Nr. 1/2, Februar 2014 20. Jahrgang, Fr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch
SCHWEIZ braucht Offenheit
Foto: Keystone/Alessandro Della Bella
Das Erfolgsmodell der Schweiz baut auf Innovationen und technologischem Fortschritt auf. Dazu braucht es Offenheit. Schiesst sich die Schweiz ins eigene Knie, dann freut sich die Konkurrenz. Der Wettbewerb um Talente Seite 8 ist längst global.
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UZ
Nicht ins eigene Knie schiessen Das politische Jahr 2014 beginnt mit einem Paukenschlag. Wie auch immer die Abstimmung am 9. Februar ausgeht, sie wird die Schweiz prägen. Die Schweizerinnen und Schweizer haben seit der Schwarzenbach-Initiative vor nun über vier Jahrzehnten alle Vorschläge abgelehnt, die Einwanderung zu beschränken. Sie haben zudem seit der Aushandlung der bilateralen Abkommen alle Vorschläge einer Annäherung an die Europäische Union angenommen. Diese Abstimmung freilich findet zu einem besonderen Zeitpunkt statt. Zum einen sind die Folgen der Freizügigkeit nun deutlich zu spüren. Die Mieten sind hoch, der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt gross. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass der Zustrom von EU-Bürgern abreissen wird. Es ist daher eine legitime – wenn auch keine bequeme – Frage, ob die Schweizerinnen und Schweizer das wollen. Der Zeitpunkt der Abstimmung ist zum anderen speziell, weil sich ein Wechsel der Wachstumslokomotiven abzeichnet. Hat die Schweiz seit Jahren ein höheres Wachstum als ihre Nachbarn verzeichnet, so wachsen nun die grossen EU-Länder schneller als die Schweiz. Die Eurozone dürfte die Krise nun endgültig hinter sich lassen. Die Schweiz verliert damit relativ gesehen an Attraktivität. Vor allem aber hat sich das globale Umfeld geändert: Der Standortwettbewerb wird nicht mehr in erster Linie über die Steuern ausgetragen – die Schweiz ist da nur noch gute Mitte. Er wird auch nicht mehr über die Rahmenbedingungen geführt – diese haben sich stark angeglichen. Auch die politische Stabilität ist kein Argument mehr für die Schweiz. Die häufigen wirtschaftspolitisch wichtigen Abstimmungen schaffen Unsicherheit. Der Standortwettbewerb findet über die Jagd nach Talenten statt. Wer attraktiv für die Besten und Klügsten ist, der bekommt auch Unternehmen – ob heimische Jungunternehmen oder Zuzüger aus dem Ausland. Kapital folgt heute dem Talent, nicht mehr umgekehrt. Die Schweiz ist längst nicht mehr allein in der Jagd auf Talente, wie der Schwerpunkt dieser UZ-Ausgabe zeigt. Talentierte Menschen gehen dorthin, wo sie willkommen sind. Sie wollen keine Nummern sein, die irgendwelchen Kontingenten zugeordnet werden. Eine Annahme der SVP-Initiative wäre ein Schuss ins eigene Knie.
4 K Ö PF E UND K A R R IE R E N
W IR T S C H A F T UND P O L I TI K PODIUM 7 Ex-KOF-Leiter Bernd Schips zur Zuwanderung
THEMA: OFFENE SCHWEIZ 8 11 12 13 14
Wohlstand braucht Offenheit Groupon fühlt sich wohl Berlin: Guter Nährboden für Start-ups Boston: Die Pharmaindustrie lockt Gespräch mit Prof. Thomas Straubhaar
EUROPA 16 Debatte über Personenfreizügigkeit Europa
INNOVATION 18 HTW Chur: Landkarte der Innovation
EXPORT 19 Freihandelsabkommen: Chinas Konsum zieht an CLEANTECH.CH 20 EU wirbt für Stromabkommen
UZ PR A X IS ENERGIE 22 KMU-Beratung in Energiefragen
GELD 24 Hilfe im Fonds-Dschungel 26 PK-Umfrage 13/14: Reformen sind nötig 27 Subventionen: Sotschi-Boykott
DIGITAL 28 Wie mobil arbeiten Schweizer KMU? 30 UZ-Serie: Software Fallstudien 32 Videokonferenzen im Geschäftsalltag
BUSINESS TRAVEL 33 American Airline: Megafusion drückt Preise
MOBIL 34 Etienne Henry, Nissan, über Elektromobilität
UNTERNEHMEN 36 Tremola E-Bike kommt auf den Markt 38 Blick hinter die Kulissen von Maestrani
MANAGEMENT 40 UZ-Serie: Frauen im Management 42 Risiko Management 44 Marke des Monats: Kieser Training
NETZWERKE 45 Dachverband Schweizer Interim Manager 46 Centre Patronal: Personalverleih 47 Unternehmerforum: Unterhaltsrecht
RECHT 48 AGB: Das Fundament jedes Unternehmens
BÜCHER 50 Naoko Felder-Kuzu: Mikrokredite gegen Armut
10 FRAGEN AN 51 Thomas Stiefel, CEO Retailpartners AG 52 KAPITALMARKT
Steffen Klatt klatt@unternehmerzeitung.ch
l Nr. 1/2 l 2014 l 3
D A S L ET ZT E 54 Von Ruedi Stricker
4
l Nr. 1/2 l 2014 l
UZ l KÖPFE UND KARRIEREN
Köpfe und Karrieren Directeur Romand Die Nachfolgeregelung für den Directeur Romand bei Avenir Suisse ist abgeschlossen: Tibère Adler tritt seinen Posten per 1. Juni 2014 an. Er folgt Xavier Comtesse, der pensioniert wird. Adler hat sich in der Westschweiz als CEO der Edipresse Group einen Namen gemacht. Frühere Stationen seiner Laufbahn waren eine mehrjährige Tätigkeit als Anwalt in Genf und die Rechtsberatung für den Verband Schweizer Medien. Adler verfügt über das Genfer Rechtsanwaltspatent und ist Mitbegründer und Präsident der Fondation Swiss Board Institute in Genf.
Mitteilungen für diese Rubrik: Text und Foto (300 dpi; > 1MB): blattner@unternehmerzeitung.ch
Generaldirektorin Der VR der Kongress + Kursaal Bern AG hat Elisabeth Dalucas zur neuen Generaldirektorin gewählt. Sie wird im Rahmen ihrer integralen Führungsaufgabe die Positionierung und den weiteren Ausbau von Marketing und Verkauf verfolgen. Frau Dalucas hat in Zürich, Florenz und Berlin Kunstwissenschaften und Philosophie studiert sowie ihre Erstausbildung mit einem Nachdiplomstudium an der Universität St. Gallen HSG in Kommunikation und Management abgeschlossen. Zusätzlich verfügt sie über eine fundierte Leadership-Weiterbildung.
Neuer Leiter Operations/ COO Xander Seiler heisst der neue Leiter Operations/ COO im KKL Luzern. Der Wirtschaftsingenieur FH hat seine Ausbildung 2011 mit einem Executive MBA an der Universität Zürich ergänzt. Seit 2003 ist er im Tourismus-Umfeld tätig. Während der vergangenen fünf Jahre stand er den Sportbahnen Melchsee-Frutt vor. Er verfügt über ein gutes betriebswirtschaftliches Führungsverständnis und sammelte berufliche Erfahrung als Manager Skimarkt bei der Ticketcorner AG in Rümlang. Xaver Seiler tritt die Nachfolge von Dominik Isler an, der das KKL Luzern nach sieben Jahren verlässt und CEO des Kaufleuten Zürich wird.
Managing Partner Jeannette Bours hat nach achtjähriger Tätigkeit als Geschäftsführerin der Kreativagentur Aroma das Unternehmen verlassen. Ihr Nachfolger ist ihr ehemaliger Partner und CEO der Rufener Events, Eugen Brunner. Er wird zusammen mit dem 60köpfigen Team die Kreativagentur für dreidimensionale Kommunikation weiter ausbauen. Von der Entwicklung konzeptionell starker Markeninszenierungen bis hin zur Umsetzung und Logistik bietet Aroma alles aus einer Hand.
Country Manager Schweiz Die Landesverantwortung als Country Manager bei der Dachser Spedition AG geht von Peter Bauer, der 40 Jahre im Unternehmen tätig war, über auf Urs Häner. Häner war seit 1997 Leiter der Niederlassung Birsfelden. Zu seinen Erfolgen gehören der Aufbau der internationalen Systemverkehre, einer Verkaufsorganisation, einer eigenen Zollabteilung sowie die Einführung der nationalen Stückgutlogistik. Der Speditionskaufmann war in Führungsfunktionen bei verschiedenen Transportunternehmen tätig.
Neuer Verwaltungsratspräsident Markus Dürr, ehemaliger Gesundheitsdirektor des Kantons Luzern, ist zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Suva gewählt worden. Er übernimmt die Nachfolge von Franz Steinegger. Der promovierte Tierarzt ist seit November 2009 Mitglied des Verwaltungsrats und seit 2011 auch Mitglied des Verwaltungsausschusses der Suva. Dürr studierte Veterinärmedizin an der Universität Bern. In seiner politischen Karriere brachte Markus Dürr es vom Gemeindepräsident von Malters bis zum Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements in der Luzerner Regierung.
Bereichsleiter Kommunikation/Marketing David Brügger heisst der neue Bereichsleiter Kommunikation und Marketing bei Switzerland Global Enterprise, gleichzeitig Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war er bei der HSBC Private Bank für die Kommunikation Schweiz und teilweise Europa zuständig. Davor war Brügger während sieben Jahren Leiter Corporate & Marketing Communications bei den Generali Versicherungen. Er baute eine eigene Kommunikationsund Marketing-Agentur auf und amtete er als Wirtschaftsjournalist.
President Marketing & Sales Die Franke-Gruppe hat Lars Völkel zum neuen President & Marketing Sales der Franke Kitchen Systems Division ernannt. Er wird sein neues Amt antreten, wenn seine aktuelle Aufgabe bei Nobia, Europas führendem Küchenspezialisten, beendet ist. Als Executive Vice President Luxury Retail & Professional von Nobia ist Völkel für alle internationalen Aktivitäten von Poggenpohl verantwortlich. Zuvor arbeitete Völkl für Electrolux Major Appliance Westeuropa. Er besitzt einen Abschluss für Betriebswirtschaft der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz (D).
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UZ l PODIUM
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ZUWANDERUNG
Mehr Vor- als Nachteile Ohne Zuwanderung würde die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz in Zukunft abnehmen. Um den Wohlstand zu erhalten, braucht es zusätzliche qualifizierte Arbeitskräfte. Die Vorteile der Zuwanderung überwiegen ihre Nachteile, sagt der ehemalige KOF-Leiter Bernd Schips.
VON BERND SCHIPS
Menschen ziehen aus unterschiedlichen Gründen von einem Land in ein anderes. Wirtschaftliche Motive spielen oft eine wesentliche Rolle. Der Saldo aus Ein- und Auswanderungen bestimmt die quantitative Veränderung der Wohnbevölkerung in einem Land. Wandern erheblich mehr Menschen ein als aus, kann der Bevölkerungszuwachs eine Grössenordnung erreichen, die sich spürbar auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen auswirkt. Der auf die Zuwanderung zurückgehende Anteil am Bevölkerungswachstum liegt in der Schweiz gegenwärtig bei rund einem Prozentpunkt. Häufig wird die mit der EU vereinbarte Personenfreizügigkeit dafür verantwortlich gemacht. Aber auch unter dem früheren Kontingentsystem – das heute nur noch für Einwanderungsgesuche aus Ländern ausserhalb der EU praktiziert wird – erreichte die Zuwanderung in wirtschaftlich guten Zeiten vergleichbare Anteile am Bevölkerungswachstum. Für die Personenfreizügigkeit spricht, dass der Arbeitsmarkt über die Qualifikationsstruktur der Zuwanderer entscheidet und nicht mehr ein administrativ aufwändiges, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht auch nicht zwingend effizientes Kontingentsystem. Für den Wohlstand braucht es Zuwanderung Ein Mass für den Wohlstand des Landes ist das Bruttonationaleinkommen (BNE), das im Wesentlichen durch das Bruttoinlandprodukt (BIP) bestimmt wird. Die Entwicklung des BNE entscheidet über die Grösse des zwischen Erwerbstätigen Zuwanderer mit und Nicht-Erwerbstätigen zu verteilenden «Kuchens». Das BIP-Wachstum ergibt sich aus der Veränderung des eingesetzten Arbeitsvolumens und dem Anstieg der Arbeitsproduktivität. Geht das zur Verfügung stehende Erwerbspersonenpotenzial zurück, können nur entsprechend hohe Produktivitätsfortschritte noch zu einem BIP-Wachstum führen. Ohne Zuwanderung müsste die Schweiz in den nächsten Jahren mit einer abnehmenden Wohnbevölkerung, einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung und einer Alterung der Erwerbstätigen rechnen. Zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes braucht es daher zum einen die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften, die es in der Schweiz nicht in einer zur Sicherung der Produktivitätsfortschritte ausreichenden Anzahl gibt. Zum anderen braucht die Schweiz auch die Zuwanderung von Arbeitskräften für Tätigkeiten, die einheimische Kräfte nicht erbringen können oder nicht mehr erbringen wollen. Insbesondere in Wirtschaftsbereichen mit hohen Wertschöpfungsbeiträgen mangelt es an Fachkräften. Steigende Produktivität ist vor allem für die exportierenden Unternehmen unentbehrlich, damit sie
trotz der vergleichsweise hohen Arbeitskosten auf den Weltmärkten preislich wettbewerbsfähig bleiben können. Die Zuwanderung erhält das für ein BIP-Wachstum notwendige Arbeitsvolumen, ermöglicht weitere Produktivitätsfortschritte und hilft die demographisch bedingten Probleme der Sozialwerke abzuschwächen. Ohne eine Zunahme des BIP ist eine Finanzierung der bisherigen Leistungen der sozialen Sicherungssysteme nicht möglich. Zuwanderung bringt mehr Voteile Aufgrund der Zuwanderungen fürchten viele ein nicht mehr zu bewältigendes Bevölkerungswachstum. Aber schon in den 70er-Jahren prognostizierten Experten irrtümlich einen Anstieg der Wohnbevölkerung auf zehn Millionen. Auch heute darf nicht einfach davon ausgegangen werden, dass der Zustrom aus den EU-Ländern anhalten wird. In vielen EU-Ländern unterscheiden sich die demographischen Verhältnisse kaum von der Situation in der Schweiz. Das Erwerbspersonenpotenzial wird in diesen Ländern abnehmen, die Löhne deshalb ansteigen und die Foto: Keystone/Alessandro Della Bella
Hochschulabschluss machen heute 50 Prozent aus.
wirtschaftlichen Motive zur Auswanderung an Bedeutung verlieren. Die Zuwanderung bringt für die Schweiz unter dem Strich mehr Vor- als Nachteile und schafft gute Voraussetzungen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Ein nennenswerter Lohndruck, eine Verdrängung einheimischer Arbeitskräfte und ein Anstieg der Arbeitslosenquote sind nicht zu befürchten. Der höhere Ausländeranteil an der Arbeitslosigkeit geht auf die Vergangenheit, das heisst auf die Zuwanderung mehrheitlich gering qualifizierter Arbeitskräfte unter dem Kontingentsystem zurück. Der Anteil der Zuwanderer mit Hochschulbildung ist heute wesentlich höher als früher und liegt bei rund 50 Prozent. Die dadurch erzielten Einsparungen im Bildungssektor sind beträchtlich. Für Verkehrsstaus, eine Zersiedlung der Landschaft, stark steigende Mieten und Immobilienpreise kann die Zuwanderung nicht allein verantwortlich gemacht werden. Diese Fehler sind hausgemacht und durch die wandelnden Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung mit verursacht.
BERND SCHIPS Der Autor ist emeritierter Professor für Nationalökonomie der ETH Zürich. Er war langjähriger Leiter der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). Bis 2006 war Schips Editor-in-Chief des CIRET/ OECD Journal of Business Cycle Measurement and Analysis.
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UZ l TITELTHEMA
WETTBEWERB UM TALENTE
Wohlstand braucht Das Schweizer Erfolgsmodell bröckelt. Das goldene Dreieck aus Werkplatz, Finanzplatz und guter Ausbildung passt immer weniger zusammen. Dabei ist die Konkurrenz aufstrebender Regionen gross. Ob Boston, Berlin oder Israel – die heutigen Wachstumsregionen sind offen und ziehen Talent an. Und mit dem Talent kommt das Geld.
TEXT STEFFEN KLATT
Die duale Berufsbildung, zu Recht als Erfolgsmodell bezeichnet, bildet gute Laborassistenten und Uhrmacher aus. Aber keine Forscher
Stefan Borgas ist begeistert. Nirgendwo gebe es mehr Wissenschaftler pro Einwohner als in dem Land, in dem er nun lebe, sagte der Deutsche am Swiss Innovation Forum in Basel. Nach dem Silicon Valley in Kalifornien finde sich hier die höchste Konzentration von Jungunternehmen. Aus seinem Gastland seien mehr Unternehmen an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq kotiert als aus der Europäischen Union und China zusammengenommen. Die Schweiz? – Nein, Israel. Borgas war zwar von 2004 bis 2012 Chef des Basler Chemie- und Pharmaunternehmens Lonza. Aber inzwischen ist er Chef von Israel Chemicals. Und er ist begeistert über die Innovationskultur im kleinen Land am östlichen Mittelmeer. In der Medizin, der Medizintechnik, der Landwirtschaft, der Militärtechnik und der Informatik gehört Israel zu den weltweiten Technologieführern.
und keine Weltklasse-Marketingleute.
Risikokapital fliesst nach Berlin und Boston Doch auch anderswo geht die Post ab. Berlin ist längst zur Hauptstadt der nächsten Welle der Internetpioniere geworden. Wer eine Idee hat, geht nach Berlin. Mit etwas Geduld und Glück findet sich dort auch Geld – Berlin zieht inzwischen auch Investoren an. So hat die Firma 6Wunderkinder – Name ist hier Programm – vom amerikanischen Risikokapitalfonds Sequoia 13 Millionen Dollar für die Weiterentwicklung ihres digitalen Zettelkastens bekommen. Die innovativen Zentren der Welt kämpfen nicht nur um die Unternehmen der Zukunft, sondern auch um diejenigen der Gegenwart. Das hat 2012 Genf schmerzhaft zur Kenntnis nehmen müssen. Da schloss die deutsche Merck ihre Tochtergesellschaft Serono, einst das grösste Biotechnologieunternehmen der Welt, um die gesamte Forschungsabteilung auszulagern – nach Boston. Die Metropole Neuenglands ist längst zum globalen Zentrum der Biotechnologie geworden. Auch Schweizer und ihre Unternehmen folgen dem Ruf Bostons. Hansjörg Wyss, der sein Milliardenvermögen mit der Medtechnikfirma Synthes gemacht hat, hat über 100 Millionen Dollar einem Institut vermacht, das sich der Entwicklung von marktfähigen Produkten auf der Grundlage der Nachahmung der Natur verschrieben hat. Und Novartis gibt gerade 600 Millionen Dollar aus, um seine Präsenz im Grossraum Boston zu erweitern. Ohne Pharma nur noch Mittelmass Noch lobt Joe Jimenez die Schweiz. «Das ist der beste Ort, Innovationen zu machen», sagte der Novartis-Chef den in
bestem amerikanischen Stil ausgewählten Teilnehmern am Vorabend des Swiss Innovation Forums. Der Arbeitsmarkt sei gut, die Steuern in Ordnung, die Innovationskultur hervorragend. Aber der Innovationsplatz Schweiz sei gefährdet, sagte er mit Blick auf die Abstimmungen zur Personenfreizügigkeit. Eine Warnung, keine Drohung. Der Wohlstand der Schweiz hängt zu einem guten Teil an der Pharmaindustrie. Sie steht für 40 Prozent der Exporte. Sie steht auch für das gute Abschneiden der Schweiz in den Ranglisten der innovationsstarken Länder. Ohne die Ausgaben der Pharmaindustrie für Forschung und Entwicklung und ohne die Patente von Novartis, Roche und anderen Pharma- und Biotechnologieunternehmen wäre die Schweiz in Sachen Innovation nur noch Mittelmass. Und Mittelmass reicht nicht, das hohe Lebensniveau der Schweiz zu halten. Schweiz wird überholt Schon jetzt zeigt die Schweiz Schleifspuren. Das Wachstum lässt sich mit 1,8 Prozent – so die Erwartung des Internationalen Währungsfonds für 2014 – im europäischen Vergleich sehen. Aber weltweit ist es eben nur Mittelmass. Grossbritannien wächst nach IWF-Schätzung um 1,9 Prozent, die USA um 2,6 Prozent, Israel um 3,1 Prozent und Singapur um 3,4 Prozent – alles wichtige Wettbewerber unter den Wissensgesellschaften. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft noch wichtiger ist die Arbeitslosigkeit. Und die wächst. Die derzeitigen 4,7 Prozent, die das Bundesamt für Statistik nach internationalen Standards ausweist, sind der dritthöchste Wert in der Schweiz seit dem Anfang der 90er Jahre – nur in Krisenzeiten war er höher. Er ist zudem höher als in den angrenzenden deutschsprachigen Regionen: Bayern und Baden-Württemberg, beide grösser als die Schweiz, haben eine niedrigere Arbeitslosigkeit als die Schweiz; auch Vorarlberg steht besser da als die Eidgenossenschaft. Die Jugendarbeitslosigkeit übersteigt in der Schweiz, wiederum nach internationalen Standards gerechnet, bereits 10 Prozent. Damit fällt die Schweiz gegenüber seinen beiden deutschsprachigen Nachbarn im Norden und Osten zurück. Österreich kommt auf 9,2 Prozent, Deutschland auf 8,8 Prozent – und das trotz der Problemregionen im Osten und im Ruhrpott. Goldenes Dreieck des Erfolgs Die Schweiz hat während Jahrzehnten gut von ihrem goldenen Dreieck gelebt: ein starker und innovativer Werkplatz, ein gut geschmierter Finanzplatz und gut ausgebildete Arbeitskräfte. Dieses Dreieck wurzelt noch im
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Offenheit
Globale Spitzenuniversität: Der Sitz des Departements Chemie an der ETH Zürich am Hönggerberg. Foto: Keystone/Gaetan Bally
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UZ l TITELTHEMA
Fortsetzung von Seite 8
19. Jahrhundert Alfred Eschers und der anderen Pioniere der Industrialisierung, hat sich stetig weiterentwickelt und nie harte Brüche erlebt. Das unterscheidet die Schweiz von Deutschland mit seinen Weltkriegen oder von Grossbritannien mit seiner gezielten Deindustrialisierung. Die Schweiz war gleichsam das bessere Deutschland oder das klügere Grossbritannien. Dieses goldene Dreieck wird seit den 90er Jahren durch die Globalisierung auf die Probe gestellt. Lange hatte es so ausgesehen, als würde die Schweiz die Globalisierung gut meistern. Der Werkplatz hat seine Rolle in der neuen globalen Arbeitsteilung gefunden: In der Schweiz wird geforscht, entwickelt, das Pilotprojekt gebaut und das ganze vermarktet; in Osteuropa oder Asien wird produziert. Auch der Finanzplatz hat sich globalisiert: Von hier aus wird Vermögensverwaltung für die Reichen der Welt betrieben. Und die Arbeitskräfte sind noch immer gut. Klassischer Werkplatz fällt zurück Doch die drei Ecken des Dreiecks passen nicht mehr zusammen. Die klassischen Branchen des Werkplatzes verlieren an Gewicht. Das hat in den 90er Jahren die Textil- und die Bekleidungsindustrie zu spüren bekommen. Das bekommt jetzt eine der Perlen der Schweiz zu spüren, die Maschinenindustrie. Ihre Beschäftigung geht rasant zurück. Dagegen gewinnen diejenigen Branchen, die besonders viel Hirn brauchen oder besonders viel geschicktes Marketing: die Pharmaindustrie, die Uhrenindustrie. Das gilt sogar für die scheinbar so «langweilige» Lebensmittelindustrie: Der Schweizer Käse verkauft sich nur mässig im Ausland; Nespresso dagegen ist ein Renner. Diese Erfolgsbranchen brauchen allerdings andere Köpfe. Nicolas Hayek, der die Schweizer Uhrenindustrie wieder auf den Erfolgspfad gebracht hat, kam aus dem Ausland. Während die Uhren selbst noch von Schweizern (und Grenzgängern) hergestellt werden, ist die Werbung – und erst sie macht aus den Zeitmessern Erfolgsmodelle – global ausgerichtet. Nespresso warb sich mit George Clooney zum Erfolg, nicht mit Roger Federer. Und die Pharmaindustrie könnte ohne die besten Köpfe aus aller Welt nicht funktionieren. Die Schweiz ist zu klein, um den Novartis-Campus in Basel, die Labors von Roche auf der anderen Rheinseite und das Pharma-Cluster in Zug mit Fachkräften zu versorgen. Duale Berufsbildung kommt unter Druck Damit kommt das Kernstück der klassischen Werkplatz-Ausbildung unter Druck: Die duale Berufsbildung, zu recht als Erfolgsmodell bezeichnet, bildet gute Laborassistenten und Uhrmacher aus, aber keine Forscher und keine Weltklasse-Marketingleute. Auch die Schweizer Fachhochschulen, eigentlich eine kluge Antwort auf den wachsenden Bedarf nach hochqualifizierten Fachkräften in der Wissensgesellschaft, sind gute Ingenieure, aber nicht zwingend gute Verkäufer oder Innovatoren. Die beiden ETH, beide globale Spitzenuniversitäten, versuchen immerhin Innovatoren heranzubilden. Die Technoparks in Zürich und Lausanne sind inzwischen mit Dutzenden Firmen bestückt. Doch anders als ihre «Mütter» sind sie nicht globale Spitze. Sie sind Dienstleister mit regionaler Ausstrahlung für kleine Unternehmen mit universitärem Hintergrund. Kaum Risikokapital Auch die dritte Ecke des goldenen Dreiecks bröckelt. Der Finanzplatz hat sich in den 90er Jahren ins Investmentbanking und in die internationale Vermögensverwaltung
verabschiedet. Die Nachwirkungen sind teuer und treffen in den kommenden Monaten vor allem diejenigen, die eigentlich das Rückgrat der KMU-Finanzierung bilden: die Kantonalbanken. Das Jahr 2014 wird eine Reihe von US-Bussen für Banken sehen, deren Auftrag eigentlich in der Finanzierung der regionalen Wirtschaft lag. Vor allem aber hat es der Finanzplatz Schweiz in den guten Jahren verpasst, eine Infrastruktur zur Finanzierung der Unternehmen von morgen aufzubauen. Es gibt Risikokapitalgeber in der Schweiz, aber ihr Geld fliesst meist ins Ausland – und es kommt auch vor allem aus dem Ausland. Während amerikanische Pensionskassen einen Teil ihrer Anlagegelder auch an Beteiligungsgesellschaften leiten, halten sich Schweizer Pensionskassen da zurück. Erfolg ist nicht kopierbar Erfolgsmodelle sind nicht kopierbar. So wie das einstige goldene Dreieck der Schweiz nicht anderen Ländern und Regionen übergestülpt werden konnte, so kann sie jetzt nicht einfach ein anderes Modell nachahmen. Israel etwa, die neue Heimat von Stefan Borgas, ist ein Spezialfall. Das sagt Borgas auch Die Schweiz ist zu klein, um den ganz offen: Die starke Stellung des Militärs, in der jeder – und Novartis-Campus in Basel, die Labors eben auch jede – Israeli dienen muss, spielt ebenso eine Rolle von Roche auf der anderen Rheinseite wie die feindliche Umgebung. Israel muss Erfolg haben, das und das Pharma-Cluster in Zug mit schafft Durchsetzungskraft. Die gute Vernetzung in die USA gibt Fachkräften zu versorgen. Zugang zu Kapital. Berlins Stärke wiederum sind die niedrigen Lebenshaltungskosten und die grossen freien Flächen. «Berlin hat eine funktionierende Subkultur, zu der auch Musik und Mode gehören, und das Leben ist noch bezahlbar», sagt Simon Schaefer, einst selbst Firmengründer und nun Risikokapitalist in Berlin. Die kleine und teure Schweiz kann da nicht mithalten. Boston mit seinen Spitzenuniversitäten wie Harvard und dem Massachusetts Institute of Technology wäre noch am ehesten mit der Schweiz zu vergleichen – wenn da nicht der grosse amerikanische Markt wäre und die Risikokapitalgesellschaften und auch der Staat mit seinen Milliardenaufträgen. Inzwischen ist der Zug wohl auch abgefahren: Die Konzentration von Unternehmen aus der gleichen Branche ist inzwischen unschlagbar. Menschen ziehen Menschen an, dieser Allgemeinplatz gilt auch in der Wirtschaftsförderung. Sexy, aber nicht mehr arm So ähnlich sagte es auch Stefan Borgas in Basel: Die Offenheit für Einwanderer sei ein Grund für den Erfolg Israels als Innovationsstandort. Und Klaus Wowereit hat den Erfolg seiner Stadt darauf aufgebaut, dass es Menschen auf aller Welt anzieht. Berlin sei arm, aber sexy, hatte der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt vor einem Jahrzehnt gesagt. Dutzende Millionen kamen als Touristen, Hunderttausende blieben, vor allem junge Leute. Heute ist Berlin immer noch sexy, aber nicht mehr so arm – und auch nicht mehr ganz so billig – wie vor einem Jahrzehnt. Wowereit will, dass es so bleibt. «Wir brauchen eine Willkommenskultur», sagt er. Wer kommt, solle sich wohlfühlen. Wohlstand braucht Offenheit. Und Offenheit ist mehr als eine Aufenthaltserlaubnis. Die Schweiz hat in den vergangenen Jahren Hunderttausende bestens qualifizierter Europäer angezogen. Sie könnten ebenso rasch wieder weg sein, gerade jetzt, da die Wirtschaft in Europa wieder anzieht.
TITELTHEMA l UZ
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INTERNATIONALER WIRTSCHAFTSPLATZ SCHAFFHAUSEN
Groupon fühlt sich wohl Der amerikanische Internethändler Groupon hat seit zwei Jahren seine internationale Zentrale in Schaffhausen. Für die Stadt am Rhein sprachen die Offenheit der Behörden, die Internationale Schule und die zentrale Lage nahe am Flughafen. Der Europachef Antonino DeSapio will bleiben – und ausbauen.
