Capri aktuell Heftnummer 86 (gesamt)
Ausgabe 2/2017
Foto: Marc Keiterling
Top-Thema: Termin mit Tempomacher Thomas Ammerschläger
Capri aktuell
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Capri Club Deutschland Namen und Funktionen 1. Vorsitzender: Anton Feßler
2. Vorsitzender: Wolfgang Stein
Kindergartenweg 7a 86989 Steingaden
Zugspitzstraße 11 82399 Raisting
Tel.: 08862/6276 Mail: a.fessler@ capri-clubdeutschland.de
Tel.: 08807/8284 Mail: w.stein@ capri-clubdeutschland.de
3. Vorsitzender: Michael Roth
Schriftführer: Stefan Brockmann
Scheideweg 15 55597 Wöllstein
Immermannstraße 8 44147 Dortmund
Tel.: 06703/301127 Mail: m.roth@ capri-clubdeutschland.de
Tel.: 0231/39978438 Mail: s.brockmann@ capri-clubdeutschland.de
Schatzmeister: Dirk Appel
Beisitzer: Bernd Steeg
Alzeyer Straße 13a 55235 ErbesBüdesheim
Lubahnstraße 2 51429 BergischGladbach
Tel.: 06731/4967727 Mail: d.appel@ capri-clubdeutschland.de
Tel.: 02204/57141 Mail: b.steeg@ capri-clubdeutschland.de
Beisitzer: Frank Lehmann
Redakteur: Marc Keiterling
Paula-ModersohnBecker-Straße 12 53879 Euskirchen
Am Ringofen 11
Tel.: 02251/59505 Mail: f.lehmann@ capri-clubdeutschland.de
Tel: 0151/22827199 Mail: capriaktuell@ capri-clubdeutschland.de
46147 Oberhausen
Fotos liegt beim Capri Club Deutschland e.V. Nachdruck oder Schriftführer: Stefan Brockmann, Vervielfältigung ist nur bei ausdrückImmermannstraße 8, 44147 Dort- licher Zustimmung durch den Capri mund. Telefon: 0231/39978438. Mail: Club Deutschland gestattet. s.brockmann@capri-club-deutschland.de. Druck: S + N Printmedien GmbH, Am Redaktion: Marc Keiterling, Am Ring- Kieswerk 3, 40789 Monheim. ofen 11, 46147 Oberhausen. Telefon: 0151/22827199. Mail: capriaktuell@ Anzeigenpreise: 1/1 Seite - 100 Eucapri-club-deutschland.de. ro. 1/2 Seite - 50 Euro. 1/4 Seite und Erscheinungsweise: dreimal jährlich. kleinere Anzeigen - 25 Euro (jeweils Das Copyright aller Beiträge inklusive pro Ausgabe). Impressum
Bankverbindung: Sparkasse Dieburg, BIC: HELADEF1DIE, IBAN: DE83 5085 2651 0074 0196 05 Einsendeschluss für Beiträge und Anzeigenannahmeschluss für die nächste Ausgabe der Capri aktuell ist der 15. November 2017.
Capri aktuell
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Hallo Capri-Freunde, liebe Mitglieder des CCD, die zweite Ausgabe unserer runderneuerten Clubzeitung Capri aktuell liegt vor Euch und wie ihr sicher schon festgestellt habt, ist sie um einige Seiten gewachsen. 52 sind es diesmal an der Zahl. Wir haben uns dazu entschlossen, die „Aktuell“ lexibler zu gestalten um unsere Leser so umfassend wie möglich mit interessanten Themen zu versorgen. Je nach Anzahl der Berichte werden wir nach Redaktionsschluss die Seitenzahl dementsprechend anpassen. Viele von Euch haben mich darauf angesprochen, warum wir die Mitgliederlisten nicht mehr mit abdrucken. Da wir unsere Clubzeitung auch in der Öffentlichkeit - wie zum Beispiel auf Messen oder Veranstaltungen - präsentieren wollen, dürfen wir aus Datenschutzgründen keine Mitgliedsdaten veröffentlichen. Damit unsere Mitglieder, die keinen Internetzugang haben, auch eine aktuelle Mitgliederliste bekommen, werden wir sie einmal im Jahr - stets in der Sommerausgabe - als Beilage verschicken. Also in dieser Ausgabe. Nach der Frühjahrssitzung in Kirchheim stellte sich für uns die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, den CCD noch mehr in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Einige Regionalclubs sind bereits auf verschiedenen Oldtimermessen mit einen Clubstand vertreten und es kam die Idee auf, dort einen CCD-Infostand zu integrieren. Dies kann man mit wenig Aufwand betreiben und die Regionalclubs bekommen als Gegenleistung etwas Unterstützung durch den Capri Club Deutschland.
Angefangen haben wir auf der 29. Techno Classica in Essen. Da wir dieses Jahr keinen eigenen Messestand hatten, wurde zum ersten Mal eine Kooperation mit einem Regionalclub ausprobiert. Der 1. Capri Club Remscheid bekam unser Equipment zur Verfügung gestellt und zusätzlich eine kleine inanzielle Unterstützung. Wir konnten dort unsere Flyer und Clubzeitungen auslegen und somit war der CCD auf der Techno Classica auch vertreten. Als nächste Zusammenarbeit mit einem Regionalclub haben wir auf der 10. Klassikwelt Bodensee in Friedrichshafen auf dem Messestand des Capri Team Weilheim/Schongau einen CCDInfostand integriert. Der CCD konnte sich dadurch auch auf dieser Messe bestens präsentieren. In Friedrichshafen wurde das Thema „Capri II“ dieses Jahr zum ersten Mal ausgestellt und es war ein voller Erfolg. Zeitgleich zur Messe in Friedrichshafen war der CCD auch noch auf den Hattersheimer Klassikertagen mit einem Infostand das erste Mal vertreten. Wie mir berichtet wurde, war unser Mitgliedertreffen auf dem Nürburgring auch wieder eine richtig runde Sache. Die Veranstaltung stand dieses Jahr unter dem Motto „90 Jahre Nürburgring“ und es gab viele spannende Rennläufe sowie ein tolles Rahmenprogramm.
Auf der 12. Rheinbach Classics waren wir ebenfalls mit einem CCD-Infostand und dem Thema „Capri II“ präsent. Diese Oldtimer-Veranstaltung ist jedes Jahr ein absoluter Höhepunkt, an dem ich auch wieder teilnehmen konnte. Mehr zu den Veranstaltungen dieses Jahres indet Ihr in den Berichten dieser „Aktuell“. Wenn Ihr diese Ausgabe in den Händen haltet, haben wir auch unsere diesjährige CCD-Hauptveranstaltung über die Bühne gebracht. Am letzten AugustSamstag stand der inzwischen auch schon 10. Workshop auf dem Programm. Dieser fand erneut in Ingelheim auf dem Gelände des Auto-Park Bihn und Bittmann statt. Thema war dieses Mal der Austausch einer Capri-Hinterachse, sowie Fahrwerkslager von Blattfedern und Stabilisator. Darüber lest Ihr mehr in der Winterausgabe. Dort berichten wir auch über unsere diesjährige Mitgliederversammlung am Samstag, 4. November, im Kirchheimer Hotel Eydt und über die erstmals stattindende Retro Classics Köln, einer neuen Oldtimermesse in der Domstadt. Die indet vom 24. bis zum 26. November in der Kölner Messe statt und wir werden dort mit einem Clubstand Flagge zeigen. Oder Ihr kommt mal hier oder dort vorbei? Man sieht sich!
Und bevor Ihr die Winterausgabe lest, lest doch bitte diese Sommerausgabe. Desweiteren war unser Ersatzteilesor- Genug Seiten gibt es ja. Ansonsten wüntiment auch schon zweimal auf Reisen. sche ich weiterhin eine gute Fahrt durch Auf dem 27. Capri Teilemarkt der Capri den Spätsommer und den Frühherbst. Freunde Dülmen und auf dem Capri Post Meeting in Speyer wurden jede Menge Euer Anton Feßler, 1. Vorsitzender Teile verkauft. Capri Club Deutschland.
Capri aktuell
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Aus dem Inhalt dieser Capri aktuell:
Damit der Capri lott bleibt: Neuigkeiten aus
Nach 20 Jahren feierte Alexander Heinz ein
dem Ersatzteillager. Zu diesem Thema berich-
Wiedersehen mit einem Capri. Der stand da-
tet Wolfgang Stein ab Seite 14.
mals aufgebockt in einer Werkstatt herum. Zwei Jahrzehnte vergingen, an diesem Ort in
Am N체rburgring, in Friedrichshafen, Rhein-
Franken ging die Zeit g채nzlich spurlos vorbei.
bach, Speyer, Hattersheim oder Palling - 체ber-
Wie einst hing der 2,8i auf seinen St체tzen. Das
all im Land waren die Capris unterwegs. Viele
Stillleben wurde beendet, die Geschichte gibt
Berichte gibt es ab Seite 18.
es ab Seite 20 zu lesen.
Capri aktuell
Seite 5
viele Berichte - Lack und Leder
Eine feste Rubrik in diesem Magazin ist
Fotoshooting statt. Mehr zu lesen - und auch
„Mensch & Maschine“. Heute stellt sich der
zu sehen - gibt es ab Seite 36. Übrigens eine
CCD-Schatzmeister vor. Kurz und knapp, dies- perfekte Zusammenarbeit zwischen CCD und mal mit Dirk Appel auf Seite 35.
CCW.
Lack und Leder - diesmal sind weder die Au-
CCD-Mitglieder in den Medien: Gerd Braun-
ßenhaut noch die Sitze gemeint. Beim Capri
eiser wurde von der „Oldtimer Life“ in Szene
Club Westerholt fand ein sehr spezielles
gesetzt. In der Aktuell ab Seite 39.
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Hinfahren! Die Termine der kommenden Monate Capri Club Deutschland
lingen. Infos: www.capriclubfreedrivers.ch.
Samstag, 4. November:
Voraussichtlich Juni 2018:
Mitgliederversammlung des CCD ab 11 Uhr im Hotel Eydt. Adresse: Hauptstraße 19, 36275 Kirchheim.
Der Capri Club Schwaben plant zu seinem 33-jährigen Bestehen nach langer Zeit sein drittes Capri-Treffen. Dies soll voraussichtlich Anfang Juni 2018 in 75365 Calw-Stammheim stattfinden. Weitere Infos werden folgen.
Baureihe. Adresse: Mo‘s Bikertreff, Kleinewerfersstraße 160, 47803 Krefeld. Infos: www.oldtimer-nrw.net. Samstag, 30. September:
Wochenende 24. bis 26. November: 1. Retro Classics Cologne in der Koelnmesse mit einer Ausstellungsfläche von bis zu 60.000 Quadratmetern. Stand des CCD angemeldet. Infos: www.retro-classics.de
3. Köln-Historic Rallye. „Vom romantischen Rhein in die wilde Eifel“. Adresse: Rheinparkweg 1, 50679 Köln. Infos: www.koeln-historic.de.
Messen und Ausstellungen Allgemeine Oldtimer-Termine Wochenende 6. bis 8. Oktober:
Capri-Termine aus den Clubs Wochenende 1. bis 3. September: Internationales Capri Meeting des Capri Club Zuid-Holland. Adresse: Camping “het Ijsselstrand”, Eekstraat 18, NL 6984 AG Doesburg. Infos: www.capriclubzuidholland.nl.
Samstag, 2. September: Zwischen 10 und 21 Uhr findet in Monheim das Prumme-Fest statt. In diesem Rahmen wird eine Oldtimerausstellung präsentiert, „um der Bevölkerung die Fahrzeuge näher zu bringen“. Adresse: Auf dem Schützenplatz, 40789 Monheim.
Veterama Mannheim mit über 4.000 Ausstellern, 260.000 Quadratmetern Freigelände und rund 500 Autos auf der Komplettfahrzeugbörse. Adresse: Maimarktgelände, Xaver-FuhrStraße 101, 68163 Mannheim. Infos: www.veterama.de. Wochenende 8. bis 10. Dezember:
Sonntag, 3. September: Samstag, 2. September: Teilemarkt des schweizerischen Capri Club Free Drivers zwischen 11 und 16 Uhr. Adresse: Capri-PowerKlinik, Löhrweg 3, CH 4441 Diepf-
3. Classic Ford Event NRW. Eingeladen sind zwischen 10 und 17 Uhr alle europäischen Ford, die bis einschließlich Baujahr 1989 das Werk verlassen haben und später produzierte Fahrzeuge der gleichen
2. Retro Classics Bavaria in der Messe Nürnberg. Zweite Auflage nach dem Debüt 2016. Infos: www. retro-classics.de Mehr Termine unter www.capriclub-deutschland.de/termine
Es gibt noch viele RS. Gern in blau und weiß, beachtlich wie verschieden die Farben aufgetragen wurden. Keiner wie der andere.
