Nr. 4, April 2013 19. Jahrgang, SFr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch
Kantone wollen gehört werden
Solarbranche in der Schweiz hat Zukunft
Roland Mayer, der stellvertretende Generalsekretär der Konferenz der Kantonsregierungen zu den Beziehungen zur EU. Seite 18
Neuenburg baut seine Position als Zentrum der Schweizer Solarstromforschung aus. Christophe Ballif über das neue Photovoltaik-Forschungszentrum. Seite 26
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EUROPA
Beste Karten dank dualer Berufsbildung Die Schweizer Berufsbildung mit ihrem dualen System ist attraktiv. Jugendliche haben mit der praktischen und theoretischen Grundbildung ein solides Fundament, auf dem hoch Seite 9 aufgebaut werden kann. Das sieht zunehmend auch die bisher kritische OECD so.
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EDITORIAL l UZ
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Wirtschaftliche Freiheit braucht soziale Verantwortung Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung. Die Jungsozialisten wollen den Rückenwind der Abzockerinitiative nutzen und mit ihrer 1:12-Initiative die Löhne in der Schweiz deckeln. Unternehmer und FDP-Nationalrat Ruedi Noser, einer der wenigen Querdenker im Land, malt deshalb die Gefahr eines Klassenkampfes an die Wand.
4 NEWS 6 Köpfe und Karrieren
Das klingt dramatisch, geht aber wohl am Kernproblem vorbei. Die Schweizer haben in ihrer Mehrheit am 3. März klar gemacht, dass die wirtschaftliche Freiheit – eine der Grundlagen des Schweizer Wohlstandes – einher gehen muss mit sozialer Verantwortung. Wer Freiheit will, muss Verantwortung übernehmen. Wer gut verdienen will, muss sicherstellen, dass niemand fallengelassen wird. Wenn soziale Gerechtigkeit heute ein SP-Thema zu sein scheint, dann ist das ein Armutszeugnis für die Liberalen: Sie haben zu lange Politik nur für die Besserverdienenden gemacht und die Schwächeren im Land vergessen. Das muss sich ändern. Wenn die Wirtschaft will, dass sie auch künftig den Freiraum erhält, den sie braucht, dann muss sie das Thema soziale Verantwortung proaktiv angehen. Von der Wirtschaft werden Vorschläge erwartet, wie sie die Probleme der zu niedrigen Löhne – Stichwort working poor – und der zu hohen Löhne – Stichwort Vasella – lösen will. Sie muss konkrete Vorschläge zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts vorlegen.
WIRTSCHAFT 9 TITELGESCHICHTE Berufsausbildung macht die Schweiz stark
17 Rudolf Strahm: Bildungspolitik ist Wirtschaftspolitik
18 EUROPA Kantone wollen gehört werden 20 Interview mit Claude Baudenbacher, Präsident des Efta-Gerichthofes 22 UZ Export-Serie: die Niederlande 24 INNOVATION Erfolg durch Freiräume
26 Die Solarbranche hat Zukunft 28 Cleantech-News
GELD 30 Vorsorge planen 32 Vorsorge und Steuern
K O M M U N I K AT I O N 34 UZ Software-Serie 36 Data-Mining im KMU: Das Beste aus Daten
B U S I N E S S T R AV E L
Das müssen nicht zwingend Verbände tun. Unternehmer, Wissenschaftler, unverbrauchte Politiker können sich zusammensetzen, um Ideen für einen neuen, sozial verantwortlichen Liberalismus zu entwickeln. Die Schweiz muss sich wieder auf ihre eigentlichen Werte besinnen.
42 Rätselhafte Welt der Vielflieger
UNTERNEHMEN 46 Liberty Vorsorge: Interview mit Oliver Bienek 48 Digitec AG: Grosse Ziele 50 Das Top-Rating des Monats
MARKETING 51 Marke des Monats: Findus
Steffen Klatt klatt@unternehmerzeitung.ch
RECHT 52 Unternehmensnachfolge: Auf der Zeitachse
10 FRAGEN AN 59 Monica Fischer, Inhaberin FISCHER Consulting Impressum
60 B Ü C H E R
DAS LETZTE 62 Von Ruedi Stricker
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UZ l NEWS
URSACHEN UND LÖSUNGEN
Kampf gegen Hochpreisinsel «Die Volkswirtschaft» – herausgegeben vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD) – nimmt sich dem Thema Hochpreisinsel Schweiz an. Schuld seien Wettbewerbsbehinderungen
TEXT SALOME KERN
Der Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz dauert schon einige Jahre – wirklicher Erfolg bleibt aber aus. Bundesrat Johann SchneiderAmmann sieht darin eine wirtschaftspolitische Daueraufgabe, wie er im Magazin für Wirtschaftspolitik «Die Volkswirtschaft» schreibt. Laut dem
Damit die Schweiz das Image der Hochpreisinsel verliert, benötigt es innere Reformen. Foto: Bilderbox.de
Magazin des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO und des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement habe die Schweiz zwar ein relativ hohes Bruttoeinkommen, im Vergleich
zu anderen kleineren und fortgeschrittenen Volkswirtschaft in Europa, relativiert das Preisniveau diesen Vorsprung wieder. Damit die Schweiz das Image der Hochpreisinsel
verliert, benötigt es innere Reformen und damit verbundene Produktivitätsgewinne. «Die Volkwirtschaft» plädiert auch darauf, die zentrale Lage der Schweiz als Vorteil zu nutzen um in den Sektoren mit international handelbaren Gütern ein tieferes Preisniveau zu erreichen. Nationalrätin und Präsidentin für Konsumentenschutz Prisca Birrer-Heimo schreibt in der aktuellen Ausgabe, dass die Wettbewerbsbehinderungen zu hohen Preisen führen. Ausländische Lieferanten verkaufen ihre Produkte zu rekordhohen Preisen in die Schweiz und würden so günstigere Parallelimporte. Die Nationalrätin glaubt, das Problem mit einem Kartellgesetz in den Griff zu kriegen.
KONJUNKTUR
Experten sind optimistischer
Angst vor sinkenden Löhnen als Folge der Zuwanderung: Entwarnung durch das SECO. Foto: Bilderbox.de
PERSONENFREIZÜGIGKEIT UND LÖHNE
Positive Bilanz Bei den Debatten um die Personenfreizügigkeit spielt immer die Angst vor sinkenden Löhnen mit. Im Auftrag des Staatssekre tariats für Wirtschaft hat die Universität Genf eine Studie auf Basis der aktuellen Lohnerhebungen erstellt, welche Auswirkungen die Einführung der Personenfreizügigkeit auf die Löhne in der Schweiz hat. Das Resultat
ist erfreulich. Gemäss Bericht zieht die Studie eine mehrheitlich positive Bilanz. Die Folgen der Zuwanderung seien gering. Einzig bei Schweizer Arbeitnehmenden mit tertiärer Ausbildung (Universität, Fachhochschule oder höhere Berufsausbildung) und Berufserfahrung zwischen sechs bis 25 Jahre sein ein leichter Lohndruck feststellbar.
Vierteljährlich befragt die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Ökonomen zum Thema Konjunktur. Die Experten haben ihre Erwartungen für 2013 nach oben korrigiert. Sie rechnen mit einem Wachstum der Exporte um 2,7 Prozent. Die erwartete Teuerung von 0,5 Prozent revidierten die Ökonomen auf 0,2 Prozent. Für Exportunternehmen haben die Experten eine erfreuliche Prognose bereit, der Schweizerfranken soll sich leicht auf 1,25 abschwächen. Das Wachstum bei Bruttoinlandprodukt bleibt gemäss Befragung weiterhin bei 1,2 Prozent. Im 2014 rechnen sie gar mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. Die wirtschaftliche Situation wird sich also gemäss den Prognosen weiterhin verbessern. Ins-
Die Experten haben eine erfreuliche Prognose bereit: Der Franken soll sichauf 1,25 abschwächen. Foto: Bilderbox.de
besondere werden die Exporte laut Experten um 4 Prozent weiter zunehmen.
IN KÜRZE Weniger Passagiere 1644507 Passagiere haben letzten Februar den Flughafen Zürich benutzt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Minus von 2,9 Prozent. Das 2012 war aber ein Schaltjahr und weist so ein Verkehrstag mehr auf. Dennoch liegt die Anzahl Flugbewegungen im Februar 2013 mit 18522 Bewegungen 7,7 Prozent unter der Anzahl des Vorjahrs. Eine Stadt eingegliedert Fast 17000 Menschen mit Behinderung wurden im vergangenen Jahr ins Erwerbsleben integriert – also 44 Prozent mehr als im 2011. Dies zeigt eine Erhebung der IV-Stellen-Konferenz bei allen 26 IV-Stellen auf. Damit die Menschen mit Behinderung ihre Ressourcen und Kompetenzen nutzen können, wird die Offenheit der Unternehmer benötigt. Export Award 2013 Im Rahmen des Aussenwirtschaftsforums am 11. April wird der Export Award 2013 verliehen. In den zwei Kategorien «Success» und «Step-in» sind je drei Unternehmen nominiert. Es sind dies die Bio-Strath AG, die SAFEmine AG und die Thermoplan AG. Für Projekte in einem neuen Zielmarkt mit erkennbarem Erfolgspotenzial sind unter «Step-in» die JNJ automation SA, die MetApp AG und die Webtiser AG, Zürich nominiert. Nationaler Umweltpreis vergeben Die SBB, die Stadt Winterthur und Münchenbuchsee wurden mit dem dreizehnten nationalen Umweltpreis Green Can Award ausgezeichnet. Bei der SBB wurde das Pilotprojekt in der Separatsammlung und dem Recycling von Aludosen, PET-Flaschen und Zeitungen im Hauptbahnhof Bern geehrt. Die Stadt Winterthur fiel durch ihr Engagement im Bereich Littering positiv auf. In der Gemeinde Münchenbuchsee wird die Wertstoffsammlung durch einen externen Partner organisiert, dieser punktet mit transparenter und kundenfreundlicher Separatsammlung.
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NEWS l UZ VORSCHAU PERSONAL SWISS / SWISS PROFESSIONAL LEARNING
Personalmanagement im Fokus Während zwei Tagen findet im April die Personal Swiss in der Messe Zürich statt. Am 9. und 10. April wird über die verschiedensten Themen im Bereich Personal informiert.
Die Ausstellungsschwerpunkte liegen auf Soft- und Hardware, Personal- und Unternehmensberatung und Personaldienstleitungen. Ein weiteres Thema an der zwölften Fachmesse für
Personalmanagement sind die kommenden Arbeitstrends. Als Fachbesucher werden Entscheidungsträger aus dem Personalbereich erwartet. Vom CEO, über Personalrecruiter bis zu Arbeitsschutzvertretern. Praxisforen sind in der Messehalle als offene Vortragsräume integriert. Rund 120 Beiträge werden präsentiert. Experten referieren zu verschiedenen Themen des Personalwesens. Im Rahmen des Programms wird ausserdem
der Swiss HR-Award verliehen. Parallel zur Personal Swiss wird die Swiss Professional Learning zum sechsten Mal veranstaltet. Die Fachmesse für Personal- und Führungskräfteentwicklung, Training und E-Learning ist als Ergänzung zum Angebot der Personal Swiss gedacht und richtet sich an Anbieter der Bereiche Weiterbildung und Training, E-Learning und Blended Learning.
LESERBRIEF UZ 3/2012
Kommunikationsproblem In Nummer 03 der UnternehmerZeitung analysiert Herr Klatt im Vorwort unter dem Titel «Markt und Mut» die diversen Fehlleistungen von economiesuisse während der letzten zwei Monate sehr präzis. Aus heutiger Sicht könnte man auch «Markt und Kommunikation» schreiben, ist doch das medial ausgiebig gerügte Debakel der grössten Wirtschaftsorganisation unseres Landes unter Anderem auch ein Kommunikationsproblem, lies Wahrnehmungsproblem. Dass dieses im Lichte des veränderten wirtschaftlichen und sozialen Umfeldes bald eine spürbare Anpassung
erfahren wird, darf allerdings bezweifelt werden. Einer Medienmitteilung der economiesuisse vom 12. März 2013 zufolge ist nämlich zu entnehmen, Zitat «In Bezug auf Image, Rolle und Verantwortung des Verbandes werden die nötigen Konsequenzen zwecks Optimierung gezogen. Der Vorstandsausschuss hat aber auch sein Vertrauen in die bestehenden Strukturen und Personen bekräftigt.» Ein möglicher Beweis dafür, dass der auch vom neuen Präsidenten bei Amtsantritt gewählte Allerweltsbegriff «Nachhaltigkeit» sehr beliebig ausgelegt werden kann. Jörg Schminke, Zürich
NEUER PRÄSIDENT TECHNOPARK ®
Sesselwechsel Anlässlich der 20-Jahresfeier des TECHNOPARK® Zürich am 22. März 2013 übergab der bisherige Präsident der Stiftung, Thomas von Waldkirch, sein Amt in die Hände von Prof. Gian-Luca Bona, Direktor der EMPA. Entscheidungsträger aus dem Personalbereich, vom CEO, über Personalrecruiter bis zu Arbeitsschutzvertretern werden an der Personal Swiss/Swiss Professional Learning in der Messe Zürich erwartet. Foto: zVg
«GLOBAL BOARD READY WOMEN»
Frauen und Karriere Während die Politik noch über Frauenquoten diskutiert, will die weltweite Initiative «Global Board Ready Women» den Anteil von Frauen in Verwaltungsräten erhöhen. Auch die Universität St. Gallen nimmt an der Initiative teil. Die Datenbank «Global Board Ready Women» wird als professionelle
LinkedIn-Gruppe vom Financial Times Non-Executive Directors’ Club in London verwaltet. Noch bis im Mai steht die Datenbank offen und lädt weltweit führende Executive und Board Search Firmen sowie VerwaltungsratsPräsidentinnen börsenkotierter Unternehmen ein, gezielt geeignete Verwal-
tungsrats-Kandidatinnen innerhalb der Datenbank zu evaluieren und zu kontaktieren. Der 2005 gegründete Female Board Pool ist eine Plattform der Universität St. Gallen für den Kontakt zwischen erfahrenen und zukünftigen Verwaltungsrätinnen und Unternehmen. Ziel ist eine markante Erhöhung des Anteils kompetenter und engagierter Frauen in Verwaltungsräten von Unternehmen in der Schweiz.
Rund 500 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren zugegen, als der scheidende Präsident Thomas von Waldkirch seine letzte Begrüssungsrede anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Parks hielt. Das Zentrum des Technologietransfers engagiert sich seit 20 Jahren erfolgreich in der Förderung von Jungunternehmern und bietet ihnen gleichzeitig eine bedürfnisgerechte Infrastruktur. Grundlage des Erfolges ist eine enge Partnerschaft mit der ETH Zürich sowie weiteren Forschungs- und Bildungsinstitutionen wie
Foto: zVg
Neuer Präsident TECHNOPARK® Zürich: Prof. Gian-Luca Bona.
CSEM, Universität Zürich und Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Im optimalen Mix mit Unternehmen werden unterschiedliches Know-how eingebracht Synergien genutzt und Kompetenzen vernetzt. Der scheidende Stiftungspräsident Thomas von Waldkirch übergab sein Amt an Prof. Gian-Luca Bona, der als Direktor der EMPA tätig ist.
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UZ l WIRTSCHAFT
Köpfe und Karrieren
Mitteilungen für diese Rubrik: Text und Foto (300 dpi; > 1MB): blattner@unternehmerzeitung.ch
CEO und Managing Partner Duri Prader wird CEO und Managing Partner bei Lienhardt & Partner Privatbank Zürich. Er tritt sein Amt per 1. Juni an. Prader ist ein erfahrener Private Banker und war die letzten acht Jahre Leiter des Private Banking Schweiz bei der Bank Vontobel. Bis Ende dieses Jahres wird er als Mitglied der Geschäftsleitung eine Einführungsphase absolvieren um dann per Anfang 2014 die Gesamtleitung der Bank zu übernehmen.
Geschäftsführer Peter Ronchetti hat die Verantwortung für das Geschäft von CSC in der Schweiz übernommen. Ronchetti blickt auf Jahrzehnte Erfahrung in der IT-Dienstleistungsbranche zurück und ist ein ausgewiesener Kenner des Schweizer Marktes. Frühere Stationen waren HP und Unisys. Bei HP war er für das gesamte Outsourcinggeschäft in der Schweiz verantwortlich. Bei Unisys verantwortete er als Vice President das Wachstum des Service-Geschäftes in Kontinental-Europa.
Senior Consultant Sabine Claus stösst als Senior Consultant zu Assess+Perform. Zuvor war sie während zwölf Jahren bei einem Spezialisten für Trainings, Coachings und Beratungsdienstleistungen tätig. Sie sieht, dass die Akzeptanz eines Coachs in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und führt dies darauf zurück, dass sich Führungskräfte in immer kürzeren Intervallen mit Veränderungen und damit Entscheidungen konfrontiert sehen.
Regional Sales Director Pier Basttolla hat die Funktion des Regional Sales Director bei Colt Schweiz übernommen. Er war seit 1997 als Geschäftsleitungsmitglied für Oracle Software Schweiz tätig, Battolla bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Verkaufsmanagement mit und verfügt über ausgeprägte strategische Fähigkeiten. Er besitzt einen Abschluss in Computerwissenschaften der Ingenieurschule Genf und besuchte die IMD, Management & Leadership in Lausanne
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TITELGESCHICHTE l UZ
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Berufsausbildung macht die Schweiz stark VON STEFFEN KLATT
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Es ist eine solche Selbstverständlichkeit, dass sie ausser in Sonntagsreden kaum noch erwähnt wird: Die Berufsausbildung nach Schweizer Art ist eine Grundlage der wirtschaftlichen Stärke der Schweiz. Die Mehrheit der Schweizer Jugendlichen macht eine Lehre, holt sich das praktische Wissen beim Lehrmeister und das theoretische Rüstzeug an der Berufsschule. Damit sind sie im Lehrbetrieb bereits bestens eingearbeitet und gleichzeitig vorbereitet auf die Wendungen, die das Berufsleben später nehmen kann. Die Selbstverständlichkeit hat Folgen: Das Geld floss zunehmend anderswo hin. In den vergangenen Jahrzehnten wurde massiv in die höheren Ausbildungen investiert. Das grösste Vorhaben war dabei die Bildung der Fachhochschulen. Damit wurden für gute Berufsleute zusätzliche Anreize geschaffen, in die höhere Bildung aufzusteigen. Zudem hat der Bund in den vergangenen Jahren – zu recht – trotz Sparmassnahmen in anderen Bereichen seine Ausgaben in Bildung, Forschung und Entwicklung erhöht. Die ganz normale Berufsbildung aber droht als Aschenputtel zurückzubleiben.
Das wäre fahrlässig. Denn gerade seit 2008 hat sich gezeigt, dass die Berufsbildung ein zentrales Element der Krisenresistenz der Schweizer Wirtschaft bildet. Sie erlaubt einerseits, praktisch alle Jugendlichen zu integrieren. Sie erlaubt es andererseits den Beschäftigten, flexibel umzusatteln. Damit weisen die Länder mit dualer Berufsausbildung – ausser der Schweiz auch Deutschland und Österreich – heute nicht nur eine niedrigere Arbeitslosigkeit auf als andere, sondern vor allem auch eine niedrigere Jugendarbeitslosigkeit. Das überzeugt allmählich sogar die OECD. Der angelsächsisch geprägte Klub der westlichen Industriestaaten hat lange Zeit die Akademisierung der Ausbildung gefordert und der Schweiz regelmässig schlechte Noten gegeben, weil sie angeblich zu wenige Maturanden aufweise. Nun wird ihre Kritik leiser und ihre Neugier gegenüber dem mitteleuropäischen Sonderweg in der Berufsausbildung grösser. Für die Schweiz heisst dies: Kurs halten und die eigenen Stärken stärken. Eine innovative Wirtschaft braucht Forscher und Entwickler, aber auch erfahrene Arbeiter, welche die Innovationen präzise umsetzen.
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BERUFSBILDUNG MÄRZ 2013
Beste Karten dank Berufsbildung Die Schweizer Berufsbildung mit ihrem dualen System ist attraktiv. Jugendliche haben mit der praktischen und theoretischen Grundbildung ein solides Fundament, auf dem hoch aufgebaut werden kann. Das sieht zunehmend auch die bisher kritische OECD so.
TEXT NENA WEIBEL
An der Berufsfachschule Basel hat sich die Anzahl der Klassen in der beruflichen Grundbildung Fachfrau und Fachmann Betreuung in den letzten neun Jahren vervierfacht, berichtet Felix Dreier, Direktor der Berufsfachschule Basel. Die berufliche Grundbildung zur Fachfrau und Fachmann Betreuung ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Berufsbildungssystem auch flexibel und anpassungsfähig ist. Die Berufsausbildungen im Betreuungsbereich erleben regen Zulauf, Tendenz steigend. Denn die Gesellschaft hat im Sozialbereich einen enormen Bedarf. Während Betreuungsberufe immer stärker gefragt sind, gibt es auch weniger trendige Berufe. Im Detailhandel beispielsweise musste letztes Jahr im ersten Lehrjahr eine Klasse weniger geführt werden. «Ich vermute, den Jugendlichen ist nicht klar, wie attraktiv eine Lehre als Detailhandeslfachmann oder Detailhandelsfachfrau, etwa in Kombination mit der Berufsmatur, ist», sagt Dreier. Die Berufsbildung orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Wirtschaft. Jürg Zellweger vom Arbeitgeberverband betont, dass es unter anderem Verdienst der Zusammenarbeit zwischen Branchenverbänden und der öffentlichen Hand ist, welche das System so arbeitsmarktnah und erfolgreich macht. Zellweger weist hierbei darauf hin, dass die Anzahl Lehrstellen im Verhältnis zu den Bedürfnissen der Wirtschaft stehen.
Fotoquelle: Bilderbox.de / zVg
Flexibles System Doch auch qualitative Aspekte der Grundbildung seien entscheidend. Denn so würden die humanen Ressourcen der Schweiz besser ausgeschöpft als in anderen Ländern. «Es
gibt etwa 230 verschiedene Lehrberufe und hinter jedem dieser Lehrberufe steckt ein Berufsverband, dessen Mitglieder genau nach derart qualifizierten Leuten suchen. So kann sichergestellt werden, dass man die Leute auch qualifiziert und gemäss der Bedürfnisse der Wirtschaft sektoriell ausbildet», erklärt Zellweger. Denn eine gute Wirtschaft basiert darauf, dass alle am Arbeitsprozess beteiligten Personen – vom Unternehmensführer bis zum einfachen Mitarbeiter ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen gemäss eingesetzt werden. Die Grundbildung ist sektoriell breit abgestützt, was es gegenüber konjunkturellen Schwankungen resistenter mache, sagt Stefan Wolter von der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung. Das System hat den Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft erfolgreich umgesetzt. Diese Entwicklung ist laut Jürg Zellweger vom Arbeitgeberverband sehr dynamisch. «Im Berufsbildungssystem laufen ständig Reformen ab in den einzelnen Berufen, sie passen sich an neue Begebenheit aus der der Wirtschaft an, das bekommt die Öffentlichkeit aber oft nicht so mit», so Zellweger. Gut gepackter Rucksack Mit dem Praxis-Rucksack aus der Lehre hat der Jugendliche einen guten Proviant dabei, um später auch lohn- und positionstechnisch den Berg zu besteigen. Und ebendiese alternativen Bildungsverläufe, also die Kombination aus beruflicher und akademischer Bildung, bringen bis zu 30 Prozent mehr Lohn ein als die rein akademischen oder beruflichen Verläufe. Lehrberufe sind attraktiv, gerade auch wegen der hohen Durchlässigkeit des Systems. Denn die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten stehen allen offen
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und ermöglichen von jeder Stufe aus ein Aufstieg in eine höhere Berufskategorie. «Weil diese Möglichkeiten so attraktiv sind, kann man eben auch talentierte und motivierte in die berufliche Grundbildung bringen. Wenn diese Option nicht bestehen würde, dann hätten wir ein zu grosses Image der Sackgasse in der beruflichen Grundbildung», erklärt Stefan Wolter, Direktor der Schweizer Koordinationsstelle für Bildungsforschung. Ruf der Berufsbildung mangelhaft Man sollte aber die Berufsbildung und die Hochschulbildung nicht gegeneinander ausspielen. «Die Balance zwischen hervorragenden Hochschulen und einer bestens etablierten Berufsbildung sorgt dafür, dass Qualifikationen auf allen Bildungsstufen wesentlich besser auf die Anforderungen der Wirtschaft ausgerichtet sind, als in Ländern, die lediglich auf Allgemeinbildung und akademische Abschlüsse setzen», erklärt Tiziana Fantini vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation. Deshalb ist es wichtig, am jetzigen System festzuhalten. Und dabei sollte vor allem die Berufsbildung eine grössere Wertschätzung erfahren. Denn sie ist das Fundament der Wirtschaft, der Trumpf der Schweiz. Momentan gleicht die Wahrnehmung der Berufsbildung aber mehr einem Ass im Ärmel, das es noch herauszuschütteln gilt. Vor allem aber was das Image angeht, wird der Wert der Berufsbildung oft verkannt. Häufig steht bei der Berufswahl das Erlangen eines höheren, akademischen Abschlusses im Vordergrund. Mehr Akademiker, weniger Berufsleute Doch braucht es mehr Akademiker, mehr Maturanden und mehr topausgebildete Spezialisten? Saugen die vielen Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten dann nicht die Leute dort ab, wo sie auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden? Immer wieder wird über eine stärkere akademische Ausrichtung des Berufsbildungssystems diskutiert. Auch die Bildungsstudie 2012, Mitte März veröffentlicht, ging darauf ein. Es sei eine Tendenz zu mehr berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildungsmassnahmen zu spüren, rund 75 Prozent der in der Studie Befragten gaben an, diese Variante der Vollzeitvariante zu bevorzugen, besagt die Studie. Dies zeigt, dass in vielen Köpfen noch das Bewusstsein herrscht, nur mit einer höheren Bildung, auch zu einem späteren Karrierezeitpunkt, komme man ans Ziel. Das entspricht auch dem Kurs der OECD, die lange Zeit auf eine stärkere Akademisierung pochte. Das System produziere nicht genug
akademischen Nachwuchs, deshalb der Fachkräftemangel und die hohe Ausländerzahl in höheren Positionen, heisst es von aussen. Tiefe Arbeitslosenquote bei Jugendlichen Stark dagegen spricht die Tatsache, dass die Schweiz mit 3,8 Prozent (Stand Januar 2013) mit eine der tiefsten Jugendarbeitslosenquote aufweist: In Deutschland sind knapp acht Prozent der Jugendlichen arbeitslos, in Österreich sind es 23, 6 Prozent, ähnlich Frankreich mit 26,9 Prozent und Grossbritannien mit 20,7 Prozent. Obwohl die Schweiz unter anderem aufgrund des hohen Praxisbezugs eine tiefe Jugendarbeitslosenquote hat, wird die Besonderheit des dualen Bildungswegs als Erfolgsmodell mit Zukunft im Ausland oft nicht angemessen berücksichtigt. Dies bestätigt auch Gabriela Fuchs vom Generalsekretariat der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und nennt als Beispiel die Kritik der OECD bezüglich der als zu tief kritisierten Maturitätsquote in der Schweiz oder die Hochschulabsolventenquote. «Bei dieser pauschalen Kritik wird nicht berücksichtigt, dass der Stellenwert der Maturität in Ländern mit einem starken dualen Berufsbildungssystem ein anderer ist», sagt Gabriela Fuchs. Sorge tragen zur Berufsbildung Das Berufsbildungssystem ist stabil, flexibel aber von aussen noch zu wenig wertgeschätzt. Die Schweiz hat gute Karten mit dem Bildungssystem, das sickert auch im Ausland und bei der OECD langsam durch. Tiziana Fantini berichtet, dass zur Zeit viele ausländische Delegationen die Schweiz besuchen, um das erfolgreiche Modell besser kennenzulernen und zu verstehen. «2009 hat die OECD einen spezifischen Bericht über die Schweizer Berufsbildung veröffentlicht, mit einer sehr positiven Beurteilung sowie Empfehlungen für den Erhalt und die Weiterentwicklung des dualen Systems», so Fantini. Sie ist überzeugt, dass die Berufsbildung auch in Zukunft ein wichtiges Standbein der nachobligatorischen Bildung bleiben wird. Deshalb ist eine stärkere Akademisierung nicht anzustreben. Das sieht auch Jürg Zellweger vom Arbeitgeberverband so. «Natürlich braucht es Akademiker, und die werden vom Markt auch gut aufgenommen. Aber ich glaube wir müssen zu unserem Berufsbildungssystem festhalten und Sorge tragen, dass auch sehr leistungsfähige, motivierte Personen in die Berufsbildung und auch in die sehr anspruchsvollen Berufe gehen», betont Zellweger. Deshalb schlage das Herz des Arbeitgeberverbands sehr stark für die Berufsbildung.
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S T E FA N W O LT E R , D I R E K T O R D E S S K B F
Berufsbildung ermöglicht Innovation Die Schweizer Wirtschaft profitiert stark vom dualen Bildungssystem. Dank der Berufsbildung hat die Schweiz eine tiefe Jugendarbeitslosigkeit. Das System ist resistent gegenüber Konjunkturschwankungen. Damit Innovation auch von unten nach oben fliessen kann, muss auf die Berufsbildung noch mehr geachtet werden.
INTERVIEW NENA WEIBEL
Welche Bedeutung hat das duale Bildungssystem für die Schweizer Wirtschaft? Stefan Wolter: Mit der dualen Berufsbildung haben wir ein Ausbildungssystem, das relativ früh die Erwerbslaufbahn eines Jugendlichen und dessen Berufs- und Bildungsaspirationen auf die Bedürfnisse der Wirtschaft angleicht. Die duale Bildung ist ein Bildungsangebot, das die Wirtschaft definiert, somit ist es mehr von der Wirtschaft abhängig als von den Jugendlichen, welche Berufe erlernt werden. Im Vergleich mit Ausland zeigt sich, dass ein grosser Teil der Jugendarbeitslosigkeit auf der einen Seite dadurch entsteht, dass die Jugendlichen sehr lange frei entscheiden können, was sie lernen wollen und dabei natürlich auch Entscheidungen treffen können, die am Arbeitsmarkt vorbei gehen. Auf der anderen Seite kann man auch sehen, dass der Arbeitsmarkt nicht die Arbeitskräfte bekommt, die er will. Dann werden entweder die falschen Leute eingestellt und müssen dann teuer umgeschult werden. Oder es hat strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft zur Folge. Dann können gewisse Dienstleistungen nicht mehr im eigenen Land gemacht werden, weil sie von den Jugendlichen gar nicht mehr gewählt werden.
