Hessenseiten im BUNDmagazin 2 / 2006

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BUNDmagazin 2. Quartal Heft 2 /2006

HESSENseiten Erfolgreiche Landesgelegiertenversammlung in Frankfurt-Goldstein

LDV

Schwerpunktthema Klimaschutz / Naturschutzresolution verabschiedet / Widerstand gegen den Abbau von Beteiligungsrechten angekündigt / Vorstand neu gewählt

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rheblich größere Anstrengungen zum Klimaschutz als in den Vorgaben des Kyoto-Protokolls vereinbart forderte der Gastreferent der diesjährigen Landesdelegiertenversammlung, Professor Christian-D. Schönwiese vom Institut für Atmosphäre und Umwelt der Universität Frankfurt. Professor Schönwiese zeigte den 120 Delegierten aufgrund einer Analyse hessischer Daten der vergangenen 150 Jahre eindrucksvoll, dass das Klima in Hessen extremer geworden ist. Wenn es auch Unterschiede zwischen den hessischen Regionen gebe, so sei doch ein Trend zu höheren Temperaturen und einer deutlichen Zunahme der Niederschläge insbesondere im Winter unübersehbar. Es müsse davon ausgegangen werden, dass dieser Erwärmungstrend durch den Menschen verursacht sei. Nach seiner Überzeugung bleibt für wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase nicht viel Zeit, da diese erst mit Zeitverzögerung wirksam würden.

Heizungsmodernisierung, zur Intensivierung der Nutzung erneuerbarer Energien sowie für eine klimaschützende Mobilität. In allen diesen Bereichen soll nach Meinung des BUND das Land Hessen mehr mit dem Klima-Bündnis sowie dessen Mitgliedsstädten in Hessen zusammenarbeiten. Atomkraft ist für den BUND keine Alternative im Klimaschutz. Die Delegiertenversammlung trat entschieden Behauptungen entgegen, wirksame Klimaschutzmaßnahmen in Hessen seien ohne weitere Atomstromerzeugung in den beiden Blöcken des AKW Biblis nicht möglich. Die Delegierten forderten deshalb die Hessische Landesregierung zur umgehenden Stillegung der Atomreaktoren Biblis A und B auf, da der Weiterbetrieb mit unkalkulierbaren Risiken für Hunderttausende von Menschen im Umfeld des Atomkraftwerks verbunden ist und er überdies Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energietechnik gefährdet sowie deren Schaffung verhindert.

Professor Christian-D. Schönwiese bei seinem Klima-Vortrag

In einem einstimmigen Beschluss forderte die Landesdelegiertenversammlung die Landesregierung auf, ein Hessisches Klimaschutzgesetz zu verabschieden und Förderprogramme aufzulegen zur Steigerung der Stromeffizienz, zur verstärkten Nutzung der Kraft-WärmeKopplung, zur Unterstützung der Wärmedämmung und

Die Landesdelegiertenversammlung rief deshalb alle „Freunde der Erde“ auf, eigene Beiträge zum Klimaschutz zu leisten, z.B. durch Energieeinsparung zu Hause und unterwegs, sowie durch das Vorantreiben regenerativer Energienutzung durch Selbsterzeugung, durch Beteiligung an Betreibergesellschaften, oder zumindest durch den Bezug von „Grünem Strom“.

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LDV

Einstimmig verabschiedete die Landesdelegiertenversammlung die Resolution „Naturschutz braucht politischen Gestaltungswillen – auch in Hessen.“ Darin wird unter anderem festgestellt, dass der Naturschutz von der Politik vermehrt als Sündenbock missbraucht wird, um von den Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten der politischen Gestaltung anderer Politikfelder wie dem Arbeitsmarkt oder der wirtschaftlichen Entwicklung abzulenken. Die von der Hessischen Landesregierung aufgezeigten angeblichen Widersprüche halten jedoch einer Überprüfung nicht stand. Das von Ministerpräsident Roland Koch Ende 2005 beklagte Kammmolch-Problem für die A 49 hat sich nicht einmal ein Jahr später als Produkt einer unvorstellbaren Fehlplanung der Straßenbaubehörden erwiesen. Die heute von der Landesregierung vorgeschlagene Trassenführung schont die Kammmolche und den Landeshaushalt. Wer solchen Dilettantismus politisch verantworten muss, der braucht den Naturschutz als Sündenbock, weil er keine Konzepte zur Behebung gesellschaftlicher Fehlentwicklungen vorweisen kann. Naturschutzpolitik in Hessen darf sich nach Auffassung der Delegierten nicht länger an rein finanziellen, an administrativen und insbesondere an rein populistischen Parolen orientieren. Naturschutz muss vielmehr inno-

