Jahresbericht 2005 BUND Hessen

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BUND aktiv

Bund f端r Umwelt und Naturschutz Deutschland

FREUNDE DER ERDE

Das BUND-Jahr in Hessen 2

2005


Inhalt

Vorwort

3 Artenschutz

Der BUND – vor Ort aktiv

Der BUND – hessenweit aktiv

Biotop- und Landschaftspflege

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Gewässerökologie

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Umweltbildung

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Gentechnik

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Öffentlichkeitsarbeit

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Gemeinsame Ausflüge in die Natur

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Ein Rettungsnetz für die Wildkatze

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Hören und Lesen

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Energie

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Die BUNDjugend

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Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert

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Die Arbeitskreise im BUND Hessen

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Die Geschäftsstelle des BUND Hessen

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Service statt Dienstleistungswüste: Der Eco-Club

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Einnahmen und Ausgaben 2005

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Mitglieder- und Fördererentwicklung

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Impressum Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Wolfram Niebling, Dieter Damerow, Manfred Guder, Bernd Zürn, Ingrid Stadelmann, Bea Zitzkowski, Anita Billes, Julia Beltz, Zita Sprengard, Susanne Klippert, Richard Schmidt, Claudia Weiand, Alexander Pawelka, Hans Ackermann, Jutta Erich, Volker Rothenburger, Thomas Mölich, Reiner Cornelius, Michael Rothkegel, Herwig Winter, Stephan Hübner (BUNDjugend Hessen) Redaktion: Michael Rothkegel Anhang: Wohlrad Lang Titelfotos: Anita Billes, BUNDjugend, Lutz Nicolaus, Thomas Stephan, Claudia Weiand Grafik und Layout: Julia Beltz Druck: Nexus Druck, Frankfurt gedruckt auf 100 % Recyclingpapier BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im März 2006

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen auch für das Jahr 2005 wieder eine Auswahl an Aktivitäten des BUND in Hessen präsentieren zu können. Ohne das vielfältige ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Aktiven vor Ort in den Orts- und Kreisgruppen oder auf Landesebene in Arbeitskreisen und im Landesvorstand ist der BUND nicht denkbar. Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche: Artenschutz, Biotop- und Landschaftspflege, Gewässerökologie, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch die Förderung der regenerativen Energien. Die BUNDjugend hat wieder ein spannendes Kinder- und Jugendfreizeitenprogramm durchgeführt, örtliche Kinder- und Jugendgruppen unterstützt, den Wettbewerb Naturtagebuch begleitet und sich beim Jugendkirchentag in Friedberg /Bad Nauheim präsentiert. Schwerpunkte für den Landesvorstand im vergangenen Jahr waren der Ausbau des Frankfurter Flughafens, die kritische Begleitung der Novellierung des Hessischen Naturschutzgesetzes, die Mitwirkung bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Hessen, der Widerstand gegen die Debatte um eine Laufzeitverlängerung des AKW Biblis, die Ablehnung der Pläne von Ministerpräsident Koch zum Abbau von Bürger- und Verbandsbeteiligungsrechten sowie die Weiterentwicklung innerverbandlicher Strukturen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle haben den Landesvorstand bei der Öffentlichkeits- und der Lobbyarbeit unterstützt, fachliche Stellungnahmen erarbeitet, die Beschlüsse des Vorstands umgesetzt und für die Verwaltung gesorgt. Im Namen des Landesvorstands danken wir allen BUND-Aktiven für Ihr Engagement bei den vielen Projekten und Aktionen vor Ort, die sie mit viel Fantasie und Sachkenntnis umgesetzt haben. Den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesgeschäftsstelle danken wir für ihre Arbeit, die mit dazu beigetragen hat, dass der BUND auch in 2005 Anwalt der Natur und umweltpolitische Speerspitze geblieben ist. Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre unserer Auswahl an Aktivitäten viel Freude. Brigitte Martin und Jörg Nitsch Vorstandssprecher

Michael Rothkegel Geschäftsführer

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Der BUND – vor Ort aktiv

Artenschutz

„Abenteuer Schmetterling“ (verschiedene BUND-Gruppierungen)

Schmetterlinge sind etwas Wunderbares. Ihre Farbenvielfalt begeistert uns, ihr Flug ist Sinnbild für Leichtigkeit und sommerliche Lebensfreude. Doch viele Schmetterlinge sind vom Aussterben bedroht. Ein wesentlicher Grund sind die von Menschen verursachten Veränderungen der Natur. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2005 vom BUND in Zusammenarbeit mit dem ZDF und dem Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) die Aktion „Abenteuer Schmetterling“ ins Leben gerufen. Der BUND möchte hierbei die Menschen besonders für die Zusammenhänge zwischen Wildblumen auf den Streuobstwiesen als natürliche Lebensräume und Nahrungsquelle einerseits und dem Vorkommen bestimmter Falterarten und anderer Insekten andererseits sensibilisieren. Etliche hessische Ortsverbände griffen dieses Thema sehr gerne auf – haben doch viele Menschen große Freude an den zum Teil ausgesprochen hübschen Faltern. Kleine Künstler beim Malen von Schmetterlingen. Foto: Ingrid Stadelmann

Gleich begeistert waren auch die Mitglieder des Gebietsverbandes Unteres Kinzigtal, weil die Aktion für Jung und Alt geeignet ist. Sie besorgten sich die entsprechenden Informationsschriften vom Bundesverband und nahmen alle im ZDF angebotenen Sendungen zum Thema auf Video auf. Mit deren Hilfe erstellten sie eigene Plakate sowie Informationsblätter mit Fotos und Abbildungen zu den be4

kannten Schmetterlingsarten – vom Ei bis zum fertigen Falter. Zusätzlich entwickelten die BUND-Aktiven ein Schmetterlingsquiz. Mitte April präsentierten sie ihre Ergebnisse während des Frühlingsmarktes in Neuenhaßlau den interessierten Besuchern. Für die Kinder boten sie zusätzlich eine Malaktion an: Altersabhängig konnten einfache bis schwierigere Schmetterlingsmotive ausgemalt werden. Mit Eifer erstellten die kleinen Künstler farbenfrohe Bilder, von denen die schönsten mit kleinen Preisen belohnt wurden. Zu einem späteren Zeitpunkt stellten die engagierten Ehrenamtlichen die Aktion während der Ferienspiele Hasselroth vor. Auch hier beteiligten sich die Kinder mit viel Spaß an Quiz und Puzzles zum Thema. Um die Schmetterlinge nicht nur auf Bildern zu zeigen, hatten die BUND-Aktiven das Schmetterlingszuchtset gekauft. Die bestellten Raupen des Distelfalters entwickelten sich prächtig, schlüpften aber leider fast eine Woche vor dem Termin mit den Kindern, so dass die BUND-Mitglieder in ihrem Terrarium nur noch die leeren Kokons und ein später gefangenes Ochsenauge zeigen konnten. Denn natürlich wollten sie die Distelfalter nicht so lange gefangen halten. Nachdem unter großem Jubel der Kinder das gefangene Ochsenauge wieder in die Freiheit entlassen wurde, malten alle Kinder verschiedene Schmetterlingsvorlagen aus, die von den Erwachsenen laminiert wurden und als Frühstücks-Set Verwendung finden sollten. Groß und Klein fanden diese Aktion ein gelungenes Abenteuer, das bei allen Beteiligten begeistertes Interesse fand.


Der BUND – vor Ort aktiv

Man kann richtig sehen, wie der Saugrüssel des Widderchens in jede einzelne Blüte eintaucht Fotos: Claudia Weiand

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich Kinder und Erwachsene aus Königstein und Glashütten (Taunus) am 18. Juni 2005 und wanderten zum Vereinshaus von Apollo e.V. Schmetterlings-Experten erklärten dort anhand der Schautafel am Eingang des Vereinshauses, welche Tagfalterarten die kleinen und großen Besucher möglicherweise sehen würden. Die Fachleute zeigten, wie man einen Kescher richtig einsetzt und die Schmetterlinge – ohne sie zu beschädigen – genau bestimmen kann. Auf den Wiesen hinter dem Vereinshaus sahen und fingen Kinder und Erwachsene neugierig und begeistert viele unterschiedliche Schmetterlinge, darunter auch den relativ seltenen Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino). Die Raupe frißt an Mädesüß (Futterpflanze), der Falter saugt später an verschiedenen Pflanzen.

Zurück im Vereinshaus erwarteten die Teilnehmer lebendige Schmetterlinge, Puppen und Raupen in großen Aufzuchtstationen. Die Kinder bekamen Raupen, die entsprechenden Futterpflanzen und große Schmetterlingssträucher in Blumentöpfen als Geschenk. Wenn die Sträucher blühen, werden sie Schmetterlinge anlocken und ihnen Futter bieten. So erlebten die Mitglieder des BUND-KönigsteinGlashütten einen unvergesslichen Tag bei den Schmetterlingsfachleuten. Schwer bepackt und mit tausend neuen Eindrücken wanderten alle zurück zum Ausgangspunkt und hatten den Daheimgebliebenen viel zu erzählen.

Während der Jahreshauptversammlung 2005 des Ortsverbandes Mörfelden-Walldorf fand sich eine Gruppe von fünf BUND-Mitgliedern zusammen und gründete kurz entschlossen die „AG Schmetterling“. Bei ihrem ersten Treffen mussten die Aktiven feststellen, dass sie alle fünf über Schmetterlinge eigentlich nicht viel sagen konnten – außer dass sie wunderschöne Geschöpfe sind und sie sie sehr mögen. Also wurde Informationsmaterial besorgt, Bücher wurden gewälzt sowie eine Dokumentation über die sechs Falter, um die es im Monitoring geht, und ihre Fraßpflanzen zusammengestellt. Um die Schmetterlinge hautnah aufwachsen zu sehen, orderte die Gruppe ein Distelfalter-Aufzucht-Set und dokumentierte das Wachstum bis zum fertigen Falter fotografisch und auf Video.

Zwei kleine Teilnehmerinnen beobachten einen Falter auf der Ackerwitwenblume.

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Der BUND – vor Ort aktiv

Artenschutz

An den beiden vom Ortsverband Mörfelden-Walldorf durchgeführten Faltertagen nahmen viele Interessierte teil. Bei einer Wanderung durch den geschützten Landschaftsbestandteil Rödergewann wurden erschreckend wenige Falter beobachtet, obwohl es eigentlich ein herrliches Faltergebiet sein müsste. Allgemein wurden die Mitglieder der AG Schmetterling von vielen Menschen darauf angesprochen, dass sie durch die Aktionen des BUND vermehrt auf Schmetterlinge achteten, aber selbst an der sonst immer gut besuchten Buddleja oder dem Lavendel gäbe es kaum Schmetterlinge. Ob dies ein regionales oder saisonales Phänomen ist, kann wohl nur durch weiteres Monitoring herausgefunden werden.

