BUNDmagazin 2. Quartal Heft 2 /2006
HESSENseiten Erfolgreiche Landesgelegiertenversammlung in Frankfurt-Goldstein
LDV
Schwerpunktthema Klimaschutz / Naturschutzresolution verabschiedet / Widerstand gegen den Abbau von Beteiligungsrechten angekündigt / Vorstand neu gewählt
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rheblich größere Anstrengungen zum Klimaschutz als in den Vorgaben des Kyoto-Protokolls vereinbart forderte der Gastreferent der diesjährigen Landesdelegiertenversammlung, Professor Christian-D. Schönwiese vom Institut für Atmosphäre und Umwelt der Universität Frankfurt. Professor Schönwiese zeigte den 120 Delegierten aufgrund einer Analyse hessischer Daten der vergangenen 150 Jahre eindrucksvoll, dass das Klima in Hessen extremer geworden ist. Wenn es auch Unterschiede zwischen den hessischen Regionen gebe, so sei doch ein Trend zu höheren Temperaturen und einer deutlichen Zunahme der Niederschläge insbesondere im Winter unübersehbar. Es müsse davon ausgegangen werden, dass dieser Erwärmungstrend durch den Menschen verursacht sei. Nach seiner Überzeugung bleibt für wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase nicht viel Zeit, da diese erst mit Zeitverzögerung wirksam würden.
Heizungsmodernisierung, zur Intensivierung der Nutzung erneuerbarer Energien sowie für eine klimaschützende Mobilität. In allen diesen Bereichen soll nach Meinung des BUND das Land Hessen mehr mit dem Klima-Bündnis sowie dessen Mitgliedsstädten in Hessen zusammenarbeiten. Atomkraft ist für den BUND keine Alternative im Klimaschutz. Die Delegiertenversammlung trat entschieden Behauptungen entgegen, wirksame Klimaschutzmaßnahmen in Hessen seien ohne weitere Atomstromerzeugung in den beiden Blöcken des AKW Biblis nicht möglich. Die Delegierten forderten deshalb die Hessische Landesregierung zur umgehenden Stillegung der Atomreaktoren Biblis A und B auf, da der Weiterbetrieb mit unkalkulierbaren Risiken für Hunderttausende von Menschen im Umfeld des Atomkraftwerks verbunden ist und er überdies Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energietechnik gefährdet sowie deren Schaffung verhindert.
Professor Christian-D. Schönwiese bei seinem Klima-Vortrag
In einem einstimmigen Beschluss forderte die Landesdelegiertenversammlung die Landesregierung auf, ein Hessisches Klimaschutzgesetz zu verabschieden und Förderprogramme aufzulegen zur Steigerung der Stromeffizienz, zur verstärkten Nutzung der Kraft-WärmeKopplung, zur Unterstützung der Wärmedämmung und
Die Landesdelegiertenversammlung rief deshalb alle „Freunde der Erde“ auf, eigene Beiträge zum Klimaschutz zu leisten, z.B. durch Energieeinsparung zu Hause und unterwegs, sowie durch das Vorantreiben regenerativer Energienutzung durch Selbsterzeugung, durch Beteiligung an Betreibergesellschaften, oder zumindest durch den Bezug von „Grünem Strom“.
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