BUNDmagazin 2. Quartal Heft 2 /2008
HESSENseiten Landesdelegiertenversammlung 2008
LDV
Biodiversität und Klimawandel im Mittelpunkt Sieger im Kreativwettbewerb „alternative Flugverkehrsanzeigen entwerfen“ bekannt gegeben Dr. Stefan Nawrath bei seinem Vortrag
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Fotos: Julia Beltz
u Beginn der diesjährigen Landesdelegiertenversammlung gedachten die Aktiven des am 26. April 2007, dem Jahrestag des Super-Gaus von Tschernobyl, verstorbenen unermüdlichen Kämpfers für Umwelt, Natur und Menschen, Eduard Bernhard. Ein von den Delegierten beschlossener neu geschaffener EduardBernhard-Preis des BUND Hessen erinnert künftig an sein Motto „The fight must go on!“ Thorwald Ritter (KV HU) merkte hierzu an, dass Eduard Bernhard sicher gerne hiermit verbunden eine Torte in symbolischer AKW-Form gesehen hätte, die man aufessen könne.
„Klimawandel und Biodiversität“ Der Gastvortrag von Dr. Stefan Nawrath widmete sich den Veränderungen der Artenvielfalt durch den Klimawandel unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen in Hessen. Anschaulich beschreibt er den bisherigen Kenntnisstand zum Klimawandel in Hessen und zeigt viele Beispiele für bereits laufende Veränderungen in der Verbreitung von Tieren und Pflanzen. Im Ausblick formuliert Dr. Nawrath, dass Naturschutz in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je sei. Gegenüber dem statischen Naturschutzdenken, das bestimmte Zustände fixieren will, müsse nun ein stärker dynamisches Denken treten. Wichtig seien große Schutzgebiete, in denen die natürlichen Abläufe möglichst unbeeinflusst stattfinden können. Auf die Frage nach dem Verhältnis von „Gewinnern und Verlierern“ unter dem Blickwinkel der sehr schnellen Veränderungen erläutert Stefan Nawrath, dass es hier vor allem um die Größe der Populationen gehe. Je kleiner eine Population sei, desto größer ist das Risiko des Aussterbens. Dieser Zusammenhang wirke auch beim Klimawandel. Aber nicht nur ein Aussterben und Verschieben von Vorkommen vieler Tier- und Pflanzenarten im Zeitrafferrhythmus sondern auch die Gefahren für die Gesundheit durch vorher nicht überlebensfähige Tiere und Pflanzen bereiten dem Wissenschaftler Sorge. So überträgt die Tigermücke lebensgefährliche Krankheiten auf den Menschen und die Beifuß-Ambrosie breitet sich eingeschleppt durch ungenügend kontrolliertes Vogelfutter immer mehr auch in Hessen aus – eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, da deren
feine Pollen zu schweren Allergien und Atemwegserkrankungen führen können. Sorge bereiten ihm auch im Hinblick auf die Biodiversität die Intensivierungen in der Landwirtschaft durch den gezielten Anbau von „Energiepflanzen“. In der Diskussion ist Carl Scherrer (KV F) mit Dr. Nawrath einig, dass die Nutzung von Reststoffen aus der Landschaftspflege und der Landwirtschaft zur Energiegewinnung voran getrieben werden muss, aber nicht die Intensivierung der Landwirtschaft zur Gewinnung von Energie. Werner Neumann (OV Altenstadt, AK Energie) erinnert an die diesbezügliche Position des BUND zur Biomasse-Nutzung, die von anderen, wie dem Sachverständigenrat für Umweltfragen, später in der Grundaussage unterstützt wurde. Als notwendig erachtet ein anderer Delegierter es, das Naturschutzrecht in Sachen „Energiepflanzenanbau“ anzupassen. Preissteigerungen für Lebensmittel dürfen nicht dadurch verursacht werden, dass Sprit anstatt Brot vom Acker kommen soll. Paul-Erich Etzel (KV HG) vertieft aus seiner praktischen Erfahrung als Bio-Landwirt die Dimension des Konfliktes um Energiepflanzenanbau und Lebensmittelerzeugung. Er ist bereit, in einem AK Landwirtschaft mitzuarbeiten. Er schildert drastisch die zunehmende Gefahr, dass die Landwirte auch den letzten Zipfel Boden intensiv nutzen wollen, um Geld zu verdienen, dadurch aber Böden und Artenvielfalt in kürzester Zeit unwiederbringlich schädigen. Scharf wandten sich die Delegierten auch gegen die sogenannte „Grüne“ Gentechnik und forderten die Uni Gießen auf, auf die letzte Ver-
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suchsfläche in Hessen bei Groß-Gerau zu verzichten: Hessen muss gentechnikfrei bleiben!
Interesse an Mitarbeit in Arbeitskreisen? www.bund-hessen.de > Über uns > Die Arbeitskreise
Einstimmig forderte die Versammlung, künftig einen Sitz für die Umwelt- und die Verbraucherverbände im Hessischen Rundfunkrat zu erhalten, um Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz im öffentlich-rechtlichen Sendebetrieb wieder mehr Gehör zu verschaffen. Erich Bayer, Leiter des AK Abfall des Landesverbandes über viele Jahre, bittet aus gesundheitlichen Gründen um Unterstützung bei der Leitung des Arbeitskreises. Interessierte können sich bei ihm per E-Mail oder in der Landesgeschäftsstelle melden.
Professor Dr. Hubert Weiger, Bundesvorsitzender des BUND, zu Gast bei der LDV
„Kein Flughafenausbau Frankfurt“ – Mensch und Natur brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto: BUND Hessen, Konto 369853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Stichwort „Flughafenausbau“
Der im Dezember 2007 gewählte Bundesvorsitzende Hubert Weiger dankt dem Landesverband Hessen für die geleistete Arbeit. Mit dem Flughafenausbau und diversen Autobahnplanungen, insbesondere der A 44, habe der BUND Hessen große und von der Öffentlichkeit überwiegend befürwortete Projekte zu bearbeiten. Er ziehe den Hut vor den BUND-Aktiven vor Ort, die die Positionen des Naturschutzes langfristig vertreten und sich auch bei Gegenwind nicht unterkriegen lassen würden. Bei der A 44 Planung zeige sich die besondere Problematik, dass eine massive Kampagne gegen den Naturschutz gefahren werde. Der BUND stehe bei seinen Aktivitäten immer auf dem Boden der Gesetze. Leider würden sich oft, wie bei der A 44 zu sehen, aber diejenigen durchsetzen, die Gesetze missachteten. Nicht der BUND verzögere Projekte, sondern diejenigen, die Trassen durchpeitschen wollten, obwohl Alternativen nie ernsthaft geprüft wurden. Wo Natur vernichtet werde, habe auch der Mensch keine Zukunft. Das Credo in der Verkehrspolitik müsse lauten: Güter auf die Schiene. Dafür seien aber Milliarden nötig. Dieses Geld stehe nicht zur Verfügung, wenn stetig neue Straßen geplant und gebaut würden. Die BUND-Arbeit vor Ort leiste einen zentralen Beitrag zur BiodiversitätsStrategie und zur Veränderung der Verkehrspolitik. Der BUND müsse verinnerlichen, dass vieles erreicht werden könne, wenn er immer wieder den Finger in die Wunde lege. Insbesondere die Politik müsse immer wieder zum Handeln aufgefordert werden. So ist ein Tempolimit von 120 kmh auf Autobahnen dringend zu beschließen, sonst sollte die Bundesregierung das Wort Klimaschutz nicht mehr in den Mund nehmen. Für wichtig erachtet der Bundesvorsitzende auch den Kampf gegen Kohlekraftwerke wie Staudinger. Jeder Kühlturm zeige überdeutlich, dass wir Verschwendung betreiben. Nutzbare Wärmeenergie werde vergeudet. Deshalb müsse auch das KWK-Gesetz (KraftWärme-Kopplung) kritisiert werden. In Deutschland betrage der Anteil der Energieversorgung durch KWK weniger als zehn Prozent. Zukünftig dürfe nach seiner Auffassung kein kommunales Gebäude mehr ohne KWK betrieben werden. Regenerative Energien müssten als
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Alternativen massiv gefördert werden. Ebenso das Energiesparen. Nur durch Widerstand an den geplanten Kohlekraftwerks-Standorten hätten Alternativen überhaupt eine Chance. Zur Biodiversität weist Hubert Weiger auf den dramatischen Verlust der Artenvielfalt in den Wäldern hin. Eine naturnahe Waldwirtschaft sei früher Grundlage der Bewirtschaftung gewesen. Heute sei eine Forstreform über die Wälder gerollt, nach der nur noch das Ziel der Maximierung der Erträge zähle. Derzeit werde die Abschaffung der bisherigen Kompensationsregelung vorbereitet. Künftig solle es nur noch Eingriff gegen Geld gelten. Zu befürchten sei, dass dann besonders große Eingriffe bevorzugt bewilligt würden, weil sie das meiste Geld einbrächten. Der BUND bekämpfe den Vorschlag Hessens im Bundesrat, die FFH-Richtlinie auszuhebeln. Wenn Politik von Bürokratieabbau rede, dann müssten bei uns Alarmglocken klingen. Er richte seine Hoffnung an den neugewählten Hessischen Landtag, dass der bisher gestellte Antrag im Bundesrat zurückgenommen werde.
