Hessenseiten im BUNDmagazin 4 / 2006

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BUNDmagazin 4. Quartal Heft 4 /2006

HESSENseiten Eine unbequeme Wahrheit Viele unbequeme Wahrheiten kommen in diesen Tagen in die Öffentlichkeit – nicht nur der Film des amerikanischen Ex-Vize-Präsidenten Al Gore über die Folgen des menschengemachten Klimawandels, der vor einigen Wochen auch in Europa in die Kinos kam, sondern auch Unbequemes für deutsche Regierungen. Nicht nur im Bundestag sitzen Abgeordnete, die zum Teil erhebliche „Nebeneinkünfte“ zusätzlich zu ihren Bezügen haben. Bei dem oder der Einen kann dabei schon eine Schere im Kopf zwischen persönlichen (Profit- ) Interessen und dem unabhängigen Eintreten für das Allgemeinwohl zu bemerken sein. Und die Redaktion der ARD-Sendung „Monitor“ brachte im Oktober ans Licht, dass selbst in Bundesministerien ganz regulär Mitarbeiter starker Lobbyverbände und Firmen in den Abteilungen zusammen mit Staatsbediensteten arbeiten. Diese werden wie im Bundesverkehrsministerium beispielsweise von Fraport oder dem Flughafen Köln/Bonn bezahlt. Das wäre nichts Ungewöhnliches, so die Minister, denn den Fachverstand dieser extern bezahlter Mitarbeiter wolle man nutzen. Aber, wen wundert es nun, wenn der Entwurf des Umweltministers zu einem neuen Fluglärmschutzgesetz, das seinen Namen noch verdient hätte, immer mehr ins Gegenteil verkehrt wurde? Und dass sich Mitarbeiter des Ministeriums bei den Beratungen nicht mehr daran erinnern, dass ihre Dienststelle die Ergebnisse der sogenannten Frankfurter Mediation mittrug? Diese sah u.a. ein Nachtflugverbot und eine Lärmberechnung nach der 100/100-Methode für den Frankfurter Flughafen vor. Aber nicht nur in fernen Bundesregierungen ist diese Gedächtnisschwäche erkennbar, auch in der Landesregierung sieht es nicht besser aus. So setzt sich Ministerpräsident Roland Koch gern mit Zusagen für ein Nachtflugverbot bei einem Flughafenausbau in Frankfurt in Szene, während er gleichzeitig in Berlin für ein Fluglärmgesetz eintritt, das ein Nachtflugverbot geradezu verbietet. Immerhin, im Landesentwicklungsplan (LEP), der im Frühjahr 2007 vom Landesparlament bestätigt werden soll, offenbart die CDU-Landesregierung die unbequeme Wahrheit, dass das Chemiewerk Ticona mit seinen rund tausend Mitarbeitern und einem Netz an Zulieferfirmen dem Flughafenausbau weichen muss, wenn die Sicherheitsfragen nicht vereinbar sind. Das Wort „Vogelschlag“ kommt in dem Plan nicht einmal vor, obwohl diese Gefahr breiten Raum auch im Erörterungstermin einnahm. Ob Koch diese Sicherheitsfrage als abgehakt ansah, da der Gutachter jetzt für Fraport arbeitet? Allerdings, die Vögel über dem Main werden dadurch nicht weniger fliegen.

EDITORIAL Unbequeme Wahrheiten wird der BUND auch weiterhin sagen müssen. So ist der Bau und das Verfahren um die A 380-Halle als Musterbeispiel für den rücksichtslosen Umgang mit der Natur zu werten. Vom Verwaltungsgericht wurde die Entscheidung, wertvollen Bannwald nicht vor der Rodung zu bewahren, u.a. auch mit dem wirtschaftlich bedingten Zeitdruck begründet, der das Freiwerden des vorher durch die US-Army genutzten Flughafengeländes drei Monate später nicht abwarten könne. Nun erwartet die Lufthansa die ersten A 380 frühestens Mitte 2008. Die (halbe) Halle soll aber bereits Ende 2007 fertig sein. Lufthansa-Vorstand Wolfgang Mayrhuber sieht die Lieferverzögerungen des A 380 als nicht ungewöhnlich an.

Brigitte Martin, Vorstandssprecherin des BUND Hessen

Weiterhin ist es notwendig, dass BUND-Mitglieder unbequeme Wahrheiten auch vor Ort, in den Städten und Gemeinden vortragen. Ob es um den Schutz der Natur geht oder um die Bedeutung des Energieverbrauchs und die Art der Energieerzeugung für den Klimaschutz. Die Jubiläen in den Kreisverbänden und Ortsgruppen zeigen, dass vor Ort mit großer Ausdauer unbequeme Wahrheiten ausgesprochen wurden und werden und auch, dass ein etwaiger Rückschlag das nachhaltige Eintreten der Aktiven für eine l(i)ebenswerte Umwelt nicht aufgeben lässt. Wurden vor dreißig Jahren landauf landab noch Bäche gegen alle Vernunft in ein Betonkorsett gezwängt, gibt die in nationales Recht umgesetzte Europäische Wasserrahmenrichtlinie den Wasserschützern Handhabe, diese Gewässer wieder freizulegen. Im Klimaschutz allerdings muss ein radikales Handeln erfolgen, damit der Klimawandel nicht in eine Klimakatastrophe auch bei uns führt. Eine unbequeme Wahrheit stellt der Anteil des Verkehrs „im Transitland“ Hessen mit seinem Flughafen-Hub dar: rund 40 Prozent des Energiebedarfs entfällt auf diesen Sektor. Packen wir es an, verkünden wir weiterhin gemeinsam unbequeme Wahrheiten und bieten Lösungen im Sinne von Natur und Umwelt an, die letztendlich dem Menschen zu Gute kommen. Hierfür brauchen wir auch Sie. Wenn Sie nicht selbst aktiv sein können, so bitten wir Sie, unsere Projekte und Aktionen mit einer Spende zu unterstützen. Herzlichen Dank sagt Brigitte Martin, Vorstandssprecherin des BUND Hessen

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„Kein Flughafenausbau Frankfurt“ Mensch und Natur brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto: BUND Hessen, Konto 369853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Stichwort „Flughafenausbau“


Regionalplan Mittelhessen ENERGIE

BUND Hessen formuliert Position zur Windkraftnutzung Die Nutzung der Windkraft im Binnenland ist notwendig, um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen. Hierbei sind die Konflikte zwischen Windenergie und Vogelschutz sowie zwischen Windenergie und Fledermausschutz zu beachten. Der Regionalplan-Entwurf Mittelhessen 2006 (RPM-E 2006) hätte das Ende der Windkraftnutzung zur Folge und kann daher vom BUND nicht akzeptiert werden.