Auch das Große Ochsenauge wurde von den Aktiven des Ortsverbandes Kelkheim gesichtet. Foto: Claudia Weiand

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Der BUND-Nachwuchs hält nach Schmetterlingen Ausschau. Foto: Lutz Nicolaus

Die Mitglieder des Ortsverbandes Kelkheim sind besonders von den Tagfaltern angetan – ist der Verband doch aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen, die den Schwalbenschwanz als Logo führt. 2005 erfassten und zählten die Aktiven im Rahmen des Monitorings Schmetterlinge in vier verschiedenen Gebieten im Vordertaunus, die sie etwa zehnmal begingen. Die Schmetterlingsfreunde vermuten, dass leider sowohl die Zahl der Arten als auch die der Exemplare pro Art im Vergleich zu früheren Jahren zurückgegangen ist. Sie konnten aber auch bestätigen, dass auf Wiesen ohne Mahd und Düngung wesentlich mehr Falter fliegen und sie plädieren – wie der BUND insgesamt – für eine naturnahe Bewirtschaftung von Wiesen. Als besonders artenreich stellte sich eine kleine Fläche heraus, die seit ca. 20 Jahren sich selbst überlassen worden war und auf der sich ein tolles Biotop ohne den Einfluss des Menschen herausgebildet hatte. Den BUND-Aktiven hat die Aktion viel Spaß gemacht, insbesondere bei schönem Wetter hatten sie große Freude an der Natur und natürlich besonders an den Schmetterlingen. Sie wollen daher das Monitoring auch 2006 fortführen und wünschen sich, dass sich noch weitere Menschen aus der Region beteiligen. Ansprechpartner dafür sind Manfred und Karin Guder, Tel. 06195 / 45 94.


Der BUND – vor Ort aktiv

„Dame“ im Gurkenglas (Ortsverband Flörsheim)

Im Keller ihres Hauses hatte eine Flörsheimer Familie eine Fledermaus entdeckt und sofort den Pressewart des BUND-Ortsverbandes Flörsheim am Main verständigt. Zusammen mit einem Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Hofheim, der zugleich Fledermausexperte ist, wurde das Tier in Augenschein genommen. Es handelte sich um eine Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii). Zum Aufpäppeln der etwas trägen Fledermausdame nahm der Fachmann sie in eine Aufzuchtstation nach Mainz mit. Offensichtlich war sie nicht verletzt, aber krank und geschwächt. In der Station wurde die kleine Rauhaut mit Antibiotika behandelt und mit Mehlwürmern gut gefüttert. Rauhautfledermäuse jagen und wohnen hauptsächlich in Waldgebieten. Sie wandern im Herbst von ihren Sommerquartieren in den neuen Bundesländern und Polen, wo sich auch ihre Wochenstuben befinden, nach dem Südwesten Deutschlands, um hier in Baumhöhlen, Holzstapeln, in feuchten, zugfreien Kellern und auf Dachböden zu überwintern.

Wie alle einheimischen Fledermäuse sind Rauhautfledermäuse in ihrer Existenz bedroht und streng geschützt. Hauseigentümer können ihnen mitunter recht einfach helfen: Kleine Öffnungen (5 cm breit und 2 cm hoch) genügen, um ihnen den Zugang zum Dachboden (im Sommer) oder zum Keller (im Winter) zu ermöglichen. Solche Quartierhilfen sind für die Winzlinge lebensnotwendig. Am 8. Juni 2005 nahm die Odyssee des entdeckten Tieres ein glückliches Ende: Die Fledermausdame, inzwischen „Gurke“ genannt, weil sie den Transport zur Aufzuchtstation in einem Gurkenglas verbrachte, konnte gesund und munter wieder in die Freiheit entlassen werden. Dies geschah in der Dämmerung vor dem Haus in Flörsheim, in dem sie sieben Wochen zuvor gefunden worden war. Für den BUND-Ortsverband Flörsheim war diese Aktion eine gute Gelegenheit durch Pressearbeit und aktive Mithilfe wieder und wieder für ein besseres Image der Fledermäuse zu kämpfen. In der Bevölkerung gilt es ihren früher schlechten Ruf als Blutsauger und böses Tier der Dunkelheit zu revidieren und die possierlichen und in ihrer Lebensweise interessanten Tiere ins rechte Licht zu rücken. Die possierliche Fledermausdame ist geschwächt und wird später im Gurkenglas zur Aufzuchtstation transportiert. Foto: Michael Orf

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Der BUND – vor Ort aktiv

Artenschutz

Gut getarnt ist halb gewonnen. Kreuzkröten in einer Spundwand. Foto: Heidi Wieduwilt

Umzug der Kreuzkröten (Ortsverband Frankfurt-Südwest)

Viele BUND-Orts- und Kreisverbände kümmern sich um Kröten, Molche und Co., denn deren Erfassung und Bestandserhaltung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Rahmen des Artenschutzes. Stellvertretend soll hier ein Projekt aus Frankfurt vorgestellt werden: Früher gab es die Kreuzkröte in verschiedenen Stadtteilen Frankfurts. Im Laufe des letzten Jahrhunderts ging die Anzahl der Tiere aber fast überall dramatisch zurück und heute fällt sie auf der „Roten Liste Hessen“ unter den Status „vom Aussterben bedroht“. Auch der ehemals stabile Bestand im Naturschutzgebiet „Schwanheimer Düne“ und dem angrenzenden Unterfeld ist im vergangenen Jahrzehnt stark geschrumpft. Die relativ spät im Jahr laichende Kreuzkröte sucht sich als Laichbiotop flache und vegetationsarme Gewässer, die schon gut durch die Sonne erwärmt werden. Dazu eignen sich Kiesgruben, Steinbrüche und Ruderalflächen, aber auch Baustellen mit nur temporären Gewässern, wie z.B. vollgelaufene Fahrspuren. Die grünliche Kreuzkröte mit dem gelben Streifen auf dem Rücken ist deutlich kleiner als die 8

häufigere Erdkröte, dafür wesentlich lauter. Bis über einen Kilometer weit kann man im Frühjahr die rufenden Männchen hören – Rufe, die sie mit einer riesigen Schallblase unterhalb der Kehle erzeugen. Auch bei der Fortbewegung unterscheidet sich Bufo calamita von den anderen Kröten und Fröschen, denn sie hüpft nicht, sondern läuft in kleinen Etappen ganz schnell am Boden entlang, weswegen sie besonders in der Dämmerung oft mit einer Maus verwechselt wird. 2005 entdeckte ein Biologe vom Institut Senckenberg an einer Baustelle bei Schwanheim ein größeres Vorkommen der kleinen Kröten – in einer mit Grundwasser vollgelaufenen Unterführung. Damit die Bauarbeiten weiter gehen konnten, sammelten die Mitglieder des BUND-Ortsverbandes FrankfurtSüdwest in einer nächtelangen Aktion über 600 nur rosinengroße Jungtiere auf und brachten sie an eine andere, vorläufig sichere Stelle. Jetzt muss allerdings nach den FFH-Statuten erst einmal der Bestand erfasst und ein neues Biotop gefunden werden, um die Tiere dann endgültig umzusiedeln. Es wird bereits eifrig nach einem Standort für eine neue „Krötenbaustelle“ gesucht, und dann haben die Umwelt-Aktivisten des Frankfurter BUND schon ihre nächste Aufgabe.


Der BUND – vor Ort aktiv

Tag der Artenvielfalt (Kreisverband Wiesbaden)

Das Aukammtal hat als naturnahes Gelände im Wiesbadener Kurgebiet mit gesetzlich geschützten Biotopen wie Schilf, Fließgewässer und Quellen und durch die Innenstadtnähe eine besondere Bedeutung für den Naturschutz, die Naherholung sowie die Naturpädagogik. Der BUND Wiesbaden und der Förderverein Aukamm-Naturerlebnistal riefen 2005 dazu auf, sich dort an dem von der Zeitschrift GEO initiierten „Tag der Artenvielfalt“ zu beteiligen.

Die Abgabe der ausgefüllten Artenlisten am BUNDStand wurde mit der Teilnahme an einer Verlosung belohnt, die Preisverleihung fand später im städtischen Umweltladen statt. So konnte mit Hilfe von vielen kleinen und großen Teilnehmern ein großer Teil der pflanzlichen und zumindest ein Ausschnitt der tierischen Artenvielfalt im Aukammtal dokumentiert werden. Dies ist für unser Wissen über die regionale Natur wichtig und hilft diese zu erhalten.

Unter fachkundiger Anleitung und ausgerüstet mit Bestimmungsliteratur machten sich große und kleine Naturforscherinnen und Naturforscher auf die Suche nach Vögeln, Gehölzen, Wiesenpflanzen, Wiesentieren und Bachtieren. Ca. 50 Personen, darunter viele Kinder, halfen bei der Artensuche und trugen insgesamt 216 verschiedene Tier- und Pflanzenarten auf Listen zusammen. Es wurden u. a. 27 Vogelarten, 40 Insektenarten, 5 Landschneckenarten, 4 Spinnenarten, 8 Bachtierarten, 29 Gehölzarten und 57 weitere Pflanzenarten gefunden. Eine Besonderheit stellte die Bestimmung von 40 Gewässer-Mikroorganismen dar, die von einer kundigen Teilnehmerin anhand einer Wasserprobe aus dem Aukammbach vorgenommen wurde.

Das macht den Kindern Spaß: Aus dem Bach Kleinstlebewesen zu schöpfen und diese dann später zu bestimmen. Foto: Julia Beltz

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Der BUND – vor Ort aktiv

Biotop- und Landschaftspflege

„Der Äpfelchen begehrt Ihr sehr, und schon vom Paradiese her“ (frei nach Goethe – Kreisverband Marburg-Biedenkopf)

Streuobstwiesen sind meist recht alte, von Obstbäumen bestandene Wiesen. Seit mehr als 15 Jahren kaufen, pachten und pflegen sowohl der BUND als auch der Naturschutzbund (NABU) solche Flächen im Heiligen Grund bei Marburg. Die Flächen werden nicht gedüngt und es werden keine Pestizide eingesetzt, so dass sich eine artenreiche Wiesenvegetation entwickeln konnte. 1999 beschlossen die Verbände ihre Aktivitäten zu bündeln. Seit 2000 lassen sie aus den geernteten Äpfeln Saft pressen und im gleichen Jahr wurden auch 30 alte und seltene Apfelbaumsorten nachgepflanzt.

Der BUND-Kreisverband Marburg-Biedenkopf empfing bei der Apfelernte 2005 hohen Besuch: Frau Dr. Angelika Zahrnt, die Vorsitzende des BUND, reiste extra aus Berlin an, um bei der Ernte auf den Streuobstwiesen im Heiligen Grund mit dabei zu sein. Mit den Worten „Ich freue mich, Sie auf einer der schönsten Streuobstwiesen des Landes begrüßen zu dürfen“ wurden sie und die aus ganz Deutschland angereisten Erntehelfer empfangen. Und der Pomologe (Obstsortenkundler) Dr. Norbert Clement ergänzte: „Das besondere am Heiligen Grund ist, dass er eine der wenigen landwirtschaftlich genutzten Gemarkungen in Hessen ist, die nie flurbereinigt wurden. BUND und NABU pflegen und erhalten dort ein Paradies zum Beispiel für den Steinkauz, Fledermäuse, den Siebenschläfer sowie viele Insekten – und natürlich auch für die Menschen.“ Die Helferinnen und Helfer stärkten sich erst einmal für die Erntetätigkeiten. Nach dem Vespern, bei dem Apfelsaft der letzten Ernte gereicht wurde, machten sie sich an die Arbeit. Planen wurden gespannt, die Bäume geschüttelt, die Äpfel aufgesammelt und in Säcke gefüllt. Äpfel der Sorten Rote Sternrenette, Martens Gravensteiner, Berlepsch, Cox Orange und Boskop wurden zu Saft verarbeitet. Die BUND- und NABU-Mitglieder sind froh, dass sie eine Kelterei gefunden haben, die garantiert, dass der Saft, den sie bekommen, auch wirklich von ihren Äpfeln stammt. Neben dem lokalen Bezug erhält der Verbraucher die Gewissheit, dass es sich um ein ökologisches Produkt handelt. Nach der Arbeit, die mit viel Spaß verbunden war, und einem Vortrag über Obstbaumsorten, bedankte sich Frau Dr. Zahrnt für den schönen und gelungenen Tag und alle kehrten zufrieden heim.