Die Gewinnerinnen stehen fest Adbusting-Wettbewerb zur Verfremdung von Luftfahrtanzeigen Klimaschutz versus Luftverkehr und Flughafenausbau: Mehr als einhundert Bilder aus ganz Deutschland wurden zum Wettbewerb „Luftverkehranzeigen verfremden“ des BUND Hessen eingereicht.
1. Preis: Marion Wolf und Uwe Majer
Bild mit viel Hintergrunddetails zu einer Freizeit der BUNDjugend im Odenwald eingeladen wurde. Die Bilder der zehn Bestplatzierten waren während der Delegiertenversammlung zu sehen und ernteten viel Lob. Auch auf der Homepage www.kreativ.bund-hessen.de sind die Beiträge zu sehen.
2. Preis: Henning Studte
Fliegen schadet dem Klima. Auf den Werbeplakaten der Fluggesellschaften ist davon nichts zu sehen. Wie sollten die Anzeigen wirklich aussehen? Der BUND Hessen startete im Herbst 2007 einen Kreativ-Wettbewerb, in dem Anzeigen der Luftverkehrswirtschaft verfremdet oder auch ganz neue erdacht werden konnten. „Fliegen macht Krach und schädigt das Klima, neue Landebahnen vernichten Lebensräume.“ So schilderte der Kurztext hierzu die Problematik. In der Siegerehrung berichtete Vorstandssprecherin Claudia Weiand, dass es 112 Einsendungen gegeben habe, die gleich nach Eingang der Beiträge auf der Sonder-Website zu sehen waren. Auf der Website waren als Anregung einige Informationen zu den Themenkomplexen Lärm und Luftschadstoffe eingestellt, um auch Nichtinformierten Anhaltspunkte zu geben. Einsendungen gingen bis Ende Januar 2008 ein, danach wurden die bestplatzierten Beiträge durch eine zweiwöchige Online-Abstimmung ermittelt.
Wie aktuell das Thema Klimaschädigung durch Fliegen ist, zeigt aktuell auch die Studie des Wuppertal-Institutes im Auftrag des BUND, die dramatische Klimabelastungen prognostiziert. Der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen des Flugverkehrs nehmen in Deutschland pro Jahr um etwa dreieinhalb Prozent zu. Der Anteil der Fliegerei an den gesamten Klimabelastungen beträgt derzeit rund acht Prozent. Bei Fortsetzung des gegenwärtigen Wachstums werden die Klimawirkungen des Fliegens bereits in fünf Jahren die des heutigen Pkw-Verkehrs übersteigen. Dieser ist in Deutschland für jährlich rund 100 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid verantwortlich. Vermeiden lässt sich ein solches Szenario nur, wenn der Flugverkehr in ein wirksames Emissionshandelssystem einbezogen wird, nicht und schwach ausgelastete Flüge zusammengefasst sowie Kurzstreckenflüge auf parallele Angebote der Bahn verlagert werden. Die Bundesregierung als Alleineigentümer der DB AG müsse die Vorraussetzungen für solche Verlagerungen schaffen und für eine bessere Kooperation zwischen Bahn und Fluggesellschaften sorgen. Beendet werden müsse auch der Wildwuchs von Flughäfen mit Unterstützung durch staatliche Subventionen. Derzeit gebe es 257 Flughäfen und Flugplätze. Damit habe Deutschland bereits die höchste Flughafendichte der Welt. Bei einem Ausbau würden die Klimaschutzziele der Bundesregierung komplett unterlaufen werden: Unverantwortlich gegenüber den nächsten Generationen und den ärmeren Ländern, die durch das Ansteigen des Meeresspiegels noch schlimmer getroffen werden würden als Deutschland. In vielen Diskussionsbeiträgen auch auf der Delegiertenversammlung wurde es daher begrüßt, dass der BUND Hessen weiterhin entschieden gegen den Flughafenausbau in Frankfurt und Kassel-Calden zu Gericht zieht. bm
Sonderpreis der BUNDjugend: Noah Grünewald (12 Jahre)
4. Preis: Rudi Hechler
7. Preis: Esther Novak
8. Preis: Berthold Hechler
Die Gewinner des Wettbewerbs: 1. Preis für Marion Wolf und Uwe Majer, Persiflage auf Ryan Air 2. Preis für Henning Studte, Persiflage auf „Droge“ Fliegen 3. Preis für Victoria Grunicke, Persiflage auf TUI-Wettbewerb
Die Preisträger und der Gewinner der Verlosung der Online-Abstimmung wurden mit Einkaufsgutscheinen aus dem BUNDladen bedacht. Ein Sonderpreis der BUNDjugend ging an den zwölfjährigen Noah Grünewald, der als Anerkennung für sein farbenprächtiges
KREATIVWETTBEWERB
Mehr Infos www.kreativ.bundhessen.de www.bund.net > Verkehr > Luftverkehr
3. Preis: Victoria Grunicke (links), 5. Preis: Clara Hechler (rechts)
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Stand der Kampagne „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“ in Hessen
Wildkatzenplakate, Zeitungsartikel und Anzeigen, Broschüren, Poster und Videospots waren Bestandteile der bundesweiten BUND-Werbekampage zum „Rettungsnetz für die Wildkatze“. Doch was passiert in Sachen Wildkatzenschutz und Vernetzung naturnaher Wälder konkret in Hessen? Das haben sich viele gefragt und wir können eine bislang sehr positive Antwort geben:
Eine schöne Möglichkeit, sich selbst in Orten ohne Vorkommen für die Wildkatze einzusetzen, sind die Wildkatzenpatenschaften. Mit Ihrer finanziellen Unterstützung kann das Rettungsnetz weitergeknüpft werden. Ob für Anpflanzungen, die Aufklärung von Jägern und Förstern oder die Fortführung der Wildkatzenbestandskartierung: jeder Beitrag zählt! Die Wildkatzenpaten wollen wir auf unserer Homepage oder im nächsten BUND-Magazin präsentieren. Wenn Sie Lust haben, mit einem kleinen Foto und einem kurzen Statement auf der Homepage zu erscheinen, melden Sie sich bitte in der Landesgeschäftsstelle. Die Anmeldeunterlagen werden Ihnen auch gerne von der Landesgeschäftsstelle zugesandt.