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ie notwendige Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch kann nicht ohne die Windkraftnutzung erfolgen. Werden die Pläne des Gießener Regierungspräsidiums Realität, dann bedeutet dies das Ende der Windkraftnutzung in Mittelhessen und die Verfehlung des Nachhaltigkeitsgebots im Hinblick auf den Klima- und Ressourcenschutz. Die bereits zu beobachtende Klimaerwärmung macht den fairen Ausgleich zwischen dem überörtlichen Zwang zur umweltfreundlichen Energieerzeugung und den örtlichen Belangen der Bevölkerung sowie des Natur- und Landschaftsschutzes erforderlich. Ideologische Grabenkriege für oder gegen die Windenergie gehen nach Meinung des BUND an der Realität vorbei. Vielmehr sollte jede Region ihre überörtlichen klimapolitischen Ziele konkret bestimmen und so den Kompromiss zu den konkurrierenden örtlichen Belangen suchen. Um das Ziel der Landesregierung zu erreichen, bis 2015 mindestens 15 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu produzieren, darf die Windkraftnutzung nicht beschnitten werden. Für den BUND ist es unverständlich, dass der RPM-E 2006 nicht etwa einen Interessensausgleich sucht, sondern pauschal gegen die Windenergieanlagen (WEA) gerichtet ist. Der BUND fordert daher eine völlige Überarbeitung des Windkraft-Konzeptes im Regionalplan. Hätte auf nur einem Prozent der Fläche des Regierungsbezirks die Windkraftnutzung Vorrang, dann könnten schon 20 Prozent des mittelhessischen Stromverbrauchs klimaneutral durch die Windkraft erzeugt werden. Die Planung halbiert die bisherige Vorrangfläche auf marginale 0,3 Prozent des Regierungsbezirks. Viele der installierten Anlagen wurden in einem heute bestehenden Vorranggebiet errichtet, würden aber nach der Planung plötzlich in einem Windenergie-Ausschlussgebiet betrieben. Selbst die geringe Vorrangfläche des Planentwurfs ist nicht garantiert, denn den Gemeinden wird die Möglichkeit der Höhenbegrenzung für WEA durch die kommunale Bauleitplanung eingeräumt.

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Auch die Erneuerung vorhandener Anlagen wird behindert. Denn da neuere Anlagen in der Regel höher und leistungsstärker sind als vorhandene ältere, erlaubt das so genannte Repowering oft die Verringerung der heute vorhandenen Anlagenzahl. Doch diese Reduktion wird im Planentwurf zum Nachteil und kann zum Verbot des Repowering führen. Denn weniger als drei WEA an einem Standort sollen unzulässig sein. Die Reduktion von drei kleineren alten auf zwei größere neue wäre deshalb nicht möglich. Umgekehrt beinhaltet der Plan keine Restriktionen gegen Überlandleitungen und die Elemente der klassischen, umwelt- und klimagefährdenden Energieerzeugung. Da der Regionalplan voraussichtlich gegen die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts verstößt, die von Vorrangkonzepten einen substanziellen Raum für die Windkraftnutzung fordert, befürchtet der BUND, dass nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung WEA nahezu überall errichtet werden dürfen. Denn WEA sind wie landwirtschaftliche Gebäude nach § 35 BauGB privilegiert. Unzufrieden ist der BUND auch mit der Behandlung des Natur- und Landschaftsschutzes im Widerstreit zur Windkraftnutzung: WEA dürfen große Flächen nicht optisch beeinträchtigen, Steinbrüche und andere Planungen, die wertvolle Flächen ganz zerstören, werden nicht untersagt. Konflikte zwischen Windenergie und Vogelschutz sind nach einem Fachgutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte nicht sehr bedeutend. Der BUND fordert aber, dass insbesondere die Konflikte zwischen dem europaweit gefährdeten Rotmilan und WEA an den genehmigten Anlagen im EU-Vogelschutzgebiet Vogelsberg speziell untersucht werden, damit endlich Klarheit über den Umfang und die problematischen Faktoren entsteht. Problematischer als früher geglaubt scheinen nach jüngsten Literaturquellen die Konflikte zwischen dem Fledermausschutz und WEA zu sein. Anders als beim Vogelschutz ist die Bestimmung von Tabuflächen zum Fledermausschutz bisher aber leider großräumig nicht möglich. Bei Standorten in großen, sehr alten Wäldern können Betriebsbeschränkungen in Sommernächten oder sogar die Ablehnung eines Antrags nicht ausgeschlossen werden.


Foto: B. Nützel, Marburg

ENERGIE

Das „Bürgerwindrad Marburg“ – im Hintergrund ein Windrad der Stadtwerke Marburg

Forderungen des BUND Hessen zur Änderung des RPM-E 2006 in Bezug auf Windenergieanlagen (WEA) Ziele des Regionalplans sind nicht mehr der Abwägung zugänglich, die Zuweisung der Flächennutzung ist verbindlich. Als neue landesplanerische Ziele sind folgende Formulierungen aufzunehmen:

1. Der Strombedarf des Regierungsbezirks ist zu mindestens 40 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bzw. 20 Prozent aus Windenergie durch Energiegewinnung in Mittelhessen zu erzeugen. Im Regionalplan Mittelhessen 2006 ist explizit das Ziel aufzunehmen, mindestens 40 Prozent des Strombedarfs aus Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien in Mittelhessen zu decken, davon 20 Prozent des Gesamtbedarfs aus Windenergie.

2. In Mittelhessen sind alle Flächen, die 50 Meter über der Geländehöhe eine Windgeschwindigkeit über 4 Meter pro Sekunde aufweisen und bei denen die Wirtschaftlichkeit der Windkraftnutzung gegeben ist, als Vorranggebiete für die Windkraftnutzung auszuweisen, soweit nachvollziehbare, konkrete Ausschlusskriterien aus raumordnerischen und örtlichen öffentlichen Belangen nicht entgegenstehen.

3. In allen Bereichen für Windenergienutzung (Bestand) des noch geltenden Regionalplans 2001 mit WEA und in allen Vorranggebieten dieses Regionalplans ist das Repowering (Ersatz alter Anlagen durch leistungsfähigere Neuanlagen) zulässig. Eine das Repowering erschwerende Höhenbeschränkung durch kommunale Satzung ist durch den Regionalplan auszuschließen.

4. Eine Reduzierung der bestehenden Anlagenzahl in einem Windenergiepark durch Repowering ist zulässig. Weiterhin fordert der BUND Hessen die Überarbeitung des Vorrangflächenkonzeptes für WEA unter folgenden Maßgaben: Das im RPM-E benannte Ziel, keine Flächen für WEA bereitzustellen, auf denen weniger als drei Anlagen errichtet werden können, ist zu streichen. Eigenständige landesplanerische Vorsorgeregelungen sollen in Abwägung mit den spezifischen Vorteilen der Windenergienutzung z. B. für die Wertschöpfung im ländlichen Raum und den Klimaschutz formuliert werden. Die Abstandsregelungen sollen sich an den gesetzlichen Vorschriften und nicht an mehr oder weniger willkürlichen Werten, die z. T. für andere Räume entwickelt und der Literatur entnommen wurden, orientieren. Pauschale Siedlungsabstände sollen raumordnerisch nur zur Standortplanung und -auswahl, nicht aber als Ausschlusskriterien dienen, da sie gesetzlich durch die TA Lärm (TA Lärm gilt beispielsweise nicht für Fluglärm) mit Schall-, Schattenwurf und evtl. anderen Gutachten im Genehmigungsverfahren festgelegt werden.