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Der CCD erhöht den Mitgliedsbeitrag Text: Anton Feßler, 1.Vorsitzender des Capri Club Deutschland Liebe Mitglieder des Capri Club Deutschland,
an dieser Stelle möchte ich Euch über die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags ab dem kommenden Jahr informieren. Ab 2018 wird die Mitgliedschaft im CCD fünf Euro teurer. Zunächst zum formalen Prozedere. Im Rahmen der Frühjahrssitzung am 11. März 2017 in Kirchheim hat der Vorstand die anwesenden Mitglieder über das Vorhaben unterrichtet, den Jahresbeitrag um fünf Euro auf dann 50 Euro ab dem kommenden Jahr anzuheben. Der Antrag wurde an diesem Tag gestellt. Über den Antrag wurde nach Diskussion mit Handzeichen abgestimmt. Die anwesenden Mitglieder votierten einstimmig für die Beitragserhöhung, die somit am 1. Januar 2018 in Kraft tritt.
Präsentiert sich der CCD auf einer Veranstaltung - und dies geschieht nicht zur zum Zwecke des Teileverkaufs, sondern auch aus Gründen der Präsenz - muss er dies bezahlen. Diese Kosten sind selbstverständlich ebenfalls gestiegen. Gleiches gilt für Produkte, die wir dort für Mehr Geld! Warum? Selbstverständ- die Besucher bereithalten. Dazu zählen lich möchte ich Euch dies erläutern. Der unter anderem die neuen Flyer. Vorstand will mit dieser Maßnahme dafür Zur Organisation des Clubs ist es Sorge tragen, dass die stetig steigenden Kosten nicht das Guthaben des Clubs notwendig, die entsprechenden Strukbelasten und dies aufzehren. Ich werde turen der allgemeinen Entwicklung Euch hier einige Beispiele nennen. anzupassen. Unser Kassenprogramm, welches bis Ende 2016 genutzt wurde, Da sind zunächst die allgemeinen Ge- lief nur noch auf einem Uralt-Rechner. schäftskosten anzuführen. Wenn Euch Das professionelle Erscheinungsbild der die Capri aktuell erreicht hat, hat der Club Capri aktuell seit diesem Jahr machte zuvor Umschläge gekauft, Adressaufkle- eine Investition in eine entsprechende ber gedruckt und das Porto entrichtet. Redaktions-Software erforderlich. Auch Seit der letzten Beitragserhöhung 2011 haben wir unseren Online-Auftritt heuist dies alles teurer geworden. tigen Maßstäben angepasst.
Eines möchte hier unterstreichen, weil ich weiß, dass dieses Thema immer wieder einmal diskutiert wird: Mit den Mehreinnahmen aus der Beitragserhöhung werden keine Anschaffungen für unser Ersatzteilsortiment vorgenommen. Aber das habt Ihr Euch nach meinen vorher genannten Beispielen sicherlich bereits selbst gedacht. Das Ersatzteilsortiment hat mit dieser Kostenstelle nichts zu tun, Investitionen in diesem Bereich werden aus vorherigen Einnahmen ausschließlich aus diesem Bereich getätigt. Somit: Ab dem 1. Januar 2018 kostet es jährlich 50 Euro, Mitglied des Capri Club Deutschland zu sein. Fünf Euro mehr, dies entspricht 42 Cent im Monat. Ich hofe auf Eurer Verständnis. Anton Feßler, 1. Vorsitzender Capri Club Deutschland.
Oldtimer-Ratgeber des ADAC Unser Korporativpartner legte aktuelle Fassung des Standwerks vor Der Oldtimer-Ratgeber des ADAC, das Standardwerk für Oldtimer-Liebhaber, ist in aktualisierter und erweiterter Fassung seit enigen Wochen in allen ADACGeschäftsstellen für ADAC-Mitglieder kostenlos erhältlich. Der Oldtimer-Ratgeber 2017/2018 ist mit insgesamt 180 Seiten im handlichen DIN A5-Format umfangreicher denn je und fasst alles Wissenswerte rund um das faszinierende Hobby mit histo- oder ein eigenes Kapitel zum Thema rischen und klassischen Automobilen Motoröl ergänzen den Ratgeber und und Motorrädern zusammen. machen ihn zu einem unverzichtbaren Werk für alle Oldtimer-Freunde. Erstmals Neue Themen und aktualisierte In- berücksichtigt werden auch die Thefos aus der Gesetzgebung sowie eine menfelder historische Behörden- und Checkliste für Reisen mit dem Oldtimer Militärfahrzeuge.
Zu vielen praktischen Themen ist der Oldtimer-Ratgeber des ADAC eine für Oldtimer-Freunde unverzichtbare Informationsquelle. Von der Anschaffung über die Plege und Wartung, von der Restaurierung über Klassiizierungen und Versicherung bis zu Informationen zu den zahlreichen Klassik-Veranstaltungen des ADAC informiert der Ratgeber umfassend. Der ADAC Oldtimer-Ratgeber 2017/2018 ist inklusive einem historischen ADAC-Aufkleber in den ADACGeschäftsstellen, bei größeren OldtimerVeranstaltungen sowie bei den verschiedenen Messeauftritten von ADAC Klassik erhältlich.
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Er machte unter anderen dem RS Beine: Thomas Ammerschläger erzählt in der Capri aktuell spannende Geschichten aus seinen Kölner Jahren.
Termin mit dem Tempomacher Text: Marc Keiterling - Fotos: Archiv Thomas Ammerschläger & Marc Keiterling In den Fahrerlagern jener Jahre senen Maschinenbaustudium heuerte der technikbegeisterte junge Mann bei kommt es regelmäßig zu bilateralen NSU an, als Fahrwerksingenieur in der Gesprächen. Auch mit Ford. Dort wurde mit Erscheinen des Capri ab 1969 in der Versuchsabteilung. Motorsportabteilung Gas gegeben, treiAbwechslungsreiche Jahre sind es bende Kraft jener Jahre war deren Chef in Neckarsulm. Die Prinzen werden Jochen Neerpasch. Als die Capris dann erstmals im Rahmen von Crashtests aber allzu erfolgreich wurden - so holte zerknüllt, seinem Hobby-Rennfahrer- sich der spätere Formel 1-Pilot HansWesen kann er neben der Entwick- Joachim Stuck 1972 den Titel des Deutlungsarbeit frönen. So heißt der Sieger schen Rennsportmeisters auf einem beim Rennen um den Rheinpokal auf RS - wurden sie in Bayern zornig. Neerdem Hockenheimring in der Klasse der pasch und Stuck warben die Münchener Tourenwagen bis 1150 Kubikzentimeter ab. Michael Kranefuß, vorher auch am anno 1970: Thomas Ammerschläger. Steuer schneller Kölner Autos aktiv und Wir gehen das hier zunächst chrono- Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg Neerpaschs rechte Hand, übernahm die Leitung der Abteilung. logisch an. Nach dem 1965 abgeschlos- übrigens. „Ich wusste schon mit sieben, was ich einmal werden möchte“. Der 1937 in Altefeld geborene und in Hannover aufgewachsene Thomas Ammerschläger hatte früh in seinem Leben einen klaren Plan. Mit Tempo hinterm Steuer sitzen gehörte dazu. Wie eine Etappe. Ein Zwischenschritt hin zum Entwickler, zum Tempomacher. Dieser Mann hinterließ unauslöschbare Spuren in der Automobilindustrie Deutschlands. Unter anderen bei Ford, im direkten Zusammenhang mit dem Capri. Der CCD hatte nun einen Termin mit dem Tempomacher.
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Eine seiner ersten Aktionen war im selben Jahr die Verplichtung von Ammerschläger. „Ich heuerte also in Köln an und stand gleich vor der Frage: Was kann ich aus dem bereits sehr erfolgreichen Wagen machen? Wie können wir den Capri RS für das Jahr 1973 weiterentwickeln?“ Der neue technische Leiter richtete sein Augenmerk auf die Aerodynamik. Der Capri legte zu. Am Frontspoiler, der vergrößert wurde. Neue Kotlügelverbreiterungen zur Verkleinerung der Stirnläche wurden gebaut. Die Luftführung im Motorraum war zugunsten eines geringeren Auftriebs der Vorderachse zu verbessern. „Hinten brauchte das Auto außerdem mehr Gewicht. Zu diesem Zweck wanderten die Ölkühler für das Getriebe und die Hinterachse in die hinteren Kotlügel“, erklärt Ammerschläger.
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Fach schmunzelt: „Manchmal mit Trickserei! Wir haben einen neuen und sehr viel steiferen Sicherheitskäig entwickelt. Da man das damals noch nicht rechnen konnte, bauten wir ein maßstabsgetreues Modell aus Schweißdraht, bei dem wir so lange die einzelnen Streben veränderten, bis wir die optimale Steiigkeit erreicht hatten. Analog zu diesem Modell bauten wir dann den Käig für die Rennautos.
Die Wirksamkeit zeigte sich bereits 1973 bei zwei sehr schweren Unfällen von Gerry Birrel am Salzburgring, bei dem er unverletzt blieb, und von Dieter Glemser am Nürburgring nach einem Lenkungsdefekt, den er relativ leicht verletzt überstand. Das große Lob des F1-Champions
„Der Capri ist das erste Auto, in dem ich mich wirklich sicher fühle“ erklärte der als äußerst kritisch bekannte Formel 1-Champion Jackie Stewart, der im Capri Laut Reglement musste er mit der mehrere Rennen fuhr. Karosserie verschraubt sein, da aber Noch in den 1970-er Jahren kam es eine Karosserie mit verschweißtem Käig sicherer und steifer ist, haben wir ihn immer wieder zu sehr schweren Unfällen verschweißt. Und anschließend Schrau- in allen Rennserien, viele Rennfahrer benköpfe an den dafür vorgesehenen ließen ihr Leben. So überlebte der erPunkten aufgesetzt. Das Reglement wähnte Birrel seinen Capri-Crash nur Ist das Auto steifer, ist es schneller. wurde später geändert und das Schwei- um wenige Wochen, der Schotte verunWie ist das zu erreichen? Der Mann vom ßen erlaubt.“ glückte am 23. Juni 1973 tödlich. „Manchmal mit Trickserei!“
Diskussion am Nürburgring 1973 - sicher auch um Fragen der Sicherheit: Der dreifache Formel 1-Weltmeister Jackie Stewart (links) fühlte sich im Capri gut aufgehoben und nahm immer wieder das RS-Lenkrad in die Hand. Rechts im Bild ist Emerson Fittipaldi zu sehen, zweimaliger und zum Zeitpunkt dieser Aufnahme amtierender F 1-Champion. Auch er saß in jenen Jahren im Capri-Cockpit. In der Mitte: Thomas Ammerschläger und Fords Motorsportchef Michael Kranefuß.
