Henschel / Schacht / Werkmeister, Sugar Girls

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JANA HENSCHEL ULRIKE SCHACHT MEIKE WERKMEISTER

Sugar Girls

20 Frauen und ihr Traum vom eigenen Café

MIT VI DIY-IDEENELEN REZEPTEN UND NACH­MAC ZUM HEN Dies ist eine Leseprobe

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JANA HENSCHEL ULRIKE SCHACHT MEIKE WERKMEISTER

Sugar Girls 20 Frauen und ihr Traum vom eigenen Café

CALLWEY CALLWEY



Inhalt V O R W O R T

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Pure Living Bakery W I E N

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Café eliza B E R L I N

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eppenlove H A M B U R G

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Himmelhoch B R AU N S C H W E I G

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Café LIVRES E S S E N

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Fräulein Frieda N E U M Ü N S T E R

48

roestbar M Ü N S T E R

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kieztörtchen D O R TM U N D

64

amelie Café & Dekoration S A A R LO U I S

72

apfelkind B O N N

80

Fein F R A N K F U R T

88

JUBEL B E R L I N

96

café glücklich R AV E N S B U R G

104

mmhio K I E L

112

Marshalls Mum L E I P Z I G

120

Brits KWISIN M A I N Z

128

England, England D R E S D E N

136

good R A P P E R S W I L

144

Kerzenhof S C H A F S T E DT

152

White Rabbit’s Room M Ü N C H E N

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K L E I N E S TA R T H I L F E F Ü R E X I S T E N ZG R Ü N D E R

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REZEPTE

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Jana Henschel, Ulrike Schacht und Meike Werkmeister (v.l.) haben auf den Recherchereisen für dieses Buch nicht nur faszinierende Frauen kennengelernt – sie durften auch jede Menge köstlichen Kuchen probieren.

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Vorwort „Irgendwann mache ich ein Café auf “ – diesen Satz sagen Frauen gern, wenn der Büro­ alltag nervt oder sie mal wieder ganz anderer Meinung sind als ihr Chef. Aber dann zögern sie doch. Weil sie nicht wissen, ob so ein Gastro-Ding auch genug abwirft, um davon zu leben. Weil sie nie genug Zeit zum Pläneschmieden haben. Weil sie plötzlich un­ sicher sind, ob ihr Cheesecake wirklich so gut schmeckt, dass jemand dafür Geld bezahlen würde. Und das feste Gehalt aufgeben, für eine fixe Idee mit ungewissem Ausgang? „Ich bin doch nicht verrückt ...“ Aber was passiert, wenn man sich doch traut? Wenn man eines Tages seine jahrelang gesammelten Ideen auf den Tisch packt und einfach einen Business-Plan schreibt? Sich einfach reinstürzt – Sicherheit ade – und beschließt, an seinen eigenen Traum zu glauben? Wir haben 20 Cafés in Deutschland, Österreich und der Schweiz besucht, die nur des­wegen entstanden sind, weil ihre Besitzerinnen diesen Mut besaßen. Sie waren früher Beamtin, Managerin, Sachbearbeiterin, Lehrerin, Controllerin, Stewardess. Sie alle hatten tolle Jobs – aber allen fehlte etwas: manchen Freiheit, anderen Selbstbestimmung, Anerkennung oder schlicht ein Sinn. So lange, bis sie kündigten, einen kleinen, runtergekommenen Laden übernahmen und ihn zu ihrem machten, mit eigenen Händen und oft monatelanger Kno­ chenarbeit. Die Ergebnisse sind vollkommen verschieden, aber jedem Café sieht man heute an, wie viel Zeit und Liebe in ihm steckt. Als wir all diese tollen Frauen fragten, ob wir sie besuchen und ein Fotoshooting mit ihnen machen dürften, haben einige vor Freude geweint. Weil nicht nur ihr Traum wahr gewor­ den war – nun durften sie auch noch der ganzen Welt davon erzählen. Und zeigen, wie viel Kreativität und Kraft in ihnen steckt. In den Wochen, in denen wir dieses Buch produzierten, haben wir so viel Inspiration, so viele Einrichtungstipps, DIY-Ideen und Rezepte gesammelt – wir sind jetzt erst mal ein paar Wochen beschäftigt. Wir müssen dringend den Carrot Cake und die Erdnuss-Tarte nachbacken, diese coolen Tischbeine bestellen, die Mooskugeln basteln, den Europalet­ tentisch bauen, die Bierbank in Neonpink streichen und das Küchenbüfett vom Trödel in Weiß ... Denn das Beste an den Styling-Ideen unserer Cafés ist: Alle davon kann man auch zu Hause wunderbar anwenden. Ein Samstagnachmittag – und schwups, sieht die Woh­ nung schon wieder ganz anders aus! Ach, am besten, ihr überzeugt euch jetzt mal selbst. Aber holt euch vorher ein anständiges Stück Streuselkuchen von eurem Lieblingscafé und macht euch einen frischen Minztee dazu. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen – und Nachmachen! Herzlichst, eure Jana, Meike und Ulrike

