Caritas-Magazin Dezember 2017

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CARITAS Nr. 6 / Dezember 2017

Magazin

Klima: Die neuen Flüchtlinge Seite 6

Brennpunkt

Schweiz

Weltweit

Seite 5

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Seite 13

Vertreibung der Rohingya

Arme Kinder – auch bei uns

Zu Besuch in Bolivien


Offener Brief

Kinderarmut geht uns alle an Chancengleichheit ist ein zentraler gesell­ schaftlicher Wert. Doch für Kinder, die in armutsbetroffenen Familien aufwachsen, scheint er nicht zu gelten. Ihre Zukunfts­ chancen sind im Vergleich zu anderen Kindern bereits in frühen Jahren einge­ schränkt. Das zu ändern ist der Caritas ein wichtiges Anliegen. Die Zahlen des Bundesamts für Statis­ tik sind alarmierend: 76 000 Kinder wach­ sen hierzulande in armutsbetroffenen Fa­ milien auf, und weitere 188 000 Kinder in prekären Lebenssituationen nur knapp oberhalb der Armutsgrenze. Auch der aktuelle Familienbericht des Bundes ver­ weist auf die Problematik der Kinderarmut und ihre negativen Folgen.

Wann gilt eine Familie als arm? Die Armutsgrenze wird von der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) festgelegt. Nach diesen Richtlinien liegt die Armutsgrenze für eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, nach Abzug der Wohnkosten und der Krankenkassenprämien, bei 1834 Franken pro Monat. Dieser kleinen Familie bleiben nur 60 Franken pro Tag, um die Ausgaben für Essen, Kleider, Schuhe, Schulmaterial, Hygiene, Transport, Zahn­ arzt, Telefon, Versicherungen, Bildung und anderes zu bewältigen. Häufige Ursachen von Kinderarmut sind ein tiefes Einkommen der Eltern und fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Armutsbetroffene Eltern können sich einen Krippenplatz oft nicht leisten, weshalb sie nur eingeschränkt einer Er­ werbstätigkeit nachgehen können. Auch

Arbeitslosigkeit und eine geringe berufli­ che Qualifikation stellen grosse Armuts­ risiken dar. Die Leidtragenden sind die Kinder. Wer in Armut aufwächst, hat schlechtere Bildungs- und Aufstiegschancen – etwa weil den Eltern die Mit­ tel fehlen, um sie in der Schule zu unter­ stützen. So ist häufig kein Geld da für die Nachhilfe. Die Kinderarmut wird in der Schweiz noch wenig thematisiert, und Massnah­ men, um diese zu bekämpfen, kommen

«Kinder, die in Armut aufwachsen, haben schlechtere Bildungs- und Aufstiegschancen.» nur zögerlich voran. Doch einige Kantone haben Vorkehrungen zur Unterstützung von armutsbetroffenen Kindern getroffen. Im Kanton Zürich wird viel Wert gelegt auf die Frühförderung und in der Waadt wer­ den Familienergänzungsleistungen aus­ gerichtet. Der Weg ist vorgezeichnet. Es ist zu hoffen, dass noch viele Kantone diesem Beispiel folgen werden. Zu Weihnachten wünsche ich Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, alles Gute und ich danke Ihnen von Herzen für das Licht, das Sie mit Ihrer Grosszügig­ keit in die Welt tragen. Herzlich

Hugo Fasel Direktor Caritas Schweiz

Bild: Franca Pedrazzetti


Inhalt

Dem Klimawandel ausgeliefert

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Bleiben oder gehen? Nargis Begum und Binoy Toppo aus Bangladesch haben sich diese Frage gestellt, als durch die Klimaveränderung plötzlich ihre Existenz auf dem Spiel stand. Wieso sie sich unterschiedlich entschieden haben und was die Entscheidung für ihr Leben bedeutet hat, lesen Sie in der Titelgeschichte. Seite 6

Brennpunkt: Vertreibung und Zerstörung

In Bangladesch harren Angehörige der Rohingya-Minderheit aus Myanmar in den Flüchtlingslagern aus. In Kuba und Haiti hat der Hurrikan «Irma» unzähligen Men­ schen das Zuhause genommen. Caritas leistet Nothilfe.

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Schweiz: Kinderarmut in der reichen Schweiz

In jeder Schulklasse gibt es durchschnitt­ lich ein von Armut betroffenes Kind. Die Erstklässlerin Olivia aus Baar ist eines von ihnen.