TEXT STEFFEN KLATT, SCHAFFHAUSEN
Der 4. November 2011 ist für Antonino DeSapio ein wichtiger Tag gewesen – wie auch für seinen Arbeitgeber. An diesem Freitag ging Groupon an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq an die Börse. DeSapio stand daneben, als der Börsenneuling traditionell den Handelstag einläutete. Schon am Montag danach stand DeSapio in Schaffhausen. In einem historischen Lagerhaus am Rhein richtete er nun das internationale Hauptquartier von Groupon ein. Er war der erste Angestellte in Schaffhausen – und Groupons erster Expat überhaupt. Glaswände und Tischfussball Seither ist Groupon in Schaffhausen auf 60 Mitarbeiter angewachsen – «und wir werden weiterwachsen», sagt DeSapio. Statt der halben Etage, die das Unternehmen zu Beginn angemietet hatte, erstre-
cken sich die Büros nun auf anderthalb Etagen. Die Büros sind offen, auf den Arbeitsplätzen tragen grüne Fähnchen den Namen der Mitarbeiter. Transparenz überall: Die Sitzungsräume und die wenigen Einzelbüros sind nur mit Glaswänden abgetrennt. In einer Ecke der Etage stehen ein Fussballtisch für mindestens vier Spieler und ein grosser Billiardtisch – «den haben wir vom Vormieter übernommen», sagt DeSapio. Die Firmenkultur ist noch ganz auf Start-up eingestellt, das Unternehmen ist erst fünf Jahre alt. «Wir arbeiten alle an einem gemeinsamen Ziel.» Selbst die Lage in Schaffhausen erinnert DeSapio an seine Anfänge in Chicago. Auch dort habe sich Groupon in einem alten Lagerhaus am Fluss niedergelassen. Hilfreiche Wirtschaftsförderer Der 34-Jährige arbeitet gern in Schaffhausen. Von hier aus betreut er die internationalen Märkte des Schnäppchenhändlers,
Groupon richtete sich am Rheinufer in Schaffhausen ein. Die Büro befinden sich im Dachstock des Güterhofs an der Schifflände.
Foto: zVg/Güterhof
in Europa ebenso wie in Asien. Warum gerade Schaffhausen? Schliesslich ist Groupon dank Übernahmen in vielen Märkten Europas aktiv, ist in London und Berlin präsent. «Schaffhausen ist ideal gelegen», sagt DeSapio. Dank des nahen Flughafens kann er innerhalb eines Tages irgendwohin nach Europa fliegen und abends wieder zu Hause sein. Es gibt Direktverbindungen nach Chicago zum Sitz von Groupon ebenso wie Direktverbindungen nach Asien. Auch die Zeitzone stimmt: Morgens mit den Kollegen in Asien sprechen, abends mit den Kollegen in Chicago – kein Problem. Für Schaffhausen sprach auch die Offenheit der Behörden – «very helpful», sagt DeSapio, sehr hilfreich. Die Schaffhauser Wirtschaftsförderung habe auf der Suche nach Büros geholfen. «Das ist ein wichtiges Argument für Schaffhausen gewesen.» Die Steuern hätten natürlich auch für die Schweiz gesprochen. Aber das sei nur ein Argument unter mehreren gewesen. Internationale Schule Die Internationale Schule in Schaffhausen dagegen sei zentral. Denn viele seiner Mitarbeiter seien aus dem Ausland gekommen, aus Europa ebenso wie aus Fernost. Auch für DeSapio persönlich war eine englischsprachige Schule wichtig. Seine jetzt siebenjährige Tochter war bereits in Chicago eingeschult worden, sie kann jetzt weiter auf eine englischsprachige Schule gehen, gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder. Die Familie fühlt sich wohl in Schaffhausen. Er selber sei ausserhalb New Yorks aufgewachsen, also ebenfalls nicht in einer Grossstadt. Seine Frau, aufgewachsen als Tochter eines Audi-Ingenieurs in Ingolstadt, fühlt sich in Schaffhausen noch wohler als in Chicago. «Sie liebt die Ruhe hier.» DeSapio windet seiner neuen Heimat ein Kränzchen. «Schaffhausen ist überraschend offen.» Und wenn sie mal etwas anderes sehen wollten, dann gingen sie für ein längeres Wochenende nach Istanbul oder an den Strand in Barcelona. Er und seine Familie wollten jedenfalls noch einige Jahre in Schaffhausen bleiben. Auch die Mitarbeiter sind gern in der Stadt am Rhein. Die eine Hälfte lebe in Schaffhausen – «sie geniessen es, zu Fuss ins Büro zu kommen.» Die andere Hälfte lebe in Zürich – «in Amerika wäre das keine Distanz.» Nur einmal muss DeSapio lange überlegen. Ob er etwas vermisse? «Darüber habe ich eigentlich nie nachgedacht.»
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START-UPS IN BERLIN
Guter Nährboden Die Subkulturen in der Mode, dem Design und der Kunst bilden den Nährboden für Neugründungen, gerade in der Technologiebranche. Die Dynamik ist stärker als in London oder New York, sagt Simon Schäfer, Gründer des Start-up-Zentrums Factory.
INTERVIEW CAROLINE AUSSERER, BERLIN
Berlin hat den Ruf, die europäische Hauptstadt der Internetfirmengründungen zu sein. Zu Recht? Simon Schäfer: Vergleichen wir die Unternehmensverkäufe und Börsengänge zwischen London und Berlin, zeigt sich, dass London ein 16faches des Exitvolumens aufzuweisen hat. Schauen wir uns hingegen die Neugründungen an, hat Berlin sehr viel Zuwachs erlebt in den letzten Jahren. Die McKinsey Studie hat rausgefunden, dass im Jahr 2012 zum ersten Mal die Technologiebranche mehr zur Wirtschaftsleistung der Stadt beigetragen hat als die Immobilienbranche. Das ist für eine Stadt wie Berlin, in der so viel gebaut wird, signifikant. Was macht Berlin so anziehend für Jungunternehmen? Berlin bietet der neuen Gründergeneration einen guten Nährboden, weil die Stadt den Kontakt zu Subkulturen aufrechterhalten hat. In Berlin habe ich einen starken Kontext zu Inspiration und zu Ressourcen, eine sehr präsente Fashion-, Kunst- und Designszene. Die interessantesten Gründer kommen oft aus kreativen Berufen. Wird Berlin auf Dauer anziehend bleiben? Für Berlin spricht noch mehr: Zum einen hat die Stadt wegen der Subkulturen eine große Anziehungskraft für Ausländer und eine gute internationale Positionierung. Zum anderen gibt es in Berlin kaum sozial homogene Nachbarschaften. Dieser Schmelztiegel ist ein Nährboden für Leute mit Ideen. Die Start-up-Kultur ist eine sehr offene und eigentlich die positivste Ausprägung des Kapitalismus. Sie braucht einen soziodemografischen Kontext, der nicht zu einengend ist. Dafür hat Berlin von seiner Historie her wunderbare und seltene Eigenschaften, die ich in London oder New York so nicht finde. Hier gibt es eine wahnsinnige Dynamik und ich behaupte, es wird noch viele Jahre so bleiben.
Was bringen neue Internetfirmen? Das Interessanteste am Thema Start-ups ist, dass wir quasi akademisch Ideen ausprobieren und antizipieren zu scheitern. Das Ausprobieren von Geschäftsideen treibt Innovation, Fortschritt und Wohlstand an. Programmierer sind die Ingenieure der Zukunft. Wenn wir unsere Gesellschaft weiterentwickeln wollen, darf sich die Ingenieursleistung nicht darauf beschränken, Produkte aus Erdöl herzustellen. Es geht auch um immaterielle Werte. Das Internet und die neuen Formen der sozialen Interaktion sind sehr wichtig. Wenn Europa daran nicht partizipiert und dieses Spielfeld allein dem Silicon Valley oder den Chinesen überlässt, nehmen wir an der Zukunft nicht mehr so teil, wie wir es gewohnt waren.
Der Schmelztiegel aus Subkulturen und sozial homogenen Nachbarschaften ist ein Nährboden für Leute mit Ideen. Foto: Keystone/Georg Knoll
Was braucht es, damit Start-ups erfolgreich werden? Es gibt zwei Komponenten: Wir brauchen erfahrene Gründer, aber auch solche, die bereit sind, Start-ups zu finanzieren. Insbesondere in der ersten Phase der Geschäftsgründung, der sogenannten «Angelphase» brauchen wir viel mehr Leute, die eine Idee so formulieren und entwickeln können, dass sie erfolgreich wird. Das Schwierigste ist in der frühen Phase, das richtige Team aufzubauen. Eine Geschäftsidee ist es ähnlich wie ein Lebewesen: Sie hat eine Geschichte, das bedeutet, auch alle bisherigen Investoren sind relevant. Es ist wichtig, «Angels» an Bord zu nehmen, die bekannt sind und für diese Art der Geschäftsidee eine ZUR PERSON Simon Schäfer ist Partner in der Berliner Investmentgesellschaft JMES Investments und gründete 2011 mit Udo Schloemer den Startup Campus Factory. Die Factory ist ein Campus für Startups in den verschiedenen Startphasen. In einem alten Brauereigelände in Berlin Mitte werden auf 16 000 Quadratmetern ab dem zweiten Quartal dieses Jahres knapp 500 Menschen arbeiten. Bereits 1997 arbeitete Schäfer als Designer für verschiedene deutsche Startups. Sein eigenes Start-up ImmoCommerce bietet Immobilienmaklern einen One Stop Shop für Online Marketing.
eigene Geschichte mitbringen. Diese «Angels» sind für spätere Investoren eine Art Gütesiegel. Wie passt das Konzept der Factory dazu? Die Factory ist ein Campus für Start-ups verschiedener Phasen an einem Ort. Es ist ein weltweit einzigartiges Konzept. Mit dabei sind Lokalhelden wie Soundcloud oder die 6Wunderkinder, aber auch Giganten wie Mozilla Google sowie kleine und neue Start-ups. Uns ist wichtig, dass die Unternehmen innovativ sind und etwas an die Community zurückgeben in Form von Veranstaltungen, Wissenstransfer oder Mentorprogrammen. Wir stellen einen Ort bereit, an dem sich das alles entwickeln kann. Aber wir sind nicht diejenigen, die leiten und lenken, das soll die Szene selber tun. Unser Plan ist lediglich, dem Wachstumspotential einen Ort zu geben. Sie haben auch in der Schweiz gearbeitet. Was spricht für oder gegen eine Unternehmensgründung im eigenen Land? Für eine Unternehmensgründung in der Schweiz sprechen die Rahmenstabilität sowie gut ausgebildete Mitarbeiter und natürlich die wertvolle Mehrsprachigkeit. Dagegen spricht die Marktgröße, dies gilt auch für Deutschland und sogar für Europa, obwohl Europa noch nicht als ein Markt begriffen wird. Für eine Unternehmensgründung in Deutschland spricht wenig, wenn es nicht Berlin ist. Es gibt zwar einen hohen Bildungsstand, wir sind Bestandteil und Motor eines stabilen Währungssystems und es herrscht das Verständnis, sich europäisch orientieren zu müssen. Aber die Sprache spricht klar dagegen – und der Rest Deutschlands hat nicht die günstigen Voraussetzungen Berlins.
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PHARMAMETROPOLE BOSTON
Die Pharmaindustrie lockt Der Grossraum Boston ist auf dem besten Weg, zur Welthauptstadt der Pharmaindustrie zu werden. Gerade europäische Unternehmen wie Novartis, Sanofi Aventis und GlaxoSmithKline investieren massiv in der unmittelbaren Umgebung der Spitzenuniversitäten Harvard und MIT.
TEXT JOHN DYER, BOSTON
Novartis ist nicht alleine. Das Schweizer Pharmaunternehmen investiert gerade Millionen Franken, um seine Büros und Forschungseinrichtungen in Cambridge, Massachusetts zu erweitern. Die Stadt, die von Boston nur durch den Charles River getrennt ist, hat durch das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die Universität Harvard weltweiten Ruhm als Wissenschaftshochburg erlangt. Das wollen neben Novartis auch andere Unternehmen nutzen. Investitionen halten an Die britischen Firmen AstraZenca und GlaxoSmithKline, Pfizer aus den USA, Frankreichs Sanofi Aventis oder Shire aus Irland bauen gerade an insgesamt 186 000 Quadratmetern Arbeitsfläche. In Kendall Square, einem ehemaligen Industriegelände mit Backsteinhäusern, haben Unternehmen der Biotechnologiebranche seit 20 Jahren ein Zuhause gefunden. Es ist die Antwort von Novartis und seinen Wettbewerbern auf das Silicon Valley. Die Offiziellen der Stadt Cambridge haben gerade erst eine Fläche von 130 000 Quadratmetern in Kendall Square zur Bebauung freigegeben. Weitere 150 000 Quadratmeter befinden sich in der Planungsphase. Berichten zufolge investiert die Biotechnologiebranche insgesamt zwei Milliarden Dollar in dem Areal. Aber es sind nicht nur die Branchengiganten, die es nach Kendall Square zieht. Zahllose Jungunternehmen entstehen und verschwinden teilweise auch wieder. In kleinen Büros und Laboren sind Arbeitsplätze für einige hundert Dollar pro Monat zu haben. Auch um die Büros herum hat das hohe Investitionsvolu-
Die Pharmaindustrie sucht die Nähe zu den Spitzenuniversitäten Harvard und MIT. Im Grossraum Boston investiert sie in Milliardenhöhe.
Foto: Keystone/Caro Muhs
men zu steigenden Preisen geführt. Wer es trotzdem in die Klubs der Stadt wagt, erlebt eine schicke Partyatmosphäre, die von den zahlreichen Studenten geschaffen wird. «Die Menschen, die hier arbeiten, halten diese Gegend für einen der aufregendsten Orte der Welt», meint Mark Fishman, Präsident des Instituts für Biomedizinische Forschung von Novartis. Hochschulen konkurrieren miteinander Nur einige Kilometer entfernt verbaut die Universität Harvard eine Milliarde Dollar für wissenschaftliche und ingenieurswissenschaftliche Einrichtungen auf der anderen Seite des Charles River. Während der Finanzkrise wurden die Arbeiten unterbrochen, doch nun läuft die Fertigstellung, um dem Rivalen MIT Paroli zu bieten. Doch nicht nur die beiden Schwergewichte liefern sich einen Wettkampf um die besten Forschungsergebnisse. Auch die Boston University und die Tufts University wollen mitmischen und die Medical School der University of Massachusetts ist mit ihrem Standort Worcester auch nur 65 Kilometer von Boston entfernt. «Boston und der Großraum Massachusetts sind für medizinische und
klinische Arbeitsfelder der lebhafteste Standort der Welt», glaubt Dr. Omar Amirana, Direktor für Biowissenschaften bei Allied Minds, einer Beteiligungskapitalgesellschaft aus der Gegend. Investoren schieben Boston an Firmen wie Allied Minds sind eine der großen Antriebskräfte bei der Entwicklung hin zur führenden Region in Sachen Biowissenschaften. Laut Xconomy belegt Boston in diesem Jahr den ersten Platz in Hinsicht auf Börsengänge von Biotechnologieunternehmen. Acht Börsengänge brachten insgesamt 770 Millionen Dollar ein. Das macht 40 Prozent der gesamten Branche in den USA aus, teilt NEA, eine weitere Beteiligungskapitalgesellschaft, mit. Das Unternehmen hat auch herausgefunden, dass 25 Prozent aller Biotechnologiekonzerne der USA rund um Boston ansässig sind. Forscher, Unternehmer und Investoren hoffen dabei stets auf den großen Wurf. Neue Medikamente sind selten geworden und Generika haben bei den Herstellern zu Gewinneinbußen geführt. Laut der Forschungsgruppe EvaluatePharma USA haben Wissenschaftler aus Boston allein im Juli 343 Medikamente getestet.
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THOMAS STRAUBHAAR, ÖKONOM UND DIREKTOR DES HWWI ZUR ZUWANDERUNGSINITIATIVE
«Sie geht am Thema vorbei» Die anstehende Volksinitiative möchte der Zuwanderung einen Deckel setzen. Sie suggeriert, die Existenz der Schweiz hänge von der Zahl der Einwanderer ab, und das sei völlig verfehlt, sagt Thomas Straubhaar, Ökonom und Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).
Würde die vorgeschlagene Kontingentierung die Probleme nicht lösen? Sie geht am Thema vorbei. Die Initiative suggeriert, dass die Existenz der Schweiz von der Zahl der Einwanderer abhänge, und das ist völlig verfehlt. Die Initiative ist eine typische Politisierung. Ein absolut minoritäres Phänomen wird zu einem gesellschaftlichen Problem hochstilisiert, um Wähler zu mobilisieren, die dann das Gefühl haben, man kümmere sich um etwas, das aber gar kein Problem ist.
INTERVIEW LUKAS STUDER
Wieso profitiert die Schweiz von der Zuwanderung? Thomas Straubhaar: Erstens bringt sie zusätzliche Arbeitskräfte ins Land, die gleichzeitig als neue Konsumenten den Schweizerischen Binnenabsatzmarkt vergrössern. Diese zwei langfristigen Effekte sind eine wichtige Voraussetzung für Wirtschaftswachstum. Zweitens hilft die Zuwanderung, den Arbeitsmarkt zu glätten, entweder indem fehlende Arbeitskräfte kurzfristig ersetzt werden oder indem zugewanderte Menschen das Land auch wieder verlassen. Letzteres half in den 80er-Jahren, einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz zu verhindern. Ein Teil der Arbeitslosigkeit wurde exportiert. Der dritte Effekt ist, dass die Zugewanderten im Durchschnitt pro Kopf rund 18 000 Franken netto in die Schweizer Staatskassen einzahlen. Das entlastet den Staatshaushalt. Und zuletzt ist das Bevölkerungswachstum dank der Zuwanderung langfristig gesichert, obwohl die Bevölkerung im gesamten umliegenden Europa stagnieren oder zurückgehen wird.
Die zugewanderten Werktätigen sind Nettozahler in die Staatskassen. Könnten sie die demografischen Probleme unserer Sozialwerke lösen? Das wäre eine völlig überzogene Erwartung und genauso populistisch, wie die Zuwanderung zum Schreckbild zu erklären. Die Zuwanderung ist keine eierlegende Wollmilchsau, die alle Problem lösen kann. Dafür ist sie selbst in der Schweiz quantitativ zu bedeutungslos. Wir müssen unterscheiden zwischen dem Bestand und dem jährlichen Zufluss. Der Bestand ist mit einem Drittel zwar sehr gross. Doch all diese Initiativen wollen den jährlichen Zufluss verändern, und der ist marginal. Gemessen an acht Millionen Einwohnern, sind 80 000 Menschen gerade mal ein Prozent.
Weshalb kommen die Leute in die Schweiz? Die Schweiz ist für Zuwanderer unglaublich attraktiv. Sie ist ein reiches Land mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und hohen Löhnen, sie ist politisch stabil und bietet eine hohe Rechtssicherheit. Vom Ausland aus sieht die Schweiz einem Paradies ähnlich. Das führt dazu, dass die Schweiz für Leute aus dem Euro-Raum dank der Personenfreizügigkeit ein attraktives Zuwanderungsziel ist.
Aber vorübergehend könnte man doch Engpässe ausgleichen. Das ist eine gefährliche Politik. Man kann mit dem Computer ausrechnen, wann genau Leute welcher Altersklasse fehlen und so vorübergehend die Engpässe ausgleichen. Aber dieses Vorgehen ist hochriskant und löst die strukturellen Probleme langfristig nicht. In den 60er-Jahren wollte man mit den Gastarbeitern Probleme auf diese Art lösen. Man meinte genau herauslesen zu können, wie viele Gastarbeiter wie lange gebraucht würden. Das war und ist eine riesige Illusion. Bei der Zuwanderung geht es um Menschen, und Menschen sind zu komplex, als dass Berechnungen ihr Verhalten voraussagen könnten.
Wie erklären Sie sich, dass wir über Zuwanderungsthemen derart emotionalisiert debattieren? Das ist eine historische Konstante der Schweiz und bis zu einem gewissen Grad verständlich. Die Schweiz gehört weltweit zu den Ländern, in denen der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund am höchsten ist: In der Schweiz hat jeder Dritte seine Wurzeln im Ausland. Wir sind genauso ein klassisches Einwanderungsland wie die USA und Kanada oder Australien und Neuseeland. Bei dieser Masse ist Migration natürlich ein Thema, das die Leute emotionalisiert und das instrumentalisiert werden kann, sei es von den Medien oder von einzelnen Parteien. Sie bekommen mit diesem Thema Aufmerksamkeit, die sie sonst nicht hätten. Wie beurteilen Sie die Zuwanderungsinitiative? In der langen Reihe von Zuwanderungsinitiativen ist sie eine weitere. Sie zeigt, wie hoch emotional dieses Thema in der Schweiz ist und wie leicht es ist, überzeichnete Einzeltatbestände zu einem Massenphänomen hochzustilisieren.
Professor Thomas Straubhaar beschäftigt sich mit den ökonomischen Auswirkungen von Bildung und Migration. Foto: zVg
Ist es überhaupt sinnvoll, im Ausland ausgebildete Berufsleute zu holen, um den Fachkräftemangel auszugleichen? Oder sollten wir die Leute lieber selbst ausbilden? Das ist ein alter Streit, doch auch hier kann ich entwarnen, denn das eine schliesst das andere ja nicht aus. Wir müssen sicher das hiesige Bildungssystem verbessern. Das muss aber nicht heissen, dass wir keine Fachkräfte aus dem Ausland holen. Oft wird gesagt, Fachkräfte aus dem weniger entwickelten Ausland werden in ihrem Land viel eher gebraucht als hier. Empirische Studien zeigen jedoch, dass, über ein ganzes Leben gesehen, die Jahre, die sie in der Schweiz verbringen, der Herkunftsregion nicht schaden, sondern nützen. Zum Teil verdienen sie hier Geld, das sie nach Hause schicken; zum Teil bringen
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sie neue Fähigkeiten oder das schweizerische Verhältnis zur Arbeit in ihr Mutterland zurück. Wäre es nicht sinnvoll, sich als Land in der Ausbildung auf bestimmte Fachbereiche zu konzentrieren? Zum Beispiel könnten wir in der Schweiz die besten Finanzfachkräfte ausbilden, wie etwa Indien es mit IT-Spezialisten tut. Diese Forderung ist sicher nicht verkehrt. Die Erfahrung zeigt einfach, dass sich das nicht so leicht steuern lässt. Ich erinnere an die berühmten Zyklen: Heute denkt man, wir brauchen Informatiker, und setzt in der Ausbildung darauf, doch bis die ausgebildet sind, mangelt es bereits in einer anderen Branche an Spezialisten. Auch die Zuwanderung von Fachkräften einer bestimmten Berufsgruppe zu forcieren, ist zu einfach: Was, wenn der eingewanderte ITler plötzlich einer anderen Tätigkeit nachgehen will? Klar kann man sagen: In der Tendenz brauchen wir neue Informatiker, und wenn ein Informatiker einwandern will, ist das wunderbar. Wir sind aber im Europäischen Freizügigkeitsbereich. Das heisst, wenn eine Schweizer Firma einen Informatiker sucht, soll sie in ganz Europa nach ihm suchen. Jemand wird eingestellt, weil er die nötigen Qualifikationen hat. Dass der Staat ordnungspolitisch bestimmt, welche Leute wann und wozu einwandern, funktioniert nicht. Welche Rolle spielt das Bildungssystem in der Migrationspolitik? Unser Bildungssystem leistet mehr Integrationsarbeit, als
jede Migrationspolitik je bewirken wird. In Deutschland war ich Mitglied im Sachverständigenrat für Migration. Meine Botschaft war auch dort: Wir brauchen keine spezifische Migrationspolitik, wir brauchen ein gutes Bildungssystem, offen für alle. Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Hat die Schweiz nicht ein gutes Bildungssystem? Man muss es ein wenig modernisieren. Tendenziell sollten Kinder früher eingeschult werden. Wir sollten den Kindergarten als Teil der allgemeinen Schulbildung verstehen. Jetzt wollen Sie auch noch den Kindergarten akademisieren? Ich will ein vierjähriges Kind nicht schon mit der Bologna-Reform belasten. Das vierjährige Kind sollte aber ganztäglich betreut sein und die Bausteine erhalten, die ihm helfen, sich entsprechend seinen Fähigkeiten zu entwickeln. Dort wo es Lücken hat, muss man es unterstützen. Das soll aber eine Ergänzung und kein Ersatz für private Initiativen sein! Passiert das nicht ohnehin im Elternhaus? Nur teilweise. Besser situierte Eltern sind sich dessen bewusst und fördern ihre Kinder, gehen ins Kinderturnen, zur Logopädin, in den Flötenunterricht. Diese Eltern machen mit ihren Kindern vieles richtig. Grosse Teile der Bevölkerung, besonders Menschen mit Migrationshintergrund, können sich diese Förderung jedoch nicht leisten.
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Die Schweiz
ist genauso ein klassisches Einwanderungsland wie die USA oder Australien. Anzeige
Die Schweiz stellt um auf E-Rechnung Die E-Rechnung ist im Vormarsch. 2012 wurden in der Schweiz laut einer aktuellen Studie bereits 14 Millionen Rechnungen an Geschäftskunden elektronisch übermittelt. Dank E-Rechnung wurden Einsparungen von rund 250 Millionen CHF erzielt. Doch die E-Rechnung spart nicht nur Zeit und Geld, sie reduziert auch Fehler bei der Rechnungsverarbeitung, schont die Umwelt und fördert die Kundenbindung.
Die flächendeckende Einführung der E-Rechnung ist eines der erklärten Ziele des Bundes. Bis 2016 soll die elektronische Rechnungsabwicklung auf Ebene von Bund, Kanton und Gemeinde der Normalfall sein. Doch nicht nur die Verwaltung, auch zahlreiche Grossunternehmen und mittlerweile rund 10% der Schweizer KMU haben die Vorteile der E-Rechnung entdeckt.
und einer erhöhten Datenqualität, was zu weniger Rückfragen bei der Rechnungsabwicklung führt. Der Rechnungsempfänger beschleunigt seine Prozesse, unter anderem weil die manuelle Erfassung und physische Archivierung der Rechnungen entfällt. Auch international tätige Unternehmen stellen vermehrt um. So gehen über ein Drittel der elektronisch verschickten Rechnungen an ausländische Geschäftspartner.
Ob Grossunternehmen oder KMU – alle Unternehmen, die jährlich eine Vielzahl an Rechnungen versenden oder verarbeiten, sollten über den Wechsel zur E-Rechnung nachdenken. Denn beide Seiten profitieren: Der Rechnungssteller spart nicht nur Papier- und Versandkosten, er profitiert vor allem von einer schnelleren Bezahlung seiner Rechnung
Wechsel zahlt sich aus Laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz sparen Rechnungssteller durchschnittlich 2 CHF und Rechnungsempfänger sogar 15 CHF pro Rechnung. Je nachdem wie die Prozesse aktuell organisiert sind, ergibt sich daraus ein Sparpotenzial von bis zu 60% der bisherigen Kosten pro Rechnung. Wenn alle verschickten E-Rechnungen zusammengezählt werden, kommt die Studie für die Schweiz auf eine Kostenersparnis von 250 Millionen CHF im Jahr 2012.
«Mit der E-Rechnung reduzieren wir unseren Aufwand. Und gleichzeitig profitieren unsere Lieferanten von erheblichen Vorteilen, weil ihre Rechnung schneller bearbeitet wird.» Jörg Ilg, Leiter Shared Service Finance Deutschschweiz bei CRH Swiss Distribution
Einfache Integration Die E-Rechnung lässt sich einfach in die bestehende Finanzsoftware integrieren. Die Verarbeitungsschritte bleiben erhalten. So kann die E-Rechnung zum
«Die E-Rechnung ist für uns eine innovative Dienstleistung und wichtige Kundenbindungsmassnahme.» Martin Zeller, Chef des Onlinemusikhändlers CeDe.ch
Verschickte E-Rechnungen (B2B) (in Millionen) 14 12 10
Beispiel in die bestehenden WorkflowProzesse integriert und mittels gewohnten Zahlungsprozessen beglichen werden. Die Durchlaufzeit wird deutlich verkürzt und alle Zahlungen werden korrekt in der Buchhaltung erfasst. E-Rechnung als Imagefaktor Für viele Unternehmen zählt nicht primär das Kostenargument. Sie möchten ihren Kunden und Lieferanten eine Möglichkeit bieten, schneller, einfacher und sicherer ihre Rechnungen abzuwickeln. Auch der ökologische Aspekt spielt dabei eine Rolle. Für diese Unternehmen ist die E-Rechnung ein innovatives Element, um die Beziehung zu ihren Geschäftspartnern weiter zu intensivieren.
ins Ausland
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in der Schweiz
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Quelle: swissDIGIN 2013
Mehr Informationen zu E-Rechnungs-Lösungen von PostFinance unter www.postfinance.ch/e-rechnung
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PERSONENFREIZÜGIGKEIT WIRD AUCH IN DER EU HITZIG DISKUTIERT
Freizügigkeit ist nicht verhandelbar Auch in der EU ist eine hitzige Debatte über die Arbeitnehmer-Freizügigkeit entbrannt. Vor allem in Deutschland und in Grossbritannien wachsen die Vorbehalte. Doch die Freizügigkeit ist ein Grundpfeiler des EU-Binnenmarkts. Gerade die grossen EU-Länder proftieren davon. Die Wirtschaft will denn auch eine Willkommenskultur.
TEXT ERIC BONSE
Als Bulgarien und Rumänen 2007 in die EU aufgenommen wurden, löste dies keine grosse Diskussion aus. Von «Armutsmigration» und «Einwanderung in die Sozialsysteme» war nirgendwo die Rede. Doch sieben Jahre später beherrschen diese Schlagworte die Debatte. Vor allem in Grossbritannien und Deutschland schlagen die Wellen hoch. Was ist passiert? Hat eine Völkerwanderung aus Bulgarien und Rumänien nach Westeuropa eingesetzt? Keine Völkerwanderung Die Fakten können die Aufregung nicht erklären. Zum einen hat sich die Zahl der nach Deutschland eingewanderten Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien seit Aufhebung der Beschränkungen am 1. Januar nicht signifikant erhöht. «Die Völkerwanderung fällt aus», meldete das Handelsblatt zum Jahreswechsel. Zum anderen zeigt die Erfahrung seit dem Beginn der Osterweiterung 2004, dass Zuwanderung aus den neuen EU-Ländern keine nennenswerten Probleme für die Sozialsysteme schafft, im Gegenteil. Zugewanderte Arbeitnehmer finden oft schneller einen Job als Einheimische und liegen dem Staat weniger auf der Tasche, fand die EU-Kommission in einer im Herbst 2013 veröffentlichten Studie heraus. «Die Mehrheit der EU-Bürger, die in einen anderen Mitgliedstaat ziehen, sucht Arbeit», betonte Sozialkommissar Laszlo Andor. «Das Phänomen des sogenannten Wohlfahrtstourismus ist weder verbreitet noch systematisch.» Zu ähnlichen Ergebnissen kamen die deutschen Wohlfahrtsverbände. CSU und Cameron polarisieren Doch wer die aktuelle Debatte verfolgt, muss zu einem ganz anderen Eindruck gelangen. In Deutschland macht die CSU Stimmung gegen die Einwanderer. «Wer betrügt, der fliegt», warnt die Partei, die immerhin an der Bundesregierung beteiligt ist. In Grossbritannien ist es Premierminister David Cameron höchstpersönlich, der die Kampagne gegen Bulgaren und Rumänen anführt. Cameron brachte sogar das «schlechte Wetter» in England ins Gespräch, um unerwünschte Südeuropäer abzuschrecken. Es ist nicht das erste Mal, dass die Einwanderung aus den neuen Mitgliedsländern zu einem Reizthema in der EU wird. Schon vor rund zehn Jahren gab es massiven Streit zwischen Polen und Frankreich, wo eine Debatte über den angeblich massenhaften Zuzug «polnischer Klempner» aus dem Ruder gelaufen war. Doch damals ging es vor allem um ein bestimmtes EU-Gesetz, die Dienstleistungsrichtlinie.
