Dlv storebook15

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2015

Store book Alle Rechte vorbehalten.

Dies ist eine Leseprobe

Kontaktieren Sie uns, falls Sie das PDF weiter verwenden mรถchten: info@callwey.de



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Inhalt

Vorwort

4

Hinweise für die Leser

5

Retail- und Shopfitting-Trends 2015

Eine Reise ohne Wiederkehr Die Projektübersicht im Detail

Chorus Line

10 19

Projekte aus den Branchenbereichen

Warenhaus, Shopping Center, Travel Retail, Kosmetik, Parfümerie, Optik, Schmuck, Haushalt, Auto Projekte aus den Branchenbereichen

Lebensmittel, Bäckerei, Take-Away, Café

20 68

Projekte aus den Branchenbereichen

Schuhe/Leder/Accessoires, Sport, Outdoor, Betten, Heimtex, Wäsche

104

Projekte aus dem Branchenbereich

Mode 160 Trends

Shop-Beleuchtung

224

Böden 230 Shop Events 2015

238

Shopfitting Partner 2015

242

Impressum 248


4

Vorwort

Das STORE BOOK hat die erste große Hürde genommen. Die Premiere

einige besonders attraktive Projekte aus dem Lebensmittelbereich,

zur EuroShop – STORE BOOK 2014 – war dank des großen Interesses

wie zum Beispiel der Jelmoli Food Market in Zürich. Überhaupt freut

der Leser und Partner erfolgreich. Stellvertretend dazu das State-

es uns, dass die Schweiz diesmal mit mehreren sehenswerten Stores

ment von Marc Ramelow, einem „Platzhirsch” mit einigen attrakti-

präsent ist.

ven Häusern im Norden Deutschlands: „Ihr Buch unterscheidet sich maßgeblich und wohltuend von anderen deutschen Publikationen,

Für die Herausgabe des STORE BOOK ist der Deutsche Ladenbau-

da die Auswahl sehr branchenübergreifend erfolgte. Das erscheint

Verband (dlv - Netzwerk Ladenbau) eine ideale Plattform. Die neu-

uns im Hinblick auf den zunehmenden Wettbewerb für den statio-

trale Position dieses erfolgreichen Branchenverbandes und seine

nären Handel richtungsweisend. Damit können wir alle aus anderen

glaubwürdige Verankerung in der deutschen Handelslandschaft sind

stationären Formaten lernen.”

ebenfalls gute Voraussetzungen. Für das STORE BOOK 2015 hat der dlv in eine eigene „Landing-Page” investiert, die den Prozess der

Solches Lob ist uns Ansporn und Verpflichtung. Für das STORE BOOK

Einreichungen und Bewertungen nicht nur wesentlich erleichtert

2015 haben wir das Konzept der branchenübergreifenden Darstel-

hat, sondern für alle Beteiligten auch transparent macht. Die neu-

lung sehenswerter Läden konsequent weitergeführt. Damit ist der so

erliche Unterstützung durch das EHI Retail Institute sowie den vmm

wichtige „Blick über den Zaun” gewährleistet – zu verschiedenen Be-

(Europäischer Zentralverband Visuelles Marketing Merchandising) ist

triebstypen, Formaten und Branchen, aber auch in die Handelsland-

eine große Ehre für uns.

schaft verschiedener Länder. Die Jury hatte die Qual der Wahl aus über 200 eingereichten Projekten, sprichwörtlich von A bis Z – vom

Der Zukunft von Handel und Ladenbau widmet sich der einleitende

australischen Kosmetik-Label Aesop bis zum zweiten stationären An-

Trendartikel „Eine Reise ohne Wiederkehr”. Darin wird einmal mehr

ker des Online-Riesen Zalando. Ausgewählt wurden schließlich 43

deutlich, dass es auch künftig stationäre Läden geben wird, diese

Projekte aus 8 Ländern, die in diesem Buch auf jeweils 4 bzw. 6 Seiten

aber in vielen Bereichen anders aussehen werden als heute und mit

dargestellt werden. Die Bandbreite reicht dabei vom 32 m² kleinen

der digitalen Welt verknüpft sein sollten. Um dem Anspruch STORE

Mode-Laden bis zum 15 000 m² großen Fashion Department Store.