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ENERGIE

Informationen zur WindkraftPosition des BUND Hessen: Die 25-seitige Stellungnahme des BUND Hessen zur Windkraftnutzung in Mittelhessen finden Sie unter: www.bund-hessen.de > Positionen. Auf Wunsch kann die Stellungnahme durch die Landesgeschäftsstelle zugeschickt werden.

Der Schutz des Landschaftsbildes und der historischen Kulturlandschaft ist ggf. in Schutzverordnungen nach dem Naturschutzrecht zu gewährleisten und so gegen alle Nutzungsarten zu sichern. Ein isolierter Schutz nur gegen optische Beeinträchtigungen durch WEA, nicht aber gegen die optischen Beeinträchtigungen oder gar die unmittelbare Zerstörung durch andere Nutzungsarten, ist inakzeptabel. Diese Vorgehensweise führt nicht zu mehr Landschaftsschutz sondern nur zur Einschränkung der Windkraftnutzung. Pauschale Abstandsflächen um Natura 2000 Gebiete lassen sich weder aus dem europäischen Recht noch aus den sachlichen Erfordernissen der Schutzgüter herleiten. WEA-Vorrangkonzepte sollten deshalb auf die konkreten Erfordernisse der einzelnen Schutzgebiete abstellen. Das Vorrangkonzept ist hinsichtlich des Vogelschutzes auf die Aussagen des speziell für den RPM-E 2006 erstellten Fachgutachtens zu beschränken. Die hochwertigsten Vogel-Gebiete sollten der Schaffung neuer WEA-Vorrangflächen entgegenstehen. Zusätzliche Abstandsflächen um Schutzgebiete und -flächen zum Schutz der Biodiversität müssen aus den Schutzzielen der Einzelflächen begründet sein. Für pauschale Abstandsflächen lässt das Fachgutachten keinen Raum. Es ist daher bei allen Vorranggebieten aus dem Bereich Bestand, die in der Plan-Umweltprüfung den Vermerk „entfällt“ erhielten, der Vermerk „erhalten“ einzusetzen. Soweit trotz der eher „entlastenden“ Aussagen des avifaunistischen Fachgutachtens größere nachteilige Auswirkungen bestehender Anlagen befürchtet werden, ist die Landesverwaltung zur Prüfung in eigener Verantwortung aufgerufen. Zur Beseitigung der Rechtsunsicherheit durch die jüngste Rechtsprechung sollte die Gefährdung des Rotmilans und anderer Großvögel durch WEA an bestehenden Anlagen im EU-Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ unbedingt geprüft werden.

Informationen zum geplanten KMW-Kohlekraftwerk: www.kohlefreiesmainz.de, www.bunddarmstadt.de > Projekte, www.vorort.bund. net/mainz

Der Fledermausschutz kann in Hessen im Rahmen der Regionalplanung bei derzeitigem Wissenstand nur in Einzelfällen zur Formulierung von Ausschlussflächen für WEA herangezogen werden. Das sich abzeichnende erhöhte Konfliktpotential bei WEA-Standorten in großen, alten Wäldern muss im Genehmigungsverfahren für WEA Berücksichtigung finden. Aus der aktuellen Unsicherheit hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit neuer WEA in großen, alten Wäldern entsteht auf der Ebene der Raumordnung ein erhöhter Vorrangflächenbedarf. Thomas Norgall

* HEAG, HSE und KMW Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Mainz, der Stadtwerke Wiesbaden und der HEAG südhessische Energie AG (HSE) in Darmstadt.

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Mainz/Wiesbaden/Darmstadt

KMW will Kohlekraftwerk bauen Der von der HEAG* Südhessische Energie AG (HSE) geplante Bau eines 800 MW Kohlekraftwerkes auf der Ingelheimer Aue in der Nähe von Mainz ist Gift für unser Klima. Dabei gibt es Alternativen.

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ie HSE* plant gemeinsam mit den Stadtwerken Mainz und Wiesbaden ein neues Kohlekraftwerk auf der Ingelheimer Aue. Damit würden die Weichen für eine langfristige Energiepolitik in der Region gestellt – leider in die falsche Richtung. Steinkohle ist Gift fürs Klima. Pro erzeugter Kilowattstunde Strom wird das geplante Kraftwerk 750 g Kohlendioxid ausstoßen. Das ist etwa 2,5 mal mehr, als das hocheffiziente Gaskraftwerk, das die KMW* 2001 in Betrieb nahmen und das zur Zeit den Großteil des Stroms für Südhessen erzeugt. Statt in den nächsten dreißig Jahren Schritt für Schritt die Stromerzeugung in Richtung erneuerbare Energien umzustellen, vollziehen die KMW einen Rückfall in die Stein(kohle)zeit. Kohle ist der Energieträger mit dem höchsten Kohlenstoffanteil, bei der Verbrennung entstehen große Mengen Kohlendioxid, die unsere Atmosphäre aufheizen. Die weltweiten Folgen für das Klima sind bekannt, aber auch hier bei uns kann man die Auswirkungen in Form von sintflutartigen Regenfällen, heißen Sommern und schweren Stürmen spüren. Das von der HSE geplante Kraftwerk wird jedes Jahr 3,5 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Die Stadt Darmstadt mit ihren rund 140.000 Einwohnern produziert pro Jahr etwa 1,4 Millionen Tonnen C O2. Um die Klimakatastrophe noch aufzuhalten, ist es nach Expertenmeinung nötig, den CO2-Ausstoß bis Mitte des Jahrhunderts um 80 Prozent zu reduzieren. Darmstadt darf dann also nur noch ca. 280.000 Tonnen Kohlendioxid emittieren. Das Kohlekraftwerk aber wird dann immer noch jedes Jahr 3,5 Millionen Tonnen C O2 in die Atmosphäre blasen. Es geht aber auch anders. Eine Reihe von Anbietern von durch den Verein „Grüner Strom Label“ zertifiziertem Grünen Strom zeigen, dass eine Vollversorgung mit Strom aus klimafreundlichen Energiequellen möglich ist. Durch die sinnvolle Kombination von Wind-, Wasser-, Sonnenenergie, Biomasse und Blockheizkraftwerken, gekoppelt mit einer engagierten Stromsparinitiative, ist es möglich, die Stromversorgung auch ohne neue Kohlekraftwerke sicher zu stellen. Das Kohlekraftwerk soll fast eine Milliarde Euro kosten. Wenn dieses Geld in die Umsetzung und Anwendung von Energiespartechniken und erneuerbaren Energieträgern investiert würde, könnte sich Südhessen zu einem einmaligen Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Stromversorgung entwickeln. Es würden viele Arbeitsplätze geschaffen. Südhessen hätte einen weit über den lokalen Bereich hinaus wirkenden Standortvorteil und ganz nebenbei würde unser Klima geschützt. Werner Brinker