Die Angriffe galten vor allem einem EU-Kommissar, dem Niederländer Frits Bolkestein, und nicht den arbeitswilligen Polen. Freizügigkeit ist nicht verhandelbar Diesmal hingegen wird ein Grundprinzip des Binnenmarkts, die Arbeitnehmer-Freizügigkeit, in Frage gestellt. Den Auftakt machte Cameron mit der Ankündigung, die Bewegungsfreiheit von Einwanderern in Grossbritannien massiv einzuschränken. Zudem will er eine Quote für künftige EU-Einwanderer festlegen. Justizkommissarin Viviane Reding legte London daraufhin indirekt den EU-Austritt nahe. «Das Recht auf Freizügigkeit ist nicht verhandelbar, solange Grossbritannien ein Mitglied dieser Europäischen Union und des Binnenmarktes ist», sagte sie. Kaum hatte sich der Ärger ein wenig gelegt, knallte es zwischen Brüssel und Berlin. Der Streit kreist vor allem um die Frage, ob Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien ein Anrecht auf Sozialhilfe haben, das sogenannte Hartz IV. Die EU-Kommission vertritt den Grundsatz, dass alle EU-Bürger gleichgestellt werden müssen. Es gehe nicht an, dass bestimmte Kategorien pauschal vom Hartz-IV-Bezug ausgegrenzt werden. Demgegenüber beruft sich Berlin auf das deutsche Sozialgesetz und darauf, dass Brüssel nicht für deutsche Sozialleistungen zuständig sei. Offenbar kollidieren im aktuellen Konflikt zwei Prinzipien miteinander: die (EU-weite) Freizügigkeit und die (nationale) Zuständigkeit für die Sozialpolitik. Beides sind Grundpfeiler des europäischen Rechts, deshalb wir der Streit auch so erbittert ausgetragen. Aber es gibt natürlich auch innenpolitische Gründe.
In Grossbritannien markiert David Cameron gegenüber Brüssel den starken Mann. In wichtigen Bereichen wie dem EU-Budget unterstützt ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Keystone/Fabrizio Bensch
Wahlen werfen Schatten voraus In Grossbritannien versucht Cameron, den EU-Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er gegenüber Brüssel den starken Mann markiert. Seit Cameron ein Referendum über den Verbleib Grossbritanniens in der Union ankündigte, hat sich seine Haltung verhärtet. In einigen wichtigen Bereichen wie dem EU-Budget wird er dabei offen von Kanzlerin Angela Merkel unterstützt. Zuletzt signalisierte Merkel Zustimmung zu Camerons Vorhaben, die Kompetenzen der EU-Kommission zu beschneiden. Im Zentrum steht dabei die Sozialpolitik. In Deutschland werfen die Kommunalwahlen in Bayern und die Europawahl ihre Schatten voraus. Die Attacken der in Bayern regierenden CSU seien wahlkampftaktisch motivierter Populismus, kritisiert die Opposition. Die seit wenigen Wochen an der Bundesregierung beteiligte SPD wagt
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es jedoch kaum, den CSU-Parolen offen zu widersprechen. Da gerade SPD-regierte Städte im Ruhrgebiet massive Probleme mit zugewanderten Bulgaren und Rumänen haben, fürchtet die SPD Ärger im eigenen Lager. Debatte versachlichen Wie der Streit ausgehen wird, ist derzeit schwer abzuschätzen. Dies dürfte vor allem davon abhängen, ob es der EU-Kommission gelingt, die Debatte zu versachlichen, oder ob sie zum «heissen» Thema im Europawahlkampf wird. Bisher agierte die Kommission ungeschickt. In einer Stellungnahme für den Europäischen Gerichtshof erweckte sie den Eindruck, Deutschland und andere EU-Länder müssten allen Einwanderern Sozialhilfe zahlen. Dies löste wütende Proteste nicht nur in München, sondern auch in Berlin aus. Allerdings haben Deutschland und Grossbritannien durchaus ein wirtschaftliches Interesse an Einwanderern. Wie eine Studie der OECD ergab, profitieren die westeuropäischen Länder von den Zuwanderern aus Osteuropa. Auch die derzeit besonders beäugten Bulgaren und Rumänen finden in der Mehrheit einen Job, fanden die Pariser Experten heraus. Deutsche Wirtschaftsverbände warnen denn auch vor Panikmache. «Die Zuwanderung insgesamt darf nicht durch eine aufgeheizte politische Diskussion in
ein schlechtes Licht gerückt werden», sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Wirtschaft will Willkommenskultur Die volle Freizügigkeit seit dem 1. Januar «verbessert die Situation insofern, als Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien nun einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen dürfen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten», betonte Wansleben. Die aktuelle Diskussion zeige jedoch Handlungsbedarf in der deutschen Gesellschaft. «Wir müssen weiter an einer Willkommenskultur für Zuwanderer arbeiten, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe», so der DIHK-Chef. Allerdings ist derzeit unklar, ob die wirtschaftliche Vernunft die Oberhand behält. Denn die Politik lässt die Debatte unkontrolliert laufen. In Deutschland hat Kanzlerin Merkel bisher eine klare Stellungnahme vermieden. Und in Grossbritannien steht Premier Cameron unter massivem Druck der britischen EU-Gegner. Sollte es in der Migrationspolitik zu einem Bündnis zwischen Deutschland und Grossbritannien kommen, so könnte das EU-Prinzip der Arbeitnehmer-Freizügigkeit aufgeweicht werden. Es wäre eine Premiere in der 20-jährigen Geschichte des europäischen Binnenmarkts.
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ZUSAMMENARBEIT FÖRDERT ERNEUERUNGEN
Landkarte der Innovation Mit welchen Partnern innovieren KMU? Dieser Frage ist die HTW Chur nachgegangen. Eine webbasierte Innovationslandkarte soll nun mögliche Netzwerkformen zeigen und Entscheidungsträger inspirieren.
TEXT SALOME KERN
Innovation entsteht durch Zusammenarbeit. Das hat die Synbone AG aus Malans erkannt. Sie stellt anatomische Modelle für chirurgische Schulungen her. Angehende Chirurgen lernen an ihren Objekten bohren und schrauben. Aber aus China kommen Kopien und der Franken ist stark – keine einfache Ausgangslage für ein Nischenprodukt. «Wenn alles gut läuft, darf man nicht zurücklehnen und sich einfach auf die Schultern klopfen», sagt Heinz Hügli von Synbone. «Das rächt sich in schlechteren Zeiten schnell.» Er ist seit zwei Jahren im Kleinunternehmen und setzt auf Partnerschaften. Die Netzwerke sind für ihn enorm wichtig. «Ohne gute Partner ist es heute schwierig, konkurrenzfähig zu bleiben.» Die Synbone arbeitet stark mit Unternehmen aus der Region sowie den angrenzenden Ländern zusammen. «Andere sehen Lösungsmöglichkeiten, die man selber gerne übersieht.» Neben der Entwicklung und Produktion von handgefertigten Knochenmodellen stellt die Synbone neu auch digitale Knochen her. «Die 3D -Softwaren und 3D-Drucker, die wir benötigen, sind sehr teuer. Also haben wir uns überlegt, mit wem wir zusammenarbeiten könnten.» Bis heute hat Heinz Hügli mit partnerschaftlicher Zusammenarbeit überwiegend positive Erfahrungen gemacht. «Andere Unternehmen können uns durch deren Fokussierung immer ganz neue Ansätze aufzeigen, die uns einen wesentlichen Mehrwert und Mitbewerbervorteil bringen sowie die Produktentwicklungszeit und die Vermarktungszeit verkürzen» «Netzwerke werden zu wenig genutzt» Die Synbone ist Instabilität und Unverbindlichkeit im Tagesgeschäft gewohnt. «Für uns ist es wichtig, die Fixkosten tief zu halten», sagt Hügli. «Wenn man beispielsweise anstatt einen Lieferanten mehrere hat, bleibt man flexibler und kann Probleme abfedern.» Die AO Foundation ist die Muttergesellschaft der Synbone AG . Sie ist ein Forschungsinstitut und die grösste Schulungsorganisation im Traumabereich. Gleichzeitig ist die AO Foundation der wichtigster Partner der Synbone. Die
Neben den handgefertigten Knochenmodellen stellt die Synbone auch digitale Knochen im 3D-Drucker her.
Foto: zVg
Synbone liefert ihre Modelle dem Forschungsinstitut, wo sie für Schulungen eingesetzt werden. «Der Netzwerkgedanke wird viel zu wenig genutzt», sagt Hügli. Neben Unternehmen sind auch die Höhere Fachschule Südostschweiz (IbW) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (HTW) wichtige Partner. Gemeinsam mit der HTW hat die Synbone eine Studie zu neuen Marktfeldern durchgeführt. Mit der HTW Chur arbeitet die Synbone im Rahmen eines Forschungsprogramms über Innovationsnetzwerke zusammen. Ein Team des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship (SIFE) an der HTW Chur untersucht, welche Netzwerkformen europäische kleine und mittlere Unternehmen nutzen, um ihren Innovationsprozess zu optimieren. Dabei geht es insbesondere auch um informelle Netzwerke, also solche, die sich ungeplant wie von selbst entwickeln. Wer arbeitet mit wem? «Unser Ziel ist es, die Geschichten von innovativen Unternehmen zu erzählen», sagt Frank Bau, Leiter des Projekts. Dafür hat sein Team 40 Unternehmen in
sechs europäischen Ländern interviewt. Im Zentrum stehen die Fragen, wie das Unternehmen innoviert und welche Partner dabei wichtig sind. Die Netzwerke aus den interviewten Unternehmen, anderen Firmen, Lieferanten sowie Wirtschaftsförderern und Investoren visualisiert die HTW mittels einer eigens dafür entwickelten Innovationslandkarte. Eine Internetseite zeigt die verschiedenen Netzwerkformen. Die Seite wird mit Ablauf des Projekts Ende 2014 verfügbar sein. «Entscheidungsträger und potentielle Partner werden in unserem Tool stöbern und sich inspirieren lassen können», sagt Bau. Sie erhalten so einen Überblick über grenzüberschreitende Innovationspraxis, Förderinstrumente und Kooperationsformen. Eine wichtige Zielgruppe für die HTW sind auch Wirtschaftsförderer. «In Baden-Württemberg erzählen uns beispielsweise Unternehmer, dass die Zahlung von Arbeitslosengeld verlängert wird, wenn man sich in die Selbstständigkeit wagt», sagt Bau «Sieht das ein Förderer aus einer anderen Region, wird er sich überlegen: Macht das bei uns auch Sinn?» So können die verschiedenen Regionen voneinander profitieren und es entstehen neue Ideen. Regionale Wettbewerbsfähigkeit fördern Die Innovationslandkarte der HTW Chur ist Teil des Interreg-Projekts KARIM der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ). KARIM ist ein europäisches Netzwerk für verantwortungsvolle Innovation und Technologietransfer. Die Ziele der Interreg-Projekte sind Konvergenz, regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Durch neue Formen der länderübergreifenden Zusammenarbeit soll die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen gefördert werden, in diesem Fall die Region Nordwesteuropa. «Im Rahmen der Interreg-Projekte können wir neue Formate für eine noch effektivere Innovationsförderung ausprobieren und in der internationalen Zusammenarbeit voneinander lernen», sagt Bau. Die Teilnahme von Schweizer Projektpartnern an ETZ-Projekten wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanziell unterstützt und vom Bundesamt für Raumentwicklung betreut.
UZ l EXPORT
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FREIHANDELSABKOMMEN
China setzt auf Konsum Chinas Wirtschaft hat sich von zweistelligen Wachstumsraten verabschiedet. Der Binnenkonsum soll stärker zum Wachstumsmotor werden. Die Durchschnittslöhne steigen, die Zentralbank hält sich mit billigem Geld zurück. Schweizer Unternehmen haben gute Karten – wenn das Freihandelsabkommen in Kraft tritt.
TEXT NILS WEISENSEE
Die chinesische Wirtschaft stottert weiter. Die Angst vor maroden Bankkrediten sorgt für Kapitalmangel, die Probleme sind gewaltig. Doch es gibt Hoffnung für Schweizer Unternehmen – wenn das Freihandelsabkommen im Sommer wie geplant in Kraft tritt und der Wandel Chinas von der Export- zur Konsumwirtschaft das Wachstum nicht zu sehr bremst. Schweizer haben gute Karten «Das Freihandelsabkommen ist sicher das größte Thema im neuen Jahr», sagt Kilian Widmer, Direktor für Exportförderung des Swiss Business Hub in Schanghai. «Wir erwarten dadurch einen deutlichen Aufschwung beim Handel mit China.» Geschätzte 90 Prozent des gehandelten Warenwerts würden von dem Abkommen profitieren. «Wir stehen in Konkurrenz mit Deutschland, Japan und den USA. Wenn man auf einen Schlag je nach Produkt einen Vorteil von fünf bis zehn Prozent hat, dann macht das schon einen Unterschied.» Der Schritt kommt für die Schweiz gerade zur rechten Zeit:
Der Binnenkonsum soll zum Wachstumsmotor für Chinas Volkswirtschaft werden. Foto: Pixelio
Um die Abhängigkeit der chinesischen Wirtschaft von Exporten und Investitionen zu verringern, will Chinas Führung den nationalen Konsum stärken. Dafür müssen jedoch die Löhne im Land steigen. Das trifft Baufirmen und Fabriken besonders hart, so dass für den Kauf von Maschinen immer weniger übrig ist, wie Widmer erklärt. «Viele Schweizer Firmen merken, dass die Margen bei den Chinesen sinken. Deshalb drücken diese Kunden beim Preis.» Mangel an billigem Kapital Hinzu kommt, dass es nach Einschätzung von Ökonomen der Credit Suisse künftig deutlich weniger öffentlich finanzierte Bauprojekte geben wird, die noch im vergangenen Jahr die chinesische Wirtschaft angekurbelt haben. Es mangelt an billigem Kapital, weil die chinesische Zentralbank mit höheren Zinsen die Vergabe fragwürdiger Kredite an überschuldete Provinzregierungen einzuschränken versucht. Auch sonst halten sich die Behörden beim Geldausgeben zurück: Die Anti-Korruptions-Kampagne der kommunistischen Führung sorgte im vergangenen Jahr für einen Umsatzeinbruch bei Luxusuhren. Zugleich stornierten die Beamten pompöse Bankette und internationale Reisen, nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping seine Partei zur Bescheidenheit aufgerufen hatte. Wer sich bislang bei Zwischenstopps in der Schweiz eine neue Uhr besorgte, blieb nun eher zu hause. «Das haben speziell die Hersteller im Hochpreissegment zu spüren bekommen», sagt Widmer. Löhne steigen Während das Freihandelsabkommen branchenübergreifend Vorteile verschaffen soll, dürften sich die steigenden Durchschnittslöhne der Chinesen kaum auf den Absatz von Schweizer Luxus- und Edelprodukten auswirken. «Eine Tafel Schweizer Schokolade kostet mindestens 20 RMB (2,96 Franken). Das können sich nicht alle Chinesen leisten», sagt Widmer. Für internationale Großkonzerne wie Nestle, die in China produzieren und auch untere Marktsegmente ansprechen,
könnten die Lohnsteigerungen jedoch spürbar werden. Hersteller von Haushaltsartikeln dürften Experten zufolge ebenfalls von der gestärkten Kaufkraft profitieren, weil die geplante Lockerung der Ein-Kind-Politik voraussichtlich zu einem Anstieg der Geburtenrate führt. «Dieser Schritt wäre nach unserer Einschätzung ein Schnellstarter für den privaten Konsum, der die Regierung keinen Pfennig kostet», schreiben die Volkswirte der Credit Suisse. Für vollere Portemonnaies sollen laut der UBS zudem ein stärkeres Wachstum des Immobilienmarktes sorgen, aber auch höhere Regierungsausgaben für Renten, Bildung und Gesundheit, so dass weniger Geld auf den Sparkonten und mehr im Einzelhandel landet. Bislang liegt der Konsumanteil am chinesischen Bruttoinlandsprodukt nach Schätzung der Ökonomen nur bei 53 Prozent – die Zahl ist gering im internationalen Vergleich und deutlich niedriger als noch vor 15 Jahren. Für Optimismus sorgt auch die Ankündigung der Regierung, die Regulierung von Dienstleistungen zu verringern und Chinesen den Umzug vom Land in die Städte zu vereinfachen. Eine ebenfalls geplante Steuerreform könnte zudem die Steuerbelastung für Unternehmen leicht verringern. Das Reich der Mitte hat für all dies keine Zeit zu verlieren: Für das vergangene Jahr schätzen die UBS-Ökonomen das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts auf nur 7,6 Prozent – 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und mehr als sechs Prozentpunkte weniger als vor sechs Jahren. Für 2014 rechnen die Ökonomen zwar mit einem leichten Anstieg auf 7,8 Prozent, eine Rückkehr zu alten Rekorden gilt jedoch als ausgeschlossen. «Was China jetzt braucht», heißt es bei der Credit Suisse, «sind Strukturreformen, die private Investitionen und privaten Konsum anregen.» Ob dies gelingt, hängt auch davon ab, ob Xi die notwendigen Reformen gegen den Widerstand mächtiger Interessengruppen in Bürokratie, Partei und Staatsunternehmen durchsetzen kann. «Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der Bürokraten.
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UZ l CLEANTECH.CH
ENERGIEKOMMISSAR OETTINGER WILL UNTERSCHRIFT BIS ENDE 2014
EU wirbt für Abkommen Die Schweiz und die EU sollten noch in diesem Jahr das bilaterale Stromabkommen abschliessen. Das erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger am diesjährigen Stromkongress in Bern. Denn die EU vollende auf Anfang 2015 ihren Strombinnenmarkt. Ohne Abkommen stünde die Schweiz aussenvor.
TEXT STEFFEN KLATT, BERN
Günther Oettinger macht der Schweiz ein Angebot. «Ich werde alles tun, dass die Paraphierung des Stromabkommens in diesem Jahr möglich wird», sagte der EU-Energiekommissar anlässlich des Schweizerischen Stromkongresses am Montag in Bern. Das Zeitfenster dafür sei offen, werde sich aber in wenigen Monaten wieder schliessen. Im Oktober laufe die Amtszeit der gegenwärtigen EU-Kommission und sein eigenes Mandat aus. «Ein neuer Mann oder eine neue Frau werden ein Jahr brauchen, um sich wieder einzuarbeiten.» Ausserdem vollende die EU auf Anfang 2015 den Strombinnenmarkt. Zudem werde die EU eine europaweite neue Netzgeneration aufbauen.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagt, die EU sei bereit, das Stromabkommen abzuschliessen. Fotos: Bilderbox.de/EU
Im zweiten Quartal unterschriftsreif Laut Oettinger sind die wichtigsten Fragen fertig ausgehandelt. «Mit Bundesrätin Leuthard bin ich bereits zu 99,5 Prozent einig; die Unterhändler sind sich zu 80 Prozent einig», sagte er in Bern. Offene Fragen gebe es vor allem bei den Umweltregeln, bei den Vorgaben zum Umfang des Aufbaus der erneuerbaren Energien und bei den Wettbewerbsregeln. Diskutiert werde auch, wer bei Streitfragen Schiedsrichter sei. «Aber das betrifft nicht nur den Strom.» Das Abkommen könnte im zweiten Quartal unterschriftsreif sein. Die EU sei bereit, das Abkommen abzuschliessen. «Wir haben den guten Willen dazu.» Und: «Wir sind kompromisswillig.» Der EU-Kommissar warb vor den Vertretern der Schweizer Stromwirtschaft für das Stromabkommen.
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UZ
«Ich will Ihnen nichts vorschlagen, was nicht auch der Schweiz zum Vorteil gereicht», sagte er. Die Situation in seinem eigenen Land zeige mit seiner Renaissance der Stadtwerke, dass auch kleine Anbieter im EU-Binnenmarkt neben den grossen ihren Platz hätten. Die Schweiz könne sich dann auch besser wehren gegen die Verzerrung des Wettbewerbs durch Subventionen. Eine grenzüberschreitende Partnerschaft habe positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Denn Versorgungssicherheit und Energiekosten würden in Zukunft wichtigere Standortfaktoren sein als die Arbeitskosten. «Testen Sie uns!» Stromabkommen an institutionelle Fragen geknüpft Auch Bundesrätin Doris Leuthard warb für ein Stromabkommen, gab sich aber vorsichtiger. «Wir sind noch nicht auf der Zielgeraden.» Es brauche noch Einigkeit über den Umfang des Abkommens und über den institutionellen Preis, den die Schweiz dafür zu zahlen bereit sei. Damit spielte sie auf die Bindung des Abkommens an das geplante Rahmenabkommen zu den institutionellen Fragen an. Während über das Stromabkommen seit 2007 verhandelt wird, hat die EU stets klar gemacht, dass es ohne die Lösung der sogenannten institutionellen Fragen kein neues bilaterales Abkommen geben werde. Bei diesen Fragen geht es unter anderem darum, wie die Abkommen auch nach ihrem Abschluss an neues EU-Recht angepasst werden können, wer bei Streitfragen schlichte und welches Gericht in letzter Instanz zuständig ist. Der Bundesrat hat inzwischen sein Mandat dazu verabschiedet und will nun Verhandlungen mit der EU aufnehmen. Er hofft auf einen Abschluss noch in diesem Jahr. Aus der Sicht Leuthards steht für
die Schweizer Stromwirtschaft viel auf dem Spiel. Das Stromabkommen schaffe Rechts- und Investitionssicherheit. Ohne ein Abkommen wären dagegen die bestehenden Langfristverträge mit ausländischen Lieferanten in Frage gestellt. Der Bezug billigen Stromes sei nicht mehr gesichert. Der Schweizer Strom würde teurer werden. Abkommen senkt Preise weiter Für die Branche selbst würde das Stromabkommen zunächst einmal eines heissen: weiter sinkende Strompreise. Das machte Suzanne Thoma klar, die Chefin der BKW. «Das ist politisch auch so gewollt.» Zudem würden auch die Preisschwankungen abnehmen. Auch das trifft die Schweizer Strombranche, denn Pumpspeicherwerke können nur aufgrund von solchen starken Schwankungen rentabel betrieben werden. Dennoch unterstützt auch Thoma das Stromabkommen. Ein Grund: Die BKW untersteht mit seinen Aktivitäten im europäischen Ausland schon heute den EU-Regulierungen. «Wir fürchten, dass wir künftig neben der EU-Regulierung auch einer Schweizer Regulierung unterstehen, die anders ist.» Das würde zu teuren Doppelspurigkeiten führen, sagte die Chefin des bernischen Energieversorgers. Laut Kurt Rohrbach, Präsident des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, liegt ein Abkommen im Interesse auch der europäischen Strombranche. «Ein Näherrücken der EU und der Schweiz im Energiesektor drängt sich nahezu auf», sagte Rohrbach in Bern. Nur gemeinsam könnten beide Seiten auf den Umbruch auf dem weltweiten Energiemarkt reagieren, der von billiger Kohle, hohen Subventionen in erneuerbare Energien und niedrigen Strompreisen geprägt sei.
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UZ l ENERGIE
Vom Hauptsitz in Schiers beliefert die Albert Spiess AG Grossverteiler in der ganzen Schweiz.
Foto: zVg
ALBERT SPIESS AG
Engagement zahlt sich aus Die würzigen Fleischspezialitäten aus dem Hause Albert Spiess glänzen nicht nur durch ihre hohe Qualität. Jahr für Jahr werden sie mit weniger Energie hergestellt. Das frühe Engagement bei der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zahlt sich doppelt aus: Die Auflagen des neuen Bündner Grossverbraucherartikels (GVA) erfüllt die Albert Spiess AG bereits heute.
TEXT JANICK TAGMANN
Beheimatet im bündnerischen Schiers, produziert und beliefert Albert Spiess mit einer breiten Palette an Rohpökelwaren, Rohwürsten, Convenience Produkten wie Hirschpfeffer sowie Frischwaren die gesamte Schweiz und das nahe Ausland. In zwei Trocknereien in Churwalden und Frauenkirch, im Hauptsitz in Schiers und in zwei Depots für den regionalen Gastrobedarf sind rund 220 Mitarbeiter tätig. Sie sorgen dafür, dass wöchentlich alleine 150 bis 170 Tonnen Rohpökelwaren wie Bündnerfleisch, Bündner Rohschinken oder Coppa produziert und distribuiert werden. Viele kleine Schritte Seit 2008 gehört das Unternehmen zur Orior-Gruppe, die auch Rapelli und Fredag in ihren Reihen weiss. Alle Unternehmen der Gruppe engagieren sich mit der EnAW für die Senkung ihrer Energieverbräuche und einen aktiven Klimaschutz. Die Resultate, welche Albert Spiess Ende 2012 vorweisen kann, sind beeindruckend: Alleine der CO2-Ausstoss konnte um jährlich 430 Tonnen reduziert werden. Nebst grösseren Projekten, wie dem Ersatz des alten Heizkessels am Hauptsitz in Schiers, ist für Holger Schröder, den CFO des Betriebs, die Firmenkultur entscheidend: «Energie sparen beginnt bei der täglichen Arbeit. Das fängt damit an, dass Mitarbeiter konsequent das Licht löschen
und am Abend die EDV-Geräte, die an Stromsparleisten angeschlossen sind, sauber abstellen. Zugleich optimieren wir fortwährend alle Ebenen unseres Betriebs, so beispielsweise die Dämmung der Gebäudehüllen oder aktuell durch den Einsatz neuer Fenster im Verwaltungsgebäude. Alle diese kleinen Massnahmen summieren sich am Ende.» Monitoring erleichtert Massgeblich am Erfolg beteiligt ist Edi Ziegler. Der Leiter des technischen Dienstes von Albert Spiess ist Herr über die Produktionsanlagen und verantwortet die Energieeinsparungs- und Sanierungsprojekte an den diversen Standorten. Für ihn ist der fachliche Austausch ein entscheidender Faktor für den Erfolg: «Wir haben den grossen Vorteil, dass wir uns einerseits mit den Spezialisten im Bereich Unterhalt und Technik innerhalb der Orior-Gruppe über die neuesten Projekte austauschen können. Andererseits können wir mit
ENERGIE-AGENTUR DER WIRTSCHAFT (ENAW) Die EnAW bietet ihren Teilnehmern einen Rund-um-Service im Energie-Management mit von Behörden anerkannten Produkten, Dienstleistungen und ISO-50001-konformen Tools. In der Umsetzung setzt sie auf wirtschaftliche Effizienzmassnahmen, die den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss jedes Unternehmens senken. Die EnAW ist eine Non-Profit-Organisation von der Wirtschaft für die Wirtschaft. www.enaw.ch
UZ
KANTONALER GROSSVERBRAUCHERARTIKEL Grosse Energieverbraucher mit einem Wärmeverbrauch von mehr als fünf Gigawattstunden und / oder einem Elektrizitätsverbrauch von mehr als einer halben Gigawattstunde pro Jahr können auf Basis der kantonalen Energiegesetze, wie beispielsweise im Kanton Graubünden, zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz verpflichtet werden. Mit dem Abschluss einer Universalzielvereinbarung der EnAW werden Grossverbraucher von kantonalen Detailvorschriften befreit. Der Kanton gibt stattdessen eine Gesamtenergieeffizienzsteigerung vor.
unserem EnAW-Moderator Thomas Pesenti, der uns regelmässig besucht, Rücksprache halten». Pesenti findet denn auch nur lobende Worte für die Orior-Gruppe und ihre Teilnehmer. Die regelmässige Teilnahme von Vertretern der Albert Spiess AG an Fachveranstaltungen der EnAW, vor allem aber die Eigeninitiative des Werkstattchefs Ziegler streicht er besonders hervor: «Herr Ziegler hat früh Gefallen gefunden am Check-up-Tool der EnAW und hat dieses im Alleingang eingesetzt, was das jährliche Monitoring der Massnahmen sehr erleichterte.» Eladio Caamano, Leiter der Trocknerei in Churwalden, bei der Qualitätskontrolle.
Rechnen, rechnen, rechnen Angesprochen auf den Erfolg, gibt sich Ziegler bescheiden: «Die Strom- und CO2- Reduktionen gingen Hand in Hand. Bin ich auf eine gute Idee gestossen, habe ich sie im Check-
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up-Tool der EnAW durchgerechnet und geprüft, ob sie sich wirtschaftlich lohnt.» Fündig geworden ist Ziegler bei den Druckluftkompressoren: «Druckluft ist ein sehr wichtiges Thema in der Lebensmittelverarbeitung. Durch die Installation einer übergeordneten Kompressorsteuerung am Standort Schiers sparen wir jährlich 40 000 Kilowattstunden. Die Kompressoren selbst produzieren als Nebenprodukt Wärme. Darum hängt bei uns jeder Kompressor an einer Wärmerückgewinnung, die zum Aufheizen des Warmwassers genutzt wird. Diese Investition ist auch für kleinere Betriebe interessant und rechnet sich in sehr kurzer Zeit.» Kantonal bestens gerüstet Grosse Energiekonsumenten des Kantons Graubünden werden im aktuellen Jahr durch die Umsetzung des GVA zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz verpflichtet. Auch die Albert Spiess AG fällt unter besagten Artikel. Als Teilnehmerin der EnAW, die ihre Hausaufgaben nicht erst seit gestern erledigt, sind die neuen Pflichten für sie mit keinem Mehraufwand verbunden. Schröder bilanziert: «Der Kanton hat von Anfang an kommuniziert, dass die Teilnahme bei der EnAW einen Weg für die Erfüllung des GVA darstellt. Als Bündner Unternehmen, das bereits eine Zielvereinbarung abgeschlossen hat, gilt der GVA für uns somit als erfüllt. Wir müssen keine zusätzlichen Massnahmen ergreifen, sondern den bereits eingeschlagenen, erfolgreichen Weg weitergehen.»