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B P u r e L iv i ng

a ke r y

K IR ST EN P EV N Y IEN E 10 , 10 70 W BURGGASS E R Y. C O M LIVINGBAK W W W. P U R E  –  19 U H R , M O  –  F R 9. 30  19 U H R S A  –  S O 10  –


California Dreaming

15 Jahre lang war Kirsten Pevny Stewardess bei Lufthansa. Der Job führte die heute 40-Jährige in die tollsten Städte der Welt. Doch keine Langstrecke flog sie so gern wie die nach Los Angeles! Kalifornien sah so aus, wie sie selbst gern lebte: lässig – und herrlich bunt! Von den hippen Flohmärkten brachte sich die Weltenbummlerin die schönsten Wohnaccessoires mit. Bis all diese Dinge ein Zuhause brauchten – und sie selbst auch.

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Pure Living Bakery W I E N

„ Es macht mich glücklich, wenn Leute im Winter in Zweierreihen anstehen, um unseren ,Flat White‘ zu bestellen, einen doppelten Espresso mit flachem Milchschaum. “

„Vielleicht war es der leichte Wind, der vom Meer kam und die letzten Bedenken wegwehte. Oder das zarte Türkis am Pier-Geländer von Manhattan Beach, von dem ich fand, dass es eine verdammt gute Einrichtungsfarbe war. An diesem Nach­ mittag vor acht Jahren beschloss ich, in Wien ein Café aufzuma­ chen. Eines, in dem ich mich wohlfühlte wie in Kalifornien – und doch daheim war. New York, Schanghai, Johannisburg, Vancouver: 15 Jahre lang hat mich mein Job bei Lufthansa in die tollsten Städte der Welt ge­ führt. Doch keine Langstrecke flog ich so gern wie die nach Los Angeles. Nirgendwo war es so sonnig, so bunt, so entspannt, nir­ gendwo waren die Menschen so positiv, so stilbewusst! Auf Zwi­ schenstopps konnte ich ewig durch den Anthropologie-Laden am Farmers Market und über den Melrose Trading Post-Flohmarkt laufen. Ich kaufte Holzschilder, Bilderrahmen, Lampen – oft flog ich mit zwei Koffern heim. Und nahm ein Stück Lebensgefühl gegen mein Fernweh mit. Doch irgendwann gingen bis zu sechs Langstreckenflüge pro Mo­ nat mit Zeitverschiebung an meine Substanz. Immer öfter dachte ich an die Nachmittage, an denen ich als Kind mit Oma gebacken oder als Teenager in Wiener Cafés gesessen hatte. Warum nicht ein

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N EUE AUFGABE Alte Weinkisten gibt’s unter anderem bei Obsthändlern auf dem Wochenmarkt oder bei Ebay. dank eines Einlegebretts WERDEN SIE zum dekorativen regal. Einfach an die Wand schrauben - fertig!


IN D USTRIE-CHIC Die Lampen sind von der Firma Ply in Hamburg, genau wie das graue Mittelstück des Tresens. Den ließ Kirsten durch eine quergelegte alte Tür (Bild Seite 14) sowie Kom­ mode und Waschtisch verlängern. Das Vorderteil ließ sie zu den Gästen hin stellen und die Rückwand rausnehmen, um den Stauraum vom Tresen aus nutzen zu können.

