Hessenseiten im BUNDmagazin 3 / 2010

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BUNDmagazin 3. Quartal Heft 3 /2010

HESSENseiten Neue Impulse von einer neuen Landesregierung?

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Vor allem der Ausbau und Neubau des Fernstraßennetzes in Hessen muss mit Maß erfolgen. Es kann nicht sein, dass wie im Raum Darmstadt geplant, Freihalteflächen für gigantische Autobahnverbreiterungen (von acht auf 16 Spuren) und LKW-Umfahrungsspuren in ungewisser nicht absehbarer Zukunft bewirken, dass eine für die nahe Zukunft geplante Schnellbahnstrecke der Deutschen Bahn immense Abstandsflächen einhalten soll, die unnütz Landschaft verbrauchen und Lebensraum für Natur und Menschen auf Dauer entziehen. Hier erwartet der BUND, dass jetzt flächensparend geplant wird und die Bahntrasse an die jetzige Autobahn so nah als möglich heranrückt. Sollte irgendwann eine Straßenverbreiterung erfolgen müssen, so kann das auch anders als durch einen schon jetzt erfolgenden Flächenverbrauch gelöst werden. Und: Warum soll die Geschwindigkeitsbeschränkung dort und anderswo aufgehoben werden? Weniger unterschiedliche Geschwindigkeiten der Fahrzeuge auf Schnellstraßen bewirken mehr Sicherheit, einen besseren Verkehrsfluss, eine größere Durchflusskapazität, weniger Lärm und weniger Luftschadstoffausstoß. Genau das sollte die neue Überlegung der neuen Landesregierung sein. Nicht die Aufhebung von Tempolimits dient den Menschen sondern ein generelles Tempolimit – insbesonde-

re in hochbelasteten Ballungsgebieten mit stets gesundheitlich bedenklich erhöhten Fein(st)staub- und Stickoxidwerten. In der Energiepolitik müssen nach Auffassung des BUND endlich Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Vordergrund stehen und auf eine unverantwortliche Laufzeitverlängerung von Biblis A und B sowie den Klima killenden Kohlekraftwerksblock 6 am Standort Staudinger verzichtet werden. Heiße Sommerwochen zeigten wieder, dass Großkraftwerke wie diese die Flüsse zum Schwitzen bringen und die Fische darin in große Atemnot.

Brigitte Martin, Vorstandsmitglied des BUND Hessen

Die Kinder im Musical „Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“ (siehe S. 7) machen es vor – wir wünschen der neuen Landesregierung gute Ideen, Einsichten und kluges Handeln, damit Klima- und Naturschutzziele in Hessen in greifbare Nähe rücken. Helfen Sie uns dabei, sie immer wieder neu darauf hinzuweisen, Ihre Brigitte Martin

Foto: Heinfried Auerswald, OV Karben

m Mai verkündete Noch-Ministerpräsident Roland Koch überraschend seinen Rücktritt zum 31. August 2010. Auch die Umweltministerin und der Finanzminister werden auf eigenen Wunsch dem neuen Kabinett unter Volker Bouffier nicht mehr angehören. Der BUND hofft nun auf neue Impulse. Nach einer aktuellen ForsaUmfrage sind 53 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass bei Entscheidungen über große Bauprojekte zu wenig Rücksicht auf den Natur- und Artenschutz genommen wird. Die Umfrage zeigt klar, dass den Menschen der Naturschutz wichtig ist. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch setzte dagegen stets einseitig auf mehr Beton und möglichst wenig Ausgleich für immense Eingriffe in Natur und Landschaft. Zu hoffen ist, dass zukünftig die Landespolitik dem Naturschutz in Hessen deutlich größeren Stellenwert einräumt.

EDITORIAL

Spendenkonto des BUND Hessen: Konto-Nr. 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01

IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de Spendenkonto: Konto-Nr. 369 853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz

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