KV Marburg-Biedenkopf

Bronzene Ehrennadel für Traude Ackermann In Würdigung ihres über Jahrzehnte herausragenden ehrenamtlichen Engagements erhielt die langjährige Vorsitzende des BUND Kreisverbandes MarburgBiedenkopf, Frau Dr. Wiltraud Ackermann, am 18. September 2006 die Bronzene Ehrennadel der Universitätsstadt Marburg verliehen. Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel überreichte die Ehrung im Historischen Saal des Rathauses in einer Feierstunde. Der BUND Hessen gratuliert Traude Ackermann ganz herzlich zu dieser Auszeichnung und wünscht sich, dass ihre beispielgebenden Ideen und Aktionen für Natur und Umwelt noch viele Jahre erfolgreich umgesetzt werden können. bm

Wohnens gehen. Es werden Dämmen, Heizen, Klimatisieren, Energiepass-Erstellung, Energienutzung, Kraft-Wärme-Kopplung, Neubauplanung und Bestandssanierung diskutiert werden. Wie bei unseren Workshops üblich, soll der Praxisbezug hohes Gewicht haben, so dass die Teilnehmer/innen real umsetzbare Kenntnisse erwerben können. Weitere Informationen im nächsten BUNDmagazin und auf den Webseiten www.bund-hessen.de Hans Ackermann, Sprecher des AK Energie

AK Wasser im BUND Hessen

Neue Broschüre zur Wasserrahmenrichtlinie Die europäische Wasserrahmenrichtlinie eröffnet die Möglichkeit, Bäche, Flüsse und Seen aber auch das Grundwasser in einen „guten Zustand“ zu überführen oder ihn zu erhalten. Die vorläufige Bestandsaufnahme der Gewässer ist auch in Hessen abgeschlossen. Nun sollen die Bewirtschaftungs-

AK Energie im BUND Hessen Vorankündigung Praxisworkshop:

Energieeffizientes Wohnen, Bauen, Modernisieren In Zusammenarbeit mit dem Ortsverband veranstaltet der Arbeitskreis Energie im BUND Hessen am Samstag, 12. Mai 2007 in Darmstadt zum vierten Mal einen Praxis-Workshop für BUND-Mitglieder und Interessierte und bittet darum, sich diesen Termin bereits vorzumerken. Nachdem sich die früheren Workshops in Frankfurt, Mainz und Kassel mit den Themen Strom, Energie aus Biomasse bzw. Solarthermie befassten, soll es jetzt um den großen Bereich des

pläne erstellt werden. Hier gilt es, die Umsetzung des Artikels 14 der Wasserrahmenrichtlinie, die Öffentlichkeitsbeteiligung, bei den Behörden einzufordern.

Die Broschüre „Aktiv werden“ zeigt Handlungs- und Einmischungsmöglichkeiten auf und erläutert die Zielrichtung der Wasserrahmenrichtlinie. Bezug über die Landesgeschäftsstelle und zum Runterladen im Internet unter www.bund-hessen.de. Reiner Plasa, Sprecher des AK Wasser

BUND Hessen und BUND Kreisverband Wiesbaden laden ein:

Infoveranstaltung: „Was bleibt, wenn wir gehen?“ Donnerstag, 16. November 2006, 19.00 Uhr, Rathaus der Landeshauptstadt Wiesbaden, Raum 22 Mit Rechtsanwalt Bernd Beder und Matthias Jach (Spenderbetreuer im BUND Bundesverband). Wie wird ein Testament verfaßt? Wie können Vermögenswerte sicher auf die kommenden Generationen verteilt werden? Welche Vorteile bringen Schenkungen und Vermächtnisse? Wie können Erbschaftssteuern gemindert werden? Diese und andere Fragen beantwortet RA Beder. Sein Vortrag wird sich mit den Themen gesetzliche Erbfolge, Pflichtteil, Berliner Testament, Schenkung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung beschäftigen. Für Ihre Fragen wird im Laufe des Abends Zeit und Gelegenheit sein. Wir bitten um Anmeldung bis zum 10. November 2006 unter: Marion Semelka, Tel. 0611-5 16 72 oder marion.semelka@bund.net. Wegbeschreibung: ÖPNV – Vom Hauptbahnhof ab Bussteig D mit Buslinie 4 und 14, Haltestelle Dernsches Gelände aussteigen, von dort kurzer Fußweg (Friedrichstraße entgegen Fahrtrichtung gehen, dann links in die Fußgängerzone) PKW – Autobahn-Ausfahrt Wiesbaden Stadtmitte, Richtung 1. Ring/Hauptbahnhof, dann Bahnhofstraße, Tiefgarage Dernsches Gelände direkt am Rathaus.

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Jubiläum

BUND-Gruppen feiern Jubiläum ! OV Darmstadt

25 Jahre Ortsverband Darmstadt – der BUND feierte am 30.09.2006 Bei herrlichem Spätsommerwetter feierte der OV Darmstadt mit zahlreichen Mitgliedern und Freunden sein 25jähriges Bestehen im Hofgut Oberfeld. Die Initiatoren des künftigen Demeter-Betriebs boten neben leckerem Kuchen auch Herzhaftes aus ökologischem Landbau an. Ökosekt und Ökowein sowie Saft aus Obst von Eberstädter Streuobstwiesen fanden regen Anklang. Umweltdezernent Klaus Feuchtinger wies in seinem Grußwort für den Magistrat der Wissenschaftsstadt darauf hin, dass der BUND nicht immer bequem war und ist, aber er sich stets auf den BUND als aufrechten Streiter für Natur und Umwelt verlassen kann. Das zeige sich jetzt wieder im Kampf um weniger Feinstaubbelastung und auch in der Mitarbeit vieler BUND-Mitglieder in der Lokalen Agenda 21. Georg Mehlhart vom Ortsverbandsvorstand versprach, auch künftig die Probleme zu benennen und diese unter lokalen und globalen Gesichtspunkten anzugehen. Er erinnerte daran, dass schon bei der Gründung vor 25 Jahren neben den Auseinandersetzungen um die Startbahn West am Frankfurter Flughafen Energiefragen im Mittelpunkt der Arbeit standen. Ausstellungen des OVs wie im Jahr eins nach Tschernobyl (1987) in der Arheilger HEAG-Halle zu „Haus & Umwelt, Energie sparen und umweltbewusstes Wohnen“ waren damals so richtungsweisend, dass sie mit einem Landespreis für bürgerschaftliches Engagement belohnt wurden.