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Boxenstopp in Hockenheim 1974. Thomas Ammerschläger (3. von links) in reger Diskussion. Der hier gut erkennbare Bürzel war überhaupt nicht seine Sache, der Technik-Mann bevorzugte die Lösung mit einem Flügel. Beim Fahrwerk musste laut Vorschriften das technische Prinzip so bleiben wie in der Serie. An der Hinterachse waren die Blattfedern beizubehalten, Zusatzfedern waren jedoch erlaubt. Also wurden aus den Stoßdämpfern durch Aufsetzen von Schraubenfedern Federbeine, was legal war. Die Blattfedern wurden - weil das Material nicht vorgeschrieben war – aus Plastik nachgebaut und dienten ausschließlich der originalen Optik. So wurde einerseits, wie vom Reglement gefordert, das Prinzip der Serienbauteile gewahrt. Andererseits war die Achse den steigenden Anforderungen im Motorsport gewachsen – eine grandiose Idee. „Die war allerdings nicht von mir. Schon mein Vorgänger, Martin Braungart, hat dies so beim Renn-Capri von 1972 umgesetzt“, will sich Ammerschläger nicht mit fremden Federn schmücken. Der V6 war ein von 2,6 auf drei Liter Hubraum aufgebohrtes Weslake-Triebwerk mit 320 PS, einer Spitzengeschwindigkeit von 270 Stundenkilometern und einem Sprint aus dem Stand auf 100 Stundenkilometern in 4,5 Sekunden. Dieter Glemser (in diesem Jahr Sieger der Deutschen Rennsportmeisterschaft auf Escort), Hans Heyer, Jochen Mass, John Fitzpatrick, Toine Hezemanns, Emerson Fittipaldi und Stewart saßen wechselweise am Steuer. In der Tourenwagen-Europameisterschaft siegten
Glemser und Mass auf dem Salzburgring und im schwedischen Mantorp Park. Das Trio Glemser/Mass/Hezemanns gewann außerdem das Fuji-Race in Japan. Tempomacher eingebremst In einer deutlich veränderten Optik kam im Folgejahr der Capri daher. „Die Leistung war auf bis zu 450 PS angestiegen, der Motor war ein Cosworth mit 3,4 Litern Hubraum. Da brauchte es erheblich mehr Abtrieb auf der Hinterachse. So kam es zu dem Bürzel, gerne als Entenbürzel bezeichnet. Ich hätte lieber einen echten Flügel entwickelt, der einen erheblich besseren Wirkungsgrad entfaltet hätte. Damit hätten wir deutlich schneller fahren können. Mit einem versuchsweise angebauten Hecklügel waren wir am Nürburgring genau so schnell wie die BMW CSL. Doch der Vorstand lehnte meinen Vorschlag leider ab“, sah sich der Tempomacher von der Chefetage eingebremst. Das 74-er Modell kennen die meisten Capri-Fans, es ist jener Renner, von dem Ford heute noch ein Exemplar besitzt und zu Präsentationszwecken zur Verfügung stellt. So war das Fahrzeug unter anderem auf dem „Capri Post Meeting“ dieses Jahres in Speyer zu bewundern. Ein weiteres Exemplar des 74-ers beindet sich im Besitz von Mücke Motorsport
in Berlin. Am Saisonende wurde dieser verkauft und weitere zwei Jahre von Waltraud Odenthal (siehe auch Seite 18 dieser Aktuell) auf höchstem Niveau pilotiert. Im Vergleich zu seinem Vorgänger wanderten zum Zwecke der weiter verbesserten Gewichtsverteilung sämtliche Kühler nach hinten, dazu wurden die Seitenteile nochmals umkonstruiert. Es ließ sich in der Saison gut an. Rolf Stommelen gewann zum Auftakt das Internationale Eifelrennen auf dem Nürburgring, er siegte später auch beim Großen Preis von Deutschland an selber Stelle. Außerdem stellte Klaus Ludwig beim Preis der Nationen auf dem Hockenheimring einen Capri auf die 1. Den Großen Preis der Tourenwagen, wieder am Nürburgring, holte sich das Trio Dieter Glemser/Toine Hezemanns/Niki Lauda. „In der Folge machten sich die Folgen der Ölkrise von 1973 Stück für Stück immer stärker bemerkbar. Ford fuhr seinen Etat stetig zurück, so endete 1975 das Engagement in Sachen Capri, während der Escort auch 1976 in der Deutschen Rennsportmeisterschaft am Start war“, sagt Ammerschläger. Immerhin konnten zum Kehraus 1975 noch drei CapriSiege in der DRM verzeichnet werden. Mit einem Auto, dass in der Serie inzwischen vom II-er abgelöst worden war. Jochen Mass gewann auf dem Norisring, Klaus Ludwig siegte in zwei von drei Rennen auf dem Hockenheimring.
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Ford legte sich also als reines Werksteam inanzielle Zurückhaltung auf, Kooperationen rückten mehr in den Vordergrund. Mit der Rennsportschmiede Zakspeed aus Niederzissen hatte man bereits in den frühen 70-ern zusammengearbeitet. Glemser und Heyer konnten jeweils zweimal die Deutsche Rennsportmeisterschaft gewinnen. Jeweils auf Escorts des Teams Zakspeed Racing. Ab 1977 wurden Tourenwagen nach Regeln der FIA-Gruppe-5 zugelassen (zuvor Gruppe-2), die deutlich stärker modiiziert waren, ausladendere Kotlügelverbreiterungen und Spoiler aufwiesen und meist mit Turbomotoren ausgestattet waren. „Die Autos mussten außen jetzt nur noch bei den Türen, dem verglasten Bereich, der Motorhaube, dem Heck und dem Dach dem Serienmodell entsprechen“, präzisiert Ammerschläger. Escort erwies sich als ungeeignet „Hans Heyer war 1977 mit dem Zakspeed-Escort noch ohne Auladung unterwegs. Ich erinnere mich, dass er auf dem Norisring von den BMW´s geradezu zerleddert wurde. Da war allen Beteiligten klar, dass ein Turbo her muss. Mir war außerdem bewusst, dass der eckige Escort dafür nicht das geeignete Auto war “, beschreibt er die Situation. 1978 erteilte der amtierende FordVorstand dem Diplom-Ingenieur den Auftrag zur Entwicklung eines Turbo-Capris im Zusammenarbeit mit Erich Zakowski. Während die Autos der Konkurrenz noch anhand der Bodengruppe und eng an der Rohkarosse aufgebaut wurden, ging man bei Zakspeed dazu über, einen
Exakte Vermessungen am 1:5-Modell des kommenden Turbos. eigenen Rohrrahmen für den Turbo zu bauen. Ammerschläger: „In Niederzissen haben sie eine Capri-Rohkarosse genommen, diese unterhalb der Türen abgeschnitten – die Schweller waren ja durch den vorgesehenen Rohrrahmen überlüssig - und damit war die Höhe des künftigen Rennwagens deiniert. Um den Käig festzulegen, dem auch ein Schweißdraht-Modell zugrunde lag, wurde die Rohkarosse auf eine Richtplatte gesetzt, die Punkte des Fahrwerks als Fixpunkte markiert und dann sukzessive auseinander geschnitten. Am Ende blieben nur noch das Dach und die A-, B- und C-Säulen übrig. Auf der Basis dieser Er-
gebnisse baute ich dann ein 1:5-Modell.“ Mit dem 1:5-Modell im Windkanal Es begannen intensive Windkanaluntersuchungen an der Fachhochschule in Aachen. Die Grundform des Capri mit seiner langen Motorhaube und der lachen Frontscheibe musste sich vor der eines Porsche 935 keineswegs verstecken – Vorteile, die in der Gruppe-5Rennversion voll ausgeschöpft werden konnten. Die Versuche zeigten, dass der kommende Renner über exzellente aerodynamische Eigenschaften verfügte. Ein mächtiger Hecklügel drückte die Hinterachse auf den Asphalt. Ein weit vorgezogener und niedriger Frontspoiler sorgte für gewaltigen Anpressdruck. Unter der Haut steckte der erwähnte Aluminium-Rohrrahmen. Am Ende der Tests wurde ein Cosworth BDA-Vierzylinder auf 1,4 Liter reduziert, da das Regelwerk diese Einschränkung wegen der Turboauladung vorschrieb. Für zusätzliche Leistung sorgte ein Turbolader mit 1,5 Bar Ladedruck. Die Rohrrahmenkonstruktion erlaubte es, die Komponenten Fahrwerk, Lenkung, Motor, Getriebe, Tank und Kühler so zu platzieren, dass am Ende eine fast perfekte Achslastverteilung im Verhältnis 50:50 erreicht wurde.
Fertig für den Wettbewerb ist der Zakspeed-Capri Mitte 1978. Auf dem Bild sind unter anderen Fahrer Hans Heyer (wie immer außerhalb des Autos mit Tirolerhut), Erich Zakowski (rechts neben Heyer) und Thomas Ammerschläger (rechts) zu erkennen.
Erst spät in der Saison 1978 wurde die Flunder fertig. Fahrer Hans Heyer schwärmte: „Das ist ein wunderschönes Auto. Mit einer 50/50 Gewichtsverteilung hat es ein sehr gutes Handling, es ist pro Runde sechs Sekunden schneller als der Escort. Man fährt überall etwa 30 Stundenkilometer schneller in die Kurven.“
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Anderen Quellen zufolge soll er sich außerdem über sich selbst geärgert haben: Verdammt! Das Auto kann noch viel mehr. Ich war schon wieder zu langsam“, habe der Mann während des Testens einmal gelucht. „Ja, das stimmt. Heyer musste sich erst trauen, an die Grenze zu fahren, sie auszuloten. Der gewaltige Abtrieb machte enorm hohe Kurvengeschwindigkeiten bei gleichzeitig kürzeren Bremswegen möglich“, bestätigt Ammerschläger. Die besondere Form der Flügelstützen bewirkte, dass der Abtrieb im Gegensatz zu konventionellen Hecklügeln bei Driftwinkeln bis zu zehn Grad sogar noch anstieg, wodurch das Auto noch schneller und besser beherrschbar wurde. Im ersten Rennen am Hockheimring führte Heyer fünf Runden, obwohl das Auto bis dahin nur einen einzigen Testtag hinter sich hatte, bis der Motor streikte. Dennoch war die Konkurrenz schon von diesem Auftakt tief beeindruckt. „Sie haben recht“ - trotzdem Verbot Schon 1979 wurde der Zakspeed-Capri zum Erfolgsauto. Acht von elf Rennen wurden in der kleinen Division bis 2000 Kubikzentimeter gewonnen, sechsmal saß Heyer am Steuer, zweimal Harald
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Ertl. Lediglich Klaus Ludwig – in dieser Saison mit dem Porsche 935 in der Division bis 4000 Kubikzentimeter unterwegs – war noch besser. Doch man wollte mehr, den Titel im Jahre 1980. Der Ingenieur war gefragt: „Bei der Gruppe 5 war die Breite des Hecklügels eingeschränkt: Er durfte, von vorn gesehen, nicht breiter als die Karosse sein. Die Form der Kotlügel war jedoch freigestellt. Also habe ich Flügelverbreiterungen als Teile der hinteren Kotlügel ausgeführt und so den Hecklügel auf Fahrzeugbreite vergrößert. Das war regelkonform, das hat sogar die Konkurrenz bestätigt. Doch als Klaus Ludwig gleich die ersten beiden Rennen gegen die besser motorisierten Porsche gewonnen hatte, hat die FIA ihn nachträglich disqualiiziert. Die Begründung war lediglich: ´Herr Ammerschläger, Sie haben ja Recht, aber wir wollen das nicht und deshalb verbieten wir es´. Mit den aberkannten 25 Punkten konnte er am Ende nicht Gesamtsieger werden.“ Neuer Anlauf 1981. Mit dem bereits ab Mitte der Saison 1980 erstmals im Tourenwagensport verbauten Diffusor, der den sogenannten „Ground Effect“ erzeugt. Möglicherweise die Meisterleistung im erfolgreichen Berufsleben Ammerschlägers: „Die 935-er Porsche hatten rund 200 PS mehr unter der Haube. Da mussten wir uns was einfallen lassen. Die Lösung war ein großer Dif-
fusorschacht, der für noch mehr Abtrieb sorgte. Wir haben den Boden wie einen umgedrehten Flugzeuglügel geformt – die gleichen physikalischen Gesetze, die ein Flugzeug zum Fliegen bringen, pressen das Auto auf den Asphalt. „Der könnte an der Decke fahren“ Der Abtrieb war so stark, dass er bei einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern dem Eigengewicht des Fahrzeugs entsprach, so dass das Fahrzeug bei dieser Geschwindigkeit über Kopf an der Decke fahren könnte. Oder wahlweise eine Wand hinauf.” In Kombination mit dem schmalen Hecklügel war das noch einmal ein großer Fortschritt. Dieser Diffusor war nicht kopierbar Das FIA-Theater wegen des Flügels 1980 hatte im Nachhinein sogar einen klar positiven Aspekt. „Erst das Verbot hat zu dem Diffusor-Unterboden geführt, dessen Wirkung wesentlich stärker war, als die des breiten Flügels. Zusätzlich stellte er ein Alleinstellungsmerkmal dar, das weder Porsche wegen des Heckmotors, noch BMW wegen der Hinterachse kopieren konnten“, lächelt der Ingenieur.
Der durch den Difusor erzeugte Abtrieb war so hoch, dass der Zakspeed-Capri bei 250 Stundenkilometern kopfüber fahren könnte. Oder eine Wand hinauf. Dies kommt auf dem Rennpiste seltener vor, was hier aber beobachtet werden konnte: Die Erindung Ammerschlägers wirkte wie ein Staubsauger über dem Asphalt und pustete den Dreck hinten mit Macht heraus. Das Bild entstand bei Tests 1980 am Nürburgring. Kenner erkennen rechts die alte Haupttribüne und sehen, dass der Capri hier entgegen der eigentlichen Richtung unterwegs war.
