Die Malerzeitschrift 05/2012
Wissen wie’s geht – wissen was kommt
Leben in der Zukunft Wohnungen im Wandel Umbauen oder umnutzen: Wo liegt der Bedarf Ihrer Kunden?
MAPPE Technik Brandschutzbeschichtung Wie Sie Baustoffe vorbeugend gegen Einwirkung von Feuer beschichten
Putzschäden Putzoberflächen
Die häufigsten Schadensfälle und wie Sie diese beheben können
Vom Zauber der
Zukunft Innovative Ideen und intelligente Beschichtungsstoffe revolutionieren die Farb- und Lackwelt
Inhalt // Ausgabe 05/2012
20
im Brennpunkt
8 26
Neue Produkte revolutionieren die Farben und Lackwelt
Lust auf Tapete machen
Wir zeigen Trends, neue Designs und Kollektionen für Ihre Kunden
Brandschutz Brandschutzbe-
schichtungen rettet Menschenleben
46 06 Meldungen 71 Panorama
im Brennpunkt //
08 Vom Zauber
der Zukunft
Berufskleidung ist repräsentativ, bequem und schützt
Kundenauftrag //
Aktuell //
Gepflegter Auftritt beim Kunden
20 Präsentation
Lust auf Tapete machen
26 Technik //
Brandschutzbeschichtung
Brandschutz qualifiziert ausführen
32 Putzoberflächen
Putzschäden an Fassaden
38 Trockenbau
Perfekte Detaillösungen
42
Spritzsystem
46
Berufskleidung
50
Bankgespräch
Produktentwicklung: Emissionsarm
und langlebig, ressourcenschonend,
Doppelte Leistung
lösemittelreduiert, strapazierfähig
und aktiv - das sind die Eigenschaften
Gepflegter Auftritt beim Kunden
der Produkte, mit welchen Maler und
Lackierer zukünftig arbeiten werden
Vorbereiten von Bankgesprächen
4 • Mappe 05/12
Fotos: Caparol, IMAGO (1), Marburg, MEWA, Rudolf Hensel GmbH,
Die Ausführung von
Verschiedene Lebensformen erfordern variable
F체hrende Marken f체r strukturierte W채nde
66
Wohnungen im Wandel
Wohnformen: Finden Sie heraus, wo Ihre Bestands- und Neukunden Bedarf haben
Trends und Chancen //
60 Trends erkennen //
Gesellschaft
So lebt es sich heute und in der Zukunft
66
Chancen nutzen //
Wohnungen im Wandel
Rubriken //
03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // Impressum 54 Schaufenster // Produkte und Materialien 58 Malerquellen 74 Vorschau // Heft 06/2012
Tel. 06421-81-0 Fax 81-223 www.marburg.com
Kundenauftrag // MARKETING
Lust auf
Tapete machen PRÄSENTATION Der Tapetenmarkt ist weiter in Bewe-
gung. Die neuen Dessins und Kollektionen werden dabei über die verschiedensten Medienkanäle verbreitet. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die die Hersteller bieten und zeigen Sie ihren Kunden die neuesten Trends.
Tapetenbücher und -kollektionen sind immer noch ein wichtiges Tool, aber nicht das einzige
20 • Mappe 05/12
K
aum eine Frauen- oder Wohnzeit-
Kunde durch die Ansprache der Tapeten-
schrift lässt das Thema Tapete
hersteller, die verstärkt auf den Endverbrau-
aus. Auch in TV-Sendungen, in de-
cher zugehen, sehr gut informiert. Wer nicht
nen es um die Neugestaltung von Räumen
selbst auf die einschlägigen Messen wie
geht, sind immer öfters auch Tapeten zu se-
Heimtextil oder Domotex gehen kann, er-
hen. Tapeten sind ohne Frage wieder »en
hält über die Fachmedien (siehe Mappe
vogue«. Verbraucher, die viel im Internet un-
4/2012 »Interiortrends«) einen guten Über-
terwegs sind, sind sehr weit in Sachen Tape-
blick, was angesagt ist. Und wer Wohnzeit-
ten, sie laden sich Apps herunter und experi-
schriften durchblättert, bekommt einen gu-
mentieren mit der Raumgestaltung. Dazu
ten Einblick, was dem Verbraucher empfoh-
finden sie jede Menge Anleitungen im Inter-
len wird. Auch die Informationen der Tape-
Malermeister Armin Doege freut sich über die positive Entwicklung
»Tapeten sind wieder en vogue. Die Nachfrage hat sich bei uns verdreifacht«
net und können ihre Erfahrungen mit
tenhersteller können Sie sehr gut nutzen.
