder dafür sorgt, dass sein Herrchen beim Gassi gehen die tollsten Kontakte knüpft.
Der „Seniorenhippie mit Hund“ auf der Bühne in Ennerich. Foto: Margit Bach
• Wer sich für den Naturschutz und die geselligen Aktivitäten des BUND Runkel/Ennerich interessiert, kann sich gerne an die Vorsitzende Marlis Zimmermann wenden. Tel. (06482) 17 73, marlis.zimmermann@gmx.de. • Homepage mit Angaben zu Programm und Terminen von Dieter Thomas: www.frankfurterfronttheater.de Dieter Thomas und Hendrike von Sydow sind übrigens seit 1990 BUND-Mitglieder – geworben von Marlis und Gerd Zimmermann.
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Der BUND – hessenweit aktiv
Jubiläen, Geselligkeit und Ausflüge
Die Diemel – von der Quelle bis zur Mündung (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd) BUND-Aktive sind gerne in der Natur unterwegs und genießen Wind und Wetter zu Fuß, mit dem Rad oder auch im Kanu. Hier ein Erlebnisbericht von Susanne Klippert über eine interessante Radtour durch Nordhessen: „An einem regenfreien Samstagmorgen im September trafen wir 15 Radlerinnen und Radler uns, um in 2 Tagen die Diemel von der Quelle bis zur Mündung zu erradeln. Ein Busunternehmen verstaute unsere Räder in einen Anhänger und brachte uns nach Willingen-Usseln, dem Startpunkt unserer Tour. Aufgrund der Gebirgslage des Ortes war es beim Start unerwartet kühl; der Aufenthalt an der Diemelquelle gestaltete sich – auch nach einem heftigen und wärmenden Anstieg – daher sehr kurz.
Vor dem Laden der Upländer Bauernmolkerei.
Als Nächstes stand eine Besichtigung der Upländer Bauernmolkerei auf dem Programm. Als Krönung der Führung hatten wir Gelegenheit, selbst zu „buttern“ und abschließend die eigenhändig erstellte Butter mit frischem Brot sowie einen Schluck köstlicher Buttermilch zu probieren.
Upländer Bauernmolkerei Die Upländer Bauernmolkerei ist ein ökologisches Unternehmen mit regionalem Charakter. Mit dem Slogan ,,In jedem Liter Milch steckt ein schönes Stück Region'' wird die Geschäftsphilosophie auf den Punkt gebracht. Die Produkte sind aus anerkannt ökologischem Landbau und haben Bioland Qualität. Das heißt, die Milch stammt von Kühen, die artgerecht gehalten werden. Die erzeugten Milchprodukte erhalten ihre geschmackliche Qualität durch eine schonende Verarbeitung unter Verzicht auf Konservierungsstoffe und Stabilisatoren. Zudem werden die Milchprodukte „fair“ gehandelt, das heißt, die Kunden zahlen einen Aufpreis, damit die Milchbauern Existenz sichernde Milchpreise erhalten können. Das Upländer „Milchmuhseum“ im alten Molkereigebäude der Usselner Molkerei zeigt neben ehemaligen Molkereigeräten historische Exponate aus dem Alltag der häuslichen Milchverarbeitung, Milchgefäße aus Afrika und vielerlei „Kuhriosa“ rund um die Milch. Die Entwicklung der „Upländer Gebirgsmolkerei“ von damals zur heutigen Upländer Bauernmolkerei GmbH spielt in der Ausstellung ebenso eine Rolle wie biologische Land- und Milchwirtschaft und gesunde Ernährung mit natürlichen Produkten. Weitere Informationen unter www.bauernmolkerei.de oder Tel. (05632) 94 86-0 (Molkerei); (05632) 92 22 22 (Milchmuhseum). Adresse: Korbacher Str. 6, 34508 Willingen-Usseln.
Foto: Susanne Klippert
Anschließend, nach einer Weiterfahrt von 25 km, erreichten wir den nächsten Höhepunkt der Radreise: den Diemelsee. Im Uhrzeigersinn radelten wir auf einem schön angelegten Weg jede Rundung und Zacke des Diemelsees entlang.“ Weiter ging es über den Padberg zum Nachtquartier in Marsberg und von dort am nächsten Tag über Warburg nach Bad Karlshafen, wo die Diemel ganz unspektakulär in die Weser mündet. Nach einer tollen Tour traten die Radlerinnen und Radler ihre Heimreise per Bahn an.
• Informationen über Aktivitäten des BUND SchwalmEder-Süd oder die Radtour: Susanne Klippert, Tel. (06691) 2 46 50, susanne.klippert@bund.net.
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BUNDjugend
Natur erleben Bei den Veranstaltungen der BUNDjugend können Kinder und Jugendliche Natur hautnah erleben. Im Zeltlager, beim Wandern, Paddeln oder Klettern ist ein intensiver Naturbezug möglich. Gleichzeitig lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel über die Lebensräume der dort heimischen Tiere und Pflanzen. Auch in 2009 gab es für jede Altersgruppe ein Angebot: So kamen fast zwanzig Kinder zwischen 8 und 12 Jahren Ende Mai zum Naturforscher-Zeltlager bei Pfaffenwiesbach im Taunus und im Juli gab’s ein Planwagencamp für die 10- bis 13-Jährigen in der Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg. Von der Kletterfreizeit für die Älteren berichtet Sybille Fuld: „In der ersten Herbstferienwoche ging es für die BUNDjugend mal wieder zum Klettern in die Rhön. Dieses Jahr waren wir 8 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 14 und 17, die sich für 5 Tage in ein Jugendgästehaus nahe der Steinwand, einem beliebten Kletterziel, einquartierten. Gerade mit einer sehr kleinen Gruppe kann man unheimlich viel Spaß haben und mutig dem nasskalten Wetter, das zum Klettern nicht gerade ideal ist, trotzen.
Der BUND – hessenweit aktiv
Die ersten Tage zeigte uns Simon, der neue BUNDjugend-FÖJler (FÖJ: Freiwilliges Ökologisches Jahr), die Grundlagen des Baumkletterns und so konnten wir dann auch schnell etwa 15 bis 20 m hohe Bäume erklimmen. Mit Kletterlehrer Michael vom Deutschen-Alpen-Verein, der etwas später zu uns stieß, nahmen wir schließlich die Steinwand ins Visier und obwohl uns die Kälte besonders an den Fingern etwas zu schaffen machte (mit Handschuhen kann man leider nicht klettern), bezwang jeder von uns erfolgreich mindestens eine Kletterroute und einige versuchten sich sogar an einem sehr anspruchsvollen Überhang. Nicht nur Klettern, sondern auch Land-Art stand auf dem Programm. So entstanden aus Blättern, Blüten, Steinen, Holz und Pilzen wunderschöne „Naturkunstwerke“, die garantiert schon wieder verweht oder zerfallen sind. Denn was bei Land-Art wichtig ist, ist nicht das Kunstwerk an sich, sondern vor allem eine intensive Auseinandersetzung mit der Schönheit und Vielfalt der Natur, die man ja auf andere Art und Weise auch beim Klettern fühlt. ... Es wurde also nie langweilig und ich hoffe, die BUNDjugend wird auch weiterhin so tolle Freizeiten anbieten.“ Spaß und Skepsis liegen manchmal dicht beieinander beim Klettern. Foto: BUNDjugend
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BUNDjugend
FIT & HIT Anfang März fanden die Frühlings-Interaktiv-Tage (FIT) in Marburg statt. Untergebracht im gemütlichen Naturfreundehaus mitten im Wald informierten sich die jungen Leute am Abend über Genfood und bereiteten die traditionelle Aktion für den Samstagvormittag vor. Diesmal luden sie bei Sonnenschein die Passanten in der Marburger Innenstadt an einen gedeckten Tisch zum Bio-Frühstück ein. Im Gespräch zeigte die BUNDjugend die Gefahren der grünen Gentechnik auf und wies auf die Vorzüge von ökologisch produzierten Lebensmitteln für Klima, Umwelt und Gesundheit hin. Meist waren die Leute, die zu ihnen kamen, der gleichen Ansicht, zum Teil kam es aber auch zu kontroversen Diskussionen. Die anschließende Einkaufstour durch den Bio-Supermarkt für das Abendessen vertiefte verschiedene Aspekte der Thematik.