vativ, offensiv, zukunfts- und konsensorientiert ausgestaltet werden. Nur so kann dauerhaft sichergestellt werden, dass Arten- und Biotopschutz, die Sicherung einer lebens- und erlebenswerten Umwelt, die Honorierung von gesellschaftlichen Leistungen der Landnutzer gewährleistet sind und die Natur auch um ihrer selbst willen erhalten werden kann. Von der Landesregierung forderten die Delegierten deshalb eine Natur- und Umweltschutzpolitik, die sich an der Umsetzbarkeit, der Zukunftsfähigkeit und der Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft in einer intakten Natur orientiert und den falschen Glauben vom Überlebenskampf des Menschen gegen die Natur zurücknimmt. Angesichts der aktuellen Versuche auf Bundes- und Landesebene, Mitwirkungsrechte von Verbänden drastisch abbauen zu wollen, stellte die Landesdelegiertenversammlung fest, dass die Verbandsbeteiligung sich über viele Jahre hinweg als Instrument des Abbaus von Verstößen gegen die Umweltschutzgesetze bewährt hat. Sie bewirkt vielmehr regelmäßig, dass Planungsfehler und Verstöße gegen geschützte Belange der Natur und Umwelt korrigiert werden, die Suche nach besseren Alternativlösungen betrieben wird und bisweilen auch unnötige oder unverantwortbare Vorhaben ganz unterlassen werden. Eine spürbare Reduzierung der Dauer von Genehmigungsverfahren wird sich aufgrund der Beschränkung der Verbandsbeteiligung nicht einstellen, da deren Länge durch die Abgabe der Stellungnahmen der Verbände nicht wesentlich beeinflusst wird und den Behörden andererseits künftig in geringerem Maße als bisher die Zuarbeit der Verbände zur Verfügung steht. Für die Delegiertenversammlung ist in Anbetracht des Stellenabbaus in der Verwaltung vielmehr eine Stärkung der Position sowie der effektiven Prüfungs- und Beteiligungsmöglichkeit der Umweltverbände unverzichtbar, um ein Kontroll- und Vollzugsdefizit bei der Einhaltung der Gesetze zum Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen zu vermeiden. Zur diesjährigen Landesvorstandswahl traten zwei Vorstandsmitglieder, Stephan Henrich aus Heuchelheim und Peter Hansen aus Frankfurt, nicht wieder an. Der Landesvorstand bedankte sich mit einem Präsent unter Applaus der Delegierten für ihre bisherige Arbeit.

Der neugewählte Landesvorstand (von links nach rechts): Herrmann Maxeiner, Dr. Claudia Weiand, Martin Stichel, Jörg Nitsch, Otto Löwer, Brigitte Martin, Dirk Teßmer, Herwig Winter

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Wiedergewählt wurden als gleichberechtigte Landesvorstandssprecher Brigitte Martin aus Darmstadt; Otto Löwer aus Kassel, Jörg Nitsch aus Obertshausen, Dirk Teßmer aus Heuchelheim und Herwig Winter aus Mörlenbach. Als Schatzmeister wurde Martin Stichel aus Hasselroth wiedergewählt. Vertreter des Fachrates im Landesvorstand ist Prof. Lutz Katzschner aus Kassel. Die BUNDjugend wird durch Rabea Lou Steinbrink vertreten. Neu in den Landesvorstand gewählt wurden Dr. Claudia Weiand aus Königstein und Hermann Maxeiner aus Hünfelden. mr


Straßenbau

Erneute Klage gegen A 44-Nordumfahrung Hessisch Lichtenau Im Februar hat der Landesvorstand gegen die Planfeststellung für die Autobahn A44 – Nordumfahrung von Hessisch Lichtenau – Klage beim Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) eingereicht, weil die genehmigte Trassenführung gegen naturschutzrechtliche Vorgaben verstößt.

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ie Klage richtet sich gegen die Planfeststellung vom 22.12.2005, mit der Verkehrsminister Rhiel (CDU) exakt an der Trasse festhält, die bereits am 17.05.2002 vom BVerwG gestoppt wurde. Der BUND wirft dem Verkehrsminister, wie schon bei der ersten gewonnenen Klage, erneut den Bruch europäischer Naturschutzvorschriften vor. Er stützt seine Klage auf die in zentralen Bereichen widersprüchlichen Angaben des Landes. Durch die planfestgestellte Trasse würde das FFH-Gebiet „Lichtenauer Hochland“ durchschnitten und dadurch massiv geschädigt. Besonders betroffen wären der FFH-Lebensraumtyp „Extensive Mähwiesen“ und der „Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling“, ein seltener Schmetterling, der seine Eier nur an den Blüten des Wiesenkopf ablegt und dessen Larven in den Nestern spezieller Ameisen aufwachsen. Obwohl der schutzwürdige Lebensraumtyp „Extensive Mähwiesen“ durch die aktuelle Planung im gleichen Umfang geschädigt würde wie durch die vom BVerwG gestoppte Genehmigung, wird die Schädigung vom Verkehrsminister nun kurioserweise und im Unterschied zu früher nicht mehr als „erhebliche Beeinträchtigung“ des FFHGebietes „Lichtenauer Hochland“ bewertet. Das Land hat sich hier offenkundig zu einer Bewertungsänderung veranlasst gesehen, um mit diesem „Trick“ seine Pflicht zur Prüfung von Trassenalternativen auszuhebeln. Denn diese muss nach dem FFH-Recht nur erfolgen, wenn ein nach der FFH-Richtlinie geschütztes Gebiet „erheblich beeinträchtigt“ wird. Außer der FFH-Richtlinie hat Verkehrsminister Rhiel auch die EU-Vogelschutzrichtlinie missachtet und den Planungsraum im Widerspruch zu den Kriterien aus dem Hessischen Fachkonzept zur Ausweisung von Vogelschutzgebieten vom September 2004 nicht zum EUVogelschutzgebiet erklärt. Dies wäre aber nach den im Planfeststellungsverfahren mehrfach vom Land bestätigten Vogelbeständen mindestens für die Arten Heidelerche, Wachtelkönig und Neuntöter zwingend erforderlich gewesen. Folgt das BVerwG in diesem Punkt den Argumenten des BUND, dann ist der Planfeststellungsbeschluss rechtswidrig.