Bevor geerntet wird, stärken sich die Helfer erst einmal. Foto: BUND Marburg-Biedenkopf

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Wer den Apfelsaft mal selbst probieren und Näheres über Streuobstwiesen erfahren möchte, kann sich an den BUND Kreisverband MarburgBiedenkopf, Krummbogen 2, 35039 Marburg, Tel: 06421 / 6 73 63, info@bund-marburg.de, wenden. Auch auf den Webseiten bund-marburg.de kann man sich zu diesem Thema informieren und aktuelle Termine, wie z. B. die der Apfelernte, erfahren.


Der BUND – vor Ort aktiv

Verjüngungskur für Streuobstwiesen (Ortsverband Bad Homburg)

In der Randzone von Bad Homburg, unterhalb der Taunuswälder, liegt das Kirdorfer Feld, eine historische Kulturlandschaft mit hohem Streuobstanteil. Es ist ca. 166 Hektar groß – das ist etwa so viel wie 240 Fußballplätze. Seltene Vögel, darunter viele Höhlenbrüter, und geschützte Pflanzen, z. B. heimische Orchideenarten, haben dort ihr Zuhause. Schon in den Achtziger Jahren erfasste ein BUNDAktiver die Artenvielfalt sowie bodenkundliche Besonderheiten. Doch die Stadt Bad Homburg und etliche der Eigentümer verschliefen die Möglichkeiten, die sich aus dieser Bestandsaufnahme ergaben. Die Flächen wurden kaum noch gepflegt, große Baumbestände verkümmerten und die Freiflächen verbuschten. Dennoch konnte der BUND in den 90er Jahren die Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes Kirdorfer Feld und die Ausweisung großer Flächen als Naturschutzgebiet erstreiten. Als Hessen 2004 der Verpflichtung nachkommen musste mehr FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Gebiete nachzuweisen, erwachte die Erkenntnis bei den Zuständigen der Stadt und sie beauftragten Biologen und Landschaftsplaner mit einer Studie zum Kirdorfer Feld. Diese empfahlen die Sanierung des Gebietes in Zusammenarbeit mit privaten Eigentümern und nichtstaatlichen Organisationen. 2005 wurde die Fläche in die Liste der FFH-Gebiete aufgenommen, womit die Wiederherstellung des Kulturlandes nun eine öffentliche Pflichtaufgabe darstellt. Die Menschen im BUND-Ortsverband Bad Homburg hatten die Aktivitäten der Stadt schon längst mit regem Interesse verfolgt und freuten sich, dass nun endlich ein alter Plan von ihnen umgesetzt werden sollte. Anfang März 2005 griffen sie zu und pachteten eine etwa 2000 m2 große Streuobstwiese von der Stadt. Sie entbuschten das Grundstück und schnitten einen großen Teil der Bäume fachkundig. Viel Zeit blieb nicht, denn ab dem 15. März sollen solche Arbeiten aus Naturschutzgründen (Vogelbrut) unterbleiben. Aber viel Schwung und fachliches Bemühen brachte die Aktiven zum Ziel, „ihr“

Grundstück wieder ökologisch aufzuwerten. Aus Gründen des Naturschutzes blieb ein Teil der alten Bäume für Höhlenbrüter stehen und es wurden Altholzhaufen für Spechte, Kleinsäuger und Insekten angelegt. Bei der weiteren Pflege half die Stadt, lieferte 7 Jungbäume und vereinbarte mit einem Schäfer, dass er nun zweimal jährlich mit seinen Schafen das Kirdorfer Feld beweidet.

Hier ist schon fleißig

Der BUND schuf mit seiner Vorreiterrolle neues Interesse an den Streuostwiesen und weitere Verbände sowie Privatleute folgten seinem Beispiel. Dennoch wird es noch Jahre dauern, bis das Kirdorfer Feld sich wieder in einem ökologisch wünschenswerten Zustand befindet. Um dies zu forcieren, wurde ein „Runder Tisch“ aus vielen unterschiedlichen Gruppierungen aus der Taufe gehoben, der unter anderem den 1. Bad Homburger Apfeltag ins Leben rief. Der BUND war natürlich mit dabei, als dieser am 9. Oktober 2005 unter lebhaftem Interesse der Bevölkerung stattfand. Es wurde ja auch Einiges geboten: ein Kinderprogramm, eine Kelter zum Selbstpressen, eine Ausstellung und Führungen zum Thema und die Möglichkeit sich zu Obstbaumschnittkursen anzumelden. Nun bemüht sich die Stadt um eine Kelter und um Hilfe, bei der Vermarktung von Obst und Säften. Denn die Nachfrage ist da und der Absatz der schmackhaften Produkte verstärkt das Interesse an der Erhaltung einer kulturhistorisch und ökologisch wichtigen Landschaftsform. Der BUND ist mit dabei und wird sich um die Pflege weiterer Grundstücke bemühen.

gearbeitet worden: Das BUND-Grundstück nach der Pflege durch die Aktiven des Ortsverbandes Bad Homburg. Foto: Dieter Damerow

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Der BUND – vor Ort aktiv

Biotop- und Landschaftspflege

Die Kinder sind zum Teil etwas skeptisch, aber es sieht gefährlicher aus, als es ist: Ein Fachmann schert ein Schaf auf traditionelle Weise. Foto: Wolfram Niebling

Vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz (Ortsverband Flörsheim)

Sehr erfreulich verlief im Mai 2005 der erste „Schnuckentag“ auf der Rhein-Main-Deponie in Flörsheim-Wicker. Bei dieser gemeinsamen Veranstaltung des BUND Flörsheim und der Rhein-MainDeponie konnten rund 150 Besucher, darunter viele Kinder, sehen, wie der Schäfer Kay Fahlbusch mit nur zwei Hunden seine rund 900 Tiere im Griff hat. Die Herde besteht überwiegend aus Moorschnucken, einer seltenen und robusten Schafart. Daneben gibt es noch Heidschnucken, Schwarzkopf-Fleischschafe, Tiroler Steinschafe sowie einige Ziegen.

Mit dieser Herde betreibt Kay Fahlbusch in der Rhein-Main-Region aktive Landschaftspflege. Durch die Beweidung von Streuobstwiesen bewahren die Schnucken diese vor Verbuschung und erhalten damit den Lebensraum für etliche seltene Pflanzenund Tierarten. Fasziniert beobachteten die Besucher die Hütevorführungen von Kay Fahlbusch sowie das Schauscheren in traditioneller Art mit einer einfachen Handschere, ein Handwerk, das nur noch Wenige beherrschen. Die angebotenen heißen Würstchen aus Lamm- und Schweinefleisch waren schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Auch der leckere Streuobstwiesenapfelsaft aus der Region erfreute sich großer Beliebtheit. Wegen der erfreulich großen Resonanz planen die Aktiven des BUND Flörsheim schon eine Wiederholung des „Schnuckentags“ im Sommer 2006.

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Der BUND – vor Ort aktiv

Von Bohnäpfeln und Karthäusernelken (Ortsverband Mörfelden-Walldorf)

Auf dem Gebiet des Rödergewann (ca. 132 ha, die seit 1994 als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ ausgewiesen sind) zwischen den Stadtteilen Mörfelden und Walldorf werden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Feldgemarkung“ des BUND in ehrenamtlicher Tätigkeit regelmäßig Maßnahmen wie der Baumschnitt, die Pflege der Baumscheiben sowie die Ummantelung der Obstbaumstämme gegen Fraß- und Verbissschäden durchgeführt. Auf den Streuobstwiesen wachsen unter anderem alte Bestände an Obstbaumsorten wie Bohnapfel, Boskoop oder die Flaschenbirne. Durch Nachpflanzung verjüngten und ergänzten die fleißigen Aktiven auch 2005 wieder die Bestände. Zu den sommerlichen Pflegemaßnahmen gehörte zudem der Schnitt der Walnussbäume, die entlang des Weges zwischen den Stadtteilen vom BUND Ortsverband vor Jahren gepflanzt worden waren.

Aber nicht nur durch den Baumbestand ist dieses Gelände so interessant. Auf dem dort anzutreffenden Magerrasen wachsen unter anderem Vogelwicke und Taubnessel, das Sandröschen oder die selten gewordene Karthäusernelke. Die zur Zeit ca. 500 vierbeinigen Mitarbeiter, die BUND-Schnucken, helfen dabei zu verhindern, dass das Streuobstgebiet durch Verbuschung zerstört wird. Auch das durch den Schäfer durchgeführte Mulchen der Wiesen lässt wieder die Kulturlandschaft der Streuobstwiese entstehen. Beim Mulchen wird alles Grün oberhalb der Grasnarbe durch einen Schredder gejagt und auf der Erde liegen gelassen. Im folgenden Jahr entsteht dann ein wunderschönes Blütenmeer. Leider gehört zur Pflege der Streuobstwiesen auch das regelmäßige Einsammeln von Unrat wie weggeworfenen Fahrrädern, Betonplatten, Metall und vielem mehr. Hier fallen ganze Lastwagenladungen an, die abtransportiert werden müssen. So erledigen die BUND-Aktiven leider nicht nur erfreuliche Arbeiten in der Natur, sondern müssen sich auch mit den „Hinterlassenschaften“ uneinsichtiger Mitbürger befassen. Mitglieder des Ortsverbandes Mörfelden-Walldorf sind mit Hand und Herz dabei „ihre“ Streuobstwiesen zu pflegen. Foto: Lutz Nicolaus

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Der BUND – vor Ort aktiv

Gewässerökologie

Flüsse, Lebensadern der Natur (Kreisverband Marburg-Biedenkopf)

Titelbild der Unterrichtsmappe zur Lahn. Foto: Anita Billes

Kinder beim Erforschen der Unterwasserwelt. Foto: Anita Billes

Unter diesem Motto startete der BUND-MarburgBiedenkopf 1998 das Lahnprojekt, mit dem er dazu beitragen möchte, auch innerhalb von Siedlungsgebieten Flüsse ökologisch aufzuwerten. Der erste Schritt bestand darin, ein Konzept für eine nachhaltige und naturverträgliche Nutzung der Lahnauen zu entwickeln. Dieses Konzept, das Wert auf ein Miteinander zwischen Mensch und Natur legt, fußt auf drei Eckpunkten: Die Schaffung von Biotop-Trittsteinen, die Erhöhung des Freizeitwerts und das Wecken von Naturverständnis. (Das BUNDaktiv berichtete bereits 2002 darüber). Seitdem hat sich durch kontinuierliche Arbeit an dem Projekt vieles verändert: Die BUND-Aktiven konnten das Umweltamt und die Untere Naturschutzbehörde davon überzeugen, Ausgleichsmaßnahmen für sinnvolle Renaturierungen entlang der Lahn umzusetzen. So wurde in einem Gebiet namens „Auf der Weide“ ein sich verzweigender Nebenarm angelegt, in einem anderen Stadtteil ein Altarm wiederhergestellt. An diesen Stellen soll der natürlichen Entwicklung Raum gegeben werden, damit ein naturnaher Ufer- und Au-Bereich entstehen kann. Ein Wehr erhielt eine Fischtreppe, um Tieren, wie dem Aal, das Wandern zu ermöglichen. An einigen Stellen wurden Flutmulden angelegt, in