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Die Freude lag erkennbar auf beiden Seiten: Thomas Ammerschläger emping unseren 2. Vorsitzenden Wolfgang Stein zu einem mehrstündigen Trefen. Wir freuen uns auf einige rare Dokumente, die Ammerschläger dem CCD zur Verfügung stellen wird. Ja, das im Hintergund im Regal parkende Modell ist das originale 1:5-Modell aus dem Jahre 1977. Mit Diffusor ausgestattet lieferte sich Manfred Winkelhock in der Division bis 4000 Kubikzentimeter sehenswerte Duelle mit Bob Wollek im 200 PS stärkeren, aber auch etwa 200 Kilogramm schwereren Kremer-Porsche 935 K4. Erich und Peter Zakowski erinnern sich noch heute mit Wonne an dieses Jahr zurück und schwärmen von den sensationellen Auftritten Winkelhocks, als er in der Startrunde auf der Betonschleife des alten Nürburgrings die ganze Konkurrenz abhängte oder sich in Wunstorf absichtlich zurückfallen ließ, um seine Konkurrenten ein weiteres Mal zu überholen. DRM-Titel ohne den Diffusor Der Triumphzug war aber Klaus Ludwig in der kleinen Division vorbehalten. Hoch überlegen mit zehn Siegen in 13 Rennen gewann er die Serie. „Der Capri bis 2000 Kubikzentimeter war auch ohne den Diffusor schnell genug, dieses Auto besaß einen lachen Unterboden“, sagt Thomas Ammerschläger. Der Gesamtsieg Ludwigs also kein Produkt des „Ground Effects“, da klärt sich auch eine öfter mal gehörte, anders lautende Legende auf. Die inalen vier der 13 Wettbewerbe standen 1981 übrigens
ausschließlich im Zeichen von Ford und Zakspeed. Die Capris gewannen alle vier Konkurrenzen doppelt, also jeweils in beiden Divisionen. Viermal Winkelhock, dreimal Ludwig, einmal Klaus Niedzwiedz, was für ein Brett! Der unfahrbare C100 1982 ging der Zakspeed-Capri noch viermal im Jägermeister-Look an den Start, bevor er vom C 100 abgelöst wurde. Titelverteidiger Klaus Ludwig wechselte während der Saison zwischenzeitlich auf den alten Capri zurück, da sich der neue C100 als zu defektanfällig erwies.
nicht gemacht.“ Stattdessen verließ er Köln noch vor Ludwigs DRM-Sieg und heuerte bei Audi als Leiter Fahrwerkversuch und Fahrdynamik an. Später war Ammerschläger als Technischer Geschäftsführer der BMW M-GmbH einer der Väter des M3. Ammerschläger traf Stein Infos aus erster Hand zum ZakspeedTurbo vom Erbauer, das wünschte sich der Capri Club Deutschland und suchte den Kontakt zu Ammerschläger: „Ich freue mich, wenn sich die Leute für diese Themen interessieren. Da nehme ich mir gerne Zeit!“ So emping der mittlerweile 79-Jährige im Frühsommer unseren 2. Vorsitzenden, Wolfgang Stein, zu einem mehrstündigen Treffen. Herauskommen ist dieser Text und noch ein besonderes Geschenk: Der CCD erhält die Möglichkeit, einige rare Aufzeichnungen, Dokumente und Fotos aus dem Archiv Ammerschlägers zu digitalisieren. Einiges wird sich voraussichtlich Ende des Jahres auf unserer Homepage inden.
Thomas Ammerschläger: „Ich sollte dieses Fahrzeug 1980 zum Siegauto entwickeln. In ihm steckte unter anderem ein vergrößerter Cosworth Formel 1-Motor, der so gewaltige Schwingungen auslöste, dass dem Fahrer fast übel wurde. Ich sagte zum damaligen Vizepräsidenten von Ford of Europe, dem früheren Journalisten und Buchautor Karl Ludvigsen, dass der vorgelegte Entwurf so viele Fehler aufwies, dass er für ein konkurrenzfähiges und standfestes Fahrzeug komplett geändert werden Das Schlusswort: „Eigentlich habe müsste. Er entgegnete: ´Du machst das ich mein Leben lang nichts anderes trotzdem ohne Änderungen!´ Ich hab´ es gemacht, als meinem Hobby zu frönen“.
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Neues aus dem Ersatzteillager Text & Fotos: Wolfgang Stein Hallo liebe CCD-Mitglieder, Hallo Capri- Aktuelle und neue Ersatzteile: Interessierte, Tankgeber # 354, Capri I, 11/68 mittlerweile ist die Saison 2017 seit gut drei Monaten voll im Gange. Diverse Old- 08/72, alle Motorvarianten, Preis 100 € timermessen, Oldtimerveranstaltungen, Capri-Treffen und auch CCD-Veranstaltungen liegen schon hinter uns. Ersatzteilsortiment auf Tour Das CCD-Ersatzteilsortiment war für Euch auch dieses Jahr schon wieder auf Reisen, wir haben mit unserem Verkaufsstand den Capri-Teilemarkt in Dülmen Anfang Mai, das European Capri Post-Meeting in Speyer Ende Juni besucht und konnten vielen suchenden Menschen wieder mit den richtigen Ersatzteilen helfen. Beide Veranstaltungen fanden bei gutem bis sehr warmen Wetter statt und waren dementsprechend richtig gut besucht. Unser Team kam teilweise ins Schwitzen, um allen Wünschen schnellstmöglich gerecht zu werden.
Unterlegscheibe # 378 groß, Capri II – III, 01/74 - 02/87, für MotorhaubenSchließdorn, Stahl gelb verzinkt, Stückpreis 0,40 € Motorhaube-Schließdorn # 374, Capri I – III, 11/68 - 02/87, vierteilig, bestehend aus Schließdorn, Schraubenfeder, Führung-Schließdorn und HaltemutterSchließdorn, Stahl gelb verzinkt, Preis 14 €
Der Fokus liegt auf Capri II und III Rückblickend auf die beiden Verkaufsveranstaltungen beziehungsweise basierend auf die Nachfrage im Teileshop kann ich feststellen, dass derzeit überwiegend Fahrzeuge vom Modell Capri III restauriert werden. Das Modell Capri II ist deutlich weniger vertreten und für die Modelle Capri I sind es eher Teile zur Zustandsverbesserung, die nachgefragt werden. Wir haben daher auch unseren Fokus auf Teile für Capri II – III gelegt, besonders auf Teile im „Sichtbereich“, Sicherungshaken / Motorhaube # die wir in Originaloptik wieder anbieten. 376, Capri II – III, 01/74 - 02/87, komDazu gehören einige Teile aus Metall plett, Originalteil, neu aufgearbeitet (siehe nachfolgende Teile im Einzelnen) (gelb verzinkt), Preis 20 € sowie Befestigungsteile, unter anderem natürlich Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern, die wir wieder in galvanisch gelb verzinkt anbieten, da es diese Teile im Standard nur silber verzinkt im Handel zu kaufen gibt. Auch beim diesjährigen CCD-Workshop beim Ford-Autopark Bihn & Bittmann in Ingelheim war das Ersatzteilsortiment vor Ort. Dies überschnitt sich mit der Produktion dieser Capri aktuell, daher kann darauf an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Nachfolgend nun wie bekannt aktuell für Euch mein Statusbericht zu unseren laufenden sowie geplanten Aktionen. Die angegebenen Preise gelten exklusiv für CCD-Mitglieder.
Spezialschraube # 377, Capri II-III, 01/74 - 02/87, für SicherungshakenMotorhaube + Unterlegscheibe + Federring, alle Teile Stahl gelb verzinkt, Stückpreis 0,60 €
Schließkeil # 379 /# 380, Capri I (73)III, 08/72 - 02/87, rechts oder links, Trägerplatte Stahl gelb verzinkt, komplett mit Keilstück / Gummi, Preis 16 €
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Spezial-Linsensenkkopf-Schraube # 382, Capri I (73) – III, 08/72 - 02/87, gelb verzinkt zur Befestigung von Schließkeil an Karosserie, vier Stück pro Schließkeil, Stückpreis 0,20 €
Ersatzteile in absehbarer Zeit: Dichtungen für die Rücklichter Capri I (73), 08/72 - 12/73 (ohne Abbildung). Verfügbar voraussichtlich 4. Quartal 2017 Schlüssel / # 010, Rohling Standard / unbeleuchtet für Capri II - III, verfügbar voraussichtlich 4. Quartal 2017
Schließbügel, # 383, Capri I–III, 11/68 - 02/87, an Rückwandblech geschraubt, als Gegenstück zu Schloss, OE-Teil, neu aufgearbeitet (silber verzinkt), Preis 10 €
Spezial-Sechskantschraube # 384, für Capri I – III, 11/68 - 02/87, zur Befestigung Schließbügel an Rückwandblech, Stahl gelb verzinkt mit SpezialUnterlegscheibe und Federring, Stückpreis 0,50 €
Spezial-Halbrundschraube # 385, Capri II – III, 01/74 - 02/87, mit Kreuzschlitzkopf, Befestigung Kennzeichenleuchte an Rückwandblech, gelb verzinkt, Stückpreis 0,20 €
Dichtung Schiebedach # GB-020, Schlüssel # 033, späte Capri III (unter hier habe ich nach mehreren Beanstan- anderen 2,8 i) mit dem Lichtelement, dungen den Lieferanten gewechselt, verfügbar voraussichtlich 4. Quartal neue Ausführung, hat ein im Querschnitt 2017 kleineres Gummi-Hohlproil, wurde inzwischen bereits einige Male verbaut und dabei als passend bestätigt, Preis 40 €
Horn am Stoßfänger # 200, Capri II, 01/74 - 12/77, Gummi schwarz, inklusiv zweimal innenliegender Metallplatte / Gewindeaufnahme für Befestigung an Stoßstange, Preis 70 €
Gummileiste für Stoßstange verchromt oder schwarz, Capri II, vorne und hinten (ohne Abbildung). Hier liegen die Muster vor, nach nun die „Rohteile – Innenleben“, sprich ein spezielles C-Proil aus Alu oder Stahl, teilweise ja gebogen, und die geformten Endstücke mit angeschweißtem Gewindebolzen festgelegt und bei möglichen Lieferanten angefragt haben. Muster wird im Herbst erwartet, dann erfolgt Prüfung, Entscheidung und Fertigungsfreigabe. Verfügbar voraussichtlich Anfang 2018
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Klemme Bowdenzug / Motorhaubenentriegelung # 365, Capri I 11/68 - 08/72, wurde als Gussteil angefertigt, gelb verzinkt einteilig, mit Befestigungsschraube, verfügbar ab September 2017
Klemme Bowdenzug / Motorhaubenentriegelung # 366 Capri I (73) - III, 08/72 - 02/87, Oberteil wurde als Gussteil gefertigt gelb verzinkt und das Federelement aus Edelstahl, zweiteilig mit Befestigungsschraube, verfügbar ab September 2017
Kennzeichenleuchte / # 172, Capri IIIII, 08/76 - 02/87, Kunststoff grau-silber / komplett / Streuscheibe Kunststoff klar/
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Ersatzteile in Planung: Gaspedal-Führungsbuchse / BüchseDruckstange # 390, Capri II - III, 01/74 - 02/87, auf Welle-Fahrpedal, Kunststoff halbtransparent, Muster liegt vor, Angebot des Lieferanten wird in Kürze erwartet, verfügbar voraussichtlich Ende 2017
Stoßstangenhalter # 393 + # 394, Capri III, 01/7802/87, vorne innen, rechts und links, Stahl, schwarz pulverbeschichtet, Muster beinden sich bereits beim Lieferanten, Angebot wird erwartet, dann Entscheidung und Fertigungsfreigabe, verfügbar voraussichtlich Ende 2017 Ich wünsche Euch noch eine pannenfreie Restsaison. Wenn Ihr Anregungen zu Teilen habt,die wir noch anfertigen lassen können, dann immer her damit! Wir schauen dann mal, was möglich ist. Bis dann, Euer Wolfgang Stein
Tülle / Mantelrohr-Lenkung # 392, Capri I – III, 11/68 - 02/87, in Durchführung Spritzwand, Gummi, schwarz, Originalteil: 3038E-3K680A, Muster liegt vor, geht nun zum Lieferanten zur Angebotserstellung. Es folgt Prüfung, Entscheidung und Beauftragung, verfügbar voraussichtlich Ende 2017
silber , Fassung aus Metallguss und Dichtung, dazu etwa 25 Zentimeter Anschlussleitung mit Rundstecker, Muster-
prüfung abgeschlossen, Bestellung in Kürze, verfügbar voraussichtlich Ende 2017 (Bild oben)
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Der Homepage-Mitgliederbereich Text & Screenshots: Frank Lehmann
„Was bietet mir eigentlich der Mitgliederbereich unserer Homepage?“ Diese Frage wurde mir als Webmaster des CCD bereits einige Mal gestellt und ich möchte hier einige Antworten dazu liefern. Während des letzten Jahres habe ich asehr intensiv an einer neuen Struktur, Content und Design unserer Club-Website gefeilt. Sie präsentiert sich nun moderner, übersichtlicher und informativer denn je und soll die Arbeit im Vorstand entlasten sowie auch Euch mit auswertbaren Daten zur Verfügung stehen. Die Neuerungen betreffen die Funktionalität unserer Website und offenbaren sich eher im Hintergrund: Verbesserte Suchfunktion, übersichtlichere Navigation, Auswertungen im Mitgliederbereich beim Suchen von Mitgliederdaten sowie Fahrzeugdaten über die SQL-Datenbank und einfache Online-Formulare für Mitglieder runden den Online-Auftritt ab. Um Euch einen kurzen Überblick zu verschaffen, habe ich hier die wichtigsten mit der Inseratfunktion unter „Biete / Möglichkeiten für den Mitgliederbereich Suche“. Es können kostenlos - auch für Nichtmitglieder - Verkaufsangebote bezusammengefasst. ziehungsweise Kaufgesuche eingestellt Datenübersichten mit Auswerte- und werden. Hierzu werde ich demnächst ein Sortierfunktionen unserer Mitglieder Onlineformular zur Aufgabe der Inserate werden tagesaktuell aus der SQL-Da- einstellen. Sicherlich den allermeisten tenbank dargestellt und zwar für Clubs, Mitgliedern bekannt ist das ErsatzteilEinzelfahrer, Fahrzeugdatenbank, Capri sortiment. Hier könnt Ihr nach benötigten Pannenhilfsdienst und Ausdruck Mitglie- Teilen suchen, von denen der CCD viele exklusiv in die Neuproduktion gegeben derlisten in PDF-Form. hat. Eine bisher viel zu wenig genutzte Unsere Website lebt von aktuellen DaMöglichkeit liegt im öffentlichen Bereich
ten und Beiträgen sowohl in Schriftform als auch von Fotos. Bitte registriert Euch unter Name mit Eurem Vornamen und Nachnamen - dies hilft dem Schriftführer bei der Zuordnung -, wählt einen Benutzernamen mit Zugangspasswort sowie eine gültige E-Mail- Adresse einmalig für den Zugang zum Mitgliederbereich. Der Schriftführer wird dann die Freigabe zeitnah erteilen. Für registrierte Mitglieder gilt: Nutzt diese Möglichkeiten um die genannten Informationen zu bekommen.