Gleichgesinnten in Blogs teilen.
Herstellerübergreifende Informationen bie-
Doch das Angebot ist enorm und die Ge-
tet das Deutsche Tapeteninstitut. Das
fahr groß, sich darin zu verlieren. Hier sind Sie
WandLexikon (Callwey Verlag) verschafft ei-
als Fachmann und Berater gefragt: Als derje-
nen guten Überblick über die Vielfalt an Ta-
nige, der um die Wirkung der Tapetenmuster
petenarten und -materialien, die auf dem
und -farben auf Räume und Bewohner weiß
Markt sind, mit Beispielbildern und Kurzbe-
und der sich mit den unterschiedlichen Un-
schreibung zu Material und Eigenschaften.
tergründen und den Tapetenmaterialien aus-
Unter www.tapeten.de tauchen die Be-
kennt. Sie sind gefragt, wenn es darum geht,
sucher in regelmäßig veränderten Kulissen
das Medium Tapete nicht nur visuell auf dem
in die Welt moderner Tapeten mit aktuellen
Bildschirm zu zeigen, sondern dem Kunden
Tapetenkollektionen ein. Die Tapeten sind
live zu präsentieren, so dass dieser sich auch
dort künstlerisch in Szene gesetzt und inspi-
einen Eindruck von der Haptik verschaffen
rieren mit entsprechendem Mobiliar und
kann, was gerade bei Struktur- und Prägeta-
Accessoires zur stilvollen Raumgestaltung.
peten, Glasfaser-, aber auch Tapeten mit Na-
Dort gibt es Tapeten in einer immensen Viel-
turmaterialien sehr wichtig ist. Eine Steinop-
falt an Dessins und Materialien, von design-
tiktapete muss der Kunde einfach auch er-
starken Outfits in allen erdenklichen Größen,
fühlt haben und die Glitzerperlen wirken in
Farben und Formen, über mehrdimensio-
Natura auch ganz anders als auf dem Moni-
nale Oberflächen und Strukturen bis hin
tor. Davon sind auch alle Tapetenhersteller überzeugt. Rüdiger von Preen von A.S. Création weiß: »Die Kollektion bleibt auch zukünftig das wichtigste Tool für den Maler. Die Tapeten leben von der Oberflächenbeschaffenheit und der Haptik. Dies kann nur eine Tapetenkollektion gewährleisten.«
In einem stilvollen Ambiente haben Tapeten immer einen Platz
Sich einen Marktüberblick verschaffen Wer Tapeten verkaufen möchte, sollte möglichst umfassend über die aktuellsten Trends und Materalien Bescheid wissen, die auf dem Markt sind. Denn oft ist der
20% Umsatz mit hochwertigen Wandbekleidungen: Für Raumausstattermeisterin Sandra Stitz und Bruder Tobias sind Tapeten ein wichtiger Umsatzträger
Mappe 05/12 • 21
Kundenauftrag // WERBUNG
Gepflegter Auftritt beim Kunden
BERUFSKLEIDUNG Der erste Eindruck zählt, wenn der
Mitarbeiter beim Kunden klingelt. Das gilt insbesondere für seine Kleidung. Diese hat aber nicht nur repräsentative Aufgaben, sie soll in erster Linie schützen und dabei bequem und schick sein.
K
leider machen Leute, das gilt auch
schen werden konnten. Bei dieser Wasch-
für Berufskleidung. Deutlich ma-
temperatur war es möglich, Farbspritzer zu
chen das Uniformen, die dem Trä-
lösen und zu entfernen, eingefärbte Stoffe
ger oder der Trägerin Ansehen und Autorität
verloren dabei ihre Farbe. Heutzutage wer-
verleihen. Selbst der Papst trägt Berufsklei-
den Mischgewebe in allen Farben einge-
dung und der Arzt in Weiß ist vertrauenser-
setzt, die man bei 95 Grad waschen kann.
