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Was Bayern jetzt tun muss
ERNEUERBARE STATT ATOMKRAFT
ALTERNATIVEN NUTZEN!
Der BN spricht sich klar gegen Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke und für die Abkehr von fossiler Energiegewinnung aus. Dafür muss besonders in Bayern einiges passieren.
Vor allem die Themen Energieeinspa-
rungen und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sind für die Energiewende essenziell. Energie zu sparen, muss gerade in den kommenden zwei bis drei Jahren viel mehr als bisher im Fokus stehen, denn: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien braucht Zeit. Wenn jetzt Energie verschwendet wird, führt das zu einer vermehrten Nutzung von Kohle- und Gaskraftwerken.
Energiesparen, Energieeffizienz und die Umstellung von Gewohnheiten: So kann man direkt Einfluss auf Klimaschutz, Energiesicherheit und Preissenkungen nehmen. Die 5 Prozent am Strommix, die Atomkraft in Deutschland liefert, sind durch diese Maßnahmen auf jeden Fall ersetzbar. Der BUND Naturschutz fordert eine Energiesparkampagne von der Bayerischen Staatsregierung, die sowohl die Verwaltung als auch die bayerischen Haushalte informiert und unterstützt.
Beim Ausbau der Erneuerbaren muss jedoch auf die Naturverträglichkeit und auf geeignete Standorte geachtet werden. Photovoltaik (PV) und Windkraft können die Hauptlast der Energiewende tragen. Das zeigt auch die Studie der TU München und des ZAE Bayern. Hier ist in Bayern leider viel zu wenig passiert, und die Staatsregierung macht viele Fehler bei der Auswahl von geeigneten Standorten und der Naturverträglichkeit Erneuerbarer Energien.
MICHAEL REMY
BN-Referent für Energie und Klimaschutz
Bayern steht nur an siebter Stelle bei der installierten PV-Leistung pro Landesfläche, und bei der Windkraft ist Bayern sogar an letzter Stelle aller Flächenstaaten, was den Ausbau pro Quadratkilometer angeht. Vor allem die von der CSU eingeführte 10H-Regelung hat den Ausbau praktisch zum Erliegen gebracht. Das bestätigt ein Bericht des Wirtschaftsministeriums. 2021 wurde sogar nicht ein einziger neuer Genehmigungsantrag gestellt. Um überhaupt Ausbau zu ermöglichen, will die Staatsregierung die Windkraft vor allem in den Wald schieben, was oft mit dem Artenschutz schlecht vereinbar ist. Der BUND Naturschutz fordert stattdessen die sofortige Abschaffung der 10HAbstandsregel und ein klares politisches Signal, dass die Windkraft in Bayern gewollt und benötigt ist. Denn gerade sie kann Bayern im Winter mit günstigem, klimaneutralem Strom versorgen.
PROBLEMATISCH: WASSERKRAFT
Stattdessen klammert sich die Staatsregierung an den Ausbau der Wasserkraft, die nicht annähernd den zusätzlichen Strombedarf bis 2040 decken kann und zudem die Gewässerökologie massiv schädigt. Gerade noch unverbaute Flüsse wie die Salzach dürfen nicht einer fehlgeleiteten Politik zum Opfer fallen.
Die kommende Landtagswahl bietet allen Parteien die Chance, ein Konzept für eine naturverträgliche, sichere und kostengünstige Energieversorgung aufzuzeigen und uns Wähler*innen zu überzeugen. Daran sind die Regierungsparteien in Bayern bisher gescheitert!
Gemeinsam mit Greenpeace protestierte der BN vor dem AKW Isar 2 bei Landshut gegen eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.