W ai ki ki ca ke

DU T FINDEST DA S R E Z EP 9. 17 AU F S EI T E

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pp Ki rs te ns DI Y-Ti

Villa-Schild im Beach-Style

DA S B R AU C H S T D U:

U N D S O M AC H S T D U E S N AC H : Step 1: Mit Bleistift und Lineal die Buchstaben VILLA vorzeichnen. Ich habe die Höhe von 13 cm und die Breite von rund 2 cm gewählt.

Step 2:

1 Holzbrett der gewünschten Größe (meines ist 70 x 15 cm)

Einen feinen Pinsel in weiße Farbe tauchen und Buchstaben ausmalen. 3–4 Stunden trocknen lassen.

Acrylfarbe in Braun, Türkis und Weiß (gute Qualität kaufen) 1 großen und mehrere kleine Pinsel (Größe am besten ausprobieren) Bleistift und Lineal Bohrmaschine weiße Metallkette 2 Schrauben Am Vortag das Brett erst mit der Unterfarbe in Braun, nach dem Trocknen mit der türkisen Farbe streichen. Wieder trocknen lassen, Ecken mit feinem Sandpapier anschleifen, bis das Braun hervortritt.

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Step 3: Mit der Bohrmaschine zwei Löcher zur Aufhängung mittig in die obere Rückseite bohren. Kette mit den Schrauben befestigen, aufhängen.


WIEN

BILDER-BURG Die Rahmen aus Treibholz stammen aus Südafrika und werden über www.capetimes.de verkauft. Darin zeigt Kirsten ihre Reisefotos. Beim Aufhängen schoss sie alle Regeln in den Wind. „Ich habe ohne Wasserwaage in der Mitte angefangen und Bild für Bild weitergemacht.“ Übrigens: Kirstens Wohnung sieht genauso aus wie ihr Café. Weil Gäste immer wieder danach fragen, bietet sie heute auch Wohn­ beratungen an und besorgt Wunsch-Accessoires im Beachstyle.

Café aufmachen? Eines, in dem all meine kalifornischen Souvenirs ein Zuhause finden würden – und ich selbst auch. Doch ich wollte nicht gleich die Sicherheit meines Jobs aufgeben, bevor ich wusste, ob es laufen würde. Also begann ich tageweise. Ich nahm einen Kredit über 50 000 Euro auf, fand in der Altgasse ein 60-Quadratmeter-Geschäft, gewann den Behördenkampf und eröffnete im April 2007. Ich flog nun von Sonntag bis Mittwoch, von Donnerstag bis Samstag schmiss ich die Pure Living Bakery. Es lief sofort. Nach vier Jahren kündigte ich als Stewardess, stand sieben Tage pro Woche 14 Stunden im Café. Am Anfang musst du Vollgas geben! Es rentierte sich sehr. Im Frühling 2013 machte ich in der Burggasse den zweiten Laden mit 120 Plätzen auf. Endlich mehr Platz, um mich beim Einrichten auszutoben, neue Einzelstücke zu suchen. Den Tresen fand ich in Hamburg. Sein Grau passte gut in mein türkises Farbkonzept. Stühle von Restau­ rantauflösungen, Rahmen aus Kalifornien, Nähmaschinentische vom Wiener Trödel – ich strich tagelang alles mit selbst gemix­ ter Farbe. Sogar die Kaffeemaschine bestellte ich in Türkis. Dann

Pure Living Bakery

ZUSAM M EN H ALT IST ALLES Für ihre Menükarten liess sich Kirsten kleine Quadrate und Streifen aus einer Spanplatte zusägen, bemalte sie türkis und schliff die Farbe danach wieder leicht ab, um dem Ganzen den Used-Look zu geben. Damit die Schrauben (gab es im Baumarkt in Kapstadt zum Spottpreis) ebenfalls alt und rostig aussehen, hat eine Handwerkerin sie in Salzsäure eingelegt. Vorsicht beim Nach­m achen - lieber dem Fachmann übergeben!