BOOK 2015 ebenfalls gerecht zu werden finden Sie in diesem Buch (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Informationen über wichtige Re-

Einige interessante Details aus den eingereichten bzw. ausgewählten

tail- und Shopfitting-Events des Jahres. Außerdem bieten wir Ihnen

Projekten lassen Rückschlüsse auf die Entwicklung des Handels gene-

eine Zusammenstellung potentieller Partner bei Ladeninvestitionen.

rell zu. Aus der großen Anzahl der deutschen Projekte fällt der hohe

Einen Teil davon haben wir zu Trends aus Detaildisziplinen des Shop

Anteil an Beispielen aus dem mittelständischen Bereich auf. Viel-

Design und des Shopfitting-Business befragt – ein neuer, zusätzlicher

leicht kann man ja schon von einer „Renaissance der Platzhirsche”

Service für unsere Leserinnen und Leser.

sprechen, zumindest aber haben einige renommierte Unternehmen maßgeschneiderte Antworten auf die digitalen Herausforderungen

Bedanken möchte ich mich bei einigen „Wegbegleitern” dieses

gefunden. Auf der anderen Seite scheinen einige der großen Sys-

Buches. Angela Krause und ihr Team vom dlv haben wieder einmal

temanbieter zu schwächeln. Das trifft auf jeden Fall auch auf Bran-

hervorragende Arbeit geleistet. Vor allem hat der dlv auch in die

chen wie den Buchhandel und die Unterhaltungselektronik zu. Eher

Einrichtung der „Landing Page” inhaltlich und finanziell investiert.

die Ausnahme als die Regel sind noch Projekte mit deutlich sichtba-

Unser renommierter Verlagspartner, der Münchner Callwey Verlag,

rer Verknüpfung stationärer mit digitalen Konzepten. Auffallend sind

hat mit Gunnar Brand einen in Architektur-Fragen sehr kompetenten


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Projektleiter zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit mit unse-

besonders kompetente Beraterin anbieten konnten. Durch ständige

rer Lektorin, Kerstin Gojan-Dietz, war gleichermaßen professionell

Weiterentwicklung, attraktive Gestaltung und nicht zuletzt durch

wie unterhaltend. Das Buch profitiert auch von der Unterstützung

sehenswerte Projekte soll das STORE BOOK auch künftig eine erst-

von Experten wie Michael Gerling, Claudia Horbert (beide EHI Retail

klassige Plattform zur wirkungsvollen Präsentation von Leistungen

Institute) und Klaus Lach (vmm) und Prof. Rudolf Schricker (Hoch-

im Bereich von Ladeninvestitionen sein.

schule Coburg). Nicht zuletzt gilt unser Dank unseren Lesern aus verschiedenen BeUnd auch in diesem Jahr: Was wäre ein STORE BOOK ohne sehens-

reichen – Handelspraktiker, Marketing-Profis, Architekten, Designer,

werte Läden? Deshalb einen herzlichen Dank an die zahlreichen Ein-

Bauherren und Ladenbau-Experten aus verschiedenen Disziplinen.

reicher von Projekten und die Arbeit, die sie sich dabei gemacht ha-

Möge Ihnen das STORE BOOK auch künftig ein interessanter Weg-

ben. Leider konnten wir wegen der großen Anzahl der eingereichten

begleiter sein.

Beiträge nur knapp ein Viertel tatsächlich berücksichtigen. Besten

Ihr Reinhard Peneder

Dank an unsere Inserenten, denen wir diesmal mit Regula Wirth eine

Hinweise für die Leser Die in diesem Buch ausführlich – auf mindestens 4 Seiten – vorge-

(vmm), Reinhard Peneder (Autor) und Prof. Rudolf Schricker (Hoch-

stellten 43 Projekte sind eine Auswahl an etwa 200 eingereichten

schule Coburg) zusammen.

Beiträgen. Zur Einreichung aufgerufen hatten der Callwey-Verlag und der dlv, wobei die Einreichung jedermann offen stand. Die Bei-

Aus den Inhalten aller eingereichten Projekte wurden Trends für das

träge sind nach Branchenbereichen und Branchen, innerhalb der

Jahr 2015 abgeleitet, die im Artikel über Retail- und Shopfitting-

Branchen alphabetisch, gereiht. Die Aufnahme erfolgte nach den

Trends (siehe Seiten 10 bis 13) eingeflossen sind.

Kriterien Projekt-Attraktivität (hinsichtlich Laden-Architektur, Visual Merchandising, Shop Design) und Qualität der eingereichten Un-

Eine Auswahl der für das Retail- und Shopfitting-Business wichtigen

terlagen (insbesondere Fotos). Berücksichtigt wurde auch, ob das

Termine im Jahr 2015 ist ebenfalls Bestandteil des STORE BOOK 2015.

jeweilige Projekt einen Beitrag zur Komplettierung des Länder- und

Genannte sind einschlägige Messen, Kongresse, Foren und Seminare

Branchenmix leisten kann. Zugelassen waren Projekte ab einem Er-

sowie andere relevante Events.