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Weltweit: Zu Besuch in Bolivien

Keine Hilfe ohne starke Partner: Roland Gröbli, Geschäftsführer der Stiftung Clean Water, machte sich in Bolivien ein Bild davon, wie Spenden Leben verändern können.

IMPRESSUM Das Magazin der Caritas Schweiz erscheint sechsmal im Jahr. Herausgeberin ist Caritas Schweiz, Kommunikation und Marketing, Adligenswilerstr. 15, Postfach, CH-6002 Luzern, E-Mail: info@caritas.ch, www.caritas.ch, Tel. +41 41 419 22 22 Redaktion: Sabine Schaller (ssc), Leitung; Jörg Arnold (ja); Fabrice Boulé (fbo); Stefan Gribi (sg); Anna Haselbach (ah); Vérène Morisod Simonazzi (vm); Odilo Noti (on) Das Abonnement kostet fünf Franken pro Jahr und wird einmalig von Ihrer Spende abgezogen. Grafik: Evelyne Bieri Titelbild: Alexandra Wey Druckerei: Kyburz, Dielsdorf Papier: 100 % Recycling Spendenkonto: PC 60-7000-4

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Echo

Zum Fest der Nächstenliebe

Mit der Dürre verenden immer mehr Nutztiere. Damit verlieren Bauernfamilien ihre Existenzgrundlage.

Die Dürrekrise in Ostafrika dauert an Die katastrophale Dürre in Ostafrika nimmt kein Ende. Weit mehr als 20 Millionen Menschen leiden unter einem gravie­ renden Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. In vielen Gebieten Ostafrikas hat es seit mehr als zwei Jahren kaum geregnet, und auch für die Regenzeit bis Jahresende werden nur unterdurch­ schnittliche Niederschläge vorhergesagt. Die Chancen für die betroffene Landbe­ völkerung, sich von der Krise zu erholen, werden dadurch noch geringer. Ihre Nutz­ tiere sind verendet, die Speicher leer. Die Getreidepreise sind in der Dürrezeit stark

angestiegen und das Saatgut ist aufge­ braucht. Die Menschen bleiben auf Nah­ rungsmittelhilfe von aussen angewiesen. Das Echo auf den Spendenaufruf der Caritas Schweiz im Sommer war gross. Dies ermöglicht es, im Südsudan, in So­ maliland, Äthiopien, Kenia und in der Re­ publik Kongo Nothilfe im Rahmen von 2 Millionen Franken zu leisten. Die Hilfe erreichte bisher 170 000 Menschen. (sg)

Mehr Infos: caritas.ch/ostafrika

Max Havelaar: Eine Erfolgsgeschichte Die Stiftung Max Havelaar engagiert sich seit 25 Jah­ ren für eine nachhaltige Produktion und fairen Han­ del. Caritas Schweiz hat sie 1992 mitbegründet. Heute gehören Arti­ kel mit dem Faitrade-Gütesiegel von Max Havelaar zum schweizerischen Alltag. Mit einem Durchschnittseinkauf von 75 Fran­ ken sind die Schweizerinnen und Schwei­ zer Weltmeister im Konsum von FairtradeProdukten. Davon profitieren beispielsweise Kaf­ feebäuerinnen wie Luz Emilia Rojas San­

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Die Migros lanciert zum vierten Mal eine Weih­ nachtsaktion. Sie steht unter dem Motto «Nie­ mand soll mit seinen Sor­ gen alleingelassen wer­ den». Die Migros hilft mit ihrer Spendensammlung Menschen in der Schweiz, die in ihrer Not auf sich selbst gestellt sind, und unterstützt die Hilfs­ werke Caritas, Heks, Pro Juventute, Pro Senectute und Winterhilfe in ihrem Anlie­ gen, die Armut in der Schweiz zu lindern. Unterstützen Sie die Aktion mit dem Kauf eines Spenden-Coupons im Wert von 6, 10 oder 15 Franken in Ihrer Migros-Fili­ ale. Die Migros wird die erreichte Spen­ densumme um eine Million erhöhen. Die Aktion läuft bis zum 24. Dezember. (ssc)

chez. Die Fairtrade-Prämie trägt zur Ver­ besserung ihrer Lebensbedingungen bei. «Viele Frauen tragen als Kleinunterneh­ merinnen die Verantwortung für ihre Kaf­ fee-Kulturen. Der Anbau demokratisiert sich und wird partizipativer», sagt die Ko­ lumbianerin stolz. Max Havelaar Fairtrade spielt dabei eine entscheidende Rolle. Luca Puliafito / Max Havelaar Tipp: In dieser Magazin-Ausgabe finden Sie eine Bestellkarte für fair gehandelten Honig und Kaffee von Max Havelaar.