HOLGER SCHRÖDER, CFO UND EDI ZIEGLER, LEITER TECHNISCHER DIENST
«Wir haben von der Teilnahme doppelt profitiert» Was macht die Besonderheit von Bündnerfleisch aus? Holger Schröder: Bündnerfleisch ist eine Spezialität, die es in vielen Ländern nicht gibt. Dies im Vergleich zum Rohschinken, den man auch als Schwarzwald-, Parma- oder Serrano-Schinken kennt. Darum ist Bünderfleisch auch eine geschützte geographische Angabe. Beim Bundesamt für Landwirtschaft ist ein Pflichtenheft hinterlegt, das Kriterien auflistet, die man erfüllen muss, um seine Produkte Bündnerfleisch nennen zu dürfen. Nebst der Zusammensetzung ist ein Kriterium, dass das Fleisch im Kanton Graubünden in einer Höhe von mindestens 800 Metern über dem Meeresspiegel getrocknet wird. Ist Bündnerfleisch darum eine verhältnismässig teure Delikatesse? Schröder: Nicht nur. Das Schlachtgewicht einer Kuh beträgt durchschnittlich
250 Kilogramm. Für unser Bündnerfleisch können wir nur den Stotzen verwenden. Das sind 80 Kilogramm. Von Fett und Knochen befreit und geschnitten sind wir bei 40 Kilogramm. Während des Trocknungsprozesses wiederum verlieren wir über die Hälfte des Gewichts in Form von Wasser, so dass schlussendlich 18 Kilogramm auf dem Teller des Kunden landen. Das spiegelt sich ebenfalls im Preis wieder. Warum ist die Albert Spiess AG seit 2007 Teilnehmerin der EnAW? Schröder: Die Produktion nachhaltiger Produkte und damit auch der schonende Umgang mit Ressourcen stehen seit jeher im Zentrum der Bemühungen der Albert Spiess AG. Die EnAW kontaktierte uns 2007 im Rahmen der Einführung der CO2-Abgabe und fragte an, ob wir am Abschluss einer Zielvereinbarung, die die Rückerstattung der CO2 -Abgabe ermöglicht, inte-
ressiert sind. Seither nehmen wir am Energie-Modell der EnAW teil. Die erste Periode des CO2-Gesetzes ist im vergangenen Jahr abgelaufen. Sind Sie mit Ihren Ergebnissen zufrieden? Schröder: Ja, denn wir haben doppelt profitiert. Auf der einen Seite haben wir durch die Einhaltung der Vorgaben unserer Zielvereinbarung die CO2-Abgabe zurückerstattet bekommen. Auf der anderen Seite profitieren wir dank den gemeinsam mit der EnAW erarbeiteten Massnahmen von tieferen Energieverbräuchen. Welche Bereiche Ihres Betriebs benötigen denn besonders viel Energie? Edi Ziegler: Einerseits ist das Trocknen der Ware energieintensiv. Wir müssen Kühlen, Heizen und wieder Kühlen, um dem Produkt die Feuchtigkeit zu entziehen. Andererseits benötigt der Autoklav,
den wir für das Sterilisieren (Haltbarmachen) von Hirsch- und Rehpfeffer benötigen, viel Energie. Wo haben Sie den Hebel angesetzt, um diese Energieverbräuche zu drosseln? Ziegler: Im Jahr 2010 haben wir den Heizkessel an unserem Standort in Schiers ausgewechselt. Alleine diese Massnahme bringt uns pro Jahr eine Einsparung von 130 Tonnen CO2. In unserer Trocknerei in Frauenkirchen wiederum hatten wir das gesamte Wärmepotenzial für die Warmwassergewinnung bereits ausgeschöpft. Hier haben wir eine Heissgas-Abtauung installiert. Die vom Kältekompressor erzeugte Wärme wird jetzt zur Abtauung des Registers über ein Regelventil in den Kältekreislauf geführt. Das Abtauen des Kälteregisters mit Heisswasser oder einer elektrischen Heizung entfällt. Mit dieser Investition von 50 000 Franken sparen wir pro Jahr etwa
Holger Schröder.
Edi Ziegler.
300 000 Kilowattstunden Energie und 80 Tonnen CO2 ein – die Massnahme zahlt sich nach drei Jahren auch finanziell aus.
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UZ l GELD
ANLAGEFONDS
Wer sucht, der findet auch Kolumbus-Eier Was Anlegerinnen und Anleger beim Kauf von Anlagefonds unbedingt beachten sollten.
TEXT FREDY GILGEN
Hätte man es gewusst, hätte man ihn sicher gewagt, den Einstieg in den Aktienmarkt nämlich. Wer sich Anfang des letzten Jahres mit Dividendenwerten eingedeckt hat, konnte damit an fast allen bedeutenden Märkten der Welt hohe zweistellige Renditen erreichen. Auch mit helvetischen Titeln resultierten Zuwachsraten von über 20 Prozent. Einmal mehr haben jedoch viele Anleger den rechtzeitigen Einstieg in den Aktienzug verpasst. Aus Angst, beim Geldanlegen Fehler zu machen, haben vor allem Private ihre Mittel auch letztes Jahr vorwiegend auf Sparkonti oder in (Bank)Tresoren gebunkert. Nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank sind die Spargelder in unserem Land in den letzten fünf Jahren kontinuierlich um insgesamt über 40 Prozent gestiegen und haben Ende November 2013 den Rekordstand von über 600 Milliarden Franken erreicht. Steigende Aktienkurse in den letzten zweieinhalb Jahren hin oder her. Vorsicht gilt zwar als Mutter der Porzellankiste, im Anlagebereich ist die totale Defensivtaktik aber ein untauglicher Versuch, das vorhandene Vermögen auch nur zu erhalten. Nach Steuern und Inflation schmilzt dieses nämlich trotz noch so grosser Vorsicht langsam, aber stetig dahin. Auch tiefe Teuerungsraten ändern nur wenig daran. Es lohnt sich also nach Anlageinstrumenten mit einem besseren Rendite/Risikoprofil Ausschau zu halten, als dies bei den klassischen Sparformen der Fall ist. Beispielsweise nach Anlagefonds, insbesondere nach gemischten Fonds, so genannte Strategiefonds. Für weniger geübte Anleger sind diese Anlageinstrumente sogar das Ei des Kolumbus für die Geldanlage, sind viele Finanzexperten überzeugt. «Dank den Anlagefonds könnten Kleinsparer nämlich genau so geschickt investieren wie professionelle Investoren jeder Grösse», betont der Basler Finanzmarktprofessor Erwin Heri. Ein Fonds für alle Fälle In der Tat: Der mit Abstand wichtigste Entscheid eines jeden Anlegers ist die langfristig strategische Aufteilung der Mittel auf die wichtigsten Anlageprodukte. Der Entscheid also, wie viel Geld in Aktien, Obligationen, Immobilien, Gold, in den Geldmarkt und allenfalls in so genannt alternativen Anlagen (Hedgefonds, Rohstoffe, Private Equity) fliessen soll. Zu rund 80 Prozent wird der Anlageerfolg nämlich allein durch diese strategische Aufteilung der Mittel bestimmt, haben finanzwissenschaftliche Untersuchungen immer wieder gezeigt. Und mit dem Kauf eines einzigen Strategiefonds kann ein Investor diese entscheidende strategische Weichenstellung auf einen Streich erledigen. Mit andern Worten: Erfolgreiches Anlegen muss bei weitem nicht so aufwändig und schwierig sein, wie die Geldbranche immer wieder suggeriert. Zugegeben, auch im
Fondsbereich lauern auf den Anleger verschiedene, mehr oder weniger grosse Stolpersteine. Hilfe im Fonds-Dschungel Fast erschlagend ist beispielsweise das fast grenzenlose Angebot. Die Zahl der Anlagefonds ist nämlich noch wesentlich grösser als die Zahl der Einzeltitel, die Qual der Wahl deshalb auch entsprechend grösser. Allein in unserem Land sind über 26 000 Anlagefonds und ETF zum Vertrieb zugelassen. Auch das Angebot an einfachen Strategiefonds mit fixierten Aktienquoten erreicht knapp 2000. «Welchen Fonds soll ich also wann kaufen und was gilt es dabei sonst noch zu beachten», lautet deshalb die Gretchenfrage der Anleger. Um Antworten ist die Fondsbranche nicht verlegen. Verschiedene Banken stellen im Hinblick auf die jährliche Fondsmesse jeweils die nützlichsten Tipps für die Fondsanleger zusammen.
Die totale Defensivtaktik ist im Anlagebereich ein untauglicher Versuch, das Vermögen auch nur zu erhalten. Foto: Bilderbox.de
DIE EISERNEN FONDS-REGELN
Tipp: An der einmal festgelegten Fondsstrategie soll konsequent festgehalten werden.
zuzuwarten, scheitert regelmässig. «Market-Timing» führt in der Regel zu einem prozyklischen Verhalten. Man kauft, wenn die Börse bereits Höchststände erreicht hat und verkauft panikartig in der Baisse. Der beste Rat lautet hier also: Wer etwas Geld auf der Seite hat, soll einen Teil sofort, den Rest dann zeitlich gestaffelt investieren. Dank dem gestaffelten Investieren eines fixen Betrags profitiert der Anleger vom Durchschnittpreiseffekt. Bei tiefen Preisen können mehr Fondsanteile gekauft werden, bei hohen kauft man weniger ein.
Vermeide das so genannte Market-Timing: Der Versuch, mit dem Kauf eines Fonds bis zum günstigsten Zeitpunkt
Tipp: Wer etwas Geld auf der Seite hat, soll einen Teil sofort, den Rest dann zeitlich gestaffelt investieren.
Die Redaktion der UnternehmerZeitung hat diese Tipps geprüft, ergänzt und in der untenstehenden Liste mit eisernen Regeln zusammengefasst.
Tipp: Wer einen Anlagefonds kauft, sollte einen Mindestanlagehorizont von mehreren Jahren festlegen. Dies vor allem dann, wenn, der Fonds stark in Aktien engagiert ist.
Trachte nicht nach dem kurzfristigen Gewinn: Anlagefonds eignen sich nur zum mittel- und langfristigen Sparen. Die Erfahrung lehrt, dass sich schnelle Gewinne ebenso schnell wieder in Luft auflösen können. Nur eine lange Zeitdauer kann grosse Kursschwankungen von riskanteren Anlagen wie Aktien ausgleichen und ins Positive drehen. Wer nicht über die nötige Zeit von ein paar Jahren verfügt, sollte nicht in Aktien und auch nicht in Fonds anlegen. Für kurzfristige Spekulationen gibt es geeignetere Instrumente.
Bleibe diszipliniert: Wer sich einmal auf eine bestimmte Fondsstrategie festgelegt hat, sollte diese konsequent beibehalten und nicht bei jeder Gelegenheit über den Haufen werfen. Der richtige Moment, Anpassungen vorzunehmen ist dann, wenn sich am Anlagehorizont etwas geändert hat.
UZ
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DIE BESTEN ANLAGESTRATEGIEFONDS MIT AUSGEWOGENER GEWI CHTUNG Fondsname
Valorennumer
Julius Baer Multicooperation Allegro (Lux) - Wachstum CHF A 908851 Julius Baer Multicooperation Allegro (Lux) - Wachstum CHF B908861 Mi-Fonds (CH) 50 I 2340657 UBS (CH) Vitainvest - 50 Swiss U 10852698 Swisscanto (CH) Portfolio Fund World 45 1559097 Swiss Life Funds (CH) Portfolio Global Balanced (CHF) 729491 Swisscanto BVG 3 Index 45 11750798 PostFinance Fonds 4 730438 AWi BVG 45 vivace 900450 Zurich Invest Target Investment Fund 45 CHF B 3834007 Mi-Fonds (Lux) 50 B 2635465
Kurs Anfang 2014 Performance Performance 1 Jahr 3 Jahre 88.3 CHF
12.13
18.73
115.09 CHF 102.24 CHF 121.12 CHF
12.13 10.04 10.21
18.72 18.13 17.06
87.88 CHF
10.08
16.97
108.45 CHF 115.38 CHF 95.93 CHF 1 16.09 CHF
8.2 8.64 10.96 8.46
16.8 16.78 16.77 16.64
12.52 CHF 216.72 CHF
9.25 8.48
16.3 15.6
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Quelle Morningstar, CASH
Vorsicht bei «heissen» Themenfonds: Sich auf Themen zu fokussieren, die gerade gross in Mode sind, ist wenig Erfolg versprechend. So kauften viele Anleger im NewEconomy-Boom der Jahrtausendwende Technologiefonds und verloren ihr Geld dann im Crash zum Teil komplett. Ähnliches passierte während der Finanzkrise mit BRIC-Fonds. Aktuell sind wieder Solarfonds und andere Alternativenergiefonds Trumpf, die zwischen 2010 und 2012 regelrecht eingebrochen waren. Tipp: Bei «Themenfonds» ist allergrösste Vorsicht geboten. Sie werden in aller Regel gerade dann angeboten, wenn das Thema bereits ausgereizt ist. Hände weg, muss hier die Devise lauten. Passiv schlägt aktiv. Die Inves-
toren überschätzen immer wieder die Fähigkeiten eines aktiven Managements von Anlagefonds.
Disziplin und Solidität des aktuellen Fondsmanagements. Die Noten der Ratingagenturen geben nützliche Hinweise.
Tipp: Auf passive Produkte setzen: Mit passiv anlegenden Indexfonds oder Exchange-Traded Funds (ETF) sind Sie im Zweifelsfall klar besser beraten. Fonds ist immer der Beste. Fonds, die sich in der Vergangenheit ausgezeichnet haben, sind nicht notwendigerweise auch die Gewinner der Zukunft. Allzu oft ist genau das Gegenteil der Fall. Eine noch so tolle historische Performance eines Fonds schützt also nicht vor künftigen Verlusten.
Kosten spielen eine wesentliche Rolle. Gerade in einem Umfeld tiefer Zinsen sind die Kosten von Anlagefonds von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Auf längere und lange Sicht erzeugen Unterschiede von einem oder zwei Prozenten enorme Renditeunterschiede. Das Einzige, was zählt, ist die Rendite nach Kosten. Kosten und Gebühren fressen die ausgewiesene Bruttoperformance oft weg. Verlangen Sie deshalb immer eine Aufstellung aller Kostenbestandteile.
Tipp: Nicht (nur) die Vergangenheit ist wichtig, sondern die Erfahrung, Professionalität,
Tipp: Die Kosten eines Fonds genau unter die Lupe nehmen.
Trau, schau, wem. Hohe und lautsprecherisch vorgetragene Renditeversprechen sind ein unmissverständliches Alarmzeichen. Wie die Fälle von Dieter Behring, Bernard Madoff und Co. gezeigt haben, achten Anleger häufig nicht genug auf die Transparenz von Fonds. Tipp: Wer Black Boxes kauft, ist selber schuld und soll sich nicht über die fast sicheren Verluste beklagen. Selbst ist der Mann oder die Frau. Viele Anleger scheuen sich fälschlicherweise, Geldangelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen. Sie vertrauen lieber auf Fachleute und/oder starke Marken. Doch auch sehr bekannte Fondsanbieter haben nicht selten schwache Produkte im Angebot.
Tipp: Vergleichen, vergleichen und nochmals vergleichen, lautet hier der Rat. Fazit: Sorgfältig ausgewählte Strategiefonds oder entsprechende kostengünstige ETFs sind für Investoren, die nur über geringe Mittel verfügen, eine runde Sache: Es lohnt sich, breit diversifiziert in Aktien, Festverzinsliche, Immobilien und Gold zu investieren, und zwar für jedermann. Mit einer gleichmässigen Streuung auf diese Anlageklassen hat ein Investor in allen 5-Jahresperioden seit 1970 eine durchschnittliche Rendite von rund sechs Prozent erreicht. Dies pro Jahr wohlverstanden. Das Beste: Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass solche Renditen nicht auch in Zukunft möglich sein sollten.
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PENSIONSKASSENUMFRAGE 2013/2014
Jede vierte PK ist in Unterdeckung Den Schweizer Vorsorgeeinrichtungen geht es besser. Dennoch ist die Rendite nach wie vor zu tief. Reformen sind dringend nötig, um die Stabilität der 2. Säule nicht zu gefährden
TEXT WERNER HERTZOG
Trotz schwierigem Anlageumfeld und niedriger Renditen ist es den Verantwortlichen der Schweizer Pensionskassen mehrheitlich gelungen, ihre Organisationen auf Kurs zu halten. Dies ist eine der Kernaussagen der Pensionskassenumfrage Swiss Pension Fund Survey 2013/2014. Aon Hewitt Schweiz befragte 160 Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit einer Million Versicherten und 237 Milliarden Vermögen. Die stetige Senkung des durchschnittlichen technischen Zinssatzes und das gleichzeitige Halten des Deckungsgrades zeugen von einem umsichtigen Management und einer strukturellen Gesundung der Schweizer Pensionskassen. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die Strukturen und Rahmenbedingungen dringend weiter angepasst und verbessert werden müssen, um die Stabilität der zweiten Säule nicht zu gefährden. Denn trotz der guten Performance von 7,2 Prozent im 2012 darf nicht vergessen werden, dass der eigentlich notwendige langfristige Ertrag längst nicht erreicht ist: Aufgrund der hohen Volatilität der Anlageerträge erwirtschafteten die Kassen über die letzten sieben Jahre anstatt der nötigen 2,8 lediglich 2,2 Prozent Gewinn auf die Vorsorgekapitalien. Fast ein Viertel (23 Prozent) der Einrichtungen wiesen per Ende 2012 eine Deckungslücke auf, bei jeder zehnten Kasse betrug der Deckungsgrad gar weniger als 90 Prozent. Dabei handelte es sich fast ausschliesslich um öffent-
lich-rechtliche Kassen. Die privatrechtlichen Einrichtungen hingegen konnten den durchschnittlichen Deckungsbeitrag von 100,9 Prozent im Jahr 2011 auf 107,1 steigern. Indes hält die allgemeine Tendenz zum Beitragsprimat weiter an: 88 Prozent der Kassen werden im Beitragsprimat geführt. Bei den privatrechtlichen Organisationen sind es 90, bei den öffentlich-rechtlichen Einrichtungen 77. Kassen zahlen nach wie vor zu viel aus Die tiefe Zinslage und damit verbunden die im Durchschnitt zu tiefe Anlageperformance machen die langfristige Deckung des technischen Zinssatzes zur grossen Herausforderung. In den letzten vier Jahren ist der technische Zinssatz von 3,72 auf 3,25 Prozent gesunken – eine weitere Verringerung auf nahezu 3 Prozent ist wahrscheinlich. Unter der massiven Senkung des technischen Zinssatzes haben derweil die Umwandlungssätze gelitten: Der durchschnittliche Umwandlungssatz liegt aktuell bei 6,41 Prozent – 2011 betrug er noch 6,69. Damit ist er nach wie vor höher, als er bei der aktuellen Ertragslage liegen dürfte. Laut der Mehrheit der befragten Kassen sollte der angemessene Umwandlungssatz nicht mehr als 6 Prozent betragen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schwierig es in der Praxis ist, die versprochenen Leistungen zu vermindern. Denn obwohl sich die Kassen mittlerweile weitgehend von der politischen Diskussion gelöst und selbst Massnahmen zur Gesundung eingeleitet haben, verhindert die demografische Entwicklung eine effi-
ziente Sanierung der Vorsorgeeinrichtungen. Stark variierende Altersleistungen Das durchschnittliche Rentenziel im Alter von 65 Jahren beträgt heute 44,8 Prozent des letzten Basislohnes. Die Ersatzquote variiert allerdings zwischen den Branchen massiv. Die Hälfte der Pensionskassen bieten im Alter von 65 Jahren eine Altersleistung zwischen 38 und 51 Prozent des letzten Basislohnes. Die grosszügigste Kasse erreicht eine Ersatzquote von 74 Prozent des Basislohnes, die bescheidenste 29. Rechnet man die AHV mit ein, liegt die durchschnittliche Ersatzquote eines 65-jährigen bei 78,1 Prozent, also deutlich über dem in der Verfassung vorgesehenen Zielwert von 60 Prozent. Damit schneidet das Schweizer Vorsorgesystem im internationalen Vergleich zwar sehr gut ab. Um dem schrittweisen Abbau der Kapitaldeckung Einhalt zu gebieten und eine für die junge Generation ungerechte Umverteilung zu verhindern, sind aber weiterführende Reformen unumgänglich. DER AUTOR Werner Hertzog ist Managing Director von Aon Hewitt Schweiz. Das HR-Beratungsund Outsourcing-Unternehmen veröffentlich jedes Jahr den Swiss Pension Fund Survey. Die Studie wertet die Leistungen und Finanzierung der teilnehmenden Schweizer Pensionskassen aus.
Um den Abbau der Kapitaldeckung zu verhindern, sind Reformen nötig. Foto: Bilderbox.de
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VON RUEDI STRICKER
unter Bezugnahme auf Ihr Schreiben vom 26. November 2013 betreffend ein Darlehen von 844 Franken nehmen wir nach Rücksprache mit der Departementsleitung und dem Rechtsdienst wie folgt Stellung:
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CAS Innovationsmanagement Unter dem Stichwort «Beziehungen zum Ausland» vergibt der Bund auf der Grundlage des Bundespersonalgesetz vom 24.03.2000 (BPG; SR 172.220.1) Darlehen für Ausrüstung zur Vermeidung von finanziellen Engpässen von Bundesangestellten infolge von Versetzung ins Ausland.
Ziel des CAS ist es, die Innovations- und Marktfähigkeit einer persönlichen Business-Idee zu prüfen und ihre Umsetzung für das Unternehmen anhand eines Businessplanes zu erarbeiten. Studienbeginn: 9. Januar 2014 in Brugg (10 Kurstage) Infos: adrian.sidler@fhnw.ch, T +41 79 797 42 24 www.fhnw.ch/wirtschaft/weiterbildung
1. Grundsätzlich wird die Bereitschaft zur passiven Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi als Beitrag zur internationalen Solidarität begrüsst. Konsequenterweise hat der Bundesrat den Mitarbeitern der Verwaltung angeboten, im Rahmen ihrer Tätigkeit auf Kosten des Bundes nach Sotschi zu reisen. 2. Selbstverständlich ist es Ihr gutes Recht, angesichts der fragwürdigen rechtsstaatlichen Entwicklungen in der Russischen Föderation die Veranstaltung zu boykottieren. Ihre Überlegung, wonach Sie deshalb Anspruch auf bezahlten Urlaub haben, können wir jedoch nicht nachvollziehen. Die Amtsleitung und insbesondere Ihr Vorgesetzter hätten stattdessen erwartet, dass Sie in der fraglichen Zeit Ihrer angestammten Tätigkeit nachgehen. Auf den Anspruch, diese Zeit nachzuholen, wird jedoch entgegenkommenderweise verzichtet. 3. Auf Ihr Ansinnen, die Kosten für Ihre Kreuzfahrt im Golf von Mexiko als Ersatz für das subjektiv inakzeptable Sotschi in der Höhe von 5 644,35 Franken zu übernehmen, können wir nicht eingehen. Ihre private Reise nach Cancun ist keine Versetzung ins Ausland im Sinne des Bundespersonalgesetzes.
VERANSTALTUNGEN 11.02.2014 KMU SWISS Stammtisch: «Effizienzsteigerung durch papierloses Arbeiten in der Buchhaltung» Die technischen Möglichkeiten erlauben speditive Abäufe mit übersichtlicher Ablage. Anhand einer praxisbezogenen Demo führen wir Ihnen die zeitsparenden Abläufe vor. 27.02.2014 KMU SWISS Infotable: «Vom Pferdefuhrwerk zum Vorzeige-Terminal» Eurobus AG gehört zur Knecht Gruppe, welche seit über 100 Jahren Menschen bewegt. Wagen wir den Blick in die Zukunft. Anhand der Referate erfahren Sie, wie sich die Busbranche für die Zukunft rüstet. Der Durchgang durch die von Diener & Diener konzipierten Büros und Bushallen veranschaulicht, welche Besonderheiten bei diesem einmaligen Bau beachtet wurden. Beim Apéro tauscht man seine Eindrücke aus.
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20.03.2014 KMU SWISS Piazza (Neu!): «Weihen Sie als Besucher mit uns diesen Anlass ein!» Es erwartet Sie eine Ausstellung mit KMU SWISS Mitgliedsfirmen aus den verschiedensten Branchen sowie diverse Fachvorträge zu spezifischen Themen. Weitere und detaillierte Informationen finden Sie auf: www.kmuswiss.ch
Sehr geehrte Frau Hablützel,
Der Autor ist Inhaber der Beratungsfirma Stricker Consulting in Güttingen (TG). www.stricker-consulting.ch
4. Ihrem Antrag auf ein nicht rückzahlbares Darlehen in der Höhe von 844 Franken benötigten Abendkleides wird aus den oben dargelegten Gründen nicht stattgegeben. Wir sehen auch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Ihrer Präsenz auf dem Kreuzfahrtschifft und der Verbesserung unserer Beziehungen zum Ausland.
Wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können und verbleiben mit freundlichen Grüssen
gez. lic. jur. Herbert Küng
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MOBILE BUSINESS IN SCHWEIZER KMU
Mobiles Arbeiten Die Unterstützung der Geschäftsprozesse mit Smartphones und Tablets wird in den nächsten Jahren zunehmen. Die Ergebnisse der Business-Software-Studie 2013 zeigen, dass Schweizer KMU zunehmend mobile Geräte für Mobile Business nutzen. Die Studie wurde von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW durchgeführt.
TEXT MICHAEL H. QUADE UND UWE LEIMSTOLL
Mobile Kommunikation ist in der Schweiz in den vergangenen Jahren alltäglich geworden. Wir kommunizieren per E-Mail und per Chat und können jederzeit mit Smartphones und Tablets im Internet surfen. Telefonieren ist dabei nur noch eine mobile Anwendung von vielen. Spiele, Musik, Bücher und Filme können mit wenigen Klicks gekauft, über Mobilfunk oder Wireless-LAN auf die mobilen Geräte transferiert und überall konsumiert werden. Smartphones und Tablets machen uns zeitlich und örtlich unabhängig. Kommunikations- und Informationsbedürfnisse können praktisch jederzeit und an jedem Ort gestillt werden. Privat nutzen viele von uns die mobilen Geräte schon so selbstverständlich, als wäre es noch nie anders gewesen. Doch wie sieht es im geschäftlichen Alltag aus? Wie mobil arbeiten Schweizer KMU? Und welche Informationen benötigen sie, wenn sie mobil arbeiten? Ist ein stetiger Onlinezugriff auf betriebliche Informationen wichtig? Welche Geschäftsprozesse unterstützen KMU mit Smartphones und Tablets heute? Sehen KMU in der Unterstützung durch Smartphones und Tablets Potenzial für mobiles Arbeiten? Diese und weitere Fragen untersucht die Business-Software-Studie 2013 zum Thema «Mobile Computing in Schweizer KMU». Dazu wurden 984 Unternehmen telefonisch befragt. Die Studienergebnisse sind repräsentativ hinsichtlich Unternehmensgrösse und Branche (siehe Kasten). KMU arbeiten zu einem Drittel mobil Mobil gearbeitet werden kann unterwegs im Zug, vor Ort beim Kunden, zuhause und an vielen anderen Orten. In der Studie musste das Verständnis von mobiler Arbeit aus
erhebungstechnischen Gründen vereinfacht werden: Als mobil wird diejenige Arbeitszeit eingestuft, die ausserhalb der Standorte des Unternehmens erbracht wird. Die befragten Unternehmen sollten dementsprechend schätzen, wie viel Prozent der gesamten Arbeitszeit ausserhalb des Unternehmens geleistet wird. Über alle Unternehmen gesehen, wird im Durchschnitt ein Drittel ausserhalb der Unternehmensstandorte gearbeitet. Nur knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie nicht mobil arbeiten. Es gibt grosse Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen, die sich auf branchenspezifische Besonderheiten zurückführen lassen. Im Vergleich zum Durchschnitt ist der Anteil mobiler Arbeitszeit im Bau- und Transportgewerbe mit bis zu zwei Dritteln doppelt so hoch, während er im Gastgewerbe mit unter 15 Prozent weniger als die Hälfte beträgt. Unterschiede gibt es auch zwischen den kleineren und grösseren Unternehmen. Die Kleineren arbeiten im Durchschnitt mobiler als die Grösseren. Der Einfluss der Branche auf die Mobilität ist jedoch wesentlich grösser. Aufgrund des relativ hohen Anteils mobil geleisteter Arbeitszeit lässt sich insgesamt ein erhebliches Potenzial für mobile Informationssysteme vermuten. Denn auch in der mobil geleisteten Arbeitszeit benötigen die Mitarbeiter Zugriff auf Geschäftsdaten. Wichtig sind Erreichbarkeit und Informationszugriff Die Unternehmen wurden zu verschiedenen Aspekten von Kommunikation und Information befragt. Sie konnten bewerten, wie wichtig für sie die ständige Erreichbarkeit von Personen, der permanente Onlinezugriff auf Informationen und Kommunikationskanäle, die Verfügbarkeit laufend aktualisierter Informationen, das dauernde Mitführen
Schweizer KMU wollen in den nächsten zwei Jahren mehr investieren in die mobile Kommunikation. Foto: Bilderbox.de
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Kunden stehen im Vordergrund Untersucht wurde auch, welche Art von Informationen die Unternehmen beim mobilen Arbeiten nutzen. Unwichtig hierzu war, ob die KMU die Informationen auf dem Medium Papier oder in elektronischer Form nutzen. Am häufigsten werden Kontaktinformationen genutzt. 70 Prozent der KMU geben an, dass sie diese Art von Information mobil verwenden und zum Teil auch erfassen. In rund 60 Prozent der Firmen werden Informationen in Dokumentenform genutzt oder erfasst (Textdateien, Tabellenkalkulationen, Präsentationen), in noch knapp 50 Prozent Informationen über Kunden und Lieferanten. Weiter wurde untersucht, welche Prozessbereiche Unternehmen am häufigsten mit Smartphones und Tablets unterstützen. In erster Linie sind es diejenigen, die den Kunden im Fokus haben. Die Bereiche Marketing und Vertrieb, Kundenservice und Wartung sowie Auftrags- und Projektabwicklung werden bereits von 25 Prozent bis 30 Prozent der KMU mit Smartphones und Tablets unterstützt. Beachtlich ist dabei auch, dass viele Unternehmen aktuell eine Unterstützung mit Smartphones und Tablets in Planung haben oder sich eine wünschen. Insgesamt kann ein Zusammenhang zwischen der Prozessunterstützung und den oben genannten Informationsarten vermutet werden. Diese werden offensichtlich am häufigsten in den drei kundenorientierten Prozessbereichen genutzt.
BESCHREIBUNG DER STUDIE Die Business-Software-Studie 2013 wurde vom Kompetenzschwerpunkt E-Business des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW konzipiert und durchgeführt. Sie bezieht Unternehmen und andere Schweizer Organisationen mit 1 bis 250 Beschäftigten (gemessen in Vollzeitäquivalenten) der Wirtschaftssektoren zwei (Industrie) und drei (Dienstleistungen) ein. Die Studienergebnisse wurden gewichtet und auf die Grundgesamtheit der Schweizer KMU hochgerechnet. Die Fragen wurden gemeinsam mit den Forschungspartnern Abacus Research AG, BusPro AG, Sunrise Communications AG und Swisscom (Schweiz) AG erarbeitet, um die Praxisrelevanz und Aktualität der Themen gewährleisten zu können. Das Marktund Meinungsforschungsunternehmen Demoscope AG führte im Frühjahr 2013 die telefonischen Interviews durch. Zielpersonen waren Führungspersonen, insbesondere IT-Verantwortliche, und Geschäftsführende. Weitere Informationen: www.fhnw.ch/iwi/bss
von Informations- und Kommunikationsmitteln sowie die Lokalisierung von Personen sind. Diese Aspekte wurden ausgewählt, weil sie sich gut mit mobilen Informationssystemen unterstützen lassen. Für 80 Prozent der KMU ist die ständige Erreichbarkeit von Personen «wichtig» oder «eher wichtig». Dieser Wert ist von der Unternehmensgrösse unabhängig. Die anderen Aspekte werden von über 70 Prozent als «wichtig» oder «eher wichtig» eingestuft. Eine Ausnahme bildet die Lokalisierung von Personen. Sie ist nur für rund 35 Prozent der Unternehmen «wichtig» oder «eher wichtig». Die Bedeutung der genannten Aspekte bestätigt das Potenzial für mobile Informationssysteme. Das dauernde Mitführen von Informations- und Kommunikationsmitteln wird durch die Nutzung von Smartphones und Tablets erheblich erleichtert. Dies steigert das Potenzial für die Nutzung von Informationssystemen zusätzlich. Es kommt hinzu, dass sich die Leistung von Smartphones und Tablets in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert hat. Bei vielen Aufgaben wie dem Abrufen von Informationen über einen Webbrowser oder beim Anzeigen von Dokumenten im PDF- oder Excel-Format sind sie einem Laptop-Rechner bereits ebenbürtig.
