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Leserbriefe

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BUND AKTIV

KUNDIG KUNDIG WERDEN WERDEN

Von Führungen über Medienprojekte bis zu langjährigen Untersuchungen reicht die Bandbreite der Pilz-Aktivitäten im BUND.

Exkursion auf der Halbinsel Höri am Bodensee

Bestimmen leicht(er) gemacht

Ganz frisch erst ist in Niedersachsen

das BUND-Projekt »ID-Pilze« an den Start gegangen. Mithilfe einer neuen App (einer Erweiterung von ID-Logics mitsamt digitalem Bestimmungsschlüssel) erhalten junge Menschen die Möglichkeit, das Reich der Pilze kennenzulernen.

Trotz ihrer ökologischen Bedeutung sind Pilze viel weniger erforscht als Pflanzen und Tiere. Die Zahl der Pilzkundigen ist klein und rückläufig, nicht mal jede*r zehnte ist unter 30 Jahre alt. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und der Uni in Marburg will der BUND junge Menschen befähigen, ihre Artenkenntnis zu erweitern und sich pilzkundig am Schutz der Natur zu beteiligen. Bis zum Herbst 2023 sind mehrere Exkursionen und Ausstellungen geplant. Wer Interesse hat, kann die App dann unter Anleitung ausprobieren.

HÖRI UND SCHWARZWALD

Im Südwesten Deutschlands unterstützt der BUND Radolfzell seit 2017 eine länderübergreifende Untersuchung der Halbinsel Höri. Deutsche und Schweizer Fachleute entdeckten hier am Bodensee bisher mehr als 600 Pilzarten. Dazu der Projektleiter Markus Rast: »45 der Pilze sind selten oder gefährdet. Für 21 Arten tragen unsere Länder eine besondere Verantwortung.« Kahlschläge im Zuge einer Borkenkäferplage hätten zuletzt etliche wertvolle Pilzbiotope auf der Höri zerstört. Rast fordert, seltene Pilze und ihre Lebensräume mehr als bisher zu berücksichtigen, sei es beim Management bestehender oder der Ausweisung neuer Schutzgebiete.

Im nahen Schwarzwald ist mit Karin Pätzold aus Hornberg eine weitere BUND Expertin aktiv. Sie schreibt Fachartikel über lokale Pilzfunde, bringt den Kindern der örtlichen Schule die Pilze nah, bietet Führungen auch im Nationalpark an und hilft bei der jährlichen Pilzausstellung am Feldberg. Und sie wünscht sich kundigere Forstbehörden, die ihr Handeln stärker auf den Schutz der Pilze ausrichten.

GUT BERATEN

Herbstliche Exkursionen mit fachlicher Begleitung bieten übrigens etliche BUNDGruppen an. So organisiert HansHeinrich Stamer seit bald 20 Jahren Wanderungen in den Lübecker Stadtwald. Geprüfte Pilzkundler präsentieren hier jeden September eine große Artenvielfalt, Ergebnis eines besonders naturnahen Waldbaus. Zum Schluss werden alle Pilze bestimmt und die essbaren zubereitet und verköstigt. An die hundert Personen sind da schon zusammengekommen.

Wer alleine sammelt, kann seine Funde in vielen Landkreisen begutachten lassen. In Berlin übernimmt das zur Hochsaison der BUNDArbeitskreis »Pilzkunde und Ökologie«. Dazu die Vorsitzende Tamara PilzHunter (sie heißt tatsächlich so ...): »Einmal wöchentlich sichten wir die Körbe, bestimmen gemeinsam und sortieren die unverträglichen Fundstücke aus.«

BESSER WIRTSCHAFTEN

Entscheidend aber für den Schutz der Pilze bleibt der fortdauernde Einsatz des BUND für eine naturnahe Wald und Landwirtschaft. Weniger düngen, monotone Nadelforste in vielfältige Mischwälder umbauen, mindestens ein Zehntel der deutschen Waldfläche aus der Bewirtschaftung nehmen, im fränkischen Steigerwald einen Nationalpark schaffen – würde die Politik Forderungen wie diesen endlich Folge leisten, käme dies auch den heimischen Pilzen zugute.

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