denen sich die Fischbrut verstecken und vor Räubern schützen kann. Außerdem wurden einige Parkplätze zurückgebaut, die innerhalb der Lahnauen lagen – was sowohl den Schadstoffeintrag mindert als auch eine sinnvolle Maßnahme für den Hochwasserrückhalt bzw. -schutz darstellt. In einem Faltblatt wirbt der BUND für die Lahn und ihre Ufer als potentielle Oase, grünes Klassenzimmer und Ort der Begegnung für Menschen, Tiere und Pflanzen. Bürgerinnen und Bürger werden eingeladen, die Flusslandschaft mit anderen Augen zu sehen und eigene Ideen an den Verband heranzutragen. Für die kleinen Bürger bietet der BUND Lahn-Exkursionen an, um ihnen Spaß am Erkunden und Erforschen zu vermitteln und ihnen die Vielfalt eines Fließgewässers zu zeigen. Denn wer schon als Kind die Natur kennen und lieben gelernt hat, kann als Erwachsener besser die Notwendigkeit verstehen, sie zu schützen und sich für ihren Erhalt einzusetzen. So veranstalteten die Stadt Marburg, der DLRG, der BUND und die städtischen Kindergärten im November 2005 den „Flusskindergarten“. Eine Woche lang nahmen die Kinder bei einer Floßfahrt die Lahn mit großer Begeisterung unter die Lupe. Ein Taucher holte Wasserpflanzen, Muscheln und andere Tiere aus dem Fluss. Aber auch Teppiche und sogar eine Parkbank fand er im Wasser. Danach durften die Kinder die Schätze der Lahn selbst erkunden. Mit Sieben, Pinseln, Lupen und viel Neugier begaben sie sich auf die Suche. Während dieser Aktionswoche stellte der BUND auch die von der Biologin Anita Billes verfasste Unterrichtsmappe „Geheimnisvolle Welt im und am Wasser“ offiziell vor. Neben Exkursionsvorschlägen, Wasserspielen und Literaturtipps werden die an der Lahn lebenden Tiere ausführlich vor- und dargestellt. Die Mappe soll als Kopiervorlage für Lehrerinnen, Lehrer und Interessierte dienen, die ein Unterrichtsprojekt an der Lahn durchführen möchten. Sie umfasst 163 Seiten und kann beim BUND-Kreisverband Marburg, Krummbogen 2, 35039 Marburg, bestellt werden.

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Umweltbildung

„Meine Füße sind zum Laufen da“ (Ortsverband Flörsheim)

„Das ist ja echt cool!“, stellte die achtjährige Lena begeistert fest, nachdem sie den Trick mit den Pedalos raus hatte, um dann – stellvertretend für den Großteil ihrer Klassenkameradinnen und Klassenkameraden – zu fragen: „Kommt Ihr morgen wieder zu uns?“ Die Organisatoren der Aktion von der „Mobilen Beratung Flörsheim“ und vom BUND in Flörsheim waren hocherfreut über dieses Lob aus Kindermund. Aufgeschreckt durch Informationen über Bewegungsmangel und zunehmende Gewichtsprobleme bei Kindern hatten sie beschlossen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten „vor Ort“ etwas dagegen zu unternehmen. In Absprachen mit der Stadt Flörsheim, den Leitungen von Kindergärten und Grundschulen sowie örtlichen Sportvereinen riefen sie in Flörsheim am Main die Aktion „Meine Füße sind zum Laufen da“ ins Leben.

Der BUND – vor Ort aktiv

Auf Sommerski, Pedalos, Stelzen sowie mit Hüpfseilen, Kriechtunnel, bunten „Fallschirmen“ und anderen Hilfsmitteln konnten sich die Kinder jeweils zwei Stunden lang austoben, ehe der Unterricht bzw. der Kindergarten begann. Genau das wollten die Veranstalter erreichen. Unterstützt wurden sie dabei von den Übungsleiterinnen der örtlichen Sportvereine, den Erzieherinnen bzw. Lehrerinnen, aber auch von Müttern. Selbst einige Väter trabten geduldig neben ihren Kleinen her, wenn diese – mühsam nach Gleichgewicht suchend – ihre Bahnen auf den Pedalos zogen.

Vor dem Kindergarten St. Katharina in Wicker toben Kinder sich mit viel Spaß aus und trainieren

Den Organisatoren liegen bereits weitere Anfragen von Schulen und Kindergärten vor. Der BUND Flörsheim gibt gerne Anregungen für ähnliche Aktionen in anderen Regionen; Ansprechpartner ist Bernd Zürn, Tel. 06145 / 3 26 66.

ihr Koordinationsvermögen.

Nach anfänglichem Zögern wurde diese Maßnahme zu einem Selbstläufer. In vier Kindergärten und einer Grundschule wurden in Flörsheim inzwischen weit über hundert Kinder für jeweils zwei Stunden „bewegend“ in den Tag gebracht. Es war nicht schwer, die Kleinen zu begeistern, denn – so ein BUND-Aktiver – „kleine Tiger wollen gerne toben“. Aus falsch verstandener Fürsorge bringen viele Eltern ihren Nachwuchs immer noch mit dem Auto zur Schule oder zum Kindergarten. Mit einleuchtenden Argumenten kämpfen Kinderärzte und Psychologen dagegen an, leider oft vergeblich. Die Leidtragenden sind – neben der Umwelt und den lärmund abgasgeplagten Mitmenschen – die Kinder.

So geht’s auch: Auf 6 Rädern ohne Auto. Fotos: Bernd Zürn

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Der BUND – vor Ort aktiv

Umweltbildung

Von fliegenden Kobolden und Hexen (Kreisverband Marburg-Biedenkopf)

Hier wird gerade ein Fledermauskasten gebaut. Foto: Anita Billes

„Naturdetektive“ hieß die von der Biologin Anita Billes organisierte und durchgeführte Veranstaltungsreihe, bei der Kinder mit ihren Eltern in die geheime Welt der Fledermäuse entführt wurden, das Wasser erkundeten, den Wald erforschten und die Vielfalt der Wiese kennen lernten. Bei den Aktionen stand das gemeinsame spielerische Entdecken und Erkunden im Vordergrund. An unterschiedlichen Orten in Marburg wurde die Natur genauer unter die Lupe genommen.

Am 30. April 2005 wurde „Peter Klaus, die Fledermaus“, eine Kindergeschichte, aufmerksam lauschenden jungen und älteren Zuhörern vorgelesen und mit Dias begleitet. Im Anschluss gab der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Hessen (AGFH), Kai Hoffman, mit weiteren Dias einen eindrucksvollen Einblick in die Welt der Fledermäuse. Im Jahresverlauf wurden unterschiedliche Aspekte der Fledermausbiologie beleuchtet. Die großen und kleinen Teilnehmer konnten bei der Veranstaltung „Mit den Ohren sehen“ selbst ausprobieren, wie gut sie sich mit ihrem Gehör orientieren können. Die Rückkehr der „fliegenden Kobolde“ aus ihrem Winterquartier, die Nahrung und die Jungenaufzucht sowie das Bauen von Fledermauskästen waren weitere Themen. Zum Abschluss der Reihe erhielten die Teilnehmer durch einen Film Einblick in das verborgene „Schlafzimmer“ der Fledermäuse. Von dem Leben in Gebieten mit Wasserknappheit über den Mikrokosmos, den es in der Lahn zu entdecken gibt, bis hin zu den menschlichen Einflüssen auf Fließgewässer spannte sich der Bogen zum Thema Wasser. Im Wald bastelten die Kinder mit Naturmaterialien und erfuhren z. B. beim Eichhörnchenspiel viel über das Leben der Waldbewohner. Auf der Wiese lernten die Teilnehmer bei der Veranstaltung „Hexen, was die noch alles wussten“ Heilkräuter kennen, lösten Rätsel zum Thema und stellten Salat, Limo und Kräuterbutter aus den selbst gesammelten Kräutern her. Dieses von der Aktion Mensch im Rahmen von „5000 x Zukunft“ geförderte Projekt fand bei vielen Familien großen Anklang. Erfreulich war die hohe Zahl von Teilnehmern, die sich an mehreren Exkursionen beteiligten. Immer wieder schön mitzuerleben ist die Begeisterung und Wissbegierde der Kinder. Auch die Eltern zeigten sich häufig erstaunt, wie viel sie selbst noch dazulernen konnten.

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Kindergruppe gewinnt Zukunftswettbewerb (Ortsverband Kirchhain)

Bei Wind und Wetter treffen sich seit September 2004 einmal in der Woche etwa 20 Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren, die „Kirchhainer Grashüpfer“. Auf spielerische Weise machen die Betreuerinnen die Kinder auf Naturphänomene aufmerksam und wecken ihre Neugier für naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Der jahreszeitliche Rhythmus gibt dabei die großen Projektthemen vor, mit denen sich die kleinen Naturforscher beschäftigen und die mit praktischen Arbeiten verbunden werden: So bauten sie z. B. noch in den Wintermonaten Nistkästen, die im zeitigen Frühjahr in den Bäumen einer Streuobstwiese aufgehängt wurden um sie regelmäßig beobachten zu können. Hier werden Nisthilfen für solitär lebende Bienen gebaut. Foto: Yvonne Blanke

Intensiv beschäftigten sich die „Grashüpfer“ im Jahr 2005 mit Insekten. In Zusammenarbeit mit dem Bieneninstitut in Kirchhain erkundeten die Kinder mit großem Eifer die Wunderwelt der Bienen ganz praktisch: Honigschlecken direkt aus der Wabe, Honig selbst schleudern und Kerzen basteln machten viel Spaß. Darüber hinaus bauten die kleinen Naturfreunde Nisthilfen für solitär lebende Bienen, die zusammen mit einer Informationstafel auf der BUND-Streuobstwiese und in der Grundschule aufgestellt wurden. Die Beteiligung der Kindergruppe mit einem Stand an der Burgwaldmesse, einer regionalen Gewerbeschau, war ein überwältigender Erfolg. Die Ameise stand im Mittelpunkt des Messestandes, an dem eine Quizwand und eine einem Ameisenhaufen nachempfundene Fühlpyramide ausgestellt wurde. Im Rahmen eines „Zukunftswettbewerbes“ konnten die Messebesucher für den Stand mit dem besten ökologischen, ökonomischen oder sozialen Engagement stimmen. Das Ergebnis bestätigte die hervorragende Arbeit: Die „Kirchhainer Grashüpfer“ wurden Sieger.

Ermöglicht wird die Betreuung der Kindergruppe vor allem durch drei ehrenamtliche Teamerinnen und eine von der Stadtjugendpflege Kirchhain finanzierte Kraft. Um Material und Geräte zu beschaffen, führt der BUND Kirchhain im Frühjahr und im Herbst zwei Secondhand-Basare „rund ums Kind“ durch. Mit den Basar-Erlösen können darüber hinaus besondere Aktionen wie eine gemeinsame Fahrt des Ortsverbandes mit den Kindern und deren Eltern in den Nationalpark Kellerwald finanziert werden. So freuen sich alle Beteiligten, dass die gemeinsame Arbeit 2006 mit viel Spaß und Freude – aber auch genügend Geld – fortgesetzt werden kann.

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Gentechnik

Öffentlichkeitsarbeit

Für gentechnikfreie Landwirtschaft und Nahrung (Kreisverband Vogelsberg)

„Naturschutz mit allen Sinnen“ (Kreisverband Frankfurt)

„Wir wünschen Ihnen eine gentechnikfreie Zukunft“. Mit diesen Worten und bunten Luftballons machten Mitglieder des BUND an einem Infostand beim Trachtenfest in Schlitz am 10. Juli 2005 auf ihr Anliegen aufmerksam: Den Vogelsberg per freiwilliger Vereinbarung zur „gentechnikfreien Anbauregion“ zu erklären. „Wie Landwirte, Verbraucher und Politik an einem Strang ziehen können, das hat uns soeben die Rhön gezeigt“, sagte BUND-Kreisvorsitzender Günter Betz. Für den kleinteiligen Vogelsberg liege die Zukunft in derselben Richtung: Statt endloser Nachbarschaftsstreitigkeiten um gentechnisch verunreinigte Felder und Ernten könnten die Landwirte vom Verbraucherinteresse an gentechnikfreien Nahrungsmitteln profitieren. Alle Infos und Selbstverpflichtungserklärungen unter www.faire-nachbarschaft.de. Kontakt zum BUND Vogelsberg unter der Telefonnummer 06641 / 4104.