Bildung für Kinder in Not «Jeder Rappen zählt» (JRZ) sammelt in diesem Jahr für Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Konflikten und Armut keine oder eine schlechte Schulbildung erhalten. Die Aktion von Schweizer Ra­ dio und Fernsehen und der Glückskette findet vom 15. bis 21. Dezember auf dem Europaplatz in Luzern statt. youngCaritas hat in Zusammenarbeit mit dem SRF und der Glückskette eine Infomappe für den Schulunterricht zum diesjährigen JRZThema erstellt. (ssc) Schulmappe «JRZ 2017» zum Bestellen: youngCaritas.ch

Bild: Joshua Smith


Brennpunkt

Hurrikan «Irma» hat am Haus von Adriana Hernandez Paez und Fernando Morales Andreo schwere Schäden hinterlassen.

Die Karibik nach Hurrikan «Irma» Die Rohingya-Flüchtlinge leben unter unmenschlichen Bedingungen in den Camps in Bangladesch: Die Lebensmittel sind knapp, es gibt kein sauberes Wasser und es drohen Krankheiten.

Rohingya: «Bedürfnisse sind immens» Über 500 000 Angehörige der Rohingya-Minderheit flüchteten seit dem Sommer vor Gewalt und Unterdrückung aus Myanmar. Ihre Lage im benachbarten Bangladesch ist äusserst prekär. Das internationale Caritas-Netz leistet Nothilfe für 70 000 Flüchtlinge. Einmal mehr spielt sich ein Flüchtlings­ drama – weit entfernt von den wohlhaben­ den Weltregionen – in einem der ärmsten Länder der Welt ab. Bangladesch, selbst von grossflächigen Überschwemmun­ gen getroffen, stand im Herbst vor der Herkules-Aufgabe, innert weniger Wo­ chen eine halbe Million Flüchtlinge auf­ zunehmen. Die Bilder von Flüchtlingslagern im Schlamm und Matsch und von erschöpften Menschen, die unter freiem Himmel schlafen müssen, gingen um die Welt. «Die Bedürfnisse sind immens. Be­ sonders Kleinkinder bekommen nicht ge­ nug zu essen. Mädchen und Frauen sind grossen Risiken ausgesetzt», beschreibt Amrita Rozario, Mitarbeiterin von Caritas Schweiz in Bangladesch, die Situation. Viele Flüchtlinge sind vom Erlebten traumatisiert. Sie wurden vom Militär sys­ tematisch vertrieben, ganze Dörfer wur­ den abgebrannt. «Jeder hat grausame Geschichten zu erzählen von Angehöri­ gen, die ermordet wurden, von grausa­

Bilder: Aurélie Marrier d’Unienville, Caritas Schweiz

men Gewalttaten, von Frauen, die verge­ waltigt wurden. Die Gewalt, von der die Menschen berichten, die nach Bangla­ desch geflohen sind, ist grauenvoll», schildert Peter Seidel, Mitarbeiter des Deutschen Caritas-Verbandes, seine Ein­ drücke. Caritas hilft 70 000 Flüchtlingen Caritas Bangladesch versorgt mit Unter­ stützung der Caritas Schweiz und ande­ ren Organisationen aus dem internatio­ nalen Caritas-Netz Rohingya-Flüchtlinge in einem grossangelegten Nothilfeprojekt in der Grenzregion bei Cox Bazar. Ver­ teilt werden Nahrungsmittel, Trinkwasser, Kleidung, Tabletten zur Trinkwasserdes­ infektion und Plastikplanen. Die Hilfe der Caritas Bangladesch erreicht rund 70 000 Menschen. (sg)