weckender als wenn er in Jeans und Polo-
Die Berufskleidung besteht heute in der Re-
shirt auftritt. Berufskleidung ist in vielen
gel zu 65 % aus Polyester und 35 % Baum-
Branchen Vorschrift, vor allem dort, wo es
wolle. Das Mischgewebe lässt sich nicht nur
die Träger mehr schwitzen. Daher bieten ei-
sich um Schutzkleidung handelt oder hygie-
besser reinigen, es ist auch strapazierfähiger
nige Hersteller und Mietservice-Anbieter
nische Bestimmungen zugrunde liegen oder
und reißfester als reine Baumwolle, weniger
auch andere Gewebe und -mischungen an.
die eindeutige Erkennbarkeit dies erfordert.
schmutzempfindlich und es ist dehnbarer
Berufskleidung sollte nicht nur nützlich sein
Heute tragen rund 13,5 Millionen (ca. 33%)
und bleibt dabei in Form.
und schützen, sie muss auch bequem sein,
Ein Nachteil der Kunstfasern ist aber, dass
der erwerbstätigen Personen während ihrer Arbeitszeit Berufs- und Schutzkleidung, berichtet der Miettextilien-Service DBL.
Immer auch Schutzkleidung Berufskleidung für Maler schützt vor Farbspritzern, Stäuben, Klebern und anderen Werkstoffen. Und die Traditionsfarbe bei Malerkleidung ist Weiß. Das rührt wohl auch daher, dass man früher Stoffe aus weißer Baumwolle verwendete, weil diese bei 95 Grad gewa-
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Wann ist Kleidung Berufskleidung? Für die Anerkennung als Berufskleidung muss die Kleidung das Merkmal »be-
rufstypisch« auszeichnen. Weiterhin muss die Kleidung durch die Eigenart des Berufes notwendig und überwiegend nur zur beruflichen Verwendung bestimmt sein. Zur typischen Berufskleidung zählen eindeutig Arbeitskleidung, Schutzkleidung,
Sicherheitsschuhe und der Schutzhelm von Handwerkern, z. B. aus der Baubranche. Außerdem muss so gut wie ausgeschlossen sein, dass die Kleidung im privaten Bereich getragen wird.
Quelle: www.betriebsausgabe.de
In praktischen Taschen kann man Stifte oder das Handy dabeihaben und gleichzeitig schützen
Schützen Sie sich vor Farbspritzern, Klebern, Stäuben und anderen Werkstoffen
Bleiben Sie Ihrem Kunden in Erinnerung - Berufskleidung verschafft Ihnen Ansehen und Autorität
Sommer oder Winter, für jede Jahreszeit gibt es die richtige Berufskleidung
denn schließlich wird sie den ganzen Tag ge-
die hippen Shorts lassen sich mit T-Shirts
tragen, länger als jede andere Kleidung. Zu-
prima kombinieren. Tiefe Tascheneingriffe
dem darf und soll sie chic und trendig sein,
zum Übergreifen, funktionelle Zollstockta-
damit sich der Träger rundherum wohl fühlt.
schen und die vielteilige Schenkeltasche
kombiniert das traditionelle Weiß der Maler
sind praktisch.
mit kräftigem Blau und tiefem Rot. Mit der
Dass Berufskleidung regelrecht hip sein kann, zeigt das Beispiel der klassischen Blue
Wer es nicht ganz so originell mag, fin-
Kollektion Corporate Fashion, dem Bauka-
Jeans, ein Kleidungssück, das ursprünglich
det auch bei der üblichen Malerkleidung
sten-System von Porsch, kann jeder seine
der Arbeitskleidung entstammt.
pfiffige Elemente.
Berufskleidung nach Herzenslust individuell
Insgesamt gilt, dass mehrfarbige Klei-
zusammenstellen. Von der Wahl der Schnit-
Reines Weiß ist out Diesen Trend auf-
dungsstücke bei der Malerkleidung der rein
te und Modelle über die Basisfarbe und die
gegriffen haben Engelbert Strauss: Mit ihren
weißen den Rang abgelaufen haben. Appli-
Applikationsfarben hin zu einer Vielzahl an
Shorts »Painter« und »Pixel« im Allover-Print
kationen in den Malerfarben Gelb, Rot und
Taschenformen und -größen, gibt es eine
bringen sie lässigen Streetwear-Style für
Blau an Passen, Taschen, Schultern und
enorme Formenvielfalt mit 1000 Modellvari-
Maler auf die Baustelle. Aufwendig bedruckt
Knien peppen die Malermode auf. Im Ange-
anten, diversen Stoffqualitäten und über 40
bieten die Shorts nicht nur Flecken Paroli,
bot gibt es vorgefertigte Kollektionen wie
Farbvarianten. Die individuelle Fertigung ist
das bequeme Flexbelt®-Bundsystem sorgt
die Herbol-Malerkleidung von Eurodress mit
ab 40 Teilen eines Artikels und fünf Teilen je
auch für perfekten Sitz in jeder Haltung und
blauen Applikationen. Der Mietservice DBL
Größe möglich.