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Fotos: Erik O. Martin

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Feiern und pflanzen beim Jubiläum des BUND Darmstadt

Die Nachhaltigkeit als Richtschnur für alle BUND-Aktivitäten wurde auch von Landesvorstandssprecher Herwig Winter betont. Ein Blick auf die Homepage des Ortsverbandes zeige, dass die Themen im OV vielfältig sind – von der Wespenberatung bis zur Ausleihe eines Strommessgerätes und von Geschirr, Informationen zum Flughafenausbau und Tipps zum Nistkastenbau oder Eidechsenschutz. Im Erzählcafé zu 25 Jahre BUND in Darmstadt wurde u. a. auf die Auseinandersetzung zwischen überzogener Grundwasserförderung und verdurstendem Wald im Westen Darmstadts eingegangen. Hier gelang dem BUND in einer Vereinbarung mit der Firma Merck eine beispielhafte Vorbereitung der Aktion „Siedlung schützen und Wald nützen“ durch ein lokal-regionales Grundwassermanagement. Bereits seit 1989 besteht eine erfolgreiche Kooperation des BUND mit der Volkshochschule Darmstadt. Im Programm der vhs sind so jährlich über zwanzig Angebote des BUND enthalten.

Bei der Umweltkindergruppe Darmstadt konnten auch schon kleinere Kinder Filzen üben, vorher von den Betreuern selbstgemachte Seifenstücke wurden so bunt eingefilzt. Ältere Kinder konnten sich am Filzen kleiner Schmuckstücke versuchen.

Infostände informierten über die Arbeit der Initiatoren des Hofgutes Oberfeld, die Arbeit des BUND, Kräuter im Garten und fairen Handel, ein Solarmodul verbunden mit einer Springbrunnenwasserpumpe warb symbolhaft für die Nutzung von Sonnenenergie für die Stromerzeugung. Begonnen wurde die Spendenaktion „25 Jahre – 25 Bäume“ mit der Pflanzung eines Walnuss-Hochstammes als Hausbaum des Hofguts. Mit Spendengeldern soll


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Weitere Informationen: www.bund-darmstadt.de bm

OV Friedrichsdorf

Die Bilder zeigen das große Engagement der Mitglieder des Ortsverbandes, insbesondere Kindern und Jugendlichen die Natur vor der Haustür im Taunus zu zeigen. Denn „man schützt (bevorzugt) nur das, was man kennt“. So sind die BUND-Aktiven nicht mehr wegzudenken von den Friedrichsdorfer Streuobstwiesen. Als Bachpaten kümmern sie sich um den Erlenbach. Zahlreiche Unternehmungen mit und für Schulklassen und bei Ferienaktionen sind beispielhaft für andere OVs.

Schulklasse mit dem BUND Friedrichsdorf auf Schmetterlingspirsch Im Mai trafen sich Kinder der 2. Klasse der Hardtwaldschule in Seulberg mit dem Biologen und Vorstandsmitglied des OV Andreas Elend zu einem Schmetterlingstag im Rahmen des Projektjahres Naturerfahrung der Schule und anlässlich der Aktion Abenteuer Faltertage des BUND. Eine lebende Schmetterlingspuppe versetzte die Kinder mit ihrem wippenden Hinterleib in Erstau-

Foto: Georg Kraft /BUNF Friedrichsdorf

Ortsverband Friedrichsdorf jubiliert – 25 Jahre 25 Jahre besteht auch der OV Friedrichsdorf. Der Ortsverband feierte dieses Jubiläum mit einem Empfang und einer Ausstellungseröffnung zu Themen des Ortsverbandes am 28. Oktober im Rathaus.

Jubiläum

eine Wildobstinsel auf dem Oberfeld gepflanzt werden. Die Bedeutung der Fruchtgehölze für die Tierwelt und ihre Nutzungsmöglichkeiten sollen anschließend im „Lernort Bauernhof“ auch Kindern nahe gebracht werden.

Konzentration beim Mikroskopieren eines Schmetterlingflügels

nen. Musik und Gedichte veranschaulichten die Entwicklungsphasen eines Schmetterlings, sie schlüpften in die „Haut“ von Schmetterling und Raupe und schwirrten und krabbelten durch den Klassenraum. Mit kleinen Experimenten führte Andreas Elend die Kinder in die Sinneswelt der Schmetterlinge. Die Schmetterlinge können mit den Vorderbeinen sehr gut schmecken – viel besser als Menschen. Mit Verdünnungsreihen einer Zuckerlösung probierten die Kinder aus, bis wann sie etwas Süßes im Wasser erkennen konnten. Bei einer etwa 25-fachen Verdünnung versagten dann doch die Geschmacksnerven. Ein Schmetterling aber schmeckt noch bei einer 250-fachen Verdünnung den begehrten Zucker. Auf besondere Weise eröffnete sich der Blick der Kinder in die Welt der Falter durch die zwei Okulare eines Stereomikroskopes. Bei 30-facher Vergrößerung konnten sie die Feinstruktur eines Schmetterlingsflügels genau studieren. Die prächtigen Farben und verschiedenartigen Formen der Schuppen verblüfften nicht nur die Kinder.

Nach einer Bastel- und Malarbeit, die gleichzeitig einen Exkurs in die Welt der Schwerkraft darstellte, bildete die Falterpirsch auf einer Wiese den Abschluss des Tages. Mit einem großen Netz ausgerüstet jagten die Kinder begeistert Aurorafaltern, Kohlweißlingen und Kleinen Füchsen hinterher und verfrachteten sie behutsam in einen Gaze-Beutel, in dem sie die Tiere anschließend näher bestaunen konnten.

Erlenbachwanderung des BUND Friedrichsdorf Die Umweltpädagogin Gefion Brunnemann-Stubbe ließ die Kinder als erstes eine Karte aus großen Puzzelteilen legen, die das Wassereinzugsgebiet der Nidda im Bereich des Erlenbaches darstellt. Dabei wurde der Wanderweg erklärt und deutlich, dass das Wasser des Erlenbaches über die Nidda und den Main in den Rhein und letztlich in die Nordsee fließt. Erläutert wurde auch der Lebensraum Erlenbach, die Vegetation und die Bäume, die ihm seinen Namen geben sowie die unterschiedliche Struktur des Erlenba-

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Jubiläum

Foto: Georg Kraft /BUNF Friedrichsdorf

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Auch Egel kommen im Erlenbach vor...

OV Oberursel/Steinbach

Global denken – lokal handeln: 25 Jahre BUND in Oberursel Am 25. September 2006 feierte der Ortsverband Oberursel/ Steinbach des BUND sein 25jähriges Jubiläum im Foyer des Rathauses. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Rückblick auf die geleistete Arbeit, die Ehrung der langjährigen, aktiven Mitglieder Heinrich Reck und Hedy Walther, die Vorstellung der Broschüre „Oberurseler Bäche“ und die Eröffnung der Ausstellung „Jeder Bach zählt“.