öffnungsdatum Oktober 2013 bis Herbst 2014. Angestrebt war eine branchenübergreifende Auswahl von Top-Läden mit Schwerpunkt

Eine Übersicht über potentielle Partner bei Shop-Investitionen run-

Deutschland und einer ergänzenden Auswahl internationaler Top-

det das Buch ab. Die Auswahl geht dabei über die bei den Projektein-

Projekte.

reichungen genannten Unternehmen weit hinaus. Genannt werden Unternehmen aus dem Bereich Ladenbau sowie begleitender Diszi-

Grundlage der definitiven Auswahl war die elektronische Bewertung

plinen und Gewerke wie Beleuchtung, Bodengestaltung, Visual Mer-

durch den Experten-Beirat. Dieser Experten-Beirat setzte sich aus

chandising sowie Architekten, Shop Designer, Branding-Agenturen

Claudia Horbert (EHI Retail Institute), Angela Krause (dlv), Klaus Lach

und Planer.


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Der Gemeinschaftsstand des dlv – Netzwerk Ladenbau auf der EuroShop in Düsseldorf war ein gesuchter Treffpunkt bei der weltgrößten Ladenbau-Messe. Dort feierte auch das STORE BOOK Premiere.

Retail- und Shopfitting-Trends 2015

Eine Reise ohne Wiederkehr Es war ein spannendes Jahr, der Zeitraum von der EuroShop 2014 bis zur EuroCIS 2015. Das Verkaufsflächenwachstum ist endgültig zum Stillstand gekommen. Karstadt segelt unter neuer Flagge und weiterhin unberechenbaren Winden. Neue Namen und Formate haben die Bühne betreten – etwa Uniqlo oder das Bikini Center in Berlin. Die Hauptstadt war mit der Mall of Berlin auch Schauplatz der spannendsten Shopping Center-Eröffnung des Jahres. Und vor allem: Die Digitalisierung des Handels ist zu einer Reise ohne Wiederkehr geworden.


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Mit diesen und anderen Begriffen müssen Retailer und Shopfitter leben lernen.

Seit vielen Jahren ist der private Konsum eine tragende Säule der

überwiegend onlinebasiert. Im Modehandel sind es sogar schon

wirtschaftlichen Entwicklung. Das hat sich bis zum Spätsommer 2014

rund 25 %. Tendenz jeweils deutlich steigend. Fast bei jedem Han-

nicht geändert. Seitdem zeigt auch das Konsumklima, angesteckt

delskongress, in jedem zweiten Leitartikel der Retail-Publikatio-

von der allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Verunsiche-

nen steht das Thema Digitalisierung im inhaltlichen Mittelpunkt. In

rung, Schwächetendenzen. Besonders deutlich eingebrochen sind

seinem Leitartikel „Ohne Alternative” beklagt aber TW-Redakteur

die Umsätze im Modehandel. Bereits zum Stillstand gekommen ist

Matthias Erlinger „die Ignoranz von großen Teilen des stationären

das Verkaufsflächenwachstum. Das hat sich angesichts von Überka-

Handels, der meint, das Problem Internet aussitzen zu können”. Auf

pazitäten und dadurch sinkender Flächenproduktivität längst abge-

der anderen Seite ätzte bei einem riesigen Handelskongress in Paris

zeichnet. Viele Standorte sind einfach nicht mehr wettbewerbsfähig.

Zalando-Hero Oliver Samwer, laut Manager-Magazin „der aggres-

Hinzu kommt, dass in Branchen wie dem Buchhandel oder im Elek-

sivste Mann im Internet”: „Läden wurden nur gebaut, weil es noch

tronikbereich Flächen vom Markt genommen werden müssen und

kein Internet gab.” Eine Provokation, die auch beim GDI-Kongress

Neueröffnungen sehr selten geworden sind.

in Zürich aufgegriffen wurde. Man sollte allerdings die Kirche im Dorf lassen und die Läden beim Handel. Dazu passt ein Zitat von

Das führt uns zum Kern der anhaltend turbulenten Entwicklung der

Ikea-Chef Peter Agnefjäll aus einem Interview mit der „Süddeut-

gesamten Handelslandschaft. Es wird deutlich, dass die Digitalisie-

schen Zeitung”: „Es ist nicht immer gut, der Erste zu sein. Viele

rung des Konsums zu einer Reise ohne Wiederkehr wird. Die Konsu-

der ersten Online-Händler gibt es nicht mehr.” Ikea macht derzeit

menten haben gelernt, nach Lust und Laune zwischen den Kanälen

etwa 3 % seines Umsatzes im Netz – immerhin ist das bereits rund

zu surfen. Sie wollen hier kaufen, dort bezahlen, hier bestellen, dort

eine Milliarde Euro. Und hinter den Kulissen feilen auch die Größen

reklamieren, hier Coupons einlösen.

der scheinbar online-resistenten Lebensmittelbranche mächtig an Cross Channel-Strategien.