schloss ich mich eine Nacht im Café ein, drehte die Musik von Vampire Weekend laut auf und richtete ein. Ich jubelte innerlich, als ich sah, wie toll die bunten Bilderrahmen mit meinen Reise­ fotos aussahen und der blaue Fensterladen hinterm gelben Tisch. Meine Gäste sollten sich wie im Urlaub fühlen. Die Pressearbeit nahm ich selbst in die Hand. Nach Eröffnung übergab ich der Chefredakteurin einer Wiener Zeitschrift Kost­ proben meines Kuchens, daraufhin erschien der erste Artikel über uns. Danach riefen mehr Journalisten an, wir tauchten in Reise­ führern auf. Wenn du das geschafft hast, läuft der Rest wie von selbst. Heute habe ich bei Facebook über 10 000 Fans – und neun Angestellte. Es macht mich glücklich, wenn Leute im Winter in Zweierreihen anstehen, um unseren ,Flat White‘ zu bestellen, ei­ nen doppelten Espresso mit flachem Milchschaum. Oder ein Stück unserer 24 Kuchen, von denen wir pro Tag ganze 500 Stücke ver­ kaufen. Das schönste Kompliment aber sind die amerikanischen Unesco-Angestellten oder die Touristen, die mich besuchen. Sie sagen, dass sie sich bei mir wie zu Hause fühlen. Denn so geht es mir ja auch.“

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WIEN

Pure Living Bakery

ABLAGESTELLE AB AUF DEN BALKON Den hinteren Teil des Cafés nennt Kirsten gern „ihren Balkon“. Sie liess ihn halbhoch täfeln und strich ihn grau. An der Brüstung (zwei antike Gartenzaun-Elemente) hängen alte Balkonkästen - perfekt als Zeitschriftenablage. Den Boden hat sie mit günstigeren Holzbrettern ausgelegt, mit weissem Acryllack und zum Schluss mit Hartlack gestrichen.

Die Fensterläden aus Frankreich zieren nicht nur die Wände. Sie bieten auch eine praktische Station für Wohn­ zeitschriften oder Frauenmagazine.

EIN BO DEN ZUM NIEDERKNIEN Beim Einzug lag auf dem Boden graues Linoleum. Zu stillos! Kirsten fand über eine Antikhändlerin rustikale Holzdielen, 120 Jahre alte Fliesen aus der Jugendstilzeit – und den Fliesenleger, der sie stilecht verlegen konnte.

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C a fé e l i z a A N N E H IN K EL

IN 10 9 97 B E R L TRASSE 6, SOR AUER S E ABERLIN.D W W W. E L I Z , R H 18 . 30 U D I –  F R 9  –   18 . 30 U H R S A  –  S O 10  –


Berlins Wohnzimmer

Das eliza ist nicht so leicht zu finden. Etwas versteckt liegt es in einer ruhigen Seitenstraße mitten in Kreuzberg. Wer sich jedoch darin niedergelassen hat, will so bald nicht mehr gehen. Wegen der urgemütlichen Flohmarkteinrichtung, der selbstgebackenen Kuchen und der entzückenden Dekorateurin, die aus einem heruntergekommenen Ladenlokal mit viel Liebe eine Oase der schönen Dinge geschaffen hat. Fast alle davon kann man der 30-Jährigen auch abkaufen.

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Café eliza B E R L I N

„Ich zweckentfremde meine Flohmarktschätze gern. Alte kaffeekannen eignen sich toll als Vasen, Weckgläser als Kerzenständer für Teelichter, alte Biologiekarten als Wanddeko.“

„Ich liebe Dinge, die eine Patina haben, eine Ge­ schichte erzählen. Ich bin eine große Flohmarktgängerin, horte seit Jahren alte Möbel, Bilder, Lampen, Stofftiere, Geschirr. An­ fangs passte alles noch in meine Wohnung, später musste ich sogar ein Lager dafür mieten. Irgendwie wusste ich: Eines Tages werde ich das alles brauchen. Eigentlich bin ich gelernte Dekorateurin, ich arbeite als Set-Dres­ serin beim Film. Ein Traumjob, aber seit Jahren ließ mich der Ge­ danke nicht los, dass ich gern etwas Eigenes machen würde, so, wie es mir gefällt, wo mir niemand reinquatscht. Anfangs dachte ich an einen Blumenladen, dann kam mir die Idee von einem Café mit integriertem Lädchen. Mein Freund und ich fuhren damals mit dem Motorroller durch Berlin und suchten ein passendes La­ denlokal. Bei so etwas muss man hartnäckig sein und sollte sich nicht nur aufs Internet verlassen. Irgendwann standen wir vor diesem Altbau mit leerstehendem Erdgeschoss. Es sah damals schlimm aus, aber ich wusste: Das ist es! Ein Dreivierteljahr lang haben mein Freund und ich selbst renoviert, eine Höllenarbeit. Ich habe jeden Zentimeter hier mit den eigenen Händen bearbeitet. Dadurch bekommt man eine ganz andere Beziehung zu den Räu­