Die vorgesehene Änderung des Tunnelbauwerks im FFH-Gebiet Lichtenauer Hochland begrüßt der BUND. Das Land korrigiert damit nach seinen Aussagen im Erörterungstermin einen Planungsfehler. Hätte der BUND die Nordumfahrung von Hessisch Lichtenau seinerzeit nicht beklagt, so wären einzigartige Komplexe der Pfeifengraswiesen im FFH-Gebiet heute trockengelegt und zerstört. Der Landesvorstand hat sich die Entscheidung zur erneuten Klage nicht leicht gemacht. Die nunmehr vorgelegte Planfeststellung verstößt jedoch in einem so hohen Maße gegen geltende Rechtsvorschriften, dass der BUND es nicht vertreten kann, diese durch einen Verzicht auf eine gerichtliche Überprüfung gleichsam mitzutragen. Dass der BUND auch die Interessen der Bevölkerung an einer Entlastung vom Durchgangsverkehr sehr ernst nimmt, hat er durch seinen intensiven, im letzten Sommer 2005 erfolgreichen Einsatz für die Anordnung eines LKW-Durchfahrtsverbotes z. B. auf der B 7 dokumentiert. Der BUND hofft daher auf Verständnis und Zustimmung in der verkehrsbelasteten Bevölkerung, da es bessere und effektivere Möglichkeiten der Problemlösung als einen rechtswidrigen Autobahnbau gibt. Der Bürgermeister von Hessisch-Lichtenau, Jürgen Herwig, und 150 mitgereiste Bürgerinnen und Bürger aus Hessisch-Lichtenau sahen dies jedoch nicht so. Vor der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt-Goldstein protestierten sie gegen die Klage und forderten den BUND auf, seine Naturschutzbedenken gegen die A 44 zurückzustellen. Der Landesvorstand ist allerdings zuversichtlich, dass die von ihm geltend gemachten Planungsfehler gerichtlich bestätigt werden und das Land zu einer weiteren Überarbeitung der Trassenauswahl verpflichtet wird. mr

IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Triftstraße 47, 60528 Frankfurt am Main, Tel. 069/67 73 76-0 Spendenkonto: Konto-Nr. 369853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Michael Rothkegel (mr) (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz

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VERBANDSKLAGE


Ausbau des Frankfurter Flughafens VERBANDSKLAGE

Erörterungstermin für geplante Nordwest-Landebahn Anfang April beendet Landesvorstand erwartet neue Offenlage und Erörterung

Der Landesvorstand bewertet den zu Ende gegangenen Erörterungstermin als Erfolg für die Einwenderseite. Wenn die zahlreichen und massiven Defizite in den zentralen Gutachten behoben sind, wird die Planung ein völlig anderes Gesicht haben. Der Landesvorstand erwartet deshalb eine neue Offenlage und Erörterung. Sollte Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) sich hingegen für die Strategie des „Augen zu und durch“ entscheiden, würden die Klageaussichten der Betroffenen gegen den Planfeststellungsbeschluss steigen.

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„Kein Flughafenausbau Frankfurt“ Mensch und Natur brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto: BUND Hessen, Konto 369853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Stichwort „Flughafenausbau“

ereits während des Erörterungstermins wurde bekannt, dass das Regierungspräsidium sich der Kritik der Einwender an der Luftverkehrsprognose angeschlossen hatte. Fraport konnte nicht glaubhaft machen, dass im Jahr 2015 ohne einen Ausbau 500.000 und mit einem Ausbau 657.000 Flugbewegungen pro Jahr stattfinden würden. Das entsprechende Gutachten hatte u.a. weder die Entwicklung der Billigflieger noch die rasante Steigerung der Kerosinpreise berücksichtigt. Auch Aussagen zum Aufbau des dritten LufthansaDrehkreuzes in Zürich fehlten im Gutachten. Als abwegig bezeichnete Vorstandssprecherin Brigitte Martin die Behauptung des Fraport-Vorsitzenden Wilhelm Bender, man hätte die Prognose auch ohne die Kritik der Einwender geändert. Richtig ist vielmehr, dass Fraport im Erörterungstermin tagelang jede Kritik zurückgewiesen und die Prognose bis an die Grenzen des Erträglichen verteidigt hat. Strittig blieb auch, wie viele Flugbewegungen pro Jahr nach dem Ausbau maximal möglich sind. Während Kommunen und BUND mit Hilfe von Gutachtern aufzeigten, dass im Ausbaufall mindestens 900.000 Flüge pro Jahr möglich wären, verweigerte Fraport den Blick über das Jahr 2015 hinaus. Da die Landebahn aber frühestens 2009 in Betrieb gehen wird, war diese Kurzsichtigkeit auch für das Regierungspräsidium nicht mehr akzeptabel und es forderte einen längeren Planungszeitraum. Für den BUND ist klar, dass die neue Luftverkehrsprognose deutlich über den bisherigen Zahlen liegen wird. Höhere Flugbewegungen bedeuten aber auch mehr Lärm und mehr Schadstoffe. Damit steigen die Gesundheitsrisiken der Bevölkerung und die Probleme für die Natur. Auch die Frage der Verkehrserschließung muss neu aufgerollt werden. Mehr Flüge bedeuten mehr Passagiere und mehr Passagiere bedeuten mehr Auto- und Bahnfahrten auf den schon heute überlasteten Verkehrswegen rund um den Flughafen. Mehr Flugbewegungen bedeuten auch eine Erhöhung des Risikos. Dies gilt für die Nähe zum Chemiewerk „Ticona“ ebenso wie für das Vogelschlagrisi-