„Läden wurden nur gebaut, weil es noch kein Internet gab”

Es besteht kein Zweifel, es ist eine Reise ohne Wiederkehr. Die Zu-

Bereits jetzt liegt in Deutschland der Anteil des Versandhandels am

jedes einzelne Unternehmen muss dafür individuelle Konzepte entwi-

gesamten Einzelhandelsvolumen bei deutlich mehr als 10 %, längst

ckeln. Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Dosierung. Mit den Begriffen

kunft des Handels liegt in der Verknüpfung der Kanäle. Jede Branche,


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Die größten Innovationen auf der EuroShop waren im Bereich der ShopBeleuchtung zu finden. Die LED-Technik ist flächendeckend salonfähig geworden.

dieser „neuen Welt” sollte man sich anfreunden. Eine kleine Auswahl

der EuroShop – der Bereich Visual Marketing. Die Schauwerber von

dazu haben wir zusammengestellt (siehe Kasten).

einst sehen sich längst als die Regisseure für sinnliche Inszenierungen des gesamten Stores. Dafür nutzen sie neuerdings gekonnt die Mög-

EuroShop mit neuen Rekorden

lichkeiten neuer Medien. Das wird etwa sehr plakativ in den Schaufenstern der großen Einkaufsstraßen rund um den Globus sichtbar.

Durchaus erstaunlich ist, dass die alle drei Jahre stattfindende EuroShop hinsichtlich Ausstellungsfläche und Besucherzahl mit neuen

Das überragende EuroShop-Thema von 2011 – Nachhaltigkeit –

Rekorden aufwarten konnte. 109 000 Interessierte, davon deutlich

scheint drei Jahre später etwas in Vergessenheit geraten zu sein.

mehr als die Hälfte von außerhalb Deutschlands, waren vom 16. bis

Kaum ein Ausstellungs- oder Kongressbeitrag, der sich in größerem

20. Februar 2014 nach Düsseldorf gekommen. Getragen von der stür-

Umfang damit beschäftigt hätte. Das ist schon deswegen etwas ver-

mischen Entwicklung der LED-Technologie waren die größten Innova-

wunderlich, weil energieeffiziente Lösungen in den letzten Jahren,

tionen im Bereich Beleuchtung zu sehen. Die neue LED-Generation

insbesondere im Lebensmittelhandel, große Brocken der Investiti-

ist Standard geworden und lässt nicht nur die Kreativität von Theater

onsbudgets beansprucht haben. Das bestätigt auch der Laden-Mo-

und Film in die Verkaufswelt einfließen, sondern ermöglicht auch

nitor des EHI Retail Institute, der jeweils zur EuroShop umfassende

den raschen Wechsel von Lichtfarben durch RFID-Steuerung. Nicht

Informationen zum Thema Ladeninvestitionen liefert. Dieser Laden-

mehr die Beleuchtungsstärke entscheidet, sondern die Kontraste

Monitor weist für Deutschland im Jahr 2013 an Gesamtinvestitionen

der einzelnen Zonen werden stärker hervorgehoben.

des Einzelhandels für Aus-, Um- und Neubau von Geschäften 6,8

In den begleitenden Kongressen und in den Expertengesprächen war

richtungen. Der Anteil der Ladenbau-Investitionen dürfte aber wegen

Milliarden Euro aus. Davon entfallen 1,75 Mrd. Euro auf Ladeneindie digitale Revolution das große Thema. Verblüffend wenig und vor

der höheren Aufwände für Energieeffizienz, LED-Beleuchtung und

allem wenig Konkretes war davon auf den Messeständen zu sehen.

Cross Channel rückläufig sein.