Produktivität kann gesteigert werden Das ist kein Zufall: 55 Prozent der KMU sagen aus, dass der Einsatz von Smartphones und Tablets die Produktivität der Mitarbeitenden erhöht. Betrachtet man nur die Aussagen der Unternehmen, die bereits einen oder mehrere Prozessbereiche mit Smartphones und Tablets unterstützen, steigt die Zustimmung auf rund 80 Prozent. Hierin zeigt sich deutlich, dass mit dem Einsatz dieser Geräte positive Erfahrungen gemacht werden und dass die gezielte Unterstützung von Prozessen, die über die reine Kommunikation hinausgehen, ein wichtiger Treiber für Produktivitätseffekte ist. Ähnliches lässt sich auch zur Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Mitarbeitenden sagen: KMU, die bereits Smartphones und Tablets in Geschäftsprozessen einsetzen, sehen diese Effekte deutlich häufiger als KMU insgesamt. Investitionen nehmen zu Aufgrund der bisher beobachteten positiven Effekte ist davon auszugehen, dass Smartphones und Tablets künftig für immer mehr betriebliche Aufgaben eingesetzt werden. Darauf weisen auch die Ausgaben hin, die für die nächsten zwei Jahre geplant sind: KMU wollen in die mobile Unterstützung der Geschäftsprozesse etwas mehr investieren als bisher. Vor allem grössere KMU wollen verstärkt investieren und haben diesbezüglich auch mehr eingeplant als die kleineren KMU. Der Einsatz von Smartphones und Tablets in KMU wird weiter zunehmen. Die Hauptanwendung liegt derzeit noch im Bereich der Kommunikation, die gezielte Unterstützung der Geschäftsprozesse ist im Aufbau. Durch letztere können KMU flexibler und produktiver werden und sich dadurch Wettbewerbsvorteile sichern.
DIE AUTOREN Michael H. Quade, M.Sc., und Prof. Dr. Uwe Leimstoll sind Dozenten für Wirtschaftsinformatik und E-Business am Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft FHNW, Kompetenzschwerpunkt E-Business.
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UZ-SERIE: IT-FALLSTUDIEN
Gesucht, gefunden Gehen Schlüssel verloren, sind die Chancen gering, dass diese – auch wenn sie gefunden werden – den Weg zu ihrem Besitzer wieder finden. Nicht so, wenn der Schlüsselbund beim Fund-Service KeyRefinder registriert ist. Ein einfaches, aber effizientes System von Winoffice GmbH sorgt dafür, dass Verlorenes schnell und sicher wieder zum Eigentümer zurückkommt.
TEXT CHRISTIAN BÜHLMANN
Wer hat es nicht schon selber erlebt: der gewohnte Griff in die Jackentasche, der plötzliche Schreck – der Schlüssel ist weg! Trotz intensiver Suche und grossem Verdruss, der Schlüssel ist und bleibt verschwunden. Auf der anderen Seite: Jemand findet einen Schlüssel und würde ihn gerne aushändigen, gäbe es nur einen Hinweis auf den Besitzer. In solchen Fällen macht es KeyRefinder dem Finder kinderleicht: Er kann den Schlüsselbund unverpackt in den nächsten Postbriefkasten werfen. Die Post leitet den Schlüssel an die Schlüsselfundstelle lost.ch weiter. Hier kann der Eigentümer anhand der Key-Nummer auf dem KeyRefinder ermittelt werden. Natürlich nur, wenn er sich vorher registriert hat. In einem neutralen Päckchen schickt KeyRefinder den Schlüsselbund kostenfrei zurück. Hinter diesem Service steckt die Firma The Key Company GmbH mit Sitz in Ponte Tresa. Das Unternehmen gehört in der Schweiz zu den Marktführern im Lost & Found Business und hat sich einen Namen durch die Marke KeyRefinder gemacht. Seit 2011 ist The Key Company Kooperationspartner von easyfind – dem offiziellen Fundsystem für die Schweiz. KeyRefinder funktioniert weltweit. Zu den Kunden gehören nebst Privatpersonen vor allem Firmen, welche die KeyRefinder-Schlüsselanhänger mit ihrem Logo versehen und als Marketinginstrument verwenden. Ebenfalls sehr erfolgreich sind gebrandete Lost & Found Codes, die Firmen als Sticker für Wertsachen, Koffer-, Taschenund Schlüsselanhänger verschenken. Potential für Prozesse Wer einen Lost & Found Code erwirbt oder geschenkt bekommt, muss diesen auf der Website von The Key Company registrieren. Mit dem Code ist ein Abonnement verknüpft; während der Laufzeit stellt The Key Company sicher, dass eingesandte Schlüssel an die registrierten Besitzer zurückgesendet werden. In der Vergangenheit wickelte die Firma ihre Geschäftsprozesse manuell ab. Das Vorgehen war kompliziert und bot nur wenig Unterstützung für die Bedürfnisse des Unternehmens. Um die Situation nachhaltig zu lösen, entschied sich The Key Company für die Einführung einer neuen Business Software. Die neue Software sollte mit so wenig Aufwand wie möglich an die Eigenheiten der Arbeitsabläufe anpassbar sein. Als Massstab dienten dem Tessiner Unternehmen dabei nicht nur die Ist-Prozesse, sondern auch mögliche künftige Anforderungen. Ein weiteres Anliegen war, dass die Prozesse entscheidend effizienter ablaufen sollten. Ausserdem entschloss sich The Key Company einen weitereren Schwerpunkt auf die Automatisierung von einzel-
FALLSTUDIEN Unter dem Label «IT-Konkret» erstellt die topsoft Fachredaktion aktuelle Erfahrungsberichte über die Einführung und Nutzung von Business Software. Das Ziel ist die Vermittlung von praxisnahem Wissen und nützlichen Anregungen für den erfolgreichen Einsatz von Unternehmenslösungen. Sämtliche Fallstudien und Whitepaper stehen unter www.it-konkret.ch kostenlos zur Verfügung.
nen Schritten im gesamten Ablauf zu setzen. Von dieser Massnahme erhoffte sich das Unternehmen eine die Fehlerquellen deutlich zu Minimieren. Das neue System sollte den Datenimport und – Export massiv vereinfachen. Für die Benutzer sollte es einfach und intuitiv zu bedienen sein. Intuitiv und individuell Da The Key Company bereits über Kontakte zum Lösungsanbieter Winoffice verfügte, lud sie diesen als ersten zu einer Präsentation ein. Die Unternehmenslösung Winoffice Prime der Firma konnte die Prozesse optimal abbilden. Schon die Standardversion deckte die Anforderungen weitgehend ab. Für die kundenspezifischen Anpassungen war nur noch wenig Aufwand nötig. Die Spezialisten der Winoffice konnten diese rasch umsetzen. Die Anwender konnten sehr viele Bereiche selber konfigurieren und angepassen. Auch der Schulungsaufwand hielt sich aufgrund der sehr intuitiven Benutzerführung der Software in Grenzen. Für die Anpassungen der Belege wie Rechnungen und Abo-Erinnerungen kam der umfangreiche, vollständig integrierte Report-Designer von Winoffice zur Anwendung. Selbstverständlich war auch die Lizenzierung ein wichtiges Thema. Winoffice kommt hier den Kunden mit einem Modell entgegen, bei dem die Anzahl Benutzerlizenzen pro Modul festgelegt werden kann. Eine schlanke Lösung Bei der Einführung der neuen Lösung achtete The Key Company auf schlanke Projektstrukturen. Der Dienstleister verzichtete auf externe Beratung, denn Prozess- und Funktionsumfang waren bekannt. Eine Reorganisation der Strukturen war nicht notwendig. Von der Key Company wie von Winoffice war je eine Person für die Projektplanung und -überwachung zuständig. Diese sorgten auch dafür, dass alle für die Einführung benötigten Informationen und Vorgaben zur rechten Zeit zur Verfügung standen. Nachdem der Leistungsumfang von Winoffice klar abgesteckt war, wurden die Grundinstallation vorgenommen und die Basiskonfiguration gemäss den Kundenwünschen parametrisiert. Zu diesen Vorarbeiten gehörte auch die Gestaltung der Formulare und Dokumente nach
FACTS & FIGURES ZUM PROJEKT Anwender: The Key Company GmbH, 6988 Ponte Tresa, www.keyrefinder.ch Branche: IT-Dienstleistungen Anbieter: Winoffice AG, 56340 Baar, www.winoffice.ch
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den Vorgaben der Anwender. Nachdem Winoffice die individuellen Software-Anpassungen programmiert und installiert hatte, ging es an die Tests und die Vorbereitungen für die Lösungsabnahme. In dieser Projektphase gehörte auch die Datenübernahme inklusive Datenprüfung und -bereinigung. Zu den abschliessenden Projekttätigkeiten gehörte die Schulung der Administratoren und Benutzer. Damit war der Moment für die Projektabnahme gekommen und – nachdem alle Bereiche geprüft und für gut befunden wurden – der grosse Moment des Go-live. Mit Winoffice verfügt The Key Company heute über eine moderne Lösung, welche die Prozesse optimal unterstützt. Dazu gehören die sehr komfortable Möglichkeit, auf Knopfdruck und ohne manuelle Bearbeitung Daten zu importieren oder zu exportieren, beispielsweise für neue Kundendaten und deren Aktualisierung. Auch bei der Erfassung von Zahlungen sind die manuellen Arbeiten weitgehend weggefallen. Eine Schnittstelle übernimmt das automatisierte Einlesen von Zahlungen. Die Rechnungen können übrigens mit individuellen Informationen ergänzt und direkt aus Winoffice per E-Mail versendet werden. Dazu stehen spezielle Funktionen zur Verfügung, welche die Möglichkeit bieten, Rechnungen sehr einfach zu erstellen und bei Bedarf zu stornieren. Bei der gesamten Einführung wurde der Kunde vom Lösungsanbieter Winoffice rundum betreut. Die Beratung bereits zu Beginn ermöglichte es, mit möglichst geringem Aufwand die Anforderungen abdecken zu können. Dazu wurden dem Kunden verschiedene Lösungsansätze präsentiert. Während der Realisierungsphase übernahm die Winoffice AG die Konzeption und Programmierung der Individualanpassungen sowie die Datenmigration aus der alten Lösung und die Anwenderschulung. Massgeschneiderter Standard Die Einführung der neuen Unternehmenslösung bei The Key Company GmbH war mit der Erwartung verbunden, die Effizienz und Qualität der Arbeitsabläufe deutlich zu erhöhen, gleichzeitig aber den Aufwand für die neue Lösung überschaubar zu halten. Diese Ziel wurden gemäss Sabina Klein, Geschäftsführerin von The Key Company, erreicht: «Der administrative Aufwand konnte mit Winoffice Prime
substantiell gesenkt werden, die Fehlerquellen wurden minimiert und gleichzeitig die Effizienz der Abläufe gesteigert. Unsere Prozesse werden mit Winoffice Prime optimal abgebildet.» Auch die steigenden Datenmengen sind heute kein Thema mehr und können problemlos bewältigt werden. The Key Company ist es mit Winoffice gelungen, eine Standardsoftware speziell auf ihre Bedürfnisse anzupassen und diese individuellen Funktionen perfekt in den Standard zu integrieren. Mit Winoffice hat das Fund-Service-Unternehmen eine Lösung gefunden, mit welcher sie auch auf künftige Veränderungen rasch und flexibel reagieren kann.
Die Software von Winoffice hat den Geschäftsablauf der Key Company massiv vereinfacht. Foto: zVg
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UZ l DIGITAL DATENAUSTAUSCH
Daten einfach austauschen TEXT LARRY ESTEVEZ
LARRY ESTEVEZ Der Autor ist KMU-Berater bei Swisscom (Schweiz) AG und beantwortet Fragen zur Informations- und Kommunikationstechnologie.
Projektarbeit erfordert viel Abstimmung. Die Folge sind volle E-Mail-Posteingänge und Unstimmigkeiten über die aktuellste Version eines gemeinsamen Dokuments. Wie können wir diese Probleme umgehen? Die richtigen Werkzeuge gestalten die Projektarbeit mit externen Parteien einfacher und effizienter. Wer sie in die Cloud auslagert, kann stets alle Projektdaten mit Externen austauschen und bearbeiten. Für Privatanwender gibt es diverse Webdienste zur Datenspeicherung und zum Datenaustausch. Vergleichbare Dienste für den Geschäftsbereich hingegen
lassen sich noch an den Fingern abzählen. Sicher und einfach zusammenarbeiten Unternehmen arbeiten mit sensiblen Daten. Der Cloud-basierte Speicherplatz muss sicher und hochverfügbar sein, gleichzeitig einfach in der Handhabung. Ob der Datenspeicher in der Cloud nur als Backup dient oder direkt in die Projektarbeit einbezogen wird – für Unternehmen ist es ratsam auf einen Schweizer Anbieter zu setzen. So sind ihre Daten auf einheimischen Servern gespeichert und nach Schweizer Recht gegen unbefugte Zugriffe
geschützt. Nur vom Administrator autorisierte Personen können auf die Dokumentenablage zugreifen. Lese-, Bearbeitungs- oder Upload-Berechtigungen werden pro Dokument und Ordner vergeben. Dies ist unerlässlich, sobald mehrere Parteien involviert sind. Projektarbeit in der Cloud ist zudem nicht mehr an den PC gebunden. Die Daten können per Laptop, Tablet oder Smartphone aufgerufen werden, entweder über das Web oder eine Applikation. Die Kosten stets im Blick Für Cloud-basierte Speicherlösungen fallen keine Investitionskosten an.
Der Anbieter stellt die Infrastruktur zur Verfügung und kümmert sich um Betrieb und Wartung. Die Lösung lässt sich den Bedürfnissen des Unternehmens anpassen. In der Regel bezahlen Unternehmen für den Service einen monatlichen Pauschalbetrag. Die Kosten sind so transparent und planbar. E-Mail-Anlagen, die den Posteingang zum Platzen bringen, stapelweise Kopien und die Frage nach der aktuellsten Version eines Dokuments gehören mit einer Online-Datenablage der Vergangenheit an. Vor allem über Firmengrenzen hinweg verbessert sich die Zusammenarbeit deutlich.
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AMERICAN AIRLINES WIRD WELTWEIT GRÖSSTE AIRLINE
Megafusion drückt Preise Die Fusion von American Airlines und US Airways ist beschlossene Sache. Die neu entstandene Fluggesellschaft wird nach dem grösseren der beiden Partner benannt: American Airlines. Gemäss Experten könnte dies kurz- bis mittelfristig zu sinkenden Preisen auf Interkontinentalflügen führen.
TEXT ALFRED KUHN
Foto: zVg/Wikipedia/ Sergey Kustov
Ein Jahr, nachdem sich American Airlines (AA) unter den Gläubigerschutz des Chapter 11 des US-Konkursrechts geflüchtet hat, steigt sie wie Phoenix aus der Asche zur weltweit grössten Airline auf. AA verdrängt die bisherigen Marktführer United/Delta Airlines vom ersten Platz. Es handelt sich um die vierte Megafusion in den USA innerhalb weniger Jahre. 2008 fusionierten Delta Airlines und Northwest, danach United und Continental, gefolgt von Southwest und
Air-Tran. Zusammen werden die drei grössten US-amerikanischen Airlines 80 Prozent des Luftverkehrs der USA beherrschen. Aus diesem Grund war die Fusion im Vorfeld heftig umstritten. Es wird befürchtet, dass diese Machtkonzentration sich negativ für die Konsumenten auswirkt. Es könnte aber auch anders kommen. Ein erneuter internationaler Konkurrenzkampf zwischen den drei grossen amerikanischen und den drei grossen europäischen Airline-Allianzen (Air France-KLM, Lufthansa und British Airways) wird gemäss Experten
BUSINESS CLASS FLÜGE ZU AKTIONSPREISEN (Bei den aufgeführten Aktionen handelt es sich um keine Angebote der UZ, sondern sie dienen lediglich der Information.) British Airways: Business Class Flüge nach Nordamerika (ab Zürich). Buchbar sind die günstigen Business Class Flüge noch bis 4. Februar 2014 für Flüge zwischen 10. Januar und 15. Juni 2014. Preisbeispiele ab Zürich (inklusive Gebühren): Chicago ab 2 921 Franken, New York ab 2 648 Franken. Finnair: Business Class Sale nach Nordamerika (ab Deutschland). Bereits ab 1 500 Euro kann man ab
den deutschen Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin in der Business Class nach Nordamerika fliegen. Die Flüge sind noch bis 4. Februar 2014 buchbar, für Flüge zwischen 10. Januar und 15. Juni 2014. Turkish Airways: Günstige Business Class Flüge (ab Istanbul). Für Flüge vom 9. bis 15. Februar 2014 bietet Turkish Airlines ein günstiges Angebot für 2 Personen. Die buchende Person muss Miles & Smiles Member sein. Buchen kann man bis 15. Februar 2014. Die Begleitperson fliegt schon ab 1 Euro
zuzüglich Steuern und Gebühren mit. Preisbeispiele ab Istanbul exkl. Steuern und Gebühren: Europa 599 Euro, Mittlerer Osten 599 Euro, Nordafrika 599 Euro, Afrika 999 Euro, Amerika 1 099 Euro. Singapore Airlines: Im Airbus 380 in der Business Class nach New York (ab Frankfurt). Das Angebot gilt das ganze Jahr 2014, allerdings nur an ausgewählten Daten. Buchbar bis 13.12.2014, Rückflug spätestens am 04.02.2015. Aktionspreis (inklusive Gebühren): ab 2 800 Euro.
NEWS AUS DER SCHWEIZER FLUGBRANCHE Etihad Airways beteiligt sich zu einem Drittel an der Tessiner Darwin Airline. Damit setzt Etihad ihre Strategie fort, sich an kleineren Airlines zu beteiligen. Dazu gehört unter anderem auch Air Berlin. Etihad versucht mit dieser Strategie zusätzliche Fluggäste an den Hubs in ihre Flugzeuge zu schleusen. Gleichzeitig gab die Airline bekannt, ab 1. Juni 2014 eine tägliche Flugverbindung von Zürich nach Abu Dhabi aufzunehmen.
kurz- bis mittelfristig zu sinkenden Preisen auf Interkontinentalflügen führen. Wenn man sich die in diesem Artikel aufgeführten Aktionen und Sonderangebote anschaut (siehe Box), scheint der Preiskampf bereits begonnen zu haben! Wichtig für Mitglieder von Dividend Miles ist, dass US Airways am 31. März aus der Star Alliance austreten und der oneworld Allianz beitreten wird. Wer also noch Dividend Miles von US Airways besitzt und unbedingt mit einer Star Alliance Airline fliegen will, sollte noch vor dem 31. März buchen. Es ist bisher noch nicht bekannt, in welchem Verhältnis die Dividend Miles nach dem 31. März in AAdvantage Meilen umgewandelt werden.
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ETIENNE HENRY VON NISSAN INTERNATIONAL ÜBER DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT
«Mehr Konkurrenz ist positiv» Der Nissan LEAF ist das meist verkaufte Elektroauto der Welt. Der japanische Autohersteller beabsichtigt in Zukunft ganz ohne Emissionen auskommen, sagt Etienne Henry, Leiter der Produktplanung in Europa.
INTERVIEW LUKAS STUDER
Was bedeutet Null-Emission? Etienne Henry: Null-Emission ist unser oberstes Ziel in Sachen nachhaltiger Mobilität. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen steigt, und wir denken, Null-Emission ist die beste Option für nachhaltige Mobilität. Null-Emission heisst, dass das Auto kein CO2 ausstösst und auch sehr leise ist, also geringe Lärm-Emissionen verursacht. Weltweit werden die Stadtzentren immer stärker bevölkert. Hier ist Null-Emission das richtige Konzept, um die Lärmbelastung einzudämmen. Erst kürzlich hat Paris angekündigt, das Tempolimit auf den Autobahnen im Zentrum um zehn Kilometer pro Stunde zu senken, um die Anwohner vor dem Lärm zu schützen. Würden alle ein Elektrofahrzeug fahren, gäbe es solche Probleme nicht! Ab wann kommt Nissan ganz ohne Emissionen aus? Wir können weder unser Unternehmen noch die Industrie in einem Tag verändern. Begonnen hat alles vor vier Jahren mit dem Nissan LEAF. Der konventionelle Viertürer mit fünf Sitzen ist das weltweit am meisten verkaufte Elektroauto; voraussichtlich werden wir noch im Januar die 100 000-Marke erreichen. Der LEAF ist ein bedeutender Schritt in Richtung Null-Emission, doch wir werden weitere Produkte einführen. Im April 2014 kommt das elektrische Nutzfahrzeug, der Van e-NV200, auf den Markt. An der Tokio-Motorshow haben wir den Konzept-Car BladeGlider vorgestellt, einen innovativen Sportwagen, der voll elektronisch betrieben ist. Und dieses Jahr nehmen wir mit einem Konzept-Car am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teil. Was braucht es, damit Null-Emission in unserer Gesellschaft zur Realität wird? Nicht alles liegt in unserer Verantwortung, wir sind nur ein Autohersteller. Die Verbreitung von elektrischen Autos hängt stark von der vorhandenen Infrastruktur ab. Konventionell angetriebene Fahrzeuge müssen aufgetankt werden – Elektroautos benötigen Ladestationen. Wir arbeiten deshalb schon seit Jahren mit Firmen, Städten und Regierungen zusammen, denn die Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung, damit elektronische Mobilität auf breiter Ebene zum Durchbruch kommt. Wer sollte für die Infrastruktur sorgen: spezialisierte Firmen, Regierungen oder die Auto-Hersteller? Alle stehen in der Verantwortung. Die 39 auf Nissan spezialisierten LEAF-Händler in der Schweiz verfügen über Ladestationen – 12 davon haben Schnellladestationen. Eine Schnellladestation lädt das Auto in einer halben Stunde zu 80 Prozent auf. Supermärkte oder grosse Detailhandelsketten zeigen Interesse, Ladestationen auf ihren Parkplätzen zu installieren. Eine Ladestation kann für Geschäfte und Läden in Zukunft ein Verkaufsargument sein und damit das Engagement für Nachhaltigkeit unterstreichen. Auch Regierungen dürfen sich nicht ihrer Verantwortung entzie-
hen. Sie haben grossen Einfluss, mittels Steuervorteilen und Subventionen den Verkauf von elektrischen Fahrzeugen zu fördern oder die Lade-Infrastruktur zu erstellen. Wir sind schon, Jahre bevor wir die ersten Fahrzeuge verkauft haben, mit diesen Leute in Kontakt getreten, um die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Durch die gegenwärtig in einigen Ländern Europas herrschende Wirtschaftskrise haben sich die Prioritäten der Politiker etwas geändert. Gibt es Länder in einer Vorreiterrolle? Zum Beispiel Norwegen, das bezeichnenderweise grosse Erdölvorkommen hat. Norwegen hat die richtigen Dinge getan und Anreize für den Verkauf und den Gebrauch von Elektrofahrzeugen geschaffen, zum Beispiel mit Parkplätzen für Elektrofahrzeuge oder der Freigabe der Busoder Taxispur. Norwegen hat auch die Entwicklung von Ladestationen vorangetrieben. In Oslo sind elektrische Fahrzeuge weit verbreitet. Der LEAF war im Jahr 2013 das am drittmeisten verkaufte Auto in Norwegen, während gewissen Monaten sogar das meistverkaufte. Das ist das erfreuliche Resultat des Engagements der Regierung für nachhaltige Mobilität. Der LEAF spricht eine breite Kundschaft an. An wen richtet sich das Nutzfahrzeug e-NV200? Der e-NV200 ist speziell für Geschäftskunden gedacht. Ein möglicher Anwendungsbereich ist die letzte Meile in der Logistik. Logistikanbieter liefern vermehrt in den Stadtzentren Einzelsendungen aus und müssen immer strengere Regeln einhalten. Ein elektronisch betriebener Van vermeidet Probleme mit Lärm- und CO2-Emissionen. Für welche Berufsgruppen ist der e-NV200 geeignet? Der Kundenkreis beschränkt sich nicht auf die Logistik. Jeder, der für sein Geschäft einen kompaktes Nutzfahrzeug benötigt, kommt in Frage. Wie in jeder anderen Industrie sind die ersten Käufer besonders enthusiastisch. Diese Leute fühlen sich der Umwelt und Nachhaltigkeit verpflichtet, und das wollen sie ausdrücken. Wer als Firma einen LEAF oder e-NV200 fährt, der setzt auf einfache Art ein Statement. Für Unternehmen, die soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit ernst nehmen, ist eine elektronische Fahrzeugflotte eine gewaltige Chance. Welche Reichweite wird der e-NV200 haben? Die Reichweite wird leicht niedriger sein als beim kleineren LEAF, der 200 Kilometer schafft. Ist das für den Geschäftsgebrauch nicht zu wenig? Der e-NV200 richtet sich an andere Kunden als der LEAF. Ist man privat mit dem LEAF unterwegs, kann sich die Reiseroute kurzfristig ändern. Potentielle LEAF-Kunden haben deshalb Angst vor der beschränkten Reichweite. Im geschäftlichen Gebrauch ist es das Gegenteil: Diese Kunden planen ihre Routen und wissen morgens genau, wie
ZUR PERSON Etienne Henry ist Vice President bei Nissan International SA, der Nissan Europazentrale mit Sitz in Rolle (VD). Er ist verantwortlich für die Produktplanung.
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viele Kilometer sie fahren werden. Wer den e-NV200 kauft, hat eine klare Vorstellung, welche Reichweite er benötigt. Wann sehen wir den ersten elektronischen LKW? Auf der letzten IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover hat Nissan einen Konzept-LKW vorgestellt. Der LKW wird mit der LEAF-Batterie betrieben. Ein grosses Potential für Elektromotoren sehen wir bei Kühlfahrzeugen. Ein konventioneller Kühllastwagen muss, selbst wenn er auf dem Parkplatz steht, für die Kühlung den Motor laufen lassen. Er stösst CO2 und Lärm aus, ohne einen Kilometer zu fahren. Sie haben die Angst vor der Reichweite beim LEAF erwähnt. Ist sie begründet? Ein elektrisches Fahrzeug deckt die meisten Mobilitätsbedürfnisse ab, aber nicht alle. 80 Prozent des Gebrauchs sind abgedeckt, denn nur wenige Leute fahren mehr als 200 Kilometer am Tag. Wer 800 Kilometer nach Italien in die Ferien fährt, der ist vorläufig noch auf ein konventionelles Fahrzeug angewiesen. Werden Elektrofahrzeuge eines Tages solche Distanzen zurücklegen können? Vom konventionellen Fahrzeug von heute bis zum Null-Emissions-Fahrzeug der Zukunft gibt es Zwischenschritte. Eine Idee ist: Null-Emission auf Abruf. Ist die Batterie leer, übernimmt der konventionelle Motor, um längere Distanzen zu überbrücken. Bei dieser Art von Hybrid-Fahrzeugen fällt der Nachteil der begrenzten Reichweite weg. Ist der Verbrennungsmotor in fünfzig Jahren passé? Fragen Sie mich nicht, was in fünfzig Jahren passiert – in Science-Fiction-Filmen sind selbst elektrische Fahrzeuge überholt! In diesem Zeitraum tauchen neue Technologien wie die Solarenergie auf, und ein Auto sieht vielleicht ganz anders aus als heute. Die Konventionen der Automobilindustrie werden hinterfragt werden. Eine Idee wäre, den Motor direkt in den Rädern zu platzieren. Diese Dinge beschäftigen momentan unsere Forschungsabteilung. Auf dem Weg dahin verläuft der technologische Fortschritt schrittweise. Den LEAF produzieren wir bereits in der zweiten Generation mit zahlreichen Verbesserungen, und ich bin überzeugt, dass noch viele Generationen folgen werden.
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Was stimmt Sie so zuversichtlich? Die Rückmeldungen, die wir von Kunden erhalten. 92 Prozent der LEAF-Besitzer sind zufrieden mit ihrem Auto, das ist eine unglaubliche Zahl. Vielleicht noch wichtiger ist, dass 95 Prozent den LEAF weitempfehlen. Und ganz entscheidend: Wer den LEAF kennt, hat eine wesentlich höhere Meinung von der Marke Nissan. Immer mehr Hersteller setzen auf Elektromobilität. Sind neue Konkurrenten gut oder schlecht für Nissan? Als Erster im Markt geniesst man natürlich gewisse Vorteile: Man hat keine Konkurrenz, wird als Innovator und Leader gesehen und kann den Markt gestalten. Vor ein paar Jahren wurde noch gelacht über Elektrofahrzeuge – inzwischen haben einige Autohersteller ihre Meinung geändert und wollen Marktführer werden. Es ist positiv, dass nun mehr Anbieter aufspringen. Das erhöht die Anerkennung und Glaubwürdigkeit der Technologie. Nissan hat jahrelang in die Forschung zur Elektrotechnologie investiert. Wie abhängig ist Nissan dennoch von der Entwicklung der gesamten Industrie? Wir sind Teil der Nissan-Renault-Allianz, denn auch Renault engagiert sich stark für Elektromobilität. Zwischen den Ingenieuren beider Firmen gibt es eine Art interner Wettbewerb, der stimulierend wirkt. Dann führen wir viele Gespräche mit externen Partnern wie Zulieferern oder Wissenschaftlern. Null-Emissions-Mobilität ist eine grüne Wiese: Neue Lösungen sind gefragt, das können und wollen wir nicht alleine tun. Wir wollen ein Leader sein, sind aber offen gegenüber unseren Partner. Je mehr Leute involviert sind, desto schneller wird die Technologie sich entwickeln. An was für Kooperationen denken Sie? Wir entwickeln selber Batterien und produzieren sie in unseren eigenen Fabriken. Doch wie wird die Batterie eingesetzt und was geschieht, wenn der Lebenszyklus des Autos zu Ende ist? Unsere Autobatterie könnte auch in anderen Kontexten angewendet werden. Generell wir der Einsatz von Batterie-Systemen zunehmen. Ein Krankenhaus zum Beispiel benötigt ein autonomes System, wenn das Stromnetzwerk zusammenbricht. Auch solarbetriebene Batterien sind denkbar.
Der Nissan LEAF ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug der Welt. Noch im Januar sollte die 100 000er-Marke erreicht werden. Fotos: zVg / Nissan
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E-BIKE AUS GLARUS KOMMT AUF DEN MARKT
Mit dem Elektrodreirad durch den Stau Die Tremola AG produziert in diesem Frühjahr die erste Serie ihres Elektrodreirads. Das Fahrzeug verbindet das klassische Motorrad mit der Neigetechnik. Im ersten Jahr sollen zwanzig Fahrzeuge verkauft werden. Das Glarner Unternehmen ist die Geschichte zweier Sandkastenfreunde.