Foto: Dr. Gudrun Koeniger/BUND OV Obersursel/Steinbach

ches im Friedrichsdorfer Gebiet. Unter den Pflanzen fiel insbesondere das Indische Springkraut auf, ein Neophyt aus dem Himalaja, das als Zierpflanze nach Deutschland kam und sich hier immer mehr ausbreitet und einheimische Arten verdrängt. Bei der anschließenden Suche nach den Organismen im Erlenbach musste sehr vorsichtig vorgegangen werden, da der Erlenbach zur Zeit sehr wenig Wasser führt und die Tiere im Fluss unter großem Stress stehen. Mit Bechern und Pinsel wurden Kleinstlebewesen eingesammelt, durch die Lupen betrachtet und mit den Fliegenlarven, Würmern und Schnecken auf den Schautafeln verglichen. So fanden sich Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven, Strudelwürmer und Flohkrebse, was zeigt, dass die Wasserqualität des Erlenbaches gut ist. Auch einige Flusskrebse wurden beobachtet.

Der Ortsverband Oberursel/Steinbach setzt sich für den Erhalt der für Oberursel typischen Vortaunuslandschaft ein. Dazu gehören insbesondere Bachauen, Streuobstwiesen und wertvolles Grünland. Zum Beispiel pflegt er im Rahmen der Bachpatenschaft zwei Mal im Jahr einen Abschnitt des Urselbachs, sorgt für den Rückschnitt der 1987 angelegten Feldholzinsel im Mariannenweg, pflegt die alte Schulmauer in Oberstedten, um den seltenen Mauerpfeffer zu erhalten und setzt sich für den Erhalt des wertvollen Niedermoors an der Hölschersmühle ein. Neben der praktischen Naturschutzarbeit werden Vorträge und Ausstellungen organisiert, z.B. zu den Themen Müllvermeidung, gesunde Ernährung, ökologischer Landbau, Förderung erneuerbarer Energien. Gut besucht sind die botanischen Führungen und Vorträge, die nicht nur der Freude an der Natur dienen, sondern auch das Verständnis für ökologische Zusammenhänge fördern. Seit vier Jahren gibt es eine BUNDKindergruppe. Alle vier Wochen samstags treffen sich Kinder mit zwei Betreuerinnen am Bach oder im Wald, um spielerisch die Natur zu erfahren. Als gesetzlich anerkannter Naturschutzverband wird der BUND bei Eingriffen in die Natur angehört. Auch der Ortsverband

Weitere Informationen: www.bund-friedrichsdorf.de

IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Triftstraße 47, 60528 Frankfurt am Main, Tel. 069 /67 73 76-0 Spendenkonto: Konto-Nr. 369 853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz

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Pilzexkursion der Kindergruppe Obersursel im Vordertaunus


Tipps zum Spazieren gehen und Hinweise auf Fauna und Flora werden gegeben. Die Schutzgebühr beträgt je 2 Euro. Ansprechpartnerin: Heide-Marie Kullmann, E-Mail RanckeKullmann@aol.com.

Die Mitglieder treffen sich an jedem dritten Dienstag im Monat um 20 Uhr in der Stadthalle Oberursel, Raum Stierstadt. Exkursionen und Feste sind wichtiger Bestandteil der gemeinsamen Arbeit. So feierte der Ortsverband im September sein zehntes Bachfest mit Führungen am Urselbach, Beobachtung von Bachtieren und Bestimmung von Pflanzen. Der Ortsverband freut sich über jeden, der seine Arbeit unterstützt oder neue Ideen einbringt.

25 Jahre Kreisverband Wetterau

Dr. Gudrun Koeniger, Dr. Frauke Vens-Cappell

Broschüre „Oberurseler Bäche“ Anlässlich seines Jubiläums stellte der Ortsverband Oberursel/Steinbach seine zweite Broschüre zum Thema Bach vor. War die im Jahre 2002 vom BUND-Ortsverband und dem Verein für Geschichte und Heimatkunde gemeinsam herausgegebene Broschüre „Mühlenwanderweg am Urselbach – Natur- und Industriegeschichte“ dem Urselbach gewidmet, werden in der neuen Broschüre alle Bäche und Gräben, die durch Oberursel fließen, vorgestellt: vom Waldwiesenbach im Westen bis zum Lohrbach im Osten des Stadtgebiets. Neben dem Urselbach und seinen verbliebenen Werkgräben werden zehn Bäche bzw. Gräben von der Quelle bis zur Mündung beschrieben und durch Fotos dargestellt.

Bereits im Herbst 2005 bestand der BUND Kreisverband Wetterau 25 Jahre. Bewegte Zeiten – damals wie heute – stellten die zahlreichen Mitglieder und Freunde des Kreisverbandes nicht nur angesichts der stürmischen Wetterkapriolen am 20. Mai 2006 beim Jubiläumsfest in der Jugendkulturscheune in Karben fest. Viele Themen, die im Gründungsjahr 1980 aktuell waren, sind es auch heute noch, so Vorsitzende Monika Mischke. Deshalb sei es wichtig, weiter zu machen. Die Bereiche Verkehr, Energie, Wasser und Müll standen schon bei der Gründung im Mittelpunkt. Kaum jemand erinnert sich, so Landrat Rolf Gnadl, dass damals Müllnotstand herrschte und der BUND hierzu schon ein Getrenntsammlungskonzept vorlegte. BUND-Urgestein Karl Winter bewirkte bei ihm, dass er Land-

Gestärkt wurde der BUND Wetterau durch seine positive Mitgliederentwicklung. Die Präsenz in der Fläche ist wichtig und dient dazu, sich auf allen politischen Ebenen einzumischen. So wurde die gesplittete Abwassergebühr in einigen Kommunen auf Druck des BUND eingeführt. Zur Renaturierung der Nidda von Karben Richtung Wöllstadt hat der BUND Wetterau ein umfassendes Konzept vorgelegt und war ebenfalls an der Renaturierung des Heizhöfer Bachs beteiligt.

MAGAZIN

Weitere Informationen: www.vorort.bund.net/wetteraukreis

Foto: Monika Mischke

Weitere Informationen: www.vorort.bund.net/oberursel

KV Wetterau

schaftsschutz nicht als Fortschrittshindernis sondern als gestalterisches Element der Politik begriff. Dr. Werner Neumann, Vorstandsmitglied im BUND Wetterau und Sprecher des AK Energie im Bundesverband erinnerte daran, dass sich der BUND von Anfang an gegen Waldsterben und Atomkraft und für regenerative Energien und Energieeffizienz einsetzte. Monika Rhein vom Vorstand und stellvertretende Sprecherin des BUND AK Gentechnik rief die Protestaktionen der Wetterauer Wühlmäuse gegen gentechnisch veränderte Pflanzen ins Gedächtnis. Wenn wir weiterhin zur Gentechnik in der Landwirtschaft „nein danke“ sagen wie zur Atomkraft, sind wir auf einem guten Weg.