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ko über dem Main und am Mönchwaldsee. Der Mönchwaldsee ist Teil eines EU-Vogelschutzgebietes und wird im Winter von bis zu 1.000 Wasservögeln aufgesucht. Während andernorts Gewässer beseitigt werden, um das Vogelschlagrisiko zu verringern, will Fraport mit dem Sicherheitsbereich der neuen Landebahn sogar in den Seebereich hineinrücken. Regierungspräsident Gerold Dieke war von der Argumentation des BUND und anderer so beeindruckt, dass er die Qualität der Argumentation in der Pressekonferenz am 22.03.06 ausdrücklich hervorhob und Nachforderungen des Landes zu diesem Bereich andeutete. Da eine Überarbeitung des Vogelschlagrisikos nicht ohne neue Geländeuntersuchungen möglich ist, diese aber erst Ende des nächsten Winters abgeschlossen sein können, gerät der bisherige Zeitplan des Wirtschaftministeriums, der die Planfeststellung für 2007 vorsieht, massiv unter Druck. Weiter ungelöst ist die Realisierung des so genannten Nachtflugverbots, d. h. der Flugruhe zwischen 23 und 5 Uhr. Lufthansa und andere Fluggesellschaften haben ihre Klageabsicht gegen dieses politische Versprechen im Erörterungstermin bekräftigt. Die Landesregierung kann bislang keinen Weg zur Umsetzung aufzeigen. Auch der Verhandlungsführer, Dr. Günter Gaentzsch, sah während des Erörterungstermins keine Möglichkeit zur Durchsetzung des Nachtflugverbots. Damit hängt der Ausbau weiter am seidenen Faden, denn immer wieder hat Ministerpräsident Roland Koch versprochen: Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot. Bereits seit einem Jahr kennt Fraport die Forderung des Regierungspräsidiums nach einer Einarbeitung des aktuellen Kenntnisstande zu den sechs (!) europäischen Schutzgebieten. Passiert ist bis heute nichts. Die Erörterung bestätigte diese längst bekannten Mängel. Desweiteren bestreitet die Fraport AG schädliche Auswirkungen der durch den Ausbau vermehrten Luftschadstoffe auf die Wald-Ökosysteme. Während das Land Rheinland-Pfalz für seine Schutzgebiete am Rhein erhebliche Probleme durch den höheren Flugbetrieb der letzten Jahre festgestellt hat und deshalb für den Fall des Flughafenausbaus Ausgleichsmaßnahmen mit einem Umfang von 350 Hektar allein in Rheinland-Pfalz fordert, bestritt Fraport diesen Konflikt, konnte seine Meinung aber nicht durch Gutachten belegen. Werden die Naturschutzgutachten nicht vollständig und umfassend erneuert, kann der Flughafenausbau nach Ansicht des BUND nicht genehmigt werden. Brigitte Martin (Vorstandssprecherin) Thomas Norgall (Naturschutzreferent)


Arbeitskreis Energie

Praxis-Workshop Solarthermie Eine Sonnentagung mit Partnern in Kassel Auch beim dritten Workshop des AK Energie im BUND Hessen und der Mitveranstalter Universität Kassel (Fachgebiete Solar- und Anlagentechnik sowie regenerative Prozesswärme) und DGS-Sektion Kassel ging es vor allem darum, Grundkenntnisse zu vermitteln und deren Umsetzungen in die Praxis kennen zu lernen. Im Gießhaus, einem historischen Backsteinrundbau auf dem Gelände der Universität Kassel hatten sich rund fünfzig interessierte Personen versammelt. Prof. Klaus Vajen vermittelte mit seinem Einführungsvortrag über Status quo und Potenzial der Solarthermie das nötige Basiswissen über Kollektoren unterschiedlicher Bauart und ihre Anwendung in Systemen zur bloßen Trinkwassererwärmung oder neuerdings vermehrt auch zur Heizungsunterstützung, die ab ca. 4500 € bzw. ca. 8000 € erhältlich sind. Der zweite Übersichtsvortrag von Prof. Ulrike Jordan erweiterte das Themenspektrum auf Entwicklungsfelder der Solarthermie. Kollektoren werden immer effektiver und robuster trotz zunehmend automatisierter Herstellung. Auch Speicher erfüllen mit langen Warmhaltezeiten und speziellen inneren Aufbauten die Anforderungen von Solarsystemen immer besser. Ein beeindruckendes Beispiel von solarer Prozesswärmenutzung in einer Brauerei demonstrierte Anwendungsmöglichkeiten in Industrie und Gewerbe. Den Vormittag beschloss das Referat von Andreas Gries von der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW über 50 Solarsiedlungen in NRW. Dieses ehrgeizige Projekt soll zeigen, wie solares Bauen zu einem realisierbaren Standard werden kann. Neben prinzipiellen Bedingungen des solaren Städtebaus wie z.B. Südorientierung und