Der BUND-Stand gegen Gentechnik beim Schlitzer

... hieß das Veranstaltungsprogramm des Kreisverbandes Frankfurt 2005. Für den Gehörsinn der Teilnehmer und Teilnehmerinnen gab es Vogelgezwitscher, deren Urheber zugleich bestimmt wurden. Der Geschmackssinn wurde während des 3. Seckbacher Apfelfestes mit dem frischem Saft knackiger Kelteräpfel oder auf einer Weinprobe mit der exzellenten Qualität von Bio-Weinen verwöhnt. Und natürlich kam auch das Körpergefühl bei Sensenkurs und Mäheinsatz nicht zu kurz. Sicherlich hat der Eine oder Andere, der diese Arbeiten nicht gewohnt ist, anschließend auch einen kräftigen Muskelkater verspürt. Die Aktiven des Kreisverbandes boten 2005 auch etliche Führungen für Jedermann und Jedefrau an. Im April entdeckten Naturinteressierte unter fachkundiger Leitung von Jutta Erich „Frühblüher im Niedwald“, einem Auenwald im Frankfurter Westen. Im Auenwald ist der Grundwasserspiegel relativ hoch und es kommt zu regelmäßig auftretenden Überschwemmungen, die das Gebiet überdurchschnittlich stark mit Nährstoffen versorgen. Dadurch und durch den relativ hohen Anteil an Totholz ist der Frankfurter Niedwald ein artenreiches Gebiet, das aus diesem Grunde unter Landschaftsschutz gestellt wurde. Die Exkursionsteilnehmer fanden Buschwindröschen, Gundermann, Scharbockskraut, Lerchensporn und etliche andere Frühblüher. Natürlich gab es auch Bärlauch in Massen – so dass der Geruchssinn ebenfalls gut „versorgt“ war. Die Biologin wies auch auf die Überwinterungsformen der Frühblüher hin und zeigte kleine Zwiebeln, Knollen und Rhizome. So war diese Führung für alle, die dabei waren, lehrreich und hinterließ sinnenreiche Eindrücke.

Trachtenfest. Foto: Alexander Pawelka

Einen weiteren Frühlingsspaziergang bot der Kreisverband Frankfurt im Umfeld der Feuchtgebiete im Frankfurter Osten an. Die Diplomgeografin Julika Exner und der Landschaftsplaner Volker Rothenburger führten etwa 50 Interessierte an Teichen, Tümpeln und Mainaltarmen entlang, die zum Teil v 18


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Weiter ging es zum Erlenbruch, einem Naherholungsgebiet von hohem ökologischen Wert, da es eine Art „Flaschenhals“-Verbindung für Fledermäuse und Vögel im Frankfurter Osten darstellt. Dort ergab sich eine lebhafte Diskussion zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Führung, denn das Gebiet soll zum Teil einer neuen Autobahnverbindung weichen. Da nur ein Stück davon unterirdisch ausgeführt werden soll, kämen zum Schaden für Pflanzen und Tiere auch erhöhte Lärm- und Abgasbelastungen für die Anwohner hinzu.

Hier gilt das Interesse gerade dem hohlen Lerchensporn (Corydalis cava), dessen Knolle innen hohl ist. Foto: Regine Müller

durch natürliche, zum Teil durch menschliche Einflüsse entstanden sind. Der Rundgang begann im Seckbacher Ried, in dem das Niederschlagwasser nicht vollständig abfließen kann, da es in einer alten Mainarmsenke liegt und sich unter der Pflanzen tragenden Erdschicht eine Wasser undurchlässige Tonschicht befindet. Dadurch konnte sich dort ein Weichholz-Auenwald mit Grünland entwickeln – ein wichtiges Rückzugsgebiet für im Ballungsraum Rhein-Main selten gewordene Pflanzen und Tiere, das erfreulicherweise seit einigen Jahrzehnten unter Naturschutz steht. Zum Teil gepflegt wird es von der Naturschutzgruppe Seckbach, die dem BUND angeschlossen ist. Die Gruppe hat auch in Eigenarbeit neue Tümpel für die seltenen Kammmolche ausgehoben, da deren Lebensraum zu verlanden drohte.

Die Exkursionsleiter rundeten die Führung mit der Vorstellung einer geplanten Fließwasserverbindung im Frankfurter Osten ab. Dort soll eine historische, auf einem Mainaltarm fußende Verbindung wiederhergestellt werden. Damit wird sowohl der Grundwasserspiegel stabilisiert als auch die Wassersituation in den noch vorhandenen kleinen Riedflächen und das Kleinklima verbessert. Der BUND im Frankfurter Osten wirbt seit langem für diese Maßnahme, deren Umsetzung erfreulicherweise nun endlich vor der Realisierung steht. Die BUND-Fachleute präsentierten die neuesten Pläne zur Fließwasserverbindung im Frankfurter Osten, die von den aufmerksamen Teilnehmern genau studiert wurden. Foto: Regine Müller

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Öffentlichkeitsarbeit

Nächtliche Entdeckungen für Aug’ und Ohr (Ortsverband Königstein-Glashütten)

Zu einer Fledermausnacht hatte der BUND-Ortsverband Königstein-Glashütten im Juli 2005 eingeladen. Am Rettershof im Taunus trafen sich über 50 interessierte Kinder und Erwachsene, um vom Diplom-Biologen Michael Orf von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) etwas über das Leben der Fledermäuse vor unserer Haustüre zu erfahren und um mit Glück einige zu sehen. Mit Beginn der Abenddämmerung sichteten die Besucher dann voller Freude die ersten Fledermäuse. Ein sehr langsam fliegendes Tier könnte eine streng geschützte Bechsteinfledermaus gewesen sein. Am Waldrand hinter dem Rettershof nahm Michael Orf Die vielen kleinen und großen Teilnehmer der BUND-Veranstaltung schauen sich mit großem Interesse eine tote Zwergfledermaus an. Foto: Claudia Weiand

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seinen Fledermaus-Detektor in Betrieb. Dieser Detektor ermöglicht es dem Menschen, die UltraschallFrequenzen der Fledermaus zu hören. Die kleinen und großen Fans der „Flattermänner“ hörten und sahen mit eifriger Aufmerksamkeit sehr viele Zwergfledermäuse im Flug. Die unterschiedlichen Töne, beim Suchen, beim Jagen, beim Ergreifen der Beute wurden durch den Detektor in beeindruckender Weise hörbar. Die erste Flugzeit am Abend gehört den Männchen, die Weibchen flogen etwas später aus, um Futter für ihre schon bald flugfähigen Jungen zu suchen. Der Waldkauz rief vom Waldrand und fünfzig Menschen verharrten still und reglos, um dieses Naturschauspiel zu genießen. Es war ein beeindruckender Nachtspaziergang durch die Ruhe und die unberührte Natur im Vordertaunus.


Gemeinsame Ausflüge in die Natur

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Die BUND-Mitglieder in den Kreis- und Ortsverbänden engagieren sich ehrenamtlich für den Natur- und Umweltschutz in ihrer Region. Neben der praktischen Arbeit vor Ort schätzen sie aber auch die Erkundung fremder reizvoller Gebiete und die Geselligkeit. So wollen wir Ihnen dieses Jahr auch einen kleinen Einblick in die gemeinsamen Ausflüge geben, die BUNDMitglieder in die Natur unternahmen und mit wachen Sinnen genossen.

Ein Wochenende voller Naturgenuss (Kreisverband Vogelsberg)

„Naturschutz und Genießertum sind nicht nur kein Gegensatz, sondern engste Partner“. Um diese Lebensweisheit am eigenen Leibe zu erfahren war eine Besuchergruppe des BUND aus dem Vogelsberg im Juni 2005 unterwegs in Rheinhessen. Wie ökologischer Weinbau in Deutschland praktisch und betriebswirtschaftlich funktioniert, erklärte SeniorWinzer Burkhard Schnell aus Guntersblum bei der Betriebs-Besichtigung und beim Gang durch die Weinberge. Stolz zeigte der vitale Siebziger, ÖkoWinzer der ersten Stunde seit 1969, die vielen Biotope, die er in langen Jahren bei jeder Flurbereinigung gegen den Widerstand der Berufskollegen für die Natur zurückgewonnen hat. „Heute sind sie froh darüber und machen vieles nach“. Ein bisschen beruhigte die Auskunft, dass die Gentechnik wenigstens im Weinbau noch keinen Fuß fassen konnte. Dafür gibt es andere „übergeordnete“ Sorgen: Noch immer werde der Regenwasserrückhaltung zu wenig Augenmerk geschenkt: „Wir brauchen das Wasser dringend hier im Weinberg; ist ’s erst mal abgeflossen, muss man es anderswo aus den Kellern pumpen.“ Natürlich habe man etwa 30% Minderertrag durch Leguminoseneinsaat statt Mineraldüngung; aber das werde wettgemacht durch Qualität. Bei der abendlichen Weinprobe wurde aus dem bloßen Wort „Qualität“ ein abendfüllendes Geschmackserlebnis in hunderterlei Nuancen.

Nach den Naturgenüssen im

Tags darauf ging die Exkursion jenseits des Rheins weiter; das Europa-Reservat Kühkopf, eine von Altarmen eingefasste Rheinschleife von fast 2500 ha Naturlandschaft, überraschte mit einem „Highlight“ nach dem anderen. Schwarzmilan und Stechmücken, beides „Wappentiere“ des Naturschutzgebiets – mit allerdings unterschiedlicher Vorkommenshäufigkeit – empfingen das Dutzend Besucher aus dem Vogelsberg. Alles, was ein Auwald nur hergeben kann an Lebensraumvielfalt, Naturschönheit und Vogelklängen von Nachtigall bis Pirol, ist auf dieser schon seit den 30er Jahren geschützten Insel vertreten. Nach mehreren Stunden Erwanderns und Satt-Sehens samt anschließendem Satt-Essen war das Fazit der Vogelsberger BUND-ler klar: Ein spannendes Wochenende und eine schmackhafte Synthese von Naturgenüssen aller Art.

Freien nun die an der Tafel in geselliger Runde. Foto: Alexander Pawelka

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Ausflüge in die Natur

Diesmal nur Wasser von unten (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd)

Ein Baum wird für die Tiere geschmückt. Foto: Holger Theisinger

Das gemeinsame Naturerlebnis wird auch beim Ortsverband Schwalm-Eder Süd groß geschrieben. Die Mitglieder betätigten sich 2005 nicht nur bei Pflegeeinsätzen in ihrer Region, sondern vollendeten auch eine Kanutour auf der Lahn, die 2004 aufgrund Dauerregens (Wasser von oben) abgebrochen worden war. 16 Erwachsene und 12 Kinder starteten in 11 Booten in der Nähe von Weilburg. Es gab einige Schleusen zu bewältigen, so dass sie zunächst recht langsam vorankamen. Gegen Abend erreichten sie nach ca. 25 Kilometern einen Campingplatz, auf dem sie übernachteten. Am Sonntagmorgen ging es nach einem üppigen Frühstück geruhsam weiter auf der Lahn. Alle genossen die Stille in der Natur und erreichten in Diez nach ca. 20 Kilometern das Ende der Tour.