Fotoquelle: Bilderbox.de / zVg
Ist das dann nicht ein wesentlicher Nachteil der Berufsbildung? Es gab dazu vor rund zehn Jahren wissenschaftliche Aufsät-
ze aus den USA, die befanden, einer der grossen Nachteile der Berufsbildung sei es, dass sie quasi strukturbewahrend wirke. Die armen Länder mit Berufsbildung haben dann noch Fabrikation, während die reichen Länder ohne Berufsbildung keine Rücksicht auf diese Mechaniken nehmen müssen, weil sie die Jobs einfach in ärmere Länder auslagern. Jetzt merkt man in diesen Ländern, dass so keine Volkswirtschaft beschäftigt werden kann. Und das zweite, viel Schwerwiegendere ist, dass so durch die Abwanderung der Industrie auch die Fachkräfte mitgehen. Aus Effizienz- und Qualitätsgründen lagert man Jobs aus. Aber gerade für die qualitative Herstellung eines Produktes ist es entscheidend, dass der Ingenieur und der Fabrikant auch physisch miteinander kommunizieren können. Das führte dazu, dass beispielsweise Deutschland die Produktion vieler hochqualitativer Produkte aus China wieder zurückgeholt hat, weil man die Qualität nicht sicherstellen kann, wenn zwischen Entwicklern und Herstellern eine grosse physische Distanz besteht. Und das ist der Vorteil des Schweizer Berufsbildungswesen: Wenn auch die Leute unten gut ausgebildet sind, kann die Innovation genauso von unten nach oben fliessen und nicht nur umgekehrt. Ist es dem System gelungen, sich an die Dienstleistungsgesellschaft anzupassen? Ja, weil der Teil von unserem Berufsbildungssystem, der immer im Ausland, wo keine Berufsbildungstradition ist,
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ZUR PERSON: verkannt wird, ist, dass wir den Wandel von der Industriezur Dienstleistungsgesellschaft in eine Berufsbildung hinein auch gemacht haben. Auch wenn wir noch einen grösseren Nachteil in der Berufsbildung in industriellen, technischen und gewerblichen Berufen, als wir später im Erwerbsleben haben. Das ist aber auch ein Vorteil, weil die Personen, die sich nachher durch Aus- und Weiterbildung in die Dienstleistungswirtschaft hineinbewegen können, gleichzeitig das Knowhow aus der Produktion besitzen. Sie sind somit besser ausgebildet als die Leute, die direkt und ausschliesslich in der Dienstleistung ausgebildet wurden. Es gibt aber schon heute schon viele Lehrberufe im Dienstleistungswesen, kaufmännische Berufe, Gesundheitsberufe oder im Sozialwesen, mit jeweils vielen Spezialisierungsmöglichkeiten im tertiären Bildungsbereich. Die breite Abstützung in vielen Sektoren und Branchen ist die grosse Stärke unserer Berufsbildung und macht sie auch konjunkturresistent. Im Ausland hat man gesehen, was geschieht wenn die Berufsbildung nur gerade eine Branche abdeckt, wie bspw. in Irland, wo die Immobilienkrise auch gleich praktisch die gesamte Berufsbildung ausradiert hat. Wir waren auch von der Krise 2008 und 2009 in der Metall- und Maschinenindustrie betroffen, das hatte auf das Lehrlingswesen in diesen Sektoren eine kurzfristige Wirkung. Aber in der gleichen Phase konnten wir das Ganze wieder abfedern durch einen Lehrstellenwachstum im Gesundheitsbereich und Sozialen. Dennoch wird von aussen eine stärkere Akademisierung verlangt? Der Diskurs, der von Teilen der OECD so gepflegt wird, darf nicht verwechselt werden mit dem ehrlichen Diskurs, der in verschiedenen Ländern stattfindet, die in den letzten 20 Jahren einen massiven Ausbau der akademischen Ausbildungen gemacht haben. Viele krebsen hier zurück, weil sie mittlerweile zu viele Akademiker haben. Das akademische System hat eine hohe Tendenz dazu, Fehlausbildungen zu produzieren. Den Jugendlichen wird zulange die Illusion genährt, sie könnten alles werden, alles machen. Sie werden unterstützt durch die Institutionen selbst, durch Professuren die eingerichtet wurden, die ein Interesse daran haben, nur in ihren Gebieten Junge auszubilden, da sie sonst ja den Job verlieren würden oder sich umorientieren müssten. Das heisst, gerade die Ausbildungsinstitutionen im tertiären Bildungswesen haben inhärent ein kleines Interesse, für den Markt auszubilden, weil sie sonst häufig ihre Struk-
Stefan Wolter ist Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF seit 1999. Er hat Nationalökonomie und Psychologie an der Universität Bern studiert und ist Titularprofessor für Bildungsökonomie an der Universität Bern. Er ist zudem Präsident der Expertengruppe Berufsbildung der OECD in Paris.
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In anderen
Ländern ohne Berufsbildung ist praktisch jede Ausbildung akademisch und somit bedeutet jeder ausgebildete Migrant statistisch gesehen einen Akademikerimport
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turen anpassen müssten. Das ist der grosse Unterschied zum Berufsbildungswesen. Dort der Schulbildungsteil eher eine Dienstleistungsfunktion. Das heisst, die Berufsfachschulen produzieren das, was die Firmen zuvor mit dem Lehrstellenangebot entschieden haben. Bei uns bedeutet dass, dass wenn der Markt keine Metzger mehr braucht, auch alle Metzger-Berufsfachlehrer ihre Anstellung verlieren. Das ist eine drastische Konsequenz, die wir in unsrem System durchsetzen. In den Systemen mit den stark ausgebauten akademischen Wegen wird eine solche strukturelle Anpassung von den Anbietern der Bildung aber häufig hintertrieben. Darum werden Studenten Jahr für Jahr in Ausbildungen gelockt, die gar keine Zukunft haben. In der Schweiz haben wir einen guten Mix, deshalb sehe ich keine Anzeichen für irgendwelche grösseren Ungleichgewichte, die behoben werden müssten.
Und der Fachkräftemangel? Von aussen wird häufig gesagt, der hohe Ausländeranteil mit akademischen Abschlüssen, der in die Schweiz kommt, sei Beweis dafür, dass wir falsch ausbilden. Das ist teilweise eine Fehlinterpretation dessen, was wirklich abläuft. In anderen Ländern ohne Berufsbildung ist praktisch jede Ausbildung akademisch und somit bedeutet jeder ausgebildete Migrant statistisch gesehen ein Akademikerimport. Der Hauptgrund für die Einwanderung ist aber weniger der Fachkräftemangel bei uns als das grosse Lohndifferential für Akademiker zwischen der Schweiz und seinen Nachbarstaaten. Nicht nur im absoluten Vergleich zu uns, auch relativ gesehen sind in diesen Ländern viel kleinere Lohndifferenziale zwischen Akademikerstellen (speziell an Hochschulen oder bspw. in Spitälern) und der Privatwirtschaft zu beobachten. Heute kann ein Akademiker, der für das Doktorat in die Schweiz kommt, auf seiner Assistenzstelle an einer Schweizer Uni einen Lohn erzielen, der über dem Gehalt eines ordentlichen Professors in seinem Heimatland liegt. Aufgrund dieser enormen Lohndifferenzen zwischen den Akademiker in diesen Ländern und denen in der Schweiz will einfach jeder in die Schweiz kommen. Durch diesen Druck entsteht der Eindruck, wir würden zu wenige Fachleute produzieren. Tatsache ist aber, dass wir aufgrund dieses Einwanderungsdrucks einfach einen doppelt so hohen Forscheranteil in der Schweizer Wirtschaft ausweisen als im Durchschnitt der OECD Staaten. Ist die Schweiz also einfach zu attraktiv? Der Fachkräftemangel ist teilweise schon ein Ergebnis der konjunkturellen Situation. Und weil sie so gut ist, wirkt die Schweiz als Arbeitgeber so wahnsinnig anziehend. Damit ist eine Gefahr verbunden, die den meisten nicht so bewusst ist. Wenn es uns konjunkturell mal schlechter geht, oder dem Ausland besser als uns, dann ist der Fachkräftemangel schnell verschwunden und kann sich gar umkehren, indem die qualifizierten Ausländer wieder weggehen. Die Ströme, die wir da feststellen, sind weniger auf Probleme in unserem System zurückzuführen, als Fehler in den anderen Systemen, die einen Druck auf uns ausüben, wodurch wir das Gefühl haben, unser System sei fehlerhaft.
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An der Deutschen Berufsschule Kronstadt können rumänische Lehrlinge einen Beruf erlernen und haben faktisch bereits eine Übernahmegarantie deutscher Firmen in Siebenbürgen in der Tasche.
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BILDUNGSSYSTEM IN RUMÄNIEN
Duales System wird zum Exportschlager Im rumänischen Kronstadt vermittelt die neugegründete Deutsche Berufsschule neben der Theorie in erster Linie praktische Erfahrungen. Damit sollen sich die Berufschancen der Abgänger deutlich erhöhen. Auch die Investoren profitieren.
TEXT DENIS GRIGORESCU, BUKAREST
Kronstadt war einst ein Zentrum der Siebenbürger Sachsen, der deutschen Minderheit im heute rumänischen Siebenbürgen. Nach dem Fall der Ceausescu-Diktatur 1989 haben sich in der Region rund um das heutige Brasov zahlreiche deutsche Unternehmen angesiedelt. Doch es fehlten die qualifizierten Berufsleute. Die Lösung: Die Unternehmen gründen selbst eine Berufsschule nach dem Vorbild des dualen Systems, wie es Deutschland, die Schweiz und Österreich kennen. Die Deutsche Berufsschule Kronstadt wurde im vergangenen Herbst gegründet. Pate standen die Stadtverwaltung von Kronstadt, das nationale Schulinspektorat und zehn deutsche Unternehmen. Die Initiative ging vom Deutschen Wirtschaftsklub aus. Wie generell beim dualen System steht die praktische Ausbildung einen Schwerpunkt dar.
Fotoquelle: Bilderbox.de / Deutsche Berufsschule Kronstadt
Duales System ist Vorbild Für die rumänischen Berufsschüler ist das System ungewohnt. Sie können zwei Berufe erlernen. Nach zwei Jahren erhalten sie ein Zertifikat, haben aber auch die Möglichkeit, die Schulzeit um sechs praxisbezogene Monate zu verlängern. Mit ihrem Abschluss haben sie gute Möglichkeiten, bei einem der zehn Geldgeber eine Anstellung zu erlangen. Das Examen wird auch in Deutschland anerkannt. Die angehenden Maschinenbediener und Elektromechaniker erhalten für ihre Ausbildung ein Stipendium in Höhe
von monatlich 400 Lei (90 Euro/113 Franken). Dieses stammt je zur Hälfte vom Staat und den zehn Partnerunternehmen. Sollten die Schüler dem Unterricht fern bleiben, werden die finanziellen Zuwendungen gekürzt. Auch bei der Infrastruktur werden die Kosten auf mehrere Schultern verteilt. Die Stadtverwaltung renovierte das Gebäude für umgerechnet 200.000 Euro. Außerdem sorgt sie für den Transport zur Schule, während die beteiligten Firmen die Klassenzimmer und Laboratorien eingerichtet haben. «Dieses Projekt löst ein soziales Problem», erklärt Kronstadts Bürgermeister George Scripcaru. «Bildung muss sich nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes richten. Wir können uns nicht noch mehr Schüler leisten, die lediglich über Allgemeinbildung verfügen und nicht auf die Arbeitswelt vorbereitet sind. Praktischer Anteil wird gesteigert «Mit der Errichtung der Deutschen Berufsschule senden wir eine Nachricht an die jungen Menschen», meint Werner Braun, Präsident des Deutschen Wirtschaftsklubs. «Sie erhalten hier eine gute Ausbildung auf europäischem Niveau. Es ist aber auch ein Hinweis an Investoren, dass sie hier gute ausgebildete Arbeitskräfte vorfinden.» In beiden Schuljahren wird der Unterricht in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgeteilt. Im ersten Jahr werden zu 60 Prozent praktische Inhalte vermittelt, im zweiten gar zu 75 Prozent. Die Jahrgangsbesten locken
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tung. «Von dieser Schule profitiert die Stadt und die Region. Investoren wissen nun, dass sie hier spezialisierte Fachkräfte vorfinden», erklärt die Direktorin von Mircea Cristea, Gabriela Costea, die auch als Koordinatorin der Deutschen Berufsschule tätig ist.»
zudem Stipendien, mit denen sie ein technisches Hochschulstudium absolvieren können. In den ersten Monaten war die Schule in die weiterführende technische Schule Mircea Cristea integriert. Ab dem 1. April gilt sie jedoch als eigenständige staatliche Einrich-
Ausbildung wie in Mitteleuropa Von den 247 Bewerbern konnten sich 131 durchsetzen, aktuell sind davon 126 verblieben. Im Herbst sollen es noch mehr werden. «Wir planen neue Klassen für Schweißerarbeiten und die Verarbeitung von Textilien und Leder», kündigt Costea an. «Die Schüler haben übrigens auch den Vorteil, dass sie während der Sommerferien bei den Partnerunternehmen arbeiten können. Auch ein Fortbildungsaufenthalt in Deutschland ist möglich.» «Unser Engagement ist auch ein gewisses Risiko», räumt der Rumänien-Chef des Automobilzulieferers Schaeffler, Alexandru Blemovici, ein. «Wir wollen aber nicht, dass Schüler und Eltern sich zu etwas verpflichten. Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen in Deutschland davon überzeugt, dass die Schüler ihre hier angefangene Ausbildung auch zu Ende bringen. Sie können hier genau so gut lernen wie in Deutschland, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf praktischen Erfahrungen.» Neben Schaeffler engagieren sich auch Dräxlmaier, Continental, Premium Aerotec, Stabilus und Preh. 60 Prozent aller Investitionen in Kronstadt werden von deutschen Unternehmen getätigt, insgesamt sind es schon über 600 Millionen Euro. 800 Firmen werden mit deutschem Geld finanziert.
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Baustellen der Bildungspolitik In der EU ist derzeit jeder vierte Jugendliche unter 25 Jahren, der nicht in Ausbildung begriffen ist, arbeitslos. Demgegenüber haben die fünf Länder mit einem dualen Berufsbildungssystem – also einer betrieblichen Berufslehre kombiniert mit einer staatlichen Berufsfachschule – im Durchschnitt eine drei mal tiefere Jugendarbeitslosenquote. VON RUDOLF STRAHM
Diese Berufsbildungsländer sind die Schweiz, WestDeutschland, Oesterreich, Holland und zu einem gewissen Grad auch Dänemark. Trotz ihren im globalen Vergleich hohen Löhnen und Preisen sind sie industriell stark geblieben, weil sie dank der Berufsbildung eine hohe Arbeitsqualität, Präzisionsarbeit, Termintreue, massgeschneiderte Spezialitäten und technologische Innovationen garantieren können. Die teure Schweiz ist trotz hoher Löhne das Land mit der höchsten industriellen Wertschöpfung pro Kopf. Demgegenüber erlitten und erleiden ehemalige SpitzenIndustriestaaten wie Frankreich, England, Norditalien einen beispiellosen Niedergang ihrer Industrien. Hauptgrund: Ihnen fehlt die qualifizierte Arbeitskraft, die ihren Industrien im globalen Wettbewerb zu höherer Produktivität und zu technologischen Innovationen verhilft. Das Berufsbildungsystem (Berufslehre) und die berufspraktisch ausgerichtete Tertiärbildung (Höhere Fachschulen, höhere Berufsbildung und Fachhochschulen) sind den vollschulischen, rein gymnasialen und universitären Bildungssystemen überlegen. Die lateinischen und angelsächsischen Länder stecken in der Akademisierungsfalle. Mit der Bildungspolitik wird eben auch Wirtschaftspolitik betrieben. Schmalbrüstige Lehrbuchökonomen ohne Betriebspraxis haben davon keine Ahnung. Wir haben derzeit in der
KMU-Wirtschaft. Früher waren es die Meister und Poliere, heute gibt es über 500 Abschlüsse der höheren Berufsbildung, aber keinen einheitlichen Titel. Das ist mit ein Grund, weshalb diese grosse und für die Wirtschaft zentrale Weiterbildung so verkannt und ignoriert ist. Im Parlament fordert jetzt die Motion Aebischer, die von 72 Nationalräten aller Parteien unterzeichnet worden ist, für die HHBAbschlüsse einen einheitlichen übergreifenden Titel eines «Professional Bachelor». Eine derartige Titeläquivalenz zu den andern Bildungsgängen ist dringend nötig, doch die Absolventen der Fachhochschulen, präsidiert von Nationalrat Wasserfallen, wehren sich aus standespolitischen Gründen noch vehement dagegen.
Stichwort: Akademischer Fachkräftemangel Wir haben nicht generell einen Akademikermangel. Wir haben einen Mangel an Ärzten und der ist hausgemacht durch den unsinnigen Numerus Clausus an den medizinischen Fakultäten. Letztes Jahr haben sich 3150 Schweizer Maturaabsolventen/innen für das Medizinstudium angemeldet, doch es standen nur 650 Studienplätze zur Verfügung. Wir haben zudem einen Mangel an Ingenieuren und Informatikern. Auch dieser Mangel an MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist hausgemacht durch die Sprachlastigkeit der gymnasialen Ausbildung Mit der Bildungspolitik wird eben auch Wirtschaftspolitik betrieben. und vor allem wegen der viel zu starken Sprachgewichtung beim Zugang zum GymnaSchmalbrüstige Lehrbuchökonomen ohne Betriebspraxis haben davon keine Ahnung sium. Wenn männliche Jugendliche mit Stärken in Mathematik und naturwissenschaftlichem Denken Schweiz drei entscheidende Baustellen in der Bildungsponicht auch gute Sprachnoten mitbringen, schaffen sie oft litik, die seit Anfang Jahr im neuen «Eidgenössischen Deparschon den Zugang zum Gymnasium nicht – im Gegensatz tement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF» unter zu den sprachfleissigeren Mädchen. Die Steuerung des BilBundesrat Johann Schneider-Ammann angesiedelt ist: Die dungswesens läuft auch über den Notenmix der Zugänge. höhere Berufsbildung, die Steuerung des FachkräftemanUnsere Universitäten ermöglichen auf der andern Seite gels und die Weiterbildung. viel mehr geisteswissenschaftliche Abschlüsse: An den Schweizer Universitäten studierten im letzen Studienjahr Stichwort: höhere Berufsbildung HHB 4282 Historiker und Kunsthistoriker, 7847 Psychologen, 4520 Rund 30% eines Jahrgangs absolvieren nach der BerufsPolitologen, 1184 Ethnologen – insgesamt doppelt so viele lehre eine höhere Berufsbildung mit drei Bildungsgängen: Studierende in Geistes- und Sozialwissenschaften wie in Höhere Fachschulen HF (nicht zu verwechseln mit den exakten und Naturwissenschaften. Die sogenannte AutonoFachhochschulen FH ), Eidgenössische Berufsprüfungen mie der Universitäten macht sie immer arbeitsmarktferner. und Höhere eidgenössische Fachprüfungen. Diese Weiterbildungsstufen unter dem zusammenfassenden Begriff Stichwort: Weiterbildung «Tertiär B» werden verkannt. Sie sind meist berufsbegleiWir haben ein hochentwickeltes Angebot an Weiterbiltend, sie sind teuer und die Absolventen und Arbeitgeber dungsmöglichkeiten. Jährlich werden rund 100 000 Bilmüssen sie selber bezahlen – im Gegensatz zu den gleichdungsgänge angeboten, mehrheitlich von privaten Analtrigen Universitäts- und Fachhochschulabsolventen bietern. Jährlich werden etwa 5,5 Milliarden Franken für («Tertiär A»). Der Schweizerische Gewerbeverband fordert DER AUTOR Weiterbildung ausgegeben. Hauptproblem ist die manlautstark – meines Erachtens zu Recht – eine stärkere Mitgelnde Transparenz der Abschlüsse. Bislang kann jeder ein finanzierung durch den Bund. Rudolf Diplom ausstellen und oftmals wissen weder die KursbeDie höhere Berufsbildung ist heute der wichtigste TransStrahm ist sucher noch die Arbeitgeber, was hinter diesen Diplomen, fermotor von neuen Technologien und Prozesswissen in die Chemiker Zertifikaten und Abschlussbezeichnungen steckt. Mit dem KMU-Wirtschaft. Sie ist arbeitsmarkt- und praxisnäher als und Ökonom. Weiterbildungsgesetz, das der Bundesrat Ende Mai 2013 die Fachhochschulen, die mehr den Universitäten nacheiEr war von nach sechsjähriger Vorbereitung endlich dem Parlament fern und neu nur noch promovierte Lehrpersonen anstel1991-2004 unterbreiten will, soll die Markttransparenz verbessert und len. Oft absolvieren noch 25-, 30- oder 35-Jährige berufsNationalrat die Qualitätskontrolle und Zertifizierung von Abschlüsbegleitend einen mehrjährigen Lehrgang in neuesten und von 2004-2008 Eid sen geregelt werden. Technologien und bilden dann das mittlere Kader in der genössischer Preisüberwacher.
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B I L AT E R A L E B E Z I E H U N G E N
Kantone wollen gehört werden Die Kantone sind ein zentraler Akteur in den bilateralen Beziehungen zur EU. Doch die Kantone fühlen sich von Bern nicht immer ernst genommen. Auch beim Vollzug der flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit ist Sand im Getriebe. Die Kantone haben deshalb eine Arbeitsgruppe.
INTERVIEW STEFFEN KLATT
Die Schweiz und die EU streiten über die Besteuerung von Holdinggesellschaften. Eigentlich handelt es sich um kantonale Steuerregelungen. Wo stehen die Verhandlungen derzeit? Roland Mayer: Man ist mit der EU daran eine Lösung auszuarbeiten. Ob das bis Mitte Jahr gelingt, ist noch nicht ganz sicher, andererseits laufen ja parallel intern Arbeiten zur Unternehmenssteuerreform drei. Dort gibt eine Projektgruppe, die von der Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements eingesetzt worden ist und dort sucht man nach Lösungen, wie man gewisse dieser kantonalen Steuerregimes, die international nicht mehr akzeptiert werden, allenfalls umbauen oder ersetzen kann.
Foto: Copyright by Luzern Tourismus swiss-image.ch/Elge Kenneweg
Erzwingt die EU in der Schweiz also eine Unternehmenssteuerreform? Nicht unbedingt. Die Steuerreform war in der Schweiz sowieso geplant. Auf Grund der internationalen Entwicklungen – das ist nicht nur die EU – versucht man natürlich das Steuersystem so anzupassen, dass es auf internationale Akzeptanz stösst.
Wo gibt es da Lösungsansätze? Im Moment sind auf technischer Ebene gewisse Lösungsverschläge gemacht worden, die sind aber auf politischer Ebene noch nicht ausdiskutiert worden sind. Wo verlaufen da die Konfliktlinien? Das Problem ist, dass nicht alle Kantone gleich betroffen sind von einer Abschaffung gewisser Regime. Dann sind die Lösungsansätze auch etwas unterschiedlich. Die Wirtschaft plädiert für eine generelle Steuersenkung, das halten die Kantone für nicht verkraftbar. Da muss man Kompromisse suchen. Stehen in dieser Diskussion Kantone wie Genf, BaselStadt, Waadt und Zug gegen die anderen Kantone? Es gibt einfach Kantone, die stärker davon betroffen sind und relativ viel dieser Spezialregimes bei sich haben. Das sind aber auch Kantone, die nicht unerheblich zum Finanzausgleich beitragen und folglich muss man schauen, dass man Lösungen findet, die auch für diese Kantone verkraftbar sind, weil sonst auch der Finanzausgleich darunter leiden könnte. Welche Folgen hätte diese Unternehmenssteuerreform für Unternehmen?
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Für die Unternehmen hängt das davon ab, welche Lösungen man findet. Wenn man allgemeine Steuersenkung beschliessen würde, dann hätte das natürlich Auswirkungen auf alle Unternehmen. Es gibt aber auch andere Lösungen. Das Problem ist, eine Lösung im Spannungsfeld zwischen internationaler Akzeptanz und gleichzeitiger Bewahrung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit zu finden. Wann kann man mit Ergebnissen bei der Unternehmenssteuerreform rechnen? Das hängt von den Diskussionen auf politischer Ebene ab. Ursprünglich sollten bis diesen Frühsommer erste Lösungen ausgearbeitet sein. Wie schätzen die Kantone den Stand der bilateralen Beziehungen generell ein? Die Kantone sind ziemlich zufrieden mit dem Stand der bereits abgeschlossenen Abkommen. Neue Abkommen abzuschliessen, insbesondere im Bereich des Binnenmarktes, ist relativ schwierig, weil die EU da neue institutionelle Lösungen verlangt. Gibt es den bei den Kantonen Bedarf an neuen Abkommen? Ich würde sagen, die Kantone sind eher etwas zurückhaltend. Es gibt keinen dringenden Bedarf. Bei gewissen
24. INTERNATIONALES EUROPA FORUM LUZERN 22. April 2013, KKL Luzern, Symposium, 13 bis 18 Uhr Öffentliche Veranstaltung, 19 bis 21.15 Uhr. Roland Mayer gehört zu den Referenten des Symposiums des Europa Forums Luzern. Er wird zum Thema «Der künftige Spielraum der Kantone in der Europapolitik» sprechen.
Das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern bietet genügen Platz für die über 1000 Teilnehmer der vierundzwanzigsten Ausgabe des inter nationalen Europa Forums.
Abkommen hingegen sind die Kantone doch der Auffassung, dass man mittelfristig wohl nicht darum herumkommen wird, die Beziehung zu der EU weiter zu vertiefen. In welche Richtung? Also weitere Abkommen abschliessen. Es kann durchaus sein, dass sich mittelfristig ein Handelsbedarf ergibt. Beispielsweise beim Strom wird die Schweiz sich auf die Dauer nicht vom europäischen Strommarkt abkoppeln können. In der nächsten Zeit sind hier aber noch schwierige Fragen zu diskutieren und zu lösen. Letztlich möchte die EU eine EWR-ähnliche Lösung. Was heisst das für die Kantone? Grundsätzlich schränkt jedes Abkommen mit der EU die Kompetenzen der Kantone ein, wenn diese betroffen sind. Wenn man diese Beziehung noch dynamisiert, das heisst Weiterentwicklungen dynamischer nachvollzieht, dann schränkt das natürlich den Handlungsspielraum der Kantone noch mehr ein. Die Kantone haben schon 2011 darauf gepocht, dass eine weitere Vertiefung der Beziehung mit der EU einhergehen muss mit innerstaatlichen Reformen, um die Stellung der Kantone bei innerstaatlichen Entscheidungsmechanismen zu stärken.
ZUR PERSON: Roland Mayer ist stell vertretender Generalsekretär der Konferenz der Kantonsregierungen und Leiter Aussenpolitik.
Wie kann das funktionieren? Da haben wir verschiedene Vorschläge organisatorischer Natur gemacht. Dass man beispielsweise die Stellungnahme der Kantone stärker gewichtet und berücksichtig, wenn ihre Zuständigkeiten betroffen sind oder dass die Kantone besser mit einbezogen werden in die Entscheidungsfindung über die Frage, ob man überhaupt ein Abkommen abschliessen will und so weiter.
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Stossen Sie beim Bund da auf Musikgehör? Im Moment nicht. Der Bund ist der Auffassung, dass kein Handelsbedarf besteht und die bestehenden Mitwirkungsrechte ausreichend sind. Das sehen die Kantone anders und das muss nun ausdiskutiert werden. Können die Kantone ihre Interessen in der Europapolitik angemessen vertreten? Das ist leider sehr unterschiedlich. Das hängt trotz bestehender Rechtsgrundlage etwas vom Goodwill der beteiligten Bundesstellen ab. Das ist etwas, das wir eigentlich ändern wollen. Es gibt gewisse Bereiche, beispielsweise Steuern, da funktioniert das hervorragend und es gibt andere Bereiche, wie Strom, da funktioniert es deutlich weniger gut. Das Thema Einwanderung brennt den Schweizern am meisten unter den Nägeln. Wie funktionieren heute die flankierenden Massnahmen, die zur Einführung der Personenfreizügigkeit beschlossen worden sind? Aus Sicht der Kantone funktionieren die flankierenden Massnahmen relativ gut. Es gibt natürlich immer Verbesserungspotential. Ein Hauptproblem sehen die Kantone in der Frage des Vollzugs. Es bestehen unterschiedliche Kompetenzen, einerseits der paritätischen Kommissionen der Sozialpartner, die solche Aufgaben wahrnehmen, auf der anderen Seite natürlich der Kantone. Hier sind die Schnittstellen nicht immer klar, beziehungsweise werden die Kantone häufig für Dinge verantwortlich gemacht, für die eigentlich die paritätischen Kommissionen zuständig wären. Ein zweiter Punkt beim Vollzug ist, dass die eidgenössischen Räte häufig vergessen, die Vollzugsstellen im Voraus miteinzubeziehn, wenn sie die flankierenden Massnahmen verschärfen.. Das führt oft dazu, dass die Lösungen, die verabschiedet werden, im Vollzug nicht einfach umzusetzen sind. Deshalb haben die Kantone nun auch beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich diesen Vollzugfragen etwas intensiver annimmt. Was ist das Ziel dieser Arbeitsgruppe? Das Ziel ist den Vollzug dieser flankierenden Massnahmen zu verbessern und dafür zu sorgen, dass diese auch vollumfänglich durchgesetzt werden. Reichen diese flankierenden Massnahmen, wenn sie gut umgesetzt werden? Ich würde sagen, dass ist ein schrittweiser Prozess. Man muss einmal die Massnahmen umsetzten, die man beschlossen hat, aber wann man dann wieder neue Probleme entdeckt oder Umgehungsmöglichkeiten, dann wird man selbstverständlich reagieren müssen. Aber ich glaube, generell funktioniert die Beobachtung des Marktes relativ gut. Wenn man Handlungsbedarf sieht, dann wird gehandelt. Können der Lohndruck und die Schwarzarbeit mit den Massnahmen im Griff behalten werden? Das ist absolut so. Lohndruck ist keiner festzustellen. Bei der Schwarzarbeit gibt es immer wieder die schwarzen Schafe, die sich nicht an die Regeln halten. Herrscht in der Europapolitik in der Schweiz eine Blockade zwischen den Gegnern und den Befürwortern eines Beitritts? Die Blockade besteht in der Tat nach wie vor. Das Problem ist, man wird sich früher oder später wieder mit der Frage auseinandersetzen müssen. Es geht immer um dieselben Fragen: Bei welcher Lösung kann man unsere Souveränität am besten bewahren? Diese Diskussion wird derzeit nicht geführt, sie wird aber früher oder später zu führen sein.