gegenseitige Verschattungsfreiheit, müssen zwei der folgenden drei Anforderungen erfüllt sein: baulicher Wärmeschutz besser als Niedrigenergiehausstandard, solare Warmwasserbereitung mit über 60% Deckungsrate, solare Stromerzeugung mit mindestens 1 kWp Leistung pro Wohneinheit. Ralf Orths eröffnete den Nachmittag mit seinen Referaten über Solare Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung für Einfamilienhäuser und Solarwärme für größere Wohneinheiten und Nahwärmenetze. Die Referate informierten anschaulich über am Markt befindliche Komponenten und Systeme, ihre technischen Eigenschaften, ihre Kosten und über beispielhafte Anwendungen. Klaus Löber berichtete in seinem Vortrag „Solarthermie-Nutzung in Liegenschaften von Wohnungsbaugesellschaften“ von den Schwierigkeiten, solche Anlagen im sozialen Wohnungsbau zu realisieren, wo eine Umlage der Investitionskosten auf die Mieter nicht zu machen ist. Daher sind Förderungen unumgänglich. Umso erfreulicher war es, dass zwei schöne Beispiele aus Eschwege und Fulda vorgestellt werden konnten. Über Solarthermienutzung in kommunalen Gebäuden im Landkreis Kassel berichtete Manfred Schaub. Seit 1993 wurden 16 Anlagen errichtet und 14 kommunale Anlagen gefördert. Der Workshop schloss mit zwei Referaten über Kommunale Solarsatzungen. Fabio Longo stellte das Neubaugebiet „Auf dem Osterberg“ in Vellmar vor, für dessen Häuser mit zusammen 350 WE über einen städtebaulichen Vertrag solare Baupflicht besteht. Der Vellmarer Weg könnte für andere Kommunen als Vorbild dienen, solares Bauen voran zu bringen. Schließlich informierte Dr. Werner Neumann welche Möglichkeiten das 2004 novellierte Baugesetzbuch bietet, Maßnahmen zugunsten des Klimaschutzes im Rahmen der Bauleitplanung durchzusetzen. Hans Ackermann

Jahresbericht

BUNDaktiv 2005

MAGAZIN

Pünktlich zur Landesdelegiertenversammlung lag er vor, der Jahresbericht BUNDaktiv 2005. Ohne das vielfältige ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Aktiven vor Ort in den Orts- und Kreisgruppen oder auf Landesebene in Arbeitskreisen und im Landesvorstand ist der BUND nicht denkbar. Deshalb haben wir wieder auf über 30 Seiten eine Auswahl an Aktivitäten des BUND in Hessen aus den Bereichen Artenschutz, Biotop- und Landschaftspflege, Gewässerökologie Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit präsentiert und berichten darüberhinaus über Ausflüge in die Natur, über das Rettungsnetz für die Wildkatze und über die Aktivitäten der BUNDjugend. Wer etwas über den BUND und seine Aktivitäten erfahren möchte, für den ist der Jahresbericht BUNDaktiv 2005 eine wichtige Informationsquelle. Aber auch zur persönlichen Mitgliederwerbung lässt sich der Bericht sehr gut einsetzen. Versuchen Sie es einmal. mr

Weitere Infos zum Workshop Solarthermie: Eine Dokumentations-CD mit den Folien aller Referate kann für 5 € (inkl. Versand) bei der Landesgeschäftsstelle des BUND LV Hessen bezogen werden: Tel. 069/67 73 76-0, eMail: bund.hessen@bund.net

Interview

Krimiautor Erich Schöndorf Erich Schöndorf, BUND-Mitglied der ersten Stunde und viele Jahre Sprecher des AK Klimaschutz im BUND, war 20 Jahre lang Staatsanwalt in Frankfurt am Main. Als Ankläger im berühmten Holzschutzmittel-Prozess hat er Rechtsgeschichte geschrieben. Seit 10 Jahren arbeitet er als Professor für Umweltrecht an der Fachhochschule in der Mainmetropole. Nach zwei Sachbüchern zum Thema Justiz und Recht hat er 2002 einen Wissenschaftskrimi veröffentlicht. „Feine Würze Dioxin“beschäftigt sich mit dem Missbrauch moderner Naturwissenschaften. Zur Buchmesse im vergangenen Jahr erschien dann sein zwei ter Wissenschaftskrimi.

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Den Bericht BUNDaktiv 2005 gibt es kostenlos in der Landesgeschäftsstelle. Bestellungen an Ulrike Karlheim, Tel. 069 67737615 mail: ulrike.karlheim@bund-hessen.de


MAGAZIN

Das Projekt, 468 S., 22 Euro, ist erhältlich in allen Buchhandlungen. Signierte Exemplare gibt es bei dem Bad Vilbeler Buchverlag, An der Pfingstweide 16, 61118 Bad Vilbel.

