Stein 08 2015

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STEIN

S 08 | 2015

Zeitschrift für Naturstein

Ästhetik des ewigen

Hartes Mobiliar Kante

Boden

Nische

Mit Wassserstrahl werden Gehrungen und Fasen präziser

Der neue Trend zum Großformat in Naturstein umgesetzt

Ungewöhnliche Konzepte aus der Natursteinbranche


Schöne Welt der Steine

Eine neue Steinzeit Neue Optik Lange Zeit waren Möbel aus Stein bei Designern verpönt. Leicht und innovativ sollten die Einrichtungsgegenstände sein. Derzeit erleben Tische, Lampen und sogar Schränke mit Steindecor jedoch eine Renaissance. Insbesondere Marmor, aber auch weniger bekannte Natursteine wie Kalkstein aus Slowenien sind derzeit feste Größen in den Kollektionen der Interiordesigner.

Foto:

Von Karin Fink

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Hommage an die Natur: Stein in Kombination mit Holz

Foto:

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Schรถne Welt der SteinE

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Perfekt auf Gehrung gearbeitete Kantenausbildungen, wie hier in Naturstein Star Galaxy, lassen sich mit der 5-Achs-WasserstrahlSchneidanlage von Flow realisieren.

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Chirurgische Präzision Wasserabrasivstrahl-Schneiden Nicht nur Chirurgen operieren zunehmend mit dem Wasserstrahl-Skalpell – auch Steinmetzen bedienen sich immer häufiger dieser Technologie des Hochdruck-Schneidstrahlens mit Wasser. Wie die Natur, die dies besonders eindrucksvoll an den Canyons vorgeführt hat, fügen sie dem Wasser noch Sand als Abrasivmittel hinzu.

Foto: Michael Spohr

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nsbesondere eine Neuerung hat dazu geführt, dass immer mehr Wasserstrahl-Schneidanlagen Einzug in Steinmetz-Werkstätten halten: die Entwicklung von 5-Achs-3-D-Köpfen, also mit gegenüber der 3-Achs-Anlage zwei zusätzlichen Rotations- und Schwenkachsen. Mit diesen Maschinen lassen sich nicht nur Plattenausschnitte, enge Radien, Innenwinkel und Intarsien mit knappsten Fu-gen schneiden – die geltenden Hauptanwendungsfelder des 2-D-Wasserstrahlschneidens –, sondern auch 45-Grad-Gehrungen. Die Winkelverklebung der Werkstücke gewinnt in

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Steinmetzbetrieben an Bedeutung, da beide Schnittflächen genau aufeinander passend geklebt werden können, was einen stufenlosen Übergang zwischen den Stücken ergibt. Außerdem fällt die Stoßfuge beider Werkteile auf eine Kante und tritt dadurch weniger in Erscheinung; dies verbessert den optischen Eindruck und ist bei Küchenarbeitsplatten, Waschtischplatten, Ablagen, Treppenstufen und Fensterbänken gleichermaßen zunehmend gewünscht. Ein weiterer Vorteil dieser Verbindungstechnik liegt darin, dass die Kontaktbzw. Verbindungsfläche vergrößert wird,

Von Michael Spohr

STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Steinwerk Fehr GmbH & Co. steinwerk-fehr.de 2. awc Kunststofftechnik & Wasserstrahlschneiden awc-web.de 3. HybriCut GmbH hybricut.de

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Ansicht des Brautportals w채hrend der Restaurierung 2014

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Die Restau­ rierung einer Tradition Unter der Renaissancehaube Das Brautportal in Jena musste einer komplexen Restaurierung unterzogen werden. Neben der baulichen Sicherung des Bestands und der Wiederherstellung der Funktion, mussten auch denkmalpflegerische Aspekte berücksichtigt werden.