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EWR WEITERENTWICKELN
In Europa mitentscheiden Die Schweiz soll in Europa ein Mitbestimmungsrecht in für sie zentralen Themen anstreben, fordert Carl Baudenbacher. Dabei hätte sie mit Norwegen einen natürlichen Partner. Ein weiterentwickelter EWR mit Mitbestimmungsrechten entspräche den Interessen der Schweiz besser als der bilaterale Weg.
Norwegen wäre für die Schweiz der natürliche Partner für eine Weiterentwicklung des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), der auch ein Mitentscheidungsrecht in Brüssel umfassen würde. Im Bild: Gasverflüssigungsanlage von Statoil in Nordnorwegen. Foto: Helge Hanson / Statoil
INTERVIEW STEFFEN KLATT
Sie sind der oberste Richter im Efta-Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Könnte der EWR eine Alternative zum bilateralen Weg bilden? Carl Baudenbacher: Ja, sicher. 1992 hat die Schweiz versucht, dem EWR beizutreten. Das ist auch daran gescheitert, dass die Befürworter eines Beitritts gespalten waren in EU-Befürworter und EWR-Befürworter. Der EWR war schon damals eine Option und ist es auch heute noch. Das wird in der Schweiz auch von vielen Leuten so gesehen, etwa von den Professoren Dieter Freiburghaus und Georg Kreis, von alt Staatssekretär Franz Blankart und von CVP-Präsident Christophe Darbellay.
Sie schlagen nun einen EWR II vor. Wie würde er sich von dem EWR unterscheiden, über den die Schweiz 1992 abgestimmt hat? Wir sind jetzt im Jahr 2013. Ein dynamischer Wirtschaftsraum wie der EWR hat sich in den 20 Jahren gewandelt. Daher versteht es sich von selbst, dass es ein EWR II wäre. Der Acquis, also das relevante EU-Recht, ist grösser geworden. Hinzugekommen sind auch die Praxis der EWRÜberwachungsbehörde ESA und die Rechtsprechung des Efta-Gerichtshofes plus die Rechtsprechung des EuGH. 1992 wäre die Schweiz ein Mitglied von sieben gewesen. Heute wäre sie das führende von vier Mitgliedern.
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Das kann ich nicht sagen. Ich sage nur, dass man es versuchen sollte, bevor man es verwirft. In welchen Bereichen sollte die Schweiz Mitbestimmung verlangen? Wahrscheinlich wäre eine umfassende Mitbestimmung nicht möglich. Aber man müsste sich überlegen, bei welchen vitalen Interessen das sinnvoll ist. Gibt es in der Praxis des heutigen EWR Formen der Mitbestimmung? Es gibt keine Mitbestimmung, aber Mitsprache. In Brüssel wird differenziert zwischen dem «decision making» der EUStaaten, also der eigentlichen Entscheidung, und dem «decision shaping» der EWR/EFTA-Staaten, also der Vorbereitung der Entscheidungen. Die EWR/EFTA-Staaten haben die Möglichkeit, auf Expertenebene Einfluss zu nehmen. Möglicherweise könnte man das noch besser nutzen. Haben die derzeitigen EWR/EFTA-Staaten Interesse an einer Mitbestimmung? Insbesondere in Norwegen wird das immer wieder angesprochen. Norwegen ist zwar über den unbeschränkten Zugang zum EU-Binnenmarkt über den EWR glücklich. Norwegen ist auch damit zufrieden, dass es über die EftaÜberwachungsbehörde und den Efta-Gerichtshof Rechtssicherheit hat. Aber die fehlende Mitbestimmung ist immer ein politisches Thema in Norwegen. Hätte die Schweiz in Norwegen also einen natürlichen Verbündeten, wenn sie Mitbestimmung verlangen würde? Ich gehe davon aus. Der Bundesrat hat in seinen Vorschlägen vom Juni 2012 zuhanden der EU auf eine Mitbestimmung verzichtet. Ist Ihre jetzige Idee auch eine Kritik daran? Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich habe immer gesagt, dass die Vorschläge zu den Institutionen des Bundesrates aussichtslos waren. Und das hat sich jetzt ja bestätigt. Die EU hat diese Vorschläge schon abgelehnt.
Vor zwei Jahrzehnten hatte der Bundesrat von der EU die Mitbestimmung im EWR gefordert. Die Schweiz und die anderen EWR-Mitglieder sollten bei neuem Recht mitentscheiden können. Die EU ging nicht darauf ein. Sollte man sie jetzt verlangen? Verlangen kann man grundsätzlich alles. Ich behaupte nicht, dass man die Mitbestimmung auch erhalten kann. Aber ich halte es für ein Gebot der intellektuellen Redlichkeit, dass man die Möglichkeit auslotet, bevor man sagt, es gehe nicht. Man darf den EWR nicht verteufeln, weil es dort keine Mitbestimmung gebe, ohne versucht zu haben, sie auszuhandeln. Wie gross ist die Chance, dass die EU dieses Mal zu stimmt, während sie vor zwei Jahrzehnten dagegen war?
ZUR PERSON: Carl Baudenbacher ist seit 2003 Präsident des EftaGerichtshofes, dem er seit 1995 als Vertreter Liechtensteins angehört. Er war von 1987 bis 2013 Profesor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität St. Gallen. Er hat das Interview als Schweizer Bürger, nicht als Vertreter der liechtensteinischen Regierung gegeben.
Kann die Schweiz als Alternative dazu an den EWRInstitutionen andocken, also auch an den von Ihnen präsidierten Efta-Gerichtshof? Die sogenannte Andocklösung wäre die Fortführung des bilateralen Weges, bei der die Efta-Überwachungsbehörde ESA und der Efta-Gerichtshof bestimmte Zuständigkeiten erhielten und die Schweiz je ein Mitglied stellen könnte. Das wäre technisch machbar. Aber das wäre eine Halbheit. Die ESA und der Gerichtshof sind keine Institutionen, die man einfach so mitbenutzen kann. Da müsste man nicht nur mit der EU, sondern auch mit den drei EWR-Mitgliedern reden. Der EWR funktioniert gut. Eine solche Andocklösung könnte Sand ins Getriebe bringen. In der Schweiz wird kaum über Europa diskutiert. Warum? Weil es der Schweiz wirtschaftlich gut geht, sie profitiert von den Fehlern anderer. Einige Politiker scheinen die Zeichen der Zeit aber erkannt zu haben. Es kann sein, dass sich mehr bewegt, als man auf der Oberfläche wahrnimmt. Der Druck muss von der Wirtschaft kommen, vielleicht auch von den Finanzdienstleistern. Denn es gibt kein bilaterales Dienstleistungsabkommen.
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EXPORT
WICHTIGER PARTNER
Unruhige Zeiten Die Niederlande stehen vor grossen Feiern: Ende April besteigt Prinz Willem Alexander den Thron, seine Mutter Beatrix dankt ab. Wirtschaftlich dagegen geht das Land durch schwierige Zeiten: Kürzungsrunden, Rezession, und der Immobilienmarkt liegt am Boden. Doch nun gibt es erste Hoffnung.
TEXT RUDY VERHAELEN, AMSTERDAM
Wer sich dieser Tage in der niederländischen Hauptstadt umschaut, kommt an dem Wort «feest» nur schwerlich vorbei. Allenthalben, so scheint es, wird gefeiert: der 400. Geburtstag der Grachten, die Wiedereröffnung des prestigeträchtigen Rijksmuseum, ganz zu schweigen von der Thronübergabe Ende April, von den Liebhabern der Monarchie in ganz Europa schon jetzt vorfreudig erwartet. Ein wahres Jubeljahr, findet die städtische Marketingabteilung, die «Amsterdam 2013» als ein eigenes Label lanciert. Wirtschaft schrumpft Wer den Blick länger verharren lässt, findet allerdings unweigerlich satte Zwischentöne in Moll. Stärker noch, eigentlich ist das Dauerfestival im Touristenmagneten Amsterdam einigermaßen antizyklisch. Und zwar nicht nur, weil der lokale Hotelmarkt nach den Einbußen von 2012 vor weiteren schweren Verlusten steht. Auch die wirtschaftlichen Eckdaten dieses Frühjahrs stimmen kaum optimistisch. Die Niederlande stecken abermals in einer Rezession, im Haushalt klafft trotz massiver Einschnitte eine Lücke, Konsumentenvertrauen und Immobilienmarkt sinken in ungekannte Tiefen ab. Symptomatisch waren die schlechten Nachrichten, die das Centraal Planbureau (CPB), ein regierungsnahes wissenschaftliches Forschungsinstitut, vor wenigen Wochen über-
brachte. Nach einem Verlust von 0,9 Prozent in 2012 wird die niederländische Wirtschaft auch 2013 mit 0,5 Prozent sinken. Im Haushalt wird in 2013 eine Lücke von 3,3 Prozent und 2014 von 3,4 Prozent erwartet. Damit ist selbst das 16 Milliarden Euro (19,5 Milliarden Franken) schwere Paket an massiven Einschnitten der sozial-liberalen Regierung nicht gross genug, um den Haushalt zu konsolidieren. Warnung vor weiteren Einschnitten Für weitere Kürzungen in Höhe von vier Milliarden Euro sucht die Koalition, die sich in weniger als einem halben Jahr Amtszeit im kontinuierlichen Krisendiskurs bereits bemerkenswert aufgerieben hat, immer noch Unterstützung. Just davor allerdings warnte zuletzt CPB-Direktor Coen Teulings. Die niederländische Wirtschaft habe zunächst Ruhe nötig, um wieder in Gang zu kommen. Gerade hinsichtlich Kaufkraft und Konsumentenvertrauen seien weitere Einschnitte nicht ratsam. Gerade das Konsumentenvertrauen ist nun auf einem bemerkenswerten Tiefpunkt angelangt. Diese Entwicklung hält bereits seit 2008 an. Die Niederlande haben in dieser Periode zweimal vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Beide Male dominierte eine Agenda der Kürzungen und Haushaltsdisziplin, von Den Haag im Verbund mit Berlin auch in Europa gepredigt, den Wahlkampf. Dass so gut wie sämtliche anderen Themen aus dem politischen Diskurs nahezu verschwunden sind, spiegelt sich nun in «außer-
Die Niederlande sind einer der wichtigsten Handelspartner der Schweiz in Europa. Traditionell sind die Importe aus den Niederlanden grösser als die Exporte. Im vergangenen Jahr hatten die Einfuhren aus den Niederlanden einen Wert von 6,3 Milliarden Franken. Damit standen die Niederlande auf Platz 6. Die Schweiz importiert vor allem Maschinen, Elektronik, Energiequellen, chemische sowie landwirtschaftliche Produkte. Die Ausfuhren in die Niederlande hatten einen Wert von 5,1 Milliarden Franken – Platz 11 der Schweizer Exportdestinationen. Die Schweiz exportiert vor allem Maschinen, Elektronik, chemische Produkte, Metallwaren, Uhren und landwirtschaftliche Produkte. Die Niederlande sind ein wichtiger Konkurrent der Schweiz bei der Ansiedlung von Firmensitzen. Unternehmen wie die Airbus-Mutter EADS, die Mehrländerbörse Euronext und der Möbelverkäufer IKEA haben ihren juristischen Sitz in den Niederlanden.
Foto:Bilderbox.de
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Entwicklung des Häuserpreises im EU-Vergleich lag das Land zu Jahresbeginn mit 8,7 Prozent Abwertung auf dem drittletzten Platz. Nur Spanien und Irland schnitten schlechter ab. Zusammengerechnet belaufen sich die Wertverluste der letzten Jahre auf 17 Prozent. Wenn die r Inflation hinzugerechnet wird, sind es sogar 23 Prozent. CPB – Direktor Teulings warnte zuletzt vor «sich selbst verstärkenden negativen Spiralen». Auch das Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) veröffentlichte Mitte März Aufsehen erregende Zahlen: Zum ersten Mal seit 27 Jahren stagniert der Anteil der Wohnungseigentümer im Vergleich zu Mietern. In den 27 Jahren davor war der Anteil der Eigentümer dagegen von 43 auf 59 Prozent gestiegen. Einsteiger bekommen auf dem niederländischen Wohnungsmarkt inzwischen weniger leicht eine Hypothek. Die Statistikbehörde führt die Entwicklung deutlich auf die Wirtschaftskrise zurück. Internationale Attraktivität leidet Die wirtschaftliche Lage hat auch Folgen auf die Wahrnehmung des Landes von aussen. Nur mittelmäßig zufrieden ist man in den Niederlanden mit dem achten Platz, den das Land auf der aktuellen Rangliste zur Attraktivität für internationale Unternehmen einnimmt. Die von Price Waterhouse Cooper und der Weltbank veröffentlichte Liste «Paying Taxes 2013» vermisst im Koalitionsvertrag der neuen Regierung Initiativen zur Reform des Steuersystems, um mit Hilfe ausländischer Unternehmen Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeitslosenquote der Niederlande liegt bei 7,5 Prozent. Eigentlich strebt man eine Spitzenposition im Kampf um internationale Unternehmen an. Schon im Vorjahr lagen die Niederlande auf Platz acht.
gewöhnlich schlechten» Entwicklung des Konsumentenvertrauens wider. Lediglich in Portugal und Griechenland, so das Centraal Planbureau, sei das Vertrauen der Verbraucher noch geringer. Immobilienpreise eingebrochen Besonders der darbende Immobilienmarkt in den Niederlanden ist daran beteiligt. Im Eurostat-Index zur jährlichen
Im Eurostat-Index zur jährlichen Entwicklung des Häuserpreises im EU-Vergleich lag Holland zu Jahresbeginn mit 8,7 Prozent Abwertung auf dem drittletzten Platz.
Erste Hoffnungsschimmer Just in diesen Tagen gibt es allerdings auch vorsichtige Signale der Hoffnung. Nach Angaben des Centraal Planbureau ist im folgenden Jahr wieder leichtes Wirtschaftswachstum von einem Prozent möglich. Nach 2014 seien positive Raten von zwei Prozent erreichbar. Auch auf dem Immobilienmarkt sei die Talsohle nun erreicht, sagte CPB-Direktor Teulings. Dass es in Amsterdam die passende Feier zu einem möglichen Wiederaufschwung geben wird, ist auch im kommenden Jahr nicht zu bezweifeln.
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Erfolg durch Freiräume Die Hochschule Luzern arbeitet an einem Konzept zur Innovationsförderung durch Freiräume. Bei Führungskräften ist eine Unsicherheit da, wie diese gestaltet werden sollen. Es muss der Spagat zwischen Effizienz und Innovation gemeistert werden.
TEXT SALOME KERN
Müssiggang ist allen Geistes Anfang. Das wusste bereits der österreichische Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945). In der Wirtschaft haben die Konzepte von Google, 3M und Gore bewiesen, dass Freiräume zu Innovationserfolg führen können. Die Hochschule Luzern hat dazu das Projekt «Innovation Leadership» lanciert. Die Leitfrage «Wie können Führungskräfte durch die Gestaltung von Freiräumen zur Innovationsförderung beitragen?» zieht sich durch das gesamte Forschungsprojekt. Spagat zwischen Effizienz und Innovation In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wurde verstärkt zum Thema Führung aus der Perspektive der Innovation geforscht. Mittlerweile ist auch klar, dass kreative Mitarbeiter gewisse Freiräume benötigen. Nur so können sie ihr gesamtes Potential entfalten. Wie diese Freiräume gestal-
tet werden, obliegt den Führungskräften. Die Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Kaudela-Baum haben mehr als 50 Führungskräfte und Mitarbeitende aus dem Bereich «Forschung und Entwicklung» interviewt. Die untersuchten Organisationen sind industrielle Produktionsunternehmen aus verschiedenen Branchen, alle sind Weltmarkt- und Technologieführer und besitzen weltweit Niederlassungen. In den Firmen wird kontinuierlich innoviert. In ausgewählten Technologiefeldern verfolgen sie revolutionäre Innovationsvorhaben. Zwischen Freiräumen und Zielorientierung von Firmen besteht eine Konfliktsituation. «Leerläufe verführen Führungskräfte dazu, diese rasch mit Aufgaben zu füllen», erklärt Stephanie Kaudela-Baum. «Es ist aber genau der Ressourcenüberschuss, der Handlungsspielräume eröffnet und den Innovationsprozess erleichtert.» Unternehmen und ihre Führungskräfte müssen den Spagat zwischen Effizienz und Innovationsbestrebungen meistern.
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Prozess als Kreislauf Die Projektverantwortlichen haben Führungsprozesse in zwei Kategorien – Freiraum eröffnende und begrenzende Prozesse – unterteilt. Auf der strategisch-organisationalen Ebene ermöglichen Bürokratieabbau und Kontrollfreiheit eine Eröffnung. Die kreativ Arbeitenden werden mitunter räumlich von der restlichen Organisation getrennt. Die Komplexität wird durch externe Impulse erhöht und Routinen hinterfragt. «In diesem Modus werden oft auch Entwicklungsallianzen geschmiedet», betont die Projektleiterin. Auf der relationalen und individuellen Ebene bewirken Erfahrung, Spezialwissen, Leidenschaft und Tüftlergeist die Eröffnung von Freiräumen. Sobald aus der Idee ein konkretes Projekt wird, werden die Freiräume automatisch schmaler. Auch hier spielt sich die Begrenzung auf beiden Ebenen ab. Klare Ziele und Pro-
ZUR STUDIE Die Forschungsergebnisse basieren auf zwei empirischen Forschungsprojekten, die zwischen 2009 und 2012 durchgeführt wurden. In der ersten Studie wurden 25 Interviews mit innovationsverantwortlichen Führungskräften geführt. Die Studie zeigte, dass eine grosse Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Umgang mit Freiräumen zur Innovationsförderung besteht. Die zweite Studie wurde im Rahmen des von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) und der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO) geförderten Forschungsprojektes «Innovation Leadership – Effektive Führung organisationaler Freiräume» durchgeführt. Einerseits wurden in einer Fallvergleichsstudie in drei Produktionsunternehmen insgesamt 55 problemzentrierte Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden aus dem Bereich Forschung und Entwicklung sowie Dokumentenanalysen durchgeführt. Andererseits wurde eine quantitative, standardisierte Befragung von 443 Entwicklungsingenieuren aus 5 Produktionsunternehmen durchgeführt.
blemstellungen sichern den Bezug von Kreativarbeit zum Kerngeschäft. Durch Multi-Projektmanagement und Zeitdruck geht die Musse verloren. «Das ist ein ständiger Kreislauf. Damit Innovation schliesslich konkret entstehen kann, werden aber beide Logiken benötigt.»
Die Innovations- und Freiraumstrategie muss dem jeweiligen Unternehmen mit seinen Mitarbeitern angepasst werden. Im Bild die «Feuerwehrrutsche» im Google-Sitz in Zürich.
Foto: zVg /Google
Personalabteilung fällt wichtige Entscheide Das erste Modell des Projekts sieht eine zeitliche Einteilung der Freiräume vor. In der Software-Industrie ist die 20-Prozent-Regel bekannt. Doch diese beinhaltet Risiken. Für Personen, die gerne mit klaren Aufgabenstellungen arbeiten, kann durch die Verordnung von Freiräumen Druck entstehen. Meist reicht die festgelegte Zeit nicht aus, um wirklich in einen kreativen Flow zu gelangen. Das kann zu Frustration bei den Beteiligten führen. Auf der anderen Seite können neue Talente auf diese Weise gefördert werden. Oft geht vergessen, wie wichtig Innovationsarbeit für das Unternehmen ist. Ebenfalls möglich ist eine Einteilung in Innovationsphasen. Bei diesem Modell werden die Freiräume zum Beispiel im Rahmen der Ideenentwicklung institutionalisiert. «Es ist enorm wichtig, dass bereits bei der Personalselektion darauf geachtet wird, ob eine Person kreativ arbeiten kann und möchte», sagt Stephanie Kaudela-Baum. «Die Personalabteilung übernimmt somit eine wichtige Rolle.» Das zweite Modell basiert auf «Aushandlung». Freiräume werden als Innovationsförderung anerkannt, aber nicht explizit als Führungsinstrument eingerichtet. Es wird «Lean Innovation Leadership» betrieben, so entstehen keine Irri-
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tationen, dennoch setzen sich die guten Ideen durch. Die Führungskräfte gehen also davon aus, das der Ideeninitiant für die Umsetzung kämpft. Dass bedingt aber eine hohe Eigeninitiative der Mitarbeitenden. Vertreter dieses Konzepts argumentieren, dass Kreativität zeitlich nicht steuerbar sei und wer ein gutes Zeitmanagement habe, sich selber Freiräume schaffen könne. Unter dieser Variante leiden vorwiegend die stillen Talente. Welches der beiden Systeme das geeignetere ist, kann nicht abschliessend festgelegt werden. Sicher ist, dass mit der Einrichtung von Freiräumen diverse Spannungsfelder entstehen. Die Führungskräfte müssen viel Wert auf Führungs-, Personal- und Kommunikationsarbeit legen. Von Seite der Führung muss ein grosser Wille bestehen, um die entstehenden Widersprüche auszuhalten. Eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung ist wichtig, damit kein Neid und Missgunst innerhalb des Teams entsteht. Das Forscherteam kommt zum Schluss, dass unter diesen Umständen die Innovationsstärke des Unternehmens verbessert werden kann. Führungsressourcen als Erfolgsfaktor Damit die Führungskraft Innovation Leadership betreiben kann, muss eine grosse Toleranz gegenüber Andersartigem da sein. «Je grösser aber die Vielfalt an Möglichkeiten, desto wichtiger sind klare Rahmenbedingungen für Mitarbeiter», so Stephanie Kaudela-Baum. «Mit regelmässigen Meetings und Gesprächen können die Kreativen unterstützt und Klarheit geschaffen werden.» Die Führungskraft sollte vom Fach sein und strategiegeleitet handeln. «Damit Innovation Leadership funktioniert, müssen genügend Führungsressourcen zur Verfügung gestellt werden.» Freiräume müssen am Beispiel von Google langfristig in die Unternehmensplanung und -entwicklung eingebettet werden. Dennoch sei eine unreflektierte Nachahmung der 20-Prozent Doktrin nicht empfehlenswert. Die Innovations- und Freiraumstrategie muss dem jeweiligen Unternehmen mit ihren Mitarbeitern angepasst werden. «Die Formel ‘Freiraum gleich Kreativität‘ greift zu kurz. Die Förderung der Innovationsfähigkeit durch die gezielte Gestaltung von Freiräumen bedingt spezifische führungs- und organisationskulturelle Voraussetzungen.» Studien zeigen, dass auch Faktoren wie interne Effizienzbestrebungen, die Marktstruktur, das Alter der Organisation und die Handlungsspielräume der Führungskräfte beim Ressourceneinsatz eine Rolle spielen. Damit Mitarbeitende innovativer arbeiten können, werden verschiedene Fähigkeiten von der Führungsperson erwartet. Sinn- und Visionsvermittlung gehören ebenso dazu wie Wertetransformation und Motivation. Verschiedene Begriffsdefinitionen Neben der praktischen Sicht haben die Forscher auch die theoretische Perspektive untersucht. Das zeigt auf, dass der Begriff sehr unterschiedlich definiert werden kann. Aus einer psychologischen Sicht gesehen, kann unter Freiraum auch Situationskontrolle verstanden werden. Laut entwicklungspsychologischen Beobachtungen gründet der Begriff Freiraum in der Möglichkeit des Individuums seine Identität wahrzunehmen und zu entwickeln. Philosophen sagen, dass Freiraum als Bedingung für Musse verstanden werden kann. Sobald diese aber als Mittel zum Zweck definiert wird, verliert sie die Realisierbarkeit. Aus organisationswissenschaftlicher Perspektive kann der organsierte Ressourcenüberschuss als Gradmesser für Handlungsspielräume betrachtet werden.
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TECHNOLOGIETRANSFER
Die Solarbranche hat Zukunft Neuenburg baut seine Position als Zentrum der Schweizer Solarstromforschung aus. Seit Anfang 2013 unterstützt ein neues Photovoltaik-Center den Technologietransfer in die Industrie. Direktor Christophe Ballif glaubt an den Erfolg der Schweizer Photovoltaik-Industrie.
INTERVIEW BENEDIKT VOGEL
Anfang Jahr hat das Photovoltaik-Center in Neuenburg unter Ihrer Leitung die Tätigkeit aufgenommen. Mit welcher Zielsetzung? Christophe Ballif: In Neuenburg gibt es seit 1984 ein Forschungslabor für Photovoltaik. Dieses PV-Lab ist Teil des Instituts für Mikrotechnik, das die ETH Lausanne in Neuenburg betreibt. Es wird künftig seinen Schwerpunkt in der Grundlagenforschung haben. Im Gegensatz dazu fördert das neue PV-Center den Technologietransfer in die Industrie. Das PV-Center ist dem Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) angegliedert, einer privaten, vom Bund geförderten Firma, die landesweit den Technologietransfer vorantreibt. Dank des PV-Centers wird die Industrie Innovationen aus dem PV-Lab und aus anderen Forschungsinstituten schnell und wirkungsvoll auf den Markt bringen. Sie leiten PV-Lab und PV-Center. Warum? Die beiden Institutionen sollen eng zusammenarbeiten. Nach dem Umzug Ende 2013 in das neue Microcity-Gebäude in Neuenburg wird das PV-Lab direkt neben dem PV-Center liegen. Akademische Forschung und technologieorientierte Forschung in direkter Nachbarschaft – das ist modellhaft. Doktoranden des PV-Lab müssen nur die Strasse überqueren, um im PV-Center ihre Ideen zu vermarkten oder zu verwerten.
Wir wollen – wie das CSEM überhaupt – in erster Linie bei der bestehenden Industrie ansetzen, weil dies erfahrungsgemäss am schnellsten neue Jobs schafft. Das PV-Center wird dabei offensiv auf die Unternehmen zugehen. Wir können dabei auf die lange Erfahrung des PV-Lab zurückgreifen. Dort haben wir erhebliche Forschungsmittel von Dritten eingeworben, um die Finanzierung zu ergänzen, die das Bundesamt für Energie per Projektförderung sichergestellt hat. Allein in den letzten drei Jahren hatten wir Verträge mit 20 Industrieunternehmen. Wie ist die Schweizer Industrie in der Photovoltaik aufgestellt? Auch wenn das die Öffentlichkeit manchmal übersieht: Sie war und ist in gewissen Bereichen extrem gut positioniert. Firmen verkaufen Produktionsanlagen, Komponenten und auch ganze Module: Wafer-Sägen von Meyer Burger Switzerland. Produktionssysteme von TEL Solar (früher Oerlikon Solar). Messsysteme von Pasan. Laminatoren von 3S. Wechselrichter von Sputnik Engineering. Kontaktsteckdosen von Huber+Suhner oder Multi-Con-
Sie haben früher am deutschen Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) geforscht. Alle FraunhoferInstitute arbeiten stark industrieorientiert. Ein Vorbild für das neue PV-Center? Ja, die Fraunhofer-Institute haben einen sehr guten Ruf, und das CSEM hat ähnliche Ziele. Im Bereich Solar hat das ISE mehr als 1000 Mitarbeiter, ist weltweit das grösste Forschungszentrum für Solarenergie. Das PV-Center in Neuenburg ist kleiner, aber wir haben den Ehrgeiz, in ausgewählten Nischen exzellente Forschung zu betreiben. Die Schweiz braucht mehr Institute vom Typ Fraunhofer. Sie sehen eine Schwachstelle bei der anwendungsnahen Forschung? In der Schweiz ist die industrieorientierte Forschung in gewissen Bereichen unterentwickelt. Die Photovoltaik hat bisher über kein offizielles Zentrum verfügt wie etwa die Kernforschung mit dem Paul Scherrer Institut in Villigen/Würenlingen oder die Kernfusion mit der ETH Lausanne. Das ist unglaublich für eine Energie, die so viel Potenzial hat! Mit dem PV-Center bekommt die Photovoltaik nun ein anerkanntes Kompetenzzentrum – und damit den offiziellen Segen des Bundes. Sollen aus dem PV-Center auch Start-ups hervorgehen?
ZUR PERSON: Der Westschweizer Christophe Ballif (43) ist Direktor des neuen Photovoltaik-Forschungszentrums in Neuenburg. Das PV-Center nahm am 1. 1. 2013 unter dem Dach des CSEM seine Tätigkeit auf und soll in den nächsten vier Jahren zu einem Kompetenzzentrum mit 50 Spitzenforschern heranwachsen. Bereits seit 2004 leitet der Professor für elektronische Materialen das Photovoltaik-Labor am Institut für Mikrotechnik (IMT), das seit 2009 eine Dependance der ETH Lausanne in Neuenburg mit über 50 Forscherinnen und Forschern ist.
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tact, Architektur-Module von 3S Photovoltaics. Die Schweiz zog auch Investoren an, zum Beispiel im Fall von Roth&Rau, Applied Materials oder der – unterdessen allerdings konkursiten – Firma Flexcell (Solarzellen auf flexiblen Plastikfolien). Die letzten vier Jahre waren geprägt von einer grossen Dynamik – nicht zuletzt dank der Innovationen aus unserem Labor. Dazu kommen zahlreiche Firmen mit erheblichem Innovationspotenzial.
Ich kann nicht alles verraten, aber zum Beispiel haben wir mit der Meyer Burger AG (Gwatt bei Thun) und deren deutscher Tochter Roth&Rau eine hocheffiziente Solartechnologie entwickelt. Diese Technologie ermöglicht Wirkungsgrade von über 20 Prozent und ist eine ideale Technologie für künftige Solarzellen aus kristallinem Silizium mit hoher Energieausbeute und einem niedrigen Wert an grauer Energie.