Onlinespende: caritas.ch/de/spenden

Der Rekord-Tropensturm «Irma» traf im September zahlreiche Inseln in der Karibik. Nachdem die erwarteten Verheerungen in Florida ausblieben, flachte das Medien­ interesse allerdings ab. Die immensen Schäden in Kuba und Haiti gelangten so kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Caritas-Mitarbeiterin Karin Mathis be­ suchte Kuba kurz nach dem Eintreffen des Hurrikans. «Es ist eine riesige Katastrophe. Betroffen ist praktisch die ge­ samte Insel», berichtet sie. Caritas Schweiz startete mit der kubanischen Caritas ein Nothilfeprogramm und verteilte Grund­ nahrungsmittel sowie Trinkwasser, Seife, Waschmittel, Zündhölzer und Kerzen an 5000 Familien. In verschiedenen Armen­ vierteln führt Caritas Kuba zudem im gan­ zen Land kleine Mittagsküchen für die Ärmsten unter den Betroffenen. In Haiti kam es zu Überschwemmun­ gen, die insbesondere an der Nordküste grosse Schäden verursachten. Die ohne­ hin schon prekäre Ernährungssituation verschärfte sich dadurch zusätzlich. 1500 Familien erhielten von der Caritas Saat­ gut für Bohnen und Gemüse und wurden bei der Wiederherstellung ihrer zerstörten Landwirtschaftsflächen unterstützt. (sg)

Mehr Infos: caritas.ch/karibik

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Reportage

Migration ins Elend Text: Anna Haselbach Bilder: Alexandra Wey

Bereits vier Mal hat das Wasser Nargis Begum und ihre Familie zur Flucht gezwungen. Ob sie an ihrem aktuellen Wohnort, in den Slums von Dhaka, bleiben kรถnnen, ist ungewiss.


Reportage In Bangladesch bedroht ein mächtiger Feind die Lebensgrundlage Hunderttausender Menschen: Der Klimawandel bringt Ökosysteme durcheinander, gefährdet Ernten und zerstört Siedlungsräume. Nargis Begum und ihrer Familie blieb nur die Flucht. Binoy Toppo setzt alles daran, dass seine Familie ihre Heimat nicht verlassen muss. Nargis Begum ist müde. Wie jeden Tag ist sie seit vier Uhr früh auf den Beinen, hat für die Familie, bei der sie angestellt ist, den Haushalt gemacht, danach Früh­ stück für ihre eigene Familie. Doch ener­

« Zurückgehen kommt nicht in Frage. Dort gibt es nichts mehr für uns. » gisch zupft sie ihren Sari zurecht und sagt mit fester Stimme: «Alles, was wir wollten, war ein Ort, an dem wir bleiben können.» Die Hitze dringt durch jede Ritze ihrer Blechhütte im Bauniabadh-Slum in Dhaka. Es riecht nach Abfall und Gewürzen. Acht Personen leben hier in zwei Räumen. Elektrizität, fliessendes Wasser, Toiletten

und eine Küche hat Nargis Familie nicht. Doch das ist der einzige Ort, den sie ge­ funden haben, an dem sie bleiben konn­ ten – zumindest für den Moment. In ständiger Existenzangst Bald soll der Weg vor ihrer Hütte verbrei­ tert werden. Weil Nargis und ihr Mann Ali Akhber keine Kaufdokumente für ihre Hütte haben, werden sie ihr Zuhause nicht gegen die Strasse verteidigen kön­ nen. Mit Nargis’ Lohn als Bedienstete und dem Verkauf von Zuckerrohrsaft kann die Familie knapp überleben. Erspartes haben sie keines mehr, seit Ali Akhber einen Un­ fall hatte. Alles mussten sie für den Spital­ aufenthalt und die Medikamente ausge­ geben. Nargis hat keine Ahnung, wie es weitergehen soll, wenn sie die Hütte ver­ lieren sollten.

Trotzdem sagt sie: «Zurückgehen kommt nicht in Frage. Dort gibt es nichts mehr für uns.» Zurück – nach Haimchar, meint sie, in ihre alte Heimat, wo sie auf­ gewachsen ist und wo ihre Familie wäh­ rend Jahrzehnten vom Bauern lebte. Der Ort liegt südlich von Dhaka, genau dort, wo der letzte der drei Hauptflüsse Bangladeschs in die grosse Wasserader des Landes fliesst, bevor der mächtige Strom den Rest des Deltas durchquert. Schon sein Name deutet auf seine Lage hin: «Char» heisst «Insel» auf Bengali und meint im Besonderen die tausend klei­ nen Inseln in der weiten Flusslandschaft Bangladeschs, die meist nur wenige Zen­ timeter aus dem Wasser ragen. Vom Wasser vertrieben  . . . In dieser Gegend ist kaum etwas vor dem Hochwasser sicher. Und verstärkt vom Klimawandel kommt es jedes Jahr höher. Vier Mal zogen Nargis und ihre Familie um, immer wieder kamen die Fluten und zerstörten, was sie sich aufgebaut hatten. Irgendwann gab es nicht mehr genug zu