Mappe 05/12 • 47
TRENDS ERKENNNEN // WOHNKONZEPTE
So lebt es sich
heute und in Zukunft GESELLSCHAFT Bezeichnend für unsere Zeit ist die Vielfalt und Unter-
schiedlichkeit an Lebensentwürfen. Der gesellschaftliche Wandel bringt neue Arten des Zusammenlebens jenseits der tradionellen Kleinfamilie hervor, vom Single-Haushalt über Patchwork-Familien bis zu Alters-Wohngemeinschaften.
60 • Mappe 05/12
V
orbei die Zeiten, als Familie ganz eindeutig die Kon-
ehe ist weiter gestiegen und betrug im Jahr 2008 für Männer
stellation mit Vater, Mutter und Kind (ern) bedeutete.
33 Jahre, für Frauen 30 Jahre.
Zwar ist das miteinander verheiratete Paar, das mit
So manchen werden die Scheidungsraten abschrecken,
Kindern zusammen lebt, immer noch die dominante familiale
das mag ein Grund sein, warum zunehmend mehr Personen
Lebensform in Deutschland. Doch daneben gibt es eine Viel-
ihr gesamtes Leben lang ledig bleiben bzw. in anderen For-
zahl an Lebens- und Beziehungsformen, in denen Menschen
men als der Ehe leben. Allerdings findet sich die höchste Hei-
heute zusammenleben – Soziologen mussten dafür zum Teil
ratserwartung auch bei Geschiedenen. Wer sich einmal für die
erst neue Bezeichnungen erschaffen. Dementsprechend sind
Lebensform Ehe entschieden hat, gibt diese Option auch
neue und flexible Wohnformen gefragt und im Entstehen be-
nach einer Scheidung selten auf. Bei einer Scheidung löst sich
griffen.
ein bestehender Haushalt auf. Da-
Bis dass der Tod euch scheidet? In den 50er und 60er
raus entstehen neue Lebens-
Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es für junge Men-
formen wie Alleinlebende und Al-
schen ganz selbstverständlich zu heiraten: 1950 kamen noch
leinerziehende oder Stief- oder
10,8 Eheschließungen auf 1000 Einwohner, bei 1,9 Schei-
Patchwork-Familien.
»In Großstädten ist jede vierte Familie alleinerziehend«
dungen; 2010 gab es weniger als die Hälfte an Eheschlie-
Alleinerziehende bilden eine feste Größe unter den Fami-
ßungen (4,7 Ehen auf 1000 Einwohner). Von diesen Ehen
lien Deutschlands. Innerhalb von 13 Jahren stieg die Zahl der
wurden 2,3, also beinahe jede zweite Ehe, geschieden. Im Eu-
Alleinerziehenden um 20%. Der Großteil sind alleinerziehen-
ropavergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Zuneh-
de Frauen, der Anteil der Single-Männer, die ihr leibliches
mend werden auch Ehen mit einer Ehedauer von mehr als 20
Kind ohne Partner erziehen, macht gerade einmal 10% aus.
Jahren geschieden. Wenn Kinder von der Scheidung der El-
Je größer die Stadt, desto höher der Anteil an Alleinerzie-
tern betroffen waren, blieb das Sorgerecht in neun von zehn
henden: In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern
Scheidungen bei beiden Eltern (2007)1. Das Alter bei der Erst-
waren im Jahr 2009 quasi jede vierte Familie (etwa 26%) mit
So vielfältig wie unsere Gesellschaft ist, so unterschiedlich sind die Formen des Zusammenlebens
Mappe 05/12 • 61
CHANCEN NUTZEN // WOHNKONZEPTE Aus den alten Gemäuern können großzügige, moderne Räume entstehen
Wohnungen
im
Wandel AKQUISE Die Vielzahl an Lebensformen erfordert vari-
able Wohnformen, die sich nicht nur in dem Angebot an Neubauten zeigen. Auch bestehende Gebäude lassen sich durch Umbauten oder Umnutzungen anpassen. Finden Sie heraus, wo Ihre Bestands- und Neukunden Bedarf haben.