Die jungen Leute vor der Straßenaktion. Foto: BUNDjugend
Der Hit auf dem HIT (Herbst-Interaktiv-Treffen) war eine Kreidemal-Aktion. Dazu zogen die BUNDjugendlichen mit Straßenmalkreide ausgerüstet in kleinen Gruppen durch die Bad Nauheimer Innenstadt, um Botschaften zum nachhaltigen Konsum und zum Klimaschutz in der Einkaufszone und auf dem Gelände der gerade an diesem Wochenende stattfindenden Kerb zu hinterlassen. „Schmeiss der Atomlobby kein Geld in den Rachen“, „Halten Sie Atomkraft für todsicher?“ oder „Der Erde ist ihr Klima egal, den Menschen nicht“ sollten provozieren und zum Nachdenken anregen. Auch hier kamen die jungen Leute ins Gespräch mit neugierigen Passanten. Ein paar Mal bekamen sie zu hören: „Aber was können wir da schon machen!“ Hier gaben sie ganz konkrete Hinweise zum Handeln, zum Beispiel Infos zum Stromwechseln und Energiesparen.
• FIT und HIT finden traditionell am ersten März- bzw. Oktober-Wochenende statt. Hier können alle umweltinteressierten Jugendlichen die BUNDjugend in Aktion kennen lernen. • Weitere Informationen dazu gibt es im Büro der BUNDjugend Hessen (Telefonnummer und Homepage s. Seite 25 unten). Einladung zum Bio-Frühstück in Marburg. Foto: BUNDjugend
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Eine-Erde-Camp 2009 – das war’s Bericht von Simon Kaufmann „Knapp 70 kritische Denker und Denkerinnen trafen sich im August 2009 im Pfadfinderlager Lilienwald bei Petterweil, um gemeinsam eine Woche lang zu diskutieren, sowie praktische als auch theoretische Workshops zu besuchen und gleichermaßen Entspannung und Spaß zu erfahren. Zum Auftakt gab es eine Camp-Olympiade. In humorvoller Atmosphäre waren Rätsel, kreative Aufgaben, Spiele und Hindernisse durch Teamwork zu bewältigen. Wer nach der Olympiade weder mehlverschmiert, nass, noch erschöpft war und die 4 Mägen einer Kuh sowie einige andere bildungselementare Dinge nicht nennen konnte, hatte entweder die Olympiade halb verschlafen oder war mittlerweile total groggy. Es war ein gelungener Auftakt für die darauf folgenden Tage, der gleichzeitig den Prozess des Kennenlernens unter den Teilnehmern beschleunigte.
Knapp 70 erschöpfte Schlafmützen saßen sich dann am nächsten Morgen beim letzten gemeinsamen Frühstück gegenüber, etwas wehmütig und traurig des bevorstehenden Endes wegen, aber doch glücklich über neu Erlerntes, tolle Erfahrungen, unvergessliche Erlebnisse, neue Freunde und ganz persönliche Bereicherungen durch das Eine-ErdeCamp ‘09. Und es wird wieder ein Eine-Erde-Camp im Sommer 2010 geben! Wir sehen uns vom 3.–10. August auf der Burg Lißberg!“
Die nächsten Tage boten ein interessantes Programm: sowohl praktische Workshops wie z.B. den Bau von Großpuppen, Schmuckherstellung, Eisproduktion und Kochen als auch theoretische Workshops über Bioethik, Gentechnik, Mc Donalds, Globalisierung und vieles mehr. Alles in allem ein kontrastreiches Angebot, das durch Frühsport, Mittagspause, Gruppenspiele und ein außergewöhnliches Abendprogramm aufgelockert wurde. So hatten wir die Chance, eine abwechslungsreiche Woche zu genießen... Der „Schlammtanz“ auf dem Eine-Erde-Camp.
Schließlich kam der letzte Abend – und der wurde kunterbunt. Es regnete anfangs und die Stimmung war gedrückt, doch dann brachten uns die Rhythmen und Beats einer Trommelgruppe spontan dazu, in Ekstase einen kreativ-indianischen „Schlammtanz“ zu vollführen. So bildeten Musik, Theater, eine Clown-Show und interaktive Gruppenspiele zusammen mit einem entzückenden Moderationsteam einen unvergesslichen Bunten Abend.
Foto: BUNDjugend
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BUNDjugend
Zu Besuch in Guangzhou Lisa Schmidt und Ruth Gassauer von der Landesjugendleitung nahmen Anfang Dezember an der „Deutsch-Chinesischen Schüleruniversität zum Klimawandel“ in Guangzhou in China teil. Sie berichten über ihre Eindrücke von der Reise: „Auf der Fahrt zum Hotel bekommen wir ein erstes Bild von Guangzhou, der mit 11 Millionen Einwohnern viertgrößten Stadt Chinas: Unglaublich viele, riesige Hochhäuser voller winziger Wohnungen. Vergitterte Fenster – aus Sicherheitsgründen. Alle paar Straßen eine Polizeistation und überall uniformierte Menschen. Tosender Lärm. So viele Chinesen, die mit Autos, Motorrädern, Fahrrädern, Bussen oder Schubkarren irgendwohin unterwegs sind. Tausende, grell beleuchtete kleine Läden, alte Menschen, die an Tischen auf Gehwegen zusammensitzen, Obst- und Gemüsestände am Straßenrand, dazwischen blühende Bäume. Guangzhou, auch genannt, ‘die Stadt der Blumen’ hat viele Parks.“
2009 zeigten Jugendliche sogar in China das Logo der BUNDjugend. (Lisa Schmidt von der Landesjugendleitung hält es.) Foto: BUNDjugend
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Obwohl die Luft- und Wasserqualität auf die beiden jungen Frauen erschreckend wirkte, spielt Guangzhou in Sachen Umweltschutz in China eine Vorreiterrolle. In den letzten Jahren wurde der Kohlendioxid- und Schwefeldioxid-Ausstoß der regionalen Industrie bereits stark verringert. Leider bewirken die Methoden nicht immer eine tatsächliche Verbesserung, wenn beispielsweise schadstoffproduzierende Industrien, wie die Porzellanherstellung, einfach in andere Regionen Chinas verlagert werden, um in Guangzhou die Emissionsstatistiken zu verbessern. Das Umweltbewusstsein steckt vielfach noch in den Kinderschuhen. Das betrifft auch den Unterricht in den Schulen. Viele Schüler und Schülerinnen wissen zum Beispiel mit Mülltrennung nichts anzufangen. Müllvermeidung gestaltet sich sehr schwierig, da die meisten Lebensmittel aus hygienischen Gründen verpackt oder eingeschweißt sind. Die deutsch-chinesische Schüleruniversität zum Klimawandel fand am 5. 12. 2009 statt. Nach wissenschaftlichen Vorträgen stellten die deutschen und chinesischen jungen Leute ihr Umweltengagement in kurzen Präsentationen gegenseitig vor. Hier wurde den deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einmal mehr die Freiheit bewusst, die sie in unserer Gesellschaft genießen: „Als wir dabei erwähnten, dass wir in Deutschland auch demonstrieren können, um unseren umweltpolitischen Forderungen Gehör zu verschaffen, war die Dolmetscherin ziemlich verunsichert. In dieser Situation haben wir gemerkt, dass es bestimmte, für uns in Deutschland ganz alltägliche Themen gibt, die man in China nur ganz vorsichtig ansprechen sollte, um niemanden in Verlegenheit oder in unangenehme Situationen zu bringen ...“ Die chinesischen Studenten präsentierten Projektideen zum Recycling alter Kleidung und zur Müllvermeidung. Dazu zeigten sie eine Modenschau mit selbst entworfener Kleidung aus Müll. Viele weitere gute und kreative Ideen wurden vorgestellt und anschließend in Kleingruppen diskutiert.