Zur Zeit allerdings lahmt das weltweite Geschäft mit den Solarzellen. In der Tat! Grund sind die massiven Investitionshilfen durch Billigkredite für Modulproduzenten in China. Das hat zu enormen Überkapazitäten geführt. Jetzt müssen viele Firmen Produkte unter dem Gestehungspreis verkaufen und können nur dank lokaler staatlicher Unterstützung überleben. Unsere Modul-Industrie ist deshalb extrem unter Druck. Schwierig ist die Lage auch für die Hersteller von Produktionsanlagen. 2011 exportierten Schweizer Unternehmen noch für fast zwei Milliarden Franken; ein Volumen, das sie 2012 nicht mehr erreicht haben. Da hilft nur eines: Die Schweizer Firmen müssen jetzt neue Technologien entwickeln und darauf setzen, dass sich diese in ein, zwei Jahren am Markt durchsetzen. Neue Geschäftsfelder gibt es von der Beschichtungstechnik über neue Solarprodukte wie farbige Module bis hin zur Gebäudeintegration und Solarsystemen.
Das PV-Lab war lange Zeit bekannt für seine Dünnschichtzellen. Firmen wie die damalige Oerlikon Solar machten mit dieser Technologie zunächst auch gute Geschäfte. Nun sind diese Solarzellen aber durch den Preiszerfall bei der klassischen Siliziumzelle massiv unter Druck geraten. Steht die DünnschichtTechnologie vor dem Aus? Im Moment kämpfen sich die Firmen weltweit tot, um die klassische Siliziumzelle zu verkaufen. Aber das heisst nicht, dass dies auch die beste Technologie für alle ist! Die Dünnschicht-Technologien bleiben aus meiner Sicht die absolut beste Alternative für die riesigen Solarfelder in sehr sonnigen und grossräumigen Ländern. Zwar ist der Wirkungsgrad etwas niedriger, aber der Quadratmeterpreis, das Temperaturverhalten und der geringe Materialverbrauch sprechen für die Dünnschichtzellen. Wäre ich der Scheich von Saudi-Arabien – das Land hat grosse Pläne in der Solarenergie – würde ich mich für Dünnschicht-Module entscheiden. Nach den aktuellen Prognosen könnten in den nächsten 30 Jahren weltweit Solarmodule mit einer Leistung von bis zu 5000 Gigawatt installiert werden. Das ist ein gigantischer Kraftwerkpark, der den Schweizer Strombedarf mehr als hundertfach decken würde. Zur Zeit ist offen, welche Solartechnologie die Zukunft dominieren wird.
Auf welche Technologie setzt die Neuenburger Solarzellen-Forschung?
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Die Schwei-
zer Firmen müssen jetzt neue Technologien entwickeln und darauf setzen, dass sich diese in ein, zwei Jahren am Markt durchsetzen
Dann bleibt die Dünnschichtzelle für Sie wichtig? Ja, sie bleibt ein Schwerpunkt unserer Forschung. Parallel aber gewinnen die kristallinen HochwirkungsgradTechnologien an Gewicht. Laufen Ihnen in dem Bereich nicht die Japaner den Rang ab? Jein! Zwar ist richtig, dass Panasonic und ihre heutige Tochter Sanyo auf einer sehr ähnlichen Technik gearbeitet haben, und die besten Zellen kommen zur Zeit aus Japan. Doch wir haben in Neuenburg eine einzigartige Technologie entwickelt. Die daraus hervorgehenden Produkte sollten weltweit konkurrenzfähig sein. Bei der Entwicklung neuer Solarzellen und -module haben Sie in erster Linie den Exportmarkt im Auge. Wie sehen Sie die Zukunft der Photovoltaik-Nutzung in der Schweiz? Zur Zeit liegt die Schweiz im internationalen Vergleich ganz hinten. In der hiesigen Strombranche gibt es viele Bremser. Und die Politik agiert zu zaghaft. Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats ist eine gute Vision, doch die Umsetzung wird im Schneckentempo geplant. Die Schweiz hat das Ziel, bei der Solarenergie 2035 da zu stehen, wo Deutschland und Italien bereits heute stehen. Das ist nicht ambitioniert genug. Wer ein grosses Dach hat, kann heute schon im günstigen Fall eine Kilowattstunde Solarstrom für unter 20 Rappen erzeugen – vor zehn Jahren waren es noch fast fünfmal mehr. Diese tiefen Produktionskosten verdanken wir übrigens der aktiven Solarförderung in Deutschland. Die Stromkunden in Berlin finanzieren den Boom der Solarenergie – und sorgen somit dafür, dass wir jetzt in Bern günstige Solarpanels installieren können. Wenn wir ernst machen, können wir künftig 20 Prozent des Stromverbrauchs mit Solarstrom decken.
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CLEANTECH-NEWS. Aktionsplan Grüne Wirtschaft steht Bern – Der Bundesrat hat den Aktionsplan Grüne Wirtschaft verabschiedet. Die vorgesehenen Massnahmen sollen den Umweltschutz und eine ressourcenschonenden Wirtschafts- und Konsumweise gewährleisten. Dabei wird dem freiwilligen Engagement der Wirtschaft einen hohen Stellenwert beigemessen. Der Aktionsplan dient als Grundlage für den indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft (Grüne Wirtschaft)». Liechtenstein ist erstes Energieland der Welt Vaduz – Alle Liechtensteiner Gemeinden haben das «Energiestadt»-Label erhalten, weshalb sich Liechtenstein als erstes Land weltweit «Energieland Fürstentum Liechtenstein» nennen darf. Nachdem Triesen schon 1988 das Label Energiestadt erhalten hatte, kamen letzten Jahr die
Das Areal der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG. Die rot markierten Dachflächen werden mit SolarmoFoto: zVg dulen bebaut. Gemeinden Eschen, Gamprin, Schellenberg und Triesenberg dazu. Das Label «Energiestadt» wurde in der Schweiz lanciert und wird an Gemeinden mit nachhaltiger Energiepolitik vergeben. Die liechensteinische Gemeinde Planken ist europaweit die kleinste Energiestadt. Nachhaltigkeitspreis geht an «ökologischen Fussabdruck» Basel - Der Basler Ingenieur und Raumplaner Mathis Wackernagel hat an der NATUR Gala den Nachhaltig-
Stadler Rail hat in Ungarn eine gemeinsame Ausschreibung der Staatsbahn MÁV und der PrivatFoto:zVg bahn GYSEV für 48 FLIRT-Züge gewonnen.
keitspreis 2013 erhalten. Ausgezeichnet wird er für die Entwicklung einer Methode, mit welcher weltweit die Begrenztheit und der Verbrauch ökologischer Rohstoffe gemessen werden kann. Der ökologische Fussabdruck findet weltweite Anwendung, um die Umweltbelastung zu messen und zu senken. Wackernagel ist Initiant der Organisation Global Footprint Networks mit Sitz in Oakland, Kalifornien. An der NATUR Gala wurde ausserdem Endo Anaconda von Stiller Haas als Hoffnungsträger ausgezeichnet. Mit seinen Texten und Liedern habe er seinem Publikum auf humorvolle Art und Weise einen Spiegel der Masslosigkeit vorgehalten. Der Prix NATURE Swisscanto in der Kategorie «Generation Zukunft» geht an das StartupUnternehmen weACT. Das Unternehmen organisiert Online-Wettkämpfe, bei denen im Team der ökologische Fussabdruck verringert werden soll. Grösstes Solarkraftwerk der Schweiz entsteht im Aargau Neuendorf – Im März hat auf den Dächern des Migros-Ver-
teilbetrieb in Neuendorf AG der Bau des grössten Solarkraftwerks der Schweiz begonnen. Die 20 000 Solarmodule liefern auf einer Fläche von fast sieben Fussballfeldern jährlich rund 4,8 Gigawattstunden Solarstrom, ausreichend für rund tausend Einfamilienhaushalte. Das Grossprojekt wurde im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms «Generation M», das auf die Förderung erneuerbarer Energien abzielt, geplant. Das Solarkraftwerk wird bis Ende Juli 2013 ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. Für die Projektentwicklung, Planung, Submission und professionelle Baubegleitung bis hin zur Inbetriebnahme des Solarkraftwerkes ist die Firma energiebüro aus Zürich verantwortlich.
versorgen. Es wäre das erste seiner Art in der Schweiz. Flisom baut neue Produktionsstätte Dübendorf - Der Solarmodulentwickler Flisom baut eine neue Produktionsstätte mit einer Jahreskapazität von 15 Megawatt. Dort sollen künftig die Technologien für die Herstellung von flexiblen Dünnschicht-CIGS-Solarmodulen entwickelt werden. Die von Flisom entwickelte Technologie soll wesentlich dazu beitragen, Solarelektrizität erschwinglich zu machen. Flisom arbeitet im Bereich Forschung und Entwicklung der hocheffizienten CIGS-Solarzellentechnologie eng mit der Eidgenössischen Materialforschungs- und Entwicklungsanstalt zusammen.
Unten Wasserkraft, oben Solarenergie Martigny-Bourg – Alpiq InTec soll ein neues Photovoltaikkraftwerk auf das 100jährige Wasserkraftwerk MartignyBourg bauen. Die auf dem Dach des Wasserkraftwerks installierten 320 Solarmodule sollen 80 000 Kilowattstunden für rund 20 Haushalte produzieren.
Stadler flirtet erfolgreich Budapest - Stadler Rail hat in Ungarn eine gemeinsame Ausschreibung der Staatsbahn MÁV und der Privatbahn GYSEV für 48 FLIRTZüge gewonnen. Ein wesentlicher Teil des Auftrages wird in Ungarn abgewickelt. Stadler betreibt in Ungarn seit dem Gewinn eines ersten Auftrages der MÁV vor sieben Jahren zwei St.Gallen bohrt nach ErdStandorte mit insgesamt 400 wärme Mitarbeitern. Die MitarbeiterSt.Gallen – Anfang März zahl in Ungarn wird nun auf haben in St. Gallen die Bohrun- 600 erhöht. Stadler hat fast gen für das geplante Erdwärzeitgleich auch einen Auftrag mekraftwerk begonnen. Es in Serbien gewonnen. Das wird vermutet, dass in über Thurgauer Unternehmen lievier Kilometern Tiefe unter der fert der serbischen StaatsStadt nutzbare heisse Wasser- bahn 21 FLIRT-Züge für rund ströme fliessen. Wenn die Boh- 100 Millionen Euro. Die rung erfolgreich ist, soll das Bezeichnung FLIRT steht für Geothermie-Heizwerk die Flinker Leichter Innovativer Hälfte der Stadt mit Wärme Regional Triebzug. Anzeige
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VORSORGEGELDER
Freiheit nutzen, wo sie besteht «Nein, zu dem, was mit meinen eigenen Vorsorgegeldern geschieht, kann ich nichts sagen», glauben die meisten Vorsorgenehmer. «Das bestimmen doch allein die Pensionskasse und die AHV». Ein Irrtum: Gelder aus der zweiten und dritten Säule können individueller angelegt werden, als man denkt.
TEXT FREDY GILGEN
Für die Zukunft der Altersvorsorge in unserem Land sieht das Gros der aktiven Bevölkerung schwarz. Doch auch mehrere Experten sehen den baldigen Kollaps des helvetischen Vorsorgesystems voraus. In der Tat scheint eine ganze Reihe von Schwierigkeiten kaum mehr zu bewältigen: – Auf die erste Säule, die AHV, drückt das Demografieproblem. Daran ändern auch die jüngst publizierten leicht verbesserten Mittelfristperspektiven nichts. Denn das Grundproblem bleibt bestehen: Immer weniger Junge müssen immer mehr Alte finanzieren. Im Jahre 2035 werden beispielsweise auf einen Rentner nur noch zwei Arbeitnehmer kommen. Heute beträgt dieses Verhältnis noch 1 zu 3,7. – Der zweiten Säule macht vor allem das Langlebigkeitsproblem zu schaffen. Weil die Lebenserwartung konstant steigt, müsste den Umwandlungssatz weit rascher gesenkt werden, als es die Politik erlaubt. – Gleich alle drei Säulen kämpfen mit einem Renditeproblem: Das weiterhin tiefe Zinsniveau, unruhige Aktienmärkte und immer häufigere Finanzkrisen machen es den Anlegern schwierig, auf eine auch nur einigermassen vernünftige Rendite zu kommen. Mit Abstand dergrösste Vermögensbestandteil Probleme also über Probleme, von denen praktisch alle Schweizerinnen und Schweizer betroffen sind. Denn die Vorsorgegelder sind für die meisten der mit Abstand grösste Vermögensbestandteil. Allerdings: Was mit diesen Geldern geschieht, scheint der Kontrolle der Vorsorgenehmer weitgehend entzogen, befinden sie sich doch in zwangsverwalteten Töpfen der AHV oder der Pensionskasse. Mit kreativen individuellen Vorsorgelösungen ist aber zumindest ein Teil der oben genannten Schwierigkeiten lösbar. Die Kernidee: Die Versicherten müssen die Bewirtschaftung ihrer Gelder soweit als möglich in die eigene Hand nehmen. Denn es gibt deutliche grössere und wirksamere Einflussmöglichkeiten auf diese Mittel, als man ahnt, nämlich im so genannt überobligatorischen Teil der Vorsorge. Und mehrere Finanzdienstleistungsunternehmen bieten Individuallösungen bereits in mehreren Be reichen an: – In der zweiten Säule ist unter andern bei der unabhängigen Schwyzer Vorsorgestiftung Liberty, dem Vermögenszentrum VZ und bei der Luzerner Pensexpert im überobligatorischen Bereich der beruflichen Vorsorge (Bel-Etage) für den einzelnen Versicherten eine persönliche Strategiewahl für die anzulegenden Mittel zu haben. Möglich sind hier zum Beispiel auch Direktanlagen in den Aktienmarkt. – Ebenfalls in der zweiten Säule offerieren verschiedene Freizügigkeitsstiftungen eine grössere Flexibilität. Von diesen Stiftungen können insbesondere Personen profitieren, die eine selbstständige Erwerbstätigkeit aufnehmen oder definitiv ins Ausland ziehen. Geboten werden
Individuallösungen verletzen das Kollektivitätsprinzip, reklamiert das Bundesamt für Sozialversicherung
diesen Versicherten freien Auswahl bei den Anlageinstrumenten (innerhalb der neuen Anlagebeschränkungen nach BVV2) sowie tiefe institutionelle Tarife bei den angebotenen Investmentlösungen. – Günstige institutionelle Tarife bietet Liberty und andere Vorsorgestiftungen auch in der gebunden Vorsorge 3a. Eine zu grosse Dynamik «Wir bieten über unsere offene Plattform auch Privaten für die günstigen institutionellen Fondstranchen an. Retrozessionen werden zudem konsequent an die Kunden zurückgegeben» sagt Liberty-Chef Oliver Bienek. Wirklich
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GELD l UZ
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kostengünstige 3a-Wertschriftenfonds und -ETF könnten so die heute noch vorherrschenden 3a-Kontolösungen deutlich stärker konkurrenzieren, als dies bisher der Fall war. Für die Aufsichtsbehörden entwickeln einige dieser Stiftungen bereits eine zu grosse Dynamik. Gegen die bis vor kurzen von der Pens3a Vorsorgestiftung und zwei kleine Westschweizer Stiftungen angebotene Eigenhypothek für die Finanzierung eines selbst bewohnten Eigenheims, haben sie ihr Veto eingelegt. Ein Vorsorgenehmer hätte bis zur Hälfte seines 3a-Vorsorgeguthabens als Hypothekardarlehen direkt in sein Eigenheim investieren können. Diese Individuallösung verletzte das Kollektivitätsprinzip, reklamiert das Bundesamt für Sozialversicherung. Individuelle Strategiewahl «Generell sind beim Investieren die üblichen einheitlichen PK-Anlagestrategien für die einzelnen Versicherten kontraproduktiv», sagt Jörg Odermatt, Geschäftsführer von Pensexpert. «Die Pensionskassen können beim kollektiven Anlagestrategieentscheid die individuellen Bedürfnisse der Versicherten wie Alter und Risikoneigung nicht berücksichtigen», sekundiert Stefan Thurnherr vom Vermögenszentrum. Vor sieben Jahren hat dies auch der Gesetzgeber erkannt und bei der ersten BVG-Revision die Möglichkeit einer individuellen Strategiewahl für überobligatorische Pensionskassenguthaben eingeräumt. Die persönliche Strategiewahl ist aktuell ab einer Lohnsumme von 126 360 Franken bis zu 842 400 Franken gesetzlich erlaubt. Zu beachten: Bei einer individuellen Strategiewahl gibt es weder eine Zins- noch eine Kapitalgarantie. Die mit der gewählten Anlagestrategie erzielte Performance wird dem einzelnen Versicherten in guten wie schlechten Anlagejahren 1:1 gutgeschrieben. Dies unterstützt auch der Bundesrat in seinen neusten Reformvorschlägen zur 2. Säule. Danach sollen Pensionskassen künftig nicht mehr verpflichtet sein, Versicherten beim Austritt den garantierten Mindestbetrag mitzugeben, wenn diese für überobligatorische Beiträge die Anlagestrategie selbst gewählt haben. Der Versicherte kann aber so von einer Anlagestrategie profitieren, die exakt seiner persönlichen Risikofähigkeit und -neigung entspricht. Langfristig wird er mit diesem Modell eine deutlich höhere Wertentwicklung erreichen. Eine Mehrrendite von mindestens 1 bis 2 Prozent pro Jahr ist so nach Ansicht von Finanzexperten durchaus realistisch. Dies insbesondere auch deshalb, weil keine allgemeinen Wertschwankungsreserven gebildet werden müssen.
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Grosses Potenzial für Optimierungen Zu diesen Vorteilen auf der Anlageseite kommen auch noch massive steuerliche Vorteile von individuellen Vorsorgelösungen. «Doch die meisten der so genannten Kadervorsorgepläne nutzen diesen Spielraum bisher nicht aus», wundert sich Thurnherr. Die jährlichen Sparprämien seien nämlich oft deutlich tiefer als die 25 Prozent des AHV-Jahreslohnes, die das Gesetz maximal erlaubt. Versichert sei zudem in der Regel nicht der gesamte Lohn, sondern nur ein Teil. Variable Lohnbestandteile seien meist nicht versichert. Das hat Folgen: Werden die Sparbeiträge und der versicherte Lohn im Vorsorgeplan erhöht, ergibt sich teils ein massiv höheres Einkaufspotenzial. Doch auch alle Arbeitnehmer, die über 126’360 Franken verdienen, könnten dank individuellen Vorsorgelösungen tausende oder gar zehntausende von Franken sparen, wenn sich ihr Arbeitgeber bei der Pensionskasse richtig organisieren würde
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UZ l GELD
VORSORGE UND STEUERN
Unternehmer und Privatperson Viele Unternehmer kümmern sich eher um ihr Geschäft als um die eigene Vorsorge. Dabei bietet das BVG viele Möglichkeiten, um die eigene finanzielle Zukunft zu sichern.
TEXT ANNETTE BEHRINGER
Auch wer mit Herz und Seele Unternehmer ist, darf bei all der Leidenschaft für sein Unternehmen seine eigene Vorsorge nicht vergessen. Wer immer wieder fast alles, was er verdient, in die Firma steckt, geht im Hinblick auf den Ruhestand ein beträchtliches Risiko ein. So ein Unternehmer muss seine Firma irgendwann mit grossem Gewinn verkaufen oder übertragen, sonst verfügt er über fast keine Altersvorsorge. Es lohnt sich also, schon früh mit dem Aufbau von privatem Vermögen zu beginnen. Dabei lassen die Gesetze einen grossen Gestaltungsspielraum zu, so dass der Unternehmer seine Vorsorge perfekt auf seine persönlichen Bedürfnisse abstimmen kann. Beim Thema Vorsorge kann der Firmeninhaber nämlich zwei Mal profitieren: Als Privatperson und als Unternehmer. Die steuerlichen Möglichkeiten für Privatperson Jede erwerbstätige Person kann mit der Säule 3a steuerprivilegiert vorsorgen. Maximal 6739 Franken (oder max. 33696 Franken bzw. 20 Prozent vom Einkommen, wenn man über keine zweite Säule verfügt) dürfen 2013 in einen Säule 3a-Versicherungsvertrag oder ein Säule 3a-Konto eingezahlt und vollständig vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Einkäufe in die Pensionskasse sind grundsätzlich ebenfalls abzugsfähig. Für die Höhe des zulässigen Einkaufs ist indes die individuelle Vorsorgelücke massgebend. Den genauen Betrag kann die Vorsorgeeinrichtung berechnen. Nicht vergessen: Vorsorgegelder – egal, ob 2. oder 3. Säule – bleiben Vorsorgegelder. Vor der Pensionierung kann das Geld nur beziehen, wer sich selbständig macht, selbstbewohntes Wohneigentum kauft oder definitiv ins Ausland zieht. Der Kaderplan für den Unternehmer und seine Führungscrew Mit einem Kaderplan kann der mitarbeitende Firmeninhaber seine Vorsorgesituation markant und steuergünstig verbessern und diese erst noch seinen persönlichen Bedürfnissen anpassen. Ein solcher Kaderplan erlaubt beispielsweise, auf die obere Lohnbarriere gemäss BVG-Obligato-
CHECKLISTE – Haben Sie dieses Jahr schon die Maximalbeiträge in die Säule 3a (gebundene Vorsorge) eingezahlt? – Auch für Ihren erwerbstätigen Lebenspartner? – Teilen Sie die gebundene Vorsorge auf mindestens 2 Vorsorgelösungen auf? – Haben Sie bereits eine private Vorsorge- und Finanzanalyse erstellen lassen? – Entspricht die berufliche Vorsorgelösung Ihren Bedürfnissen? – Falls nicht: Haben Sie als Geschäftsinhaber/Manager mit dem Stiftungsrat Kontakt aufgenommen bezüglich möglichen Verbesserungen? – Gibt es in Ihrem Unternehmen einen Kaderplan?
rium – aktuell 84240 Franken – zu verzichten und den ganzen Lohn in der 2. Säule zu versichern. Wenn der Unternehmer Wert auf eine möglichst hohe Altersleistung legt, kann er im Kaderplan die Sparbeiträge höher als «normal» festsetzen. Schliesslich gibt es auch noch die Möglichkeit, dass der Arbeitgeber mehr als der üblichen Hälfte der Prämie übernimmt. Wichtig ist: Der Kaderplan gilt immer für das gesamte Kader – und nicht nur für den Inhaber. Die steuerlichen Möglichkeiten des Unternehmers Wer also eine florierende Firma sein Eigen nennen darf, sollte sich die Option Kaderplan gut überlegen. Schliesslich ergeben sich neben dem massiven Ausbau der Leistungen im Alter und bei Invalidität markante steuerliche Vorteile: – Die sich durch den Kaderplan und die allenfalls höheren Arbeitgeberbeiträge ergebenden höheren Personalaufwände schmälern den Betriebserfolg und somit die Unternehmenssteuern. – Betriebliche Vermögenswerte können – zum Beispiel in Form von Dividenden – ins Privatvermögen überführt wer-
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GELD l UZ
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BERECHNUNGSBEISPIEL Einkauf in die Pensionskasse rentiert Im Beispiel profitiert der 57-jährige Unternehmer deutlich von den Einkaufsmöglichkeiten, die ihm ein Kaderplan und der um CHF 50 000 höhere Jahreslohn bieten. Er leistet drei Jahre lang Nettoeinkäufe in die Pensionskasse in Höhe von insgesamt CHF 153 600 Franken. Bei der Pensionierung steht den Einkäufen eine Nettoauszahlung von CHF 250 000 gegenüber. Das entspricht einer Rendite von 7.18%. Alter Unternehmer Lohn bisher Neuer Jahreslohn Differenz Mögliches Altersguthaben per Stichtag gemäss höherem Lohn Effektives Altersguthaben per Stichtag Differenz (max. möglicher Einkauf)
57 Jahre CHF 150 000 CHF 200 000 CHF 50 000 CHF 960 000 CHF 720 000 CHF 240 000
Lösungsmöglichkeit: Drei Jahre lang Einkauf pro Jahr Steuerersparnis pro Jahr (Grenzsteuersatz: 36%) Einkauf kostet pro Jahr netto Wert bei Pensionierung im Alter 65 (angenommener Zins: 1.5%)
CHF 80 000 CHF 28 800 CHF 51 200 CHF 266 400
Renditeberechnung Kapitalbezug bei Pensionierung Alter 65 CHF 266 400 Steuern für diesen Bezug (Stadt Zürich) CHF 16 400 Auszahlung netto CHF 250 000 Rendite, gerechnet auf Nettoeinlagen von 3x CHF 51 200 (Anlagedauer 8,7, 6 Jahre) 7.18%
den, um damit die gewünschten Einkäufe zu finanzieren – Diese Einkäufe kompensieren die durch die Dividenden ausgelösten Einkommenssteuern, weil die Einkäufe in die Pensionskasse zu 100 Prozent vom steuerbaren Einkommen in Abzug gebracht werden können. – Die durch diese Operation «schlanker» gewordene Firma erleichtert die Nachfolgeplanung. Wenn das Vorsorgereglement ausserdem so flexibel gestaltet wird, dass Teilpensionierungen möglich sind und über das ordentliche Pensionierungsalter hinaus gearbeitet werden kann, steht der perfekten Vorbereitung auf den Ruhestand nichts mehr im Wege. Aufgepasst: Ein paar gesetzliche Einschränkungen Wer Besitzer einer Immobilie ist, muss sich beispielsweise bewusst sein, dass Einkäufe in die Pensionskasse erst wieder möglich sind, wenn allfällige Vorbezüge für Wohneigentum (WEF) vollständig zurückbezahlt sind. Nach Einkäufen in die Pensionskasse kann das Vorsorgeguthaben ausserdem in den folgenden drei Jahren nur als Rente und
nicht in Kapitalform bezogen werden. Und wer die Altersleistungen als Kapital beziehen will, muss wissen, dass diese zwar zu einem reduzierten Satz, aber dennoch progressiv besteuert werden. Deswegen sollten Vorsorgesparer ihre Bezüge aus der 2. und der 3. Säule wenn möglich immer auf mehrere Steuerperioden verteilen. Wer vorausschauend plant, verteilt also seine 3a-Gelder auf mindestens zwei Vorsorgelösungen. Den gewohnten Lebensstandard halten Die Ruhestandsplanung hat eigentlich nur ein Ziel: Im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard weiterführen und den dritten Lebensabschnitt ohne finanzielle Sorgen geniessen zu können. Gerade bei Unternehmern gestaltet sich eine ganzheitliche Vorsorge- und Finanzplanung komplex. Es empfiehlt sich daher, die Hilfe von erfahrenen Finanzplanungsexperten in Anspruch zu nehmen, die sich bei Bedarf auf die Unterstützung durch Experten anderer Fachgebiete verlassen können.
DIE AUTORIN Annette Behringer, Leiterin ist Finanzplanung Swiss Life; annette.behringer@swisslife.ch
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UZ l KOMMUNIKATION
U Z S E R I E : S O F T W A R E FA L L S T U D I E N
Mehr Transparenz und Effizienz Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit werden künftig die Produkte der auf Brennstoffzellen-Technologie spezialisierten HEXIS AG auszeichnen. Die gleichen Anforderungen stellte das Unternehmen auch an das neue ERP-System. CaniasERP ersetzt die einstigen Insellösungen und sorgt für Transparenz und Effizienz.
TEXT CHRISTIAN BÜHLMANN
FA L L S T U D I E N Unter dem Label «IT-Konkret» erstellt die topsoft Fachredaktion aktuelle Erfahrungsberichte über die Einführung und Nutzung von Business Software. Das Ziel ist die Vermittlung von praxisnahem Wissen und nützlichen Anregungen für den erfolgreichen Einsatz von Unternehmenslösungen. Sämtliche Fallstudien und Whitepaper stehen unter www.it-konkret.ch kostenlos zur Verfügung.
Die Schweizer Firma HEXIS gehört weltweit zu den führenden Unternehmen im Bereich der Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Technologie für stationäre Anwendungen. Ein über 30-köpfiges Spezialistenteam entwickelt und produziert in Winterthur und Konstanz zusammen mit internationalen Partnern der Energieversorgungswirtschaft Brennstoffzellen-Heizgeräte für Ein- und kleine Mehrfamilienhäuser. Ausgangslage Aus einem anfangs der 90er Jahre gestarteten Technologieprojekt innerhalb des Sulzer Konzerns entstand 1997 die Sulzer HEXIS als eigene Division. Ende 2005 kaufte die Winterthurer Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte das Unternehmen, nachdem sich der Konzern aus dem Brennstoffzellen-Geschäft zurückziehen wollte. Die Stiftung übernahm die komplette Technologie, die Gebäude, Labors, Lagerbestand und zwölf Mitarbeitende. Frühere Abteilungen wie Konstruktion, Entwicklung, Produktion, Administration, Service, Support und Vertrieb wurden teilweise zusammengelegt und personell reduziert. Auf der betriebslogistischen Seite wurde lediglich das CAD/PDM-System weitergeführt. Das damalige ERP-System wurde eingestellt. Die Verwaltung von Lager, Einkauf, Verkauf, Finanzen erfolgte künf-
tig auf Basis von Excel und Word. Copy und Paste waren an der Tagesordnung, denn eine zentrale Datenablage existierte lediglich noch im Bereich der Konstruktion. Zielsetzung Trotz der wechselvollen Geschichte blieb der Fokus weiterhin auf der Technologieentwicklung des BrennstoffzellenModuls. Der Erfolg blieb nicht aus. Anfangs 2010 wurde klar, dass die Komplexität der Betriebsabläufe und weiteres Wachstum ohne ein ERP-System bzw. ohne eine zentrale Datenverwaltung nicht mehr möglich waren. HEXIS entschied sich, die ungenügende IT-Infrastruktur durch ein modernes ERP-System mit zentraler Datenbank zu ersetzen. Die neue Lösung musste in der Lage sein, die beiden Firmenstandorte in der Schweiz und in Deutschland grenzüberschreitend zu verbinden und eine zentrale Stammdatenpflege zu ermöglichen. Insgesamt sollten folgende Bereiche mit dem neuen System arbeiten: Einkauf, Produktion, Service mit Material- und Einsatzplanung, Vertrieb, Finanzen, Serien- und Chargenverwaltung, Projektmanagement und Kostenstellen sowie CRM. Vorgehen Die Evaluation eines geeigneten ERP-Systems begann mit der Abfrage der Online-Marktübersicht und einem Besuch
RUBRIK l UZ
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PROJEKT Anwender: HEXIS AG, 8404 Winterthur www.hexis.com Mitarbeiter: 35 User: 15 Branche: Energietechnik, Verfahrenstechnik, Heiztechnik IT-Anbieter: iSCL AG, 8957 Spreitenbach, www.iscl.ch Lösung: CaniasERP, www.canias.com Die Fertigung von Brennstoffzellen-Heizgeräten bei HEXIS erfolgt grenzüberschreitend. Dank des zentralen ERP-Systems CaniasERP sind die Daten in allen Unternehmensbereichen transparent und effizient verfügbar. Die Einführung der integrierten ERP-Lösung CaniasERP ermöglicht es HEXIS, die Warenflüsse und Lager bestände über beide Standorte bis hin zu Kunden mit Konsignationslager jederzeit nachzuvollziehen.