Umso stärker der Zulauf bei den wenigen Ausnahmen. Vielleicht aber sind die großen Innovationen ja für die EuroCIS im Frühjahr 2015

Der dlv hat in den letzten Jahren bei seinen Mitgliedern, also einer

angesagt. Stark im Aufwind scheint – so zumindest der Eindruck von

mehr als repräsentativen Größenordnung, eine relativ stabile Ent-


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Massenandrang auf der EuroShop gab es an einer digitalen Shopping-Wall, die den stationären Handel mit dem WorldWideWeb verknüpft.

wicklung registriert. Allerdings schlagen sich kleine und mittelgro-

Düsseldorf ist zwar ein Wermutstropfen, aber vielleicht machen die

ße Unternehmen besser als große, begleitende Gewerke besser als

Beispiele der Garhammers, Stöckers und Ramelows doch Schule.

klassische Ladenbauer.

Diesmal sind es etwa Breuninger, Jelmoli, Bettenrid, Wellner, Ludwig Beck oder PKZ. Darin spiegelt sich die nach wie vor große Sehnsucht

Eine Renaissance der Platzhirsche?

der Menschen nach Wahrem, Echtem. Gerade die mittelständischen Unternehmer sind herausragende Kuratoren bei der Erfüllung von

„Eröffnung des Jahres” – und damit ein starkes Signal des stationären

Wünschen und Träumen.

Einzelhandels – war zweifellos die Mall of Berlin. Das architekto-

Die Kraft der Inszenierung

nisch hochwertige Center mit seinen 270 Läden glänzt durch einen überzeugenden Mietermix, darunter fast alle großen internationalen Filialisten von Armani bis Zara. „Deal des Jahres” war der Kauf von

Es war kein Zufall, dass der dlv „Die Kraft der Inszenierung” zum

Karstadt durch René Benko. „Investor, nicht Retter” hieß dazu ein

Motto seiner Mitgliederversammlung 2014 ausgerufen hatte. Damit

durchaus realistischer Kommentar. Filetstücke wurden unter der

sollten Wege zur Differenzierung aufgezeigt werden – im Handel wie

Bezeichnung KaDeWe-Group herausgelöst (KaDeWe, Alsterhaus,

im Ladenbau. Der Blick über den Zaun steht auch im Fokus eines

Oberpollinger), unrentable Standorte sind zur Schließung verurteilt

Studienreisekonzeptes, das der dlv für seine Mitglieder entwickelt

und werden den Kommunen der betroffenen Häuser noch schlaflose

hat. 2014 feierte diese Trendtour unter dem Titel „50 Augen sehen

Nächte bereiten.

mehr als 2” Premiere in New York. Weitere Touren sind geplant. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in innovative neue Laden-Konzepte

Auch aus der Struktur der Einreichungen für dieses STORE BOOK

ein – und damit auch in das nächste STORE BOOK.

lässt sich einiges herauslesen. Projekte aus dem Buchhandel und aus der Unterhaltungselektronik sind nicht dabei – sie haben sich online verabschiedet. Ein anderer Trend gibt Anlass zur Freude und Zuversicht: Die Anzahl von Projekteinreichungen aus dem mittelständischen Bereich ist stark gewachsen. Die Schließung von Eickhoff in