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Folgendes Fazit ziehen Lisa und Ruth: „Die Erfahrungen, die wir in China gemacht haben, waren für uns einmalig, wenn auch manchmal desillusionierend. Wir hätten uns oft mehr Handlungsbzw. Diskussionsfreiraum gewünscht ... Für uns persönlich gab es schöne Erlebnisse mit den Menschen in Guangzhou. Mit einigen von ihnen haben wir Freundschaften geknüpft und schreiben uns häufig E-Mails. Auf jeden Fall wurde unser Weltbild durch die Chinareise verändert. Unsere Hoffnung ist, dass durch die kleinen beständigen Schritte und Bemühungen einzelner Menschen und Organisationen Chinas Umwelt vielleicht etwas mehr geschützt wird und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung wächst.“
Auszeichnungen Gleich mehrere Projekte der BUNDjugend erhielten Auszeichnungen bei der Ausschreibung der DMDrogeriemärkte „Sei ein Futurist“. So wurden das Eine-Erde-Camp in der Wetterau (s. Seite 23) und die Klima-Kisten-Ausstellung mit jeweils 1.000 Euro Preisgeld bedacht. Der „Globalisierungskritische Stadtrundgang“, ein Kooperationsprojekt der BUNDjugend mit Naturfreundejugend und Attac, wurde gleich zweimal mit einem Preis ausgezeichnet. Zum einen erhielt das Projekt ebenfalls 1.000 Euro aus der Auslobung „Sei ein Futurist“, zum anderen wurde es mit dem dritten Platz des Innovationspreises des Hessischen Jugendrings mit einem Preisgeld von 350 € ausgezeichnet. Die BUNDjugend hatte 2009 auch selbst Preise zu vergeben. Nicht nur – wie es schon Tradition ist – beim Wettbewerb Naturtagebuch für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, sondern auch beim Wettbewerb „Global handeln – die Welt verwandeln“, den die Weltläden Hessen in Kooperation mit der BUNDjugend Hessen für Jugendliche ab 13 Jahren ausgeschrieben hatten. Mit einem engagierten Beitrag landete die Klasse 12 der Rudolf-Steiner-Schule Loheland im osthessischen Künzell auf dem ersten Platz. „Wenn Ihr faire Preise zahlt, können wir auf Eure Spenden
Preisverleihung des Hessischen Jugendrings. Zweite von rechts: Sabine Wolters, Jugendbildungsreferentin der BUNDjugend, 3. von rechts: Janett Häusler von der Naturfreundejugend. Foto: Hessischer Jugendring
locker verzichten“ betitelte die Klasse ihr provokatives Plakat zum Fairen Handel. Zuvor hatten sich die Schülerinnen und Schüler mehrere Monate mit den Themen „Globalisierung“ und „Gerechtigkeit“ auseinander gesetzt. Sie recherchierten das Produktangebot in Supermärkten, befragten Konsumenten in Fulda und Künzell nach ihrem Kaufverhalten, führten Verkaufsstände zum Fairen Handel durch und drehten in Kooperation mit OsthessenNews einen kleinen Filmbeitrag. Ebenfalls preiswürdig waren zwei weitere Projekte: In der Ernst-Reuter-Schule II in Frankfurt und der Georg-Kerschensteiner-Schule in Obertshausen betreiben die Schülerinnen und Schüler einen Weltladen. Praktisches kaufmännisches Lernen lässt sich so mit aktiven Engagement für globale Gerechtigkeit verbinden. Besonders beeindruckt hat die Jury aus BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend), Weltläden und BUNDjugend eine Aktion der Ernst-Reuter-Schule rund um das Thema „Mangos aus den Philippinen“, die den Besuch des leitenden Mitarbeiters einer Kinderrechtsorganisation aus den Philippinen mit einschloss. Die Georg-Kerschensteiner-Schule hat eine eigene Kaffeemarke kreiert, die „Kerschensteiner Zauberbohne“. Nähere Infos zum Wettbewerb finden sich unter www.global-handeln.eu.
• Noch mehr von der BUNDjugend findet ihr auf der Seite www.bundjugendhessen.de. Dort gibt es auch ein Fotoalbum mit vielen Bildern aus dem Jahr 2009. Ihr könnt den E-Mail-Newsletter „Klatschmohn“ und den Aktiven-Rundbrief „Aktiv-Info“ bestellen oder euch über das FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) informieren. • Weitere Freizeit- und Fortbildungsangebote könnt ihr auch im aktuellen Jahresprogramm der BUNDjugend Hessen entdecken. Bitte unter Tel. (069) 67 73 76 30 anfordern oder von der Homepage runterladen.
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Artenschutz
Das „Rettungsnetz für die Wildkatze“ erhält beeindruckende Hilfe auf allen Ebenen „Mit meiner Schirmherrschaft begrüße und unterstütze ich das Wildkatzenprojekt des BUND im Hinblick auf den Abbau von Barrieren und die Vernetzung von Lebensräumen. Dies ist ein wichtiger Schritt zum Erhalt der Artenvielfalt in Hessen“, so die Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Lautenschläger, auf dem Hessentag 2009 in Langenselbold (siehe auch Artikel auf S. 11). Der BUND erhofft sich durch die Schirmherrschaft der Ministerin Rückenwind. Nur wenn auch ein Netz zwischen den Menschen geknüpft wird, kann das Netz von naturnahen Wäldern, Hecken, Straßendurchlässen und Grünbrücken für die Wildkatze und andere Tiere realisiert werden.