Die Produktionshalle von Hexis in Winterthur. Foto: zVg
«
Nach der
Einführung von Funktionsbereichen ist es wichtig, dass die Anwender diese auch nutzen. Nur so lässt sich schnell eine Verbesserung der Produk tivität sicher stellen.
Dirk Haberstock, Leiter Produktion und ERP-Verantwortlicher, HEXIS AG
der topsoft im Frühjahr 2010. Nachdem man sich ein erstes Bild verschafft hatte, wurden zehn Anbieter angefragt. Eine hohe Bedeutung wurde der konkreten Anwendung beigemessen, daher wurde der direkte Kontakt mit jeweiligen Referenzfirmen aufgenommen. Dabei wurde man auf die Unternehmenslösung CaniasERP aufmerksam. Der Besuch eines Betriebs mit einer vergleichbaren Anwendungstiefe und Produktkomplexität vermittelte praxisnahe Eindrücke. Auch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Schweizer Systemlieferanten iSCL und dem Stammhaus IAS in Karlsruhe überzeugte. Die iSCL AG beantwortete das Lastenheft kompetent und präsentierte ihre Lösung professionell vor Ort beim Kunden mit HEXIS-Beispieldaten und «on-the-fly» Systemanpassungen an einem Testsystem. Dabei kam man bei HEXIS zur Überzeugung, dass mit CaniasERP die Anforderungen weitgehend ohne Programmieraufwand realisiert werden konnten. Im Februar 2011 wurde schliesslich der Auftrag zur Systemeinführung an die iSCL AG erteilt und mit zehn Lizenzen gestartet. Bei der Umsetzungsplanung wurde die Einführung in mehrere Etappen aufgeteilt, ansonsten wäre die Zusatzbelastung neben dem Tagesgeschäft zu gross geworden. Lösungskonzept Mit CaniasERP investierte HEXIS nicht nur in ein neues ERP-System, sondern profitierte auch von der Kompetenz des Lösungspartners iSCL. Der periodische Abgleich zwischen dem ERP-Projektleiter von HEXIS und dem Systemlieferanten iSCL garantierte eine realistische Planung der jeweiligen Schritte und eine zielorientierte Umsetzung. So war in nur 2 Wochen das Standardsystem mit den beiden Buchungskreisen für die Schweiz und Deutschland installiert und betriebsbereit. Gehostet wird das System im Rechenzentrum im Rechenzentrum der Optimo Services AG, dem IT-Dienstleister von HEXIS. Im September 2011 waren die Anpassungen abgeschlossen, so dass das Go-Live erfolgte. Der Funktionsumfang umfasste Einkauf, Vertrieb, Stücklisten, Lager, Warenbewegung der beiden Buchungskreise (Schweiz, Deutschland), Kopplung der Buchungskreise mit-
tels EDI und zentrale Stammdatenpflege. Mitte 2012 folgte die Projektzeiterfassung, die heute von fast allen Mitarbeitenden genutzt wird. Im September des gleichen Jahres wurde das Service-Modul an beiden Standorten in Betrieb genommen und kurz danach die Anbindung des FIS (Betriebsdatenerfassung aller installierten Brennstoffzellen-Heizgeräte im Feld) realisiert. Anfangs 2013 kam am Standort Winterthur die Finanzbuchhaltung dazu. Wie erwartet, waren für die Einführung der Module Einkauf, Vertrieb und Finanzen keine nennenswerten Anpassungen nötig. Nur das Servicemodul wurde für die spezifischen HEXIS-Bedürfnisse angepasst. Für die Programmierung und Parametrierung, aber auch für Beratung, Konzeption und Schulung standen jeweils iSCL-Spezialisten zur Verfügung. Fazit Im Vergleich zu Anfang 2011 hat sich das Produktionsvolumen bei HEXIS inzwischen vervierfacht, und der Personalbestand stieg von 20 auf 35 Mitarbeitende. Dank der verbesserten Datenqualität der zentralen Stammdatenverwaltung liess sich der Anstieg mit annähernd dem gleichen Personalbestand im Bereich der Administration bewältigen. Die Kostenstruktur aller im Feld befindlichen Anlagen ist heute bekannt und nachvollziehbar. Warenflüsse über beide Standorte bis hin zu Kunden mit Konsignationslager sind jederzeit transparent. Seit der Integration der Finanzbuchhaltung werden die Einkaufspreise exakt kalkuliert (inklusive Fracht und Währung) und fliessen direkt in die Lagerbewertung und Kostenstruktur des fertigen Produktes ein. Diese Daten sind für HEXIS wichtig, denn sie stellen die zentrale Grösse für die allgemeine Geschäftsentwicklung und eine Grundlage für die weitere Produktentwicklung dar. Von der ERP-Einführung profitierte die übergreifende Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen und Interaktionen zwischen den grenzüberschreitenden Standorten. In allen Bereichen konnte eine Vereinfachung der Arbeitsweise erzielt werden, so dass die Mitarbeiter dem neuen ERP-System motiviert gegenüberstehen.
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D ATA - M I N I N G I M K M U
Das Beste aus Daten Die Verwendung gängiger Data-Mining-Verfahren ist für KMUs wegen der meist nur spärlich vorhandenen Daten beschwerlich. Zudem ist den Beteiligten oft das Potenzial der Verfahren unklar und wie sie anzuwenden sind. Hier werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man auch aus wenigen Daten relevante Informationen herausholen kann.
TEXT HANS FRIEDRICH WITSCHEL
Business Intelligence (BI) steht für eine Menge von Konzepten und Methoden, welche Unternehmen dabei unterstützen, Daten in entscheidungsrelevante Informationen umzuwandeln. Unternehmen, die auf BI setzen, legen Wert darauf, dass wichtige strategische und operative Entscheidungen nicht aufgrund von Intuition, sondern auf der Basis von Fakten getroffen werden. Die Motivation für die Einführung von BI ist in vielen Fällen ein stärkerer Wettbewerb: Je härter der Kampf um die Erreichung und Bindung von Kunden ist, desto wichtiger sind genaue Informationen über deren Vorlieben und Bedürfnisse. Dies gilt auch und gerade für KMU: Ein kleines Unternehmen, welches die Entscheidung über die Entwicklung und Einführung eines neuen Produktes aufgrund unzureichender oder falsch interpretierter Informationen über die Marktlage trifft, riskiert möglicherweise seine Existenz. Wie Daten zu Informationen werden Scheinbarer Ausgangspunkt von BI-Initiativen sind Rohdaten – beispielsweise Verkaufsdaten oder Lagerbestände – die im Unternehmen gesammelt werden. Eine nicht zielführende und dennoch häufig anzutreffende Strategie besteht darin, vorhandene Rohdaten zu sammeln, zu integrieren und in einem Data Warehouse abzulegen. Dann wird entschieden, welche Informationen für die Endnutzer (Management, aber auch Kundenberater, Vertriebsmitarbeitende, Kundendienst) bereitgestellt werden (können). Dies führt meist dazu, dass Endnutzer mit nutzlosen Daten konfrontiert werden. Es empfiehlt sich daher genau der umgekehrte Weg: Zunächst ist festzulegen, welche Informationen für welche Entscheidungen benötigt werden.
Daraus ergibt sich, welche Rohdaten wie erhoben und verknüpft werden müssen. Unterstützung operativer Entscheidungen Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Unterstützung operativer Entscheidungen, speziell im Bereich Vertrieb und Marketing. Um mit einer Kampagne genau die richtigen (potenziellen) Kunden ansprechen zu können, werden Informationen über die Interessen und das Kaufverhalten einzelner Kunden benötigt. Gleiches gilt für die Ausschöpfung von Cross-Selling-Potenzialen. In diesem Zusammenhang gehört seit einiger Zeit der Begriff der «Predictive Analytics» zu den Trendwörtern im Bereich BI. Er umfasst Data-Mining-Verfahren wie die Klassifikation von Datenobjekten oder Assoziationsanalysen. Sind solche Verfahren auch für kleine und mittlere Unternehmen einsetzbar? Wie genau und in welchen Situationen lassen sie sich anwenden? Auch hier gilt es, zunächst den Informationsbedarf genau zu ermitteln – und dann, bei der Formulierung dieses Bedarfs als Data-Mining-Problem etwas Fantasie walten zu lassen. Einige Beispiele sollen im Folgenden verdeutlichen, wie dies gelingen kann.
Da KMU meist nicht über sehr grosse Datenmengen verfügen, ist die Anwendung von Data-Mining-Verfahren beschwerlich. Grafikquelle: zVg / Foto: Bilderbox.de
Vom Business-Problem zur Data-Mining-Aufgabe Betrachten wir das Problem des Cross-Sellings: Gewünscht sind Vorschläge von verwandten Artikeln zu einem bereits erworbenen Produkt – sei es für Vertriebsmitarbeiter im Kundengespräch, als direkte Empfehlungen an die Nutzer eines Webshops oder zur Optimierung von Regalbelegungen im Einzelhandel. Ein klassischer Ansatz, dieses Problem zu lösen, besteht im Erlernen von Assoziationsregeln. Dafür werden Trans-
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D ATA - M I N I N G Als Data-Mining wird eine Menge an Verfahren bezeichnet, die Muster in grossen Datenmengen aufdeckt und aus diesen implizite, «überraschende» und nützliche Informationen extrahiert. Man unterscheidet beschreibende (descriptive) und vorhersagende (predictive) Verfahren. Erstere überlassen die Interpretation der extrahierten Informationen dem Menschen (Clustering oder Assoziationsanalysen). Vorhersagende Verfahren hingegen nutzen die gefundenen Muster, um fehlende Eigenschaften bisher unbekannter Datenobjekte vorherzusagen (Klassifikatoren).
TRANSAKTIONEN {P1, P4, P5} {P3, P4} {P1, P2 ,P4, P5}
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Assoziationsanalyse
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Assoziatonsregeln 1. P1 → P4 2. P2, P4 → P5
aktionen als Eingabe benötigt. Im Falle eines Webshops oder im Einzelhandel sind Transaktionen typischerweise die Warenkörbe vergangener Einkäufe. Obige Abbildung zeigt, wie Assoziationsanalysen solche Transaktionen in Regeln umwandeln. Diese können dann für die Empfehlung von Produkten bei einem aktuellen Einkauf direkt angewendet werden, beispielsweise – wie die obige Abbildung – für die Empfehlung von Produkt P4 an einen Kunden, welcher P1 bereits im Warenkorb hat (Regel 1). Assoziationsanalyse als «Black Box» Ein solches Verfahren kann ohne Kenntnis der Methoden zur Assoziationsanalyse angewendet werden; diese können als «Black Box» betrachtet werden und sind in fast allen Data-Mining-Tools vorhanden. Die Kunst besteht somit allein darin, das Problem adäquat zu repräsentieren, das heisst wie in Abbildung 1 festzulegen, welches die Transaktionen und welches deren Elemente sind. Die gängigen Analyseverfahren wurden für Situationen entwickelt, in denen sehr viele Datensätze zur Verfügung stehen. Zudem liegt bei diesen Verfahren ein starker Fokus auf häufig vorkommenden Elementen (Produkten). Dies kann dazu führen, dass viele der seltenen, aber meist sehr interessanten Zusammenhänge verborgen bleiben. Da KMU meist nicht über sehr grosse Datenmengen verfügen, ist die Anwendung von Data-Mining-Verfahren
beschwerlicher. Sie ist aber trotzdem meist möglich. Ein Weg, dem Problem der spärlichen Daten entgegenzuwirken, besteht darin, mehr Daten zu generieren, indem man den Begriff der Transaktion ausweitet: – «Stöbern statt Kaufen»: Im Falle eines Webshops ist es beispielsweise möglich, statt der Warenkörbe der Kunden, die innerhalb einer Sitzung angeschauten Produkte des Webshops als Transaktion zu definieren. Somit führt jeder Besuch eines Kunden zu einer Transaktion, auch wenn der Kunde nichts kauft. – «Alle statt einzelne Einkäufe»: Eine weitere Möglichkeit lässt sich bei Unternehmen anwenden, welche wenige, dafür aber teure Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Hier ist es die Regel, dass eine Verkaufstransaktion nur ein Produkt umfasst – und dass viele Kunden nur wenige Produkte/Dienstleistungen erwerben. Somit bietet es sich oft an, statt der einzelnen Verkaufstransaktionen die Gesamtheit aller von einem beliebigen Kunden erworbenen Produkte als Transaktion zu definieren. Dies reduziert zwar die Anzahl der Transaktionen, macht aber eine Assoziationsanalyse für diesen Fall überhaupt erst möglich. – «Um weitere Attribute anreichern»: In letzterem Fall – in dem jedem Kunden eine Transaktion entspricht – kann man Transaktionen zudem um weitere Attribute des Kunden anreichern, beispielsweise um das Alter oder – im Falle von Geschäftskunden – um die Branche. Und: Auch im Falle einer überschaubaren Datenbasis sind sinnvolle Analysen möglich: Statt Assoziationsanalysen lassen sich häufig andere Standardverfahren des Data-Mining mit höherer Ergebnisgenauigkeit anwenden – auch hier wieder, ohne diese Verfahren im Detail verstehen zu müssen. Nehmen wir das Beispiel eines Dienstleisters mit überschaubarer Produktpalette wie oben beschrieben. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, eine Menge von regel-lernenden Klassifikatoren zu verwenden – für jedes Produkt einen. Diese werden darauf trainiert, vorherzusagen, ob ein Kunde das jeweilige Produkt kaufen möchte oder nicht. Solche Klassifikatoren leiten aus den Trainingsdaten, d.h. aus den bekannten Assoziationen zwischen Kunden und Produkten, ein Modell ab. Die daraus resultierende Regelmenge kann für das Cross-Selling verwendet werden. Fazit Es zeigt sich in vielen Fällen: Auch kleine und mittlere Unternehmen können von Data-Mining-Verfahren profitieren. Und meist ist kein grosser Implementierungsaufwand oder ein tieferes Verständnis der Methoden erforderlich, um diese umzusetzen!
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DER AUTOR Hans Friedrich Witschel ist Dozent an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Er leitet den Zertifikatslehrgang CAS Business Intelligence. www.fhnw.ch/iwi/cas-bi
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PUBLIREPORTAGE
STA R K E PA RT N E R , S CH W E I Z E R Q UA L I TÄT U N D H O H E FACH KO M P E T E N Z
«Das ist unser Erfolgsrezept» Vor 25 Jahren hat Pierre-Alain Schnegg die Firma SolvAxis mitgegründet. In der Entwicklung von Business-Software für KMU ist das jurassische Unternehmen marktführend. Für den CEO kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil.
TEXT DANIEL SCHRIBER
Die Technik schreitet voran, Trends kommen und gehen, Kundenbedürfnisse ändern ständig. Doch obwohl unsere Umgebung, ja auch wir selbst, dauernd in Bewegung sind, stellen wir uns bei SolvAxis am Anfang eines jeden Projekts dieselbe Frage: Wie können wir den Alltag unserer Kunden vereinfachen? Die Antwort auf diese Frage ist die grosse Herausforderung, die uns seit einem viertel Jahrhundert Tag für Tag beschäftigt. Es ist die Frage, die uns antreibt, herausfordert, erfüllt. Seit 1987 tüfteln wir in unserem Firmensitz im jurassischen Sonceboz an Software-Lösungen und Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Mit beachtlichem Erfolg. 15000 Nutzer an über 1000 Standorten setzen bereits auf unsere Standard-Lösung ProConcept ERP. In der schnelllebigen ITBranche ist dies keine Selbstverständlichkeit, entsprechend stolz bin ich als CEO auf die Leistungen meines Teams. Starke Partner an Bord Der Erfolg von SolvAxis basiert auf drei Kernfaktoren: Schweizer Qualität, hohes Fachwissen, starke Partner. Gerade letzterer Punkt liegt mir und meinen rund 140 Mitarbeitenden speziell am Herzen. Bei SolvAxis wissen wir: Ein hohes Fachwissen allein nützt wenig, wenn man nicht die richtigen Partner an Bord hat, die einem bei seinem Wirken begleiten und unterstützen. Was für die Kunden gilt, pflegen wir auch in unserem Firmenalltag. Ein
Der Glaube an das eigene Produkt: Gedanken von Pierre-Alain Schnegg, CEO SolvAxis SA.
Beispiel dafür bietet die firmeneigene Website www.solvaxis.com. Seit Jahren setzt SolvAxis diesbezüglich auf eine lokale Web-Agentur. Diese deckt unsere Bedürfnisse dank eines ausgeklügelten CMSSystems optimal ab und bietet zudem einen hervorragenden Support. Der Glaube an das eigene Produkt Was die Web-Agentur für uns ist, wollen wir für die Schweizer KMU sein: Ein zuverlässiger Partner, der die Wünsche seiner Kundschaft erkennt und diese rasch, zuverlässig und mög-
lichst preiswert umsetzt. Umso schöner, wenn der Kunde dank unserer Software auch noch seinen Umsatz steigern kann. Ganz zentral für unser Schaffen ist der Glaube an das eigene Produkt. Natürlich setzen wir intern konsequent auf unsere eigene Software-Lösung ProConcept ERP. Mit der modularen und integrierten Business-Software überwachen wir die Unternehmens-Prozesse, halten unsere Kosten im Griff und optimieren wo nötig die Arbeitsabläufe. Kurzum: Mit nur einer Software organisieren wir unser
Unternehmen. Und so tun es auch unsere Kunden. Dynamisch und flexibel Mit ProConcept ERP richten wir uns an Firmen unterschiedlichster Branchen. Stark vertreten sind wir in der Industrie, insbesondere bei Unternehmen aus der Medizintechnologie, Apparate-, Anlage und Maschinenbau sowie auch bei Handelsunternehmen. Dank standardisierten Prozessen ist das Produkt in jedem Betrieb schnell installiert und im Nu startklar. Und damit die Systeme, die heute gut sind, auch morgen noch zum Kunden passen, lässt
Foto: zVg
sich unsere Software jederzeit weiterentwickeln. In kurzer Zeit können je nach Wunsch neue Module eingebaut oder bestehende erweitert werden. Egal in welche Richtung sich ein Unternehmen entwickelt, welche Sonderwünsche an die Business-Software im Laufe der Zeit auch dazu kommen mögen: Als CEO von SolvAxis ist es mir eine Freude, unsere Partner auf diesem spannenden Weg kompetent und beratend zu begleiten. Und mir dabei immer wieder diese eine Frage zu stellen: Wie können wir den Alltag unserer Kunden vereinfachen?
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Arbeiten im mobilen Büro VON GREGOR DOSSENBACH
DER AUTOR Gregor Dossenbach ist KMUBerater bei Swisscom und beantwortet Fragen zur Informations- und Kommunikationstechnologie.
Ich leite eine 30-köpfige Kommunikationsagentur. Einige Mitarbeitende haben den Wunsch geäussert, ihren privaten Laptop als Arbeitsgerät einzusetzen. Auf was muss ich als Arbeitgeber dabei achten? Dieses Bedürfnis wird aktuell in vielen Unternehmen zum Thema und ist Ausdruck davon, dass Mitarbeitende ihr Arbeitsumfeld so flexibel wie möglich gestalten möchten. Vom mobilen Büro bis zum Einsatz privater Geräte ist alles erwünscht. Arbeiten soll von überall her und mit verschiedenen Geräten möglich sein. Der fixe Arbeitsort wird so je länger desto mehr durch ein mobiles Büro ersetzt und die Grenzen zwi-
schen Berufsleben und Freizeit vermischen sich. Aus zwei mach eins Diese Vermischung spiegelt sich auch bei den Arbeitsgeräten wieder. «Bring your own Device» oder kurz BYOD umschreibt genau diese Tatsache, dass Mitarbeitende private, mobile Geräte auch im Berufsalltag nutzen können. Für Mitarbeitende bedeutet dies eine grössere Wahlfreiheit und mehr Flexibilität, da für private und geschäftliche Zwecke nur ein Gerät gebraucht wird. Auf die Geschäftsdaten oder das Intranet kann per Fernzugriff zugegriffen werden. Aus Sicht der Unternehmen bringt BYOD technische, konzeptionelle und juristische Fragen mit
sich. Insbesondere IT-Verantwortliche werden vor die Herausforderung gestellt, das sichere Zusammenspiel der bestehenden Infrastrukturen mit den privaten Geräten zu gewährleisten. Denn die Vermischung von privaten und geschäftlichen Daten birgt auch gewisse Risiken. Die eigene IT-Infrastruktur muss gezielt auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet werden. Sicherheit beachten Sogenannte Mobile-Security-Lösungen von Providern können dabei helfen, den Spagat zwischen den Sicherheitsansprüchen der Unternehmen und dem Einsatz von mobilen Geräten zu schaffen. Diese Lösungen regeln das einfache Geräte-
l Nr. 4 l 2013 l 39 management, den sicheren Zugang und die Datensicherheit. Wenn ein Mitarbeitender sein Gerät verliert oder er das Unternehmen verlässt, können die Geschäftsdaten per Knopfdruck gezielt gelöscht oder das Firmenlogin gesperrt werden. Damit ist BYOD nicht nur mobil und flexibel, sondern auch sicher. Der Wunsch, das private Endgerät auch als Arbeitsgerät zu verwenden, ist keine Modeerscheinung, sondern ein ernstzunehmendes Bedürfnis vieler Mitarbeitender. Wir raten Unternehmen deshalb, sich frühzeitig mit den sich verändernden Arbeitsvorstellungen auseinander zu setzen und falls nötig Anpassungen vorzunehmen. Dies beschert den Unternehmen nicht nur eine zeitgemässe Infrastruktur, sondern häufig auch motiviertere Mitarbeitende.
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tet neue Vorteile bei Kosten und Investitionsfreiraum für die Anwender. Bereits setzen zahlreiche Unternehmen erfolgreich auf Lösungen aus der Wolke. In diesem Teil ist auch der gesamte Security-bereich angesiedelt. RETAIL forum Die Entwicklung neuer
technologischer Möglichkeiten haben die Prozesse im Handel nachhaltig verändert, so soll gezeigt werden, welche Vorteile sich mit IT erzielen lassen. Die Auswirkungen auf die Logistik und die Chancen des E-Commerce werden ausgelotet. Und schliesslich geht es auch um Veränderungen
im Kundenverhalten. Das RETAIL forum ist ein Treffpunkt für Fachwissen, Marktübersicht und Networking. Ein abwechslungsreiches Referatenprogramm vermittelt relevantes Wissen. Am ersten Messetag wird zum zweiten Mal der Swiss E-Commerce Award verliehen, zu dem mehr
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Wyrsch Unternehmerschule AG bietet praxisnahe Weiterbildung für Unternehmer/-innen, Führungs- und Nachwuchskräfte. «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» ab 14. Mai in Stans, ab 3. Juni in Pfäffikon SZ und in der zweiten Jahreshälfte wiederum im Aargau und im Kanton St. Gallen. Die Wyrsch Unternehmerschule AG setzt sich seit 25 Jahren für das Fördern von Menschen und Entwickeln von Unternehmen ein. Im Lehrgang «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» erarbeiten die Teilnehmenden praxisnah wesentliches Wissen für die Unternehmensführung von Kleinst-, Klein-
Die ABB Technikerschule ist eine dynamische Höhere Fachschule HF und bietet technisch wie auch kaufmännisch ausgebildeten, ambitionierten Berufsfachleuten eidgenössisch anerkannte Bildungsgänge sowie Weiterbildungskurse an. Mit modernsten Unterrichtsmethoden bilden wir qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit hohem Praxisbezug aus. Die eidgenössisch anerkannten Bildungsgänge «Dipl. Technikerin HF / Dipl. Techniker HF» sind eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgreiche Berufskarriere. Die Ausbildung an unserer Tagesschule erfolgt berufsbegleitend und dauert drei Jahre. Kader- und Führungspersonen empfehlen wir unser eidgenössisch anerkanntes Nachdiplomstudium.
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Bildungsgänge «Dipl. Technikerin HF / Dipl. Techniker HF» bieten wir in folgenden Fachrichtungen an: Betriebstechnik HF – Logistik HF – Energietechnik HF – Konstruktionstechnik HF – Informatik HF – Systemtechnik HF – Gebäudeautomatik HF Nachdiplomstudium Executive in Business Engineering NDS HF
Informationen zu unseren eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen «Dipl. Technikerin HF / Dipl. Techniker HF» sowie zum Nachdiplomstudium erhalten Sie an einem unserer Infoabende. Diese finden an folgenden Daten in der Aula der ABB Technikerschule in Baden statt: 8. April, 6. Mai, 24. Juni und 19. August 2013, jeweils um 18.15 Uhr, Studienbeginn: 14. Oktober 2013
Auskunft: ABB Technikerschule, Fabrikstrasse 1, 5400 Baden, Tel. 058 585 33 02 www.abbts.ch/sekretariat@abbts.ch
und Mittelunternehmen. Und dies prüfungs- sowie hausaufgabenfrei! Nebst einem Führungshandbuch, das auch als Nachschlagewerk genutzt wird, erhalten die Absolventen Werkzeuge, die direkt in der Praxis einsetzbar sind. Der Prozess einer Businessplanerarbeitung wird anhand einer Echtfirma durchlaufen. Besonders wichtig ist das entstehende Netzwerk, das zur persönlichen Weiterentwicklung und jener des Unternehmens beiträgt. Die bewährten Weiterbildungen haben bereits über 1 500 Unternehmer/Innen, Führungs- und Nachwuchskräfte besucht. www.unternehmerschule.ch. Foto: zVg
Pascal O. Stocker (Inhaber) und Thomas Schumacher (Geschäftsführer) der Wyrsch Unternehmerschule AG.
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UZ l BUSINESS TRAVEL
E R S TA U N L I C H E A N G E B O T E
Rätselhafte Welt der Vielflieger Vielfliegerprogramme gibt es seit 1981 und heute existieren ca. 200 verschiedene Programme. Die Unternehmerzeitung hilft Ihnen, sich im Wirrwarr dieser Programme zurechtzufinden. Ausserdem stellen wir Ihnen ab jetzt monatlich Aktionen vor, bei denen Sie besonders vorteilhaft Prämienmeilen sammeln oder ausgeben können. Fliegen Sie mit!
TEXT DR. ALFRED KUHN
Das Lebensziel des Unternehmensberaters Ryan Binghams ist es, zehn Millionen Flugmeilen zu sammeln. Im Film «Up in the Air» wird der neuzeitliche Sammler und Jäger von George Clooney dargestellt. Es geht ihm nicht um einen Freiflug oder um eine andere schöne Prämie, welche von den Fluggesellschaften in ihren Prämienkatalogen angeboten werden. Das Ziel von Ryan Bingham ist es, den exklusiven Status eines Meilenmillionärs zu erreichen. Dem Filmprotagonisten geht es einzig und allein um diesen Status, während bei den meisten anderen Meilensammlern der Tauschwert ihres Meilenguthabens im Vordergrund steht. Vielfliegerprogramme gibt es seit 1981 Das erste Vielfliegerprogramm wurde 1981 von American Airlines gegründet. Es heisst AAdvantage und hat heute mehr als 60 Mio. Teilnehmer. Sofort entstanden weitere Vielfliegerprogramme wie Mileage Plus von United Airlines und Frequent Flyer/Sky Miles von Delta Airlines. Heute gibt es weltweit ca. 200 Vielfliegerprogramme. Hat der Kunde genügend Meilen zusammen, kann er diese umtauschen gegen eine Prämie, sinnvollerweise ist dies meistens ein Prämienflug. Für die meisten Menschen war es anfänglich schwierig, mit ein und demselben Programm auf die nötige Anzahl Meilen zu kommen, um einen Prämienflug zu ergattern. Erst als die Airlines in den neunziger Jahren begannen, Allianzen zu gründen, wurde das Meilensammeln auch für die Wenig-Flieger interessant. Von nun an war es möglich, Meilen bei verschiedenen Allianzpartnern zu verdienen oder auszugeben. Zudem haben Allianzen den Vorteil, dass eine Reise mit Zwischenlandungen meistens günstiger ist und erst noch mehr neue Meilen abwirft als ein Direktflug. Voraussetzung ist natürlich, dass alle Flüge innerhalb derselben Allianz gebucht werden. Für die Airlines hat dies den Vorteil, dass ihre Flüge besser ausgebucht sind und dass eine Kundenbindung resultiert. Die einer Allianz angehörigen Airlines profitieren von einer Kostenreduktion durch Codesharing und durch die
Benutzung gemeinsamer Einrichtungen (Wartung, Verkaufsbüros etc.). Für die Konsumenten resultieren im besten Fall ein besser aufeinander abgestimmter Flugplan und optimierte Angebote. Allianzen können aber auch Nachteile bringen, wenn zum Beispiel die Beförderung wegen Codesharing nicht durch die vom Passagier gebuchte Fluggesellschaft geschieht, sondern durch einen Allianzpartner mit niedrigeren Sicherheitsstandards und schlechterem Service.