Jubiläum

Oberursel/Steinbach wird aufgefordert, zu Bebauungsplanentwürfen der Stadt Stellung zu nehmen. Sein Engagement gehört Oberursel als „Stadt im Grünen“. Er setzt sich darüber hinaus für eine Lebensweise ein, die ökologische Grenzen akzeptiert, damit auch die nachfolgenden Generationen hier so gut wie die jetzige leben können.

Karl Winter – Urgestein des Naturschutzes in der Wetterau beim Jubiläumsfest

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OV Darmstadt ARTENSCHUTZ

Ein Garten für Eidechsen in Darmstadt-Kranichstein BUND-Mitglieder in Darmstadt starteten eine nachahmenswerte Initiative zum Schutz der Zauneidechseund geben Tipps für Maßnahmen zum Eidechsenschutz. Unter den heimischen Reptilien ist die Zauneidechse (Lacerta agilis) bei uns in Hessen zwar nicht häufig aber noch relativ weit verbreitet. Damit das so bleibt müssen für diese Art, die in der europäischen FFH-Richtlinie im Anhang IV benannt ist, besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden. Ist das für Eingriffe im öffentlichen Raum noch regelbar, sind in bestehenden Siedlungsgebieten die wechselwarmen Tiere auf unsere Hilfe angewiesen. Die Eidechsenfreundinnen und Eidechsen-Freunde vom BUND hoffen, dass sich viele Interessierte dazu inspirieren lassen, selbst etwas zu tun. Neben der Zauneidechse wurden auch schon andere Reptilien, wie die Blindschleiche, im Eidechsengarten gesichtet.

Fotos: Gerald Schmitt

Fotos und mehr Infos: Gerald Schmitt, www.bund-darmstadt.de > Projekte, service.bund. darmstadt@ bund.net

Maßnahmen zum Zauneidechsenschutz im eigenen Garten Versteckmöglichkeiten und Sonnenplätze aus Steinhaufen, Trockenmauern, Holzstapeln oder Baumwurzeln herstellen. Freihalten sonnenexponierter Flächen von übermäßigem Pflanzenwuchs. Erhalten von Kahlstellen mit lockerem Erdreich als Untergrund, Sandhaufen zur Eiablage. Kein Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im Garten.

Sehr gute Sonnenplätze und Versteckmöglichkeiten lassen sich im eigenen Garten mit größeren Baumrindenstücken herstellen. An kühlen Tagen werden gute Sonnenplätze häufig von mehreren Echsen gleichzeitig genutzt. Mitunter stehen die Tiere dabei in direktem Körperkontakt. Dabei liegt häufig eine kleinere auf einer größeren Eidechse. Hier drei Jungtiere aus dem Jahrgang 2005 im Mai 2006 unter Katzenschutzgitter.

Katzen von Eidechsenlebensräumen fernhalten; übermäßiger Jagddruck kann Reptilienbestände lokal vernichten. Zum Fernhalten von Katzen und Hunden dient das großzügige Überdecken von Sonnen- und Eiablageplätzen mit Maschendrahtzaun oder Stahlgittern (s. Bild links unten).

Maßnahmen zum Zauneidechsenschutz im öffentlichen Grün Erhalt von Brachflächen. Herstellung von Biotopverbindungen. Mähen der Wiesen nur im Spätsommer oder im Winterhalbjahr bei kühler Witterung. Möglichst nur einmal jährlich. Herstellung von Sonnenplätzen und Versteckmöglichkeiten (Haufen aus Baumwurzeln, Steinen etc.).

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Sommerfreizeiten 2006 – Natur pur und nachhaltig leben Zu Fuß, zu Pferd, mit Planwagen und mit Booten – die BUNDjugend Hessen hat auch diesen Sommer den Teilnehmer/innen zahlreiche Möglichkeiten geboten, unberührte Natur auf unterschiedliche Weise zu entdecken. Im Kellerwald waren 12 Kinder 4 Tage lang mit ihren Ponys unterwegs. Dabei konnten sie die unzerschnittenen Wälder durchwandern. Ein Tagesausflug führte nach Kloster Haina zum Stamfordschen Garten und einem Aussichtspunkt am nahegelegenen Steinbruch. Am Abend konnten die Kinder dann Stockbrot über dem Lagerfeuer zubereiten und anschließend den Abenteuern Bilbos aus dem „Hobbit“ lauschen.

Mit Pony und Gig im Kellerwald

Das Planwagencamp befand sich im östlichen Teil des Nationalparks Müritz. Bei großer Hitze boten die nahe gelegenen Seen eine willkommene Abkühlung. Ein Ausflug mit Paddelbooten ließ den Lebensraum Wasser auf faszinierende Weise näher rücken. Im glasklaren Wasser waren Fische, Flusskrebse und Muscheln zu sehen. Ringelnattern schwammen durch das angrenzende Schilf. Morgens wurden die Teilnehmer/

innen durch die Rufe von Kranichen, Pirol und Kolkrabe geweckt. Dreimal wechselte das Camp seinen Platz, an diesen Fahrtagen wurden die Planwagen von Pferden durch die abwechslungsreiche Endmoränen-Landschaft gezogen. Um die Erkundung von zwei Nationalparken ging es auch bei der Freizeit „Ab in die schwedische Südsee“. 9 Teilnehmer/innen erwanderten mit ihren zwei Teamer/innen den Nationalpark Tyresta mit über 400 Jahre alten Kiefern, seltenen Pflanzen und klaren Seen. Auch ein Ausflug mit dem Boot gehörte dazu. Übernachtet wurde in Zelten oder urigen Hütten. Das zweite Ziel war die Nationalparkinsel Gutska Sandön. Hier beeindruckte vor allen Dingen die unberührte Küste. Darüber hinaus wurden den Teilnehmer/innen Survivaltechniken vermittelt.

Das Wattenmeer stand bei der Triftstr. 47 Freizeit auf Sylt im Vordergrund. 60528 Frankfurt Ausflüge ins Watt und mit dem Tel: 069/67 73 76 30 Kutter gaben Einblicke in den LeFax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend bensraum, ein Besuch der Schutzhessen.de station Wattenmeer und die Beobe-mail: Bundjugend. achtung von Schweinswalen wahessen@bund.net ren weitere Höhepunkte. Zudem setzten sich die Teilnehmer/ innen mit einer nachhaltigen und gech eBu ckt ? sunden Lebensg a T r chi weise auseinNatuicht abges Ende n st zu ten i h c b r ander, angeo e w –n nn ettbe er ko gend fangen beim ge W 31. Oktob i ju r h D ä iesj BUN um Essen bis zu Der d en, bis z er an die den. r er ng ch Bewegung gega rTageBü esandt w es in eine u n g ? i t n e h a i c und Entch tis die N Hessen e da no hreib c t r S e spannung. In dem e Post, mm r auf schlu di vielen kreatiOder recke ode hnell ab er c e d sich s ven Workshops Zimm ann aber tkäfer wir ! n D d Mis konnten sie ihre rücke anfre uge zud M Vorstellungen und ein A Wünsche für eine nachhaltige Zukunft zum Ausdruck bringen.