Ein Land in den Fängen des Klimawandels Weder Nargis Begum noch Binoy Toppo haben je vom Klimawandel gehört, ge­ schweige denn viel zu ihm beigetragen. Und doch hat er ihr Schicksal geprägt wie wenige andere Faktoren. Kaum ein Land der Welt wird vom Klimawandel und den mit ihm verbunde­ nen Veränderungen derart gebeutelt wie Bangladesch. Während die Menschen im Delta mit dem steigenden Meeres­ spiegel und der Versalzung der Böden zu kämpfen haben, sinkt in anderen Regionen des Landes der Grundwas­ serspiegel kontinuierlich. Und gleich­ zeitig nehmen Wetterextreme wie Wir­ belstürme, heftige Regen sowie Dürren zu. Auf das bekannte Wechselspiel von Trocken- und Monsunperioden ist kein Verlass mehr: Die Jahreszeiten lassen sich immer schlechter auseinanderhal­ ten. «Es ist alles durcheinandergeraten»,

sagt Sukleash George Costa, der seit zwanzig Jahren für Caritas Bangladesch arbeitet. «Entweder gibt es zu viel Was­ ser, zu wenig Wasser, oder das Wasser kommt zum falschen Zeitpunkt.» Die Ärmsten leiden am meisten Für Bangladesch, eines der am wenigs­ ten entwickelten Länder Asiens, sind diese Veränderungen verheerend. Die Landwirtschaft gehört nach wie vor zu den zentralen Erwerbszweigen, ganz besonders für die Ärmsten – eine Le­ bensgrundlage, die so fundamental von natürlichen Ressourcen und dem Wetter abhängt wie kaum eine andere. Gleichzeitig kommt die Industriali­ sierung auch in der bangladeschischen Wirtschaft immer mehr an: Der Dienst­ leistungssektor und die Industrie haben an Bedeutung gewonnen. Die Fähig­

keiten der Klimaflüchtlinge vom Land, die meist keine Ausbildung haben, sind in den dicht besiedelten Städten kaum gefragt. So bleiben ihnen nur die be­ schwerlichsten und gefährlichsten Ar­ beiten: Die Männer fahren Rikscha oder verkaufen Saft, die Frauen arbeiten als Dienstmädchen in Privathaushalten oder als Näherinnen in einer Textilfabrik. So dreht sich die Armutsspirale weiter. Was die Caritas tut Caritas Schweiz hilft den Menschen auf dem Land, sich dem Klimawandel anzu­ passen, und unterstützt Slumbewohne­ rinnen und -bewohner dabei, sich eine langfristige Existenz aufzubauen.

Mehr Infos: caritas.ch/klima

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Reportage essen. Und so packte die Familie ihr we­ niges Hab und Gut zusammen und zog mit den kleinen Töchtern nach Dhaka – in der Hoffnung auf bessere Jobmöglichkei­ ten und ein eigenes Daheim. Doch die Ar­ mut ist mit ihnen gegangen und ihr Traum von einem richtigen Zuhause weit ent­ fernt. . . .  oder von der Trockenheit in Bedrängnis gebracht Auch Binoy Toppo kämpft mit dem Kli­ mawandel – von viel Wasser kann er al­ lerdings nur träumen. Seit einiger Zeit kommt aus dem alten Ziehbrunnen vor seinem Haus kein Tropfen mehr. Binoy ist Kleinbauer und lebt mit seiner Gross­ familie im Dorf Siddigram in Chapai Na­ wabganj, dem westlichsten Distrikt von Bangladesch, einen Katzensprung von

« Früher fluteten wir unsere Reisfelder beim ersten Monsun. » der indischen Grenze entfernt. In die­ sem Flachland endloser Felder sinkt der Grundwasserspiegel immer weiter ab. Manche der einst so vollen Wasserspei­ cherteiche sind halbleer. Und den staubi­ gen, braunen Boden hinter Binoys Haus

Klimaopfer brauchen unsere Hilfe Ihre Spende hilft armen Kleinbauern, trotz Klimaveränderung ihre Ernährung sicherzustellen und sich besser vor Naturkatastrophen zu schützen.