Reinhard Peneder



19

Chorus Line Breuninger

Düsseldorf

MODE METRO­POLE Open Space

Köln

POP-UP ZONE Duty Free Area

24

Pulkovo Airport

MARKEN PARADE Aesop

Berlin

LUXUS KOSMETIK Dior

Covent Garden (London) Moskau

VERY BRITISH

Pforzheim

MODERNE TRADITION Besigheim

DURCH BLICK Hearts On Fire

Philadelphia

DIA­MAN­TEN FIEBER Weber Original Store

Berlin

GRILL FEST Mercedes Me

Hamburg

KEIN AUTO HAUS Bears & Friends

Hagen

GUMMI BÄREN

Jelmoli Food Market

Zürich

GENUSS KULTUR Rewe Center

Egelsbach

MARKT PLATZ

Spar Flagship Store

MUSTER OUTLET Backhaus Mahl

MAHL ZEIT Hitzberger

Budapest

Radolfzell

Zürich

TAKE AWAY Panorama Café

MODE CAFÉ Suppakids

Aschendorf

Stuttgart

GENIAL EINFACH TC Buckenmair

Crailsheim

SCHUH OASE Think! Store

Köln

NATUR DESIGN Fossil

Frankfurt am Main

VINTAGE STYLE

36 40

Lambacher Augenoptik Optik Weber

28 32

BEAUTY SZENE Jo Malone

20

44 48 52 56 60 68 72 78 84 88 92 96 104 110 114 118

Longchamp

Baden-Baden

GLOBAL TOUR BVB Fan Welt

122

Dortmund

SCHWARZ GELB Globetrotter

Stuttgart

Jack Wolfskin

Wiesbaden

126

OUTDOOR TEMPEL

130

FOCUS STORE McTrek

136

Berlin

SM@RT SHOP BETTENRID

142

Frankfurt am Main

RÄUME FÜR TRÄUME Wäschehaus Wellner

Hameln

HAMELN’S SECRET Bugatti Store

Gütersloh

EURO­PEAN BRAND Carnaby

Wiener Neustadt

164

London

LIFESTYLE BRANDING Eliane Moden

Würzburg

ALTBAU FLAIR GERRY WEBER

Bremen

HEIDI KOMMT hessnatur

176 Neuchâtel

Frankfurt am Main

NATUR MODE Ludwig Beck

München

MÜNCH­NER INSTI­TU­TION PKZ Women

Zürich

BAHNHOF STRASSE PoeSie

Bad Ischl

KAISER POESIE Tsumori Chisato

Shanghai

FASHION IKONE Uniqlo

Berlin

WONDER WALL Wormland

Berlin

MÄNNER MODE Zalando Outlet

Frankfurt/Main

KLEIDER SCHRANK

168 172

KONZEPT PREMIERE heidi.com Flagship-Store

152 160

CARNABY STREET Duke Street Emporium

146

182 186 194 198 202 206 210 214 220


Breuninger    Düsseldorf

MODE METRO­POLE Im Herbst 2013 ist in der Modemetropole Düsseldorf mit dem von Stararchitekt Daniel Libeskind geplanten Kö-Bogen ein weiteres Highlight entstanden. Prunkstück des rund 300 Millionen Euro teuren Komplexes in Sichtweite zur Königsallee ist der nunmehr elfte Breuninger Fashion Department Store. Die Stuttgarter setzen auf 15 000 m² und fünf Etagen Maßstäbe bei der Präsentation und dem Angebot von edlen Marken in Deutschland. Potential dafür sollte vorhanden sein, umfasst doch das Einzugsgebiet im Umkreis von 100 Kilometern rund 18 Millionen Einwohner und reicht hinein bis in die Niederlande.



Breuninger

Düsseldorf

Eigenständiges Design prägt den Auftritt der einzelnen Abteilungen. Ein interessantes Detail sind die im Dreieck angeordneten Strahler, die für eine sonnige Aura sorgen sollen.

Niedrige Mittelräume bieten Durchblick und Orientierung. Farbtupfer setzen Akzente.

Weitläufigkeit und breite Loops schaffen elegante Flaniermeilen. Die Pfeilerverkleidungen präsentieren sich in markantem Design.


23

Im Erdgeschoss inszeniert Breuninger eine faszinierende Beauty-Welt und holte zum ersten Mal Tom Ford Beauty, Aveda und das Chanel Make-up Studio nach Düsseldorf.

Die Schwaben sind glanzvoll an den Rhein zurückgekehrt. 2006 hatte sich Breuninger aus einem zu kleinen und unübersichtlichen Standort an der Kö zurückgezogen. Jetzt passt die Größe. Stundenlang können Mann und Frau durch die Modewelt flanieren. Das exquisite Angebot an Fashion, Schuhen und Accessoires wird von führenden Marken getragen und von 350 dienstbaren Geistern kuratiert. Die 25 000 Paar Schuhe umfassende Damen-Schuhabteilung ist ein weiterer Leckerbissen. Solche gibt es aber auch in der eigenen Confiserie und im ersten Sansibar-Restaurant außerhalb Sylts. Für kulinarische

FACT BOOK Projekt Breuninger Düsseldorf Standort Kö-Bogen Branche Fashion Department Store Kontakt www.breuninger.de Eröffnung Oktober 2013 Verkaufsfläche/Etagen 15 000 m²/5 Planung HMKM, London; Schwitzke & Partner; Liganova Ladenbau Liganova, Umdasch Shopfitting u. a. Lichtplanung Rühle Lichtplan, Immenstaad Beleuchtung Oktalite, Köln Fotograf Uwe Spoering, Köln

Kurzweil ist also ebenfalls gesorgt. Das Objekt besticht durch viel natürliches Licht, klare Ordnung, freie Räume, große Raumhöhen, viel Weiß und extravagantes Design. Edle Boden- und Säulenmaterialien, geschliffener Edelstahl, Corean, gebeizte Eiche sowie mit hochwertigem Stoff überzogene Mittelraumelemente schaffen einen würdigen Rahmen. Unterstützt wird die Präsentation durch ein Lichtkonzept, das bei der Grundbeleuchtung auf Downlights verzichtet und stattdessen auf markante visuelle Akzente setzt. Die Strahler sind im Dreieck angeordnet, um auf den Warentischen die Illusion einer Sonnenaura zu erzeugen.