D Mehr Infos www.bund-hessen.de > Projekte > Wildkatze
Mitmachen beim „Rettungslauf für die Wildkatze“ am 7. Juni in Waldek-Frankenberg! (Infos siehe S. 7.) Bitte melden Sie Beobachtungen oder Totfunde von Wildkatzen an die Landesgeschäftsstelle!
Foto: Sonja Gärtner
Hier geht es zur Patenschaft: https://www.bund.net/ formular/index.php?f= patenschaft&p= wildkatzen
er BUND-Landesverband ist sehr erfolgreich in die Kampagne gestartet. So erreichte die Vortragsreihe „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“ ein breites und vielseitiges Publikum und brachte dem BUND eine positive Resonanz in der Presse ein. Vortragsstationen waren der Frankfurter Zoo, der Förderverein Burgwald, der Naturpark Hochtaunus, der Faunistentag, der „Wissenschaftstag“ der Gesamtschule Gießen, die Volkshochschule Darmstadt sowie drei BUND-Kreisverbände. Auch einige Ortsverbände waren bereits aktiv, der Ortsverband Fritzlar holte die BUND-Wildkatzenausstellung zu sich und initiierte zwei Schulprojekte. Der Kreisverband Waldeck-Frankenberg bereitet den „Wildkatzenlauf“ als öffentlichkeitswirksame Großveranstaltung vor (siehe Artikel in diesem Heft) und einige BUND-Mitglieder haben ihre Hilfe bei der Erfassung der Wildkatzenbestände angeboten („Lockstockmethode“).
Schulprojekt zur Wildkatze in Fritzlar
Auch Kooperationen mit anderen Institutionen zeichnen sich ab. So signalisieren der Naturpark Hochtaunus und der OPEL-Zoo Interesse an einer Zusammenarbeit. Von naturpädagogische Aktionen wie ein „Wildkatzentag“, die Installation von Lehrpfaden oder Infotafeln würden die Besucher und die Wildkatze dann gleichermaßen profitieren. Die Teilnahme der Landesgeschäftsstelle an den Jubiläumstagen des Frankfurter
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Zoos mit Wildkatzenausstellung und Kinderaktionen ist bereits gesichert. Erstaunlich positiv verlief auch ein Gespräch in Wiesbaden mit Vertretern der hessischen Ministerien. Diese zeigten sich sehr aufgeschlossen, den WildkatzenWegeplan des BUND-Hessen, bzw. die wichtigen Waldvernetzungskorridore in die Landesplanung mit aufzunehmen. Nachdem bisher der großmaßstäbliche BUND-Wildkatzenwegeplan für Gesamthessen vorliegt, wird in den kommenden Wochen nun auch der erste detailliertere Wegeplan (Rothaargebirge-Burgwald-Kellerwald) fertig gestellt, der dort genauere Hinweise auf die tatsächliche Umsetzung der Korridore gibt. Weitere Pläne sollen folgen. Diese bisherigen Ergebnisse sind eine tolle Grundlage, um den Lebensraumschutz für Waldbewohner wie die Wildkatze weiter voranzutreiben und langfristig in die Praxis umzusetzen. Sonja Gärtner IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Triftstraße 47, 60528 Frankfurt a. M., Tel. 069 /67 73 76-0, www.bund-hessen.de Spendenkonto: Konto-Nr. 369 853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz
Hessens Streuobstwiesen blühen auf verbands gewählt! Er betreut seit langem eine Streuobstwiese, die er mit einer Rhönschafherde beweidet. Baum-Paten und BUND-Mitglieder tätigen Nachpflanzungen, schneiden die Obstbäume fachgerecht und bringen das Schnittgut in zwei Benjeshecken unter. Die Anlage weiterer Strukturelemente wie einige Kopfweiden, heimische Sträucher, Kleingewässer, Brutröhren und ein Lesesteinhaufen bereichern die Streuobstwiese zusätzlich. Auf diese Weise ist sie zu einem echten Paradies für Tiere geworden: Fuchs und Dachs, Hase und Reh, Neuntöter, Steinkäuze, Eidechsen und Blindschleichen, Frösche und Kröten, Hornissen, viele verschiedenen Ameisenarten und Insekten, darunter auch der elegante Schwalbenschwanz, finden sich ein. Foto: OV Rockenberg
Der zweite Schwerpunkt des BUND-Landesverbands Hessen in 2008 ist neben dem „Rettungsnetz für die Wildkatze“ das Thema Streuobst. Reges Interesse zeigen die Ortsverbände am Aufruf des BUND Hessen, die lokal vorhandenen Streuobstbestände zu kartieren. Um die Öffentlichkeitswirksamkeit zu steigern, sollen die Kartierungen mit unterhaltsamen und informativen Aktionen verbunden werden. Dabei zeigt sich schon jetzt, dass sich unsere BUND-Ortsverbände stark in diesem Themenbereich engagieren. Zwei besonders gelungene Projekte sollen hier stellvertretend für viele andere Ortsverbände vorgestellt werden:
NETZWERK NATURSCHUTZ
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er Antrag der OV-Vorsitzenden Almut Gwiasda auf Erstellung eines Feldgehölzeplans für Wehrheim war Ausgangspunkt einer steilen Karriere des Streuobstes in dieser Gemeinde. Mittlerweile existieren viele Streuobstwiesen und Alleen und die Stadt nennt sich nun offiziell „Apfeldorf Wehrheim“. Die passenden Aktivitäten dazu werden maßgeblich vom BUND angeregt und teilweise selbst durchgeführt und finanziert: Pflanzung und Revitalisierung von Streuobstbeständen, Baumschnitt-Lehrgänge, eine Werbeaktion für ökologische Schädlingsbekämpfung mit Leimringen, Veranstaltungen zum Thema Imkerei sowie ein gemeinschaftliches Dörren ausgewählten Edelobstes. Für das Dörren mietete der Ortsverband eine mobile Dörranlage, in der Bürger gegen eine geringe Gebühr ihr Obst für den Winter ohne Einsatz von Konservierungsmitteln haltbar machen konnten. Innerhalb einer Saison konnten so 17 Zentner Äpfel zu gesunden Chips verarbeitet werden. Die Stadt und die katholische Kirchengemeinde wurden dafür gewonnen, Teile ihrer Streuobstwiesen Obstbaumpaten zur Pflege und Ernte zu überlassen und der Juniorchef der alteingesessenen Kelterei Wagner wurde überzeugt, seine Pressen auch weiterhin zu betreiben. Die kleinste Kelterei der Gemeinde ist eine vom BUND betreute mobile Obstpresse, die an Kindergruppen und Schulen ausgeliehen und stark nachgefragt wird. Ein geplantes Baumkataster, die Ernennung des BUND-Aktiven und Apfelexperten Markus Etzel zum „Obstbaum-Beauftragten“, die Wahl der Apfelblütenkönigin, das Apfelblütenfest und ein jährlicher Apfelweinwettbewerb, bei dem Freizeit-Kelterer Proben ihres Schaffens zum Test bereitstellen, runden die Erfolge für das Streuobst ab. Der BUND Rockenberg wurde durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Streuobstwiesen sogar zum Internet-Projekt des Monats April des BUND-Bundes-
Kelterfest in Rockenberg
Um diese Pracht bekannt zu machen, finden z.B. Obstbestimmungen oder im Frühjahr das Blütenfest und im Herbst das Kelterfest statt. Interessierte können die Apfelausstellung besuchen und Tiere begutachten, die laut der „Gesellschaft zum Erhalt alter Haustierrassen“ (GEH) zu den gefährdeten Rassen gehören. Most kann in Kleinmengen erworben werden und was übrig bleibt wird in regionalen Keltereien verarbeitet und teilweise den Kindergärten und der Gemeindeverwaltung zugestellt, damit diese von den Schätzen der Region erfahren. Wir freuen uns auf weitere schöne Streuobst-Aktionen der BUND-Ortsverbände in diesem Jahr! Sonja Gärtner, Peter Gwiasda, Jürgen Hutfiels
Mehr Infos www.bund-hessen > Projekte > Aktion Streuobstkartierung Buchtipp „Hessens Apfelweine“ von Konstantin Kalveram und Michael Rühl, erschienen im B3Verlag, April 2008, ISBN 978-3-93878328-3, € 24,90.
