Lokal 9
Freitag, 30. Januar 2015
Für die Armutsbetroffenen startet die Kultur-Legitimation
Euro: Tiefere Preise bei der Säntis Energie REGION. Nachdem Säntis Energie
die Preise für Erdgas bereits per 1. Januar gesenkt hatte, gelten für die Kunden in den Gebieten Toggenburg, Werdenberg und Herisau/Waldstatt ab 1. Februar noch tiefere Preise. Säntis Energie senkt die Preise bei allen Erdgas- und Biogas-Produkten um weitere 0.6 Rp./kWh. «Dies aufgrund gesunkener Beschaffungskosten, was auf den neuen Eurowechselkurs zurückzuführen ist», heisst es dazu in der Mitteilung der Säntis Energie AG. «Säntis Energie ist überzeugt davon, dass diese Preissenkung für die Kunden eine Motivation sein wird, bei gleichbleibenden Gesamtkosten den Biogas-Anteil zu erhöhen und so weiteres CO2 einzusparen.» Die aktualisierte Preisliste ist auf der Internetseite von Säntis Energie abrufbar. (pd/aru)
AXEL ZIMMERMANN
MELS. Das Alte Kino Mels bot den passenden Rahmen für den Startanlass zur «Kultur-Legi»: Das Kärtchen, ähnlich einer Identitätskarte, berechtigt zu stark verbilligten Eintrittspreisen. In Buchs macht das Werdenberger Kleintheater fabriggli mit. Anbieter aus dem Sarganserland sind beispielsweise das Alte Kino Mels und die Tamina Therme Bad Ragaz. «Armutsbetroffene Menschen, die profitieren können, gibt es in der Region viele», war bei den einführenden Kurzvorträgen zu erfahren.
Julia Ha zeigt ihr Beispiel Projektleiterin des neuen Angebots «Kultur-Legi» ist namens der Caritas St. Gallen-Appenzell Julia Ha, ehemaliges Flüchtlingskind aus Vietnam. «Ich bin mit Caritas-Unterstützung aufgewachsen. Die ganze Schulklasse hat für mich gesammelt, damit ich ins Skilager mitgehen konnte», berichtete sie auf der Bühne. «Es geht um die Teilnahme von Menschen», erklärt sie als Ziel für die KulturLegi. Die neue Berechtigungskarte muss via Sozialämter und Sozialdienste oder via die Caritas beantragt werden. Die Karte ist gratis. Die Anbieter von vergünstigten Eintritten geben mindestens 30 Prozent Ermässigung beim Vorweisen dieser Legitimation der Caritas. Angebote gibt es in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Freizeit. Immer mehr kommen hinzu. Ein persönliches Beispiel einer armen Familie aus der Region trug Brigitte Aggeler vor: Sie las eine selbst zusammengetragene, echte Geschichte einer Armutsbetroffenen vor. «Wir gehören nicht dazu», schildert Aggeler namens der beschriebenen, isoliert lebenden Familie. Der Gang zum Sozialamt sei für die alleinerziehende Mutter nötig geworden, als gleich für beide Kinder Zahnarztrechnungen zu bezahlen waren. «Aber wo lässt sich Geld hernehmen, um ein Ge-
www.saentisenergie.ch
Mönsterli und Fasnachtsparty GAMS. Der Schmutzige Donners-
Bild: Axel Zimmermann
Der regionale Startanlass für Möglichkeiten zugunsten Armutsbetroffener: Autorin Brigitte Aggeler (links) und Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann stehen gemeinsam ein für die neue «Kultur-Legi» mit Zugang zu vergünstigten Angeboten.