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men. Am meisten Arbeit war es, die alte Stuckdecke freizulegen, aber es hat sich gelohnt. Heute ist sie unser Schmuckstück, auf das wir häufig angesprochen werden. Irgendwann stand der Tresen, er stammt aus einem Trödelladen, wir haben ihn dann weiß lackiert und eine Kühlung eingebaut. Dann endlich haben wir meine ge­ sammelten Schätze aus dem Lager geholt. Das war wie ein Puzzle, das man endlich zusammensetzen kann. Anfangs lief es bombig, ich hatte einen Riesenumsatz, weil die Leute neugierig waren. Heute ist es sehr unterschiedlich, mal top, mal weniger. In ruhigeren Monaten bin ich froh, noch in meinem Job als Set-Dresserin zu arbeiten, der eine weitere Einnahmequelle ist. Man braucht schon ein paar Rücklagen, weil nur schwer einzu­ schätzen ist, wann einem die Leute die Bude einrennen und wann kaum einer kommt. Meine romantische Vorstellung vom eigenen Café musste ich überhaupt etwas anpassen. Es ist fünfmal mehr Arbeit, als ich gedacht hatte. Ich fange morgens um 7.30 Uhr an mit Tische dekorieren und Paninis belegen, und vor 8 Uhr abends mache ich selten Feierabend. Nur sonntags habe ich frei. Dann ist es mir wichtig, irgendetwas zu unternehmen, um den Kopf frei­ zukriegen.


Ca rr ot Ca ke

DU T FINDEST DA S R E Z EP 7. 17 E T EI S AU F

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an ne s DI Y-Ti pp

Waldkugel

DA S B R AU C H S T D U:

U N D S O M AC H S T D U E S N AC H : Step 1: Das Moos auf den Boden der Glasglocke oder den Deckel des Weckglases drapieren. Zweige hineinstecken.

Step 2:

e twas frisches oder getrocknetes Moos aus dem Blumenladen oder aus dem Wald 1 Weckglas oder 1 Glasglocke (Küchen- oder Bastelbedarf) ein paar Zweige aus dem Blumenladen oder aus dem Wald Waldtiere, Anhänger und Vögelchen (Blumengeschäft, Bastelbedarf oder Flohmarkt) Modellbau-Bäumchen (Flohmarkt oder Bastelgeschäft)

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Tiere und Bäumchen auf das Moos stellen, Vögelchen auf die Zweige setzen, Anhänger daranhängen.

Step 3: Glasglocke oder Weckglas oben drüberstülpen und mit etwas Flüssig- oder Heiß­kleber am Boden bzw. Deckel fixieren – fertig ist die etwas andere Version der klassischen Schneekugel.


BERLIN

Café eliza

SCHWARZ AUF WEISS „Ich kaufe auf dem Flohmarkt gern alte Familienfotos. Mich fasziniert, wie viel Geschichte sie ausstrahlen, und sie sind eine hübsche Wandverzierung.“

„Heutzutage geht der Trend in Richtung weisse Wände und leere Räume. Mir gefällt das nicht so, ich liebe Krimskrams und finde, er macht gezielt eingesetzt - eine Wohnung viel gemütlicher als Minimalismus.“ „Ich liebe alte Bücher. Wenn man sie stapelt, etwa auf der Fensterbank oder auf dem Boden, ergeben sie eine tolle Deko oder sogar einen kleinen Beistelltisch.“