Foto: Bilderbox.de
Die drei wichtigsten internationalen Luftfahrtallianzen Die drei grössten Luftfahrtallianzen sind Star Alliance mit 27 angeschlossenen Airlines, gefolgt von Sky Team mit 19 Mitgliedern sowie Oneworld Alliance, die 12 Mitglieder zählt.Die meisten Mitglieder dieser Allianzen haben ein eigenes Meilenprogramm. Die wichtigsten Meilenprogramme tragen klingende Namen wie beispielweise Miles&More (Lufthansa, Swiss, Austrian etc.), Flying Blue (Air France, KLM etc.) sowie Topbonus (Airberlin), British Airways Executive Club etc.
BUSINESS TRAVEL l UZ
M E I L E N S C H N Ä P P C H E N U N D D O P P E LT E M E I L E N S A M M E L N Meilenschnäppchen kann man im Internet auf der gleichlautenden Internetseite www.meilenschnaeppchen.de finden. Dort werden oft Flüge angeboten, für die man die Hälfte oder sogar nur einen Drittel der normalerweise nötigen Meilen ausgeben muss. In der untenstehenden
Box finden Sie Tipps zum Meilenausgeben für April. Aber rechnen Sie gut nach, denn in einigen Fällen können die Kosten für die zusätzlich erhobenen Steuern und Gebühren höher sein als der billigste Flugtarif. Setzen Sie zudem bei der Kostenrechnung auch noch
ca. 2 Rp. pro ausgegebene Meile ein.Bis Mitte beziehungsweise Ende April 2013 können Sie bei Malaysia Airlines und Finnair doppelte Prämienmeilen erfliegen. Voraussetzung ist, dass Sie Mitglied des Vielfliegerprogramms Topbonus werden, was kostenlos ist.
Gehen Sie dazu auf die Homepage von Airberlin (www.airberlin.com), klicken Sie auf den Tab Top Bonus und dann auf News und Angebote. Sie finden dort die Angebote für Finnair und Malaysia Airlines und die Möglichkeit, sich bei Topbonus zu registrieren.
MEILEN AUSGEBEN * Abflug ** Altenrhein Altenrhein Altenrhein
Destination Linz Wien Salzburg
Klasse Economy Economy Economy
Buchung 3.1.–30.4.2013 3.1.–30.4.2013 3.1.–30.4.2013
Reisezeit 3.1.–30.4.2013 3.1.–30.4.2013 3.1.–30.4.2013
Anzahl 10 000 10 000 10 000
(Benötigte Miles & More-Meilen) (statt 30 000) (statt 30 000) (statt 30 000)
D O P P E LT E M E I L E N S A M M E L N Airline Malaysia Airlines
Buchung 1.2.-15.4.2013
Reisezeit 15.2.-15.4.2013
Finnair
21.1.-30.4.2013
21.1.-30.4.2013
Voraussetzung Anmeldung beim Meilenprogramm Topbonus (kostenlos) Anmeldung beim Meilenprogramm Topbonus (kostenlos)
Vergütung von Meilen Doppelte Prämienmeilen auf allen Flügen Doppelte Prämienmeilen auf ausgewählten Flügen in Europa und nach Asien
S TA R A L L I A N C E P R Ä M I E N F L Ü G E A U F D E R I N T E R N E T S E I T E V O N A N A Via Internetseite von ANA können Sie eine persönliche ANA-Mitgliedsnummer sowie ein Passwort anfordern, die Ihnen dann an Ihre EmailAdresse zugeschickt werden. Auf der Homepage von ANA klicken Sie nach Erhalt dieser zwei Zugangscodes auf das
Tab ANA Mileage Club, dann unter Using miles auf For details und unter International Flight Awards auf Application&Ticketing. Unter der Überschrift ANA SKY WEB klicken Sie nun auf to membersonly function, geben Ihre zwei Codes ein und gelangen so
auf die Seite ANA International Flight Awards. Diese Seite sollten Sie jetzt unbedingt in Ihrem Browser speichern, damit Sie beim nächsten Zugriff alle bisherigen Schritte nicht mehr durchführen müssen. Nun geben Sie einen beliebigen Flug und ein belie-
biges Datum ein und klicken auf Next. Dann scrollen Sie auf dieser Seite ganz nach unten und Sie sind endlich am Ziel: Klicken Sie auf Use Star Alliance Member Airlines und Sie können mit der Suche nach Star Alliance Prämienflügen beginnen.
* Quelle: www.meilenschnaeppchen.de ** Alle Flüge verstehen sich als Hin- und Rückflüge; Steuern und Gebühren sind gesondert zu bezahlen. Alle Angaben ohne Gewähr
Die Probleme des Meilensammlers von heute Mittlerweile ist das Meilensammeln zum Volkssport geworden. Für die Airlines sind die Vielfliegerprogramme einerseits wichtige Kundenbindungsinstrumente, andererseits sind sie auch zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Die Airlines verdienen umgerechnet drei bis zwölf Rappen pro Meile beim Verkauf an Drittfirmen wie Hotels, Kreditkartenanbieter, Mietwagenunternehmen etc. Die Drittfirmen bieten ihren Kunden diese eingekauften Meilen als Tauschobjekt für gesammelte Punkte in deren eigenen Bonusprogrammen. Bekanntes Beispiel in der Schweiz ist Coop, wo man Superpunkte sammeln kann, die man nachher in Meilen von Miles & More umwandeln kann. Auf diese Weise kann der Kunde Meilen am Boden sammeln ohne zu fliegen und der Airline spült dies viel Geld in die Kasse. Viele Fluggesellschaften sind in den letzten Jahren dazu übergegangen, Meilen auch direkt an Ihre Kunden zu verkaufen. Der Meilensammler von heute hat es aber trotzdem nicht einfach. Erstens ist heute ein Prämienflug bei den meisten Fluggesellschaften kein Freiflug mehr, denn es werden kräf-
tig Gebühren verlangt. Ein weiteres Problemfeld ist die Verfügbarkeit eines gewünschten Fluges. Wer schon einmal versucht hat, einen Meilenflug zu buchen, kann ein Lied davon singen. Meistens sind die Freiplätze am gewünschten Datum schon vergeben oder es werden überhaupt keine Freiplätze angeboten (Black-out-date). In diesem Fall muss man etwas Geduld aufbringen und es ein paar Tage oder Wochen später nochmals versuchen, denn je nach Entwicklung der Nachfrage werden kurz vor dem Abflug doch noch Plätze freigegeben. Dies erfordert eine gewisse zeitliche Flexibilität. Wie findet man beispielsweise die Verfügbarkeit eines Star Alliance Prämienfluges heraus, ohne ständig der Airline anrufen zu müssen? Zu diesem Zweck muss man Mitglied des Vielfliegerprogramms ANA Mileage Club von All Nippon Airlines werden, was völlig kostenlos ist und auch sonst keine Verpflichtungen nach sich zieht. Allerdings ist die entsprechende Funktion sehr gut versteckt, sodass man beim ersten Einloggen etwas Geduld braucht. Das Vorgehen ist in der untenstehenden Box beschrieben.
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PUBLIREPORTAGE
M E H R F L E X I B I L I T Ä T, S I C H E R H E I T U N D T R A N S PA R E N Z F Ü R D I E B E R U F L I C H E V O R S O R G E
Phoenix Pensionskasse setzt neue Massstäbe Phoenix Pensionskasse bringt Schwung in die berufliche Vorsorge. Mit flexiblen und modularen Versicherungslösungen, deren oberstes Gebot die Sicherheit ist. Text Serge Aerne
Phoenix bietet neben den drei Anlagestrategien «defensiv », « ausgewogen» oder « offensiv » auch ein Vollversicherungsmodell mit Zins- und Kapitalgarantie.
*Serge Aerne ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der Phoenix Pensionskasse. s.aerne@pk-phoenix.ch
Flexibilität, Sicherheit und Transparenz bei der beruflichen Vorsorge – haben Sie sich das nicht auch schon gewünscht? Wir von Phoenix Pensionskasse bieten als einzige Sammelstiftung der Schweiz drei Anlagestrategien ( « defensiv », « ausgewogen », « offensiv » ) sowie ein Vollversicherungsmodell mit hundertprozentiger Zins- und Kapitalgarantie an. Möglich macht dies eine Partnerschaft mit der AXA Winterthur. Und bei Phoenix können Sie zwischen den einzelnen Anlagemodellen wechseln und die Strategie jährlich den Bedürfnissen anpassen. Für jedes einzelne Vorsorgewerk ermitteln wir zudem einen individuellen Deckungsgrad. Flexibler geht’s nicht.
liebsame Überraschungen gibt es bei Phoenix nicht. Wir investieren sehr diversifiziert; im Immobilienbereich beteiligen wir uns beispielsweise nicht an einzelnen Liegenschaften, sondern an ausgewogenen Portfolios. Das Risiko lässt sich so weiter minimieren. Schnell und umkompliziert: Mit unserem speziellen IT-Tool können Sie Mutationen gleich selber abwickeln. Egal, ob Simulationen von WEF-Bezügen, Ein- und Austritte oder Lohnveränderungen: Jede Anpassung kann über die entsprechende Schnittstelle im Handumdrehen vorgenommen werden. E-Mails entfallen, umständliche Postsendungen ebenso. Das erhöht die Sicherheit, spart Zeit und Geld.
Keine unliebsamen Überraschungen Wer Geld anlegt, will wissen, wohin es fliesst. Ganz neue Standards erfüllen wir deshalb in Bezug auf die Transparenz. Im Unterschied zu anderen Pensionskassen weist Phoenix Vermögensverwaltungs-, Banken-, Transaktionskosten oder Beratungsgebühren konsequent aus. Verwaltungskosten und Risikoprämie werden von uns klar getrennt. So behalten Sie laufend den Überblick. Sowieso, versteckte Kosten oder un-
Revox setzt auf Phoenix Das 3-Säulen-System ist ein Erfolgsmodell. Doch was gut ist, kann bekanntlich noch besser werden. Phoenix bringt neuen Schwung ins Vorsorgewesen – mit innovativen Leistungen, sicheren Lösungen und tiefen Kosten. Zufriedene Kunden geben uns Recht. Beispielsweise Beat Frischknecht, Verwaltungsratspräsident von Revox, dem legendären Hersteller von High-End-Audioanlagen. Er sagt: « Revox ist ein innovatives KMU
und als solches auf ein sparsames und flexibles Vorsorgemodell angewiesen. Phoenix mit seinem schlanken Verwaltungsapparat bietet uns einen individuellen, sicheren und kostengünstigen Vorsorgeplan. » Nebst den tiefen Kosten überzeugen ihn und andere zufriedene Kunden aber auch die Transparenz sowie die Möglichkeit, das Anlagemodell jährlich wechseln zu können. Phoenix Pensionskasse verwaltet die ihr anvertrauten Vorsorgegelder bewusst und verantwortungsvoll. Deshalb auch stellen wir die Sicherheit der Anlagen über alle anderen Ziele. Grösstmögliche Sicherheit bei maximaler Flexibilität und Transparenz; mit den massgeschneiderten Lösungen setzen wir ganz neue Massstäbe im Schweizer Vorsorgewesen. Phoenix Pensionskasse – sicher und flexibel vorsorgen – 3 teilautonome Anlagestrategien ( «defensiv », « ausgewogen», «offensiv ») – Vollversicherungsmodell mit 100 % Zins- und Kapitalgarantie – Flexibilität dank jährlicher Wechselmöglichkeit – Sicherheit oberste Maxime – Optimale Diversifikation – Stete Überwachung der Anlagen – Tiefe Gesamtkosten ( TER ) bei den Anlagen – Tiefe externe Kosten – Strukturierte und einfache Prozessabläufe Phoenix Pensionskasse Die Phoenix Pensionskasse ist seit 2012 operativ tätig. Das Team weist eine breite und langjährige Erfahrung im Bereich Personalvorsorge auf.
Hauptstrasse 18 · 5 314 Kleindöttingen Tel. 058 310 09 90 · Fax 058 310 09 99 info@pk-phoenix.ch · www.pk-phoenix.ch
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MEHR GESCHÄFTSREISEN DURCH INTERNATIONALISIERUNG
Kontrolle durch Datenkonsolidierung TEXT KLAUS STAPEL
DER AUTOR Klaus Stapel ist Geschäftsführer von AirPlus International AG (Schweiz), einem führenden internationalen Anbieter von Lösungen für das tägliche GeschäftsreiseManagement. Dieser bietet von der Bezahlung bis zur Auswertung von Geschäftsreisekosten Servicelösungen an. www.airplus.com/ch/de/
Die Zahl der Unternehmen, die mehr als 20 Länder in ihrem Geschäftsreiseprogramm haben, hat sich in der letzten Dekade fast verdreifacht. Dies zeigt eine aktuelle Studie von AirPlus International, bei der weltweit über 1700 Reiseverantwortliche befragt wurden. Die Internationalisierung erstreckt sich nicht nur auf Bezugsquellen, sondern auch auf die Märkte, in denen Firmen ihre Produkte vertreiben. Dieser Mobilitätstrend führt weltweit zu immer höheren Reisekosten. Um dem entgegensteuern zu können, bedarf es intelligenter Tools, die reiserelevante Daten detailliert erfassen und auswerten. Internetbasierte Anwendungen spielen dabei eine
wichtige Rolle. Ihr Vorteil: Sie erlauben dem Kunden weltweit und rund um die Uhr Zugriff auf seine Daten. Mit dem AirPlus Information Manager beispielsweise können alle Reisekosten in einem Unternehmen analysiert werden – ob nach Unternehmenseinheiten, Zusatzdaten oder verschiedenen Leistungsarten. Die so aufbereiteten Informationen kann das Unternehmen bei Verhandlungen mit Partnern wie Hotels oder Airlines gewinnbringend einsetzen. Denn eine Firma gewinnt an Verhandlungsmacht, wenn sie einer Hotelkette aufzeigen kann, dass man sie global nutzt. Während der Geschäftsreise nutzen Mitarbeiter eine einheitliche Firmenkreditkarte
für Ausgaben vor Ort. Sämtliche Informationen werden so zusammengeführt an ein zentrales Analyseinstrument übermittelt. Damit kann kontrolliert werden, wer was wann wofür ausgegeben hat. Der Einsatz von Auswertungssystemen ist also unumgänglich, wenn man Reiseausgaben sichtbar machen will. Mit globalen Reiserichtlinien, die für sämtliche Märkte gelten, lassen sich Sparvorgaben umfassend durchsetzen. Dabei dürfen aber lokale Besonderheiten nicht ausgeklammert werden. Indem man auf regionale Unterschiede eingeht, können verschiedene Transportmittel, steuerrechtliche Bestimmungen und Servicestandards berücksichtigt
werden. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass die weltweite Konsolidierung von Buchungs- und Umsatzdaten bei der Senkung von Geschäftsreisekosten eine zentrale Rolle spielt. Länderspezifische Unterschiede wie Gesetzgebung, Technologien, Kultur und Leistungsträger, die sich auf Geschäftsreisen auswirken, stellen die globale Datenerfassung aber noch immer vor zahlreiche Herausforderungen. So sind die meisten Kartenunternehmen beispielsweise nur beschränkt oder gar nicht in China vertreten. Hier ist viel Flexibilität gefragt. Ganz nach dem Motto: Global denken, lokal handeln.
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LIBERTY VORSORGE
«Innovationen sind auch im Vorsorgebereich möglich» Selbständig erwerbende befassen sich oft viel zu spät mit ihrer Vorsorge-Planung. Nicht selten wird das gesamte erarbeitete Betriebsvermögen im Unternehmen belassen. Beim Verkauf der Firma wird eine Verschiebung in die Pensionskasse schwierig.
INTERVIEW FREDY GILGEN
Herr Bienek, seit rund sieben Jahren betreibt Ihr Unternehmen die Liberty Vorsorge in Schwyz, eine unabhängige Vorsorgeplattform. Was war der Auslöser für diesen Schritt in den Vorsorgebereich? Es gab und gibt im schweizerischen Vorsorgemarkt wenig gänzlich unabhängige Anbieter. Dieser Markt wird weitgehend von Banken und Versicherungen beherrscht. Mit unserem flexiblen und modularen Geschäftsmodell sprechen wir eine ganz bestimmte Kundschaft an. So sind wir als Kooperationspartnerin speziell für Schweizer Privatbanken oder Private Banking Einheiten attraktiv, die sich als Folge der endlosen Steuerstreitigkeiten im Auslandgeschäft wieder vermehrt auf das Inlandgeschäft und auf das Vorsorgegeschäft besinnen. Ist der Name Liberty also auch gleich Programm? In der Tat, der Name steht für Freiheit und Flexibilität. Dank unserer modernen IT-Plattform und der Zusammenarbeit mit fünfzehn Banken, etlichen Fondsanbietern und einem grossen Vertriebsnetz können unsere Kunden von einem überaus breiten Angebot in der zweiten und dritten Säule profitieren.
zuverlässige und seriöse Partnerin. Zudem hilft uns unsere starke Präsenz im Internet. Welche Arten von Kunden betreuen Sie? Wir haben sowohl Privatkunden, wie auch Firmenkunden. Hier sind es in erster Linie KMU und Selbständigerwerbende. Im Freizügigkeitsbereich und in der dritten Säule betreuen wir vor allem Auswanderer sowie kostenbewusste und autonome Wertschriftensparer. Wird das rassige Wachstum der Liberty Vorsorge auch in den kommenden Jahren anhalten? Ob es weiterhin so rasch aufwärts geht, wie in den ersten sieben Jahren, ist offen. Mit Sicherheit werden uns aber die Ideen nicht ausgehen. Innovationen sind auch im Vorsorgebereich möglich und notwendig. Auf jeden Fall haben wir noch weitere Pfeile im Köcher und sehen interessante Wege zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden und Partner zu schaffen. Als nächsten Schritt wollen wir das Angebot in der Liberty Flex Investstiftung (Bel-Etage) und den Wertschriftenbereich massiv ausbauen. Zudem denken wir daran, unsere vier Liberty Stiftungen in absehbarer Zeit durch eine fünfte zu ergänzen.
Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Vorteile einer unabhängigen Beratung? Neben unseren hohen Qualitätsstandards und dem sehr breiten Angebot ist vor allem unsere neue und äusserst beliebte Fondsvergleichsplattform «www.compare-invest.ch» hervorzuheben: Der Kunde kann bei Liberty die gängigsten BVG-konformen Fondsprodukte der zweiten und dritten Säule miteinander vergleichen. Er kann auch ohne Probleme zwischen den verschiedenen Anlageinstrumenten wechseln ohne die Bank wechseln zu müssen. Das führt naturgemäss zu tieferen Kosten. Zusätzlich profitiert der Vorsorgenehmer von unseren attraktiven «Einkaufsbedingungen» bei den Finanzdienstleistern. Zudem geben wir allfällige Retrozessionen ungeschmälert weiter.
Haben Sie einige nützliche Tipps an die Vorsorgenehmerinnen und Vorsorger? Welchen Irrtümern begegnen Sie am häufigsten? Dass man mit der Vorsorge nie früh genug beginnen kann. Vor allem bei selbständig Erwerbenden ist es oft so, dass sie sehr lange überhaupt nicht an die Vorsorge und ihre Pensionierung denken und ihr ganzes Vermögen im Unternehmen belassen. Oft mit fatalen Folgen. Wollen sie das Unternehmen verkaufen, wird es schwierig, das Betriebsvermögen in die Pensionskasse zu verschieben. Oder geht das Unternehmen sogar Konkurs ist meistens alles verloren. Hätten sie von Anfang an einen Teil des erarbeiteten Betriebsvermögens in die Vorsorge verschoben, wäre wenigstens dieser Teil vor einem Konkurs geschützt gewesen.
Was auffällt: Liberty Vorsorge ist seit ihrer Gründung 2005 sehr stark gewachsen, dies ohne gross Werbung zu machen. Ist dieser Erfolg vor allem der Mund-zu-Mund-Propaganda zu verdanken? Das kann man so sehen. In Fachkreisen und bei den Privatbanken geniessen wir mittlerweile einen guten Ruf als
Woraus schliessen Sie, dass die Selbstvorsorge noch in vielen Bereichen zu wünschen übrig lässt? In der Säule 3a befinden sich rund 60 Milliarden Franken. Aus den Statistiken lässt sich abschätzen, dass nur rund ein Fünftel der Bevölkerung in die dritte Säule einzahlt. Hier liegt also noch ein weites Feld offen.
DAS UNTERNEHMEN Die Liberty Vorsorge ist eine unabhängige Vorsorgeplattform mit Leistungen im Rahmen der schweizerischen Altersvorsorge. Liberty entwickelt obligatorische und ausserobligatorische Lösungen für die betriebliche Vorsorge (2. Säule) und das private Alterssparen (Säule 3a). Zur betrieblichen Vorsorge gehören Freizügigkeitsleistungen, gemeinschaftliche und individuelle Vorsorgepläne für kleine und mittlere Unternehmen sowie Pläne für Firmeninhaber und Kader. Liberty Vorsorge umfasst vier Stiftungen: Liberty Freizügigkeitsstiftung, Liberty 3a Vorsorgestiftung, Liberty BV Sammelstiftung sowie die Liberty Flex Investstiftung für Bel-Etage Vorsorgelösungen. Die Liberty Vorsorge wurde 2005 gegründet und hat ihren Sitz in Schwyz, Schweiz. Aktuell beschäftigt das in Fachkreisen gut bekannte Vorsorgeunternehmen 25 Mitarbeiter und verwaltet Vorsorgekapitalien von knapp CHF 800 Millionen Franken.
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Foto: Jonas Hugentobler
Ein anderes Thema: Was ist für den Vorsorgenehmer besser: Der Kapitalbezug oder die Rente? Hier eine generelle Aussage zu machen, ist kaum möglich. Ob eine Rente, oder ob ein Kapitalbezug vorteilhafter ist, muss immer im Einzelfall geprüft werden. In der Praxis ist aber festzustellen, dass der Trend in Richtung Kapitalbezug geht. Worauf führen Sie dies zurück? Einerseits auf die ständig sinkenden Umwandlungssätze, andererseits auf die aktuell tiefe Verzinsung der Vorsorgegelder. Das veranlasst viele künftige Pensionäre, ihr Geld auf eigene Faust anzulegen. Ob sie damit erfolgreich sind, ist eine andere Frage. Wird der Umwandlungssatz aber nicht noch weiter sinken? Doch, davon gehe ich aus. Aus demografischen Gründen gibt es hier wohl keine andere Wahl. Vorsorgeeinrichtungen, die immer noch mit einem Umwandlungssatz von 7,2 operieren, werden grösste Mühe bekunden, diesen Satz langfristig durchzuhalten. Sie gelten als Befürworter der freien Wahl der Pensionskasse. Stimmt das? Nur teilweise. Eine komplette Liberalisierung der Vorsorge in unserem Land ist aus mehreren Gründen kaum denkbar. Aber im überobligatorischen Bereich wären weniger straffe Regelungen mehr als nur wünschenswert. Im obligatorischen Bereich der beruflichen Vorsorge ist eine umfassende Regelung also zweckmässig. Der überobligatorische Bereich müsste weit stärker flexibilisiert werden, als dies heute der Fall ist. Ist ein Ausbau der Vorsorge bei gutem Geschäftsgang eines Unternehmens zweckmässig? In der Tat. Ein solcher Schritt ist sowohl für das Unternehmen wie den Arbeitnehmer sinnvoll. Einerseits können beide so Steuern sparen und ein Teil ihres Geldes vor einem Konkurs schützen, anderseits können Unternehmen sich mit fortschrittlichen Vorsorgelösungen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Was sagen Sie zu den Bestrebungen, das Gesetz über die berufliche Vorsorge BVG zu reformieren? Das Ziel dieser Reform ist es, die zweite Säule sicherer zu machen und die Vorsorgenehmer besser zu schützen. Sicher ist aber nur, dass das System durch die Reformschritte markant teurer und langsamer wird. Ob es tatsächlich auch sicherer wird, steht nach meiner Auffassung keineswegs fest. Viele kleine Pensionskassen werden sich den zusätzlichen Aufwand nicht mehr leisten können und werden sich nach Partnern umschauen müssen.
OLIVER BIENEK ist Geschäftsführer von Liberty Vorsorge. Nach einer kaufmännischen Banklehre absolvierte er einen MBA an der Business School Lausanne und erwarb sich 15 Jahre Führungserfahrung bei internationalen Banken wie J.P. Morgan und Morgan Stanley sowie in der Schweizer Pensionskassenbranche. Er ist Delegierter des Verwaltungsrates der swissclear ag, Schwyz und ehemaliges Stiftungsratsmitglied diverser Vorsorgeeinrichtungen.
Wo läge in der beruflichen Vorsorge denn ein grösserer Handlungsbedarf? Eine wesentliche Gesetzeslücke besteht darin, dass Freizügigkeitsgelder im Gegensatz zu Pensionskassengeldern nicht dem Sicherheitsfonds unterstellt und daher bei einem Konkurs gefährdet sind. Das müsste man zwingend ändern. Stossend ist ebenfalls, dass Personen, die sich selbständig machen wollen, nur entweder das ganze Vorsorgekapital oder gar nichts beziehen können. Der in aller Regel sinnvolle Teilbezug ist nicht möglich. Ein dritter Punkt ist die mangelnde Vergleichbarkeit der Jahresberichte der Pensionskassen und Sammelstiftungen aufgrund unterschiedlicher Bewertungsgrundlagen. Diesbezüglich wäre eine Vereinheitlichung sehr wünschenswert.
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DIGITEC.CH UND GALAXUS.CH
Grosse Ziele Neben dem Onlineshop für digitale Produkte lancieren die Gründer der Digitec AG nun ein virtuelles Warenhaus. Dank umfangreichem Sortiment, fairen Preisen und schneller Lieferung soll Einkaufen noch einfacher werden.
TEXT UND INTERVIEW SALOME KERN
Jeder Zeit und von jedem Ort digitale Produkte bestellen, das ist die Mission von Digitec.ch. Vor zwölf Jahren gründeten Oliver Herren, Florian Teuteberg und Marcel Dobler die Nägeli Trading & Co. und legten so den Grundstein für ihr heutiges Geschäft. Die Gründer haben ein System entwickelt, dass Ihnen damals selber fehlte: Das richtige Produkt mit einem möglichst geringen Aufwand zu einem guten Preis zu finden. Von null auf acht Filialen Das Wachstum des Start-Ups verlief steil. Anfangs 2005 wurde die Kollektivgesellschaft zur Digitec AG umgewandelt und im darauffolgenden Oktober ein neuer Online-Shop aufgeschaltet. Dieser überzeugte vorwiegend durch die Funktionsvielfalt und eine einfache Bedienung. Das erste Zentrallager bezog das Schweizer Unternehmen ein halbes Jahr später. Die Innovationsfreudigkeit, tiefe Margen und effiziente Lieferung führten aber zu einer verstärkten Nachfrage. Das Lager wurde bald zu klein. 2009 entstand ein vier Mal so grosses Logistikzentrum auf dem Areal der Ferrowohlen. Jährlich durfte die Digitec AG mehrere Neueröffnungen, von Zürich, über Lausanne bis nach Bern, feiern. Der dritte und vorerst letzte Umzug erfolgte ins Trendquartier West-Park im Zürcher Kreis fünf. In Kürze wird in St.
FA C T S A N D F I G U R E S Hauptsitz: Pfingstweidstrasse 60, 8005 Zürich Gründung: 1. April 2001 als Nägeli Trading & Co. Standorte: Wohlen, Basel, Bern, Dietikon, Kriens, Lausanne, Winterthur, Zürich Anzahl Mitarbeiter: 398 Lager in Wohlen: 18 000 Quadratmeter Fläche mit 15 000 verschiedenen Produkten an Lager Versand: Mehrere Tausend Pakete/Bestellungen pro Tag
Gallen eine neue Filiale mit Abholmöglichkeit eröffnet. Ein wichtiges Anliegen der Firma ist, dem Kunden ein breites Sortiment schnell und direkt ab Lager liefern zu können. Um diesem Anspruch nachzukommen, wurde die Lagerfläche in Wohlen im 2011 auf 18 000 Quadratmeter erweitert. Über 100 Mitarbeiter versenden von diesem Standort mehrere tausend Bestellungen pro Tag. Insgesamt arbeiten fast 400 Angestellte in verschiedenen Sparten für die Digitec AG. Ende 2012 hat das Jungunternehmen die Umsatzmarke von 500 Millionen Franken geknackt. Obwohl der Markt hart umkämpft ist und die Konkurrenz stark, wächst Digitec weiter. Die Inhaber haben die Vision, der führende Anbieter von digitalen Produkten in der Schweiz zu wer-
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UNTERNEHMEN l UZ FLORIAN TEUTEBERG
Erleben und kennenlernen
Florian Teuteberg, einer der drei Gründer von digitec und Galaxus und CEO. Woher kommt der Name Digitec? Das ist eine Wortkonstruktion aus «digitaler Technologie». Sie beschreibt also auch gleich das Sortiment und darüber hinaus die nüchterntechnische Ausrichtung.
den. Digitec zählt heute schon zu den online führenden Anbietern der IT- und Unterhaltungselektronik. Faire Preise Zu Anfangszeiten gehörten PC-Komponente, PC-Komplettsysteme und Peripheriegeräte zur Produktpalette. Mit dem Wachstum kamen Foto, Video und Unterhaltungselektronik dazu. Heute finden die Kunden im Online-Shop auch weitere digitale Produkte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik. Als begeisterte Computertüftler haben sich die Inhaber Oliver Herren, Florian Teuteberg und Marcel Dobler über die schlecht erhältlichen und überteuerten Spezialkomponenten geärgert. Das wollten sie ändern, digitec.ch bietet diese wie auch High-End-Produkte an. Das breite Angebot und gleichzeitig Service und Support zu bieten, hat bei den Gründern einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen besteht auf grösstmögliche Kostentransparenz. So sollen die Kunden jederzeit nachvollziehen können, für was sie wie viel bezahlen. Zweiter Wurf geglückt Die Inhaber der Digitec AG sind mittlerweile älter geworden und benötigen mehr als Computer-Hardware und sonstige elektronische Gadgets zum Leben. Mit ihrer zweiten Unternehmung Galaxus AG haben die Gründer ein OnlineWarenhaus kreiert. Neben Haushaltswaren, Do It + Garten oder Sportartikel bieten sie auch Produkte für Babys an. Wie bei digitec.ch werden die Produkte gratis versandt. Die Pioniere stecken ihre Ziele hoch, Galaxus soll das führende Online-Warenhaus in der Schweiz werden. Im Juli 2012 hat die Wettbewerbskommission der Zusammenarbeit mit der Migros zugestimmt. Der Genossenschaftsbund beteiligt sich mit 30 Prozent an der Galaxus AG, die digitec.ch und galaxus.ch betreibt.