Umweltministerin Silke Lautenschläger (rechts) zusammen mit Projektleiterin Sonja Gärtner und BUND-Vorstandsmitglied Jörg Nitsch beim BUND-Stand auf dem Hessentag in Langenselbold. Foto: BUND Hessen
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Noch gibt es die Wildkatze in Hessen. Nein, es ist keine davongelaufene Hauskatze. Wildkatzen sind größer und viel scheuer als unsere Stubentiger. Sie sind zwar geschützt, dennoch ist ihr Überleben durch Verkehrswege, Bebauung und „Ausräumen“ der Landschaft bedroht. Deshalb haben die BUNDLandesverbände in Bayern, Hessen und Thüringen gemeinsam mit dem Bundesverband 2004 das Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“ gestartet. Das Ziel: die Vernetzung von Wildkatzenwäldern, die allen Arten der Waldlebensgemeinschaft zu Gute kommt. 2009 führte der BUND Hessen zahlreiche Aktivitäten im Rahmen des „Rettungsnetzes Wildkatze“ durch: Größte „Lockstockaktion“ in Deutschland: 408 Baldrian-Stöcke wurden auf einer Fläche von 1.400 km2 zwischen Taunus und Rothaargebirge aufgestellt und von rund 60 Helfern bis zu zwei Monate lang wöchentlich kontrolliert. Dabei arbeiteten BUND-Ehrenamtliche, der Naturpark Hochtaunus, Jäger, Forstbedienstete und weitere Interessierte in vorbildlicher Weise zusammen. Der Geruch von Baldrian wirkt in der Paarungszeit unwiderstehlich auf die Wildkatze, sie reibt sich am präparierten Lockstock und dabei bleiben stets einige Katzenhaare an ihm haften. Durch die genetische Analyse wird festgestellt, ob es sich um Haare von Wildkatzen handelt. Dank der erfolgreichen Lockstockaktion konnte das Verbreitungsgebiet der Wildkatze für den Westen Hessens neu bestimmt werden. Dies ist wichtig, um Schutzmaßnahmen gezielt einsetzen zu können. Der BUND-Ortsverband Königstein Glashütten mit seiner Vorsitzenden Dr. Claudia Weiand sowie die BUND-Kreisverbände Waldeck-Frankenberg und Kassel führten eigenständig Lockstockaktionen durch und trugen so dazu bei, das Wissen über die Wildkatze zu erweitern.
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dem Wildgehege Kirchheim. In ähnlicher Weise engagierten sich die BUND-Ortsverbände auf Festen in Eppstein, Fritzlar, Usingen, Kronberg und Darmstadt. Gedankt sei an dieser Stelle ausdrücklich den tatkräftigen Standhelferinnen und -helfern, ohne die solche Aktionen nicht möglich wären! Die Resonanz in den Medien war beeindruckend: sogar die Hessenschau berichtete über das „Rettungsnetz“.
Ortsverbandsvorsitzende Dr. Claudia Weiand bereitet im Taunus einen Lockstock vor. Die Geo-Koordinaten werden mittels GPS gespeichert. Foto: BUND Königstein
BUND-„Wildkatzenwegeplan Taunus-Rothaargebirge“ Diese Region ist die entscheidende Nord-Süd-Achse in der Vernetzung der beiden letzten großen Wildkatzenvorkommen Deutschlands in Eifel/Hunsrück/Taunus einerseits und Nordosthessischem Bergland/Harz/Hainich andererseits. Der Wegeplan gibt flächenbezogene Handlungsempfehlungen für einen fast 100 km langen Biotopverbund in den Wäldern Westhessens. Besonders wichtig sind die Überwindung der A 3 und der B 49 beispielsweise durch Querungshilfen und die Erhaltung naturnaher Bereiche im Dill- und Lahntal. Wesentliche Verbundkorridore werden im neuen Landesentwicklungsplan berücksichtigt und sollen gemeinsam mit den Gemeinden und Landnutzern umgesetzt werden. Öffentlichkeitsarbeit Am Beispiel des Sympathieträgers Wildkatze informierte der BUND vielerorts über die Bestandssituation und die Bedürfnisse einheimischer Säugetiere, die auf vernetzte, naturnahe Wälder und strukturreiche Offenlandschaften angewiesen sind. Projektkoordinatorin Sonja Gärtner hielt 2009 elf Vorträge zum Thema. Sie organisierte gemeinsam mit den örtlichen Kreisverbänden „Wildkatzentage“ in der Fasanerie Wiesbaden, der Fasanerie Auheim und
Förderung durch das LIFE-Programm Die Europäische Kommission bewilligte 2009 einen Antrag des BUND unter dem offiziellen Titel „Biotopvernetzung – Netze des Lebens: Förderung eines Waldverbundsystems mit europäischer Perspektive“. Im Zeitraum 2010 bis 2012 wird die EU nun Aktivitäten des „Rettungsnetzes Wildkatze“ aus dem Bereich der Kommunikation zu 50 % kofinanzieren. Kommunikation ist deshalb so wichtig, weil die Themen Artenschutz und Biotopverbund noch viel stärker als bisher im allgemeinen Bewusstsein verankert werden müssen. Alle Aktionen hatten ein breites, positives Medienecho für die Wildkatze und den BUND. Wir danken ganz besonders allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die das „Rettungsnetz für die Wildkatze“ zu einer der größten Artenschutzkampagnen Europas haben werden lassen.
• Eine schöne Möglichkeit, sich selbst in Orten ohne Vorkommen für die Wildkatze einzusetzen, sind die Wildkatzenpatenschaften. Mit Ihrer finanziellen Unterstützung kann das Rettungsnetz weitergeknüpft werden. Ob für Anpflanzungen, die Aufklärung von Jägern und Förstern oder die Fortführung der Wildkatzenbestandsaufnahme: Jeder Beitrag zählt. Deshalb: Werden auch Sie Wildkatzenpate! Anmeldung: Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen, Postfach 730109, 60503 Frankfurt oder unter www.bund.net/formular/index.php?f=patenschaft&p =wildkatzen. • Weitere Informationen zum „Rettungsnetz Wildkatze“ erhalten Sie bei Sonja Gärtner, BUND Landesgeschäftsstelle, Tel. (0 69) 67 73 76-16, E-Mail: sonja.gaertner @bund-hessen.de und unter den folgenden Links: www.bund-hessen.de/(Projekte), www.wildkatze.info.
Um Spenden unter dem Stichwort „Wildkatze“ wird gebeten: BUND Hessen Kontonummer 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01
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Der BUND – hessenweit aktiv
Biotop- und Landschaftspflege
Streuobstbäume: Schutz und Pflege sind wichtiger denn je Mögen Sie knackige Äpfel, leckere Säfte oder auch einen Frühlingsspaziergang durch ein Blütenmeer? Wenn ja, dann haben vielleicht auch Sie ein Interesse am Fortbestand der hessischen Streuobstwiesen. Denn sie liefern uns schmackhaftes Obst, dienen der Naherholung und sind wichtige Elemente unserer Kulturlandschaft. Zudem bieten sie Lebensraum für rund 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter Steinkauz, verschiedene Fledermausarten und Wiesensalbei. Streuobstwiesen haben besonderen Wert für die Imkerei als Bienenweide und wirken sich positiv auf das örtliche Klima aus. Deshalb gehören sie auch zu den besonders geschützten Biotopen gemäß Hessischem Naturschutzgesetz.
Alte Obstbäumen mit Baumhöhlen – wichtig für Vögel und Kleinsäuger. Foto: Julia Beltz
Doch trotz ihres unstrittig hohen Wertes waren und sind sie bedroht – insbesondere durch Bebauung und mangelnde Pflege. Im letzten Jahrhundert nahm die Zahl der hochstämmigen Obstbäume in Hessen um 95 % ab – wie viele Streuobstbäume es aber wirklich noch gibt, wusste niemand, da die letzte Erfassung über 20 Jahre zurück liegt.