Helfen Sie mit einer Spende! Spendenkonto: 60-7000-4 Vermerk: «Klima»

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Kleinbauer Binoy Toppo muss seine Heimat nicht verlassen: Dank der Hilfe der Caritas kann er die Felder bewässern und Gemüse ernten. durchziehen während der Trockenzeit tiefe Risse. «Früher fluteten wir unsere Reisfel­ der beim ersten Monsun – so, wie wir es seit Generationen tun», sagt Binoy. «Da­ raus erwirtschafteten wir eine beschei­ dene, aber ausreichende Reisernte für die ganze Familie.» Doch seit die Tem­ peraturen steigen und die Regenfälle im­ mer unregelmässiger und weniger wer­ den, muss Binoy seine Felder künstlich bewässern. Das ist nicht nur zeitintensiv,

sondern auch teuer. Nicht immer reicht das Geld. Wie er die Felder wasserspa­ render und effizienter bewässern kann – das wusste Binoy lange Zeit nicht. Mehrere Familien aus der Gegend sind in die Städte abgewandert. Auch Binoy hat es sich überlegt. Doch wohin würde seine Familie gehen? «Siddigram ist un­ ser Zuhause», sagt er. Dank der Caritas leuchten heute seine Felder rot vom Chili und gelb von den Kürbissen. Und Binoy kann bleiben.


Reportage

«Sie flüchten von einem Risikogebiet in ein anderes» Marianne Hochuli, wie hängen Klimawandel und Flucht zusammen? Immer mehr Menschen müssen fliehen, weil Naturkatastrophen oder schlei­ chende Umweltveränderungen ihre Exis­ tenzgrundlage zerstört haben. Der Welt­ klimarat schätzt, dass die Zahl der von Umweltereignissen Vertriebenen bis ins Jahr 2050 auf insgesamt 150 Millionen Menschen steigen wird. Welche Umstände können zur Klimaflucht führen, und gibt es bevorzugte Zieldestinationen? Naturkatastrophen führen zu spontanen und grossen Fluchtbewegungen. Zwi­ schen 2008 und 2015 wurden 110 Mil­ lionen Menschen durch Fluten vertrie­ ben – 60 Millionen durch Stürme, fast eine Million Menschen durch extreme Temperaturen. Der grösste Teil dieser Flüchtenden bleibt innerhalb der eige­ nen Landesgrenzen und kehrt, wo dies möglich wird, auch wieder zurück. An­ dere haben ihre Lebensgrundlage ver­ loren, weil zum Beispiel versalzenes Grundwasser oder Trockenheit und Dürre den Anbau von Nahrungsmitteln verunmöglichen und sie kein Auskom­ men mehr finden. Auch diese Migration findet vor allem innerhalb der Landes­ grenzen von Entwicklungsländern statt. Besonders häufig sind Wanderungsbe­ wegungen aus dem ländlichen Raum in die Städte. Was erwartet die Menschen, die in die Städte ziehen? Für viele ist es schwierig, in der Stadt ein gesichertes Einkommen zu finden. Zu­ dem drohen vielen Küstenstädten in Ent­ wicklungsländern Überschwemmungen, weil der Meeresspiegel steigt. Die Men­ schen begeben sich so von einem Risiko­ gebiet in ein anderes. Ist die Anpassung an den Klimawandel vor allem eine Frage des Geldes?

Bild: Pia Zanetti

arbeit jährlich eine Milliarde Franken für Klimaprogramme bereitstellen. Mit die­ sem Geld kann die Schweiz helfen, die natürlichen Lebensgrundlagen besser zu schützen und die Katastrophenvor­ sorge zu verbessern, zum Beispiel durch den Bau von Dämmen und Warnsyste­ men. Die Schweiz muss aber vor allem zur Reduktion des Klimawandels beitra­ gen und rasch auf die Klimatreiber im eigenen Energie- und Landwirtschafts­ bereich verzichten. Und warum soll im Vielfliegerland Schweiz nicht eine Flugticket-Abgabe eingeführt werden? Marianne Hochuli leitet den Bereich Grundlagen der Caritas Schweiz.

Ja, zu einem grossen Teil. Wie man mit veränderten Bedingungen umgehen kann, hängt von den Kapazitäten eines Landes ab: von Anpassungsstrategien, von einer Notfallversorgung, von politi­ scher Stabilität und von finanziellen Mit­ teln, um für die Betroffenen akzeptable Alternativen zur zerstörten Lebenswelt zu schaffen. Das sieht man etwa an Hol­ land, das sich mit dem Bau riesiger Dei­ che erfolgreich vor Hochwasser schützt, oder in Bondo, wo dank Katastrophen­ prävention noch Schlimmeres verhindert werden konnte. Die Klimaveränderung wird von den wohlhabenden Ländern verursacht, die Folgen treffen die ärmste Bevölkerung in den Entwicklungsländern am härtesten. Was muss getan werden, um diese Ungerechtigkeit auszugleichen? Die Schweiz als Klimawandel-Mitverursacherin muss die Bevölkerung vor Ort unterstützen, damit sie trotz der Verände­ rung ihre Existenz sichern kann und nicht zur Flucht gezwungen ist. Dazu muss die Schweiz für ärmere Länder zusätzlich zur bestehenden Armutsbekämpfung im Rahmen der internationalen Zusammen­