Die Filialen von «Digitec» stärken die lokale Verankerung. Sie dienen darüber hinaus auch als ServicePoints, das heisst der Kunde hat bei Problemen, Retouren oder Garantiefällen eine direkte Anlaufstelle und muss das Produkt nicht unbedingt einsenden. Im Bild die neuste Filiale in Bern.
Wie wichtig sind Filialen neben den Onlineshops? Filialen sind für uns wichtig in mehrfacher Hinsicht: Sie erlauben es dem Kunden, uns zu besuchen, persönlich zu erleben und kennenzulernen. Für die Vertrauensbildung kann dies wichtig sein. Gerade bei Personen, die es sich nicht gewohnt sind, online einzukaufen – und die wollen wir ja genauso ansprechen. Durch die Filialen haben wir zudem eine stärkere lokale Verankerung. Sie dienen darüber hinaus auch als Service-Points, das heisst der Kunde hat bei Problemen, Retouren oder Garantiefällen eine direkte Anlaufstelle und muss das Produkt nicht unbedingt einsenden. Und letztlich erhält ein Kunde sein gewünschtes Produkt auf keinem Weg so schnell, als wenn er es grad selber abholen kann. Auch dies wird von vielen geschätzt. Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit Migros? Wir erhoffen uns ein schnelleres Wachstum, vor allem durch Synergien auf dem Beschaffungsmarkt. Die Migros ist ideal, weil ihre Phi-
Fotos: zVg
losophie, den Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, sich exakt mit unserer Strategie deckt. Zudem ist sie finanziell kerngesund, zuverlässig, handelt nachhaltig und hat mit ihrem breiten Sortiment und ihrer Grösse in Beschaffung, Marketing, Personalwesen, Logistik und Finanzen Erfahrungen von denen wir profitieren können. Was ist an Galaxus anders als an üblichen Onlineshops? Galaxus wird ein immenses Sortiment über verschiedenste Bereiche führen. Und mit Hilfe des Online-Shops den Kunden optimal an das richtige Produkt heranführen. Ziel ist es, dass der Kunde alle seine Einkaufsbedürfnisse bei uns decken kann. Was unterscheidet die Digitec von der Konkurrenz? digitec unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht: In der strategischen Ausrichtung und dem operativen Abläufen, der Kommunikation, dem Auftritt, der preislichen Positionierung, der Beratungsund Servicequalität, der Sortimentsgestaltung- und Pflege, des Online-Shops und der Multichannel- Strategie. Letztlich wollen wir aus einer Kombination all dieser Punkte dem Kunden einfach das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten, das er bekommen kann.
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UZ l UNTERNEHMEN
D A S T O P R AT I N G D E S M O N AT S
Kompetenzen vereint Die Landolfi Immobilien AG legt grossen Wert auf die Qualität ihrer Gebäude. Nun wurde das Immobilienunternehmen von Dun & Bradstreet mit dem D & Rating Certificate ausgezeichnet. Das Label prüft die Zahlungsmoral und Kreditwürdigkeit von Unternehmen.
Rating Certificate D&B hereby declares that
Landolfi Immobilien AG
GIUSEPPE LANDOLFI*
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Dun & Bradstreet (Schweiz) AG | Grossmattstrasse 9 | CH-8902 Urdorf | D-U-N-S® Number: 48-154-1597 T +41 44 735 61 11 | F +41 44 735 61 61 | Customer Service +41 44 735 64 64 | info@dnb.ch | www.dnb.ch
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*
Dun & Bradstreet is the world’s leading source of business information and insight, enabling companies to Decide with Confidence since 1841. D&B‘s global commercial database contains more than 180 million business records from over 200 countries and 95 language territories. The database is enhanced by D&B‘s DUNSRight® Quality Process, which transforms the enormous amount of data collected daily into decision-ready insight. Through the D&B Worldwide Network – an unrivaled alliance of D&B and leading business information providers around the world - customers gain access to the world‘s largest and highest quality global commercial business information database.
11.12.2012
The D&B Rating turns information into a brief guide of how a business is performing. Derived from the D&B Failure Score, the D&B Rating reflects a company´s financial strength and the likelihood of it failing. The D&B D-U-N-S® Number (Data Universal Numbering System) is a nine-digit identification sequence allowing companies to be identified across the world. Companies can be matched up to parent companies, subsidiaries, headquarter locations and branch operations. This code gives data a new level of transparency.
Macario JUAN, Managing Director
* Risk Indicator 1 means a minimum risk of business failure. Scale: 1 = lowest risk, 4 = highest risk.
TEXT UND INTERVIEW SALOME KERN
Die Geschichte der Landolfi Immobilien AG begann 1998. Giuseppe Landolfi und Alex Fischer gründeten das Unternehmen, damals noch unter dem Namen Landolfi + Fischer GmbH. Schnell wurde klar, dass die 200 Quadratmeter Büroräumlichkeiten und die 400 Quadrat meter Ausstellungsfläche zu wenig Platz bieten. Also zog man in grössere Räumlichkeiten um. Die Landolfi Immobilien AG ist in der Planung, der Architektur bis zum Bau und Verkauf von Immobilien und als Generalunternehmer weit über die Region tätig. Dem Preis/Leistungs-Verhältnis wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Das Familienunternehmen gilt als eines der führenden Generalunternehmen in der Region um das aargauische Ober entfelden. Wer noch nicht weiss, wie das Eigenheim aussehen soll, findet Inspira-
tion in den bereits realisierten Hausmodellen der Landolfi Immobilien AG. Dank eigenen Architekten kann der Kunde auch individuelle Wünsche realisieren. Die Finanzierung des Eigenheims kann ebenfalls über die Landolfi Group ab gewickelt werden. Das Unternehmen sowie sieben weitere gehören zur Landolfi Group und sind vorwiegend in der Bau- und Immobilienbranche tätig. So vereint die Landolfi Group verschiedene Kompetenzen unter einem Dach. Ende 2012 hat Dun & Bradstreet dem Unternehmen das D & Rating Certificate verliehen. Diese Auszeichnung bestätigt, dass das Unternehmen finanziell solide und kreditwürdig eingeschätzt wird. Ausserdem verweist sie auf eine sehr gute Zahlungsmoral. Laut D&B erfüllen nur zwei Prozent der Schweizer Unternehmen die Bedingungen.
Das D & Rating Certificate gibt Auskunft über den Risikofaktor eines Unternehmens. Bild: zVg
Langjährige Erfahrung und gut durchdachte Konzepte Wieso bauen Sie Häuser? Giuseppe Landolfi: Lebensqualität für Familien zu schaffen ist unsere Motivation. Darum erstellen wir qualitativ hochstehenden und trotzdem erschwinglichen Wohnraum. Was muss beim Wunsch nach dem Eigenheim beachtet werden? Stimmt die Lage? Was sind die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Bewohner? Ausserdem legen wir Wert auf eine gesicherte Finanzierung die das Budget nicht überbelastet und eine langfristige Tragbarkeit garantiert. Ist qualitatives Bauen überhaupt noch zahlbar? Aber sicher! Dank unserer langjährigen Erfahrung, gut durchdachten Konzepten und einer sorgfältigen Ausarbeitung aller Details durch unsere spezialisierten Fachleute bieten wir kostengünstiges, qualitativ hochwertiges Bauen. Wie sieht die Zukunft des Schweizer Baumarktes aus? Durch die wachsende Bevölkerungszahl haben wir eine stetig steigende Nachfrage an Wohnraum. Die führt zu einer Verknappung des Baulandes. Wir müssen verdichteter bauen. Wohnen wird in Zukunft teurer werden.
*Giuseppe Landolfi ist Inhaber und CEO der Landolfi Immobilien AG
MARKETING l UZ
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MARKE DES MONATS: FINDUS
Reputationsrisiko Global Brand VON STEFAN VOGLER
DER AUTOR Stefan Vogler berichtet über die aktuelle Markenführung einer grossen oder kleinen, globalen, nationalen oder lokalen, altbewährten, aufgefrischten oder neuen Marke. www.markenexperte.ch
Marke des Monats im April 2013: www.findus.ch
Heute ist der PferdefleischSkandal Geschichte. Oder schwelt so sehr, dass Ihnen die Lust auf Tiefkühl-Lasagne vergangen ist. Aber egal, ob Sie Pferdefleisch mögen oder verabscheuen, es geht hier um den Umstand «wahr ist, was wahrgenommen wird». Der Fall Findus verdeutlicht, wie wir bekannten und profilierten Marken im Sinne eines positiven Vorurteils vertrauen. Wo Findus draufsteht ist Findus drin! Oder wo Rindfleisch draufsteht, ist auch solches drin. Während das zweite schlicht illegal ist und trotzdem immer wieder vorkommt, kann das erste ein grosses Risiko für die Anbieter von globalen Marken sein. Wir gehen zu recht davon aus, das Findus
in unseren Kühlregalen dasselbe wie Findus in andern Ländern ist, zumal sich das Logo und die Packungsgestaltung von Land zu Land gleichen. Wir orientieren uns am grössten Nutzen einer globalen Marke: Anhand einer aus der Heimat vertrauten Marke erkennen wir auch im Ausland ein Produkt, dem wir vertrauen, weil wir von einer weltweit gleichen Qualität dank einem globalen Besitzer der Marke ausgehen. Irrtum: Wie erst mit dem Pferdefleischskandal bekannt wurde, ist Findus aber nicht Findus. Hierzulande gehört die Marke Findus zu Nestlé. Der für Qualität bekannte Nahrungsmittelkonzern produziert Findus seit Jahrzehnten 100
Prozent einheimisch. Aber in andern Märkten gehört die Marke Findus andern Besitzern und wird andernorts mit den Rohwaren anderer Lieferanten produziert. Und so kam es, dass Nestlé mit Findus, wie sich im Nachhinein herausstellte, zu Unrecht unter Beschuss geriet. Die Aufarbeitung durch Nestlé mit sofortiger Kontrolle, blitzartiger und glaubwürdiger Kommunikation bis ans Kühlregal war dann mustergültig und Glück im Unglück. Findus konnte die Bekanntheit über Nacht erhöhen und sich als Qualitätsprodukt gegen andere profilieren. Findus zeigt, durch Schaden wird man klug. Ein «Sepp» hat dazu am
NEWS AUS DER M A R K E N W E LT Bekannte CEOs sind Personal Brands. Das Ranking 2013 gem. BILANZ zeigt die Auf- und Absteiger: 1. Martin Senn, Zurich (2012: 3.) und Joseph Hogan, ABB (1.); 3. Boris Collardi Julius Bär, Joe Jimenez, Novartis und Michael Mack, Syngenta (alle 5.); 6. Albert Baehny, Geberit (-), Sergio Ermotti, UBS (beide 3.), Nick Hayek, Swatch (12.) und Carsten Schloter, Swisscom (1.); 10. Jean-Paul Clozel, Actelion (12.), Chris Kirk, SGS (-), Michel Liès, Swiss Re (-) und Severin Schwan, Roche (5.).
12.2.2013 um 20.16 Uhr den einzig richtigen Kommentar auf 20min online geschrieben: «Wäre wohl besser eine eigene Marke zu haben, als eine Marke welche einem nicht weltweit gehört . . .»
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UZ l RECHT
UNTERNEHMENSNACHFOLGE
KMU auf der Zeitachse Aus einem Bericht der Stiftung KMU Next vom Februar 2012 geht hervor, dass bis 2017 ein Fünftel der Unternehmen in der Schweiz auf neue Eigentümer übertragen werden sollten. Der Kurzbericht hält fest, dass nur 70 Prozent dieser Unternehmen auch übertragen und der Rest wohl aufgelöst wird. Da eine Liquidation in den wenigsten Fällen den erhofften Erlös abwirft, erscheint es angezeigt, der rechtzeitigen Unternehmensnachfolge den gebührenden Stellenwert beizumessen.
Solche Situationen können oftmals durch die testamentarische Einsetzung eines Willensvollstreckers etwas entschärft werden. Es gilt also unter anderem, zeitgerecht den geeigneten Nachfolger – sei es familienintern oder familienextern zu finden und diesen gezielt für seine zukünftige Rolle aufzubauen. Anderseits gilt es, zeitig die Struktur der Unternehmung den zukünftigen Anforderungen und Gegebenheiten anzupassen. So sollten beispielsweise Einzelfirmen mit substantiellen stillen Reserven mindestens fünf Jahre vor der geplanten Unternehmensübertragung und der damit einhergehenden Übertragung der Beteiligungsverhältnisse, in eine juristische Person überführt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die stillen Reserven zum Zeitpunkt der Unternehmensübergabe nicht besteuert, sondern aus Sicht des veräussernden Unternehmers als steuerfreie Kapitalgewinne akzeptiert werden. Auf jeden Fall ist sämtlichen steuerlichen Aspekten, bei der Übertragung von Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) unter anderem auch einer allfälligen indirekten Teilliquidation (Finanzierung des Kaufpreises durch Mittel des übernommenen Unternehmens) oder einer Transponierung (Beseitigung von latenten Steuern durch Umstrukturierungen), gebührend Rechnung zu tragen.
TEXT PIUS BUMANN
Ausgangslage im Unternehmen Es mag dem erfolgreichen Unternehmer häufig verfrüht erscheinen oder schlicht unangenehm sein, sich Gedanken über den Fortbestand des Unternehmens nach seiner Ära als Denker und Lenker zu machen. Er geht oftmals von der irrigen Annahme aus, dass es immer so weiterlaufen werde wie bisher. Zudem schwingen nicht selten unterschwellig Befürchtungen des Unternehmers mit, das liebgewonnene Lebenswerk könne von niemand anderem so erfolgreich geführt werden wie von ihm oder durch die Aufgabe der Unternehmerstellung verliere er gesellschaftlich sowie sozial an Bedeutung und Prestige. Erfolgreiches Unternehmertum bedeutet aber eben gerade auch, die eigene Nachfolge rechtzeitig und proaktiv zu regeln. Es besteht vor allem bei erfolgsverwöhnten Unternehmern, die anzupacken wissen, der verbreitete Trugschluss, dass eine Nachfolgeregelung innert weniger Monate durchgezogen werden könne, wenn denn die Zeit einmal reif dazu sei. Diese Sicht der Dinge entspricht jedoch in den seltensten Fällen der Realität und Unternehmen müssen oftmals langfristig für eine geordnete spätere Übergabe fit gemacht werden. Rechtzeitiges und proaktives Handeln ist auch angezeigt um zu verhindern, dass sich im Falle des überraschenden Versterbens des Unternehmers schlecht vorbereitete Erbengemeinschaften unverhofft mit weitgehenden Entscheidungspflichten konfrontiert sehen.
Es gilt unter anderem, zeitgerecht den geeigneten Nachfolger – sei es familienintern oder familienextern – zu finden und diesen gezielt für seine zukünftige Rolle aufzubauen.
Ausgangslage des Unternehmers Oftmals investieren Unternehmer nicht nur viel Herzblut, sondern auch den Grossteil oder namhafte Teile des Familien-
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merfamilie in tragfähige Lösungen mit einzubinden. Dies kann unter anderem mittels Eheverträgen und/oder Erbverträgen erfolgen. Einer der Vorteile solcher Vertragswerke besteht insbesondere in deren gegenseitigen Bindungswirkung, welche beispielsweise mittels einseitigem Testament nicht herbeigeführt werden könnte. Häufig stellen sich zudem im Rahmen der geordneten Unternehmensnachfolge Bewertungsfragen sowie Fragen bezüglich der Preisfestsetzung. So hat eine Aktie des übertragenen Unternehmens in den seltensten Fällen den gleichen Wert, je nachdem ob sie Teil eines Mehrheits- oder Minderheitspakets bildet. Aktionärsbindungsverträge können ein geeignetes Mittel darstellen, in solchen Fällen die Rechte der Minderheitsaktionäre teilweise zu schützen und beispielsweise verbindlich die zukünftige Dividendenausschüttungspolitik festzulegen. Zudem können durch ausgereifte Aktionärsbindungsverträge Aspekte wie einheitliche zukünftige Führungsstrukturen sichergestellt oder Vorschriften bezüglich zukünftige Aktienübertragungen aufgestellt werden. Auf jeden Fall ist der Sicherstellung eines abgesicherten Lebensabends des veräussernden Unternehmers genügend Rechnung zu tragen, sei es durch laufende Bezüge oder Extrabezüge aus dem Unternehmen während der Vorbereitungsphase, sei es durch einmalige oder zukünftige laufende Leistungen durch den Nachfolger/Übernehmer.
vermögens in «ihr» Unternehmen. Unter dieser einseitigen Schwerpunktsetzung kann beispielsweise die Altersvorsorge des Unternehmers leiden oder es mangelt an freien finanziellen Mitteln zur Befriedigung von allfälligen güterrechtlichen oder pflichtteilsgeschützten Ansprüchen der Hinterbliebenen des Unternehmers. Es gilt also, neben allfälligen Anpassungen der Unternehmensstruktur zusätzlich die persönliche Situation des Unternehmers eingehend zu analysieren und wo nötig Anpassungen vorzunehmen. So können beispielsweise steueroptimiert laufende Bezüge, aber auch zusätzlich Extrabezüge, aus dem Unternehmen ins Auge gefasst werden. Zudem sollte den «weichen» Faktoren wie dem schrittweisen Einarbeiten und Aufbauen des potentiellen Nachfolgers sowie dem damit einhergehenden gleichzeitigen Loslassen des eigenen Lebenswerks durch den Unternehmer, ausreichend Bedeutung und Raum beigemessen werden. Konkrete Umsetzung der Unternehmensnachfolge Sind die grossen Linien der geordneten Unternehmensnachfolge einmal festgesetzt, gilt es, diese konkret und zeitgerecht umzusetzen. Im Rahmen dieser konkreten Umsetzung sind unter anderem möglichst ausgereifte sowie ausgewogene Vertragswerke zu erstellen und effizient deren Vollzug zu organisieren. Wird beispielsweise ein Familienunternehmen zu Lebzeiten des Unternehmers mittels reiner Schenkung oder mittels Schenkung/Kauf (gemischte Schenkung) auf einen Nachkommen übertragen, drängt es sich auf, Teile oder die Gesamtheit der Mitglieder der Unterneh-
Oftmals investieren Unternehmer nicht nur viel Herzblut, sondern auch den Grossteil oder namhafte Teile des Familienvermögens in «ihr» Unternehmen
Schlussbemerkungen Eine strukturierte Unternehmensnachfolge stellt sowohl auf intellektueller wie auch auf emotionaler Ebene eine nicht zu unterschätzende, langfristige Herausforderung dar. Bedauerlicherweise wird der entsprechende Vorbereitungsund Umsetzungsprozess häufig als unangenehm sowie nicht zum Kerngeschäft gehörig empfunden und deshalb auf die lange Bank geschoben. Dies kann aber sowohl finanziell wie emotional gewichtige Nachteile nach sich ziehen, schlimmstenfalls sogar die suboptimale Liquidation des Lebenswerks des Unternehmers. Ein verantwortungsbewusster Unternehmer wird deshalb gut daran tun, zeitig die Vorbereitung und Strukturierung des langfristigen Übernahme-/Übergabeprozesses an die Hand zu nehmen. Ihm stehen dabei unter anderem sinnvolle Möglichkeiten offen, externe Spezialisten entweder spartenspezifisch oder in Form einer Gesamtprojektleitung beizuziehen und in der Regel werden die daraus resultierenden Kosten durch entsprechende Mehrwerte mehr als wettgemacht.
DER AUTOR
Foto:Bilderbox.de
Rechtsanwalt Pius Bumann, Inhaber Notarsdiplom (VS) / dipl. Bankfachexperte, ist Partner bei der Anwaltskanzlei Stiffler & Partner Rechtsanwälte in Zürich und ist sowohl beratend als auch prozessierend tätig. pius.bumann@stplaw.ch, www.stplaw.ch
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SWISS VENTURE CLUB
Unternehmerpreis verliehen Der zehnte Prix SVC Espace Mittelland ist verliehen: Die begehrte Siegesskulptur geht an die Emch Aufzüge AG aus Bern. Das Familienunternehmen wird in der vierten Generation geführt und entwickelt massgeschneiderte Aufzugslösungen.
Die 1880 gegründete Emch Aufzüge AG wird bereits in vierter Generation von der Familie Emch geleitet. Ob Personen, Betten, Waren oder Autos - das Unternehmen liefert für alles den passenden Aufzug und legt Wert darauf, Kundenwünsche nach dem Credo der Individualität zu erfüllen. Abgestimmt auf die bauliche Situation, persönlichen Vorlieben, technischen Anforderungen und Budget-Vorstellungen der Kundschaft, werden Emch Aufzüge im eigenen Werk in Bern hergestellt. Der Präsident der 15-köpfigen Expertenjury, Dr. Markus Leibundgut, CFO Swiss Life Schweiz, betonte denn auch in seiner Laudatio für das Siegerunternehmen, dass «das Führungsteam der Firma Emch Aufzüge AG wohlüberlegt und sehr präzise neben den grossen internationalen Wettbewerbern im Markt positioniert ist.» Zehnte Verleihung des Prix SVC Espace Mittelland Den rund 1400 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Politik und Kultur bot die zehnte Verleihung des Prix SVC Espace Mittelland (bisher bekannt als SVC Unternehmerpreis) Einblicke in das beeindruckende Unternehmertum der Region. Durch die Jubiläumsverleihung des Prix SVC Espace Mittelland führte Stephan Klapproth, Moderator der SRF-Fernsehsendung «10vor10». Regierungspräsident und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher hob in seiner Grussbotschaft der Regierung des Kantons Bern hervor, dass der Kanton Bern nicht nur Politzentrum oder Landwirtschafts- und Tourismushochburg, sondern auch spitzenklasse in der Industrieproduktion sei. Weitere Ränge von beeindruckenden Unternehmen besetzt Den Rang zwei belegt die Röthlisberger Schreinerei AG aus Gümligen. Die traditionsreiche Schreinerei verfügt über zwei starke Standbeine – den Innenausbau und die Kollektion. Im Bereich Innenausbau werden Lösungen für Räume gefunden und erfunden, die häufig nicht nur in der Schweiz gefragt sind, sondern auch in New York und Asien. In der Kollektion entstehen aus feinster Handarbeit Möbel, entworfen von namhaften Designern und jungen Talenten. Die Röthlisberger Schreinerei AG hat ihren Sitz seit der Foto: zVg
DER SWISS VENTURE CLUB Nationale und regionale Netzwerkplattform, unabhängig und nicht profitorientiert, gesamtschweizerische Präsenz in sieben Wirtschaftsregionen sowie starke Partnerschaften mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Politik und Kultur – all dies zeichnet den Swiss Venture Club (SVC), das starke Netzwerk für das Unternehmertum, aus. Der SVC ist in verschiedenen Tätigkeitsbereichen wie Prix SVC, SVC Bildung, SVC Finanz sowie SVC Politik tätig. Der Verein schafft durch Veranstaltungen Raum für Austausch und Begegnungen. Mit diesen Aktivitäten hat sich der SVC das Ziel gesetzt Schweizer KMU zu unterstützen und zu fördern und so zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Schweiz beizutragen. Der Swiss Venture Club wird unterstützt von der strategischen Partnerin Credit Suisse AG und den beiden Partnern Ernst & Young AG und Swisscom AG sowie zahlreichen weiteren Sponsoren. DER PRIX SVC ESPACE MITTELLAND
Der Prix SVC – der Unternehmenspreis als öffentlichkeitswirksamste Aktivität des SVC hat sich seit seiner erstmaligen Durch führung im Jahr 2003 zu einem schweizweit bekannten Anlass entwickelt und wird mittlerweile in sieben Wirtschaftsregionen im Zweijahrestakt durchgeführt. Zur Förderung des Unternehmertums im Espace Mittelland hat der SVC den Prix SVC Espace Mittelland geschaffen, welcher am 6. März 2013 zum zehnten Mal verliehen.
Emch Aufzüge AG siegt beim zehnten Prix SVC Espace Mittelland: Bernhard Emch, «Der Preis hat eine grosse Bedeutung für uns! Einerseits rückblickend, dass wir wahrscheinlich nicht so viel falsch gemacht haben. Dies zurück bis in die Familie der ersten Generation und die nachfolgenden, welche den Weg und das Unternehmen weiter geführt haben.» Foto: zVg
Gründung 1928 in Gümligen und beschäftigt 67 Mitarbeitende. Der Jurypräsident betonte, dass das Unternehmen die handwerkliche Perfektion, Innovation, Design und Unternehmertum in meisterlicher Balance realisiert. Auf den dritten Rang schafft es die A. Boss + Co. AG aus Urtenen-Schönbühl. Seit über 100 Jahren widmet sich die Unternehmung verschiedensten Variationen von Karten (ABC Karten) und verbindet dabei Innovation und Qualität. Die Jury beeindruckte der Fokus auf die Kernkompetenz verbunden mit geschickter Erweiterung in den Bereichen Marketing, Lie-
fer-Logistik und Dienstleistungen der Druckvorstufe. Verdiente Anerkennung für KMU! Träger und Initiant der Prix SVC Verleihung ist der Swiss Venture Club, ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. «Mit den Preisverleihungen wollen wir die Innovationskraft der Unternehmen und damit die Schaffung und Erhaltung von zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen ins Zentrum rücken und fördern», betont Hans-Ulrich Müller, Präsident des Swiss Venture Club.
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ERWERBSTÄTIGE RENTNER
Arbeiten über das Pensionsalter hinaus TEXT STEFANIE MEIER-GUBSER *
Das Erreichen des Pensionsalters (aktuell Frauen mit 64, Männer mit 65 Jahren) hat keinen Einfluss auf den Arbeitsvertrag. Ohne dessen Auflösung durch entsprechende vertragliche Befristung, Kündigung oder Aufhebungsvereinbarung dauert das Arbeitsverhältnis unverändert weiter. Auch kann eine pensionierte Person jederzeit eine neue Arbeitsstelle antreten. Gewissen Punkten ist dabei erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Erwerbstätige AHVRentner bezahlen weiterhin Beiträge an AHV, IV und EO, nicht jedoch an die ALV. Sie profitieren da-
bei von einem Freibetrag pro Arbeitsverhältnis von jährlich CHF 16 800 oder monatlich CHF 1 400, auf dem keine Beiträge zu entrichten sind. AHV-Rentner, die sowohl selbständig als auch unselbständig erwerbstätig sind, haben für jede dieser Tätigkeiten Anspruch auf den Freibetrag. Die über das ordentliche Rentenalter hinaus geleisteten Beiträge erhöhen die angerechneten Beitragsjahre nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit, den Rentenbezug um maximal fünf Jahre aufzuschieben und so eine erhöhte Rente zu erhalten. Die Höhe des monatlichen Rentenzuschlags hängt von der Dau-
Die über das Rentenalter hinaus geleisteten Beiträge erhöhen die angerechneten Beitragsjahre nicht. Foto: Bilderbox.de
er des Aufschubs ab und liegt zwischen 5,2 und 31,5 Prozent. AHV-Rentner habe keinen Anspruch auf ALV. Die Beitragspflicht der 2. Säule endet normalerweise mit Erreichen des ordentlichen AHV-Rentenalters. Gewisse Einrichtungen sehen die Möglich-
keit eines Aufschubs des Rentenbezugs und die weitere Leistung von Beiträgen vor, sofern die Erwerbstätigkeit weitergeführt wird. Viele überobligatorische Versicherungen machen ihre Deckung vom Alter der versicherten Person abhängig. Insbesondere kollektive Krankentaggeldversiche-
rungen schränken eine Deckung für Arbeitnehmer ab 65 (spätestens ab 70) Jahren oft stark ein oder schliessen sie aus. In diesen Fällen wird der Arbeitgeber zu 100 Prozent lohnfortzahlungspflichtig – abhängig vom Dienstalter des Arbeitnehmers. Die Abklärung der Versicherungssituation und -möglichkeiten im Einzelfall empfiehlt sich.
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PUBLIREPORTAGE
P E N S E X P E RT
Trend zur Eigenverantwortung in der Bel-Etage Wer unternehmerisch denkt, fordert auch in der beruflichen Vorsorge mehr Mitbestimmung und Eigenverantwortung. Erste Lösungen haben sich in den Bereichen Überobligatorium, Freizügigkeit und Säule 3a bewährt. Insbesondere in der Bel-Etage zeigt der Trend in Richtung Individualisierung und Flexibilisierung.
Im Jahre 2000 führte das Vorsorgeunternehmen PensExpert mit der Sammelstiftung PensFlex Schweiz weit eine Kadervorsorge ein, die eine weitgehende Individualisierung sowie eine völlige Transparenz der Anlagen im überobligatorischen Bereich gewährleistet. Die Lösung kann im Überobligatorium ab Jahreseinkommen von 126 360 Franken als Ergänzung zu einer obligatorischen Pensionskasse eingesetzt werden. Das sogenannte Splittingmodell ermöglicht es den Versicherten, zumindest einen Teil ihrer überobligatorischen Vorsorgevermögen im Rahmen der konservativen Anlagerichtlinien eigenverantwortlich zu bewirtschaften. Dabei profitieren sie von erhöhten Anlagechancen, müssen aber auch die Verlustrisiken tragen. Einkäufe werden aufgrund der persönlichen finanziellen Situation freiwillig und erst noch steuerlich optimiert getätigt. Vorteile für Versicherte, Unternehmen und Volkswirtschaft Das Konzept spricht insbesondere Kaderleute, Direktionsmitglieder und Selbständigerwerbende an und bietet auch unternehmerische und volkswirtschaftliche Vorteile. So werden Elemente der heutigen Vorsorgeideologie wie der gemeinsame Deckungsgrad sowie solidarische Sanierungsmassnahmen im überobligatorischen Bereich hinfällig. Der Versicherte kann im Überobligatorium völlig eigenverantwortlich handeln und muss nicht für
derem auch international mobile Arbeitskräfte. So kann die Auszahlung der überobligatorischen Vorsorgegelder bei einem Wegzug in einen EU/EFTA-Staat als Wertschriften Transfer erfolgen.
Jörg Odermatt, CEO PensExpert.