TEXT UND INTERVIEW LUKAS STUDER
Es ist ein Ort des Tüftelns: Werkzeuge, Pläne, Bauteile liegen auf den Werkbänken, in der Ecke stehen Schreibtisch und Computer. In dieser Werkstatt im Hinterhof der Max Schilling AG in Bilten GL wurde der erste Prototyp des Tremolas gebaut. Nach fünf Jahren Entwicklung hat das Tremola nun eine Reichweite von 80 bis 100 Kilometern. Das Elektrobike wiegt 250 Kilo und braucht viermal weniger Platz als ein normales Auto. Das Elektro-Fahrzeug mit drei Rädern verbindet als erstes in der Welt die Neigetechnik mit einem klassischen Elektromotorrad. Nun sind die nötigen Zulassungen eingeholt, Tremola kommt endlich auf den Markt. Potentielle Käufer zeigen grosses Interesse Im Frühjahr 2014 geht die erste Serie in Produktion. Die Debüt-Version wird rund 20 000 Franken kosten. Man bewege sich damit im Bereich der marktüblichen Preise. Der grösste Kostenpunkt ist die Batterie. Lange habe es kaum industrialisierte Produkte gegeben. Doch in den letzten drei Jahren bewege sich viel in der Industrie, sagt Andreas Tinner, eines der beiden Mitglieder der Geschäftsleitung. «Jeden Monat taucht ein neuer Ansatz für eine Batterie-Technologie auf.» Bei Tremola ist man zuversichtlich, dass die Batterien weiter günstiger werden und eine höhere Energiedichte aufweisen. Fünf Käufer warten bereits auf ihr Tremola und rund hundert zeigen grosses Interesse. Das Ziel, im ersten Jahr zwanzig Bikes an den Mann zu bringen, dürfte erreicht werden. Jede Zahl darüber wäre ein grosser Erfolg. «Der Markt ist womöglich noch nicht reif genug», sagt Oliver Dürr, Geschäftsleiter und Gründer der Tremola AG. Ist die Nachfrage höher als erwartet, lässt sich die Produktionsmenge dank der Max Schilling AG im Rücken problemlos erhöhen. Die Glarner Spezialistin für Werkzeug- und Maschinenbau stellt ihrer Tochterfirma die Mitarbeiter und Maschinen zur Verfügung. Platz sparen und mit Strom fahren Oliver Dürr und Andreas Tinner sind Sandkastenfreunde. Zusammen gingen sie im Rheintal in die Schule, die Berufslehre als Maschinenmechaniker absolvierten sie im gleichen Betrieb. Später liessen sich beide zum technischen Kaufmann ausbilden. Ihre beruflichen Wege trennten sich erst, als Dürr mit 26 Jahren eine Firma für Automobilteile gründete. Zehn Jahre später verkaufte Dürr sein Unternehmen, übernahm die Max Schilling AG und den Posten des Geschäftsführers.
Seinen Jugendfreund Tinner, der über zehn Jahre als Projektleiter für Asien tätig war, holte er ins Boot, um die Idee eines Entwicklers aus ihrem Lehrbetrieb umzusetzen. Dieser stand in den 90er-Jahren im Stau, als ein Notarztfahrzeug nicht zwischen den Autoreihen nach vorne fahren konnte. Es musste doch möglich sein, ein kompaktes Fahrzeug mit mehr als zwei Rädern herzustellen, dass zugleich sicher ist. Später kam die Idee hinzu, das platzsparende Dreirad mit Strom aus der Steckdose zu betreiben. Die Industrialisierung stand im Vordergrund 2010 gründete die Max Schilling AG für das ehrgeizige Projekt die Tremola AG. Namensrechte, Patente und ein Businessplan mussten her. Im Hinterhof der Mutterfirma bezog Tinner den ersten Stock, um sich Vollzeit mit der Entwicklung des Tremola-Bikes zu beschäftigen. Heute arbeiten drei Mitarbeiter ausschliesslich am Tremola. Das Ziel war immer, das Projekt in einer grösseren Menge herzustellen. «Die Industrialisierung stand von
Das Tremola hat eine Reichweite von 80 bis 100 Kilometer, wiegt 250 Kilo und braucht viermal mal weniger Platz als ein normales Auto.
Foto: zVg
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OLIVER DÜRR UND ANDREAS TINNER, TREMOLA AG
«Mobilität muss neu gedacht werden»
Anfang an im Vordergrund», sagt Andreas Tinner. Die Herausforderung bestand darin, Teile zu verwenden, die entweder die Maschinen der Max Schilling AG herstellen können oder die jederzeit auf dem Beschaffungsmarkt verfügbar sind. Innovation geht weiter Tremola wird sich weiterentwickeln. In Zukunft soll das Elektrodreirad bei Schritttempo selber vom freien Fahren auf zwei Rädern auf den Drei-Rad-Modus umstellen. «Technisch können wir dieses System bereits umsetzen, die Herausforderung ist die Wahrnehmung des menschlichen Gehirns», sagt Oliver Dürr. Der Mensch fühle sich nicht immer wohl, wenn die Maschine das Gleichgewicht selbst korrigiert. Und Tremola ist nicht der letzte Coup der Biltner. Die Gründerväter sind sich einig: «Es darf nicht bei dem einen Projekt bleiben.» Wenn das Tremola genug Käufer findet, entsteht in Bilten bald ein zweites Fahrzeug.
Wer soll das Tremola kaufen? Oliver Dürr: Ein Desingbüro der Uni Salzburg hat festgestellt, dass sich kein Kundensegment bestimmen lässt. Jeder kann ein Tremola brauchen. Es ist für Kurzstrecken und für eine Person gebaut – ansonsten gibt es keine Einschränkung. Typisch sind Kunden in städtischen Gebieten und der Agglomeration, doch es ist auch schön, über Land zu fahren. Andreas Tinner: Wir hatten schon die unmöglichsten Anfragen: von einem Pizzakurrier, von Polizeicorps oder von Öko-Hotels. Auch auf Flughäfen könnte das Tremola zum Einsatz kommen, nämlich um das Wartungspersonal auf die Piste zum Flugzeug zu bringen. Dem Anwendungsbereich sind keine Grenzen gesetzt.
Andreas Tinner: Da das Tremola auf das Wesentliche beschränkt ist, spart man bei Unterhalt und Platzbedarf. Denken Sie nur an die horrenden Parkplatzgebühren in den Grossstädten. Oliver Dürr: Die Mobilität muss umgedacht werden – und wenn es in der Zukunft eine neue Mobilität gibt, wird sie in diese Richtung gehen.
Kann sich ein Normalsterblicher das Tremola leisten? Oliver Dürr: Diese Frage hören wir immer wieder. Das Tremola ist ein Premium-Produkt, das man sich leisten wollen muss. Aber es ist auch für Normalsterbliche erschwinglich. Es gibt Leute, die leisten sich für 5000 Franken ein TV-Gerät – andere investieren ihr Geld lieber in ein Fahrzeug wie das Tremola.
Aber die Kosten sind am Ende höher? Oliver Dürr: Es ist sicher ein Stück Ideologie dahinter, wenn wir sagen: Wir wollen in der Schweiz produzieren. Aber die Montage des Tremolas dauert zehn Stunden – 50 statt 20 Franken Stundenansatz ergibt am Ende 300 Franken Mehrkosten. Bei den geringen Stückzahlen spielt das keine Rolle, und im Maschinenbau ist die Schweiz ohnehin konkurrenzfähig.
Ist der Produktionsstandort Schweiz nicht zu teuer? Oliver Dürr: Die Produktion in der Schweiz ist ein Steckenpferd von uns. Die Teile werden mit modernsten Maschinen so konstruiert, dass die Lohnkosten nur einen geringen Teil der Gesamtkosten ausmachen. Im Ausland beschaffen müssen wir nur die Batterien. Es muss möglich sein, ein solches Projekt in der Schweiz zu realisieren. Und es geht auch.
Die Sandkastenfreunde Tinner und Dürr.
Die Kernkompetenz der Schilling AG ist die Fertigung, nicht das Marketing. Wie wollen Sie das Tremola vermarkten? Andreas Tinner: Der Vorteil des Tremolas ist seine Einzigartigkeit. Dadurch erhalten wir viele Anfragen. Im Moment ist das Problem eher, dass wir noch nicht liefern können. Oliver Dürr: Wir werden das Tremola über Agenten auf der ganzen Welt vertreiben, einige Verträge sind bereits geschlossen. Die Agenten übernehmen den Service, denn wir können unmöglich eine globale Serviceorganisation aufziehen. Andreas Tinner: Das Tremola ist so einfach gehalten, dass jeder Mechaniker mit herkömmlichem Werkzeug die Gabel einstellen oder das Rad wechseln kann. Die Elektronik-Teile müssen wir verschicken. Doch das sind alles steckbare Komponenten: Ist das Armaturenbrett defekt, nehmen Sie es heraus und stecken das neue drauf. Das Produkt benötigt kein Marketing, weil es für sich selbst spricht? Oliver Dürr: Wir verkaufen, was wir produzieren können. Wenn wir dann etwas Geld verdient haben, können wir immer noch die Werbetrommel rühren. Mit einem ausgearbeiteten Marketing-Konzept hätten wir im ersten Jahr gut und gerne 100 Tremolas verkauft – auf dem Papier. Aber wir hätten noch keinen einzigen produziert. Unser Vorgehen richtet sich vielleicht nicht nach dem Lehrbuch. Doch wir sind heute so weit, weil wir die Dinge pragmatisch anpacken, frei nach dem Motto «trial and error». Natürlich hatten wir Glück, dass es nicht so viel «error» gab.
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MAESTRANI SCHWEIZER SCHOKOLADEN AG
Glück am Laufmeter
Die Maschinen in der Schokoladenfabrik in Flawil stellen die Produkte der Maestrani her.
Schokolade – ein Stück Genuss. Süss. Cremig. Schweizer essen davon rund zwölf Kilogramm pro Jahr. In Flawil steht die Schokoladenfabrik der Maestrani. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie die Nascherei entsteht.
TEXT SALOME KERN
Ein Konditor rührt zartschmelzende Schokolade mit dem Schwingbesen, giesst sie in Formen. Im Hintergrund zaubert ein anderer handgemachte Pralinen und schmückt sie liebevoll. Diese Bilder kennt jeder aus der Werbung. Es scheint, als könne man den herrlichen Schokoladengeruch durch den Fernseher riechen. In einer echten Schokoladenfabrik sieht das etwas anders aus. Schokolade braucht Zeit Kaum ist die Türe offen, schlägt einem ein süsser, leicht bitterer Schokoladen- und Nussduft entgegen. In Chromstahlsilos werden die Grundzutaten gelagert: Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und Milchpulver. Alle Zutaten werden gemischt und laufen über eine Walze, damit sie ganz fein werden. Schokolade herzustellen braucht Zeit – beim sogenannten Conchieren werden die Zutaten bis zu 24 Stunden bewegt. Die Masse wird gut durchlüftet und verliert ihren bitteren Geschmack. In der Fabrikhalle stehen grosse Maschinen und Förderbänder. Durch Glasscheiben beobachten Besucher die Produktionsstätte; hier herrschen strenge Hygienevorschriften. Die Mitarbeiter sind weiss gekleidet und tragen Hauben. «Sie dürfen sich auch zwischendurch ein Stück gönnen»,
FACTS & FIGURES Sitz: Gründung: Mitarbeiter: Umsatz: Produktion: Exportanteil:
Flawil 1852 140 45 bis 50 Millionen Franken 3500 Tonnen 36 Prozent
sagt Marketingleiter Markus Wilda. Die Lust kommt auch auf – umgeben vom feinen Duft. Schokoladenmasse mit Haselnüssen wird auf ein Band gegossen und nach dem Abkühlen werden Riegel zugeschnitten und automatisch eingepackt. Nun sind die Schokoladenriegel bereit zum Einpacken, auch das geschieht automatisch. Ein einziger Mitarbeiter überwacht die Produktion an dieser Maschine. Eingeschweisst in die typischen blauen, roten und grünen Folien – fertig ist die Minor-Schnittpraline. Nebenan fahren hunderte kleiner Schokoladenstücke auf einem Band durch den Raum. Hier entstehen die Munz-Kaffeebeilagen. Für die Firma ein wichtiges Standbein – als Marktführerin in diesem Segment. 161 Jahre Maestrani Die Maestrani ist seit 161 Jahren im Schokoladengeschäft.
Fotos: zVg
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MARKUS VETTIGER, CEO MAESTRANI *
«Nachhaltigkeit ist kein Trend, sie ist die Zukunft» Die Schweiz gilt als Schokoladenland. Was macht uns so speziell? Markus Vettiger: Die Kakaobohne hat ihren Ursprung in Südamerika. Das Handwerk des Chocolatiers hatte in Italien seine Hochburg. Die berühmten Schweizer Chocolatiers wie Rudolf Lindt haben ihr Handwerk alle in Italien gelernt. Die Schweizer haben dann entdeckt, dass die Schokolade durch den Conchierungsprozess viel feiner wird und die Bitterstoffe verliert. Auch die
Schweizer essen rund zwölf Kilogramm Schokolade jährlich. Der Konsument ist traditionell und treu.
Milchschokolade ist eine Schweizer Erfindung. Das hat die Schweiz berühmt gemacht. Ausserdem achten wir auf eine sehr hohe Qualität. 161 Jahre Maestrani. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten am stärksten verändert? Der Wettbewerb hat zugenommen. Die Grossen werden mächtiger und es entsteht einen Verdrängungskampf. In den letzten Jahren schlitterten wir von Krise zu Krise. Da wird
Der Gründer, Aquilino Maestrani, hat mit 15 seine Liebe zur Schokolade entdeckt. Er lernte das Handwerk im Betrieb seines Vaters. 1852 eröffnete er in Luzern seine eigene Schokoladenfabrik. Dank der vielen Touristen wuchsen Luzern und seine Fabrik. Abhängig von den Touristen schwankten die Einnahmen je nach Saison. Also suchte Maestrani einen Ort mit mehr Stabilität. Angekommen in St. Gallen, begann das Geschäft zu florieren. Mit seinem Tod, 1880, hinterliess er seinen Söhnen Ludovico, Roberto und Savino ein etabliertes Unternehmen. Der Höhepunkt folgte kurz darauf: 1883 wurde Maestrani der Hoflieferant des Königs Umberto von Italien. Noch heute ist Maestrani in Familienbesitz. Nicht mehr die Maestranis, sondern
natürlich auch weniger Schokolade gekauft, besonders im Ausland wegen der Frankenstärke. Aber
Zu süss, zu fettig – ein Problem in der heutigen Ernährung. Was tun Sie dagegen? Schokolade ist unterschiedlich süss. Wir verwenden bei Munz-Produkten keine Fremdfette, sondern nur Kakaobutter. Es gibt Studien, die beweisen, dass dunkle Schokolade glücklich macht. Aber Schokolade bleibt ein Genussmittel.
drei andere Familien setzen sich für das Wohl der Schokoladenfabrik ein. Schokoladige Schweiz Die Maestrani ist eine von 18 Schokoladenfabriken in der Schweiz. Insgesamt beschäftigen diese fast 4 300 Angestellte. 172 376 Tonnen Schokolade verlassen jedes Jahr die Fabriken. Mit einem Marktanteil von zwei Prozent gehört Maestrani eher zu den kleinen. Ihre Produktpalette ist dafür umso grösser: Minor, Munz und Maestrani. Aber auch Produkte für Partner wie Rapunzel, mit dem Maestrani die erste biologische Tafelschokolade lanciert hat, werden hergestellt.
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Vor kurzem haben Sie ihren Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Was tun Sie für mehr Nachhaltigkeit? Wir glauben, dass Nachhaltigkeit kein Trend ist, sondern die Zukunft. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Welt intakt an die nächste Generation weiterzugeben. Das bringt uns auch als Unternehmen weiter. Der Nachhaltigkeitsbericht stützt sich auf drei Säulen: einer ökologischen, ökonomischen und sozialen. * Markus Vettiger ist CEO der Maestrani Schweizer Schokoladen AG.
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UZ-SERIE: FRAUEN IM MANAGEMENT
«Ich wollte mehr sehen» Flucht aus der DDR, Arbeit als Kinderanimateurin und Leben in Südafrika - Marianne Hopsch führt ein bewegendes Leben. Heute ist sie Inhaberin von drei Unternehmen und voller Leidenschaft für ihre Arbeit.
TEXT SALOME KERN
Im Café des Hotels Storchen in Zürich ist es noch ruhig. In der Ecke brennt ein Feuer im Cheminée. Eine Frau betritt den Raum. Klassisch elegant gekleidet, schreitet sie zielstrebig durch den Raum. Marianne Hopsch weiss, was sie will. Die 47-Jährige ist eine Unternehmerin, wenn auch keine typische. «Ich führe Bewerbungsgespräche gerne hier
Marianne Hoesch ist auch Inhaberin von maho in der Strehlgasse. Bildquelle: Marco Broggreve
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durch. Das Storchen hat eine angenehme Ruhe und man ist der Businessstadt Zürich für einen Moment ein wenig entrückt.» Marianne Hopsch ist Besitzerin der Schmuckfirma GH Goldhaus AG, des Schmucklabels maho und seit Neuestem des Labels gentle earth. Ständig unterwegs, das war schon immer so. Flucht aus der DDR Marianne Hopsch ist im September 1966 in Ostberlin geboren. Beide Eltern waren voll berufstätig. «Ich habe in der DDR eine sozialistische Erziehung erhalten.» Früh musste sie zuhause Verantwortung übernehmen, führte den Haushalt mit und kümmerte sich um ihre jüngeren Brüder. «In der DDR habe ich gelernt zu improvisieren. Davon profitiere ich noch heute.» Marianne Hopsch spricht mit ihrem ganzen Körper, gestikuliert, lächelt dabei. Neben dem Studium als Lehrerin für Musik und Literatur arbeitete die 18-jährige Marianne Hopsch als Reiseleiterin und führte Reisegruppen durch die Länder des Ostblocks. «Da habe ich gelernt zu leiten und zu organisieren.» Als Lehrerin sah sie sich aber nicht und brach nach zwei Jahren das Studium ab: «Ich wollte mehr sehen.» Nach langem Überlegen entschied sie sich für die Flucht aus der DDR. Ein grosses Risiko – «ich wusste nicht, ob ich meine Familie wiedersehe und was mit ihnen passiert, wenn ich fliehe.» Sie erhielt die Erlaubnis ihre Tante in Westberlin zu besuchen. Und blieb einfach dort. «Meine Mutter wurde mehrmals von der Staatssicherheit aufgeboten, aber offiziell wusste sie natürlich nichts.» Angekommen im Westen, arbeitete Marianne Hopsch, reiselustig wie sie war, erst als Kinderanimateurin bei Robinson in Österreich und Griechenland. Die selbstständige und kreative Arbeit der Bühnenbildnerin im Club faszinierte sie. Als diese sich dann plötzlich mitten in der Saison mit einem reichen Gast «aus dem Staub machte», nutzte Marianne Hopsch ihre Chance und übernahm deren Stelle als Bühnenbildnerin. Alles begann mit Goldhaus Einige Jahre später zurück in Berlin, studierte sie an der Berliner Kunsthochschule Bühnen-und Kostümbild. Während dieser Zeit lernte sie ihren inzwischen verstorbenen Mann kennen. Gemeinsam wanderten sie nach Südafrika aus. «Das war nach dem Ende der Apartheid. In Südafrika wollte ich nach meinem Studium in den Bereichen Interieur Design und Filmausstattung arbeiten, aber es war zu dieser Zeit als Europäerin sehr schwierig eine Arbeitsbewilligung für diesen Beruf zu erhalten.» Ihr Mann war selbstständig und arbeitete in der Schmuckbranche. Auch er war geschäftlich auf die Dauer nicht überzeugt von Südafrika. So landete das Ehepaar schliesslich in Zürich. Noch heute wohnt Marianne Hopsch in derselben Wohnung in der Zürcher Innenstadt wie damals bei ihrer Ankunft 1999. In Zürich war der Markt für Innenausstattung besetzt, so rutschte sie in die Schmuckbranche. «Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.» Gemeinsam mit Freunden gründete sie 1999 Goldhaus. Sie hatten Filialen in Zürich, Bern, St. Gallen, Luzern und Solothurn. «Goldhaus ist der günstige Anbieter für Schmuck in der Schweiz – sehr überschaubar gehalten. Also wenig Administration, um die Ware möglichst preiswert anbieten zu können.» 2001 trennten sich die Inhaber und Marianne Hopsch führte das Unternehmen alleine weiter. Heute stehen zwei Filialen in Zürich und eine in Bern.
2007 eröffnete sie ihr zweites Schmucklabel: maho. «Der Name war die Idee meines Mannes, er ist einfach so entstanden.» Die maho Geschäfte in der Zürcher Altstadt verkaufen hochwertigen Silberschmuck und Accessoires aus Horn und Rochenleder. Für Marianne Hopsch noch nicht genug. In einer Sommernacht im 2011 konnte sie nicht schlafen und zappte durch die Fernsehkanäle. Der Bayrische Rundfunk zeigte Pausenbilder der Erde aus dem All. «Da wusste ich: Das ist es.» Unter dem Namen gentle earth entwickelte sie eine Schal- und Tuchkollektion, auf welcher Satellitenbilder der Erde gedruckt werden. Sie nimmt ihren Schal: «Dies ist das Okawango Delta in Botswana.» Im ersten Moment erkennt man nur ein Muster. Sie dreht den Schal: «Und hier stehen die Koordinaten. Ich kann diese Koordinate bei Google Maps eingeben und komme dann exakt an den Ort, der abgebildet ist.» Marianne Hopsch erzählt begeistert. «Stoffe und Webware – das ist meine Leidenschaft. Ich wollte schon immer etwas damit machen.» gentle earth ist ihre Spielwiese – «hier tobe ich mich kreativ aus». Die Natur ist ihr wichtig. «Wieso soll ich neue Muster erfinden? Alles ist da. Ich möchte auf die unendliche Vielfalt an Farben und Formen aufmerksam machen, die unsere Erde zu bieten hat.» Ein Herz für Frauen Marianne Hopschs Agenda ist voll, auch in den Ferien ist der Laptop dabei. «Aber es ist ja wie ein Hobby.» Freizeit ist für sie ein seltenes Gut. Die Zeit für Kunst, vor allem Theater, fehlt ihr. Einen kleinen Ersatz hat sie 2009 gefunden. Ihr jetziger Mann Fabio di Càsola ist klassischer Musiker und Professor an der Zürcher Hochschule der Künste. Mit ihm und dem «The Zurich Ensemble» steht sie ab und an als Erzählerin auf der Bühne. Theatralisch zeigt Marianne Hopsch, wie sie die Erzählung darstellt, und schwingt die Arme dazu. «Es ist wunderbar, gemeinsam mit diesen hervorragenden Musikern einen Beitrag zur Kultur leisten zu können.» Die Selbstständigkeit hat sie nie bewusst gewählt, sondern diese ist zu ihr gekommen. Angestellt zu sein kann sie sich nicht mehr vorstellen. «Auch wenn ich versuche, meine Mitarbeiterinnen miteinzubeziehen, muss am Ende ich die Entscheidung treffen.» Das Wort Mitarbeiterinnen wählt die Unternehmerin bewusst. Bei Goldhaus arbeiten nur Frauen. «Es heisst immer, Frauen untereinander seien schwierig. Ich bin überhaupt nicht dieser Meinung.» Marianne Hopsch fühlt sich Frauen sehr verbunden. Es ist ihr wichtig, dass es für Frauen mehr Platz in Führungspositionen gibt. Deshalb ist sie Mitglied im Verband Frauenunternehmen aus Zürich. «Wir kämpfen oftmals alle mit den gleichen Problemen. Das verbindet.» Auch bei LLL – League for leading ladies wird sie Mitglied. Das Netzwerk für Frauen in Führungspositionen steht kurz vor der Gründung. Den Spagat zwischen Familie und Beruf kennt sie nicht. Obwohl sie gerne Kinder gehabt hätte, wollte sie nie die Rolle der traditionellen Mutter einnehmen, die sich alleine zu Hause um die Kinder kümmert. «Unabhängigkeit ist mir wichtig.» Sie sagt den Satz mit einem Nachdruck, als wolle sie ihn unterstreichen. Keine Ruhe in Sicht Rentnerin zu sein und nichts zu tun, kann sich die 47-Jährige noch gar nicht vorstellen. «Es wäre aber schön, mehr Zeit für Kunst und Theater zu haben. Und zu reisen.» Sofort spinnt sie die Idee weiter. «Ich würde die Orte, die ich bereise und die mich berühren, auf meinen Schals abbilden. So würden die Schals und Tücher dann praktisch zu meinem Reisetagebuch werden.» Die Lobby im Zürcher Storchen beginnt sich zu füllen. Marianne Hopsch schaut auf die Uhr. Zeit für ihr nächstes Meeting.
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Ich wuss-
te nicht, ob ich meine Familie wiedersehe und was mit ihnen passiert, wenn ich fliehe.
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RISIKO MANAGEMENT
«Wir werden das schon meistern» Viele Firmen glauben, dass sie eine Krisensituation mit einer ad hoc gebildeten Task Force oder mittels geschickter Kommunikation schon irgendwie überstehen. Mit Beda Sartory, Inhaber und Geschäftsführer der GU Sicherheit AG, sprach Ruedi Stricker über die Bewältigung von Krisen.
TEXT UND INTERVIEWS RUEDI STRICKER
Foto: Bilderbox.de
Herr Sartory, was ist eine Krise? Beda Sartory: Viele setzen Krise mit Katastrophe gleich und glauben, eine Krise sei das Ende. Dem ist nicht so. Das Chinesische Wort für Krise setzt sich zum Beispiel aus den Zeichen für Gefahr und Chance zusammen. Ein Krise könnte man kurz als einen Zustand beschreiben, in dem Prozesse ablaufen, die in der Lage sind, die Existenz des Unternehmens zu gefährden.
Wie schätzen Sie das Risikobewusstsein in KMU ein? Das ist ganz unterschiedlich. Viele KMU sind sich der vorhandenen Risiken nur teilweise bewusst und unterschätzen die möglichen Auswirkungen oder verdrängen sie einfach. Andererseits gehört Risk Management und insbesondere das Krisenmanagement per se nicht zur Kernkompetenz eines KMU. In erster Linie kümmern sich ein KMU um sein eigentliches Geschäft, und nicht wenige haben erkannt, dass das Auslagern des Krisenmanagements ebenso sinnvoll sein kann wie das Engagieren eines externen Treuhänders oder
DR. MARCO GRUBER, GRUBER PARTNER
«Mit drag&drop modellieren wir ganze Szenarien» Während die meisten Prozesse in Unternehmen mit Software unterstützt oder überhaupt erst ermöglicht werden, steckt die Entwicklung des szenarienbasierten, IT-gestützten Risikomanagements noch in den Kinderschuhen. In Luzern und Aarau hat sich ein Team dazu entschlossen, dem abzuhelfen. Ruedi Stricker sprach mit Dr. Marco Gruber über die Erfahrungen in den ersten Projekten. Was ist NEXTREMIS ® ? Marco Gruber: Wir haben auf der Basis von MindJet MindManager ein Risiko-
management-System für Unternehmen und Institutionen entwickelt, das neben der Häufigkeit und den finanziellen Schäden auch den Reputationsschaden – als dritte Dimension der Bewertung – berücksichtigt. Das zugrundeliegende framework hat den Vorteil, dass es unterschiedliche Sichtweisen in geografisch oder juristisch verteilten Organisationen bündelt, was für die unternehmensweite Risikobewältigung von grösster Bedeutung ist. Wir sind nach den ersten Referenzmandaten deshalb mit verschiedenen mit-
telständischen Unternehmen, aber auch mit einer Organisation der UNO über einen weltweiten Einsatz im Gespräch. NEXTREMIS entspricht sowohl den COSO als auch ISO 31000 Normen. Wie funktioniert das System? NEXTREMIS wird visuell und intuitiv angewendet und liefert sofort umsetzbare Ergebnisse. Unsere Erfahrung zeigt, dass die einfache Handhabung ein entscheidender Faktor für die Motivation der Verantwortlichen ist. Das System
basiert auf der dynamischen und visuellen Arbeitsoberfläche von MindJet MindManager und kann nicht nur auf Windows, sondern auch auf Mac benutzt werden. In der Praxis werden zuerst gemeinsam mit dem Kunden die für sein Unternehmen relevanten Risiken identifiziert und die ersten Szenarien entwickelt. Nach diesem ersten Schritt werden die Risiken beurteilt und Massnahmen für die Bewältigung festgelegt. Im vierten Schritt – der Risiko-Steuerung – zeigt das System auf einen Blick die bereits erzielten Fortschritte
und den projektbezogenen Handlungsbedarf. Woher wissen Sie, mit welchen Risiken zu rechnen ist? Sind Sie Hellseher? Wir kochen auch mit Wasser, aber NEXTREMIS beinhaltet eine ständig aktualisierte Wissensdatenbank mit über 200 möglichen Gefahrenquellen. Mit dieser Unterstützung können Unternehmen die für sie relevanten Risiken erheblich schneller identifizieren und per drag&drop spezifische Szenarien modellieren. Und wenn wir das tatsächliche Gesche-
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die Beschaffung von elektrischem Strom. GU Sicherheit bietet ein umfassendes Paket an Dienstleistungen an. Gute Krisenkommunikation: Das A und O? Wir erleben immer wieder, wie sich Fehler in der Kommunikation in der Praxis auswirken. Vor allem in jenen Fällen, in denen unklar und häppchenweise kommuniziert wird und die Medien immer noch Potenzial für Sensationen wahrnehmen und entsprechend nachlegen, kann der Reputationsschaden massiv sein. Betroffen davon ist nicht nur der Geschäftsgang an sich, sondern ebenso die Beschaffung von Kapital, die Rekrutierung von Mitarbeitern, die Bonität und damit auch die Liquidität. Am wichtigsten überhaupt ist die Feststellung, dass Krisenkommunikation ohne Krisenmanagement nicht funktioniert – und umgekehrt. Transparente, ehrliche Medienarbeit hängt auch davon ab, ob die Kommunikation über die momentane Krisensituation mit entsprechenden Massnahmen zur Verbesserung oder Vermeidung einer ähnlichen Situation in der Zukunft verbunden werden kann. Diese ist mitunter eine Möglichkeit, die Reputation zu erhalten und das Vertrauen zu stärken. Woher nimmt ein KMU das nötige Know-how? Das Know-how kann nach unserer im Praxishandbuch Krisenmanagement beschriebenen 4C-Methode selbst
hen in der Welt verfolgen, stellen wir in vielen Fällen fest, dass viele Risiken mit etwas Phantasie und der nötigen Portion Sorgfalt planerisch durchaus hätten erkannt werden können. Fukushima ist hierfür nur ein Beispiel. Oder denken Sie an ein Szenario «Überschwemmung» – dieses ist planerisch längst nicht nur für die öffentliche Hand, sondern im Sinne des Business Continuity Managements für jede Unternehmung relevant. Mit etwas Übung kann ein Szenario in weniger als zwanzig Minuten erstellt werden. Diejenigen, welche die Problemstellungen lösen müssen, werden bestimmt länger haben.