Eine Schleuse auf der Lahn wurde mit viel Hallo durchquert. Foto: Susanne Klippert

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Weihnachten für Tier und Mensch (Ortsverband Königstein-Glashütten)

Fernab von Konsum und Kaufrausch trafen sich fast alle Kinder und Jugendliche des Ortsverbandes Königstein-Glashütten zum Teil samt Eltern in Falkenstein (Taunus), um das abgelaufene BUND-Gruppen-Jahr gemeinsam zu beschließen und sich einmal ganz anders auf Heiligabend einzustimmen. Warm eingepackt und ausgerüstet mit Weihnachtsgaben für die Waldtiere stapften Groß und Klein durch den geheimnisvoll nebligen Wald im Falkensteiner Reichenbachgebiet. Im Wald fanden sie Wildschweinspuren, aber leider auch weniger schöne Menschenspuren in Form von Müll. Am Ziel angekommen schmückten einige Kinder die umliegenden Bäume mit fantasievollem essbarem Schmuck. Die Teilnehmer diskutierten über den Sinn und Unsinn der Winterfütterung von Wildtieren und waren sich einig darüber, dass an Weihnachten diese Ausnahme gemacht werden dürfte. Außerdem waren große Schneefälle angesagt, und es kann in dieser Höhe wochenlang mit geschlossener Schneedecke gerechnet werden. Andere Kinder bauten aus Fundstücken, wie herabgefallenen Ästen, Moosund Rindenstückchen eine Krippe. Vier kleine Lichtlein wärmten den Picknick-Platz, auf dem sich mitgebrachte Weihnachtsplätzchen häuften. Um gegen die sehr kalte Witterung anzukommen, spielten alle einige Lieblingsspiele. Zunächst zeigten die Kinder ihren Eltern das Baumsuchspiel. Dabei fühlten sich die Eltern mit verbundenen Augen im Wald nicht so sicher wie die Kinder. Mit Begeisterung wurden anschließend das Vernetzungsspiel und das Fledermaus-Falter-Spiel gespielt. So wurde allen doch noch warm. Zum Abschied sangen Groß und Klein vor ihrer Krippe „Kling Glöckchen“ und „O Tannenbaum“. In einer besonders weihnachtlichen Stimmung traten schließlich alle den Weg zurück an.


Ein Rettungsnetz für die Wildkatze

Noch gibt es sie. Aber weil sie tagsüber meist schlafen und nachts jagen, bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Aber sie sind da: Die Wildkatzen. Nein, es sind keine davongelaufenen Hauskatzen. Wildkatzen wirken größer und sind auch viel wilder als unsere Stubentiger. Einst haben die Menschen überall Jagd gemacht auf die Wildkatzen und sie damit beinahe ausgerottet. Heute sind Wildkatzen zwar geschützt, dennoch ist ihr Überleben bedroht. Wie für viele Tier- und Pflanzenarten unserer Heimat ist die voranschreitende Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege und Bauprojekte auch für Wildkatzen ein großes Problem. Ihre letzten Waldlebensräume liegen verstreut wie Inseln im Meer. Deshalb arbeitet der BUND seit Juli 2004 am Rettungsnetz Wildkatze. Das Ziel: die länderübergreifende Vernetzung von Wildkatzenwäldern in Bayern, Hessen und Thüringen. Vier Teilprojekte bilden die Pfeiler, die das Netz aufspannen: Im Teilprojekt Korridor wird durch Gehölzpflanzungen für die Katzen des Nationalparks Hainich in Thüringen ein Ausbreitungsweg in die Waldinsel der Hörselberge und weiter in den Thüringer Wald hergestellt. Im Teilprojekt Kartierung arbeiten Biologen und Planer an einem länderübergreifenden Biotopverbund – dem Wildkatzen-Wegeplan. Dazu werden speziell in Hessen die günstigsten Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den verbliebenen Restvorkommen ermittelt und für die verschiedenen Planungsebenen aufgearbeitet. Besonders detailliert betrachtet der BUND dabei das Umfeld des Nationalparks Kellerwald, aus dem noch kein Wildkatzennachweis vorliegt. Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise sind die Häufigkeit und die Verbreitung der Wildkatze auch in unserem Bundesland nur unzureichend bekannt, so dass das BUND-Projekt hier noch Wissenslücken schließen kann. Zudem fand im November 2005 eine Fachveranstaltung statt, die bei den über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern großen Anklang fand.

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Auch kleine Wildkatzen schmusen gerne. Foto: BUND Thüringen / Thomas Stephan

An verschiedenen Stellen im gesamten Projektgebiet locken Holzpflöcke mit Ködern aus Baldrian und Katzenminze Wildkatzen zur Kontrolle an. Reiben sich die Katzen an den Stöcken, bleiben Haare am rauen Holz hängen. Diese wertvollen Proben wandern dann in das bayrische Landesamt für Umweltschutz, wo die Erbsubstanz DNS herausgelöst, vermehrt und analysiert wird. Die Ergebnisse erlauben nicht nur die sichere Unterscheidung zwischen Haus- und Wildkatze. Sie sollen auch aufzeigen, welches Ergebnis die vom bayerischen Schwesterverband seit vielen Jahren verfolgte Wiederansiedlung erbracht hat. Sicher ist bis jetzt, dass die hinter der Landesgrenze ausgesetzten Katzen regelmäßig bis in den hessischen Spessart wandern. Leider fehlt bis heute aber aufgrund der Zurückgezogenheit der Tiere der Nachweis einer erfolgreichen Vermehrung im Aussetzungsgebiet.

Mehr Informationen zum Rettungsnetz erhalten Sie unter www.wildkatze.info oder beim Projektbüro Wildkatze, Postfach 1108, 99947 Behringen. Um Spenden wird gebeten an den BUND Hessen, Kontonummer 369 853 bei der Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Stichwort „Wildkatze“.

Das Wildkatzen-Projekt kann nur gelingen, wenn wir auch zwischen Mensch und Natur ein Netz spannen. Im Teilprojekt Kommunikation kommt der Öffentlichkeitsarbeit und dem Dialog mit den betroffenen Interessengruppen eine besondere Bedeutung zu. Das Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ versteht sich als ein offenes Netzwerk von Menschen, die sich für unser Naturerbe am Beispiel der Wildkatze einsetzen.

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Hören und Lesen

Der BUND und die „Helden des Waldes“

Vielleicht haben Sie schon einmal an einem Mittwochvormittag oder Sonntagnachmittag in HR 1 einen Beitrag über die „Helden des Waldes“ gehört. Hier wird in lockerer Form über die täglichen „Heldentaten“ berichtet, die tierische und pflanzliche Bewohner des Waldes vollbringen um auf ihre Art und Weise zu überleben.

Laubfrosch. Foto: Herwig Winter

Unterstützung für die Beiträge leistet ein Mitglied des hessischen BUND-Landesvorstands. Herwig Winter schreibt die erläuternden und unkonventionellen Texte zu den entsprechenden Spezies und liefert zu den meisten Textbeiträgen auch die Fotos. Über den Pirol, die Eiche, den Regenwurm und viele andere „Helden“ können Sie Informatives, aber auch Unterhaltsames unter www.hr-online.de/website/radio/hr1/index.jsp?rubrik=12038 finden. So hieß es zum Beispiel im Sommer letzten Jahres: „Die Laubfrösche sind der Männergesangverein des Waldes. Wenn der anstrengende Frühling mit Paarung und Laichablage vorbei ist, wird gesungen. Immer das Gleiche, aber mit Inbrunst. Und die Weibchen? Hören zu, und machen fast gar keine hämischen Bemerkungen.“ Die Website über die „Helden des Waldes“ erfreut sich großer Beliebtheit und vielleicht ist dieser Hinweis ja auch für Sie eine Anregung mal reinzuschauen – oder, falls Sie ohne Internetanschluss sind, einfach in die Sendung reinzuhören.

Mit dem BUND auf Entdeckungsreise am Grünen Band Hessen-Thüringen

Das BUND-Buch über das Grüne Band Hessen-Thüringen. Foto: Reiner Cornelius

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„Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“, so lautet der Titel eines 200 Seiten umfassenden Natur- und Kulturführers des BUND, der seit Ende Mai auf dem Markt ist. Das mit 295 farbigen Fotos ausgestattete Werk animiert zur Erkundung des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Hessen und Thüringen. Die innerdeutsche Grenze war ein martialischer Eingriff

für Mensch und Natur. Ob Wald, Feld oder Dorf – unterschiedslos durchschnitt sie auf 1400 km das Land. Für die Menschen war die Grenze ein schwerer Schicksalsschlag. Familienbande wurden auseinander gerissen, die Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt und die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Grenzregionen hinkte hüben wie drüben, abgeschlagen vom „Rest“ der Republik, hinterher. Die Natur kam mit dem Eingriff weit besser zurecht als die Menschen. In dem makabren Schutz von Wachtürmen und Stahlgitterzäunen konnte sie sich über vier Jahrzehnte ungestört entfalten. Als 1989 die Grenzbefestigungen fielen, hatte sich von der Ostsee bis zum Erzgebirge ein grünes Band entwickelt, an dem der ehemalige Grenzraum HessenThüringen einen Anteil von 250 km hat. Das Grüne Band gehört mittlerweile zum Besten, was unsere heimische Natur zu bieten hat. Von den Bergwiesen der Rhön, über Waldhessen und die Waldund Felsenlandschaft der Hessischen Schweiz bis hin zum Witzenhäuser Kirschenland gibt es viel Neues zu entdecken. Reiner Cornelius berichtet vom „Almauftrieb“ am Roten Moor, beschreibt die Steppenheiden bei Wanfried und stellt den heimlichen „Buchenwaldnationalpark“ in der Hessischen Schweiz vor. Doch in dem Buch geht es nicht alleine um Natur, sondern auch um Spurensuche in Sachen „Zonengrenze“, um das gemeinsame Kulturerbe, um regionale Produkte und kulinarische Besonderheiten und – nicht zuletzt – um Ausflugsgaststätten. Das Ganze ist in Form von 24 Spaziergängen und Wanderungen sowie einer 5 Etappen umfassenden Radtour verpackt, die zu den schönsten Orten der hessisch-thüringischen Grenzregion und zu spannenden und geschichtsträchtigen Stellen der ehemaligen innerdeutschen Grenze leiten. Detaillierte Wegbeschreibungen, 47 Karten und zahlreiche Tipps sorgen für eine sichere und komfortable Erkundung des Grünen Bandes. Das Buch ist für 15,95 Euro im Buchhandel, beim BUND Hessen oder direkt beim Autor (Tel. 06625 / 91 93 44, E-Mail R.Cornelius@online.de) zu beziehen.


Energie

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Überall ist Energie (Arbeitskreis Energie)

Der BUND-Arbeitskreis Energie war auch 2005 wieder sehr rege. Am 12. März des Jahres veranstalteten die Hessen zusammen mit ihren „Kollegen“ aus Rheinland-Pfalz in Mainz einen Workshop mit dem Titel „Energie aus Biomasse“. Ziel der Veranstaltung war es, Grundlagenkenntnisse zu vermitteln und die Umsetzung in die Praxis kennen zu lernen. Biomasse kann auf sehr vielfältige Weise bereitgestellt und energetisch genutzt werden. Welche Verfahren unter den Randbedingungen der Umweltverträglichkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu bevorzugen sind, ist alles andere als einfach zu beantworten. Dies bestätigte sich auch in den Referaten und den lebhaften Diskussionsbeiträgen. Im ersten Teil der Veranstaltung ging es um die unterschiedlichen Biomasseformen und ihre technischen Anwendungen sowie die Ergebnisse einer Studie über nachhaltige Bioenergienutzung. Im zweiten Teil stellten die Referenten den Stand und die Perspektive der Biomassenutzung in Hessen und in Rheinland-Pfalz dar. Im dritten Teil wurden Beispielprojekte erläutert, wie etwa ein Hackschnitzelkessel, mit dessen Hilfe Wärme in ein Nahwärmenetz eines kleinen hessischen Ortes eingespeist wird. Zum Abschluss stellte der Arbeitskreis Energie das BUND-Positionspapier „Energetische Nutzung von Biomasse“ vor. Dieses Papier gibt einige grundsätzliche Leitplanken zur Biomassenutzung bezüglich Gesamtenergiebilanz, Emissionsbilanz und Abgrenzung zur ökologischen Land- und Waldnutzung an.