66 • Mappe 05/12
Buchtipp
Häuser mit Zukunft In dem Buch werden 25
ausgewählte Wohnbauprojekte vorgestellt, bei
denen bedarfsorientierte Umgestaltungen direkt in der Planungsphase vorausschauend mitbedacht worden sind. Hinsichtlich Grundrissorganisation, Wahl der Konstruktion, der Materialien oder des Ortes bieten diese Gebäude die Möglichkeit, auf individuelle Veränderungen – ob familiärer, privater oder beruflicher Natur – schnell und einfach zu reagieren. Neben Neubauten und Um- bzw. Zubauten im Ein- bis Zweifamilienhausbereich werden auch gemeinschaftliche Wohnbauprojekte mit flexiblen Wohneinheiten vorgestellt.
A
llmählich werden die Prognosen
Lebensstil, Schichtzugehörigkeit oder Her-
kunftsweisend, denn sie ermöglichen, dass
der Zukunftsforscher wahr und die
kunft erheblich. Am signifikantesten sind
alle ökonomischen, sozialen und ökolo-
veränderten Ansprüche unserer
die Unterschiede dabei in Bezug auf die Le-
gischen Rahmenbedingungen berücksich-
Gesellschaft umgesetzt – und Bauträger ma-
bensphase. So ist innerstädtisches Wohnen
tigt und alle sozialen Gruppen integriert
chen sich Gedanken, wie Wohnungen in Zu-
seit jeher bei jüngeren Singles und Paaren
werden können – und dies erfordern sämt-
kunft gebaut und aufgeteilt werden
beliebt, während Vororte die Domäne von
liche Wohnkonzepte.«
könnten. Bis heute werden fast ausschließ-
Familien und Senioren sind. Die vergleichs-
lich Familienwohnungen erstellt. Deren ty-
weise großen Abweichungen hängen mit
Wie zum Beispiel der Trend- und Zukunfts-
pologische Entwicklung begann vor über
den Bedürfnissen an die eigene Wohnum-
forscher Matthias Horx, der für seine Familie
100 Jahren und war um 1950 abgeschlos-
gebung zusammen, die eng an den Lebens-
ein Future-Haus am Stadtrand von Wien ge-
sen. Erst jetzt deuten die ersten Cluster-
alltag geknüpft sind und durch die Abgren-
baut hat. In einem Interview mit dem Wü-
Grundrisse an, wie Wohnhäuser aussehen
zung zur Arbeit oder Ausbildung definiert
stenrot-Magazin sagt er: »Wir haben von
könnten, die besser zur heutigen Gesell-
sind. Ausgehend von Studentenwohnhei-
vorneherein das Haus so geplant, dass sich
schaft und zur dichten Bebauung passen.
men und Wohnungskapseln über Town-
die Dinge ändern können. Wir sind in der
Wer neu baut, plant am besten flexibel.
houses, mobile Einfamilienboxen wie Loft
Dritten Lebensphase, das heißt, dass die Kin-
Flexible Grundrisse im Neubau
Cube oder das energieeffiziente Smart-
der auch mal ausziehen können. Aber dann
Unter der Überschrift »Wie wollen wir in Zu-
Haus bis hin zu Senioren-WGs. Es gilt, flexi-
kann man das Kindermodul in ein Gästea-
kunft wohnen?« schrieb die Autorin Helga
ble Wohnkonzepte zu entwickeln, die Mini-
partment umwidmen, ohne bauliche Verän-
Jonuschat in der Zeitschrift Detail: »In Be-
Apartments, Maisonettewohnungen, Pent-
derungen. Und die Erfahrung zeigt: Zeitwei-
zug auf das Wohnen gibt es nicht ›den ei-
houses oder Familienwohnungen geschickt
se kommen die Kinder auch zurück. Dann
nen Trend‹. Vielmehr unterscheiden sich die
kombinieren. Gerade gemeinschaftliche
steht ihnen immer ein kleines Zimmer als
Vorstellungen je nach Alter, Geschlecht,
Formen des Bauens zeigen sich als zu-
›Homebase‹ zur Verfügung.«
Mappe 05/12 • 67