Foto: zVg
U N T E R N E H M E N S P O RT R A I T PensExpert wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, den Eigentümern der Vorsorgegelder mehr Freiheit und Transparenz bei der Bewirtschaftung ihrer Guthaben zu bieten. Dazu wurden diverse Vorsorgestiftungen lanciert. Die Sammelstiftung PensFlex
offeriert den einzelnen Versicherten im überobligatorischen Bereich der beruflichen Vorsorge, also der Kadervorsorge, die persönliche Strategiewahl. PensFree steht für Freizügigkeitsguthaben und Pens3a für Gelder der Säule 3a zur Verfügung.
Für grenzüberschreitende Vorsorgelösungen wurde ferner die Freizügigkeitsstiftung Independent ins Leben gerufen. Die Stiftungen weisen ein markantes Wachstum auf und verwalten momentan Vermögen in der Höhe von 2,3 Mrd. Franken.
Fehler einer fremdbestimmten Anlagepolitik büssen. Zur Auswahl steht ein breites Angebot an ausgewählten fondsbasierten Anlagemöglichkeiten. Ab einem grösserem Anlagevolumen besteht zudem die Möglichkeit, bei Partnerbanken Anlagestrategien mit Einzeltiteln im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandates zu führen. Die neue Bel-Etage lässt sich in vielfältiger Weise mit
einer bereits bestehenden obligatorischen Vorsorgelösung kombinieren. Die Diversifikation der Vorsorge auf zwei unterschiedliche Vorsorgeträger vermindert zudem diverse Risiken, wie zum Beispiel dasjenige der Quersubventionierungen. Als Basis kommen sowohl unabhängige Vorsorgeeinrichtungen wie auch traditionelle Vollversicherungen in Frage. So sind unterschiedlichste Vorsorgeziele und Pensionierungskon-
zepte möglich. Der obligatorische Bereich kann zum Beispiel der Risikoabsicherung und der Rentenansparung dienen und der überobligatorische Bereich der Kapitaläufnung. Bei der Pensionierung können viele Anlagen bei PensFlex unverändert weitergeführt und ins Privatvermögen überführt werden. Dieser Ansatz erhöht die Flexibilität der Vorsorgeplanung markant. Davon profitieren unter an-
Stufenweise und flexible Pensionierung Ferner ermöglichst PensFlex zahlreiche Formen von vorzeitiger, stufenweiser oder aufgeschobener Pensionierung. Insbesondere bei einem Alterskapitalbezug ist aber das fiskalische Umfeld genau zu prüfen. Aufgrund des Vorsorgereglements können sich die Versicherten ab Alter 58 bis Alter 70 ganz oder teilweise pensionieren lassen. Eine Reduktion des Arbeitspensums um mindestens einen Drittel berechtigt zum Bezug der entsprechenden Altersleistung. Das Angebot scheint in unternehmerischen Kreisen einem breiten Bedürfnis zu entsprechen. Bereits mehr als 750 Unternehmen mit über 2500 Versicherten haben sich der Sammelstiftung angeschlossen. Der Trend ist ungebrochen: Im vergangenen Jahr wurde ein Vermögenszuwachs um 200 Mio. auf 960 Mio. Franken erzielt, der stärkste Anstieg in der nunmehr 13-jährigen Geschichte der Stiftung. Der Wunsch nach mehr Freiheit und Mitbestimmung in der beruflichen Vorsorge ist nicht mehr aufzuhalten. In den nächsten Jahren ist mit einer weitergehenden Flexibilisierung und Individualisierung zu rechnen.
UNTERNEHMERFORUM< l UZ
l Nr. 4 l 2013 l 57
D E R S TA N D A R D S W I S S G A A P F E R H AT S I C H A U F D I E B E D Ü R F N I S S E V O N K M U A U S G E R I C H T E T
Rechnungslegungsrecht umsetzen Der Schweizer Bundesrat hat das neue Rechnungslegungsrecht auf den 1. Januar 2013 in Kraft gesetzt. Diese werden in der «Verordnung über die anerkannten Standards zur Rechnungslegung VASR» abschliessend aufgeführt. Die Swiss GAAP FER gehören dazu.
TEXT DR. DANIEL SUTER
Zusätzlich zur Jahresrechnung nach dem revidierten Obligationenrecht OR müssen mit Eigenkapital kotierte Unternehmen, Genossenschaften mit mindestens 2 000 Genossenschaftern, zur ordentlichen Revision verpflichtete Stiftungen und Unternehmen, deren Minderheiten dies verlangen, eine Jahresrechnung nach einem anerkannten Standard erstellen. Diese Pflicht kann gegebenenfalls durch das Erstellen einer Konzernrechnung nach anerkanntem Standard erledigt werden. Dazu ist derselbe Kreis von Unternehmen wie oben erwähnt von Gesetzes wegen auch verpflichtet. Anerkannte Standards versprechen, dass eine so erstellte Jahres- oder Konzernrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage («true and fair view») vermittelt. Der nationale Standard Swiss GAAP FER hat sich auf die Bedürfnisse kleiner und mittelgrosser Unternehmen KMU ausgerichtet. Das Konzept der Swiss GAAP FER ist modular aufgebaut und differenziert nach der Unternehmensgrösse: Kleine Organisationen müssen lediglich das Rahmenkonzept und die sogenannten Kern-FER (FER 1 bis 6) anwenden. Zur Definition von «kleinen Organisationen» zieht die Fachkommission die Kriterien des alten OR bezüglich der Bestimmung der eingeschränkten Revision (Bilanzsumme CHF 10 Millionen, Umsatzerlöse CHF 20 Millionen und 50 Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt) heran. Für mittelgrosse Organisationen gelten 13 weitere FER. Für Unternehmensgruppen kommt FER 30 für die Konzernrechnung und für kotierte Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2015 FER 31, eine Ergänzende Fachempfehlung, hinzu. Hohe Akzeptanz in der Schweizer Wirtschaft Die Praxis zeigt, wie sehr die Schweizer Wirtschaft die Swiss GAAP FER schätzt. Im «Domestic Standard» der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange wenden 43 von 70 Unternehmen Swiss GAAP FER an.Bezogen auf alle börsenkotierten Unternehmen machen die FER-Anwender rund ein Fünftel aus. Die Vorteile der Swiss GAAP FER liegen auf der Hand: Sie
KLAUSUR SWISS GAAP FER: Für leitende Angestellte und Firmeninhaber aus den Bereichen Treuhand, Wirtschaftsprüfung und Rechnungswesen/Controlling. Vertiefung Revisionsthemen Prüfungsplanung, Prüfungsdurchführung, Dokumentation, Qualitätssicherung, Revisionsaufsicht, Rechtsfragen, neues Rechnungslegungsrecht etc. KLAUSUR EINGESCHRÄNKTE REVISION: Für Fachleute aus den Bereichen Treuhand und Wirtschaftsprüfung, welche eingeschränkte bzw. ordentliche Revisionen durchführen. Vertiefung Revisionsthemen Prüfungsplanung, Prüfungsdurchführung, Dokumentation, Qualitätssicherung, Revisionsaufsicht, Rechtsfragen, neues Rechnungslegungsrecht etc.
Der nationale Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER hat sich auf die Bedürfnisse kleiner und mittelgrosser Unternehmen KMU ausgerichtet. Das Konzept der Swiss GAAP FER ist modular aufgebaut und differenziert nach der Unternehmensgrösse.
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sind überschaubar, anwenderfreundlich und stark an Prinzipien ausgerichtet. Sie sind der richtige Standard für KMU, die vorwiegend in der Schweiz tätig sind. Der grösste Nachteil der Swiss GAAP FER liegt darin, dass sie international kaum bekannt sind, was den Zugang zum internationalen Kapitalmarkt erschwert. Der Zugang zu Fremdkapital – auch internationalem – steht offen. Banken verlangen in der Regel eine bestätigte Jahresrechnung mit einer «true and fair view». Mehr Offenlegung für börsenkotierte Unternehmen Die Forderung nach mehr Transparenz in der Offenlegung hat die Fachkommission mit Blick kotierte Unternehmen aufgenommen. Sie hat eine neue Fachempfehlung erarbeitet und auf den 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Sie sieht unter anderem die Erfassung aktienbezogener Vergütungen als Aufwand und eine Segmentberichterstattung vor. Der modulare Aufbau der Swiss GAAP FER erlaubt eine solche
Ergänzung, von der alle anderen Unternehmen nicht tangiert sind. Die zusätzliche Regelung ist auch vor einem globalen Hintergrund zu sehen. Aufgrund der internationalen Verknüpfung ist die SIX Swiss Exchange eine Verpflichtung für qualitativ hochstehende Standards eingegangen. Die Diskrepanz zwischen international anerkannten Standards und Swiss GAAP FER darf nicht zu gross werden, damit sich die Schweizer Börse auch weiterhin einen nationalen Standard «leisten» kann.
DER AUTOR: Dr. Daniel Suter, dipl. Wirtschaftsprüfer, Partner bei PricewaterhouseCoopers AG, Mitglied des Fachausschusses und der -kommission Swiss GAAP FER, Lehrbeauftragter der Universität Zürich.
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K M U S W I S S V E R A N S TA LT U N G E N 12.04.2013 KMU SWISS Golf; Die Golfturniere werden im April erÜffnet! Erleben Sie spannende und garantiert unvergessliche Golfurniere mit uns. Jeder Spieler gewinnt einen Preis, denn jeder soll ein Gewinner sein! 16.05.2013 KMU SWISS Forum; Mut-Glaube-Veränderung: Megatrends Haben Sie Mut zur Veränderung, wecken Sie den Individualisten in Ihnen, wagen Sie sich Neues, beobachten Sie Trends und entfalten Sie Ihre Kreativität anhand der spannenden Präsentationen unserer Referenten! Sichern Sie sich bereits heute einen Platz und seien Sie dabei!
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10 FRAGEN AN l UZ
l Nr. 4 l 2013 l 59
MONICA FISCHER
Vom Postmädchen zur Unternehmerin 1. Warum sind Sie Unternehmerin geworden? Meine Kindheit war geprägt durch die schwere Krankheit meiner Mutter. Ich habe bereits als Kind lernen müssen, mich selber zu organisieren und zielstrebig und lösungsorientiert «etwas zu unternehmen». Zwangsläufig standen dadurch immer der Mut, die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und die eigene Optimierung im Zentrum meines Lebens. Der Kern des Unternehmertums durfte ich also schon sehr früh ausleben und wurde durch den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten belohnt. Im 2004 hat mich mein ältester Sohn mit dem Logo für mein Beratungsunternehmen überrascht. Seither freue ich mich, Menschen und Organisationen im FORTSCHRITT und RÜCKBLICK zu begleiten. 2. Wenn nichts unmöglich wäre, was wäre Ihr Traumjob? In meiner Arbeit als Inhaberin von FISCHER Consulting entfaltet sich meine Berufung und ich kann meine jahrelangen Erfahrungen und mein breitgefächertes Wissen ein- und umsetzen. Die unterschiedlichen Frage- und Projektstellungen beinhalten für mich einen sehr grossen Befriedigungseffekt, sodass ich mich in meiner Vorstellungskraft gar nicht mit dem Unmöglichen auseinandersetzen muss. 3. Was mögen Sie nicht an Ihrer Branche? Wie in jeder Branche ist der Markt hart umworben und die Leistungsnachfragen und -angebote sind mehrheitlich identischer Natur. Letztendlich geht es aber immer um Menschen und Vertrauen. In der Beratungsgilde ist die Tatsache, dass Menschen ein Unternehmen ausmachen, sicherlich noch deutlicher erkennbar. Darin für das eigene Unternehmen die Differenzierungsrichtung zu finden ist anspruchsvoll und setzt eine hohe Glaub-
den konnte. Heute ist dieses Schweizer KMU wieder nachhaltig auf Wachstumskurs. 5. Was war Ihr grösster Fehlentscheid? Gravierende Fehlentscheidungen gab es eigentlich nie, sondern eher verpasste Chancen. Eine davon ist sicherlich, dass ich nie längere Auslandaufenthalte gemacht habe. 6. Welche Persönlichkeit hätten Sie schon immer einmal gerne getroffen? Königin Beatrix der Niederlande, weil ich sie eine bemerkenswerte und sympathische Frau finde. Weder die Politik noch die zahlreichen Schicksalsschläge, haben ihr die Herzlichkeit und den Edelmut geraubt. MONICA FISCHER Unternehmen: FISCHER Consulting | HR Services & Management Advisory, Küssnacht am Rigi, www.fischer-hrservices.ch Position: Inhaberin Erster Job: Postmädchen bei der Ringier AG in Zofingen. Werdegang: Psychologisch/Medizinische Beratung, Mandatsleitung Kaderselektion, Geschäftsführung Personalund Unternehmensberatung. Ausbildung: Studienrichtungen: Psychologie, Management, Personal & Führung. Liebste Hobbies: Wandern, Lesen, Kurzreisen. Zivilstand: Single
8. Wie erholen Sie sich vom Stress? Als unternehmende Managerin verfüge ich über ein prioritätengesetztes Zeitmanagement. Ich bin gerne gedanklich und örtlich unterwegs. Die Zentralschweiz ist ein Natur-Schlaraffenland und erfüllt dadurch umfassend meine Bedürfnisse als «Tankstelle». 9. Was zeichnet die Schweizer Wirtschaft aus? Zusammenhalt, Innovation, Qualität, Glaubwürdigkeit und ein hohes Wertverständnis.
würdigkeit und ein absolut authentisches Denken und Handeln voraus. Wichtig finde ich in jeder Branche, dass Projekte nur angenommen werden sollten, wenn im Nachhinein für den Auftraggebenden und die im Prozess involvierten Persönlichkeiten eine bessere Ausgangslage oder Sachlage resultiert. 4. An welches Ereignis in Ihrer Karriere erinnern Sie sich am liebsten? In einem Projekt HR-Leitung ad interim, wo gemeinsam mit der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat der finanzielle und personelle Turnaround erreicht wer-
7. Worüber können Sie sich ärgern? Wenn VERTRAUEN missbraucht wird, um daraus einen eigenen Profit zu generieren.
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10. Was wünschen Sie sich für die Schweiz? Dass sie selbstbewusst(er) für ihre Ideale einsteht und sich trotz der Globalisierung immer wieder der eigenen Kultur treu bleibt, die inneren Werte pflegt und sich über die Hilfsbereitschaft hinaus auch die Bedürfnisse des eigenen Volkes vor Augen hält.
IMPRESSUM UnternehmerZeitung: 7. Jahrgang (19. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren, Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, info@unternehmerzeitung.ch Herausgeber: Remo Kuhn, kuhn@ swissnews.ch Verlagsleitung: Jonas Hugentobler, hugentobler@ unternehmerzeitung.ch Redaktion: Steffen Klatt, klatt@unternehmerzeitung.ch; Peter Blattner, blattner@ unternehmerzeitung.ch; Salome Kern, kern@ unternehmerzeitung.ch; Fabia Bernet, bernet@ unternehmerzeitung.ch Layout und Produktion: Bruno Strupler, print@ unternehmerzeitung.ch Mitarbeit an dieser Ausgabe: Anette Behringer, Christian Bühlmann, Pius Bumann, Gregor Dossenbach, Fredy Gilgen, Denis Grigorescu, Alfred Kuhn, Stefanie MeierGubser, Daniel Schriber, Klaus Stapel, Ruedi Stricker, Rudolf Strahm, Daniel Suter, Rudy Verhaelen, Benedikt Vogel, Stefan Vogler, Nena Weibel, Hans Friedrich Witschel Anzeigen: Maureen Malhis, malhis @ unternehmerzeitung.ch, Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung, Postfach, 8952 Schlieren Zürich, abo@ unternehmerzeitung.ch, Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2012: 44 818 Exemplare Druck: NZZ-PRINT, Schlieren, Zürich; Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen keine Haftung übernommen Die Unternehmer Zeitung ist Medienpartner von: SVC SwissVentureClub/SVC Unternehmerpreis, sivg Schweiz. Institut für Verwaltungsräte, SVSM Schweiz. Vereinigung für Standort-Management, SwissCleantech.ch, UnternehmerForum Schweiz, Schweizer KMU-Tag, KMUSwissEvent, OSEC BusinessNetwork, EnAW Energie-Agentur der Wirtschaft, ICT Berufsbildung Schweiz, Suisse EMEX, Award Corporate Communications®, Fachhochschulen Nordwestschweiz FHNW. Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem: SWISS NEWS, The international Magazine of Switzerland; ATTIKA, das Zürcher Magazin; SWISS-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung: VR-Praxis und BUSINESSCLASS
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l Nr. 4 l 2013
UZ l BÜCHER
Gut zu wissen S TAT I S T I S C H E S J A H R B U C H D E R S C H W E I Z 2 0 1 3 Wie jedes Jahr seit 1981 veröffentlichte das Bundesamt für Statistik auch 2013 wieder das Statistische Jahrbuch der Schweiz. Auf den beinahe 600 Seiten werden die wichtigsten Themen der Schweiz wie Bevölkerung, Volkswirtschaft oder Bildung behandelt. Erstmals findet der Leser ein Kapitel mit Vergleichen mit statistischen Daten aus der Vergangenheit. Das Jahrbuch wird grundsätzlich zweisprachig geschrieben – deutsch und französisch – ein Kapitel ist allerdings in italienischer Sprache und eines in Englisch. Der Leser kann sich über
Konrad Zuse und die Schweiz, Herbert Bruderer, Oldenburg Verlag, 224 Seiten, broschiert,CHF 52.90 ISBN 978-3-258-07749-9
Anständig Karriere machen, Martin Wehrle, Orell Füssli 240 Seiten, broschiert CHF 19.90 ISBN 978-3-280-05460-4
alle relevanten Zahlen und Statistiken informieren. Interessante Fakten Der bevölkerungsreichste Kanton ist mit fast 1 400 000 Einwohnern noch immer der Kanton Zürich, Appenzell Innerrhoden ist mit 15 743 Einwohnern der kleinste Kanton. Das jährliche Bruttoeinkommen eines Schweizers liegt bei 81 900 Franken. Die Statistik aus dem 2011 zeigt, dass in der Schweiz wohnhafte Ausländer nur 70 500 Franken pro Jahr verdienen. Das Buch zeigt weiter, dass es
Konrad Zuse und die Schweiz Es ist Wenigen bekannt, dass der Computerpionier Konrad Zuse am Entstehen einer Informatik-Kultur in unserem Land wesentlich beteiligt war. Herbert Bruderer hat die verstreuten Dokumente seines Wissens zusammengetragen und daraus ein Buch gemacht, das viele Fragen aus der Welt der Informatikgeschichte beantwortet wie: Wer hat den Computer erfunden? Er erzählt von der Frühgeschichte und präsentiert eine Bibliografie zur weltweiten Informationsgeschichte. Beschrieben werden die historischen Computer M9 der Zuse KG und der erste Schweizer Transistorrechner Cora von Contraves. Anständig Karriere machen Hand aufs Herz, arbeiten Sie in einer Firma, in der alles stimmt? Oder wird gelogen, die Mitarbeiter wie Fussabtreter behandelt, die Kollegen gegenseitig auf einander gehetzt? Warum in einer solchen Firma bleiben? Man gedeiht nur, wenn sich die eigenen Werte mit denen der Firma vereinbaren lassen. Der Autor zeigt, wie man «anständig» Karriere machen und oben bleiben kann, Dass man seine eigene Meinung vertreten muss und die individuellen Stärken einbringt. Zum Erfolg gehören zwei: ein Mitarbeiter, der Karriere machen will und eine Firma, die ihm dies gewährt.
Die Lust normal zu sein Maria Schorpp, Orell Füssli, 192 Seiten, broschiert, CHF 19.90 ISBN 978-3-280-05464-2
Stark im Vertrieb Christian Belz, SchäfferPoeschel Verlag, 167 Seiten, gebunden CHF 49.95 Foto: Bilderbox.de / zVg
ISBN 978-3-7910-3209-2
im 2011 schweizweit sieben Streiks gab. Das sind vier mehr als im 2010. Insgesamt gingen so 4090 Arbeitstage verloren. Die Lebenserwartung steigt weiter an. Bei Geburt erwarten einen Mann durchschnittlich 80,3 Lebensjahre, bei Frauen sogar 84,7 Lebensjahre. Das Gesundheitswesen kostete im 2010 rund 62,5 Milliarden Franken. Der grösste Anteil also 46,3 Prozent tragen die Regimes der Sozialen Sicherheit, private Haushalte bezahlen mittels Krankenversicherung und Bezahlung von Leistungen nur 25,1 Prozent.
Die Lust normal zu sein «Holt mich hier raus» wollen wir wirklich alle berühmt und einzigartig sein, wie es das Klatschspaltenleben der A-Z-Promis suggeriert? Oder geht das auf die Nerven? Die Autorin will zeigen, warum es sich lohnt, normal zu sein. Selbstinszenierung ist angesagt, Anderssein ist Trend. Die Öffentlichkeit ist längst privat. Paris Hiltons Reality Show ist kein Massstab für die Erfüllung. Dank seines gesunden Menschenverstands kann ein «nobody» bodenständiges Leben mit Inhalten statt Modeerscheinungen füllen. Stark im Vertrieb Der Autor des vorliegenden Werkes ist überzeugt, dass nur bewegen kann, wer wichtige Themen aufgreift und im Einerlei des Alltags ausbricht. Welche Aktivitäten bieten die grösste Wirkungskraft für den Verkaufserfolg? Diese Frage entscheidet über den Erfolg eines Unternehmens. Immer weniger Ressourcen stehen zur Verfügung, um die stets komplexer werdenden Aufgaben im Vertrieb zu bewältigen. Belz identifiziert die elf zentralen Hebel für ein erfolgreiches Verkaufsmanagement. Es geht darum, die Verkaufsinitiative zurückzugewinnen, wie man über «Touch Points» mit Kunden führen und Customer Care Centers aufbauen kann.
KAPITALMARKT l UZ
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400`000. Filialen oder Hauptgeschäft können auch einzeln erworben werden. Preis ist Verhandlungssache. Pflanzenschutzmittelfirma (2264) Verkauf oder Geschäftsführung auf selbstständiger Basis einer Pflanzenschutzmittelfirma. Es handelt sich um eine Aktiengesellschaft mit eigenen Registrierungen. Zweck: Handel von Pflanzenschutzmitteln und verwandten Produkten, sowie erbringen von technischen, wissenschaftlichen und kommerziellen Dienstleistungen auf diesem Gebiet. Handwerks- und HandelsUnternehmen (2464) Unsere Mandantin ist ein regional tätiges Unternehmen im Kanton St. Gallen. Das Unternehmen ist erfolgreich im Bereich Handwerk, Montage und Handel tätig. Das Unternehmen verfügt über einen soliden, langjährigen Kundenstamm aus Gewerbe, Privaten und öffentlicher Hand. Unsere Mandantin bietet einem engagierten Handwerker/Unternehmer oder einem technisch begabten Kaufmann ein solides Einkommen mit Ausbaupotential. Mit der Unterstützung von neun erfahrenen Mitarbeitern erzielt das Unternehmen einen Umsatz von rund CHF 1.8 Mio jährlich.
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Zum Kauf gesucht Treuhand (2472) Wir betreuen mehrere Kaufinteressenten, welche durch den Kauf einer Treuhandfirma oder allgemeine beratende Dienstleistungen im Umfeld der Unternehmens-
führung den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit vollziehen möchten.
Mechanische Bearbeitung (2471) Gesucht wird ein Lohnfertigungsbetrieb für zerspanende Bearbeitungen aus allen Branchen: Medizintechnik, Industrie allgemeine, HLK, Werkzeugbau etc.
Beteiligung Grundnahrungsmittelbranche (1695) Das gesuchte Unternehmen sollte in der Produktion und / oder Verarbeitung von Grundnahrungsmittel tätig sein und über Innovationsund Entwicklungspotenzial in dieser Branche verfügen. Auch Wachstums- und TurnAround-Situationen werden gerne geprüft. Unsere Klienten wollen sich finanziell und auf strategischer Ebene engagieren, die operative Leitung wird nicht angestrebt. Nachfolger Elektronikunternehmen gesucht (1630) Unsere Mandantin, eine erfolgreiche Unternehmung im Bereich der Mess-, Steuerund Regeltechnik sucht im Raum der deutschsprachigen Schweiz einen Betrieb mit 20 - 50 Mitarbeitern zur Übernahme. Suchen Sie einen kompetenten, marktorientierten Partner oder Käufer zwecks Übernahme Ihrer Geschäftsaktivitäten? Unsere Mandantin ist an einer Beteiligung oder am Erwerb einer Unternehmung interessiert. Auch wäre eine Übernahme von Firmenteilen oder Produktegruppen denkbar.
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UZ l DAS LETZE
DEREGULIERUNG
Einfacher, klarer, gerechter . . . Die Schweiz steckt in einer beispiellosen Deregulierungskampagne von inzwischen zwanzig Jahren Dauer. Im Fernsehstudio geht es hoch zu und her. Ein nervöser Moderator gibt jedem Diskussionsteilnehmer Gelegenheit, seine Ansicht in einem letzten Statement von sechzig Sekunden Dauer darzulegen:
VON RUEDI STRICKER
H O L Z E R , C V P Alle sind gefordert, wir müssen das Pro-
blem ganzheitlich lösen. Aber dass ausgerechnet unsere hart geprüfte Branche auf ihren bewährten Sondersatz bei der Mehrwertsteuer verzichten soll, kann doch nicht die Lösung sein. Damit schaffen wir nur neue Ungerechtig...
mal mehr daran erinnern, dass wir jeden zweiten Franken im Ausland verdienen. Wir kämpfen mit einem Währungsproblem und können nicht hinnehmen, dass uns dahergelaufene Vertreter von ewiggestrigen Subventionsjägern jetzt auch noch die Exportrisikogarantie zusammenstreichen . . .
BERWEGER, FDP (fällt Holzer ins Wort) Heiliger St. Flo-
rian, macht doch endlich eure Hausaufgaben. Ihr leidet unter Strukturschwäche, ihr investiert nicht, ihr zahlt lausige Löhne, Wertschöpfung kann man nicht mit Steuererleichterungen kompensieren! MODERATOR Bitte, meine Herren, so geht
das nicht. Herr Holzer, Sie haben das Wort . . .
GRISIGER, LIB. Wo würden Sie denn deregulieren, Herr
Berweger? BERWEGER, FDP Bei der Mehrwertsteuer mit einem Ein-
heitssatz von sechs Prozent auf alle Inlandleistungen. Und mit einer Flat Tax . . . HOLZER, CVP Oh je, das auch noch. Die Bierdeckelsteuer. Wie lange wollen Sie diese Schnapsidee noch aufbrühen?
H O L Z E R , C V P (an Berwerger
gerichtet): Wer hat denn damals neue Strassen verlangt mit der Begründung, dem Tiefbau gehe es schlecht? Sind Sie nun liberal oder nicht? Oder kann man Sie als Kantonsrat dossierweise für Abstimmungen mieten? BERWEGER, FDP Wir reden hier über Deregulierung und nicht über den Liberalismus, von dem Sie sowieso nicht viel verstanden haben. Aber wenn Sie unbedingt die harte Tour haben wollen, reden wir doch über Ihr Verwaltungsratsmandat bei . . . MODERATOR Also bitte, darf ich Sie auf die Regeln aufmerksam machen. Liebe Zuschauer, wir sind am Ende unserer Runde zum Thema Deregulierung und werden nun von Frau Grisiger hören, was sie zusammenfassend zu ihrer Position . . .
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RUEDI STRICKER
MODERATOR Wir haben inzwischen massiv überzogen, und Herr Kummer hat noch keinen Satz gesagt . . . BERWEGER, FDP Das ist auch nicht nötig. Seit die Sozialistische Einheitspartei auch noch das Kinderhüten regeln will, wissen wir, wie diese Köpfe verdrahtet sind. KUMMER, SP Die Abschaffung der unsozialen Mehrwertsteuer wäre ein Riesenbeitrag an die Deregulierung. Als Kompensation schlagen wir eine neue Reform der Unternehmensbesteuerung vor, aber diesmal auf die richtige . . . BERWEGER, FDP . . . heute bleibt uns wohl nichts erspart.
Wenn es nach Euch Kommunisten ginge, könnte sich kein Industriebetrieb mehr finanzieren. Wem verdanken wir die komplizierte Sozialgesetzgebung, die keine Sau mehr durchblickt und die uns alle auszehrt? Wie wäre es, wenn wir . . . K U M M E R , S P . . . passen Sie auf, was Sie sagen. Ihre
Freunde in der Finanzbranche, die an den Vorsorgegeldern ganz gut verdienen, haben keine grosse Freude an Ihnen . . .
G R I S I G E R , L I B . Danke. Als konsequente Förderin der Subjektförderung bin ich grundsätzlich für die Gleichbehandlung jeglicher Wirtschaftsleistung. Es ist doch sinnlos und asozial, einem Geldsack einen Teil des Konsums zu subventionieren, weil kinderreiche Familien auf einen tiefen Brotpreis angewiesen sind. Aber aus pragmatischen Überlegungen würde ich doch sagen . . .
GRISIGER, LIB. Absolut richtig. Wir haben hier Umverteilungsmechanismen von Arm zu Reich geschaffen, ohne dass irgendjemand das wollte . . . B E R W E G E R , F D P Frau Grisiger, damit meinen Sie aber nicht die Sechszimmerwohnung, die Sie gemeinsam mit Ihrem Lebenspartner vom Sozialamt so günstig mieten?
HOLZER, CVP (unterbricht) genau, Frau Grisiger, diese
GRISIGER, LIB. . . . das geht Sie einen . . .
blöde, künstliche Gleichmacherei auf dem Buckel von . . . Der Autor ist Inhaber der Beratungsfirma Stricker Consulting in Speicher AR. www.stricker-consulting.ch
MODERATOR Frau Grisiger, Sie sind unterbrochen wor-
MODERATOR Frau Grisiger, meine geschätzten Herren, vielen Dank für das Gespräch.
den, und ich würde gern . . . LIEBE ZUSCHAUER Herzlichen Dank fürs Dabeisein. Ich B E R W E G E R , F D P Genau, jetzt bin ich dran. Diesen
Schwachsinn haben sich unsere Zuschauer lange genug angehört. Als Vertreter der Exportindustrie darf ich ein-
hoffe, dass unser Beitrag endlich Klarheit über die anstehenden Massnahmen geschaffen hat. Ich übergebe an meine Kollegen von der Tagesschau.
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