Der Workshop über Bio-

Der Biomassenutzung kommt in allen Energiewendeszenarien eine prominente Rolle zu. Dies muss und kann – das hat auch der Workshop gelehrt – auf richtige Weise geschehen, um Konflikte mit Natur- und Landschaftsschutz sowie dem wachsenden Flächenbedarf der ökologischen Landwirtschaft zu vermeiden. Schauen Sie doch einfach in die Dokumentations-CD hinein, auf der alles ausführlich dargestellt ist. Sie können sie in der Landesgeschäftsstelle unter der Telefonnummer 069/67 73 76-0 für 5,- € bestellen.

masse stieß wieder auf lebhaftes Interesse. Foto: Michael Ullrich

Der Arbeitskreis Energie stellte 2005 ebenfalls seine überarbeitete und aktualisierte Liste der Vorbildlichen Energieprojekte von Kreisen und Kommunen in Hessen vor. Etwa 5 % des gesamten Energieverbrauchs in einer Kommune wird in kommunalen Gebäuden verbraucht. Kommunen und Landkreise sind Großverbraucher und können daher auch in großem Stil Energie einsparen. Ziel der Projektzusammenstellung ist es, den Verantwortlichen ihre Vorbildfunktion bewusst zu machen und Erörterungen darüber anzuregen, welche noch weiter gehenden Maßnahmen durchgeführt werden können. Die Beispiele zeigen, was anderswo schon geht. Warum dann nicht auch in der eigenen Kommune? Der Arbeitskreis Energie hofft, dass die Zusammenstellung Anreiz für energiepolitische Debatten und Entscheidungen vor Ort liefert. Die Liste ist auch eine wichtige Grundlage für die vom AK Energie formulierten Energie-Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl im März 2006.

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Die BUNDjugend

Aktionen: Keine QuälerEi

Während unseren Frühlings-Interaktiv-Tagen (F.i.T.) in Marburg mischten wir zusammen mit der BUNDjugend Marburg mit einer vorösterlichen Aktion den Marburger Marktplatz auf. Mit Gesang, EierJonglage und einem Quiz machten wir auf die seit 2004 verpflichtende Kennzeichnung von Eiern aufmerksam. Die Passanten konnten beim Eier-Quiz ein leckeres, hartgekochtes Bio-Ei gewinnen. Nicht nur deshalb kam die Aufklärungsarbeit der BUNDjugend und die Aktion insgesamt bei den Passanten gut an.

Bei den Frühlings-Interaktiv-Tagen setzten sich die etwa 20 Jugendlichen außer mit Bio-Lebensmitteln und der Tierhaltungsfrage vor allem mit globalen Themen und dem eigenen Lebensstil auseinander. Sie berechneten ihren eigenen ökologischen Fußabdruck, diskutierten Alternativen zum „Konsumismus“ und informierten sich über die sozialen und ökologischen Folgen der Aktivitäten der Welthandelsorganisation WTO und ihrer Abkommen.

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Das war der H.i.T.

Auf dem H.i.T., dem Herbst-InterAktiv-Treffen der BUNDjugend Hessen in Darmstadt war einiges los. Drei Tage lang planten die Aktiven der BUNDjugend das Seminar- und Freizeitenprogramm sowie Aktionen und Projekte für 2006, beschäftigten sich thematisch mit der Agro-Gentechnik und führten dazu vor Ort eine Aktion für Nahrung aus Bio-Anbau durch. Auf dem Luisenplatz in der Darmstädter Innenstadt konfrontierten sie Passanten mit den möglichen Risiken, Gefahren und Folgen von gentechnisch veränderten Organismen in der Nahrungskette – natürlich in selbst kreierten Gemüsekostümen! Sehr beliebt war das Gen-Dosen-Werfen – schließlich gab es dabei die Gen-Food-Nein-Danke-Buttons zu gewinnen!


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WTOpoly – Wir zeigen die Regeln der WTO

Im Rahmen der Kulturmesse in Marburg setzte die BUNDjugend Hessen das vom Bundesverband der BUNDjugend entworfene, riesengroße WTOpoly ein. Fast 20 Aktive verwandelten den Marktplatz vor dem Rathaus für knapp zwei Stunden in ein Spielfeld, nachempfunden dem Monopoly. Zahlreiche Zuschauer folgten gespannt der Aufführung, die von allen Mitspielern mit viel Engagement in Szene gesetzt wurde. Moderator Björn führte gekonnt durchs Spiel, erklärte die Spielregeln, die Spielzüge der Konzerne und deren Auswirkungen. WTOpoly wird nach den Regeln der Welthandelsorganisation WTO gespielt. Diese Regeln begünstigen die multinationalen Konzerne, fördern den Freihandel und ermöglichen die Privatisierung von Dienstleistungen, die bisher in den Händen der Staaten lagen – wie z. B. Wasserversorgung oder Bildung. Zudem können die Konzerne mit der WTO über die Spielregeln verhandeln – da kann eine gewürfelte „sechs“ in diesem Spiel schon mal als „drei“ gedeutet werden. Ihre Verhandlungsmacht können die Konzerne durch Zuwendungen und Spesen stärken. In der Globalisierungsfalle sitzen dagegen die Umwelt, die Menschenrechte und die Entwicklungsländer. Sie haben keine Möglichkeit, auf das Spiel Einfluss zu nehmen, erleiden aber die Folgen, die die Konzerne mit ihren Investitionen in den verschiedenen Ländern verursachen. Am Rande des Spielfeldes steht das Volk, das zwar seine Stimme erheben kann, aber auch nicht mitspielen darf. Eine ganze Weile nimmt das Spiel seinen Lauf, das abgekartete Spiel und die negativen Folgen werden immer offensichtlicher, jedoch stürmen am Ende die Bürger das Spielfeld, brechen die Macht der Konzerne und befreien Umwelt, Menschrechte und Entwicklungsländer aus der Globalisierungsfalle. Die Zuschauer klatschten nach dem revolutionären Ende des Straßentheaters ausgiebig Beifall.

BUNDjugend-Aktion beim Open-Flair

Am Open-Flair-Festival in Eschwege war die BUNDjugend Hessen mit einem Stand zum Thema Gentechnik vertreten und aufgrund des meterhohen, aufblasbaren Genmais schon von weitem gut sichtbar. Die interaktive Kistenausstellung der BUNDjugend kam zum Einsatz, und es gab am Stand viele aktuelle Infos über Gentechnik. Kinder konnten Gentomaten basteln und Gen-Dosen werfen. Aufgrund der Lautstärke der wirklich guten Musikgruppen fanden auch unsere Ohrstöpsel (Reste unserer letzten Aktion gegen den Flughafenausbau in Frankfurt) reißenden Absatz. Toll unterstützt wurden wir wieder vom BUND Kreisverband Eschwege.

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Die BUNDjugend

12 Castoren auf dem Opernplatz zwischengelagert BUNDjugend fordert Atomausstieg

und Umstellung auf Grünen Strom Zeitgleich zur großen bundesweiten Demonstration unter dem Motto „Atomkraft Nein Danke – Erneuerbare Energien Jetzt!“ in Lüneburg demonstrierte die BUNDjugend Hessen Anfang November in Frankfurt gegen ein Comeback der Atomenergie und für einen schnellen Ausstieg. Die überwiegend jungen Aktiven trugen 12 nachgebaute CastorBehälter für radioaktiven Müll – unter Polizeischutz und begleitet von einem Geigerzähler zur Messung der Strahlenbelastung – vom Paulsplatz zur Alten Oper. Dort wurden die mit Radioaktiv-Zeichen und „Atomkraft – Nein Danke“ bedruckten Pappbehälter aufgetürmt und für eine Stunde zwischengelagert. Damit machte die BUNDjugend auf die für Mitte November angekündigten erneuten Atommüll28

transporte aus der französischen Plutoniumfabrik Le Hague nach Gorleben aufmerksam. In einer Abschlusskundgebung forderte Juri Anders, Landesjugendsprecher der BUNDjugend Hessen, die Politik eindringlich zu einem sofortigen Ausstieg aus der gefährlichen Atomkraft und die Bürger zu einem zügigen Stromanbieterwechsel hin zu atomstromfreiem „Grünem Strom“ und zum Stromsparen auf. Abschließend wurde auf dem Opernplatz mit radioaktiv gekennzeichneten Bällen jongliert, wobei es immer mal wieder zu kleineren und größeren Zwischenfällen kam. Später ließen die TeilnehmerInnen die gestapelten Papp-Castoren einstürzen; zwei Teilnehmerinnen wurden darunter begraben, um auf die Gefährdung der radioaktiven Müllspeicher auch für nachfolgende Generationen aufmerksam zu machen.


Der BUND – vor Ort aktiv

Seminare und Freizeiten Technik-Seminar Alternative Energie

An einem Mai-Wochenende fand das Technik Seminar „Alternative Energie“ der BUNDjugend Hessen in Marburg statt. Die TeilnehmerInnen diskutierten über Gefahren der Atomkraft und über die Alternativen durch Wind-, Wasser- und Sonnenenergie. Sie experimentierten ganz praktisch mit der Nutzung regenerativer Energien. Obwohl das Wetter nicht so richtig mitspielte, wurden dennoch die Vorteile der Solarenergie offensichtlich. Bei einer Betriebsbesichtigung bei Solar Wagner informierten sie sich über die technischen Hintergründe bei der Solarzellen-Herstellung. In der Firmenzentrale beeindruckte auch das moderne Niedrigenergiehaus, in dem sich die Verwaltung befindet.

Natürlich trägt zum Gelingen auch die reizvolle Natur und Landschaft der Rhön bei. Unter fachkundiger Anleitung eines Kletterführers vom Deutschen Alpenverein konnten die TeilnehmerInnen schon nach kurzer Zeit Routen ganz verschiedener Schwierigkeitsgrade am Kletterfelsen „Steinwand“ nahe der Maulkuppe klettern und sich dabei gegenseitig sichern – ein besonders schönes Gemeinschaftsund Vertrauenserlebnis. Thematisiert wurde auch das Spannungsfeld von Freizeit, Sport und Naturschutz. Die Kunstwerkstätten zu landArt im Freien nutzten viele TeilnehmerInnen, um ihre Erlebnisse und Gefühle beim Klettern auszudrücken.

Klettern, Jonglage & landArt

Diese Freizeit für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren ist durch die Kombination aus sportlichem Fels-Klettern, sinnlicher Naturerfahrung, Jonglage und fantasievollem landArt-Künstlern sicher einzigartig – und vom Konzept so erfolgreich, dass die BUNDjugend Hessen sie bereits im vierten Jahr hintereinander durchführte.