Nach welchen Parametern beurteilen Sie ein Risiko? Wir lehnen uns einerseits an die klassische Methode an mit den massgebenden Faktoren Häufigkeit innerhalb eines Zeitraums und der finanziellen Schadenhöhe im Eintretensfall. Zusätzlich wird jedoch ein möglicher Reputationsschaden in die dreidimensionale Beurteilung miteinbezogen. Wegleitend für diesen neuen methodischen Ansatz war bei GRUBER PARTNER die Feststellung, dass ein finanzieller Schaden eines Ereignisses für ein Unternehmen zwar eher gering, ein damit verbundener Reputations-Schaden aber existenzgefährdend sein kann.
aufgebaut werden. Allerdings fragen sich viele Unternehmen: Lohnt sich das? Es geht ja nicht nur um die einmalige Beschaffung von Wissen, sondern um wiederholtes Training. Jeder Feuerwehrmann weiss, wie wichtig Routine und Effizienz im Ernstfall sind. Vor diesem Hintergrund haben zahlreiche Kunden entschieden, uns mit einem umfassenden Coaching beauftragen. Im Ernstfall zücken die Verantwortlichen dann nur noch eine kreditkartengrosse Checkliste mit Telefonnummern. Von diesem Moment an unterstützen wir das Krisenmanagement mit erfahrenen Profis, und zwar während 7 mal 24 Stunden. Aber unabhängig davon kann es sich lohnen, eine Lesestunde in unseren neuen Praxisratgeber zu investieren. Wir stellen darin unsere 4C-Methode vor – Command, Communication, Care, Compliance – und zeigen anhand praktischer Beispiele, worauf zu achten ist.
Viele Risiken können mit etwas Phantasie und der nötigen Portion Sorgfalt durchaus erkannt werden.
Was sagen die Anwender? Sie sind begeistert (lacht). Nein, im Ernst: Sie sind es tatsächlich. Wir stossen aber leider noch zu häufig auf reservierte Zurückhaltung gegenüber dem Risikomanagement als permanenter Führungsaufgabe. Dies obwohl der Verwaltungsrat im Anhang zur Jahresrechnung von Gesetzes wegen bestätigen muss, dass er eine Risikobeurteilung durchgeführt hat. Damit einher geht im Schadensfall haftpflichtrechtlich eine Umkehr der Beweislast zulasten des Verwaltungsrates. Dies ist leider immer noch nicht allen Verantwortlichen bewusst. Es liegt also im evidenten Eigeninteresse jedes Verantwortlichen,
unternehmensweite BestPractice im Risiko Management auf allen Stufen zu leben – und diese revisionsfähig zu dokumentieren. Denn die im strategisch tätigen Entscheider wünschen ein möglichst umfassendes Risikomanagement. Die dafür im Operativen Zuständigen wissen nur zu gut, dass Theorie und Praxis oft weit auseinanderklaffen. Diesen Spagat bewältigt NEXTREMIS gemäss Kundenfeedback souverän. Und weil NEXTREMIS auch ein Modul für das strategische Krisen-Management sowie das operative Business Continuity Management enthält, sind unsere Kunden auf der sicheren Seite. Denn vorbereitet sein ist heute alles.
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ZUR PERSON Beda Sartory ist Inhaber und CEO der GU Sicherheit AG mit Sitz in Wil SG. Als krisenerprobter Profi verfügt er über 30 Jahren Berufs- und Einsatzerfahrung in allen Bereichen der öffentlichen Sicherheit, vor allem als Einsatzleiter und Mitglied von Einsatz- und Krisenstäben. Er war 14 Jahre Sicherheitschef der Stadt Wil und 6 Jahre Mitglied der Geschäftsleitung von Schutz & Rettung Zürich als Leiter Krisenmanagement. Seit 2008 berät er Organisationen und Unternehmen im Krisenmanagement sowie als Coach im Ereignisfall. Daneben verfügt er über mehrjährige politische Erfahrung als Kantonsrat sowie als Stadtrat von Wil. Er bekleidet verschiedene Verwaltungsratsmandate, ist Dozent an verschiedenen Bildungsinstituten und Mitautor des Praxishandbuches Krisenmanagement, Midas Management Verlag, 2013.
ZUR PERSON Dr. Marco Gruber ist Fürsprecher und Partner. Er fokussiert sich auf die strategische Unternehmensentwicklung und hat als mandatierter Präsident des Verwaltungsrates in KMU mehrere bedeutende Innovations- und Designpreise gewonnen. GRUBER PARTNER ist eine regional führende Prüfungs- und Beratungsgesellschaft in Aarau und Luzern. Bahnhofstrasse 78, 5001 Aarau Tel. 062 834 03 30.
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MARKE DES MONATS: KIESER TRAINING
Erstarkter Ur-Brand VON STEFAN VOGLER
STEFAN VOGLER Der Autor berichtet über die aktuelle Markenführung einer grossen oder kleinen, globalen, nationalen oder lokalen, altbewährten, aufgefrischten oder neuen Marke. www.markenexperte.ch
Marke des Monats im Februar 2014 www.kieser-training.ch
Zwei Geschäfte boomen im Januarloch: Fitness-Center und Dating-Plattformen. Beide haben mit den guten Vorsätzen zum Jahreswechsel zu tun. Für Erstere weicht die sinnliche Festtagsschlemmerei oft schon am Neujahrstag dem schlechten Gewissen. Wir sehen uns in den Frühjahrs-Balearenferien mit Fettpolstern in viel zu engen Badekleidern am Strand liegen. Also muss schleunigst eine Traumfigur her. Und das bitte höchst effizient und effektiv. Wenn der Sofasport überhand genommen hat, beginnen wir für unser Wohlbefinden zu fragen: Welche Fitness-Center-Marken zählen zu mei-
nem «relevant set»? Bei mir ging es blitzschnell: Mitten in der Angebotsvielfalt der immer gestylteren Fitness-Center – bei denen die Cüplibar danach wichtiger als das Training davor erscheint – hielt der Pionier als Ur-Brand aller «Folterkammern» meine top of mind-Position: Kieser Training. Im farblich redesignten Logo wurde das grelle Gelb auf das dezente Blau reduziert. Mit dem aufs neue Jahr realisierten Re-Branding will Kieser sein hochwertiges Angebot signalisieren. Der neue Slogan «Starker Körper. Starke Haltung.» bringt den Markenkern auf den Punkt. Der Urvater des Kraft-
trainings, Werner Kieser, hat im Jahre 2010 mit der Kündigung der Masterfranchiselizenz für die Schweiz und dem Aufbau eigener Kieser-Studios unternehmerischen Mut gezeigt. Der neuste Schritt in der Markenführung ist das Resultat einer ausführlichen Markenanalyse, welche eine glasklare Positionierung bestätigte: «Kieser ist der Spezialist für effizientes Krafttraining.» Wie es sich für starke Marken gehört, hat der Kernwert auch für Kieser nach über 50 Jahren Bestand. Trends mitzumachen liegt dem Erfinder der damals einzigartigen Nautilus-Trainingsmaschinen fern. Auch die heutigen MedX-Maschinen erfüllen nach wie vor nur eine Aufgabe: Höchst effizienter Muskelaufbau. Mit und dank diesem Fokus prangt die Marke Kieser Training
heute an 140 Studios in sieben europäischen Ländern und verbreitet sogar in Australien Strahlkraft. Kieser verkörpert auch Swissness. Der Erfolg im Ausland zeugt davon. Als Schweizer Erfolgsmarke schaffte es Kieser zu Recht auf das «Markenplakat». Darauf geben sich die wichtigsten Schweizer Marken ein Stelldichein. Im vergangenen Jahr herrschte an der Schweizer Markenfront Hochbetrieb. Schabziger feierte nicht weniger als 550 Jahre Bestehen. Positiv stechen die Re-Designs von Amag oder Zimmerli heraus, während sich die GE Money Bank den seltsam anmutenden Namen «Cembra» gegeben hat. Aber Kieser bleibt Kieser: Weltweit ist er Synonym für Krafttraining. Mehr kann keine Marke erreichen.
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STUDIEN ZUR WIRKUNG VON DIRECT MAILINGS
Bessere Image-Werte dank Direct Mailings Werbebriefe wirken: Sie fallen auf, steigern die Kaufbereitschaft und damit den Abverkauf. Neue Studien des Marktforschungsinstituts GfK Switzerland AG belegen jetzt, dass Direct Mailings auch die Image-Werte des Absenders signifikant verbessern – wie das Beispiel NESCAFÉ Dolce Gusto zeigt. Ob heisse Schokolade, Chai Tea Latte oder Eistee: Für die Kapselsysteme von NESCAFÉ Dolce Gusto stehen über 30 Getränkesorten zur Auswahl . «Viel mehr als Kaffee» lautete deshalb der Aufhänger eines Direct Mailings, das Nestlé im vergangenen Mai zur Gewinnung neuer Kunden verschickte. Kurze Zeit später befragten die Marktforscher der GfK Switzerland AG mittels telefonischer Interviews 350 Empfänger des Mailings sowie gleich viele Personen derselben Zielgruppe, die keinen Brief erhalten hatten. Studien mit identischer Methode führte die GfK Switzerland AG 2013 auch für Hotelplan und die Krankenversicherung ÖKK durch. Alle drei Untersuchungen kommen zum gleichen Ergebnis: Sowohl die Image-Werte wie auch die Bekanntheit des Absenders liegen bei der Testgruppe klar höher als bei der Kontrollgruppe. Und das bereits
nach einem einzigen Brief. Die Wirkung von Direct Mailings beschränkt sich also nicht auf den reinen Abverkauf.
Mailings machen neugierig Die Gründe liegen auf der Hand: Kreative Mailings wie jenes von NESCAFÉ Dolce Gusto fallen auf und machen neugierig. In der Studie erinnerte sich jede fünfte Person der Zielgruppe daran. Mehr als die Hälfte davon kannte noch den Inhalt. Entsprechend zufrieden zeigt sich Joël Muller von NESCAFÉ Dolce Gusto mit dem Erfolg des Direct Mailings und ist überzeugt von den Vorteilen des Werbebriefs: «Er erscheint weniger aufdringlich und wirkt effektiver als Werbung im Fernsehen oder Inserate. Zudem können wir damit besser messen, ob sich die Investition gelohnt hat.» Als nächster Schritt will Joël Muller das Zusammenspiel von Online- und Offline-Werbemassnahmen für NESCAFÉ Dolce Gusto verbessern: «Der Erfolg kommt mit dem richtigen Mix.» Direct Mailings gehören in jedem Fall weiterhin dazu.
Viel mehr als Kaffee: Das Mailing für NESCAFÉ Dolce Gusto erhöhte die Bekanntheit der Kapselsysteme und verbesserte sogar die Image-Werte.
Unterstützung durch die Post Die Post berät und unterstützt Firmen mit zahlreichen Dienstleistungen rund um Direct Mailings – von der ersten Idee bis zur individuellen Briefmarke. Weitere Infos: www.post.ch/directpoint
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DACHVERBAND DER SCHWEIZER INTERIM MANAGER
Kurzfristige Kompetenz Der Schweizer Arbeitsmarkt wird flexibler. Der Trend zeigt sich auch in der Führungsetage: Firmen suchen vermehrt Führungskräfte für einen begrenzten Zeitraum oder mit spezifischen Fachkenntnissen. Manager auf Zeit sind gefragt.
TEXT MANUELA PAGANINI
Führungspersonen sollten Konstanten sein. Aber immer öfter kommt es vor, dass die anstehenden Projekte besondere Fachkenntnisse und Führungserfahrung erfordern. Der Bedarf für kurzfristig verfügbare Manager – so genannte Interim Manager – steigt. International sind bis zu 40 Prozent der Führungspersonen während weniger als zwei Jahren für eine Firma tätig. Interim Manager übernehmen zeitlich begrenzte Projekte wie Neupositionierungen oder die Markteinführung neuer Produkte. Sie überbrücken Vakanzen und bringen spezifisches Fachwissen in eine Firma. Verhaltenskodex für Manager In der Schweiz ist der Berufsstand Interim Manager noch jung. Seit 2006 vertritt der DSIM, der Dachverband der Schweizer Interim Manager, die Interessen der Mitglieder gegen aussen.
Manager auf Zeit sind das Gebot der Stunde.
PAUL HAFNER, PRÄSIDENT DSIM *
«Wir kommen, um zu gehen» Die Motivation dazu liegt in der Persönlichkeit eines Interim Managers. Der Beruf ist anspruchsvoll, aber auch interessant und abwechslungsreich. Die Projekte, welche Interim Manager übernehmen, haben hohe Anforderungen an deren Führungsfähigkeit. In dem Beruf gibt es wenig bis keine Regelmässigkeit. Die Vielsseitigkeit regt einerseits an, höchste Leistung zu geben. Andererseits kann der Druck, ständig Folgemandate finden zu müssen, auch Was bewegt Führungsbelastend sein. Diese Herpersonen, mehrheitlich kurzzeitige Mandate anzu- ausforderung muss man mögen. nehmen? Herr Hafner, was verstehen Sie unter Vernetzung? Paul Hafner: Mit dem DSIM wollen wir die Bekanntheit des Berufsstandes nach aussen fördern. Uns liegt aber auch der Zusammenhalt unter den Interim Managern am Herzen. Neben der Medienarbeit veranstaltet der DSIM Events mit Beiträgen von Partnerfirmen oder externen Persönlichkeiten. Dazu organisieren wir regelmässige regionale Stammtische und Hubs wie Business-Frühstücke.
Wie verdienen Interim Manager im Vergleich zu festangestellten Managern? Im Schnitt verdienen Interim Manager auf den ersten Blick etwas mehr. Das hat seine Gründe: Das Honorar versichert die Manager auch für die Zeit während Mandatslücken. Interim Manager durchlaufen einen viel kürzeren Rekrutierungsprozess als ihre festangestellten Berufskollegen. Hinzu kommt, dass Interim Manager ihre Arbeit machen, ohne ihre persönlichen Interessen in der firmeninternen Hierarchie zu verfolgen. Wir kommen, um zu gehen.
Foto: Pixelio.de
Mittlerweile hat er etwa 100 Mitglieder. Der DSIM will den Berufsstand Interim Manager professionalisieren. Um in den Verband aufgenommen zu werden, müssen Manager besondere Aufnahmekriterien erfüllen. Einmal Mitglied, verpflichten sie sich zur sorgfältigen Ausführung des Mandats im Interesse des Kunden, basierend auf dem DSIM-Verhaltenskodex. Zeitgerecht Folgeaufträge zu akquirieren gehört zu den grössten Herausforderungen des Berufs Interim Manager. Vernetzung ist das A und O des Berufsstandes. Über 70 Prozent der Mandate kommen über persönliche Kontakte und eigenem Netzwerk zustande. Rekrutierung in Rekordzeit Für Firmen, die Interim Manager suchen, ist besonders wichtig, dass sie eine Position schnell und effizient besetzen können. Das Netzwerk des DSIMs ist eine Ergänzung zu Interim Providern, die sich auf das Vermitteln von Interim Managern spezialisiert haben. Was den Verband abhebt, ist seine Transparenz und Neutralität. Zielsetzung, Statuten und der Verhaltenskodex sind auf der Verbandswebseite abrufbar. Die Mitglieder stellen sich vor, samt Bild, Adresse und Telefonnummer. Sie geben dem Berufsstand ein Gesicht.
Vergleicht man beide Rekrutierungsprozesse von der Ausschreibung über die Assesments und der Einführung bis zur Vertragsauflösung, sind Interim Manger nicht teurer als fest angestellte Manager. Was unterscheidet Interim Manager von Unternehmensberatern? Die beiden Berufe sind kaum zu vergleichen. Interim Manager setzen ihre Konzepte um und tragen die Verantwortung für die Resultate ihrer Entscheidungen. Interim Manager haben finanzielle und personelle Verantwortung. * Paul Hafner ist Interim Manager und Präsident des Dachverbands der Schweizer Interim Manager.
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CENTRE PATRONAL: AUS DEM ARBEITSRECHT
Personalverleih TEXT STEFANIE MEIER-GUBSER
DIE AUTORIN Stefanie Meier-Gubser, lic. iur., Fürsprecherin, Centre Patronal, Kapellenstrasse 14, Postfach 5236, 3001 Bern, +41 31 390 99 09, +41 31 390 99 03, smeier@centrepatronal.ch, www.centrepatronal.ch
Als Personalverleih gilt das Überlassen von Arbeitnehmern durch die Arbeitgeberin (Verleiherin) an einen Einsatzbetrieb unter Abtretung der wesentlichen Weisungsbefugnisse. In diesem Dreiecksverhältnis muss sowohl der Arbeitsvertrag zwischen Verleiherin und Arbeitnehmer als auch der Verleihvertrag zwischen Verleiherin und Einsatzbetrieb in der Regel schriftlich abgefasst sein. Der Personalverleih wird unterteilt in Temporärarbeit, Leiharbeit und gelegentliches Überlassen von Arbeitnehmern. Temporärarbeit liegt vor, wenn Zweck und Dauer des Arbeitsvertrags
Der Personalverleih ist ein Dreiecksverhältnis zwischen Verleiherin, Arbeitnehmer und Einsatzbetrieb. Foto: zVg
zwischen Verleiher und Arbeitnehmer auf einen einzelnen Einsatz beim Einsatzbetrieb beschränkt sind. Hier gelten verkürzte Kündigungsfristen: zwei Tage während der ersten drei Monate und sieben Tage vom vierten bis sechsten Monat. Bei der Leiharbeit liegt der hauptsächliche Zweck des Arbeitsvertrags im sich wiederholenden Überlassen des Arbeitnehmers an Einsatzbetriebe, die
Arbeitsvertragsdauer ist unabhängig vom einzelnen Einsatz. Das gelegentliche Überlassen schliesslich umfasst diejenigen Fälle, in denen der Arbeitnehmer grundsätzlich bei der Verleiherin arbeitet und nur ausnahmsweise, zum Beispiel um Engpässe zu überbrücken, verliehen wird. Der gewerbsmässige Personalverleih ist (ausser für das gelegentliche Überlassen) bewilligungs-
pflichtig. Gewerbsmässig verleiht, wer jährlich mehr als zehn Mal und mit Gewinnabsicht Arbeitnehmer an Einsatzbetriebe verleiht oder mit der Verleihtätigkeit einen Jahresumsatz von mindestens 100 000 Franken erzielt. Für bewilligungspflichtige Verleihbetriebe gilt neben dem Arbeitsvermittlungsgesetz (inkl. Verordnung) seit dem 1. Januar 2012 zusätzlich der allgemeinverbindlich erklärte GAV Personalverleih. Er gilt auch dort, wo für einen Einsatzbetrieb ein anderer Gesamtarbeitsvertrag anwendbar ist. Diesfalls werden die Lohn- und Arbeitszeitbestimmungen vom im Einsatzbetrieb geltenden allgemeinverbindlich erklärten GAV übernommen. Diese Koordinationsregel ist allerdings umstritten.
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Liquiditätskrise im Unternehmen
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Donnerstag, 6. Februar 2014 ab 17.30 Uhr, Au Premier Zürich Bahnhofplatz 15, 8001 Zürich
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UZ l NETZWERKE
UNTERNEHMERFORUM: ZIVILSTAND SPIELT BEI KINDERUNTERHALT KEINE ROLLE MEHR
Mehr Recht auf Unterhalt Nach dem Sorgerecht will der Bundesrat nun auch das Kinderunterhaltsrecht modernisieren. Das Recht des Kindes auf Unterhalt soll gestärkt werden, unabhängig vom Zivilstand der Eltern.
TEXT CORNELIA KALMAN
Am 1. Juli 2014 treten die neuen Bestimmungen des Zivilgesetzbuches über die gemeinsame elterliche Sorge in Kraft (siehe UZ Nr. 11/2013, S. 63). Als zweiter Teil des Revisionsprojekts wird nun auch das Kinderunterhaltsrecht modernisiert. Im Zentrum der Vorlage stehen vor allem drei Aspekte: 1. Der Kinderunterhalt beinhaltet neu auch die Kosten, welche bei der Betreuung des Kindes durch einen Elternteil entstehen. 2. Der Anspruch des Kindes auf Unterhalt hat Vorrang gegenüber allen anderen familienrechtlichen Unterhaltsansprüchen. 3. Zur Sicherstellung der regelmässigen Unterhaltszahlungen soll die Inkassohilfe harmonisiert werden. Bemessung des Unterhaltsbeitrages Nach geltendem Recht werden die Kinderbetreuungskosten nur im Scheidungsfall entschädigt, nämlich als Teil des nachehelichen Unterhalts. Neu soll jedes Kind ungeachtet des Zivilstandes der Eltern Anspruch auf bestmögliche Betreuung (durch seine Eltern oder Fremdbetreuung) haben. Dazu ist als Teil des Kinderunterhalts ein sogenannter Betreuungsunterhalt vorgesehen.
Auch Kinder von getrennten Paaren, die nicht geschieden sind, sollen neu Unterhaltszahlungen erhalten.
Foto: Bilderbox.de
NACHSCHLAGEWERK GÜTER- UND ERBRECHT – 2. AUFLAGE Das bisherige Nachschlagewerk zu Güter- und Erbrecht erscheint in einer 2. Auflage, ergänzt um praxisorientierte Ausführungen zu den finanziellen Folgen bei Trennung und Scheidung sowie um eine Darstellung des neuen Erwachsenenschutzrechts, welches seit 1. Januar 2013 in Kraft ist. Auch in der 2. Auflage stehen anstelle von theoretischen Abhandlungen praktische Hinweise und Beispiele im Vordergrund. Weitere Informationen und Bestellung unter shop.unternehmerforum.ch
Finanziell soll das Kind nicht unter dem Mehraufwand getrennt lebender Eltern und weiteren Unterhaltspflichten der Eltern leiden. Dem Kinderunterhaltsanspruch Unmündiger soll daher künftig Vorrang vor den übrigen familienrechtlichen Unterhaltspflichten (insbesondere vor dem Ehegattenunterhalt und dem Unterhalt Mündiger) zukommen. Mankofälle In sogenannten Mankofällen, in welchen die Kosten des minimalen Lebensbedarfs von getrennt lebenden Eltern sich als höher erweisen als die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel, ist neu festzulegen, in welchem Umfang der gebührende Unterhalt des Kindes ungedeckt ist. Dies soll erleichtern, bei einer Verbesserung der finanziellen Verhältnisse des Unterhaltsschuldners den zu leistenden Unterhaltsbeitrag zu erhöhen. Ausserdem ist vorgesehen, dass das Kind bei einer ausserordentlichen Erhöhung des Einkommens des unterhaltspflichtigen Elternteils die Differenz zwischen tatsächlich geleistetem und gebührendem Unterhalt rückwirkend für die letzten fünf Jahre einfordern kann. Vereinheitlichung der Inkassohilfe Der Umfang der bisher von den Kantonen geleisteten Inkassohilfe zur Durchsetzung von Kinderunterhaltsansprüchen ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von der Abgabe eines Merkblattes bis zur Kontaktaufnahme und zum Abschluss einer Zahlungsvereinbarung oder gar Einleitung von betreibungsrechtlichen Verfahren. Neu sollen in einer Verordnung Bestimmungen zur Verbesserung
und Vereinheitlichung der Inkassohilfe erlassen werden. Nicht berücksichtigte Revisionsanliegen Angedacht und wieder verworfen hat das Parlament die sogenannte Mankoteilung zwischen den Elternteilen, das heisst die gleichmässige Aufteilung der Unterdeckung auf beide Ehegatten. Es bleibt daher bei der heutigen Situation, wonach nicht in das Existenzminimum des unterhaltspflichtigen Elternteils eingegriffen werden darf. Abgelehnt wurden ferner die Einführung eines Mindestunterhaltsbeitrages für das Kind, eine alternierende Betreuung des Kindes sowie eine vom Alter des Kindes unabhängige allgemeine Unterhaltspflicht bis zum Abschluss der Erstausbildung. Ausblick Die Vorlage, welche zurzeit vom Parlament beraten wird, stellt einen wichtigen Schritt im Hinblick auf ein modernisiertes Familienrecht dar. Sie behebt jedoch nicht alle Ungleichbehandlungen zwischen Kindern unverheirateter und verheirateter Eltern. Die verbleibenden Ungleichbehandlungen sind nach Auffassung des Bundesrates in einem weiteren Anlauf zu beseitigen. DIE AUTORIN
Cornelia Kalman, lic. iur. HSG, LL.M. ist als Rechtsanwältin bei REBER Rechtsanwälte in Zürich tätig.
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UZ l RECHT
ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN
Das Fundament jedes Unternehmens Gerade bei der Unternehmensgründung sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) ein pendentes Thema. In dieser Phase werden sie neu erstellt und aktiv genutzt. Im Laufe der Geschäftsjahre geraten AGB jedoch häufig in Vergessenheit und eine Aktualisierung wird häufig aufgeschoben.
TEXT BARBARA KLUG
Nicht erst durch das Inkrafttreten des revidierten Artikel 8 UWG (Bundesgesetz über den unlauteren Wettbewerb) am 1. Juli 2012 sind AGB wieder ein aktuelles Thema. Viele Unternehmen haben AGB, aber sind unsicher wie und warum diese eingesetzt werden. Was sind Allgemeine Geschäftsbedingungen? Die Lehre und Rechtsprechung versteht unter AGB allgemeine Vertragsbestimmungen, die im Hinblick auf eine Vielzahl von Vertragsabschlüssen im Voraus formuliert werden und so gewissermassen eine standardisierte Ordnung der Rechte und Pflichten für künftige Verträge schaffen. Irrelevant ist dabei, ob die Vertragsbestimmungen als AGB bezeichnet werden und ob die AGB von einer dritten Partei zum Beispiel einem Rechtsanwalt vorformuliert wurden. AGB bieten Unternehmern die Möglichkeit, günstige Regelungen für das Vertragsverhältnis mit ihren Kunden zu treffen. Mithilfe von Allgemeinen Geschäftsbedingungen kann das Unternehmen nicht nur rationalisiert werden, sondern können auch die Geschäftsrisiken minimiert werden. Wer diese rechtlichen Spielräume nutzt, kann sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Vorausgesetzt, man widersteht der Versuchung, zu weitgreifende und damit meist unwirksame Regelungen zu formulieren. Aus Kostengründen übernehmen viele Unternehmen bestehende AGB von anderen. Leider passen fremde AGB oft ebenso wenig auf die individuellen Bedürfnisse wie Muster-AGB. Viele AGB enthalten unwirksame Klauseln, so dass eine Rechtsunsicherheit bei der Verwendung besteht. Das Kopieren, insbesondere von umfangreichen AGB, kann auch eine Urheberrechtsverletzung darstellen. Wie bezieht man AGB richtig in den Vertrag ein? Damit AGB Vertragsbestandteil werden, müssen sie wirksam in den Vertrag einbezogen werden. Für eine wirksame Einbeziehung muss der Verwender der AGB ausdrücklich auf die Geltung der AGB hinweisen und dem Vertragspartner die Möglichkeit geben, vom Inhalt der AGB Kenntnis zu nehmen. Letztendlich muss der Vertragspartner mit der Geltung der AGB einverstanden sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten auf die Einbezie-
hung der AGB hinzuweisen, zu berücksichtigen ist dabei, dass dies vor Abschluss des Vertrages geschehen muss. Werden die AGB erst als Anlage zur Rechnung oder zur Auftragsbestätigung mitgeschickt, so wurden diese nicht wirksam einbezogen und entfalten keine Wirkung. Es ist zudem zwischen Geschäftskunden und Privatkunden zu unterscheiden. Bei Geschäftskunden ist es ausreichend, im Angebotsschreiben auf die AGB hinzuweisen und dort mitzuteilen, wo diese eingesehen werden können. Bei Privatkunden müssen die AGB dem Angebot beiliegen. Ein blosser Hinweis zur Abrufmöglichkeit im Internet reicht nicht aus. Bei Ladengeschäften genügt das deutlich sichtbare Aushängen im Kassenbereich. Bei Internetshops sollte der Bestellabschluss nur funktionieren, wenn die AGB vorab heruntergeladen werden können. Klauseln richtig formulieren Auch bei der Formulierung der AGB muss ein Unterschied zwischen Unternehmern und Privatpersonen gemacht werden. Klauseln gegenüber Unternehmern können enger gefasst werden, da allgemein der rechtliche Spielraum grösser ist als gegenüber Konsumenten. Dies folgt aus dem gesetzlichen Grundgedanken, dass Unternehmer als im Geschäftsverkehr erfahren gelten. Sie sind aufgrund eines Gleichstellungsverhältnisses, anders als die Konsumenten, meist in der Lage, sich gegen die auferlegten AGB des anderen Unternehmers durchzusetzen. Bis zum Inkrafttreten des revidierten Artikel 8 UWG am 01. Juli 2012 konnten die AGB lediglich dann als unlauter qualifiziert werden, wenn sie in «irreführender Weise» zum Nachteil der Vertragspartei entweder von der gesetzlichen Ordnung erheblich abwichen oder eine der Vertragsnatur erheblich wiedersprechende Verteilung von Rechten und Pflichten vorsahen. Neu handelt im Rahmen seiner AGB nun derjenige unlauter, der «allgemeine Geschäftsbedingungen verwendet, die in Treu und Glauben verletzender Weise zum Nachteil der Konsumentinnen und Konsumenten ein erhebliches und ungerechtfertigtes Missverhältnis zwischen den vertraglichen Rechten und den vertraglichen Pflichten» vorsieht. Hierdurch wurde das griffigere Mittel der sogenannten offenen Inhaltskontrolle eingeführt. Für wen gilt der Artikel 8 UWG? Die Möglichkeit der Inhaltskontrolle von AGB im Rahmen des Artikels 8 UWG gilt ausschliesslich für Konsumentenverträge. Dies bedeutet, dass Artikel 8 UWG nun nicht mehr für Unternehmerverträge greift, sondern vielmehr nur auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Privatpersonen und Geschäftsleuten Anwendung findet. Damit es zu einer Anwendung des revidierten Artikels 8 UWG zu kommt, muss in den verwendeten AGB ein Missverhältnis zwischen Rechten und Pflichten zum Nachteil der Konsumenten vorliegen. Das Missverhältnis muss weiterhin den Grundsatz von Treu und Glauben verletzen sowie erheblich und ungerechtfertigt sein. Wann dies konkret gegeben ist, ist gesetzlich nicht bestimmt und stellt eine gewisse Rechtsunsicherheit dar.
AGB-Klauseln gegenüber Unternehmen können enger gefasst werden als gegenüber Konsumenten. Fotoquelle: Bilderbox.de
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Anwendung von EU-Richtlinien Ob eine analoge Anwendung des EU-Rechtes zulässig ist, ist bis heute strittig. Der Artikel 8 UWG wurde fast identisch mit einer vergleichbaren Vorschrift im EU-Recht (Artikel 3 Absatz 1 der Richtlinie 93/13/EWG) erstellt. Anders als der EU-Richtlinie fehlt dem Schweizer Artikel eine Liste mit den Klauseln, die als missbräuchlich beziehungsweise unzulässig gelten. Aufgrund dieser Unsicherheit ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, die Klauseln aus dem Anhang der EU-Richtlinie nicht zu verwenden, da ein Gericht sie für unzulässig erklären könnte.
