Shaw Zeitlos wohnen mit Farbe Callwey issuu

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inhalt 6 10

Einleitung Stil & Raumgestaltung

12 Klassisch 24 42 62 70

Gestaltungsprinzip 1: Black Beauty Gestaltungsprinzip 2: Herrliches Holz Gestaltungsprinzip 3: Kreative Einfälle Gestaltungsprinzip 4: Möbel in Farbe

72 Modern

94 112 122

Gestaltungsprinzip 5: Farbige Böden Gestaltungsprinzip 6: Traumhafte Tapeten Gestaltungsprinzip 7: Räume verwandeln

124 Ländlich 142 160 178

Gestaltungsprinzip 8: Außenanstriche Gestaltungsprinzip 9: Helle Töne Gestaltungsprinzip 10: Gelungenes Finish

180 186 188 189 190 192

Neutrale Kombinationen Farben, Tapeten und mehr Bildnachweis Firmennachweis Register Dank


An einem Ende des offenen Wohn­bereichs mit Küche liegt, halb hinter einer Trennwand verborgen, das Wohnzimmer. Die neutral gehaltenen Wände sind in „Shaded White“ Estate Emulsion gestrichen, das Holz im gesamten Wohnbereich und die Küchenschränke in „Wimborne White“ Estate Eggshell. Die Porträts neben den Kamin sind von Billy & Hells.


Ein Haus ist nie bis ins letzte Detail perfekt. Selbst wenn Sie es nach Ihren Vorstellungen bauen, sind Sie an Planungs- und Bauvorschriften gebunden und müssen sich nach den Gegebenheiten des Grundstücks richten. Aber manchmal passt ein Haus so gut zu seinen Bewohnern, dass es fast

Oben Das beeindruckende Flair der Eingangshalle mit dem historischen Parkett und der geschwungenen Treppe wird gekrönt von Holzelementen wie dem Geländer in „Pitch Black“, die sich vor Wänden

perfekt erscheint. Dies gilt auch für diese Villa von 1925 am Rande einer

in „Hardwick White“ absetzen. Die

kleinen mittelalterlichen Stadt in Süddeutschland, die Maria und Frank

und Flur ­erreicht, unterstreichen die

mit ihren beiden Kindern Elisabeth und Leopold bewohnen.

Glastüren, durch die man Garderobe imposante Architektur des Foyers.

Praktische Gelassenheit Die Lage ist ideal: nahe der Schule der Kinder und nahe beim

„Wir lieben das Haus heiß und innig“, strahlt Maria. „Und

Krankenhaus, in dem Maria als Psychiaterin arbeitet, ruhig,

wir sind glücklich, es gefunden zu haben. Wir haben sehr

aber in Laufweite zum Zentrum. Das Haus ist ideal: eine

lange gesucht und waren kurz davor aufzugeben und uns in

große, offene Küche, Esszimmer und Wohnzimmer, im Ober­

München etwas zu suchen, wo Frank im Familienbetrieb ar­

geschoss Elternschlafzimmer, Kinderzimmer und ein Arbeits­

beitet. Aber als wir hier hereinkamen, wussten wir sofort: Das

zimmer für Maria und Frank, im Dachgeschoss Gästezimmer,

ist unser Haus.“ Jeder Besucher kann diese Liebe auf den ers­

im Keller Stauraum und eine Sauna. Außerdem ein Garten mit

ten Blick nachvollziehen. Schon die Eingangshalle mit ihren

viel Platz zum Spielen und für Gemüsebeete.

Glastüren und dem alten Parkettboden ist überwältigend.


blick fürs farbige detail Giuseppe Cassano ist ein Glückspilz: erfolgreich auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften, hat er früh den Titel „Professore“ erlangt, ist gut aussehend, seit Kurzem verheiratet und Besitzer einer wunderschönen Wohnung im Zentrum von Rom sowie eines Maseratis. Zudem hatte er das Glück, Andrea Truglio als Innenarchitekten für seine Wohnung zu gewinnen.

Andrea Truglio ist so gefragt, dass er es nicht nötig hat, neue Kunden anzunehmen. „Ich habe schon genügend Klienten“, sagt er. „Manche haben ein Haus in der Stadt, eines auf dem Land und eines am Meer. Andere kaufen sich wieder ein neues. So bin ich immer beschäftigt.“ Giuseppes Anfrage reizte ihn aber dennoch. „Giuseppe sagte mir, seine Verlobte sammle alle Artikel über meine Arbeit. Außerdem klang er um einiges jünger als meine übrigen Kunden. Wir verabredeten also ein Treffen, und die Chemie stimmte einfach, wir ver­ standen uns von Anfang an. Er liebt italienisches Design genauso sehr wie PS-starke Sportwagen.“

L inks oben Die Wand gegenüber der ­Eingangstür empfängt mit „Cinder Rose“. Ein schlichtes Bord, eine Silbervase und ein Paar schwarz gerahmter Drucke verweisen schon auf die Mischung aus klassischen und modernen Elementen in der Wohnung.