„Das Projekt“ schildert die Geschichte des neuen, des kommenden Terrorismus ... BUND: Wenn ein Umweltschützer einen Roman über Terrorismus schreibt, führt das zur Irritation. Hat er sein Thema gewechselt? E.S.: Überhaupt nicht. Terrorismus hat immer etwas mit grobem Unrecht, politischer Ohnmacht und Perspektivlosigkeit zu tun. Umweltzerstörung und Ressourcenvernichtung, also Plünderung und Entzauberung der Welt, wie sie heute stattfindet, können in die gleiche Richtung wirken. Der Terrorismus, den ich beschreibe, ist hausgemacht. Seine Akteure sind die sensiblen Verlierer der Globalisierung im eigenen Land. BUND: Das heißt, der neue Terrorismus ist weder an Religionen noch an Nationalitäten gebunden? E.S.: Der neue Terrorismus, der private westliche also, hat mit dem alten nichts mehr zu tun. Er ist High-Tech Terrorismus, denn die Verzweifelten, die die Folgen unserer destruktiven Lebens- und Wirtschaftsweise voraussehen, haben Hochschulen besucht. BUND: Also geht es jetzt um die Superbombe! E.S.: Sie sind zu optimistisch. Es geht um mehr. Beispielsweise um die Kombination chemisch/toxischer und biologischer Methoden, um manipulierte Viren etwa. BUND: Hat der Westen da nicht vorgesorgt? E.S.: Industriegesellschaften haben überraschend viele offene Flanken. Der Giftanschlag auf die Wasserversorgung aus dem Bodensee im vergangenen Herbst hat das deutlich gemacht. Und denken Sie in diesem Zusammenhang nur einmal daran, dass die Ballungsgebiete im Südwesten der Vereinigten Staaten über hunderte Meilen lange Kanäle mit Wasser versorgt werden. Und diese Kanäle sind offen ... Das Interview führte Michael Rothkegel

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KV Limburg-Weilburg

„Süße Orange 2005“ für Hünfelden Die Gemeinde Hünfelden hat sich im Jahre 2002 das ehrgeizige Ziel gesetzt, Solarhochburg zu werden. Hierzu stellt sie Haushaltsmittel zur Förderung der Solarenergie bereit. 17 Anlagen zur Brauchwassererwärmung, 10 Anlagen zur Brauchwassererwärmung plus Heizungsunterstützung und 36 Photovoltaikanlagen wurden bereits gefördert. Die ausgezahlten Fördermittel betragen ca. 68.300 €. Der aktuelle Förderbeitrag wurde von 20.000 auf 25.000 € erhöht.

Der BUND Kreisverband Limburg-Weilburg hat deshalb die Maßnahmen der Gemeinde Hünfelden zur Energiewende von unten mit seinem Umweltpreis 2005, der Süßen Orange honoriert und damit die Arbeit des Bürgermeisters, der Verwaltung und der Gemeindegremien sowie das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern gewürdigt. Auch die Arbeitsgruppen zur Lokalen Agenda, in denen sich Privatleute aktiv engagieren, werden von der Gemeinde gefördert und unterstützt. Stellvertretend für die Genannten wurde dem Bürgermeister der Gemeinde Hünfelden, Herrn Besier, die SÜSSE ORANGE überreicht. H. Maxeiner

Alle Mann nach draußen! Die neuen Eco-Club Angebote sind da! Zwergenfeuer Das Zwergenfeuer ist eine wunderschöne massive Keramikschale, die sich als romantisches kleines Feuer für Terrasse und Garten eignet. Dem Feuer zusehen, Würstchen grillen oder mit Kindern Stockbrot braten, all das und vieles mehr ist mit dem Zwergenfeuer sicher und ungefährlich möglich. Beheizt wird es mit Anzündholz und selbst gesammelten Zweigen und Ästen. H 13 cm, Ø 24,5 cm, aus feuerfester Keramik. Nr. 03 984200; 39,90 €; ohne Pfannenhalter. Wingmaster Silver, fair gehandelter Erwachsenen-Fußball gepa – Fair Handelshaus: Hier bekommen die pakistanischen Näherinnen im Vergleich zu herkömmlichen Bällen mehr als doppelt so viel Lohn. Das verbessert die Lebenssituation der Familien entscheidend. Die Bälle sind nach der Jugendordnung des DFB entwickelt und haben einen Belastungstest bestanden. Aus robustem abriebfestem Polyester. Nr. 03 954500; 24,90€. Bestellungen unter www.purpurshop.de. Für BUNDmitglieder gibt es 10% Rabatt auf den Kaufpreis. (Bei Anmerkungen den Code „Bund" angeben.) Purpur Kinder.Spiel.Versand GmbH, Hessenring 84, Bad Homburg, Mo-- Fr 10-- 18, Sa 10-- 16, Tel. 0180 -- 5 00 09 80, € 0,12/Min. Reisefieber Der bärenstarke Ausrüster Seit 1993 ist das Fachgeschäft mit großer Auswahl an Bekleidung, Schlafund Rucksäcken, Kocher, Schuhen, Rad- und Reisezubehör und Büchern ein zuverlässiger Partner in Sachen Outdoor. Mit professioneller Beratung können Sie vieles ausprobieren: im Schlafsack probeliegen, verschiedene Zelttypen aufbauen, Schuhe testen, Kocher vergleichen … BUNDmitglieder erhalten 5% Rabatt auf alle Artikel (außer bei Angeboten). Bei Bestellung „BUNDmitglied“ angeben. www.reisefieber.cimag.de. Reisefieber GmbH, Louisenstr. 123, Bad Homburg, Mo-- Fr 10-- 19, Sa 10-- 16 Diese und viele weitere Angebote für BUNDmitglieder unter