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Bei den missbräuchlichen Klauseln aus dem Anhang der Richtlinie 93/13/EWG handelt es sich beispielsweise um solche Klauseln, die die Wegbedingung der Haftung bei schwerem Verschulden beinhalten, eine einseitige Bindungswirkung des Vertrages festlegen oder eine automatische Verlängerung befristet geschlossener Abonnementsverträge bewirken wollen. Auch werden dort solche Klauseln genannt, welche ein Verrechnungsverbot oder ein einseitiges Recht zur Vertragsänderung beinhalten. Schutz von Konsumenten Für die Rechtsfolge ist Artikel 20 Absatz 2 des Obligationenrechts heranzuziehen, nach dem bei Verstoss einer einzelnen Klausel die Klausel insgesamt unwirksam ist. Eine Reduktion der Klausel auf das erlaubte Mass lehnen sowohl Lehre als auch Rechtsprechung mehrheitlich ab. Dies führt aber nicht zur Unwirksamkeit des gesamten Vertrages. Letztendlich kann der Konsument im Falle einer missbräuchlichen Klausel eine Schadensersatzforderung (Artikel 9 Absatz 3 UWG) gegenüber dem Unternehmer geltend zu machen. Auch Drittparteien können AGB-Klauseln einer gerichtlichen Inhaltskontrolle unterziehen. Der Artikel 10 Absatz 2 lit. b UWG gibt Berufs-, Wirtschaftsverbänden und Konsumentenschutzorganisationen das Recht, AGB-Klauseln gerichtlich zu überprüfen, und zwar unabhängig von einer Klage eines einzelnen Konsumenten. Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen an Konsumentinnen und Konsumenten verkaufen, überprüfen, ob Ihre AGB den höheren Anforderungen des neuen Artikels 8 UWG noch standhalten. Dies vor allen Dingen dann, wenn sie Waren oder Dienstleistungen auch auf dem europäischen Markt anbieten. Die Überarbeitung seiner AGB, ob nun gegenüber Konsumenten oder anderen Unternehmern, sollte der Unternehmer nicht nur als Kostenfaktor ansehen, sondern diese als Chance nutzen. Lautere und transparente Geschäftspraktiken sind Voraussetzung für ein sicheres Fundament eines Unternehmens.
DIE AUTORIN Barbara Klug, Rechtsanwältin und Notarin, ist Inhaberin von Advokatur & Notariat Klug in St. Gallen. Sie berät Unternehmen und Unternehmer in den Bereichen des Vertrags-, Gesellschafts- und Immaterialgüterrechts. info@advokatur-klug.ch www.advokatur-klug.ch
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UZ l BÜCHER
MIKROKREDITE SOLLEN HELFEN, DIE GLOBALE ARMUT ZU BEKÄMPFEN
Mit Kommerz gegen Armut Die Mikrofinanz soll Milliarden von Menschen einen Ausweg aus der Armut weisen. Das schreibt Naoko Felder-Kuzu in ihrem Buch «Kleiner Einsatz, grosse Wirkung». Doch führt die Kommerzialisierung der Mikrokredite tatsächlich zu mehr sozialer Gerechtigkeit?
TEXT LUKAS STUDER
Das Finanzsystem, wie wir es kennen, bestehend aus Darlehen, Spareinlagen und Versicherungen, gibt es auch in klein. Mikrofinanz nennen sich die Finanzdienstleistungen für Menschen, welche Banken und Versicherungen normalerweise nicht als potenzielle Kunden betrachten. Ein Mikrokredit umfasst typischerweise zwischen 25 und 1500 Dollar, Sparguthaben beginnen bei einem Dollar. Erst durch die schiere Masse an verliehenem Geld werden die Kleinstkredite zum Geschäft für Banken und Anleger. Glaubwürdige Optimistin Das Buch «Kleiner Einsatz, grosse Wirkung» stellt Mechanismen, Modelle und Unternehmen der Mikrofinanz vor – darunter etwa eine Online-Plattform für Leute, die ihren Mikrokredit direkt an einen Kreditnehmer vergeben wollen. Damit soll eine grosse Wirkung erzielt werden. Die Autorin sucht nichts weniger als «die beschleunigte Überwindung der Armut in der Welt». Felder-Kuzu ist Optmistin, aber eine glaubwürdige, arbeitete sie doch 16 Jahre in hochrangigen Positionen in der Vermögensverwaltung. Heute widmet sie sich voll und ganz
der Mikrofinanz. Ihre Begeisterung rührt daher, dass die Mikrofinanz soziale Ziele und die Aussicht auf Gewinn zusammenbringe. Sozial und gewinnorientiert – diese Gegensätze sollen verschmelzen. Das Geschäft der Grameen Bank, Friedensnobelpreisträgerin und Pionierin der Mikrokredite, lohnte sich nämlich auch ökonomisch – dank einer Rücklaufquote von 98 Prozent. Oft heisst es, von den Armen Zinsen zu verlangen, sei unethisch. Die Mikro-Zinsen sind sogar höher als die übliche Zinslast bei Geschäftsbanken. Gegen Spenden hat die Autorin wohlgemerkt nichts: Bei Kriegen oder Naturkatastrophen seien sie vonnöten. Doch eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung setze nur ein, wenn ein Darlehen vergeben werde. Das Mantra «Verschenk es» führt laut Martin Fisher, einem Mikrofinanz-Gründer, zu gönnerhaftem Verhalten und Abhängigkeit statt zu Eigenständigkeit und Unternehmergeist. Von sozial zu kommerziell zu sozial Die Mikrofinanz wandelte sich in den letzten Jahren von der sozialen, nicht gewinnorientierten Welt in eine kommerzialisierte. Nun könnte man meinen, darunter würden die sozialen Ziele leiden. Die Autorin jedoch sieht in diesem Paradigmenwechsel die grosse
Kleiner Einsatz, grosse Wirkung, Naoko Felder-Kuzu, rüffer & rub Sachbuchverlag Zürich, 173 Seiten, gebunden, Fr. 32.– ISBN: 978-3-907625-40-8
Chance: Solange die Mikrofinanz von Subventionen oder Spenden abhing, waren Wachstum und Wirkung begrenzt. Erst ein kommerzieller Anbieter könne genügend Kapital aufbringen, um die globale Armut grossflächig zu bekämpfen. Die ausgewiesene Nachhaltigkeit biete selbst rein kommerziell interessierten Anlegern eine attraktive Investitionsmöglichkeit. Überspitzt formulier hält es Felder-Kuzu mit Milton Friedman, nach dem die einzige Aufgabe von Unternehmen ist, Gewinne zu erwirtschaften. Selbst zitiert sie lieber Anita Roddick, die Gründerin von Body Shop: «Kommerz hat die Macht, Gutes zu tun.» Allerdings bleibt ein fahler Beigeschmack: Felder-Kuzus Buch wurde dank «gross zügiger Unterstützung» der Crédit Suisse realisiert – im Frühjahr 2008, als die Finanzwelt noch in Ordnung war. Ob in den turbulenten Jahren darauf die Mikrofinanz für Banken und Anleger die gleich attraktive Investitionsmöglichkeit blieb? Erst die Antwort auf diese Frage würde den wahren Gehalt der sozialen Macht des Kommerzes aufdecken.
Foto:quelle: Bilderbox.de
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THOMAS STIEFEL, CEO/PARTNER RETAILPARTNERS AG
«Selbstständigkeit ist unbezahlbar»
Sie sind Unternehmer. Warum haben sie sich dafür entschieden? Weil das Mass an Selbständigkeit, Selbstverantwortung und die Freiheit in Denken und Handeln unbezahlbar ist. Wenn nichts unmöglich wäre, was wäre Ihr Traumjob? Aus öffentlichen und halböffentlichen Räumen würde ich Orte der Begegnung machen, von denen die Kunden, nicht die Architekten Besitz ergreifen. Was mögen Sie nicht an Ihrer Branche? Betreiber und Besitzer von Geschäftsimmobilien in der Schweiz haben, anders als im Ausland, erst teilweise erkannt, welches Potenzial ein Positionswechsel von der Verwaltung zur Vermarktung bietet: Weniger Hauswartung, mehr Marketing. An welches Ereignis in Ihrer Karriere erinnern Sie sich am liebsten?Die Retailpartners-Studie zur Zukunft der Schweizer Shopping Center wurde ausgezeichnet als eine der drei besten Arbeiten des Master of Advanced Studies des Jahrgangs 2012/2013 in Real Estate
THOMAS STIEFEL Unternehmen: Retailpartners AG projektieren, designen und realisieren einzigartige Verkaufsflächen wie Shopping Malls, Flagship-Stores, Kundenzonen, Empfangs- und Showräume für Industrie, Wirtschaft, Handel und Finanzwelt. Website: www.retailpartners.ch Position: Gründer/Geschäftsführer (CEO) Werdegang: Wirtschaftsgymnasium E, Praktikum Credit Suisse, Mitgründer Portable Shop Schweiz AG Ausbildung: lic. oec. HSG, MAS UZH Real Estate. Liebste Hobbies: Familie, Sport Zivilstand: verheiratet seit 1995 und nie ein lautes Wort. I wish...
am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich. Das war ein emotionaler Moment. Was war Ihr grösster Fehlentscheid? Wir treffen laufend Fehlentscheide, feiern sie und lernen daraus so wie der Dramatiker Samuel Becket: Try again, fail again, fail better.
Foto: zVg
Welche Persönlichkeit würden Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Gunter Sachs, eine grosse Persönlichkeit.
Er hat Stil und Eleganz in das Unternehmertum gebracht. Worüber können Sie sich ärgern? Über unsere internen und externen Kunden, wenn Sie mir erklären, weshalb etwas nicht gehen soll. Wie erholen Sie sich vom Stress? Hauptsächlich mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen (17- und 19-jährig) im Urlaub, beim Sport. Und mit Freunden. Was zeichnet die SchweizerWirtschaft aus? Die Schweizer Wirtschaft bietet, auf ungleich höherem Niveau als anderswo, hervorragende Chancen für Mutige. Aber unsere Kunden beschäftigt die Frage, mit welchen Strategien und Lösungen diese Chancen wahrgenommen werden können. Eine der Antworten lautet: Remodelling. Change before you have to. Was wünschen Sie sich für die Schweiz? Dass ebendiese Chancen ergriffen werden. Wie wir Veränderungen meistern, wird darüber entscheiden, wie die Schweiz die Zukunft bewältigt.
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Zum Verkauf angeboten Betten und Möbel (2716) Detail Handelsfirma, Betten, Bettinhalte, Zubehör, hochwertige Massivholzmöbel, Varier Sitzmöbel , bekannte Markenprodukte, Schwerpunkt auf natürliche Produkte aus nachhaltiger Produktion gute Lage in der Zentralschweiz, grosser Bekanntheitsgrad, Umsatz ca. 1 Mio jährlich. Uebernahme mit oder ohne gemietete Lokalitäten möglich. Auch Geschäfttsübernahme ohne Aktiengesellschaft zum Beispiel für Filialbetrieb möglich. Uebernahme, Abwicklung bis Sommer 2014 Unternehmensberatung und Interimsmanagement (2719) Die Beratungsfirma ist seit 10 Jahren im Schweizermarkt und in vielen Bundesländern
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in Deutschland tätig. In Zusammenhang mit qualifizierten Partnern erbringt sie Leistungen für mittlere und grosse Firmen in den Bereichen: Biotech, Healthcare und Pharma, Finanzen, IT, Marketing und Medien sowie Maschinen- und Anlagebau. Die Tätigkeiten umfassen: Unternehmensberatungen, Interim Management und Personalberatung. Ein sehr gutes branchenspezifisches Knowhow ist bei allen Akteuren vorhanden. Der alleinige Firmeninhaber hat die Partnergruppe aufgebaut und zu einem sehr grossen Netzwerk entwickelt. Zurzeit stehen weitere Projekte vor der Vergabe und können mit entsprechender Akquisitionstätigkeit, in Zusammenarbeit mit den Partnern, als Auftrag verbucht werden. Ausgezeichnete Firmenund Projektunterlagen stehen zur Verfügung. Der Firmenleiter will aus persönlichen Gründen diese prosperierende Organisation rasch übergeben, damit in der
schnellebingen Zeit sowohl die Kundenkontakte, als auch das Partnernetzwerk erhalten werden können. Er steht dem Käufer in der Übergangszeit für 2 Monate zur Verfügung. Zur Übernahme eignen sich Personen und bestehende etablierte Firmen, welche bereits in dieser Branche tätig sind und das Tätigkeitsfeld, insbesondere im Markt Deutschland, erweitern möchten. Kontakte: Adlatus, Zeno Küng +41 79 400 90 33 oder z.kueng@bluewin.ch Outdoor-EventUnternehmen (2774) Die erfolgreiche Event-Unternehmung aus der Ostschweiz ist seit über 14 Jahren auf dem Markt und geniesst in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Die Kernkompetenz liegt in der qualitativ hochwertigen Organisation von Firmenevents und Vereinsanlässen in der ganzen Schweiz. Seine Stärken liegen in der Entwicklung und Durchfüh-
rung von Outdoor-Anlässen, der Vermietung von verschiedenen Zelten und der Organisationsentwicklung. Von der Vision bis zur Umsetzung übernimmt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit auserlesenen Partnerunternehmen und Lieferanten, die vollumfängliche Organisation, Planung und Durchführung. Mit drei festen Arbeitsplätzen und einem Pool von ca. 40 Freelancern wird ein jährlicher Umsatz von rund CHF 0.6 Mio erzielt. Das ISO-zertifizierte Unternehmen ist sehr gut am Markt etabliert, ist in der Branche gut vernetzt und verfügt über äusserst solide Strukturen und ein ausgewiesenes Best-Practice-Managementmodell. Im Zuge einer Nachfolgeregelung ist die Veräusserung der Unternehmung zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorgesehen. Dem Käufer bietet sich die Gelegenheit, ein modernes und gut etabliertes Unternehmen mit der dazugehörenden Marktstellung zu erwerben. Das vorhandene Potential kann durch ein aktives Marktverhalten vielfältig ausgebaut werden.
Bäckerei-Konditorei mit 2 Filialen/Cafés (2773) Die innovative Handwerksbäckerei mit Sitz im St. Galler Rheintal betreibt ihren Bäckerei- und Konditoreibetrieb in der im Eigentum der Gesellschaft befindlichen Geschäftsund Wohnliegenschaft. Die qualitativ hochstehenden Produkte werden über zwei angemietete Ladenlokale mit angeschlossenem Café-Betrieb vertrieben. Das Unternehmen zählt heute insgesamt 27 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeitanstellung (entspricht rund 17 Vollzeitstellen). Getrieben durch die Philosophie des Eigentümers orientiert sich das Unternehmen an höchsten Qualitätsansprüchen in jeglicher Hinsicht. Dies beginnt bei der Hygiene und erstreckt sich über die eingesetzten Rohstoffe sowie die in der Produktion angewendeten Backverfahren. Arbeitend mit der Devise „Natur pur“ stammen alle verwendeten Zutaten aus gentechnisch nicht verändertem Anbau und beinhalten keinerlei chemische Zusätze. Oberstes Ziel ist, dem Kunden hochqualitative Produkte zu bieten, welche auch einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten.
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IMPRESSUM UnternehmerZeitung: 8. Jahrgang (20. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren, Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, info@unternehmerzeitung.ch Herausgeber: Remo Kuhn, kuhn@ swissnews.ch Verlagsleitung: Jonas Hugentobler, hugentobler@ unternehmerzeitung.ch Redaktion: Steffen Klatt, klatt@unternehmerzeitung.ch; Peter Blattner, blattner@ unternehmerzeitung.ch; Salome Kern, kern@ unternehmerzeitung.ch; Lukas Studer, studer@swissnews.ch, Manuela Paganini, paganini@swissnews.ch Layout und Produktion: Bruno Strupler, print@ unternehmerzeitung.ch, Angelina Sofia, sofia@swissnews.ch Mitarbeit an dieser Ausgabe: Caroline Ausserer, Eric Bonse, Christian Bühlmann, John Dyer, Larry Estevez, Fredy Gilgen, Werner Hertzog, Cornelia Kalman, Barbara Klug, Alfred Kuhn, Stefanie Meier-Gubser, Uwe Leimstoll, Michael H. Quade, Bernd Schips, Ruedi Stricker, Janick Tagmann, Stefan Vogler, Nils Weisensee Anzeigenleitung: Felix Keller, keller@ unternehmerzeitung.ch, Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung, Postfach, 8952 Schlieren Zürich, abo@ unternehmerzeitung.ch, Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement: Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2012: 44 818 Exemplare Druck: NZZ-PRINT, Schlieren, Zürich; Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Unternehmer Zeitung ist Medienpartner von: SVC SwissVentureClub/SVC Unternehmerpreis, sivg Schweiz. Institut für Verwaltungsräte, SVSM Schweiz. Vereinigung für Standort-Management, SwissCleantech.ch, UnternehmerForum Schweiz, Schweizer KMU-Tag, KMUSwissEvent, Switzerland Global Enterprise, EnAW Energie-Agentur der Wirtschaft, ICT Berufsbildung Schweiz, Suisse EMEX, Award Corporate Communications®, Fachhochschulen Nordwestschweiz FHNW Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem: SWISS NEWS, The international Magazine of Switzerland;SWISS-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin; ZÜRCHER KMU, das Zürcher Unternehmer-Magazin, sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung VR-Praxi, das Magazin für Verwaltungsräte.
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Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete die Gesellschaft einen Umsatz von rund CHF 1.5 Mio. mit den beiden Café-Betrieben. Weiteres Umsatzpotential durch die Belieferung von Drittkunden wurde bisher nur in geringem Masse ausgeschöpft. Durch die hohe Produktqualität und verschiedene sich differenzierende Spezialprodukte liegt in diesem Bereich allerdings noch wesentliches Potential brach. Einem Käufer bietet sich daher eine sehr gute Gelegenheit, ein solides Basisgeschäft zu übernehmen und erfolgreich weiterzuentwickeln. Der jetzige Eigentümer möchte sich aus dem Geschäft zurückziehen um sich nochmals auf andere unternehmerische Herausforderungen zu fokussieren. Die Anforderungen an einen Nachfolger sind viel Engagement und Zielstrebigkeit, unternehmerisches Denken und Handeln, hohe menschliche Qualifikationen und der Wille, höchste Qualität für seine Kunden zu gewährleisten. Der jetzige Inhaber steht auf Wunsch des Käufers während einer Übergangsphase gerne weiter beratend zur Seite. Pflanzenschutz- und Motorgeräte (2612) Renommierte Unternehmung zu verkaufen: Unser Mandant im Mittelland, eine moderne und kundenorientierte KMU, ist spezialisiert auf – Pflanzenschutz- und Motorgeräte - Landtechnik und spez. Anfertigungen – Die Schwerpunkte der Unternehmung sind: Handel und Reparatur von: – Pflanzenschutztechnik – Spez. Anfertigungen nach Kundenwunsch – Pumpen – Diversen Motorgeräten Der Kundenstamm ist überregional in den Bereichen: Landwirtschaft, Gartenbau, Kommunal und Industrie.
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Per sofort oder nach Vereinbarung suchen wir einen Nachfolger. Sie sind ein Unternehmer aus der Branche und wollen expandieren. Oder Sie sind eine ausgewiesene Fachperson und suchen die berufliche Selbständigkeit. Auf diese Ecksteine können Sie sich stützen: – Renommierte Unternehmung mit einem bekannten Firmennamen – Langjähriger, grosser und treuer Kundenstamm – Über 30 Jahre erfolgreiche Geschäftsbeziehungen – Ausgezeichnete Ertragslage Architekturbüro/Totalunternehmung (2768) Langjährig erfolgreiches, regional verankertes und bei den Kunden gut eingeführtes Architekturbüro zu verkaufen. Sehr guter Auftragsbestand. Eigenständiges Profil im Marktauftritt und in der Kundenbetreuung. Totalunternehmung v.a. im Bereich von Wohnbauten. Der Verkauf erfolgt im Sinne einer Nachfolgeregelung. Der Inhaber ist offen sowohl für einen Verkauf der gesamten Firma wie auch eine Teilhaberschaft. Verkaufs- und Übernahmezeitpunkt nach Vereinbarung. Der Inhaber ist bereit, noch während einer Zeit weiterhin im Geschäft tätig zu sein. KunststoffspritzereiBeteiligung (2767) Für die hervorragend ausgerüstete Kunststoffspritzerei wird ein Geschäftsführer gesucht, der sich vorerst mit ca. 30 % (CHF 1,5 Mio) beteiligt - die Möglichkeit für eine Gesamtübernahme besteht und kann vertraglich vereinbart werden. Es bestehen interessante Eigenprodukte und viele Fremdaufträge. Nachfolger für Film- und Musikproduktion (2766) – Filmproduktion: Imagefilme, Dokumentarfilme
für Firmen, Werbung, Live-Aufzeichnungen von Events (u.a. Eröffnungen, Konzerte), Live-Streaming Tonproduktion: Studio- und Live-Aufnahmen (Musik, Sprache, Geräusche), Filmton, Filmmusik – Produktion aller Datenträger (u.a. CD, DVD, Blu Ray-Discs, USB Sticks usw) – Produktion aller Datenträger (u.a. CD, DVD, Blu Ray-Disc, USB-Sticks usw.) Beschriftungsfirma (2518) Seit über 40 Jahren mit Beschriftungen in der Baubranche tätig. Beschriftungen für Schulanlagen, Altersheime, Spitäler, Pflegezentren usw. Eigene Systeme, Innenund Aussenanwendungen. Gravuren jeglicher Art für die Industriebranche. Folienbeschriftungen auf Glas, bzw. Autoanschriften. Grosser Kundenstamm Nachfolger/in für Wohnund Geschenksboutique (2765) Bestens eingeführtes Geschäft mit genügend Parkplätzen an 1A Lage im Zürcher Oberland. Auch für Quereinsteiger geeignet, da eine langfristige Einarbeitung garantiert wird.
Zum Kauf gesucht Maschinenbau-KMU in Zentralschweiz gesucht Unternehmer/Macher mit Herzblut, Rückgrat und Erfahrung in Entwicklung und Produktion (allgemeiner Maschinen- und Anlagenbau, Mechatronik, Aviatik, ... ) sucht eine Übernahme oder Mehrheitsbeteiligung an einer unabhängig produzierenden KMU in der Zentralschweiz oder dem angrenzendem Kanton Aargau oder Zürich.
Übergabedauer < 5 Jahre, mit eigener Entwicklung und Produktion. Kein Franchising, keine Vermittler, keine Handelsvertretung. Kontaktaufnahme bitte via: kmuzentralschweiz@hotmail.ch (Auf Wunsch auch anonym, absolute Vertraulichkeit gewährleistet) Werkzeuggrosshandel (1197) Gesucht wird ein Werkzeuggrosshandelsunternehmen, das eine Partnerschaft mit einem international ausgerichteten Partner anstrebt (strategische Motive, Nachfolgeregelung, o.ä.). Das Unternehmen soll sich in finanziell geordneten Verhältnissen befinden und strategisch gut aufgestellt sein. Übernahme von Unternehmen in Turnaroundsituationen sind auch möglich. International tätiges Werkzeugherstellungs- und -handelsunternehmen sucht Expansions- und Diversifizierungsmöglichkeiten in der Schweiz (Beteiligungsziel 100%). Süsswarenunternehmung (1199) Privatperson (erfahrener Exportleiter einer Schweizer Süsswarenfirma (Produktionsbetrieb)) mit langfristigem Investmenthorizont will sich selbständig machen und sucht zur Übernahme eine Unternehmung im Bereich Süsswaren. Dabei kann es sich sowohl um ein Handelsunternehmen als auch um einen Produktionsbetrieb von- Süsswaren (mas-
sentaugliche Spezialitäten),Food inkl. Functional Food und - OTC Produktehandeln. Handelsunternehmen oder Produktionsbetrieb von Süsswaren (massentaugliche Spezialitäten), Food inkl. Functional Food und OTC-Produkte. Treuhandunternehmen ohne Immobilienverwaltung (1327) Eine renommierte Treuhandunternehmung in der Zentralschweiz ist im Wachstum begriffen. Im Rahmen dieses Wachstums ist das Treuhandunternehmen an Treuhandgesellschaften aber auch an Treuhänder/-innen aus der Zentralschweiz interessiert, die zum Beispiel ihre Nachfolge noch nicht geregelt haben oder an einer professionellen Infrastruktur interessiert sind. Manager aus multinat. Konsumgüterkonzern (1204) Nach 12-jähriger Tätigkeit für einen multinationalen Konsumgüterkonzern in den verschiedensten leitenden Positionen im In- wie auch im Ausland, möchte dieser international erfahrene Manager seine Kompetenzen und Finanzmittel einsetzen, um als Unternehmer die eigene Zukunft zu gestalten. Entsprechend sucht unser Kunde eine (Mehrheits-) Beteiligung, ein Management Buy In (MBI) oder einen Spin-off. Eine aktive Mitarbeit im Verwaltungsrat wird erwünscht.
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UZ l DAS LETZTE
AUS DEM TAGEBUCH EINES ARCHITEKTEN
«Froh, wenn ich diesen kleinkarierten Motzer los bin» VON RUEDI STRICKER
Montag Sitzung mit Stüssis von der Rebhalde. Ihr fällt plötzlich ein, dass sie Warmwasser in der Badewanne braucht. Hätte sie auch früher sagen können. Er erkundigt sich, wozu im Kinderzimmer 5 Schalter montiert, jedoch 555 verrechnet worden seien. Wahrscheinlich ein Tippfehler. Empfohlen, zum Sparen auf das Balkongeländer zu verzichten. In fünf Jahren sind die Kinder gross, und wenn wir nur noch nach SIA bauen, kann das sowieso keiner zahlen. Dienstag Ofenbauer ruft an (Projekt Katzentobel) und will wissen, wieso in der Ausschreibung eine Leistung von 85 K verlangt wird. Der Bauphysiker meint, das sei ein Fehler, es handle sich um Kilowatt und nicht Kelvin. Diese Tüpflischiisser mit ihren Theorien. Der Ofen muss doch einfach genügend heizen. Am Nachmittag das MFH Schützengasse gezeichnet und danach Tennis gespielt.
promissvorschlag, wonach die Küche bleibt und dafür der Zügeltermin nicht verschoben wird. Für diese Kommunikationsleistung schuldet mir der Schreiner einen Bonus. Dienstag Abegg motzt wieder. Will unbedingt ein blaues Garagentor. Der Maler wird das Tor blau streichen und die Arbeit im Regierapport als «Diverse Nachbesserungen» aufführen. Nicht dass Abegg noch eine Herzkrise bekommt, er ist mit den Zahlungen im Rückstand. Am Nachmittag auf dem Grundbuchamt die Schützenwiese überschrieben. Als Chef der Baukommission kann ich da rasch vorwärtsmachen. Mittwoch Die Rebhalde raubt mir den Schlaf. Bauherr macht hinter meinem Rücken mit dem Schreiner ab, dass
Mittwoch In der Rebhalde habe der Schreiner die Küche einen halben Meter neben dem Plan montiert. Vermutlich auf Verlangen von Frau Stüssi. Armierung der Garagendecke ist kein Meisterwerk, aber nach dem Betonieren fällt das nicht auf. Nach dem Mittag dem Stift gesagt, er solle nochmals ein MFH zeichnen, danach könne er Feierabend machen. Seine Freundin wird heute volljährig. Donnerstag Die Heizung für das Katzentobel wird sechzigtausend teurer als veranschlagt. Zum Glück hat der Bauherr genug Geld. Nach dem Znüni Krisensitzung bei Hiltis. Der Carport verletzt den Grenzabstand. Wieso sieht der Stahlbauer das nicht? Kann der nicht mitdenken? Am Schluss hängt es immer am Architekten. Durch das Dach dringt Meteowasser. Dem Spengler gesagt, er soll genug Silikon mitnehmen.
Fotoquelle: Bilderbox.de
die Küche nun doch versetzt wird. Frau Imboden soll ihm eingeschrieben mitteilen, dass seine Einmischung vertragswidrig ist und wir jegliche Haftung ablehnen. Am Nachmittag mit dem Lehrling gestritten. Der Schnösel behauptet, man könne im Internet Sonnenstandsdiagramme herunterladen. Wir sind Architekten und nicht Astrologen.
RUEDI STRICKER
Freitag Bauabnahme mit Abeggs. Energetische Schwingungen im Raum sind einmalig, Baukörper fügt sich harmonisch ins Gelände ein. Proportionen perfekt. Frau Abegg bemängelt das Fehlen der Waschmaschine und dass in der Küche der Strom noch nicht funktioniert. Die üblichen Details. Herr Abegg will wissen, warum das Garagentor dunkelgrün statt blau ist. Dieser kleinkarierte Motzer wird mir noch dankbar dafür sein, dass ich dieses hässliche Blau verhindert habe.
Donnerstag Stüssi wieder am Telefon. Will jetzt die Bauleitung selber übernehmen. So lang er die Rechnungen zahlt, soll es mir recht sein. Habe sowieso keine Zeit für diese Baustelle im Aargau unten. Abends Baukommission. Baugesuch Brüschweiler abgeschmettert. Wir brauchen keine Basler Architekten hier. Wenn Brüschweiler nicht mit uns bauen will, kann er ja nach Basel ziehen.
Der Autor ist Inhaber der Beratungsfirma Stricker Consulting in Güttingen (TG). www.stricker-consulting.ch
Montag In der Rebhalde fehlen Leerrohre in der Garagedecke. Während des Aufspitzens des Betons erscheint Stüssi und stellt blöde Fragen wegen der Armierung. Was hat der zu dieser Zeit auf dem Bau zu suchen? Würde besser arbeiten, das Geld wird er noch brauchen, wenn die Bauabrechnung steht. Seine Frau reklamiert telefonisch, die Küche sei 48 Zentimeter zu weit links, akzeptiert aber meinen Kom-
Freitag Wieder Stüssi am Telefon. Droht mit einer Klage wegen des Vorschlags, auf das Balkongeländer zu verzichten. Von einem Rechtsanwalt würde man erwarten, dass er von Anfang an weiss, was er will. Die Schlosserei Frei offeriert telefonisch ein einfaches Stahlgeländer, grundiert, für 3 500 Franken. In Abeggs Bauabrechnung hat das sicher noch Platz.
www.swiss-venture-club.ch
Der Swiss Venture Club gratuliert: 2. Platz
4. Platz
Rego-Fix AG, Tenniken Richard Weber CEO
Gastrag AG, Basel Richard Engler VR-Präsident
Goldsponsoren
3. Platz Marquis AG Kanalservice, FĂźllinsdorf Andreas Marquis CEO / Firmeninhaber
1. Platz
4. Platz
List AG, Arisdorf Klaus R. List VR-Präsident
HT-Holding AG, Baden-Dättwil Rudolf Hug VR-Präsident
Hauptsponsoren
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