Buchtipp: Eine gelungene Buch-Neuerscheinung widmet sich dem hessischen Nationalgetränk Apfelwein: In „Hessens Apfelweine“ werden rund 30 große und kleine, darunter auch ökologisch produzierende Keltereien porträtiert. Neben interessanten Einblicken in die Produktionsanlagen und die Gaststuben ist ein Schwerpunkt der Apfelwein selbst: Von allen Keltereien wurden Proben verkostet und im Labor analysiert. Daraus sind detaillierte Beschreibungen jedes Weines entstanden, die es in dieser Art noch nicht gab. Viele weitere Informationen zu Obstanbau, Streuobstwiesen und ausgesuchte Rezepte machen das Buch zu einem informativen und bunten Werk über den Apfelwein in Hessen.
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Biodiversität NETZWERK NATURSCHUTZ
Artenvielfalt auch in Hessen!
Von 19.5. bis 30.5.2008 findet sie zum 9. Mal statt: Die weltgrößte Versammlung zum Schutz der Biodiversität (UN-Vertragsstaatenkonferenz COP 9). Elf Tage lang werden über tausend Vertreter von Regierungen, Institutionen und Verbänden über Lösungsmöglichkeiten zum Erhalt der Ökosysteme, dem Schutz von Tieren, Pflanzen und der genetischen Vielfalt beraten. Auch der BUND-Bundesverband entsendet eine Delegation, die sich fachkundig in die Verhandlungen einbringen und Projekte des BUND präsentieren wird. Aktivitäten rund um die Artenvielfalt gibt es aber keineswegs nur auf internationaler und nationaler Ebene, sondern auch mitten in Hessen von unseren BUND-Ortsverbänden!
Artenvielfalt – Selbst aktiv werden! Haben sie im Frühjahr vor, Ihren Garten zu gestalten? Dann würden sich Insekten, Vögel und das Auge des Betrachters hierüber freuen: Wildblumen für Hummeln (Auswahl): Aconitum napellus • Blauer Eisenhut Adonis vernalis • Frühlingsadonis Althea officinalis • Echter Eibisch Agrostemma githago • Kornrade Aquilegia vulgaris • Gemeine Akelei Consolida regalis • Ackerrittersporn Dianthus armeria • Rauhe Nelke Eranthis hyemalis • Winterling Lychnis viscaria • Pechnelke Malva sylvestris • Wilde Malve Pulsatilla pratensis • Wiesenküchenschelle Salvia pratensis • Wiesensalbei Sedum maximum • Große Fetthenne
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Foto: Regine Müller
Mehr Infos über die Belebung der Landschaft einschließlich Pflanzlisten www.bluehendelandschaft.de
o präsentierte der Ortsverband Frankfurt Süd-West auf der Ausstellung „Garten 2008“ des Palmengartens Frankfurt die (G)artenvielfalt wie sie auf naturnah angelegten Grundstücken möglich ist. Anhand eines Modellgartens wurde auf die Fülle möglicher Stauden und Blumen im Ökogarten hingewiesen. Unter einem Binokular konnten Schmetterlingsflügel und Insekten bewundert und Teichmolche, Frosch- und Krötenlaich im Aquarium beobachtet werden. Mit einem Glücksrad wurde auf die Tierwelt im Garten aufmerksam gemacht und es gab es viele schriftliche Informationen zum Mitgeben. Zusätzlich liefen auf einem großen Monitor schöne BUND-Videoclips mit Informationen über verschiedene Tiere und Pflanzen.
Mehr Infos bei den BUND-Gruppen in Hessen Weiterleitung auf bestehende Internetseiten der Orts- und Kreisverbände in Hessen: www.bundhessen.de > Über uns >Die Kreisverbände bzw. > Der BUND im Internet
Stand des Ortsverbandes Frankfurt Süd-West im Palmengarten
Der Artenvielfalt vor Ort nimmt sich auch der Ortsverband Kirchhain an. Er hat gemeinsam mit der Stadt und dem Bieneninstitut das Projekt „Kirchhain blüht“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Nahrungsangebote und Lebensräume für Insekten zu schaffen, den städtischen Raum mit Wildblumen lebendig zu ge-
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Akelelei
Küchenschelle
Wildblumen für Bienen (Auswahl): Anthemis tinktora • Färberkamille Centaurea jacea • Wiesenflockenblume Cichorium intybus • Wegwarte Chrysanthemum vul. • Rainfarn Hieracium pilosella • Kleines Habichtskraut Hypericum perforatum • Tüpfeljohanniskraut Lotus cornikulatus • Gewöhnlicher Hornklee
Wegwarte
Wildblumen für Schmetterlinge (Auswahl): Anthyllis vulneraria • Wundklee Coronilla varia • Bunte Kronwicke Daucus carota • Wilde Möhre Echium vulgare • Natternkopf Knautia arvensis • Wiesenwitwenblume Malva moschata • Moschusmalve Origanum vulgare • Wilder Majoran Scabiosa columbaria • Taubenskabiose
Natternkopf
stalten und damit gleichzeitig die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen. Straßenränder und Grünflächen werden als bunte Blumenwiesen eingesät und den Einwohnern hilfreiche Tipps zur Gestaltung von Gärten und Balkons gegeben. Denn Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. sind unersetzlich, als Blütenbestäuber und Nahrungsgrundlage tragen sie maßgeblich zur Vielfalt von Pflanzen und Tieren bei. Diese beiden Projekte stehen stellvertretend für viele Aktionen unserer Ortsverbände, die damit wertvolle Arbeit zur Bekanntmachung und Umsetzung des Themas „Biodiversität“ leisten. Denn nicht nur Regenwälder und Korallenriffe sind faszinierend und schützenswert, sondern ganz besonders auch die unmittelbare Umwelt, in der wir leben! Werfen Sie doch mal einen Blick auf die Homepages der BUND-Kreis- und Ortsverbände oder fragen Sie direkt nach. Zumeist erwartet Sie ein buntes Programm an Veranstaltungen, Führungen, Vorträgen und Exkursionen! Sonja Gärtner und Carl Scherrer
Fotos: Pixelio.de
BUND-Gruppen engagieren sich
BUND begrüßt Biber in der Fuldaaue Der BUND im KV Hersfeld-Rothenburg hat Grund zur Freude. Biber erobern sich die Aue zurück und die BUND-Aktiven wollen mit Veranstaltungen auf die wunderschönen Tiere aufmerksam machen. Biber führen ein mustergültiges Familienleben. Die Biberkinder werden liebevoll versorgt. Im März des zweiten Lebensjahrs aber heißt es für die jungen Biber Abschied nehmen. Sie werden von ihren Eltern ohne Pardon in die weite Welt geschickt und müssen sich ein neues Revier suchen. Um solch einen Wanderer aus der Gegend um Fulda, wo der Biber seit mehr als drei Jahren ansässig ist, handelt es sich sicher bei dem jetzt gesichteten Mengshäuser Biber. Die Chancen, dass es dem Biber bei uns gefällt stehen nicht schlecht, denn nirgends sonst wurde die Fuldaaue so gut renaturiert wie in der Gemeinde Niederaula. Zusammen mit anderen Naturschutzverbänden, der
Naturlandstiftung, dem Amt für Bodenmanagement und der Gemeinde Niederaula hat der BUND dazu beigetragen, dass für den Biber ein reiches Angebot an jungen Weiden und anderem wilden Grün zur Verfügung steht. Man denke nur an den Ambelsrain und die ausgeprägten Fuldaschleifen mit ihrem spontanen Gehölzaufwuchs sowie den ergänzenden Anpflanzungen bei Niederaula. An den naturnahen Ufern kann der Biber seine Burgen bauen, ohne jemanden zu stören. Dämme zu errichten hat er nicht nötig. In der Fulda ist immer ausreichend Wasser. Selbst in der Aula und der Jossa ist, falls sich dort in den nächsten Jahren mal ein Biber hin verirren sollte, genügend Wasser zum Schwimmen.