Open Space    Köln

POP-UP ZONE Der Open Space ist das ungewöhnlich gestaltete Basement der Köln Arcaden im multikulturellen Stadtviertel Kalk der rheinischen Metropole. Die Etage präsentiert sich als offener Raum, gestaltet wie ein Marktplatz, durchweg zugänglich, einsehbar und flexibel. Und vor allem erlebnisreich. Mit dem auch kurzzeitig anzumietenden Pop-up-Store können Newcomer neue Konzepte oder Marken sowie neue Produkte im Marktgeschehen ausprobieren. Das Einkaufserlebnis steht im Vordergrund! Konzerte, Maker Labs, Kochevents ... alles, was das Mitmachen und das Gemeinschaftserlebnis fördert.



Open Space

Köln

Der Master-Pop-up-Store ist als überdimensionale Skizze kreiert. Die Zeichnungen an den Wänden geben Ideen für mögliche Produktwelten der temporären Shops.

Nahezu selbstverständlich: die Verknüpfung der Shops mit mobilen Medien

Die Eventküche bildet den Mittelpunkt des Markplatzes und kann von allen Mietern bei Veranstaltungen genutzt werden.


27

Eine offene Bogenstruktur ersetzt die sonst üblichen verglasten Schaufenster. Paletten sind als Universal-Warenträger im Einsatz.

Der Open Space umfasst einen kompletten Seitenarm des mfi-Centers und gliedert sich in drei Zonen. Direkt am Marktplatz befinden sich die Smart Concept-Stores, kleine Einheiten für wechselnde Mieter und ein flexibles Warenangebot. Im Mittelpunkt des Geschehens am Marktplatz steht die Eventküche. Der dritte Bereich, die Aktionsfläche, ist für Workshops, Maker Labs und Verkaufsaktionen vorgesehen, die von den Mietern der Mall unterstützt werden. Diese Flächen werden durch ein spezielles Studio-Beleuchtungssystem besonders hervorgehoben und machen die Events zu einem Mehrwert-Erlebnis beim Einkaufsbummel. FACT BOOK Projekt Open Space Standort Köln Arcaden, Kalker Hauptstraße 55 Branche Shopping Center-Aktionsfläche Kontakt www.koeln-arcaden.de Eröffnung November 2013 Verkaufsfläche/Etagen 1500 m²/1 Planung kplus konzept, Düsseldorf Ladenbau Tischlerei Grünert, Zeulenroda Lichtplanung Sekles Planungsbüro Böden Korodur International, Amberg Visual Merchandising kplus konzept, Düsseldorf Fotograf Markus Kratz, Düsseldorf

Das Gestaltungskonzept: Keine klassischen Shop-Fassaden, sondern eine offene Bogenstruktur, die die Trennung zwischen Shop und Mall aufhebt und auf verglaste Schaufenster verzichtet. Die Bögen bieten Gestaltungsfläche für das Corporate Design. Das einheitliche Mobiliar in den Shopflächen betont die Marktplatz-Atmosphäre und verwebt die einzelnen Shop-Konzepte miteinander. Die einheitlichen Seekiefermöbel bieten einen neutralen Hintergrund für die Farbenfreude der verschiedenen Retailkonzepte und unterstützen die Idee eines jungen, quirligen Bazars. Die mit Rollen und Buchsen ausgestatteten Möbel verwandeln sich je nach Mieteranspruch in Vitrine, Vorlegetisch, Barren oder Hocker.



Duty Free Area    Pulkovo Airport

MARKEN PARADE Die Schweizer Nuance Group ist einer der führenden Player im internationalen Airport Retailing. In etwa 350 Shops an über 60 Standorten in 19 Ländern setzt die Gruppe etwa 2,3 Milliarden Schweizer Franken um (2013). Betrieben werden gut 75 000 m² Verkaufsfläche. Das Travel Retail Business ist enorm profitabel, aber anfällig für politische und wirtschaftliche Krisensituationen. Vor allem ist es ein permanent spannender Wettbewerb um die attraktivsten Standorte. 2014 ist die Nuance Group mit einer Fläche von 3200 m² auf dem St. Petersburger Flughafen Pulkovo „gelandet”, der über ein Potential von etwa 4 Millionen Passagieren pro Jahr verfügt.


Dut y Free Are a

Pulkovo Airport

Im Einsatz sind hochwertige Materialien wie zum Beispiel der Mineralwerkstoff Corian, mit dem sich auch ungewĂśhnliche Systeme-Ideen verwirklichen lassen.