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Auch in Rheinbach stand die CCD-Präsentation aus Anlass des Produktionsstops vor 40 Jahren im Zeichen des Capri II.
Automobiler Ausnahmezustand Text: Marc Keiterling - Fotos: Kirsten Schmidt, Elke Weinfurter, Marc Keiterling & Frank Lehmann „Musik, Motoren, Petticoats“ - und tatsächlich von jedem Begriff eine riesige Auswahl. So geht es zu bei der Rheinbach Classics, die mit dem genannten Motto wirbt. Livemusik möchte man ergänzen, Capri-Hosen und ein automobiler Ausnahmezustand waren nun zum zwölften Mal in der Stadt nahe Bonn zu verzeichnen. 130 Fahrzeuge auf der Ausfahrt am Samstag, 250 beim sonntäglichen Korso durch die proppenvolle Stadt (darunter zahlreiche „Doppeltäter“, die beides unter die Räder nahmen) und viele weitere Klassiker in den Seitenstraßen machten die Classics auch in diesem Jahr zu einem wahren Volksfest. An dieser charmanten Standbesatzung führt kein Weg vorbei. Anzeige
Tausende von Besuchern säumen die Straßen Rheinbachs beim sonntäglichen Korso.
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Die Capris beim Korso im Fokus vieler Objektive. Auch CCD-Mitglied Gerhard Weinfurter (rechts im Bild) machte viele Fotos, hier ist der Beweis. An inzwischen schon gewohnter Stelle in der Innenstadt schlug der Capri Club Deutschland auch in diesem Jahr wieder sein Quartier auf. Im Vordergrund stand dabei erneut das Jahr des Capri II im CCD aus Anlass des Produktionsstops vor 40 Jahren. Viele Facetten wurden den Besuchern gezeigt, ein John Player (siehe Reklame auf der Rückseite dieser Aktuell) gehörte ebenso dazu wie zwei Vinyldach-Vertreter und ein echter Luxusliner: Der drei Liter Ghia mit der orangefarbigen Innenausstattung. Dazu gesellten sich unter anderen einige RS als Vertreter der ersten Generation und Vier II-er präsentierten wir dem Motto entsprechend in Rheinbach. ein Mako V8 sowie ein 2,8i aus der III-er Fraktion. Prominenter Besuch Außerdem durften wir uns über eine prominente Besucherin freuen. „Hallo, ich bin früher mit dem Capri Rennen gefahren“, sagte die nette Dame zur Standbesatzung. Waltraud Odenthal schaute sich mit Interesse unsere Fahrzeuge an und geriet ins Plaudern. „Rennlady“ oder vor allem „Turbomaus“ wurde sie in den 70-ern genannt. Diese Frau mischte damals in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft gewaltig mit und beeindruckte ihre männlichen Kollegen mit großem fahrerischen Können. Die Tochter eines Ford-Händlers aus Siegburg startete ihre Motorsport-Laufbahn 1969 im EscortCup. Später kaufte ihr Vater ausrangierte Werks-Capri, so mischte Odenthal mit dem jeweiligen Vorjahresauto im Feld mit. Ihren 74-er RS, den sie von 1975 bis 1977 über die Pisten jagte, gibt es noch, er beindet sich heute im Besitz von Mücke-Motorsport in Berlin. „Wir bleiben in Kontakt“, versprach sie uns zum Ab- „Rennmaus“ Waltraut Odenthal wurde von den CCD-Mitgliedern Walter Winkler schied. Wir freuen uns drauf! und Anton Feßler (rechts) freudig am Stand begrüßt.
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Wiedersehen nach 20 Jahren Text & Fotos: Alexander Heinz Mein Name ist Alexander Heinz, ich bin 40 Jahre jung und komme aus dem schönen Oberfranken. Meine „CapriInfektion“ stellte sich bereits im zarten Alter von 15 Jahren ein. Viele Jahre sind das, wie auch die folgende Geschichte rund zwei Jahrzehnte umfasst. Und in jedem Fall noch nicht zu Ende ist. Alex mit 15 also. Damals hatte der Freund meiner Schwester einen verbreiterten Drei Liter Essex. Die lange Schnauze und das Coupé-Heck geielen sofort und es erging mir so wie vielen. Der besagte Capri wurde damals schon im Winter zerlegt und ich durfte zum ersten Mal bereits mit Hand anlegen. Aber wie das Leben ebenso spielt, nichts hält für ewig, die Beziehung endete. Also die meiner Schwester, meine zum Capri blieb. „Der wird wieder hergerichtet“ Jedes Mal wenn ich einen im Straßenverkehr sah - tja, das konnte man damals tatsächlich des Öfteren erleben- entlammte diese alte Liebe immer wieder. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte. Im engeren Familienkreis war eine Fraktion schon immer Ford-afin und so kam es, dass ich eines Tages meinen Paten von einer freien Werkstatt abholen musste, wo er seinen Orion zur Wartung gegeben hatte. Ich betrat die Werkstatthalle und da stand er dann, aufgebockt über einer Grube, Räder ab, Motorhaube offen und in einem damals schon ziemlich desolaten Zustand. Auf die Frage, was denn mit dem Auto geschehe, kam zur Antwort:
Zwei Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt holte Alexander Heinz diesen Capri von der Hebebühne. te ich noch einen 2,8i erwerben, der sein Dasein seit mehreren Jahren im Hinterhof einer freien Werkstatt in der Oberpfalz fristete. Eigentlich war dieser als Ersatzteilträger gedacht, aber die spätere Analyse der Fahrgestellnummer ergab, dass es sich wohl um einen der letzten „Deutschen“ aus dem September 1984 handelt. Das ist selbstverständlich mal überhaupt nix zum Schlachten. Also habe ich umdisponiert, den 81er zurückgestellt und beschlossen, den 84er zu Im August des gleichen Jahres konn- machen.
„Der wird wieder hergerichtet“. Das muss in den Jahren 1997/98 gewesen sein. Die Jahre vergingen, im April 2007 kaufte ich mir schließlich meinen ersten Capri, einen 81er 2,8i. Eine Bastelbude, aber mit guter Substanz. Angesichts damaliger Unkenntnis hat sich erst später herausgestellt, dass dieser wohl erst im Nachinein zu einem Super Injection umgerüstet wurde, inklusive Innenausstattung und 5-Gang Getriebe.
Die beiden anderen: der 81er (links) wurde vor zehn Jahren als „Bastelbude mit guter Substanz“ erworben. Ebenfalls vor zehn Jahren rettete Alexander den späten 84er aus einem Hinterhof.
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Mindestens 20 Jahre hing dieser Super Injection so auf der Hebebühne. Immerhin hat am Unterboden nichts nachgegeben. Der Ort an den er mich führte kam mir sehr bekannt vor, es war die (mittlerweile geschlossene) Werkstatt, wo ich damals meinen Paten abgeholt hatte. Déjà-vu, dachte ich. Nach Kontaktaufnahme mit dem Besitzer, einem ehemaligen FordWerkstattmeister, ging es zum Objekt der Begierde. Nach dem Öffnen der stillgelegten Werkstatt konnte ich es kaum glauben: Da stand er genau wie ich ihn Da sich so etwas in der Verwandtschaft in Erinnerung hatte, aufgebockt über der selbstverständlich herumspricht, kam besagten Grube! Ich war hocherfreut. der Sohn meines Paten (die Geschichte Noch ein 2,8i. von 1997/98) eines Tages auf mich zu Die Begutachtung ergab kurz und und sagte: „Ich weiß, noch wo ein Capri steht!“ Okay, dachte ich, anschauen kost´ knapp: Ein schwieriger Fall. Substanz ja nix. Also beschlossen wir, gemeinsam von fragwürdiger Konsistenz, nicht komplett und auch noch mit einer falschen mal einen Blick zu riskieren. Nach anfänglich guten Fortschritten kam die Sache ins Stocken, ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt verursachte eine Zwangspause. Selbst nach meiner Rückkehr war nicht an eine sofortige Wiederaufnahme der Arbeiten zu denken, erst eine Krebserkrankung brachte die nötigen Zeitreserven, um mit dem Projekt fortzufahren.
Erstmals wieder Kontakt mit dem Boden am Tag der Bergung.
Innenausstattung. Durch ein Gespräch mit dem Meister wurde die Geschichte des Capris geklärt. Der damalige Besitzer brachte vor mehr als 20 Jahren das Fahrzeug zur Wiederinstandsetzung in besagte Werkstatt, doch aufgrund nicht vorhandener inanzieller Mittel kam der Brief in die Hände des Werkstattmeisters. Dieser wollte ihn anfangs für sich selbst herrichten, aber wie es im Geschäftsleben so ist, Geldverdienen geht vor und somit wurde der Capri zur Begleiterscheinung. Immerhin wurde Motor ab und an gestartet und laufen gelassen. Ob dies nun gut oder schlecht war sei dahingestellt, aber zumindest wurde eine gewisse Funktionstüchtigkeit erhalten.