Ein Rettungslauf für die Wildkatze Der BUND KV Waldeck-Frankenberg veranstaltet am 07. Juni 2008 einen „Rettungslauf für die Wildkatze“. Dabei soll nach dem Vorbild des ersten Laufs, im September 2006 in Thüringen, ein weiterer Wanderkorridor symbolisch freigegeben werden. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg besteht Bedarf für eine Lebensraumvernetzung zwischen den Gebieten Sackpfeife/Hessisches Rothaargebirge und Burgwald/Kellerwald. Die fast geschlossene Verbindung von Waldflächen weist eine ca. 2 km lange Lücke zwischen Laisa/ Frohnhausen und dem Wald bei Wollmar auf. Hier soll durch Erweiterung bestehender Hecken ein wandertauglicher Bereich entstehen.
Da die Wildkatze als Leitart gilt, kommt das Vorhaben auch anderen Arten, wie etwa dem Rothirsch, zugute und fördert eine allgemeine Biotopvernetzung. Der Lauf findet auf zwei Strecken von jeweils 12 und 20 km Länge statt. Läufer, Nordic-Walker und Wanderer können auf beiden Strecken starten. Für Kinder bis zwölf Jahre wird ein Bambini-Lauf über 3 km angeboten. Der Lauf ist Bestandteil der 900Jahr-Feier des Ortes. Im Anschluss findet eine Siegerehrung mit Bühnenprogramm und anschließender Abendveranstaltung statt. Wer Lust hat kann vor Ort sein Zelt aufschlagen und übernachten. Schirmherr ist der Hessische
Der BUND begrüßt die Ankunft des Bibers, da dieser durch seine Tätigkeit die Vielfalt im Auensystem ganz erheblich erhöht. Monoton strukturierte Anpflanzungen verwandelt der Biber rasch in kleine Naturparadiese. Anders als Hessenforst, der derzeit in unseren Buchenwäldern alle älteren Bäume „umsemmeln“ lässt, geht der Biber bei seiner Fällarbeit ökologisch vor. Er fällt die wertlosen Weichhölzer, die noch im gleichen Jahr mit zig Ästen wieder austreiben. Das Ergebnis seiner Arbeit ist ein reich strukturierter Auenwald. Da der Biber damit die Rauhigkeit der Aue erhöht, tut er nebenbei noch etwas für den Hochwasserschutz.
MAGAZIN Grafik und Foto: Dr. Reiner Cornelius
KV Hersfeld-Rothenburg
Mehr Infos Dr. Reiner Cornelius reiner.cornelius@ bund.net www.bundosthessen.de www.bibermanage ment.de
Der BUND verfügt über hervorragende Biberspezialisten, die langjährige Erfahrung im Bibermanagement mitbringen. Ob der Biber nun bei uns bleiben wird oder nicht: wir werden dieses Wissen in Veranstaltungen darstellen. Denn eines ist sicher: aus Richtung Fulda werden im Laufe der Jahre weitere Biber kommen und der BUND wird dazu beitragen, dass wir gut vorbereitet sind. Reiner Cornelius
Umweltminister, Kreis-, Land- und Bundestagsabgeordneten sowie BUND-Bundes- und Landesvorstandsmitglieder aus Thüringen und Hessen haben ihre Teilnahme angekündigt. Startgeld: bei Anmeldung bis 07.05.08 € 12,– ( Bambini-Lauf € 8,– ) inkl. Bustransfer zum Startort, Verpflegung auf der Strecke , T-Shirt und Teilnahmeurkunde. Bitte überweisen auf Konto Nr. 198 94 010 , BLZ 513 900 00, Volksbank Mittelhessen, Stichwort: „Rettungslauf Wildkatze“ Anmeldung bis 07.05.2008 unter www.bund-waldeck-frankenberg.de oder per Fax unter 06451 / 2 30 41 50 bei Rudolf Schäfer. Bei Anmeldung bitte T-ShirtGröße und Laufstrecke angeben.
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Mehr Infos Frank Schütz BUND Kreisverband Waldeck-Frankenberg Untere Butzmühle 35066 Frankenberg Tel. + Fax 06454 /264 info@bund-waldeckfrankenberg.de www.bund-waldeckfrankenberg.de
MAGAZIN
Ausstellung im Palmengarten: Mehr Infos KV Frankfurt OV Frankfurt West Hans-Joachim Kretz hajo.kretz@ t-online.de Carl Scherrer carl.scherrer@ t-online.de www.bundfrankfurt.de Die Materialien des Infostandes können nach Vereinbarung ausgeliehen werden. BUND Frankfurt Carl Scherrer carl.scherrer@ t-online.de
Tour de Natur: Mehr Infos und Anmeldung www.tourdenatur.net
KV Frankfurt
BUND-Klage für saubere Luft
Ausstellung „Garten 2008“ im Palmengarten
Deutschlands größte Müllverbrennungsanlage gehört nicht ins Stadtgebiet von Frankfurt am Main
Was haben ein Quizrad und Molche gemeinsam? Ganz einfach: Sie standen im Mittelpunkt des Interesses der Besucherinnen und Besucher am Stand des BUND im Palmengarten während der Ausstellung „Garten 2008“ vom 13. bis 16. März. Das Quizrad war besonders bei Kindern beliebt – erhielten sie doch auf richtig beantwortete Fragen essbare Gummitiere in Form einer Fledermaus oder ein Lesezeichen des BUND. Die Molche weckten die Neugier von Jung und Alt gleichermaßen und stellten einen guten Aufhänger für das Thema Naturbeobachtung und Naturschutz dar. Auch der Schnecken- , Kröten- und Froschlaich im Aquarium fand große Beachtung. Die wenigsten konnten die Laicharten spontan zuordnen und viele hatten noch nie Frosch- oder Krötenlaich gesehen. Ein echter Hingucker bildete außerdem das mit viel Liebe gebastelte Modell eines naturnahen Gartens. Hier kam es zu vielen interessanten Gesprächen und die BUND-Aktiven des Kreisverbandes konnten viele Besucher über naturverträgliches Gärtnern informieren. Kaum einer der Besucher konnte an dem aufgestellten Mikroskop vorbeigehen ohne einen oder mehrere Blicke hinein geworfen zu haben. Unterschiedliche Objekte lagen bereit, um in ganz Groß betrachtet zu werden. Besonders fasziniert waren die
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meisten Betrachter vom Aufbau von Schmetterlingsflügeln. Die Ober- und Unterseite der Flügel sind oft unterschiedlich gemustert und durch das Mikroskop sieht man deutlich, dass sie mit vielen winzigen Schuppen bedeckt sind. Die Resonanz der Besucherinnen und Besucher war sehr positiv, so dass der BUND sicher auch nächstes Jahr wieder vor Ort sein wird. Carl Scherrer und Hajo Kretz
Terminankündigung