Deshalb hatte der BUND im Herbst 2007 seine Ortsverbände dazu aufgerufen, sich an einer Kartierung der Streuobstbestände zu beteiligen. Rund ein Viertel der Ortsverbände sowie Nicht-Mitglieder führten eine Bestandsaufnahme in ihrer Gemarkung durch. Um die Ergebnisse anschließend vergleichen zu können, erfassten sie mit einem einheitlichen Kartierbogen zum Beispiel die Anzahl und das Alter der Bäume sowie deren Pflegezustand. Ende 2009 wertete Sonja Gärtner die Bögen, die sich auf knapp 53.000 hessische Streuobstbäume beziehen, in der BUND-Landesgeschäftsstelle in Frankfurt aus. Sie fasst einige der Ergebnisse wie folgt zusammen: Die Gesamtbaumzahl in den erfassten Gemeinden ist im Vergleich zu einer Zählung von 1986 etwa gleich geblieben. Dieses Niveau war jedoch bereits sehr niedrig gewesen.
Günter Lang (Ortsverband Idstein) beim Kartieren. Foto: Ingrid Lang
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Die Durchschnittsflächengrößen und die Durchschnittsbaumzahl pro Fläche sind auffallend niedrig. Die Bestände liegen häufig als kleine, verinselte Flächen vor und können ihre ökologischen und ästhetischen Funktionen somit weniger gut erfüllen.
Der BUND – hessenweit aktiv
Ungepflegter und überalterter Streuobstbestand. Foto: Julia Beltz
Knapp 38 % der überprüften Bestände wurden als schlecht gepflegt eingestuft. Dieser hohe Anteil ist äußerst negativ zu bewerten, da es sich beim Streuobst um ein nutzungsabhängiges Kulturbiotop handelt, das nur durch Pflege erhalten werden kann. Regelmäßig wurden zusätzliche Strukturelemente wie Baumhöhlen und Totholz vermerkt. Insgesamt wurden viele der für Streuobst typischen Tierarten gesichtet (Steinkäuze, Spechte, Fledermäuse, Schmetterlinge u.v.a.). Dies belegt den außerordentlichen Wert der Streuobstbestände als Lebensraum. Die praktischen Kartierarbeiten nutzten viele BUND-Gruppen dazu, um auf die vielfältigen Funktionen des Streuobstes für die Naherholung und den Naturschutz aufmerksam zu machen: Vielerorts fanden Exkursionen, Baumschnittkurse, Ernteaktionen, Kelterfeste und Informationsveranstaltungen statt, die von den Bürgerinnen und Bürgern sowie der lokalen Presse mit großem Interesse aufgenommen wurden.
Naturschutzbeauftragte Sonja Gärtner dankt allen Ehrenamtlichen, die sich im Rahmen dieser Untersuchung engagiert haben. Ohne ihren Einsatz wäre ein solcher Bericht mit den aufgeführten wichtigen Ergebnissen nicht möglich gewesen. Der BUND tritt seit vielen Jahren umfassend für den Schutz der Streuobstbestände ein. In den Regionen sorgen aktive Mitglieder für die fachgerechte Anpflanzung und die Sortenauswahl junger Bäume (siehe z. B. Baumpflanzaktion des OV Frankfurt-West, Seite 4). Wir werden uns auch in Zukunft politisch und ganz praktisch vor Ort für die Streuobstbäume einsetzen, damit Steinkauz und Wiesensalbei weiterhin gedeihen und wir Menschen auch in 20 Jahren noch frische Obstsäfte oder einfach nur den Anblick der Blütenpracht genießen können.
Aus den Erkenntnissen lässt sich als dringliche Forderung die Sicherstellung der Obstbaumpflege ableiten. Sofern die Pflege sicher gestellt ist, sollten unbedingt auch Neuanpflanzungen erfolgen. Ebenfalls wichtig ist, den gesetzlichen Schutz der Streuobstwiesen zu stärken, Fachwissen zu erhalten und die Umweltbildung zu unterstützen. Beratungs- und Hilfsangebote sollten eingerichtet und bekannt gemacht werden. Von besonderer Bedeutung ist es auch, die wirtschaftliche Rentabilität der Streuobstbaumbestände zu erhöhen, damit die Eigentümer selbst ein Interesse an der Pflege und dem Erhalt ihrer Bäume haben. Frühling auf der Obstwiese, Foto: Julia Beltz • Mehr über die Ergebnisse der Streuobstwiesenkartierung erfahren Sie unter www.bund-hessen.de, Thema: Projekte, Streuobstkartierung/Streuobstschutz oder in der Landesgeschäftsstelle bei Sonja Gärtner, Tel. (0 69) 67 73 76-16, E-Mail: sonja.gaertner@ bund-hessen.de.
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Der BUND – hessenweit aktiv
Energie
BUND aktiv gegen Staudinger Block 6 Intensiv befasst hat sich der Landesverband im Jahr 2009 mit dem geplantem Bau des Kohlekraftwerks Staudinger Block 6 der Firma E.ON bei Großkrotzenburg. Im Frühjahr stand im Rahmen des Raumordnungsverfahrens die Umweltverträglichkeit des neuen Blocks auf dem Prüfstand. Scharf kritisiert hat der BUND die landesplanerische Entscheidung des Darmstädter Regierungspräsidenten, nach der Block 6 raumverträglich sein soll. Argumente des BUND, von Kommunen und Landkreisen sowie zehntausend Bürgerinnen und Bürgern gegen Block 6 wurden ignoriert. Thorwald Ritter (links) und Dr. Werner Neumann (rechts) beim Erörterungstermin. Foto: BUND Hessen
Im November nahmen Dr. Werner Neumann (BUNDEnergiesprecher), Thorwald Ritter (Vorsitzender des Kreisverbandes Offenbach), Rechtsanwältin Ursula Philipp-Gerlach sowie Ingo Goedecke (Gutachter für den BUND) und weitere Mitstreiter am Erörterungstermin im Rahmen des immisionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens teil. Parallel dazu organisierten Bürgerinitiativen und Umweltverbände unter Mitarbeit des BUND zahlreiche Informationsveranstaltungen und Demonstrationen. Das Kraftwerk Staudinger besteht zur Zeit aus 5 Blöcken – 3 werden mit Kohle betrieben und 2 weitere mit Erdgas. Mit Hilfe dieser Energieträger wird in großem Umfang Strom produziert. Bereits jetzt sind Menschen und Natur der Region einer starken Schadstoffbelastung ausgesetzt. Block 6 würde die gasförmigen Schadstoffemissionen noch erheblich erhöhen, der Kohlendioxidausstoß von Block 6 allein wird 6 Millionen Tonnen betragen. Auch wird es einen nicht unerheblichen Quecksilbereintrag in den Main geben. Deshalb setzt sich der BUND vehement gegen den geplanten Neubau ein. Der BUND sagt „nein“ zu noch mehr Emissionen durch das Kohlekraftwerk Staudinger. Foto: Dr. Werner Neumann
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Der BUND – hessenweit aktiv
An dessen Stelle schlagen wir das Konzept eines Zukunftskraftwerks vor: Durch die Kombination von Stromeinsparung, Blockheizkraftwerken (in denen nicht nur Strom sondern auch Wärme produziert werden soll) sowie Windenergie ist eine Kohlendioxid- und Schadstoffminderung möglich. Außerdem ist bei diesem Modell eine wirtschaftlichere Stromproduktion und die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen möglich als dies durch Staudinger Block 6 der Fall wäre. Fazit des BUND: Im gesamten Erörterungsverfahren fehlten wiederholt Unterlagen, zahlreiche Gutachten waren unvollständig und fehlerhaft. Es zeigt sich ein erster Erfolg: Das Regierungspräsidium Darmstadt forderte E.ON zum Nacharbeiten seiner unzureichenden Gutachten auf. Ohnehin passen Kohlekraftwerke nicht in die Zukunft. Die Industriestaaten müssen 80 bis 90 % ihres Kohlendioxid-Ausstoßes senken, damit die Erderwärmung auf 2° C begrenzt werden kann. Dies ist nur durch Energieeinsparung und mit erneuerbaren Energieträgern möglich. Daher werden wir uns auch weiterhin mit der breiten Palette der uns zur Verfügung stehenden Mittel gegen Staudinger Block 6 und für eine nachhaltige Energiegewinnung einsetzen.