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Aus eigener Kraft fuhr der viele Jahre vergessene Capri auf den Trailer. Nicht einmal die Bremsen saßen trotz ewig langer Standzeit fest. Die Zukunft? Ungewiss! Auf den ersten Moment war es jedenfalls total positiv. Denn einige Tage später fuhr der Zwoachter aus eigener (!) Kraft aus der Halle und zur Verladung auf den Trailer. Wie sich letztlich herausstellte war dieser Capri kein Unbekannter. Durch einen bekannten, langjährigen
Sammler aus meiner Gegend stellte sich heraus, dass er genau diesen Capri vom damaligen Erstbesitzer erwarb, einem Arzt aus dem Nürnberger Raum, um ihn dann an den nun im Brief letzten eingetragenen Halter zu verkaufen. So klärte sich auch der Verbleib der originalen
Innenausstattung, welche der Sammler ausgetauscht hatte. In meinen heiligen Hallen nun angekommen, steht er da: Die Zukunft ist aktuell ungewiss. Da ich ja zur Zeit noch meinen 84er restauriere, wird das wohl auch noch einige Zeit so bleiben.
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Von der „Klassikwelt“ zur „Motorworld“ Text: Frank Lehmann - Fotos: Anton Feßler 2017 fand zum letzten Mal die „Klassikwelt Bodensee“ statt. Nein, keine Panik: Die Veranstaltung wird es weiterhin geben, der Name ändert sich. Ab dem kommenden Jahr heißt die Geschichte „Motorworld Classics Bodensee“. Zur letzten „Klassikwelt“ reisten wie schon in den letzten Jahren das Capri Team Weilheim-Schongau und die Capri Freaks Bayern an. Erstmals bauten unsere Südlichter dabei einen Infostand des Capri Clubs Deutschland auf. Wie auch in Hattersheim (ab Seite 24 in dieser Ausgabe der Aktuell) wurde damit ein neues Konzept, bei möglichst vielen Veranstaltungen Auch die rückwärtige Wand mit historischer Reklame zeigte den II-er in verschiedenen Facetten.
Glänzender Messeauftritt.
den CCD zu repräsentieren, umgesetzt. Entsprechend dem Club-Vorhaben, zum Produktionsende des Capri II anno 1977 ebendiesen in diesem Jahr in den Blickpunkt zu stellen, lag der Fokus auf dieser Baureihe. 38.900 Besucher - 2016 waren es 38.700 - kamen und sorgten zum 10. Geburtstag für einen krönenden Abschluss. Abwechslung wird in Fried-
richshagen groß geschrieben, zahlreiche Oldies stehen nicht zur Betrachtung in den Hallen, sondern werden auf dem weitläuigen Gelände auch bewegt. Zahlreiche Sonderschauen setzen reizvolle Akzente. Auch künftig unter dem neuen Namen und sicherlich auch wieder mit Beteiligung der Capri-Fraktion.
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Bei Freunden fährt man sauber vor - das und mehr sorgt dann für die richtige Stimmung. Gerhard Weinfurter (rechtes Bild, 2. von links) hatte den Infostand des CCD in Hattersheim aufgebaut.
Zu Gast bei Freunden Text: Kirsten Schmidt - Fotos: Dieter Johannes, Kirsten Schmidt & Elke Weinfurter biente und der Empfang durch einen Sprecher, der jedes einzelne Fahrzeug mit sehr viel Sachverstand präsentierte, begeisterte uns bereits zu Beginn. Die kurze Fahrt durch eine wunderschöne Parkanlage zum Abstellplatz unserer Fahrzeuge war ein voller Genuss. Verteilt auf der Rasenanlage standen in allerschönster Umgebung alle erdenklichen Arten fahrbarer Untersätze. Am Ziel Bei allerschönstem Wetter trafen wir erwartete uns ein liebevoll ausgewählter am Ort des Geschehens ein. Das Am- und ausgestatteter Platz. Hier befand Nachdem uns Gerhard Weinfurter von den Klassikertagen in Hattersheim am Rhein vorgeschwärmt hatte, entschieden wir uns mit unseren Opel GT-Freunden Heike und Udo den Weg dorthin anzutreten. Also: Am Samstagmorgen früh aufstehen und Richtung Frühstück. Gestärkt und voller Vorfreude ging es weiter an den Main.
sich auch erstmals bei dieser Veranstaltung ein Infostand unseres Capri Clubs Deutschland. Der Empfang war, wie nicht anders zu erwarten, herzlich und mit etwas Alkohol gekrönt. Gerhard geleitete uns im Anschluss im Konvoi durch seine Heimat zu unserem Hotel. Zu unserer Überraschung lud er uns danach alle zu sich nach Hause ein, um mit uns einen Abend am Grill zu verbringen.
Erstmals zeigte der CCD mit einem Infostand bei dieser Veranstaltung Flagge. Unser I-Typreferent Gregor Reininger kam mit dem RS-Deutsch-Cabriolet zum Trefen. Auch historische Zugmaschinen bereicherten die Klassikertage.
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Hattenheims Hotels ausgebucht? Kein Problem - Elke und Heinz zeigen hier, wie praktisch der Capri ist. Der Mann denkt an alles: Da er, seine Frau Elke und die gesamte gastfreundliche Familie den Durst ihrer Gäste vorausahnten, gab es auch einen Shuttelservice. Bei bester Laune genossen wir alle Spezialitäten des Hauses Weinfurter. Da weder Kosten noch Mühen gescheut wurden hatte man unseren neuen Kassenwart Dirk Appel als Grillmeister
vorhandenen Schätzchen. Es dürften so um die 3.000 (!) Fahrzeuge gewesen sein. Man kam aus dem Staunen nicht heraus, obwohl wir schon eine Menge Treffen gesehen haben. Am Ende dieses Tages fuhren wir mit vielen positiven EinNeuer Tag, neue Eindrücke. Nach dem drücken nach Hause. Alle, die mit uns an Frühstück auf den bekannten Platz. Die diesem Event teilgenommen haben, verÜberraschung war die Menge der jetzt sicherten: Dies war nicht das letzte Mal. engagiert. Wenn er so mit unserem Geld umgeht wie er grillt, sehe ich der Zukunft beruhigt entgegen. Bei deftigen Witzen, ausgewählt guten Getränken und bester Laune ließen wir den Abend ausklingen.
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Capri und Mustang - ein Fest für die Augen. Den Mustang gibts bekanntlich noch immer, nach zwischenzeitlichen Geschmacklos-Baureihen auch wieder richtig schön. Sollen wir uns so etwas auch für den Capri wünschen?
Capri und Mustang - das rockt! Text: Wolfgang Stein - Fotos: Elisabeth Unglert & Wolfgang Stein „The Sound of the 60´s & 70´s“ war an einem wunderschönen Juni-Wochenende im Ford-Autohaus Reuner im bayrischen Palling zu hören. Das hatte auch mit der Band The Rockin´ Oldies zu tun, die am Samstagabend loslegte. Was aber außerdem rockte, stand rund ums Autohaus. Aus Anlass von 40 Jahren Autohaus Reuner baten die Inhaber zu einem Treffen für Capri und Mustang. Und das rockte
richtig! Zu Beginn am Freitagabend gab es zunächst einen Generationswechsel. Siegfried Reuner übergab die Verantwortung für den Bereich Werkstatt und Service an seinen Schwiegersohn Hans Reuner. Von „Sigi“ zu „Hansi“ - es bleibt in der Familie. Bilder zur Hochzeit der nächsten Generation indet ihr auf Seite 38 dieser Aktuell. Natürlich ebenfalls mit Capri und Mustang.
49 zahlende Capris und vier Kurzbesucher, dazu sieben zahlende Mustangs und zwei Kurzbesucher eingetroffen. Die Teilnehmer waren aus Schweiz, Österreich, Ungarn und Bayern angereist.
Ach ja, ein paar „Preissn“ - so sagen wir das im Bayernland - waren ebenfalls zugegen. Aus Hessen und NordrheinWestfalen, das ist ja nicht gerade um die Ecke. Da sage ich aus tiefster ÜberzeuAm Samstagmittag waren schließlich gung: Respekt!
The Rockin´ Oldies machten ihrem Bandnamen alle Ehre. Abgeräumt hat das uns bestens bekannte Ehepaar Feßler. Der erste Mann des CCD gewann mit seinem bildschönen RS einen nicht weniger hübschen Pokal.
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Wenn du im Mustang-Cabrio sitzt und nur Capri siehst...
Weißblauer Himmel über Bayern - was auch sonst? Um 19 Uhr begann die Abendveranstaltung. Hier lautete das Motto: Offen für Alle. Zahlreiche Pallinger Bürger, Kunden mit Familien und auch Geschäftsfreunde des Hauses mischten sich unter die Fahrzeugbesitzer. Ich denke, die hatten alle Anzeige
einen großen Spaß an den ausgestellten Liebhaberautos. Was zu diesem Zeitpunkt sehr Exklusives bekamen sie außerdem noch zu sehen. Um 21 Uhr wurde der neue
Klassische Fahrzeuge und schönes Wetter - da ist Elisabeth alias „Ulissa“ nicht weit. Fiesta - der war extra nur für das ReunerJubiläum am selben Tag aus Köln geholt worden - präsentiert. Den hatte an diesem Tag noch kein anderer Händler zu bieten. So gabs jede Menge zu feiern - an der Bar war bis 2.30 Uhr Betrieb. Beim Frühstück am Sonntagmorgen- wie auch die Platzeinweisung perfekt vom Capri Club Rosenheim organisiert- hatte so mancher die Sonnenbrille schon wieder auf - oder immer noch. Ist ja auch egal, es war eben Superwetter in Palling...
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Der Jumbojet des Herstellers Boeing, Typ 747, einst im Dienst der Lufthansa, thront still über dem Technikmuseum Speyer. Ein STEH-zeug im Gegensatz zu 407 FAHR-zeugen des Herstellers Ford, Typ Capri, die am letzten Juni-Wochenende aus 14 Ländern am Museum zum „Capri Post Meeting“ zusammenkamen.
407 aus 14 Text: Marc Keiterling – Fotos: Jürgen Schemel, Dirk Appel, Frank Lehmann & Marc Keiterling Es scheint, als lechze die Capri-Community regelrecht nach dieser Veranstaltung in den geraden Jahren. Dann nämlich ist Speyer nur Speyer. In den ungeraden Jahren – wie auch 2017 – organisiert die Familie Mandl am dortigen Technikmuseum ihr „Capri Post Meeting“. „Capri meets Speyer“ - beeindruckende Zahlen standen am Ende der drei Tage vom 23. bis zum 25. Juni zu Buche. 407 Capris aus 14 Ländern trafen an der Landesgrenze von Rheinland-Pfalz
einer beachtlichen Mannschaft unter den Teilnehmern vertreten. Viele Mitglieder wurden gesichtet und selbstverständlich war auch der 2. Vorsitzende, Wolfgang Stein, mit dem umfassenden CCD-Teileverkauf vertreten. Unterstützt von zahlreichen Kollegen baute er am Samstagmorgen auf und hatte durchaus Mühe, die interessierte Kundschaft so lange vom Kramen abzuhalten, bis alles ordentlich aufgebaut war. Bei heißen 32 Grad kam „Woli“ dann nicht nur wegen Der Capri Club Deutschland war mit des Andrangs ins Schwitzen.
und Baden-Württemberg ein. Ein großes, buntes Feld. Vom zarten I-er mit gerade einmal rund 2.000 Kilometern auf dem Tacho bis zum III-er Individualumbau mit großen Backen und großem Flügel. Vom Gruppe 2-RS der Ford-Werke bis zum kleinen 1300-er. Von 165-er Trennscheiben bis 345-er Walzen auf den Felgen. Von strahlend-weiß bis kunterbunt. In Speyer ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
Norwegen, Großbritannien, Tschechien, Schweiz, Österreich, Niederlande und mehr: Capri International in Speyer.
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Kurzer Hinweis auf die Temperaturen in Speyer und Vorsicht bei Wildwechsel. Bereits am Freitag war offenbar ordentlich gefeiert worden, zur Mittagszeit des Samstags konnte an einem Zelt und in einigen bequemen Sitzen ein zufriedener Mittagsschlaf beobachtet werden. Besonderes Aufsehen erregte der Renner aus Köln. Wolfgang Laufer, eigentlich längst Ford-Pensionist aber noch immer im Dienste der historischen Werksfahrzeuge aktiv, hatte den für die DRM-Saison 1974 gebauten RS mitgebracht. Unter großem Hallo ließ er den einst auch von Jochen Mass pilotierten Anzeige
Wagen zunächst mit Warmlaufkerzen zum Leben erwachen. Später grollte der RS einige Male die Betonpiste zwischen Ausstellungsläche und Museum herunter. Mancher hielt sich da Ohren zu – eine wahre Musik ist es aber dennoch. Zum 13. Mal hatte die Familie Mandl nun das Meeting organisiert – die 14. Aulage steigt dann 50 Jahre nach der ofiziellen Präsentation des ersten Capri im Januar 1969. Interessierte sollten sich schon einmal das Wochenende vom 21. bis zum 23. Juni 2019 vormerken.