Tour de Natur 2008 Unter dem Motto „Die Tour de Natur sorgt für prima Klima!“ findet vom 27.7. bis 9.8.2008 wieder eine große gemeinschaftliche Radtour mit Informations- und Demonstrationscharakter statt. Der Routenverlauf von Gießen nach Magdeburg führt zu den umstrittensten deutschen Autobahnprojekten und dem Ausbau von Elbe und Saale. Genauso wichtig wie Veranstaltungen zu Klima und Verkehr ist das Gruppenerlebnis: kreatives Mitgestalten durch Musizieren, Kochen oder Diskutieren ist deshalb erwünscht. Die Versorgung erfolgt durch eine begleitende mobile Küche, die Übernachtung in Gemeinschaftsunterkünften. Teilnahmebeiträge pro Tag für Erwachsene ab 10,50 und für Kinder ab 5 Euro. Sowohl die Teilnahme an Einzeletappen als auch an der gesamten Tour de Natur ist möglich. Sonja Gärtner
Mit einer Klage will der BUND Hessen den Bau der mit geplanten 700.000 Jahrestonnen Verbrennungskapazität größten Müllverbrennungsanlage in Deutschland stoppen. Die Anlage im Industriepark Höchst im Frankfurter Westen würde kurz nach ihrer Inbetriebnahme zur Überschreitung des gesetzlichen Grenzwertes für Stickstoffdioxid (NO2) führen. Hohe Stickoxidbelastungen der Luft rufen Belastungen des Atemsystems hervor und sind insbesondere in Kombination mit anderen Schadstoffen wie Feinstaub gesundheitsschädlich. Der BUND fordert vor weiteren Genehmigungen zu Lasten der Luftreinheit eine Gesamtbelastungsstudie, denn neben Müllverbrennungsanlagen sollen im Rhein-MainGebiet Großkraftwerke wie Staudinger bei Hanau und das Kraftwerk Mainz-Wiesbaden erweitert und zahlreiche Verkehrsanlagen wie der Frankfurter Flughafen ausgebaut werden. Erstmals klagt in Deutschland ein Umweltverband gegen eine Müllverbrennungsanlage auf der Grundlage des im Dezember 2006 neu geschaffenen „Gesetzes über ergänzende Vorschriften zu Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten nach der EG-Richtlinie 2003/35/EG“ oder kürzer „Umweltrechtsbehelfsgesetz“. Mit dem Inkrafttreten der neuen EUGrenzwerte für Luftschadstoffe ab 2010 kommt gerade im Hinblick auf die seit über 25 Jahren viel zu hohen Stickstoffbelastungen für Menschen und Ökosysteme eine ganz neue Dynamik in die Umweltpolitik, vermutet der BUND. bm
A 44 nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 12. März 2008 Das Urteil ist gefällt. Der 2. Abschnitt der A 44 über das Lichtenauer Hochland darf gebaut werden. Für uns alle zunächst natürlich eine Enttäuschung. Dennoch haben das Urteil 2002 (zugunsten des BUND) und die nun in der Hauptsache abgewiesene Klage des BUND entscheidende Weichen für den Schutz der Natur und damit auch des Menschen gestellt. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) Leipzig hatte bereits 2002 klargestellt, dass durch ein Natura 2000-Gebiet (europäisches Naturschutzgebiet – FFH-Gebiet oder Vogelschutzgebiet) nur dann eine Autobahn gebaut werden darf, wenn vorher sorgfältig geprüft und abgewogen wurde, ob es eine Trasse gibt, die zu geringeren Schäden an den Natura 2000Gebieten führt und im übrigen auch hinsichtlich der Kosten „zumutbar“ ist. Diese Prüfung hatte das Land Hessen damals versäumt und deshalb gab das Gericht der Klage des BUND statt. Seit dieses Urteil gefällt wurde, wissen Behörden und Politik, dass die Gerichte die Einhaltung der Formvorschriften auch bei Großprojekten konsequent einfordern. Dies war ein großer Erfolg für den BUND, der bundesweit Beachtung fand. Erst bei der Verhandlung am 26. und 27. Februar 2008 ging es um die Schwere der Naturschäden. Das Gericht musste nun entscheiden, ob das FFH-Gebiet Lichtenauer Hochland „erheblich beeinträchtigt“ wird und, wenn ja, ob trotzdem gebaut werden darf. Das Gericht hat in seinem Urteil am 12.3.08 – für uns überraschend – beides bejaht. Wie kann das sein? Unsere Klagebegründung gegen den Planfest-
stellungsbeschluss von 2005 hatte schlüssig etliche Fehler nachgewiesen, so dass das Gericht bereits im Vorfeld der Verhandlung dem Land ausführliche Fragen zu den kritischen Punkten gestellt hatte. Aufgrund dieser Fragestellungen und der Diskussionsergebnisse in der Verhandlung selbst versuchte das Land – kurz vor Ende der beiden Prozesstage durch einen sogenannten „ergänzenden Planfeststellungsbeschluss“ nachzubessern. Dieser konnte das Gericht wohl überzeugen und führte schließlich dazu, dass unsere, auf den Planfeststellungsbeschluss von 2005 gut begründete Klage, in diesen Punkten „ins Leere lief“. Dennoch können wir bedeutende Erfolge verbuchen: Einerseits ist nun, nach 30 Jahren Diskussion über die zerstörerische Wirkung von Schadstoffeinträgen aus der Luft (Stichwort „Waldsterben“), zum ersten Mal vom höchsten deutschen Verwaltungsgericht geurteilt worden, dass Luftschadstoffe – im vorliegenden Fall Stickoxide (NOx), welche die seltenen Pfeifengras- und die Flachlandmähwiesen zerstören – naturschutzrechtlich in Natura 2000Gebieten voll durchwirken. Die eutrophierende und versauernde Wirkung der viel zu hohen Stickoxidwerte müssen bei zukünftigen Vorhaben endlich berücksichtigt werden. Hier müssen nun bundesweit in zahllosen Verfahren die Genehmigungsunterlagen der Rechtsprechung angepasst werden, so dass nun ein höheres Schutzniveau gilt und präventiv wirken wird. Andererseits hat das Gericht in der Gesamtabwägung dann aber festgestellt, dass das Vorhaben A 44 bei Hessisch Lichtenau „aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses notwendig ist und keine zumutbaren Trassenalternativen zur Verfügung stehen.“ Dem Bau einer Autobahn wurde also größere Bedeutung zugemessen als dem Erhalt besonders schützenswerter Biotope und Arten in einem Natura 2000-Gebiet.
Voraussetzung für diese Entscheidung war allerdings, dass die Richter die vom Land Hessen in seinem „ergänzenden Planfeststellungsbeschluss“ nachgereichten „Schadensminderungs-, Ausgleichs- und Kohärenzmaßnahmen“ für ausreichend hielten - im Gegensatz zu den Gutachtern des BUND.