Buon Appetito

„Lecker Kochen & Backen“ hieß es bei diesem ÖkoFührerschein-Seminar rund um die Themen Ernährung, Öko-Landbau und Agro-Gentechnik. Die Ergebnisse der mit Theorie-Blöcken und Diskussionsrunden abwechselnden Aktivitäten in der Küche waren ein Genuss – und das selbst für diejenigen, die sonst wenig Berührung mit alternativer, gesunder Vollwertküche haben. Das kulinarische Programm war aber auch sehr vielfältig: vollwertige Weihnachts-Plätzchen, Pralinen und Energiekugeln backen, Sprossen und Keimlinge ansetzen, Salate und Roh-Köstlichkeiten zubereiten, süße und herzhafte Brotaufstriche und Power-Müslis selber machen, Brote und Brötchen backen. Als Geheimtipp wurden viele kreative Rezepte rund um den Kürbis ausprobiert, außerdem gab es Tipps zum Anrichten und Dekorieren, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. 29


Der BUND – hessenweit aktiv

Die BUNDjugend

Während den Frühlings-InterAktivTagen der BUNDjugend Hessen in Marburg entstanden zwei BUNDjugend-Songs: Der „offizielle“ BUNDjugend-Song Nach „Yellow Submarine“, Beatles

Ab zur BUNDjugend Nach Buddy vs. DJ The Wave

„Ab in den Süden“ In der Stadt und auf dem Land ist die BUNDjugend sehr bekannt. Aktionen hier, Aktionen dort, Umwelt schützen an jedem Ort. Refrain: Und jetzt noch die Erde retten gehen, Erde retten gehen, Erde retten gehen. Und jetzt noch die Erde retten gehen, Erde retten gehen, Erde retten gehen. Wir Jungen Leute hier im Land schützen Leben mit Geist und Verstand. Wir haben Träume und Ideen für die wir auf die Straße gehen.

Refrain: Hey ab zur BUNDjugend, den Aktionen hinterher Hey jo was geht Wir sind nicht irgendwer ! Hey jo was geht Wir kommen, wir kommen, wir kommen, macht euch bereit Wir retten die Welt, jetzt ist es soweit Refrain: Und ich sag Hey ab ... Wir sind es leid das ihr unsere Erde verschmutzt Nur weil es euerem Kapitalismus was nutzt

Refrain Refrain Ob Atomkraft oder Gen, wir wollen nicht im Treibhaus stehen. Müll vermeiden, Klimaschutz dafür hauen wir auf den Putz.

Wir sind bereit wir räumen hinter euch auf Auf Umwelt Verordnungen da scheißt ihr doch drauf

Refrain

Refrain

Komm zu uns und reih dich ein, zusammen können wir stärker sein. Bio-Essen hält uns fit, komm auch du und mach hier mit.

Macht euch bereit jetzt beginnt unsere Zeit Die Umweltverschmutzer gehen zu weit Es wird keiner verschont egal wo ihr wohnt Wir sind zwar nicht global dafür international youth Friend of the earth germany

Refrain

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Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert

Der BUND – hessenweit aktiv

Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenkonferenz in Frankfurt am 15. März 2003 (von links nach rechts): Florian Schaumberg (BUNDjugend), Dirk Teßmer, Prof. Lutz Katzschner (Fachratssprecher), Martin Stichel (Schatzmeister), Jörg Nitsch, Herwig Winter, Brigitte Martin, Stephan Henrich, Otto Löwer, nicht auf diesem Foto: Peter Hansen.

Der 10-köpfige Landesvorstand tritt einmal monatlich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten, organisatorischen oder finanziellen Fragen für eine erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch ist die Sitzungstätigkeit nur ein kleiner Teil der Arbeit, die von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird. Vorstandsmitglieder sind „Betreuer“ für die Kreisverbände, Ansprechpartner für die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen, führen politische Gespräche, sind für den BUND in Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in Gremien des Bundesverbandes.

Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder Peter Hansen, peter.hansen@bund.net: Klima/Luft, Energie, Gesundheit und Umwelt Stephan Henrich, henrich.stephan@web.de: Landesplanung, Verkehr, Energie Lutz Katzschner (Fachratssprecher), katzschn@uni-kassel.de: Klima/Luft, Gesundheit und Umwelt Otto Löwer: Ökologische Bildung, Naturschutz Brigitte Martin, brigitte.martin@bund.net: Flughafenausbau Frankfurt, Mobilität, Abfallwirtschaft & Stoffkreisläufe, Wasser Jörg Nitsch, joerg.nitsch@bund.net: Naturschutz, Landwirtschaft, Forsten, Verbandsinternes Florian Schaumberg (BUNDjugend): florian.schaumberg@gmx.de Martin Stichel (Schatzmeister), rawstichel@web.de: Landesplanung, Recht Dirk Teßmer, DTessmer@pg-t.de: Recht, Energie Herwig Winter, herwig.winter@bund.net: Landwirtschaft, Naturschutz, Ökologische Bildung, Wasser

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Der BUND – hessenweit aktiv

Weitere Informationen: www.bund-hessen.de oder bei Michael Rothkegel, BUND-Landesgeschäftsführer, Fon 069/67 73 76 12, Email: michael.rothkegel@bund.net

Die Arbeitskreise im BUND Hessen

Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise des BUND beraten die BUND-Gremien in fachlichen Fragen, sie kommentieren gesetzgeberische Vorhaben der Landesregierung und vertreten die BUNDPositionen bei Veranstaltungen und bei Presseanfragen.

AK Luft, Klima, Lärm Sprecher: Dr. Lutz Katzschner

ak-luft.hessen@bund.net AK Recht Sprecher: Martin Stichel

RA.Martin.Stichel@t-online.de AK Elektrosmog Infos: Michael Rothkegel

michael.rothkegel@bund-hessen.de

AK Umwelt & Gesundheit Sprecherin: Dr. Heidi Soboll

heidi.soboll@gmx.de AK Energie

Sprecher: Prof. Hans Ackermann hans.ackermann@bund.net

AK Verkehr Sprecher: Harald Hoppe

harald.hoppe@bund.net AK Landesplanung & Raumordnung Sprecher: Gerhard Schäfer

ger.schaefer@t-online.de

AK Wasser Sprecher: Reiner Plasa

r.plasa@t-online.de

Einnahmen und Ausgaben 2005

Legate 0,76 %

Mitgliederservice Daten/ Verwaltung 1,00 % 6,03 % Jugendarbeit 5,82 %

Spenden 29,57 %

Betriebswirt./ Finanzen/ Marketing 8,89 %

Fachpolitik 23,83 % Mitgliedsbeiträge 46,51 %

Verkauf/ Erstattungen 0,17 % Landeszuschuss 1,12 % Zinsen 2,41 %

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Kommunikation 31,03 %

Verbandsdemokratie 23,40 %

Fördererbeiträge 17,47 %

Geldauflagen 1,99 %


Die Geschäftsstelle des BUND Hessen

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen befindet sich seit dem 1. Oktober 1999 in der Triftstrasse 47 in 60528 Frankfurt-Niederrad. Dort sind vier MitarbeiterInnen mit der fachlichen Arbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat, der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt.

Der BUND – hessenweit aktiv

für die Landesjugendleitung, der Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Unterstützt werden sie von einer FÖJlerin /einem FÖJler. BUNDjugend: Tel. 0 69 - 67 73 76 30 eMail: bundjugend.hessen@bund.net

Für die BUNDjugend sind in der Landesgeschäftsstelle drei MitarbeiterInnen mit dem Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDjugend, der Zuarbeit

Sabine Wolters

Barbara Michalski

Jugendbildungsreferentin

Jugendbildungsreferentin

Michael Rothkegel

Thomas Norgall

Wohlrad Lang

Margarete Eltze

Stephan Hübner

Geschäftsführer

Naturschutzreferent

Finanzen, Marketing, EDV

Sekretariat, Mitglieder-,

Umweltpädagoge

Tel. 0 69 - 67 73 76 12

Tel. 0 69 - 67 73 76 14

Tel. 0 69 - 67 73 76 11

Förderer-, Adressverwaltung

michael.rothkegel@bund-

thomas.norgall@bund-hes-

wohlrad.lang@bund-hes-

Tel. 0 69 - 67 73 76 10

hessen.de

sen.de

sen.de

margarete.eltze@bundhessen.de

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2005 23.000 22.000 21.000 20.000 19.000 18.000 17.000 16.000 15.000

Mitglie-

14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0

Mitglieder Förderer 1982 1981

1986

1984 1983

1985

1988 1987

1992

1990 1989

1991

1994 1993

1996 1995

1998 1997

2000 1999

2002 2001

2004 2003

2005

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Der BUND – hessenweit aktiv

Service statt Dienstleistungswüste: Der Eco-Club

Natur und Umwelt schützen, nachhaltige Angebote aus den Bereichen Energie, Vermögen, Versicherungen, Freizeit und Urlaub sowie Haus und Wohnung nutzen, ökologisch sinnvoll investieren und dabei auch noch sparen. Nicht möglich? Doch, denn Vorstand und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle erarbeiteten ein Konzept, das BUNDmitgliedern einen besonderen Service bietet. Unter dem Dach „Eco-Club“ stellten sie 2003 erstmalig in Zusammenarbeit mit der ÖkoFinanz Schönau zahlreiche Angebote zu besonders günstigen Bedingungen vor. Der Kooperationspartner des BUND hat u.a. ethischökologische Finanzdienstleistungen wie Investmentfonds oder Beteiligungen z. B. an Solarfonds, Versicherungsschutz, z. B. Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie Altersvorsorge im Angebot, für BUNDmitglieder mit deutlichen Rabatten.

Doch der Eco-Club bietet noch mehr: Wer sich aktiv an der Energiewende beteiligen will, kann die Energie-Einsparberatung nutzen oder eine eigene Solaranlage errichten, für BUND-Mitglieder deutlich preisgünstiger. Wer die Bildungseinrichtungen des BUND kennen lernen möchte, kann das Umwelthaus des BUND Schleswig Holstein direkt an der Ostsee, die BUND-Burg Lenzen in Brandenburg oder Burg Brandenstein bei Schlüchtern besuchen und hier seine Freizeit verbringen, an Seminaren oder Workshops teilnehmen. Der Eco-Club hat schließlich auch noch interessante Urlaubsziele bei BUNDfreunden im Schwarzwald, in Südfrankreich, in Italien, Spanien oder Dänemark für alle BUNDmitglieder zusammengestellt. Mit diesem besonderen Service will der BUND – jenseits des individuellen ökologischen Engagements – seinen Mitgliedern einen Anreiz geben, sich mit „ihrem“ Verband zu identifizieren und ihren persönlichen Nutzen an der Mitgliedschaft verstärken.

Weitere Informationen und die Angebotsmappe des Eco-Club erhalten Sie über: BUND Hessen, Triftstr. 47, 60528 Frankfurt, Tel: 069/67 73 76-0 oder bund.hessen.@bund.net.

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Werden auch Sie Mitglied im BUND! als Postkarte frankiert einsenden.

B E I T R I T T S E R K L Ä R U N G

Bitte ausfüllen, ausschneiden und

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). (Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

Name

Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Wohnort

Beruf

Geburtsdatum

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

FREUNDE DER ERDE

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Datum

Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)

Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Einzelmitglieder (mind. € 50,–)

€_________

Familien €_________ (Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–) Fördermitglied (mind. € 130,–)

€_________

Mitglied auf Lebenszeit €_________ (einmalig mind. € 1.500,–) Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge ab Monat/Jahr: __________________________

Kto-Nr.: ____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________ Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________

Vereine, Körperschaften, Firmen etc. auf Anfrage (mind. € 130,–)

€_________

Schüler/innen, Student/innen, Auszubildende (mind. € 16,–)

€_________

Reduzierter Beitrag für €_________ Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)


Bund f端r Umwelt und Naturschutz Deutschland

FREUNDE DER ERDE

Bund f端r Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V. Triftstrasse 47, 60528 Frankfurt Tel. 0 69 - 67 73 76 0 Fax 0 69 - 67 73 76 20 eMail: bund.hessen@bund-hessen.de homepage: www.bund-hessen.de

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An den

BUND Landesverband Hessen e. V. Triftstrasse 47 60528 Frankfurt


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