Von Boris Frohberg

Foto: Boris Frohberg

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ena besitzt mit seiner Stadtkirche einen der größten dreischiffigen Hallenkirchenbauten in Thüringen. Die St. Michaelskirche entstand vom Ende des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Markant ist ihr achteckiger Turm mit der im Jahr 2000 rekonstruierten Renaissancehaube. Er ist mit seinen 75 Metern weithin im Saaletal sichtbar und trägt maßgeblich zum Stadtbild bei. Das Portal tritt nicht nur aus der Südfassade hervor, sondern ist auch tief in den spätgotischen Bau eingeschnitten. Es entstand wohl um 1400 aus verschiedenen Buntsandstein- und Kalksteinva­ rietäten und wird rechts und links von einem Fialtürmchen begleitet. Die Laibungen und Gewände sind beiderseits mit gliedernden Ziersäulen, Konsolen sowie Baldachinen geschmückt. Hier waren im Spätmittelalter Skulpturen geplant gewesen, wie das von den großen Schmuckportalen der französischen

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Hochgotik bekannt ist. Darüber schwebt eine seltene waagerechte Vorhangkonstruktion mit Kielbögen und Zapfen, getragen von einem freien Rippenmaßwerk mit Dreipass-Ornamenten. Oberhalb der Vorhangkonstruktion befindet sich ein großer gotischer Bogen, der drei jeweils dreibahnige Maßwerkfenster stützt, die von einem barocken Gesims abgeschlossen werden. Die ursprüngliche Version kann man sich mit einem Maßwerkgiebel mit Fialen vorstellen. Nicht nur die hohe bildhauerische Qualität, sondern auch die statische Kühnheit der Baumeister begründen den kunsthistorischen Wert des Portals. Das Brautportal diente ursprünglich als Ort der eigentlichen Vermählung, da im späten Mittelalter die Brautpaare noch nicht innerhalb der Kirchen getraut wurden. Ähnliche Portale findet man zum Beispiel auch am Bamberger Dom.

Steinplus Projektbeteiligte Auftraggeber: Jenaer Kirchbauverein e. V., Dombaumeister Prof. Dr. Wolfgang Deurer Planungsbüro: Ingenieurbüro Romstedt Gehring & Wagner, IBW-Weimar, Materialforschungs- und Prüfanstalt Weimar Betreuung: Landesamt für Denkmalpflege Thüringen Auftragnehmer Steinrestaurierung: Bennert Restaurierungen GmbH Auftragnehmer Laserreinigung: Nüthen Restaurierungen GmbH + Co. KG

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Kunden gewinnen

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Kunden gewinnen

Anders als die anderen Unternehmenspositionierung Auffällig anders und fokussiert. Das ist es, was erfolgreiche Firmen vom Mittelmaß abhebt. Wie Sie Ihre Kernkompetenzen ausrichten und zentrieren. Von Annette Mühlberger

Foto: istock

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tarke Unternehmen agieren selbstbestimmt. Sie rennen nicht panisch jedem Trend hin­ terher. Aber sie machen auch nicht das ewig Gleiche ewig weiter. Sie ver­ ändern sich mit ihren Kunden. Ihre Stärke resultiert aus der eigenen Kom­ petenz. Starke Unternehmen haben eine Gestalt. Ihre Umrisse sind klar erkennbar. Wer sie wahrnimmt, mit ihnen agiert, weiß, worauf er sich als Kunde, Lieferant, Mitarbeiter oder Ge­ schäftspartner einlässt.

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Sich beständig wandeln Sich abheben vom regionalen und (inter-)nationalen Wettbewerb, gleich­ zeitig ganz nah am Kunden und eng mit dem verbunden, was das eigene Unter­ nehmen ausmacht, diesen Balanceakt hinzubekommen, ist eine Kunst. Die Kunst des erfolgreichen Wandels. Eine erfolgreiche Positionierung bein­ haltet Abgrenzung – auch auf die Gefahr hin, dass kurzfristig mal ein Kunde an Ihrem Betrieb vorbeigeht oder Sie sogar

Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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