über 180.000 Kubikmeter radioaktiver Müll produziert worden. Bis heute gibt es weltweit kein einziges Endlager dafür. Ein riesiger „Castortransporter“ und „Probebohrungen“ mit rund 300 Teilnehmern sowie zahlreichen interessierten Passanten lösten viele Diskussionen rund um die Atomenergie aus. Der BUND war mit Wissen, Infomaterial und einem aufblasbaren Atomkraftwerk mitten drin. Am Ende des Redebeitrags von Andrea Graf, der Energiereferentin des BUND Hessen, gab es dann noch eine Verlosung – der Sieger zog den Stecker des aufgeblasenen Atomkraftwerks, die Luft war raus! Dass es auch Alternativen zu Kohle und Atom als Energieträger gibt, können Sie im Text „Solarstrom fürs Klima und fürs eigene Budget“ auf Seite 8 sowie im folgenden Artikel lesen.
Atomkraft in Hessen Eigentlich müssten sie schon still stehen – Biblis A und B, die beiden Blöcke eines der ältesten und störanfälligsten Atomkraftwerke Deutschlands. Ihre Uhr ist abgelaufen, ebenso wie die Laufzeit zehn weiterer Uraltmeiler in Deutschland. Unter sehr großem Medieninteresse zeigte deshalb der BUND am 10. Juli 2009 den Kraftwerksbetreibern, dass ihre Zeit gekommen ist. Aktive stellten eine Atomuhr vor den Landtag in Wiesbaden, um für das Abschalten alter AKW’e zu werben. Am 12. September begaben sich Aktive des BUND dann gemeinsam mit Campact auf die Suche nach einem Endlager für Atommüll mitten in der Frankfurter Innenstadt. Seit Beginn der Atomenergienutzung vor 30 Jahren sind in der Bundesrepublik
Die Atomuhr vor dem Hessischen Landtag. Links Energiereferentin Andrea Graf. Foto: Tobias Zeller
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Der BUND – hessenweit aktiv
Energie
Von Gülle und Holzhackschnitzeln (Workshop des Arbeitskreises Energie) „Füttern“ mit Gülle und Maissilage – das ist das A und O beim Betrieb der Biogasanlage in Mölln im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Landwirt Peter Arndt erklärte im März den etwa 30 aufmerksam zuhörenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops „Erneuerbare Energie in Bürgerhand – Schwerpunkt Bioenergie“ den Prozessablauf der Anlage. Zwei große Fermenter werden mit den beiden Energieträgern befüllt, in denen sie unter Bildung von Gasen gären. Das Gas wird anschließend gereinigt, gespeichert und schließlich zur Strom- und Wärmeerzeugung in einem Blockheizkraftwerk genutzt.
terer Wärmeabnehmer. Die Besucher diskutierten rege mit Peter Arndt über Fragen zur Rohstoffbereitstellung, Betriebsführung, Rechtsform, Wirtschaftlichkeit sowie zur Technik. Auch während des theoretischen Teils des Workshops in Marburg erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Fragen zum Thema Biomasse. Zwar verringert die mit Hilfe von Biomasse erzeugte erneuerbare Energie die Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern, doch ist ihre Gewinnung in Monokulturen und die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion kritisch zu betrachten. Professor Hans Ackermann zog in seinem Vortrag das Fazit, dass Bioenergie knapp und wertvoll ist sowie hocheffizient bereitgestellt und genutzt werden muss. Diese Bedingung kann von stationärer Kraft-Wärme-Kopplung gut, von sogenannten Biokraftstoffen jedoch nur schlecht erfüllt werden. Weitere aufschlussreiche Vorträge zum Thema folgten, wie über das Bioenergiedorf Oberrosphe (Stadtteil von Wetter in Hessen), dessen Bewohner seit Oktober 2008 gemeinschaftlich eine Heizanlage mit Hackschnitzeln betreiben. Im kalten Winter 2008/09 klappte die Versorgung mit Wärme über sieben Kilometer lange Rohrleitungen auf Anhieb. Auf Heizhaus und Lagerhalle wurden große Photovoltaikanlagen installiert und für die zweite Ausbaustufe der Energieversorgung ist Kraft-Wärme-Kopplung geplant. Am Ende des interessanten Tages dankte das Auditorium den Referenten mit lebhaftem Beifall für ihre gelungenen Vorträge und den ausnahmslosen Verzicht auf Honorare.
Peter Arndt erklärt den Prozessablauf der Biogasanlage in Mölln. Foto: Gerd Wiesmeier
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Während der Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, versorgt die erzeugte Wärme eine nahe gelegene Schule, eine Sporthalle und ein Hallenbad. Dadurch werden pro Jahr etwa 3.240 Tonnen Kohlendioxid eingespart (ohne Berücksichtigung der Herstellungs- und Betriebsenergie). Auf den Schuldächern sind zusätzlich große Solarstromanlagen installiert. Die energetische Gesamtbilanz soll noch verbessert werden durch die Installation eines dritten Gärbehälters und durch den Anschluss wei-
• Die oben genannten Beiträge sowie die anderen Referate des Workshops sind ausführlich dokumentiert auf einer CD, die für 5 € (inkl. Versand) bei der Geschäftsstelle des BUND Landesverband Hessen bezogenwerden kann. Telefon (069) 67 73 76-0, E-Mail: bund.hessen@bund.net. • Ansprechpartner des Arbeitskreises Energie ist Professor Hans Ackermann, erreichbar unter hans.ackermann@bund.net, Tel. (06421) 6 52 19.
Gentechnik
Gentechnik in der Landwirtschaft – aktueller Stand Das Jahr 2009 begann mit einer sehr gut besuchten Diskussionsveranstaltung des „Bürgerforum Groß-Gerauer gegen Genmais“, in dem auch der BUND aktiv vertreten ist. Geladen war der Versuchsleiter des Versuchsfeldes in Groß-Gerau und Vizepräsident der Universität Gießen, Prof. Dr. Friedt. Grund der Veranstaltung waren wiederholte Versuchsvorhaben mit gentechnisch veränderten Pflanzen (gvo) der Universität Gießen vor den Toren Groß-Geraus. Viele Fragen und großes Interesse der Teilnehmer mit Forderungen, die Versuche mit gvo- Pflanzen einzustellen, durchzogen die Veranstaltung. Am Ende erklärte Prof. Dr. Friedt unter dem Applaus der Zuhörer, 2009 keine Versuche in Hessen durchzuführen und stellte in Aussicht, dies auch die kommenden Jahre nicht zu planen.