Klimaflüchtlinge fallen nicht unter die Genfer Flüchtlingskonvention. Sie sind also nicht geschützt, wenn sie über die Grenze in ein anderes Land gehen. Wie ist mit ihnen umzugehen? Wir müssen Migration als eine Anpas­ sungsstrategie anerkennen, wenn Men­ schen ihre Existenzgrundlage verlieren. Darum gilt es, rechtliche Grundlagen zu schaffen für die Anerkennung von Klimaflüchtlingen. In einigen Entwicklungslän­ dern, beispielsweise in Westafrika, sind bereits regionale Ansätze vorhanden. Für die wenigen Klimaflüchtlinge, die es bis nach Europa schaffen, fordert Caritas vom Bundesrat die Einführung eines Schutzstatus in der Schweiz. Bis 2018 soll überdies unter dem Vorsitz der Schweiz und von Mexiko ein internatio­ nales Migrationsabkommen ausgehan­ delt werden. Caritas fordert, dass Klimaflüchtlinge darin als solche anerkannt werden.

Download Positionspapier «Schutz und Perspektiven für Klimaflüchtlinge»: caritas.ch/positionspapiere

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Schweiz

Olivia Keller ist sieben Jahre alt und besucht die erste Klasse in Baar.

«Beim Einkaufen schauen wir auf den roten Rabatt-Punkt» Arm in der reichen Schweiz: Olivia* ist eines von 76 000 Kindern, die kaum das Nötigste zum Leben haben. Wenn sie und ihr Bruder wieder einmal teure Medikamente gegen ihr Asthma benötigen, werden Gemüse und Obst von der Einkaufsliste gestrichen. Die Frage purzelt plötzlich aus ihr heraus. «Mami, die anderen Kinder haben Spiel­ sachen in ihrem Adventskalender. Wieso habe ich nur Schoggi?» Olivia (7) wohnt mit ihrer Mutter Sarah* und ihrem Bruder Alex* (3½) in Baar – mitten im Steuerpa­ radies. Doch die Kleinfamilie lebt alles an­ dere als paradiesisch in einer beengten Dreizimmerwohnung. Olivia trägt Secondhand- statt Markenkleider und die Fa­ milie fährt Rad statt Auto. Sarah Keller ist mit Olivia aus Jamaika in die Schweiz zurückgekehrt, nachdem sie ihren Freund verlassen hatte. Der Neu­ start ist hart. Die gelernte Kauffrau arbei­ tet zwar Teilzeit in einem Fitnesszentrum – aber zum Leben reicht es nicht. Die kleine Familie ist auf Sozialhilfe angewiesen. Gesundes Essen belastet das Budget Immer ist zu wenig Geld da, und wenn Olivia und Alex Medikamente benötigen gegen ihr Asthma, wird es noch enger

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Ende Monat. «Wir essen dann Reis mit Thon und Ravioli aus der Dose», sagt Sarah Keller. Als Olivia auf der Strasse Geld findet, drückt sie es ihrer Mutter in die Hand und sagt: «Hier, Mami, damit kannst du etwas zu essen kaufen.» Gesunde Ernährung ist teuer. Dennoch steht bei den Kellers wenn immer möglich Gemüse auf dem Menüplan. Eine App in­ formiert die alleinerziehende Mutter jeden Abend über aktuelle Aktionen. «Brauchen wir das? Können wir uns das leisten?» Statt sich diese Fragen immer wieder zu stellen, würde sie gerne die Wünsche der Kinder auf die Einkaufsliste setzen, Kiri und Babybel für das Znüni einkaufen und frische Backwaren statt beim Discounter das Brot vom Vorabend, das sich auf­ bewahrt im Plastiksäckli noch ein paar Tage hält. Olivia verschwindet kurz in ihrem Zim­ mer und kommt wieder mit einem Paar Sommerschuhen. An der Sohle klebt ein