Eine Berufskrankheit von mir ist, dass ich nicht aufhören kann, meinen Laden ständig ein bisschen umzudekorieren. Dann den­ ke ich: Hier wäre noch eine Lampe schön oder ein Zeitungsstän­ der oder ein alter Koffer. Ich gehe halt immer noch so gern auf Flohmärkte und finde jedes Mal Sachen, die ich für mein Café ge­ brauchen kann. Da ich fast alles, was im Laden steht, auch verkau­ fe, habe ich immer wieder die Möglichkeit, etwas zu verändern, das macht mir Spaß. Nur die Kuchenvitrine, den alten Teddy und die Stoffaffen gebe ich nicht mehr her, an denen hängt inzwischen

mein Herz. Trotz der vielen Arbeit, die die Selbstständigkeit mit sich bringt, genieße ich die Freiheit. Ich kann hier alles so machen, wie ich es will. Und: Man bekommt täglich Bestätigung von den Gästen. Was das Eliza besonders macht, ist für mich die Atmo­ sphäre. Ich stecke hier wahnsinnig viel Zeit und Liebe in alle De­ tails, und ich glaube, das spürt man. Ein Kunde sagte mal zu mir, er fühle sich erst richtig wohl in Berlin, seit ich eröffnet habe. Das eliza sei sein zweites Wohnzimmer. So etwas macht mich glücklich.“

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CafĂŠ eliza B E R L I N

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ANNES LIEBLINGSFLOH M ÄRKTE

„ Meine große Schwäche sind Blumen, man kann nie genug davon haben. Am liebsten verteile ich Sträuße überall im Raum, auch ganz kleine Gläser mit nur ein, zwei Blüten oder Gräsern drin erzeugen eine fröhlichere Optik. “

- G rosser Antikmarkt am Ostbahnhof in Berlin, immer am 1. Mai und 3. Oktober - A ntik- und Trödelmarkt auf dem AgrarGelände (alte Messe) in Leipzig, jedes letzte Wochenende im Monat - Flohmarkt in Tongeren/Belgien, jeder erste Sonntag im Monat

„Wimpelgirlanden bringen Farbe in jeden Raum und eignen sich nicht nur fürs Kinderzimmer.“

Namenspatin fürs eliza war Eliza Doolittle aus dem Musical „My Fair Lady“, weil sie wie Anne Blumen liebt. Anne hat sich daran gewöhnt, dass manche Gäste sie daher „Eliza“ rufen.

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e p p e n l ov e A N G EL A R Ü T H ER N IN A D A N Z U N D E 23 , L L- S T R A S S T E R -S C H O GESCHWIS BURG 20 25 1 H A M N LO V E . D E W W W. E P P E UHR M I– F R 9– 17


Nachbarschaftsmanufaktur

Hanseatisch sind am eppenlove nur die Lage in Hamburgs feinem Eppendorf, ein paar Obstkisten und ein Stück Elbstrandgut. Ansonsten findet man hier: zwei Besitzerinnen aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet, einen skandinavisch angehauchten Einrichtungsstil und Kulinarisches aus aller Welt. Verantwortlich für diese reizvolle Mischung sind zwei Nachbarinnen: Angela Rüther, 53, wollte nicht mehr nur für die Familie am Herd zaubern. Und Nina Danz, 49, als Visagistin eigentlich dafür zuständig, aus Gesichtern das Bestmögliche herauszuholen, hat festgestellt: Sie kann das auch hervorragend mit Räumen. Angela erzählt, wie es dazu kam. 25


Der Traum vom eigenen Café – 20 x Wirklichkeit geworden

INTERIOR-TIPPS, DIY-IDEEN UND LIEBLINGSREZEPTE ZUM NACHBACKEN

Café-Führer, Deko-Fibel und Rezeptbuch in einem! Sie waren Beamtin, Lehrerin, Stewardess – und sie hatten alle einen Traum. Eines Tages haben sie ihn wahr gemacht. In „Sugar Girls“ erzählen ­Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie sie ihr eigenes Café ­eröffnet haben. Sie stellen ihre Einrichtung und ihr Stil-Geheimnis vor, zeigen ­genial einfache Do-It-Yourself-Ideen, verraten ihr Lieblingsrezept und geben Gründer-Tipps für alle, die gerade selbst träumen. Denn wer hat nicht schon einmal diesen Satz gesagt: „Irgendwann mache ich ein Café auf...“

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