L inks Dieselbe Wand gegenüber dem Eingang. In der Ecke steht ein Schrank in „Churlish Green“ vor einer Wand in ­„Dimity“. Rechts vom Eingang liegen die Empfangsräume und die Küche, links die Schlaf- und Badezimmer.

R e ch t s Das blasse Rosa von „Cinder Rose“ setzt sich im Flur bis zur Küche fort, deren „India Yellow“ einen aparten Kontrast darstellt. Das Arbeitszimmer liegt am Ende des Flurs neben der Küche, das Wohnzimmer zur Rechten.


Das kräftige „India Yellow“ in der Küche ist ein belebender Gegensatz zur Farbpalette der restlichen Wohnung, die sich in kühleren Schattierungen von Grün und Violett präsentiert. In diesem Raum mit seiner hoch­modernen Einrichtung mit Edelstahloberflächen und geradlinigen Möbeln sorgt der warme Farbton für eine einladende Atmosphäre.


Hauswände bestehen aus wettergegerbten Brettern, und auf den mit Grassoden gedeckten Dächern blühen Wildblumen – als wäre ein Teil der umliegenden Wiesen als fliegender Teppich auf den Häusern gelandet. Neben dem Haupthaus steht ein kleines stolpehus, eine Holzhütte auf ge­ drungenen Steinstelzen, in der Lebensmittel gelagert wurden. Gegenüber und etwas den Hügel hinunter liegt ein Gästehaus. Birkenrinde fasst die Grassodendächer rundum ein, und Ketten an den Dachecken lassen den Regen in Holztonnen abfließen. Die Torpfosten bilden zwei Monolithen, und im Garten leuchten die Beeren an den Johannisbeersträuchern. „Unsere Freunde erklärten und für verrückt, als wir den Hof kauften“, erinnert sich Liv. „Er war in schlechtem Zustand, und das Haupthaus hatte nur zwei Räume im Erdgeschoss und eine Kammer im Dachboden.“ Auf einem Schwarz-Weiß-Foto von 1910, kurz nach dem Bau des Hofs, sieht man den Bauern mit Frau und Sohn in alter norwegischer Tracht stolz

L inks und oben Vom Eingang des

R e ch t e Sei t e Auf einer Galerie im

Gästeanbaus führt eine Treppe in ein

Wohnraum, direkt unter dem Giebel

Zimmer unter der Küche, das in den

des Haupthauses, schlafen die Enkel,

Hang gebaut wurde. Dieser gemüt­

wenn sie zu Besuch kommen. Die

liche, fast höhlenartige Raum mit

Wände sind in „Lichen“ und die von

seinem warmen „Ointment Pink“ auf

massiven Balken getragene Decke

Paneelen, Türen und Putz ist ideal für

ist, wie die Bodendielen, in „Pointing“

lange Winterabende.

gestrichen.



10

Modern

Gestaltungsprinzip

5

Farbige Böden Ein farbiger Anstrich sieht nicht nur bei ­Möbeln toll aus, sondern lässt auch Böden in neuem Licht erstrahlen. Robuste Bodenfarbe ist wahrscheinlich die preiswerteste Metho­de, einem Raum Charakter zu verleihen, Beton Leben einzuhauchen, a­ bge­nutzte Dielen zu verschönern und Faser­platten aufzuwerten. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von einfarbig über Schachbrett- bis zum aufwendigen Schablonenmuster.

oben Drei Farben machen aus dieser Treppe in einer norwegischen Hütte (S. 144–151) ein Schmuckstück: die ­horizontalen Bretter sind in „Lamp Room Gray“ lackiert, die senkrechten und das Geländer in „Dead Salmon“ und der Handlauf in „Mahogany“.

r ech t s Maud Steengracht hat den Dielenboden ihrer Küche (S. 126–131) in „Radicchio“ streichen lassen. Eine dunkle Farbe lässt einen Boden solider erscheinen, und diese Art von Rot, mit Anklängen an Magenta und Braun, erinnert ein wenig an Terrakotta und gewachste Ziegel.

Mi t t e In einem Haus, das bis hin zu den Dielen („Old White“) fast ausschließlich in Weißtönen gehalten ist, fällt die Treppe in kräftigem „Eating Room Red“, die zum Zimmer von Sophie Lamberts Sohn führt (S. 152–159), als ­dekorativer Blickfang sofort ins Auge.

R ech t e Sei t e , oben Der Betonboden in Maud Steengrachts Studio ist in ein weiches „Etruscan Red“ getaucht, und das „Ball Green“ der Leiter zum Dachboden ist ebenfalls mit Bodenfarbe lackiert, um die Abnutzung der Sprossen gering zu halten. Der erdige Rotton verleiht dem ansonsten kühl wirkenden Zimmer Wärme.

r ech t e sei t e , un t en Die in „Shaded White“ gehaltenen Dielen des Lofts von Laure Vial du Chatenet (S. 86–93) lassen den Flur im Obergeschoss heller wirken.



ISBN 978-3-7667-2080-1

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