Wer weitere Impressionen von unseren Sommerfreizeiten erhalten möchte, kann sich in unserer Fotogalerie umschauen: www.bundjugendhessen.de Zelten im schwedischen Tyresta-Nationalpark.

Das neue Veranstaltungsprogramm der BUNDjugend für 2007 ...

Nach der Ankunft: Schwere, gutmütige Kaltblüter haben die Planwagen von Camp zu Camp gezogen.

… erscheint etwa Anfang Januar 2007 und kann ab sofort kostenlos bestellt werden. Es enthält Freizeiten und Wochenenden zum Naturerleben für Kinder und Jugendliche, Fortbildungen, Seminare und Aktionstage, an denen alle Aktiven mitmachen können. Die Terminübersicht findet Ihr in der nächsten Ausgabe des BUNDmagazins.

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WTOpoly – Das Spiel um Macht und Moneten

Triftstr. 47 60528 Frankfurt Tel: 069/67 73 76 30 Fax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend hessen.de e-mail: Bundjugend. hessen@bund.net

Weitere Informationen und Bilder unter www.wtopoly.de

Das Straßentheater WTOpoly war einen Tag auch in Frankfurt zu sehen. Am Samstag, den 16.09.06 spielten 13 Jugendliche der BUNDjugend das Stück während des Kaiserstraßenfestes. Im Prinzip geht in dem Stück wie bei Monopoly darum, möglichst viel Geld zu verdienen, in diesem Fall auf Kosten von Umweltschutz, sozialen Standards oder Menschenrechten. Die Regeln bestimmt die WTO, mit der nur die mitspielenden Konzerne verhandeln können, die Bevölkerung steht am Spielfeldrand und kann nur ohnmächtig protestieren. Jedoch wendet sich das Blatt und die Bevölkerung erobert das Spielfeld und befreit Umweltschutz, soziale Standards und Menschrechte aus der Globalisierungsfalle. Mit dem Stück wollen die Jugendlichen auf negativen Folgen der vorherrschenden Form der Globalisierung aufmerksam machen. Mit einer Postkarte konnten sich die Zuschauer an ihren Bundestagsabgeordneten wenden, um mehr Transparenz und Mitspracherechte zu fordern. Das Spielfeld und weitere Utensilien können in der Bundesgeschäftsstelle ausgeliehen werden.

Gesund durch die Freizeit – Fortbildung zum Praxisleitfaden Die Fortbildung findet vom 26.28. Januar in einem Selbstversorger-Jugendgästehaus in Bad Nauheim statt und richtet sich an alle Personen, die in der Kinder- und Jugendarbeit ehren- oder hauptamtlich tätig und an Gesundheitsförderung interessiert sind. Dabei reicht das Spektrum von gesunder Ernährung über Bewegungsförderung, Entspannung bis hin zu Umweltgiften und Umweltbelastungen. Die Infoblöcke (Gesundheit, Ernährung, Ökolandbau, Gentechnik, ...) werden sich mit reichlich Praxis abwechseln: Küchenpraxis, Bewegungsspiele, Traumreisen, methodische Anregungen für mehr Gesundheitsbewusstsein u.v. m. Die Fortbildung orientiert sich am Praxisleitfaden „Gesund durch die Freizeit", der für 4 Euro bei der BUNDjugend Hessen bezogen werden kann. Ergänzungen zum Leitfaden sind zu finden unter www.gesund.bundjugendhessen.de. Die Fortbildung kostet 35 Euro, für BUND-Mitglieder 28 Euro.

Jugendleiter-Schulung – neue Runde beginnt

WTOpoly: die Konzerne spielen um Geld und Einfluss, die WTO bestimmt die Regeln, Umweltschutz und soziale Standards sitzen in der Globalisierungsfalle.

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Teil I der Schulung findet vom 15.17. Dezember 2006 in Darmstadt statt. Inhalte des Seminars sind: die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, Entwicklungsprozesse im Kindes- und Jugendalter, das Arbeiten in und mit Gruppen und das eigene Selbstverständnis als Gruppenleiter/in. Teil II findet voraussichtlich an einem Wochenende im Februar 2007 zu den Themen Planung und Organisation, Projektmanagement, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit statt. Teil III behandelt als eintägiges Seminar voraussichtlich im Juni 2007 die Themen Aufsichtspflicht und Haftungsfragen.

Die Teilnahme an einem Wochenendseminar kostet 30 €, ermäßigt 23 € (für BUNDjugend-Mitglieder und Inhaber des Öko-Führerscheins), die Tagesveranstaltung kostet 15 €. Die Schulung richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren, und an Erwachsene ohne pädagogische Ausbildung, die ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Die Ausbildung umfasst mindestens 40 Zeitstunden. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Als Nachweis für die absolvierte Jugendleiter-Schulung kann man die JugendleiterCard (JuleiCa) beantragen. Sie weist den Inhaber einerseits als qualifizierten Gruppenleiter aus und ermöglicht andererseits verschiedene Vergünstigungen (z.B. ermäßigte Eintritte oder Seminargebühren).

Neue FÖJlerin Ein lautes, fröhliches „Hallo“ an alle Leser! Ich bin Steffi, die neue FÖJlerin der BUNDjugend Hessen und freue mich schon tierisch auf viele neue Aufgaben, Gesichter, Projekte … Ich habe im Mai 2005 Abi gemacht und bin 21 Jahre alt. Ich lebe in Frankfurt und warte darauf, dass man mich hier endlich studieren lässt. Zur Zeit favorisiere ich das Fach Grundschuldidaktik. Mein Hauptinteresse liegt bei der Arbeit mit Kindern. Daher habe ich mich auch für die BUNDjugend als Einsatzstelle entschieden. Als eigenes Projekt schwebt mir so eine Art Theater-, Kostümbildnergruppe vor, welche ich gerne im folgenden Jahr auf die Beine stellen würde... Mal sehen, welche Hürden ich dafür meistern muss. Aber auch ansonsten bin ich davon überzeugt, dass mir ein spannendes Jahr bevorsteht. Ich freue mich schon sehr darauf, möglichst viele von euch persönlich kennen zu lernen und hoffe, ihr seid auch ein wenig neugierig. Liebe Grüße und auf bald, Steffi


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