MAGAZIN
Foto: Thomas Reimann
Gewonnen und doch verloren
Die ausführliche schriftliche Urteilsbegründung liegt bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Wir sind gespannt, wie das Gericht seine Entscheidung begründen wird. Besonders bitter ist die Entscheidung, weil das Land sich die Diskussionsergebnisse der mündlichen Verhandlung bei der Planänderungsentscheidung zu Nutze machen konnte, während ein Umweltverband an strenge Ausschlussfristen gebunden ist und seine Klagen nicht nachbessern darf und weil einmal mehr eine Autobahn in der Abwägung „im überwiegenden öffentlichen Interesse“ Vorrang vor dem Schutz der Natur in einem Schutzgebiet erhielt. Dass angesichts der aktuellen Diskussionen über das dramatisch zunehmende Artensterben und die Zerstörung von Lebensräumen sowie über den Klimawandel weiterhin wirtschaftliche Gründe mehr zählen als der Erhalt unserer Lebensgrundlagen, ist weder nachhaltig noch zukunftsweisend. Helga von Bültzingslöwen
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Die künftige Autobahnausfahrt Hessisch-Lichtenau West: Im Vorgriff auf die jetzt erteilte Genehmigung hatten bereits vor dem Baustopp Bagger Erdarbeiten ausgeführt. Mittlerweile wimmelt es hier von Laichballen des Grasfrosches und im Sommer schwirren die Libellen. Zum Glück sollen die Bauarbeiten erst im September beginnen. Dann wird wieder ein Stück HeimatLebensraum zerstört.
Mehr Infos KV Frankfurt, OV Süd-West Heidi Wieduwilt Telefon 069 / 30 25 35 heidi.wieduwilt @t-online.de www.bundfrankfurt.de
Die Gruppe des Waldkindergartens auf dem Weg zum Krötenretten im Wald von Frankfurt-Schwanheim
Von Bufo, der sich von Kindern retten lässt Ja, hallo! Der in diesen fürsorglichen Händen, das bin ich. Ich heiße Bufo bufo und lebe ja schon ein paar Jahre im Schwanheimer Wald. Aber so was, wie dieses Frühjahr ist mir in meinem ganzen Erdkrötenleben bestimmt noch nicht passiert!!! Wie jedes Jahr am Ende des Winters bin ich mit vielen von uns nachts losgelaufen, um in den Schwanheimer Dünen Hochzeit zu feiern und für Nachwuchs zu sorgen. Meine Mutter hat mir erzählt, dass diese Wanderung ganz früher kinderleicht war, in den Zeiten als ihr Großvater noch jung und hübsch war. Krötenmann und Krötenfrau liefen einfach zu den Teichen und los ging’s. Aber ich kenne das ganz anders. Wir laufen los, jedoch, kaum sind wir am Waldrand, steht da so ein doofer Zaun mit Höllenlärm und Gestank dahinter. Einer von uns, dem ein Bein fehlt, hat gesagt, dass seien die Menschen in ihren Autos. So’n stinkendes Höllending hab’ ich noch nie gesehen, und, wenn ich mir den Dreibeinigen ansehe, will ich das auch nicht wirklich! Ich kenne nämlich viele nette Menschen, die uns ohne Gestank und Lärm helfen, trotz des Zauns zu unseren Teichen zu kommen. Weil, wenn wir an dem doofen Zaun entlang laufen, ist es natürlich dunkel und glitschig und auf einmal ist direkt am Zaun ein tiefes weißes Loch, in das man – weil es halt dunkel ist – unweigerlich reinfällt. Und nieeee wieder raus käme! Aber diese netten Menschen kommen immer morgens vorbei und – bevor uns die Wildschweine oder Marder zum Frühstück verspeisen – werden wir alle eingesammelt und in kleine Plastikteiche mit Griff gesetzt. Die haben zwar fast kein Wasser, aber dafür schicke blaue oder grüne Uferwände! Leider sind die total steil und keiner von uns kommt dran hoch. Da drin ist dann ein Gedränge!!! Meine Kumpels kriegen immer voll die Krise, weil ständig einer von ihnen – oder noch schlimmer – so ’ne Krötenfrau mit 4000 Eiern im Bauch auf ihnen rumtrampelt! Sie meckern da drin immer volle
Fotos: Heidi Wieduwilt
KINDER UND NATUR
Lotte. Aber nach einer halben Stunde Geschuckel dreht sich der Plastikteich plötzlich und – schwubs – sind wir mitten im Hochzeitsteich. Und das viel schneller, als wir das je auf unseren eigenen vier Füßen geschafft hätten. Cool! So, aber dieses Frühjahr ist was ganz Irres passiert! An dem Morgen, als ich in der Nacht zuvor in dieses weiße Loch gefallen war, da kam der nette Mensch in strömendem Regen nicht alleine, sondern mit noch ein paar großen und einer ganzen Horde winziger Menschen mehr. Und jedes Mal, wenn die Kleinen „Heidi“ gequakt haben, haben sich zwei von den Großen umgedreht. Richtig witzig!! Und die haben uns nicht einfach in den Plastikteich mit den steilen Wänden gesetzt! Da gab es einen extra Krötenaufzug! Und das ging so: Aufzugtür auf, ich rein, Tür zu, Aufzug runter, Tür auf und schon war ich im Plastikteich und habe mit meinen Kumpels gemeckert. Der Aufzug hatte oben und unten je fünf kleine Finger. Und war sooo schön warm und kuschelig!!! Und einer dieser kleinen Riesen (den hat die eine Heidi Carolin genannt) hat meinen allerbesten Freund sogar in diesem Aufzug bis zum Hochzeitsteich getragen!! Mann, bin ich auf den neidisch!!! Ich bewundere diese kleinen Menschen, denn das ist wirklich ein sehr anstrengender Weg! Für uns Kröten ist das – besonders bei Regen – sehr angenehm, aber besonders für diese kleinen Riesen mit ihren kurzen Beinchen ist es die reinste Glitschpartie. Deshalb habe ich jetzt zwei ganz besondere Bitten: Wer von den Großen in Schwanheim oder Goldstein für seine eigenen kleinen Kaulquappen so was gut findet, sollte sich mit der einen Heidi (Peter) vom Waldkindergarten in Schwanheim in Verbindung setzen: Telefon 069 / 35 10 16 35. Und wer im nächsten Jahr selber gerne mal Krötenaufzug sein will, kann sich bei der anderen Heidi (Wieduwilt) von BUND melden: Telefon 069 / 30 25 35. Viele Grüße vom Schwanheimer Bufo, der echt mal gespannt ist, wen er alles im nächsten Jahr trifft!!
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Frühlings-InteraktivTreffen in Marburg
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mit viel Engagemant und Spaß und sangen zum Abschluss für den Klimaschutz. Besondere Attraktion war Philipp im Eisbärenkostüm. Trotz des schlechten Wetters konnten wir einige Passanten über unser Anliegen informieren und mit ihnen diskutieren. Nach einer wärmenden Tasse Tee bzw. Kakao wurde in verschiedenen Arbeitskreisen die Planung des Erdecamps 2008 in Angriff genommen (siehe Sommer-Highlights), am Liedtext für den BUNDju-
Die Landesjugendleitung: David Eichner, Brigitte Schröder, Lisa Schmidt, Philipp Sevatschouni, Katharina Uljanow, Jannik Alt, Timo Botz und Max Ramezani. Nicht im Bild sind Charlotte Schindler, Ruth Gassauer und Anna von Laer.
Naturtagebuch jetzt starten! Einsendeschluss für die Naturtagebücher 2008 ist wie immer der 31. Oktober. Nähere Informationen erhält man bei der BUNDjugend oder unter www.naturtagebuch.de.
Über 100 Kinder aus ganz Hessen haben 2007 am Wettbewerb teilgenommen. Zwanzig von ihnen wurden zur Preisverleihung in den Palmengarten eingeladen und nahmen an einer spannenden Führung zu den tropischen Nutzpflanzen teil.
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gend- Trailer gearbeitet und Saatgut vom Bantam-Mais für alle Anbauwilligen eingetütet. Der Tag endete mit dem Film vom Erdecamp und – obligatorisch – der Syltfreizeit. Am Sonntag fand schließlich die Jugendvollversammlung mit den Wahlen der neuen Landesjugendleitung und der Delegierten sowie der Verabschiedung des Haushalts statt.
