BUNDmagazin 4. Quartal Heft 4 /2012
HESSENseiten Empört euch und engagiert euch ...
Dass Empörung und Engagement Erfolg bringen können, ist für Mitglieder des BUND nahezu Alltag. Beim Thema Erdgas-Fracking in Hessen demonstrierten an einem Wochentagmorgen nahezu fünfhundert Menschen anlässlich einer Landtagsanhörung in Kassel gegen drohende Umweltzerstörung und unkalkulierbare Risiken für Grundwasser und Menschen in Nordhessen. Die Demonstration – und die Stellungnahme des BUND, der maßgeblich in Nordhessen die Bürgerinnen und Bürger, Kommunalpolitiker und Wasserversorger informiert(e) und sensiblisierte – erfolgten noch vor den Verfahren, nicht erst nach einer Genehmigung, die hoffentlich nie erteilt wird. Niemand aus der Landesregierung oder aus den Landtagsfraktionen kann daher sagen, es wäre zu spät gewesen und das hätte man alles nicht gewusst ... Besser wissen könnte es auch die Landesregierung, wenn es um die Fortschreibung und Änderung des Landesentwicklungsplans geht. Der Plan gibt die Ziele und Grundsätze der Landesplanung für die nächsten zehn Jahre vor. Leider wurde dabei vergessen, außer der Änderung des Kapitels Windenergie auch die übrigen Ziele an die partei- und gesellschaftsübergreifenden Ergebnisse des hessischen Energiegipfels anzupassen. Der
IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz
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Ausschluss von Atomenergienutzung, von Neu- und Ausbau von klimaschädigenden Erdöl- und Kohlekraftwerken – all das wurde nicht als Zielsetzung aufgenommen. Der BUND fragt daher die Landesregierung: Wo wurde die Energiewende umgesetzt? Wie soll ein künftiger Energie-Mix funktionieren? Ein Jahr ist die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen schon in Betrieb. Ein später Erfolg war das gerichtlich verfügte Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr. Allerdings, so zeigen die anhaltenden Proteste der Bürgerinnen und Bürger, reicht das nicht aus. Sogar der zuständige Fachminister meinte hierzu :„Dass es so laut wird habe ich nicht gewusst.“ Da hat er wohl die Stellungnahmen und Statements des BUND und die Gutachten der Kommunen nicht gelesen, die genau diese Situation schon von Anbeginn der Ausbaudiskussion 1998 beschrieben. Daher: Eine Ausweitung des Nachtflugverbots auf die Zeit von 22 bis 6 Uhr sowie eine gleichzeitige Lärmminderung auch am Tag ist für die Gesundheit der Menschen in der Region unerlässlich. Hierzu ist ein umfassenderer Lärmminderungsplan notwendig, der auf aktuellen Zahlen beruht und den Menschen hilft. Außerdem: Noch mehr Wald darf am Flughafen nicht fallen. Die „grüne Lunge“ mitten im Ballungsraum leidet schon genug an Luftschadstoffen und Klimawandel. F
icht von ungefähr sind diese beiden Aufforderungen die Titelzeile dieses Beitrags. Entliehen wurden sie den beiden Buchtiteln des 1917 in Berlin geborenen französischen Widerstandskämpfers, Ex-Diplomaten und Erfolgsautors Stéphane Hessel.
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EDITORIAL
Das alles sind Forderungen an die Landesregierung. Sie wird sich an den Antworten messen lassen müssen. Engagement ist aber auch bei uns und Ihnen gefragt. Sich informieren über wahre Hintergründe der viel diskutierten Strompreiserhöhung und mitmachen bei den (Online-)Aktionen des BUND. Sich zusammenschließen um die Energiewende vor Ort zu schaffen und auch in den Arbeitskreisen und Gruppen des BUND mithelfen wenn es darum geht, Natur vor der Haustür zu erhalten und die Artenvielfalt in die Städte und Gemeinden zurückzuholen. Hierfür danken wir Ihnen. Ihre Brigitte Martin
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Brigitte Martin