schenk für eine Geburtstagsparty zu kaufen? Bei Anlässen gehören meine Kinder oft nicht dazu», lässt Aggeler die armutsbetroffene Mutter sagen. «Ich habe Angst, ich schäme mich», lauten besonders berührende Worte. Heidi Hanselmann macht mit «Armut macht unsicher», führte Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann ins Thema Kultur-Legi der Caritas St. Gallen-Appenzell ein. «Kultur muss für alle zugänglich sein!», verlangt die St. Galler Regierungspräsidentin. «Zugang zur Kultur ist wichtig», doppelte sie im Alten Kino Mels nach. «Armut, Bildung und Gesundheit sind eng verknüpft», erklärte Hanselmann. Deshalb erläuterte sie am Dienstagabend: «Die Kultur-Legi ist
ein wichtiger Schritt. Die KulturLegi ist eine gute Sache.» «Einsamkeit und das Gefühl, unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut», zitierte Heidi Hanselmann die Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa. «Armut geht uns alle etwas an», sagte Heidi Hanselmann. «Wir müssen einen Ausgleich schaffen», fordert sie. Die neue KulturLegi ist für die Regierungspräsidentin ein Schritt in diese Richtung. Lorenz Bertsch weiss Bescheid Leiter der Regionalstelle Sargans der Caritas St. Gallen-Appenzell ist Lorenz Bertsch: Als Gastgeberdes«Eröffnungs-Events Kultur-Legi» im Alten Kino Mels sagte er einführend: «Armutsbetroffene Menschen gibt es in der Region. Fakt ist, jeder kann
in die Armutsfalle und die Schuldenspirale kommen.» Er weiss von Tausenden, die in der Region in Armut leben – oder armutsgefährdet sind. «Obwohl sie arbeiten, leben sie am Existenzminimum», so Bertsch. Er zählt Unfall, Krankheit, Scheidung und Arbeitslosigkeit als Auslöser von Armut auf. Umrahmen liess sich der erste Anlass zur Kultur-Legi in der Region durch das Duo BeDa, Beda Zimmermann und Dani Brantschen. Lebenslust, aber auch Melancholie sowie «Leben als Gratwanderung und Seiltanz» waren ihre gesanglich-musikalischen Themen. «Du musst dabei sein! Jetzt – heute! Komm doch zu uns!», sprach Zimmermann Armutsbetroffene an. Als Kontrast zum sehr nachdenklich stimmenden Thema Armut bot die
«Zunächst ein formeller Akt»
Das Schaaner Familienunternehmen Dr. Risch gründet eine Aktiengesellschaft in Azmoos und will damit die Präsenz in der Ostschweiz stärken. Ob ein neues Labor gebaut wird, ist noch offen. HANSPETER THURNHERR
AZMOOS. Das Labormedizinische
Zentrum Dr. Risch, das seinen Hauptsitz in Schaan hat, gründete kürzlich in Azmoos eine Aktiengesellschaft. «Sie wurde mit einem breiten Zweck gegründet und ist im Rahmen der Weiterentwicklung der Architektur unserer Firmengruppe zu sehen», begründet Martin Risch, der zusammen mit seinem Bruder LorenzdasFamilienunternehmen führt, die Massnahme. Sie sei zunächst ein formeller Akt und diene langfristigen Überlegungen.