Gemeinsam anpacken wenns brennt: hier ging Öl verloren.
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Wolfgang Stein (rechtes Bild, links) hatte mit helfenden Händen einiger Clubkollegen wieder das Ersatzteilsortiment des CCD mit auf Reisen genommen. Der Teileverkauf war erneut sehr gefragt.
Der Werks-RS Gruppe 2, für die DRM-Saison 1974 gebaut, sorgte für großes Hallo auf dem Festplatz. Insbesondere als Fords Oldtimerexperte Wolfgang Laufer den Motor zündete. Dies war auch dem SWR-Fernsehen einen Beitrag wert.
RS oder Zakspeed? Alles Ansichtssache.
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CCD beim runden Ring-Geburtstag Text: Cornelia Sperlich – Fotos: Jürgen Schemel, Cornelia Sperlich & Kirsten Schmidt 90 Jahre Nürburgring – die berühmteste Rennstrecke der Welt feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Die große Sause gleichen Namens fand am Wochenende vom 16. bis zum 18. Juni statt. Es war gleichzeitig der Zeitpunkt für das längst alljährliche Mitgliedertreffen des Capri Club Deutschland in der Eifel. Waren Sie mit dabei? Nein? Dann nehme ich Sie mit auf eine besondere Reise in die Motorsportgeschichte in der „Grünen Hölle“. Lehnen Sie sich entspannt zurück. Ohrstöpsel können Sie getrost zur Seite legen. Am 18. Juni 1927 geht die RennsportPremiere mit dem Eifelrennen für Motor- 90 Jahre Nürburgring - viele Jahre Mitgliedertrefen des CCD am Ring. Auch 2017 räder los. Es folgen 90 Jahre Rennen auf waren wir wieder auf dem beliebten Platz gegenüber der Mercedes-Benz-Arena dem legendärsten Kurs der Welt. Dem zu inden. Nürburgring. gegenüber des Ring-Werks gibt es sen - ganz stolz mit unseren Capris hin. Ein Blick von der Nürburg und man dieses Jahr die Eintrittskarten für die Als Willkommensgruß erhält jeder ein kann schon das rege Treiben an Start CCD-Mitglieder. Standesgemäß fahren Programmheft mit zahlreichen Informatiund Ziel erkennen. Am Welcome-Center wir – die Free Capri Driver Niedersach- onen zur Geschichte des Rings.
Die Free Capri Driver Niedersachsen vor dem Relief des Rings, in dem sich die Namen zahlloser Eifeler Rennhelden inden.
„Klönen by Capri“: Das Clubzelt mit dem direkt davor liegenden Parkplatz für unsere Coupés ist beliebter Trefpunkt.
Nachwuchssorgen? Nun ja, es sieht jedenfalls nicht akut danach aus. Tim Noah hat die Sache im Grif.
Capris? Leider war unser Lieblingstyp in den Rennen Mangelware. Ford gabs aber, hier ein Cortina in der Box.
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„Sentimental Journey“: Am Streckenabschnitt Brünnchen den schnellen Oldies zuschauen und träumen: von Jochen Mass, Jackie Stewart, Hans-Joachim Stuck oder Klaus Ludwig. Im Capri, auf dem Ring. „Good old days“, in den 70-ern. Weiter geht die Fahrt in Kolonne durch eine der vielen Zufahrten auf den Platz des Capri Club Deutschland. Wir sind nicht die Ersten. Einzelfahrer und leißige Helfer des CCD sind schon vor Ort. Von dort aus starten wir nun unsere Erkundungstour. Kommen Sie einfach mit. Erstes Etappenziel am Ring ist das alte Fahrerlager. Der Weg dorthin führt entlang der Tribünen und aufgebauten Pavillons mit verschiedensten Rennwagen aller Jahrzehnte. „In Gang bringen“ – hört man an jeder Ecke. Wir lassen das neue Fahrerlager und die Tribünen zunächst rechts liegen und gehen vorbei an der einzigen Tankstelle des Rings bis zum Tunnel, aber vorher wird natürlich noch am Relief zum Nürburgring ein Gruppenfoto geschossen. Danach kommen wir im alten Fahrerlager an. Hier ist was los, sage ich Ihnen. Die Kameralinse ist im Dauereinsatz. Zwischendurch wird man abgelenkt von den Motorengeräuschen des freien Trainings Im alten Fahrerlager: Als dieser Kollege zeitgenössisch war, war der Kraftstof der Deutschen Tourenwagen Classics. selbstverständlich verbleit.
Benzingetränkte Eifelluft macht hungrig: Am CCD-Grill warten leckere Sachen und leißige Club-Kollegen.
Gleich unterhalb des CCD-Zelts nehmen zu verschiedenen Rennen die Boliden Aufstellung, bevor sie von Streckenposten auf den Ring geleitet werden. Rechts von der Tribüne schließt sich die Mercedes-Benz-Arena an.
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Wussten Sie eigentlich, dass die Automobil-Weltmeisterschaft 1951 erst in der zweite Saison ausgetragen wurde? Einer Serie, die seither als Formel 1 bezeichnet wird? In dieser Saison wurde der Nürburgring in den Kalender der Formel 1-Weltmeisterschaft aufgenommen. Oh, Sie haben doch nicht etwa die Ohrstöpsel zu weit weg gelegt? Wir brauchen Sie vielleicht doch noch. Entscheiden Sie selbst, denn wir beinden uns jetzt auf der Tribüne direkt gegenüber zwischen dem neuen Fahrerlager und dem Platz des CCD. Und das nicht ohne Grund. Von hier aus hat man einen guten Blick auf das eigene Fahrzeug und die drei Starterfelder des ADAC-Eifelrennens. Direkt vor uns der Escort RS 2000 mit der Start-
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nummer 194 von Andreas Modersitzki, Teilnehmer der Youngtimer Trophy. Die Einfahrt der drei Starterfelder ist schon beeindruckend, aber der Start selbst und die Jagd nach Platz 1 verschafft uns allen volle 180 Minuten Gänsehautfeeling. Nun wird es aber Zeit für einen kleinen Boxenstopp. Trauen Sie sich, während wir den kulinarischen Grillgenüssen des CCD nachgehen. Hier können auch Sie kurz auftanken. Mit vollem Magen schwingen wir uns nun in die Capris und fahren in den Außenbereich des Nürburgrings. Bei heißen 32 Grad erreichen wir den Bereich Wehrseifen der Nordschleife, direkt bei Adenau. Die begehrten Schattenplätze
Hinter den Capris sind die Gebäude und Tribünen auf der Start-Ziel-Geraden der Grand-Prix-Strecke zu erkennen. Anzeige
entlang des Asphaltes sind besetzt, nichts anderes haben wir erwartet. Deshalb genießen wir die vorbeiziehenden Rennwagen von einer Wiese aus. Das Rennsportieber hat uns nun gänzlich gepackt. Wir brechen auf zu einer eigenen aufregenden Fahrt durch die Hocheifel bis zum Streckenabschnitt der Nordschleife mit dem Namen Brünnchen. Während wir hier den Ausgang des Rennens verfolgen, schweifen hin und wieder unsere Gedanken ab und lassen die Zeit am Nürburgring Revue passieren. Ich inde, es war ein Super-Wochenende und ich hoffe, dass Sie als Leser nun voller Vorfreude auf das nächste Treffen des Capri Club Deutschland am Nürburgring sind. Wir sehen uns unter der Burg!
Anfahrt Streckenabschnitt Wehrseifen bei Adenau: Hoffentlich künftig auch mal wieder mit Capris im Feld.
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Mensch & Maschine CCD-Mitgliedsnummer 749: Dirk Appel - Mitglied seit 2013 Geburtstag: 15. Juli 1978 Geburtsort: Bad Kreuznach Familienstand: ledig Beruf: Bankkaufmann Funktion im CCD: Schatzmeister Mein erstes Auto: Ford Escort III Mein erster Capri / seit wann Capri-Fahrer: Capri I 2,0 L Baujahr 1972. Seit Abschluss der kompletten Restauration vor drei Jahren bin ich Capri-Fahrer. Aktueller Capri: siehe mein erstes Auto. Es ist aber hoffentlich nicht der letzte, den ich mein Eigen nennen darf. Mein schönstes Capri-Erlebnis: Der Moment, als ich den Zündschlüssel nach einer endlosen Restauration umdrehen und zur ersten Probefahrt aus der Werkstatt fahren konnte.
Vorausgehend war natürlich eine mehr als schöne und spannende Zeit. Den Capri habe ich dabei komplett in seine Einzelteile zerlegt und anschließend - mit teilweise professioneller Hilfe- wieder neu aufgebaut. Ich bin Capri-Freund, weil...: mein bester Freund mir so ziemlich
alles über den Capri und seine Technik beigebracht hat, was er wusste. Von ihm habe ich auch den “Kleinen Grünen“ geschenkt bekommen und in Gedenken an ihn wieder neu aufgebaut. Nun fahre ich schon seit rund drei Jahren mit dem Capri durch die Lande und ein Teil von ihm fährt dabei jedes Mal mit!
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Lack und Leder im Pott Text: Guido Heisner & Michael Roth - Fotos: Frank Pachan & Frank Lutzebäck Auf Schalke und überhaupt in Gelsenkirchen „is immer wat los“, wie es in hiesiger Mundart heißen würde. Mitten im Februar erwischte es uns vom Capri Club Westerholt mit unserer Halle in Gelsenkirchen-Bismarck aber eiskalt am Ende wurde uns jedoch richtig warm ums Herz. Und das kam so. Wir erhielten so mir nichts dir nichts eine Anfrage von einem Fotografen aus dem Großraum Montabaur im Westerwald. Frank Lutzebäck war auf der Suche nach einem kultigen Ort für den Jahreskalender „Schrauberträume 2018“. Heißt: Hobbywerkstätten mit wundervollen Fahrzeugen – und, ja die haben wir! Wenn ihr nun aber denkt „OK, da wird mal wieder ´ne olle Bude mit alten Autos abgelichtet, kenn´ ich schon“ - dann habt ihr Euch getäuscht. Obendrauf – und das ist wörtlich gemeint – gab es Aleksa. Sie ist ein Model aus der Ukraine und reist für Fotoshootings durch ganz Europa. Am 4. Februar 2017 war sie bei uns und anschließend noch in Wuppertal und dann für Bademoden in Paris. Ihr erahnt, was bei uns in den Fokus genommen wurde. „Schrauberträume 2018“ wird ein erotischer Kalender für Auto-Enthusiasten. „Da träumt der Schrauber und der Spitire wird rot...“
Aleksa schraubt zum schönen Schein am Capri ´73 von CCW-Mitglied Markus Schulte-Rebbelmund. Der zeigt sich jederzeit zur Hilfe bereit.
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Teamarbeit: Aleksa trotzte der Kälte, Stephan Glowatz brachte Kafee, Markus Schulte-Rebelmund nahm auch mal eine tragende Rolle ein, Dirk Zentara dolmetschte und Frank Pachan (die Herren von links) machte Fotos - bis auf dieses. Vier Stunden lang dauerte das Shooting in unserer heiligen aber kalten Halle. Aleksa zeigte dabei professionelle Disziplin und es glänzte nicht nur der Lack an unseren Fahrzeugen. Sie zeigte sich dabei sehr wandlungsfähig und der Fotograf holte alles aus seiner Kamera heraus. Dabei spielte er geschickt mit Licht und Schatten und wusste instinktiv, wann er den Auslöser betätigen musste. Der CCW war allerdings der zusätzliche Garant für ein erfolgreiches Fotoshooting. Neben der Location boten
wir einen umfassenden Service an, der nur schwer zu überbieten ist. Die Jungs gaben ihr Bestes! Stephan sorgte für heißen Kaffee und suchte fachmännischselbstverständlich in Absprache mit dem Fotografen - die knappen Kostüme aus. Markus hielt mit Smalltalk Aleksa bei der Stange und bedeckte sie liebevoll mit einem wärmenden Mantel. Arthur eilte mit dem heißen Gebläse herbei und Dirk kümmerte sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht um das Dolmetschen zwischen Aleksa und Fotograf Frank. Frank mal zwei übrigens, Clubmitglied Frank Pachan sicherte für alle einige zusätzliche Schnappschüsse.
So ein Fotografenleben hat seine netten Seiten. Frank Lutzebäck richtet seine Kamera auf die vorhandenen Kurven in Gelsenkirchen.