Neue Landesjugendleitung gewählt Auf den Frühlings-interAktiv-Tagen (F.i.T.) Anfang März in Marburg hat die Jugendvollversammlung eine neue Lajulei gewählt. Bestätigt wurden Lisa Schmidt (Villmar), Jannik Alt (Nidderau), Anna von Laer (Witzenhausen), Ruth Gassauer (Kassel) in der Landesjugendleitung sowie Max Ramezani (Rimbach) und Timo Botz (Wald-Michelbach) als Beisitzer. Neu gewählt wurden Brigitte Schröder (Villmar), Philipp Sevatschouni und David Eichner (beide Frankfurt) in die Landesjugendleitung sowie Katharina Uljanow (Offenbach) und Charlotte Schindler (Bischofsheim) als Beisitzerinnen.
Fotos: BUNDjugend
Anfang März fand das FrühlingsInteraktiv-Treffen der BUNDjugend Hessen in Marburg statt. Untergebracht war die Gruppe im gemütlichen Naturfreundehaus mitten im Wald. Für Samstag Vormittag wurde ein Improvisationstheater zum Thema Klimaschutz und Stromwechseln vorbereitet. Trotz Wind und Nieselregen spielten wir das Straßentheater
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Globale Visionen – Wettbewerb der Weltläden und der BUNDjugend Hessen Was sind deine Ideen für eine gerechte und nachhaltige Welt? Und wie denkst du, kann man sie umsetzten? Wie kannst du dich selbst für diese Ziele stark machen? Das sind die Fragen des Wettbewerbes, der sich an alle Jugendlichen zwischen 13–23 Jahren richtet. Kreative Ideen und umsetzbare Visionen sind gefragt, mit denen Du Dich in die Politik einmischst und die Gestaltung der Welt nicht wenigen anderen überlässt. Dabei unterstützen wir ausgewählte Projekte im Rahmen von „Come in contract“ des deutschen Bundes-
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jugendrings (DBJR) finanziell und organisatorisch bei der Umsetzung! Ihr müsst dazu die verantwortlichen Politiker für Euer Projekt gewinnen und einen Vertrag mit ihnen schließen. Nähere Informationen und die Ausschreibung können ab sofort bei der BUNDjugend Hessen bezogen werden. Außerdem bieten wir Projekttage zum Thema Globalisierung und Gerechtigkeit für Schulen an. Beiträge zum Wettbewerb können bis Ende November eingereicht werden.
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Triftstr. 47 60528 Frankfurt Tel: 069/67 73 76 30 Fax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend hessen.de Bundjugend.hessen @bund.net
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Globalisierungskritische Stadtrundgänge
Triftstr. 47 60528 Frankfurt Tel: 069/67 73 76 30 Fax: 069/67 73 76 20 www.bundjugend hessen.de Bundjugend.hessen @bund.net
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WTOpoly Das WTOpoly kommt nach Frankfurt und Marburg. Voraussichtliche Termine sind Samstag, der 10. Mai in Frankfurt und der 11.-14. Juni in Marburg. Außerdem wollen wir während der fairen Wochen vom 15.-28. September WTOpoly spielen und weitere Aktionen machen. Wer Zeit und Lust hat, das Straßentheater mal auszuprobieren, kann sich bei der BUNDjugend melden. In Frankfurt ist für Freitag Abend eine Einführung ins Thema und in die Aktion geplant.
Das Projekt wächst! Nach Frankfurt gibt es den Stadtrundgang jetzt auch in Gießen und Darmstadt. Die ersten Führungen sind dort bereits im März und April gehalten worden. Bei einer Schulung Anfang April in Frankfurt konnten neue Mitstreiter/innen gefunden werden. Gerne wollen wir auch in anderen hessischen Städten Fuß fassen. Wenn Du Interesse an einer Mitarbeit hast, melde Dich bei Sabine im Büro der BUNDjugend.
Die grauen Männer bestimmen die Regeln der Weltwirtschaft beim WTOpoly.
Teamer/innen gesucht: Es werden noch Betreuer/innen für die Freizeit „Leben in der Natur – mit Tipis“ vom 21.–26. Juni mit etwa 20 Kindern zwischen 8–12 Jahren im Vordertaunus sowie für das Erdecamp (20.–29. Juli in Lißberg, Wetterau) gesucht. Interessent/innen sollten die Jugendleiter-Ausbildung durchlaufen und Erfahrung in der Durchführung von Zelt-Freizeiten haben. Highlihts
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Leuchtturmfreizeit Zeitraum: 30. Juni–10. Juli Alter: 13–15 Jahre Kosten: 345 /330 Euro
Watterkundung: der Boden lebt!
Wer möchte mal in Deutschlands wohl berühmtesten Leuchtturm ein paar Tage dicht an Watt und Nordsee genießen? Wir werden uns den Lebensraum Wattenmeer mit seinen Schlickbewohnern und Vögeln unter fachkundiger Anleitung der Schutzstation Wattenmeer anschauen. Das Meer als Lebensraum und die Gefährdung des Ökosystems spielen auch beim Aquarium in Husum, dem wir einen Besuch abstatten wollen, eine große Rolle. Spiel, Sport und Spaß werden auf der Freizeit auch nicht zu kurz kommen.
Watterkundung mit allen Sinnen
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Bergwaldprojekt im Schwarzwald Zeitraum: 6.–12. Juli Alter: 16–30 Jahre Kosten: kostenfrei Hast du Lust, an der frischen Bergluft die Wiedehopfhaue zu schwingen oder junge Bäumchen an ihren Platz für die nächsten 300 Jahre zu pflanzen? Möchtest du dich mit anderen, gleichgesinnten Menschen während und nach getaner Arbeit im Bergwald austauschen, etwas Lagerfeuerromantik oder ganz einfach die faszinierende Natur der Bergwelt genießen? Dann bist du bei uns genau richtig! Inhaltlicher Mittelpunkt der Projektwoche im Schwarzwald ist das Kennenlernen verschiedener wertvoller Biotoptypen. Geeignete Pflegemaßnahmen zu ihrem Schutz und ihrer Erhaltung kannst du nach Anleitung durch die Projektleiter selbst durchführen. Die Einsatzgebiete für den praktischen Naturschutz liegen voraussichtlich im Bereich Gewässerrenaturierung, Waldumbau nach ökologischen Kriterien und Hochmoorschutz. In Kooperation mit dem Bergwaldprojekt e.V.
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Eine-Erde-Camp Burg Lißberg Zeitraum: 21.–28. Juli Alter: 13–26 Jahre Kosten: 120 /105 Euro Die Vorbereitungen für das große Sommercamp laufen auf Hochtouren und die Anmeldung zur Teilnahme ist ab sofort möglich: vom 21.–28. Juli werden wir auf dem Zeltplatz in der Burgruine Lißberg unser zweites großes Eine-Erde-Camp für Jugendliche durchführen. Prall voll ist das Programm mit einer Vielfalt an kreativen und inhaltlichen Workshops, Aktionen und Projekten. Dabei dreht sich beim Eine-Erde-Camp vieles um die Themen Lebensstil, Globalisierung, Klimawandel und Naturschutz. Das Gelände und die Umgebung bieten vielseitige Möglichkeiten zum Entspannen, Natur erforschen und für praktischen Umwelt- und Naturschutz. Für eine reizvolle Camp-Atmosphäre werden unter anderem Lagerfeuer, Musik, Jonglage, Akrobatik und Theater sorgen. Das gesamte Seminar- und Freizeitenprogramm gibt es bei der BUNDjugend Hessen, www.bundjugend hessen.de