ein», ergänzt Martin Risch auf die Frage, ob die Gründung der Aktiengesellschaft auch mit den Diskussionen rund um die
Behandlungskosten zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz zu tun habe. Noch sei allerdings offen, wel-
ches Leistungsspektrum dieser Ostschweizer Standort künftig anbieten werde. «In diesem Sinne sprechen wir nicht von der Eröffnung eines Labors in Azmoos», präzisiert Risch. Neuer Hauptsitz im Bau
Regional noch stärker werden Gemäss der Firmenphilosophie will das Unternehmen regional noch stärker präsent sein und sich als nationaler Dienstleister in der Schweiz weiterentwickeln. «Grundsätzlich beziehen wir natürlich auch regulatorische Fragen stets in unsere unternehmerischen Überlegungen mit
tag am 12. Februar wird gehörig gefeiert. Zuerst ab 17.30 Uhr mit dem Mönsterli der drei regionalen Guggenmusiken Junggugga Gams, Gämselibögg Gams und Näblschränzer Buchs. Dabei wird natürlich der Wasserkocher für die Zubereitung von feinen Lutz, Holdrio, Fröschli und Punsch nicht fehlen. Für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. Die Auftrittszeiten der Guggen am Mönsterli beim S-Event-Aussenbereich sind: 17.30 Uhr – Junggugga Gams; 18 Uhr – Näblschränzer Buchs; 18.30 Uhr – Gämselibögg Gams. Anschliessend gibt es Party, Fun, Spass und hoffentlich viele verkleidete Fasnächtler und Nachtschwärmer, welche die Nacht zum Tag und das S-Event zum Tollhaus machen. Für den Partysound sorgt der regional bekannte DJ LiL’G. Der Eintritt ist für alle gratis. Von 19.30 bis 20.30 Uhr ist Happy Hour angesagt. Die Guggen werden im Verlaufe des Abends auch auf der Event-Bühne im Club ihr Repertoire zum Besten geben.
Bild: Elma Korac
Martin Risch im Labormedizinischen Zentrum in Schaan.
Das Familienunternehmen verfügt zurzeit in der Schweiz über elf Labors an den Standorten Aarau, Bern, Biel, Brugg, Brunnen, Delsberg, Liebefeldbei Bern, Pregassona, Schaffhausen Solothurn und ZürichKloten. Bisher wird die Ostschweiz durch die Standorte in Zürich, Schaffhausen und in Liechtenstein betreut. Die Firmengruppe wächst seit Jahren, auch weil Spitäler und Ärzte immer mehr labortechnische Aufgaben auslagern. Derzeit wird in Vaduz ein neuer Hauptsitz gebaut. Die rund 100 Beschäftigten am bisherigen Hauptsitz in Schaan sollen, wenn alles nach Plan läuft, noch in diesem Jahr nach Vaduz an die Wuhrstrasse zügeln.
Webstube Sarganserland nach den Ansprachen und Darbietungen einen reichhaltigen Steh-Imbiss mit landwirtschaftlichen Köstlichkeiten an. Das Gedränge im Foyer vom Alten Kino Mels war gross. Für die Musik sorgte dabei das Duo Malun, Ruth Gall (Akkordeon) und Fritz Heeb (Violine). 1000 Karten abgegeben «Die 1000.Karte ist bereits ausgestellt», frohlockte die Projektleiterin der Kultur-Legi, Julia Ha, am Schluss des Anlasses. «Dabei sein, auch mit wenig Geld», lautet das Ziel. «Schmales Budget, volles Programm, bis 70 Prozent Rabatt bei vielen Freizeitangeboten», verheisst das neue Angebot der Caritas. Das Projekt ist vielversprechend angelaufen.
Ja zur Familien-Initiative FLAWIL. Die EDU Kantons St. Gal-
EDU-Vorstand bereits mit der Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» auseinandergesetzt. Die EDU sagte Nein zu dieser Vorlage. Die Initiative opfere die kantonale Selbstbestimmung, schreibt die EDU des Kantons St. Gallen. Dann gäbe es bei der Vererbung von Familienbetrieben während 10 Jahren keine Rechtssicherheit. Ebenfalls Rechtsunsicherheit entstünde wegen der Schätzung des Verkehrswerts bei Immobilien. Die EDU lehnt die Vorlage ab. (pd)
len hat kürzlich in Flawil jeweils einstimmig folgende Parolen beschlossen: Sie sagt Ja zu der Initiative «Familien stärken!» Familiäre Entlastungen seien sinnvoll und wichtig. Dafür können gewisse Steuerausfälle in Kauf genommen werden. Die Initiative «Energie- statt Mehrwertsteuer» lehnt die EDU dezidiert ab. Diese Initiative sei gefährlich für den Wirtschaftsstandort Schweiz und benachteilige insbesondere grenznahe und ländliche Regionen. Im weiteren hat sich der
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