Da kein reinrassiger Capri-Kalender entstehen wird, steuerte Arthur neben seinem warmen Gebläse auch noch seinen Triumph Spitire bei, der sogleich von Aleksa zur Spielwiese umfunktioniert wurde. Oh ja, nicht nur unsere Klassiker haben tolle Gelenke! Perfekte Kooperation CCD - CCW Der außergewöhnliche Termin beim Capri Club Westerholt in Gelsenkirchen kam auch durch die zu Jahresbeginn eröffnete Facebook-Präsenz des CCD zustande. Dazu Michael Roth, 3. Vorsitzender und unser Facebook-Mann: „Diese Geschichte ist entstanden, indem der Fotograf Frank Lutzebäck mich im Januar - kurz nach Aktivierung der Seite- kontaktierte. Er suchte eine Autowerkstatt, die bereit ist, ihre Räumlichkeit für ein erotisches Fotoshooting mit einem Capri zur Verfügung zu stellen. Das ganze möglichst im Ruhrgebiet. Nach kurzer Überlegung kam mir der Geistesblitz: Capri Club Westerholt! Der CCW besitzt bekanntlich eine eigene Club-Werkstatt. Lutzebäck war sprachlos ob der optimalen Konstellation. Unterm Strich: Die erste konkrete Anfrage durch Facebook, eine tolle Geschichte für den CCW und ein netter Beitrag für unsere Aktuell. Besser gehts nicht!“
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Heirate mit Ford! Text: Marc Keiterling & Siegfried Reuner - Fotos: Siegfried Reuner Zu den Partnern des Capri Club Deutschland - also jenen Firmen, die uns als Inserenten in der Capri aktuell unterstützen - zählt das Autohaus Reuner KG in Palling. Der Ford-Vertragshändler feiert 2017 sein 40-Jähriges. Schon zuvor gab es im Hause Reuner Grund zur Freude. Dabei spielten historische Ford eine sehenswerte Nebenrolle. Oldtimer als Hochzeitsauto werden bekanntlich gern genommen. Ganz klar, dass man bei den automobil-verrückten Reuners da keine Ausnahme macht. Tochter Nicole heiratete 2013 zunächst standesamtlich ihren Hans. Die Fahrt hinein ins Eheglück wurde mit einem Capri RS absolviert. Brautvater Siegfried stellte den gelb-schwarzen Renner selbstverständlich gern zur Verfügung. „Mein langjähriger Wunsch, ein MustangCabrio der ersten Generation zu besitzen, wurde dann beschleunigt umgesetzt, als der kirchliche Hochzeitstermin meiner Tochter 2015 feststand. Ein paar Monate davor kaufte ich einen weißen 65er“, erklärt Siegfried Reuner. Bei der Aufzählung der sonstigen Familien-Fahrzeuge wird schnell deutlich: Hier wird nicht „von der Stange“ gefahren. „Meine Frau besitzt einen Cougar von
Im RS und in Tracht zum Standesamt: „Nicky“ und „Hansi“ starten farbenfroh ins Eheleben. 1999 und einen 2013er Mustang. Mein sohn Hans im Betrieb tätig. Ein Betrieb Schwiegersohn fährt einen Fiesta von übrigens, der sich sozial und sportlich 1981“, zählt der Geschäftsleiter auf. intensiv engagiert. Verschiedene Fußball-, Judo-, Tennis, Volleyball- und Skiteams Und wie sich das für einen Familienbe- durften sich bereits über ein Sponsoring trieb gehört, wimmelt es im Autohaus nur des Ford-Autohauses freuen. Außerdem so von Reuners. Neben Vater Siegfried wurden ein Kindergarten und eine Schule sind auch Tochter Nicole und Schwieger- in Tansania unterstützt.
Ein Bild wie gemalt: Zur Kirche ging es im weißen Mustang-Cabrio.
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CCD-Mitglieder in den Medien Gerd Brauneiser in der Oldtimer Life - Ausgabe 02/2016
Wenn Mitglieder des Capri Club Deutschland in den Medien mit ihrer automobilen Leidenschaft auftauchen, wollen wir in der Capri aktuell auch darauf schauen. Es könnte ja sein, dass dem einen oder anderen ein solcher Artikel mal durchgeht. Und mal ganz ehrlich: Wer hat schon Motor Klassik, Oldtimer Markt, Auto Bild Klassik, Oldtimer Praxis, Auto Zeitung Classic Cars, Oldtimer Life, Youngtimer und weitere allesamt im Abonnent? In der Ausgabe 02/2016 präsentierte die Oldtimer Life unserer Clubmitglied Gerd Brauneiser als „Köllschen Volljas-Jung“. Vielen Dank an die VF Verlagsgesellschaft mbH, die uns die Genehmigung zur Übernahme des Artikels erteilte.
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Capri für einen Fernsehfilm gesucht Text & Screenshots: Marc Keiterling Im Juli 2015 ging beim Capri Club Deutschland eine Anfrage ein. Die Real Film Berlin GmbH suchte zu diesem Zeitpunkt einen Capri II für die Produktion eines Fernsehilms. Sehr präzise Vorstellungen hatten die Filmleute, der Mail hing das Bild eines gelb-schwarzen II-ers aus einer britischen Reklame an. Idealerweise genau so solle der Wagen aussehen. Ob wir da helfen könnten? Die von Schriftführer Stefan Brockmann weitergeleitete Nachricht weckte mein Interesse. Warum genau ein solches Auto? Warum im allerbesten Fall genau in dieser Farbe? Ich nehme es Der II-er unterm Segeltuch. vorweg: Diese beiden Fragen ließen sich leider nicht klären. Eine nette Geschichte zahlreiche entsprechende Autos sind zu kam dennoch dabei heraus. sehen. Mit der Suche nach passenden Fahrzeugen kennt sie sich also bestens aus. 2015 recherchierte Lehmkul nun für die ZDF-Produktion „Die Hochzeit meiner Eltern“.
Senta Berger und Günther Maria Halmer mit Blick auf das Sportcoupé. Ich kontaktierte also Stefi Lehmkul, die Absenderin. Die Diplom-Ingenieurin der Architektur ist seit 2001 als freiberuliche Außenrequisiteurin für Film- und Fernsehproduktionen tätig. Zig Filme stattete sie bereits aus. Darunter auch einige Tatort-Folgen sowie 2014 den Kinostreifen „Banklady“. Hier wird die wahre Geschichte eines Hamburger BankräuberPaares aus den 1960-er Jahren erzählt,
Telefonat mit Stefi Ende Juli 2015. „Warum Regisseurin Connie Walther derart exakte Vorstellungen vom erwünschten Wagen, also dem Capri von 1974 in einer Signalfarbe, hat, weiß ich leider nicht. Aber ein Capri aus dieser Reihe in einer knalligen Farbe ist die klare Bestellung. So bin ich bei meiner Suche auf den Capri Club Deutschland gestoßen. Keiner der Filmautoverleiher, mit denen ich arbeite, kann uns so einen Wagen zur Verfügung stellen“, erklärt sie mir. Ich beschreibe ihr meinen II-er in grün-schwarz. „Das würde super passen. Schick´ mir doch ein Bild und was wir sonst noch so wissen müssen“, sagt sie. Das Telefonat beendet, ich denke über das Thema nach. Am Filmset geht es zuweilen auch mal hektisch zu, wie ich als mehrmaliger Komparse (siehe die Aktuell 01/2016 mit dem Beitrag „Capri im Film“) weiß. Ruckzuck entsteht im Kopfkino ein kleiner Horrorilm.
Frau Lehmkul antwortet schnell, es löst bei mir Erleichterung aus. „Wir haben tatsächlich – quasi aus Versehen - den Capri gefunden, der Regie und Kamera gefällt und dazu auch noch günstig abzugeben war. Einen, der schon Macken hat
Der Horrorim im Kopf Szene: Unter einer Kastanie parkt mein II-er, aus deren Krone gerade eine überreife Frucht in die Tiefe fällt und laut klockernd auf der Motorhaube tanzt als wäre diese ein Trampolin. Dass beim Umstellen eines Scheinwerfers unglücklicherweise eine Schramme an der Beifahrertür entsteht, ist nicht so tragisch, die Kamera steht beim Fahrer. Die Anfahrszene muss noch einmal gedreht werden, weil der Darsteller beim Gangeinlegen den Tritt auf die Kupplung vergisst. Horror!
Stei Lehmkul.
alter Benz. Teile – sei es Karosse, seien es Anbauteile, seien es Zierlisten – gibt es oft nicht. Das heißt: Selbst wenn das Fahrzeug allumfassend gegen alles versichert ist, hat man im Fall der Fälle zwar Kohle, aber nicht das notwendige Teil. Falls es mein Capri werden soll, muss also unter anderem ein Transport in einem geschlossenen Anhänger von Oberhausen nach Berlin und retour mit entsprechender Frachtversicherung erfolgen. Hinzu kämen Unterstellung des Fahrzeugs für den Zeitraum der Dreharbeiten an einem abgeschlossenen, gesicherten und überdachten Ort. Es müsste eine genau zu deinierende Versicherung abgeschlossen werden, die sämtliche Schäden und deren Beseitigung bis hin zum Totalverlust abdeckt. Dazu zählen auch kleinste Kratzer im Lack oder Chrom, Dellen, Beulen und ähnliches. Der kurz zuvor durch ein Gutachten aktualisierte Wert des Fahrzeugs beträgt 12.000 Euro.
Ich schreibe der Stefi also mit Bauchschmerzen. Weise daraufhin, dass es im schlimmsten Fall praktisch keinerlei Ersatzteile gibt. Ein alter Ford sei kein
Nicholas Ofczarek muss woanders parken - hier steht der Capri. und den wir mit gutem Gewissen nutzen können. Ein Filmautoverleiher kauft ihn und wir können das Ding dann mieten.“ Das Fahrzeuge aus den 1960-er und 1970-er Jahren vermehrt in Filmen zu sehen sind, ist sicher nicht nur mir schon aufgefallen. Man denke nur an „Wiederholungstäter“ aus dem Tatort. Wo Kommissar Lannert stets im 911er aus den frühen Siebzigern durch Stuttgart düst oder Kommissar Schenk in Köln einen historischen Ami nach dem anderen lenkt. Warum ist das so, frage ich die Fachfrau.
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Hauptsache, der Wagen ist im Kasten: Senta Berger marschiert, Michael Wittenborn legt Blumen ab. „Die vermehrten Youngtimer und 70er Autos sind ganz einfach zu erklären. Mit der bösen Abwrackprämie sind alle Autos von der Bildläche verschwunden, die nicht aussahen wie Raumschiffe. Wenn man also heutzutage ein Auto im wahrsten Sinne im Bild sehen möchte kann man nur auf noch ältere Modelle zurückgreifen, die damals - zur Zeit der A-Prämie - schon auf dem Weg waren ´alt´ zu werden und eine gute Substanz hatten. Das ist sooooo bitter, gerade für
mich!“ Hast Du ein konkretes Beispiel? Stefi seufzt: „Da passieren so Dinge wie 2009 für einen Kinoilm mit Christian Ulmen, `Vater Morgana´. Dort wollte Regisseur Till Endemann unbedingt einen Ford Fiesta der ersten Baureihe in Rot haben. Es gab, glaube ich, ganze vier Exemplare in Deutschland! Durch einen Zufall habe ich auch einen davon bekommen, der war aber schon Scheintod, vom Motor her. Oh je, mindestens zwei
Jahre meines Lebens hat dieser Wagen mir geraubt!“ Zurück zum Film mit dem Capri. „Die Hochzeit meiner Eltern“ lief am 12. Mai 2016 im ZDF. Anlässlich des 75. Geburtstags von Senta Berger am 13. Mai wurde dieser Termin gewählt. In der Komödie spielten neben Senta Berger weitere bekannte Schauspieler wie Günther Maria Halmer, Nicholas Ofczarek, Michael Wittenborn oder Anja Kling.
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„Ein herzliches Dankeschön an alle Capri- und Mustangfahrer, die unsere diesjährige Jubiläumsveranstaltung zu einem besonderen Fest gemacht haben.“
Der Capri in der Werbung. Wie bekannt haben wir aus Anlass des Produktionsendes vor 40 Jahren dieses Jahr zum II-er Jahr im CCD erklärt. Daher auch in dieser Ausgabe eine historische Reklame zu dieser Baureihe. Diesmal zu einem sehr raren Exemplar - der Spezial-Serie „Schwarz-Gold“.