Der BUND – hessenweit aktiv
Erfreulich war auch das Verbot für den gentechnisch veränderten Mais MON 810, das Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner aussprach. Da MON 810 bisher die einzige für den kommerziellen Anbau zugelassene gentechnisch veränderte Pflanze in Deutschland ist, fand 2009 kein Anbau mit gvo-Pflanzen in der Bundesrepublik statt. Versuche zu Forschungszwecken wurden aber weiterhin durchgeführt. Leider nur langsam – aber nun mit einem offiziellen Siegel unterstützt – wächst die Zahl der Lebensmittel, die als „ohne Gentechnik“ gekennzeichnet sind. Damit ist für den Verbraucher gesichert, dass diese Lebensmittel keine Gentechnik enthalten und Tiere, deren Produkte – wie Fleisch, Wurst, Eier – in den Handel kommen, gentechnikfreies Futter erhalten haben. Alle Produkte aus ökologischer Landwirtschaft sind generell gentechnikfrei. Maisfeld. Foto: Samossi/PIXELIO
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Ehrungen
Gudrun Pausewang: eine mutige und engagierte Schriftstellerin „Die Wolke“, so lautet der Titel des bekannten Jugendbuchs von Gudrun Pausewang, in dem sie kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl beschreibt, wie es wäre, wenn ein Super-GAU in einem deutschen Atomkraft stattfände. Wissen verbreiten und warnen, politisch aufklären und zu politischem Engagement motivieren, das sind die wesentlichen Elemente der Bücher von Gudrun Pausewang.
Gudrun Pausewang mit der BUND-Plastik, die ihr anlässlich der Preisverleihung überreicht wurde. Foto: Dr. Werner Neumann
Im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung des BUND Hessen im März 2009 erhielt die engagierte Schriftstellerin als erste Preisträgerin den EduardBernhard-Preis, der mit einer Plastik in Form einer Erdkugel, die von Menschen getragen wird, sowie einem Geldbetrag von 1.500,- € verbunden ist. Mit der Auslobung dieses Preises ehrt der BUND Hessen einen der engagiertesten Streiter für den Umweltschutz und gegen die Atomenergie. Eduard Bernhard war im Januar 2007 am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe verstorben. In ihrer Laudatio hob die BUND-Ehrenvorsitzende Dr. Angelika Zahrnt besonders hervor, dass Gudrun Pausewangs Buch „Die Wolke“ hochaktuell sei, werde doch in Teilen der Politik darüber diskutiert, die Laufzeit von Atomkraftwerken zu verlängern, obwohl die Risiken eines Super-GAUs auch in einem deutschen Atomkraftwerk nicht ausgeschlossen werden könnten und bislang kein sicheres Endlager für den jahrtausendelang strahlenden Atommüll existiere. Gudrun Pausewang bekräftigte, dass der Preis ihr Mut mache und ihr als langjährigem BUND-Mitglied bestätige, dass es viele Gleichgesinnte gebe. Die Schriftstellerin stellte sich auch als Schirmherrin für das Eine-Erde-Camp der BUNDjugend im August letzten Jahres zur Verfügung. Mit großem Interesse verfolgten die jungen Leute ihre Lesung und ihre Berichte aus Südamerika, wo Gudrun Pausewang viele Jahre gelebt hatte. Es zeigte sich: Umweltschutz und Engagement für eine gerechte Welt sind Generationen übergreifende Themen.
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Landrat Enno Siehr (links) verleiht Käthe und Walter Raiss das Bundesverdienstkreuz. Foto: Cornelia Schlagau
Käthe und Walter Raiss erhielten Bundesverdienstkreuz Die Liste ihres Engagements ist lang: Aktivitäten für den Klimaschutz, Koordination des ersten Hessischen Volksbegehrens beim Bau der Startbahn 18 West, Organisation des Widerstands gegen den Flughafenausbau, ihr unermüdlicher Einsatz für die Erhaltung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen, die Streuobstwiesenpflege, die Mitarbeit in der Agenda 21 sowie für Partnerschaften und den Frieden in der Welt – immer waren und sind Käthe und Walter Raiss an vorderster Stelle dabei. Ihr Engagement ist eng verknüpft mit der Geschichte des BUND Hessen und sie sind aus unseren Reihen nicht wegzudenken. Im Juni 2009 erhielten Käthe und Walter Raiss das Bundesverdienstkreuz für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Der BUND Hessen gratulierte und dankte Walter Raiss für die über zwanzigjährige aktive Mitarbeit im BUND-Landesvorstand sowie im Kreisverband Groß-Gerau und im Ortsverband Mörfelden-Walldorf – tatkräftig unterstützt von seiner Frau Käthe, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre. „Sie sind Vorbilder für bürgerschaftliches Engagement, demokratischen Geist und friedliches Miteinander“, lobte Landrat Enno Siehr bei der Verleihungsfeier im Groß-Gerauer Landratsamt.
Öffentlichkeitsarbeit
Der BUND Hessen im Web 2.0 Seit Herbst letzten Jahres ist der BUND Hessen auf neuen Informationswegen unterwegs. Sie finden uns nun auch bei
Der BUND – hessenweit aktiv
Ansprechpartner in der Landesgeschäftsstelle: Wohlrad Lang , wohlrad.lang@bund-hessen.de, Tel. (069) 67 73 76-11.
Newsletter Facebook: http://www.facebook.com/people/ Bund-Landesverband-Hessen/100000071141523 sowie http://www.facebook.com/pages/elementsof-iTV Twitter: http://twitter.com/bund_hessen sowie http://twitter.com/elementsofiTV flickr: http://flickr.com/photos/elementsofitv Amazee: http://amazee.com/elements-itv Machen Sie mit, lassen Sie sich registrieren! Unter www.bundtv.net kommen Sie auf die TV-Seite mit den Portalen BUND TV, Klimabotschafter und Kultur TV. Neue Eigenproduktionen des BUND Hessen zum Thema Klimaschutz finden Sie auch direkt unter www.klimabotschafter.net.
Verkauf, Erstattungen, Zinsen 5,2 %
Ebenfalls seit Herbst 2009 gibt es den neuen Newsletter des BUND Landesverbandes Hessen. Er wird im 4-Wochen-Rhythmus an alle Kreis-, Ortsverbände und Arbeitskreise verschickt. Wenn Sie direkt aktuelle Informationen zur Arbeit des BUND in Hessen erhalten möchten, wenden Sie sich bitte an: andrea.graf@bund-hessen.de mit einer kurzen Nachricht; wir nehmen Sie gerne in unsere Adressliste auf.