Das Walk Through-Konzept fĂźhrt dazu, dass die Passagiere unmittelbar nach der Sicherheitskontrolle mitten in der Shopping-Area stehen.


31

Anders als bei Läden in Einkaufsstraßen und Shopping Centern geht es bei Verkaufsflächen auf Flughäfen nicht um die Erhöhung der Verweildauer, sondern um die bestmögliche Nutzung der dem Passagier Auch am Flughafen Pulkovo ist die Shopping-Landschaft zu einer Parade großer internationaler Marken geworden.

zur Verfügung stehenden Zeit. Wichtig sind daher optimale Abläufe, zu denen auch der Flughafen selbst durch entsprechende organisatorische Abläufe (z.B. zügige Kontrollen) beitragen muss. Nicht zuletzt deshalb haben sich heute sogenannte „Walk-Through-Konzepte”„ durchgesetzt. Dabei steht der Passagier nach Passieren der Passund/oder Sicherheitskontrolle unmittelbar mitten in der Verkaufsfläche und muss diese auf dem Weg zum Gate durchwandern. Eine Gasse der Verführung ...

FACT BOOK Projekt Duty Free Area Standort St. Petersburg, Pulkovo Airport Branche Travel Retail Kontakt www.thenuancegroup.com Eröffnung Februar 2014 Verkaufsfläche/Etagen 3200 m²/1 Planung The Design Solution, London Ladenbau Dula, Dortmund Lichtplanung The Design Solution, London Böden Megaron, Moskau Visual Merchandising The Nuance Group, Glattbrugg Fotograf Wassily Steger, Moskau

Längst sind die Airport-Shops eine illustre Parade internationaler Brands. Entsprechend exklusiv und attraktiv ist auch die Gestaltung der Läden. Das ist am Pulkovo Airport nicht anders. Das Design der gesamten Area ist gekennzeichnet von Klarheit und Präzision und verbindet modernes Design mit zeitgemäßen Materialien und klassischen Elementen. Das Konzept setzt auf den Einsatz von hochwertigen Materialien wie dem Mineralwerkstoff Corian, Echtholzfurnieren sowie Hochglanz- und Spezialeffektflächen. Die einzelnen Bereiche sind nischenförmig gestaltet, gehen aber dennoch offen und transparent ineinander über.



Aesop    Berlin

LUXUS KOSMETIK Aesop, das hochwertige australische KosmetikLabel, ist mit einem Laden in Berlin-Mitte sesshaft geworden. 1987 in Melbourne gegründet, hat sich Aesop zum Ziel gesetzt, ein breites Sortiment von Produkten höchster Qualität für Haut, Haar und Körper zu kreieren. Die Marke ist weltweit mit mehr als fünfzig eigenen Geschäften vertreten, darunter Paris, Tokio und New York. Erhältlich sind die Produkte auch in führenden Warenhäusern sowie online. Der Gebrauch wird – gemäß eigener Angabe – u. a. bei mäßigem Rotweinkonsum und einer regelmäßigen Dosis stimulierender Literatur empfohlen ...


Alle wichtigen Retail-, Shop-Design und Shopfitting Trends 2015 Was macht einen Laden zu einem herausragenden Laden? Wenn er die Kunden überraschen und begeistern kann! Dieses Callwey Buch zeigt 43 dieser Beispiele aus acht Ländern und 20 unterschiedlichen Branchen. Von Kosmetik bis Kinderschuh, von Outdoor bis Autohaus. Der Fokus liegt dabei auf dem deutschsprachigen Raum. Das STORE BOOK 2015 ist das ultimative Jahrbuch einer Branche, die sich ständig weiterentwickelt und immer wieder neue, innovative Lösungen und kreative Konzepte hervorbringt. Die ausführlich vorgestellten Projekte sind beispielhaft und richtungsweisend für alle Kreativen, Planer und Entscheidungsträger in Handel und Ladenbau. Ein ausführlicher Adressteil der wichtigsten Ladenbau-Partner sowie Fachbeiträge und Kurzinterviews führender Branchenmitglieder runden dieses unverzichtbare Projekt- und Inspirationsbuch der Retail-Branche ab.

• Die 43 besten Ladenbau-Projekte aus acht Ländern und 20 unterschiedlichen Branchen • Alle großen Messen und Events der Branche sowie die wichtigsten Partner im Anhang • Das wichtigste Jahr- und Projektbuch der Ladenbau-Branche mit den Trends 2015 ISBN 978-3-7667-2150-1

www.callwey.de


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