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Genfood ?! Mit Essen spielen und Gefressenwerden Große GEN-Aktion 15.- 18. Juni in Bad Nauheim 6.000 bis 8.000 Jugendliche werden zum diesjährigen Jugendkirchentag in Bad Nauheim & Friedberg erwartet. Am 15. abends und an den beiden folgenden Tagen von 10 bis ca. 23 Uhr werden wir unseren großen Aktionsstand an der Wilhelmskirche in Bad Nauheim geöffnet haben. Dort bieten wir ein spannendes und kreatives Programm zum Thema Genfood an: Tanz um den Mega-Mais JonglaGEN und andere unmögliche Spiele Erlebe Brot & Spiele Überraschung in 10 Kisten Open-Air-Kino Tee-Pavillon mit Night-Talk Workshops Rätsel „GENießen wir GENug?!“ Anti-Gentechnik-Demo am Samstag, 17. Juni 15 Uhr Treffpunkt Burgfeld Friedberg am Fahrradverleih: hier treffen sich alle mit Fahrrädern, Inlinern, Skate-Boards, Kick-Boards … 16 Uhr Treffpunkt St.BonifatiusKirche Bad Nauheim: ab hier geht es zu Fuß weiter 17 Uhr Ende am Riesen-GEN-Mais (Wilhelmskirche/Alter Friedhof Bad Nauheim) Wer sich an den Vorbereitungen und/oder den Aktivitäten vor Ort beteiligen möchte, kann sich dafür bei der BUNDjugend Hessen melden: 069 - 67 73 76 30, bundjugend.hessen@bund.net.

Gesund durch die Freizeit BUNDjugend Hessen bringt Leitfaden heraus Eine Diplomarbeit zur Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit und die langjährigen Erfahrungen der BUNDjugend Hessen mit gesunder Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schutz vor AlltagsChemie auf Freizeiten sind eingeflossen in einen umfangreichen Praxisleitfaden. Zielgruppe sind alle in der Kinder- und Jugendarbeit tätigen Menschen, Jugendverbänden, offenen Jugendeinrichtungen, kommunalen Jugendämtern, Jugendhäusern, Jugendreiseveranstaltern und weiteren Interessierten. Der Leitfaden benennt die Voraussetzungen für eine gesundheitsförderliche Kinder- und Jugendarbeit und bietet einen umfangreichen Katalog von Spielen, Methoden und Aktionsideen, interessante Materialien und Tipps.

Neue Landesjugendleitung Auf den Frühlings-interaktiv-Tagen (F.i.T.) im März in Marburg fand auch die Jugendvollversammlung abgehalten und die Wahl der neuen Landesjugendleitung statt. Juri Anders wurde im Dezember 2005 in die Bundesjugendleitung gewählt und ist jetzt in Hessen nur noch als Beisitzer tätig. Auch Timo Botz und Alina Schäfer werden die Geschicke der BUNDjugend weiterhin als Beisit-

zer/in begleiten und Anna von Laer kümmert sich weiterhin um die Finanzen. Neu hinzugekommen sind für die Landesjugendleitung: Lisa Schmidt aus Langhecke, Rabea Lou Steinbrink aus Homberg/Ohm und Florian Henge aus Darmstadt. Als Beisitzer/ innen neu dabei sind Max Ramezani aus Rimbach und Lena Böff aus Ober-Ramstadt. Ausgeschieden sind Steffen Brühning, Henrike Krainau, Lisette Jakobi, Simon Hülsbömer und Florian Schaumberg. Ihnen sei an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für ihre Mitarbeit gesagt!

Globalisierungskritischer Stadtrundgang Der globalisierungskritische Stadtrundgang ist ein Gemeinschaftsprojekt von Attac, BUNDjugend und Naturfreundejugend. Es wurde im Frühjahr mit dem Frankfurter Umweltpreis der Irene und Carl Scherrer Stiftung ausgezeichnet. Auf dem Rundgang schauen wir hinter das Heile-Welt-Image der Markenartikel und zeigen die Auswirkungen der Globalisierung auf Umwelt und Arbeitsbedingungen durch den alltäglichen Konsum auf. „Was hat mein Handy mit dem Krieg im Kongo zu tun?“, „Wieviel verdienen die Arbeiter/ innen an einem Turnschuh?“ „Welche Weltreise hat die Jeans hinter sich, bevor sie bei uns im Laden landet?“ Das sind Fragen, denen wir anschaulich nachgehen. Außerdem stellen wir Alternativen wie Weltladen und fairen Handel vor. Für die Durchführung des Stadtrundgangs suchen wir weitere Interessent/innen. Ab sofort können die Rundgänge in Frankfurt von Schulklassen gebucht werden. Sie dauern 1,5 Stunden und kosten 1 Euro pro Schüler/in. Zudem kann eine Medienkiste zu den Stationen des Stadtrundgangs ausgeliehen und ein Besuch im Weltladen vereinbart werden.

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Triftstr. 47 60528 Frankfurt Tel: 069/67 73 76 30 Fax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend hessen.de e-mail: Bundjugend. hessen@bund.net

Der Praxisleitfaden „Gesund durch die Freizeit“ kann über die BUNDjugend Hessen bezogen werden (Stück 4,– €, Mengenrabatte möglich).