Einnahmen und Ausgaben 2009
Geldauflagen 1,9 %
Marketing, Verwaltung, sonstige Kosten 8,2 %
BUNDjugend 4,6 %
Mitgliederservice, Mitgliederverwaltung 9,0 % Spenden 30,4 %
Mitglieds- und Fördererbeiträge 62,5 %
Unterstützung ehrenamtlich Aktiver, Weiterleitung an BUND-Gruppen, Verbandsentwicklung 30,2 %
Natur- u. Umweltschutzprojekte, Fach- u. Lobbyarbeit, Netzwerk Naturschutz 25,0 %
Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederzeitschrift 23,0 %
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Der BUND – hessenweit aktiv
Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert
Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt-Griesheim am 21. März 2009. Von links nach rechts: Brigitte Martin (Fachratssprecherin), Jörg Nitsch, Dirk Teßmer, Martin Stichel (Schatzmeister), Otto Löwer, Thomas Rahner, Hermann Maxeiner, Andreas Elend, Herwig Winter. Foto: Regine Müller
Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder Andreas Elend, andreas.elend@gmx.de: Energie, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau, BUND-Jugend Otto Löwer, otto-loewer@t-online.de: Mitgliederwerbung, Mobilität,Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten, BUND-Jugend Brigitte Martin, brigitte.martin@bund.net: Fachratssprecherin, Arbeitskreise, Flughafen Frankfurt, Immissionsschutz/Abfall, ICE-Strecke Rhein-Main/Rhein-Neckar, Wasser Hermann Maxeiner, hermannmaxeiner@web.de: Atomenergie, Interne Organisation, Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten Jörg Nitsch, joerg.nitsch@bund.net: Finanzen, Interne Organisation, Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogentechnik, Nachhaltigkeit, Naturschutz/Biologische Vielfalt/Forsten, Wasser Thomas Rahner, Thomas.Rahner@ra-knoebel.de: Atomenergie, Immissionsschutz Martin Stichel (Schatzmeister), rawstichel@web.de: Finanzen, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau Dirk Teßmer, DTessmer@pg-t.de: Energie, Immissionsschutz/Abfall, Klimaschutz, Landesplanung/Raumordnung/ Städtebau, Wasser Herwig Winter, herwig.winter@bund.net: Atomenergie, Interne Organisation, Klimaschutz, Landwirtschaft/Agrogentechnik, Mobilität, Nachhaltigkeit.
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Der 9-köpfige Landesvorstand tritt einmal monatlich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten, organisatorischen oder finanziellen Fragen für eine erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch ist die Sitzungstätigkeit nur ein kleiner Teil der Arbeit, die von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird. Vorstandsmitglieder sind Ansprechpartner für die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen, führen politische Gespräche, sind für den BUND in Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in Gremien des Bundesverbandes. Wichtige Themen für den Landesvorstand waren u. a. die Genehmigungsverfahren für den Ausbau des Frankfurter Flughafens, die Auseinandersetzung mit der hessischen Energiepolitik und verschiedenen Verkehrsprojekten, die Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung, der Umzug der Landesgeschäftsstelle sowie die Gründung der BUND Hessen Naturschutzstiftung.
Die Arbeitskreise im BUND Hessen
Der BUND – hessenweit aktiv
AK Recht
Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise des BUND beraten die BUND-Gremien in fachlichen Fragen, sie kommentieren gesetzgeberische Vorhaben der Landesregierung und vertreten die BUNDPositionen bei Veranstaltungen und bei Presseanfragen.
Sprecher: Martin Stichel, Tel. (0 60 55) 90 00 37 rawstichel@web.de AK Umwelt & Gesundheit
Sprecherin: Dr. Heidi Soboll, Tel. (0 6103) 77 7012, heidi.soboll@gmx.de
AK Energie AK Verkehr
Sprecher: Prof. Hans Ackermann, Tel. (0 64 21) 6 5219, hans.ackermann@bund.net
Sprecher: Wolfgang Schuchart, wolfgang.schuchart@bund.net
Weitere Informationen: www.bund-hessen.de oder bei Michael Rothkegel, BUNDLandesgeschäftsführer, Tel. (0 69) 67 73 76 12, E-Mail: michael.rothkegel@bund.net.
AK Landesplanung & Raumordnung AK Wasser
Sprecher: Grischa Bertram, Tel. (01 63) 7 75 26 38, grischab@gmx.net
Sprecher: Dr. Reiner Plasa, Tel. (0 61 50) 7313 r.plasa@t-online.de
AK Klima und Luft
Sprecher: Dr. Lutz Katzschner, Tel. (05 61) 88 01 37, katzschn@uni-kassel.de
Mitglieder- und Fördererentwicklung 2009 23.000 22.000 21.000 20.000 19.000 18.000 17.000 16.000 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0
1982 1981
1986
1984 1983
Mitglieder
1985
1988 1987
Förderer
1992
1990 1989
1991
1994 1993
1996 1995
1998 1997
2000 1999
2002 2001
2004 2003
2006 2005
2008 2007
2009
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Der BUND – hessenweit aktiv
Die Geschäftsstelle des BUND Hessen
Die Geschäftsstelle des BUND Hessen befindet sich seit dem 1. Oktober 2009 in der Ostbahnhofstr. 13 in 60314 Frankfurt-Ost. Dort sind sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichen Arbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat, der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt.
Für die BUNDjugend sind in der Landesgeschäftsstelle drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDjugend, der Zuarbeit für die Landesjugendleitung, der Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Unterstützt werden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ: Freiwilliges Ökologisches Jahr).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle:
Michael Rothkegel
Thomas Norgall
Sonja Gärtner
Andrea Graf
Geschäftsführer
Naturschutzreferent
Netzwerk Naturschutz
Referentin für Energie
Tel. (069) 67 73 76-12
Tel. (069) 67 73 76-14
Tel. (069) 67 73 76-16
und Gentechnik
michael.rothkegel@bund-
thomas.norgall@bund-
sonja.gaertner@bund-
Tel. (069) 67 73 76-13
hessen.de
hessen.de
hessen.de
andrea.graf@bundhessen.de
Wohlrad Lang
Ulrike Karlheim
Margarete Eltze
Finanzen, Marketing, EDV
Büroorganisation,
Sekretariat, Mitglieder-,
Tel. (069) 67 73 76-11
Verwaltung
Förderer-, Adressverwaltung
wohlrad.lang@bund-
Tel. (069) 67 73 76-15
Tel. (069) 67 73 76-10
hessen.de
ulrike.karlheim@bund-
margarete.eltze@bund-
hessen.de
hessen.de BUNDjugend: Tel. (069) 67 73 76-30 E-Mail: bundjugend. hessen@bund.net
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Stephan Hübner
Sabine Wolters
Barbara Michalski
Jugendbildungsreferent
Jugendbildungsreferentin
Jugendbildungsreferentin
B E I T R I T T S E R K L Ä R U N G
Werden auch Sie Mitglied im BUND! Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). (Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)
Name
Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ, Wohnort
Beruf
Geburtsdatum
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
FREUNDE DER ERDE
Jahresbeitrag (bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)
Datum
Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)
Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:
Name des Ehepartners, Geburtsdatum
Name des 2. Kindes, Geburtsdatum
Einzelmitglieder (mind. € 50,–)
€_________
Familien €_________ (Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–) Fördermitglied (mind. € 130,–)
€_________
Mitglied auf Lebenszeit €_________ (einmalig mind. € 1.500,–) Name des 1. Kindes, Geburtsdatum
Name des 3. Kindes , Geburtsdatum
Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge ab Monat/Jahr: __________________________
Kto-Nr.: ____________________________________
BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________ Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________
Vereine, Körperschaften, Firmen etc. auf Anfrage (mind. € 130,–)
€_________
Schüler/innen, Student/innen, Auszubildende (mind. € 16,–)
€_________
Reduzierter Beitrag für €_________ Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
FREUNDE DER ERDE
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