Weitere Informationen zum Globalisierungskritischen Stadtrundgang: Sabine Wolters, BUNDjugend Hessen (siehe oben)


Naturtagebuch

Triftstr. 47 60528 Frankfurt Tel: 069/67 73 76 30 Fax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend hessen.de e-mail: Bundjugend. hessen@bund.net

Der Frühling zeigt sich jetzt in seiner vollen Pracht – höchste Zeit, um mit einem Naturtagebuch anzufangen. Mitmachen können alle Kids zwischen 8 und 12 Jahren. Und das geht ganz einfach: Ein Stück Natur – den eigenen Garten, einen Baum, ein Stück Bach, einen Teich oder eine bestimmt Tier- oder Pflanzenart auswählen und beobachten, was sich dort alles so tut. Wie leben die Tiere, was fressen sie, wie tarnen sie sich? Welche Pflanzen blühen wann, welche Tier leben von ihnen, wie vermehren sich die Pflanzen? Die Beobachtungen sollen im Naturtagebuch niedergeschrieben werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es darf gemalt, gebastelt und gedichtet werden, auch Fotos, Collagen und Fundstücke wie Federn oder Blätter können einen Platz finden. Ist das Tagebuch dann fertig, muss es bis zum 31. Oktober an die BUNDjugend Hessen, Triftstraße 47, 60528 Frankfurt geschickt werden.

Übrigens: Wer Tipps zum Beobachten und Gestalten seines Naturtagebuches sucht, findet ganz viele Anregungen im Manfred Mistkäfer Magazin. Es erscheint viermal im Jahr und kostet im Ein-

zelabo 12 €. Es kann bestellt werden beim Naturtagebuch, Manfred Mistkäfer Magazin, Rotebühlstraße 86/1, 70178 Stuttgart, http://www.naturtagebuch.de/m m/bestellinformationen.htm.

Ein schönes Thema für das Naturtagebuch können Schmetterlinge sein. Die bunten Falter haben einen interessanten Lebenszyklus und sind leicht zu beobachten. Schulklassen, Kindergruppen und natürlich auch Familien können Raupen z. B. beim BUNDladen beziehen, um sie selbst aufzuziehen und die Verwandlung zum Schmetterling zu beobachten. Viele Schmetterlinge sind als Raupen auf bestimmte Futterpflanzen angewiesen, als ausgewachsener Falter lieben sie nektarreiche Blüten. Hier kann man im eigenen Garten viel tun, damit sie sich heimisch fühlen. Schon für eine einfache Brennnesselecke sind die Raupen vom Kleinen Fuchs, Tagpfauenauge und Distelfalter dankbar. So kann aus der Beobachtung schnell eine kleine, aber wichtige Maßnahme für den Naturschutz werden. Beteiligen können sich Gruppen und Einzelpersonen zudem an den Aktionstagen Schmetterling. Sie sind für den 1. und 2. Juli und für den 9. und 10. September von BUND, ZDF und Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) ausgerufen (http://www.bund.net/faltertage/). Die BUNDjugend hat zahlreiche Beobachtungstipps und Materialien für die Beschäftigung mit dem Thema Schmetterlinge für Kindergruppen und Grundschulklassen zusammengestellt. Kopien werden gegen einen Unkostenbeitrag von 4 € (incl. Porto) zu Verfügung gestellt.

Sommerferien – auf Freizeit mit der BUNDjugend 17. - 27. Juli: Komm mit ins Mittelalter • Eschwege Am Rande von Eschwege, inmitten der Natur, können Kinder das Mittelalter erleben: sich verkleiden als Ritter und Räuber, Burgfräulein und heilkundige Frauen, mittelalterlich Kochen und mittelalterliche Spiele spielen. Wir wohnen in einem gemütlichen Haus und verpflegen uns selbst. Die tolle mittelalterliche Kulisse der Fachwerkstadt Eschwege wird uns in die damalige Zeit zurückversetzen ... Alter: 8 - 12 Jahre • Teilnahmebeitrag: 325 € (315 € für Mitglieder) 15. - 27. Juli: Der große Treck – Planwagencamp im „wilden“ Osten • Koldenhof bei Feldberg Leben wie im Wilden Westen, mit dem Planwagen zu schön gelegenen Wiesen ziehen und dort ein paar Tage rasten, umgeben von Wald und Seen. Dazu bietet die BUNDjugend 10 Tage in der Umgebung des Müritz-Nationalparks Gelegenheit. Das Lagerleben, das Versorgen der Pferde und die Entdeckung der Natur stehen im Mittelpunkt der Freizeit. Dazu gibt es Gelegenheit für einen Reitausflug bzw. eine Kanutour. Ausklingen lassen wir die Tage am Lagerfeuer. Alter: 13 - 15 Jahre • Teilnahmebeitrag: 340 € (325 € für Mitglieder) 13.- 26. August: Ab in die schwedische Südsee – Schwedenfreizeit Die BUND-Hochschulgruppe will auch dieses Jahr wieder mit einer zwölfköpfigen Gruppe aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen Richtung Skandinavien aufbrechen, diesmal nach Ostschweden in oder auf die Ostsee. Ja richtig gelesen, auf die isolierteste Insel der Ostsee – Gotska Sandön. Die kleine Insel ist seit 1909 als Nationalpark geschützt und wird für ein paar Tage unser Urlaubsort sein. Traumhafte Strände und saftiger grüner Nadelwald warten auf uns. Zuvor werden wir die Hauptstadt Stockholm besuchen und ein paar Tage den Tyresta- Nationalpark mit seinem Urwald entdecken. Eine naturkundliche Freizeit, die Erlebnisse und Abenteuer in sich birgt. Alter: 16- 26 • Kosten: 499 € • Leitung: Christian Starkloff Weitere Infos unter: BUND-Hochschulgruppe@web.de oder 0175 /9 79 44 42 Das vollständige Freizeiten-Programm kann auf unserer Website eingesehen werden (www.bundjugendhessen.de), oder wir schicken es kostenlos zu.

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Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-06]


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