roter «Rabatt-Punkt». «Wir kaufen nur Sa­ chen mit einem roten Punkt. Die sind bil­ liger», sagt die Siebenjährige. Für grosse Träume ist in ihrer Welt wenig Platz. Damit sie den Ballettunterricht besuchen kann, stellt Sarah Keller ihre eigenen Bedürf­ nisse zurück. Sie tut alles, um die Augen ihrer Tochter zum Leuchten zu bringen – für das Hochbett mit Schreibtisch, das sich Olivia zum Schulanfang gewünscht hatte, suchte sie unermüdlich im Inter­ net, bis sie auf ein für sie bezahlbares An­ gebot stiess. Jetzt hat Olivia endlich ei­ nen Ort, wo sie ungestört lernen kann. Die Hausaufgaben muss sie aber vorerst noch im Stehen erledigen – für den Stuhl hat das Geld nicht gereicht. «Den wün­ sche ich mir zu Weihnachten», sagt sie. (ssc) * Namen aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert

Video: erfahren Sie mehr über Olivia Keller und ihre Familie unter: dasrichtigetun.caritas.ch

Bild: Alexandra Wey


Schweiz

Gleiche Chancen für alle Kinder Kinderarmut existiert: In jeder Schulklasse gibt es durchschnittlich ein von Armut betroffenes Kind. Das Caritas-Positionspapier «Kinderarmut überwinden: Gefordert ist die Politik» benennt die Ursachen des Phänomens und zeigt Lösungen auf. Fakten und Erkenntnisse

76 000 Kinder leben hierzulande in Ar­ mut, weitere 188 000 in prekären Lebens­ verhältnissen nur knapp oberhalb der Ar­ mutsgrenze. Die Kinder erleben materielle Benachteiligung, soziale Ausgrenzung und haben schlechtere Bildungschancen. Frühe Förderung – ein Platz in einer Kin­ dertagesstätte – ist häufig zu teuer oder gar nicht vorhanden. Die schlechteren Startchancen können aber später nicht mehr wettgemacht werden. Die Kinder bleiben dann oft bis ins Erwachsenen­ alter arm. Besonders betroffen sind Kinder al­ leinerziehender Eltern, sowie Kinder von Eltern, die aufgrund eines tiefen Bildungs­ niveaus kein existenzsicherndes Einkom­ men erzielen können. Um die Lebenskos­ ten klein zu halten, schränken sie sich ein

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Gemässt fürihre das Kinde Ge absoluten Alter sowie eit arm Winterthur nde . r. eru Rech e geringere n. Dab 76 n Fam kun Kinder von Absic chen nau , we gen, pfle unters auf entsp Bed den tet, sie ng ss eKinde Geld und t dessind Die Kin­ ut ohn der Verbin swoh herun Zahlen, und sozialseine g von ei ist 000 arm nn Zu wenig Nicht r Armut körpe betroffen hie rkonv ilien Bun Alimre­ Kinde l tragenKan dlichk zeh darinabe Heraus g und r klaf sie übe gen tützen (59 ent arfs­ familiä nte zur unters e en Entwi rlichen, Prozent). s auf ein eit. Die uts alle Kinder Fam ber des auf einen Zur Armutsgr in ton fordention ncen und die geisti e erster n die habentützen ichder Antwo aucre Veran sind gleicherm ebe e und cklun ilien e gut betroff ft die r Zukunftscha enze in der eru ist Leben Kinder, die gen, tenStaat rten bleLinie bieten h in twortu ibt diene e erg assenum ng Wer in der seelis Ver ng, Bun . Das gro ausreic unter­ Schweizg angem s­ in alleinerziehzu wenig Geld, Kin jedoc. betroffen Für , sonde die heisst änz Praxis ene Kin chen, ge­ der ben Schweiz ant sse haben essen Ve h Die d und tragenaufwachsen, enden Haushalte Her : Esder arm rn Ho von Armut ung woKinde sittli­ enn Lüc hende s obw Armutsgre ist». ­ und verpfl der re ich­ aus län Kinder, die in Armut ein überdurchFür änd betroffen uts eine gesel rtun rn einen n aufwachse slei nze. Diese en. ist nicht eine alleinerziehende Kan guten ist, lebt unter Die Kinde tigen auch ­ decken. schnittlich bet ffnung, lscha zudie Kinde ert. g ftliche stu gst erp vielero ke. Die nur eineohl un inba n, es Armutsrisi wird vom In der Fam rechnet und hin ton r­ roff der nge ihre Grundbedürfnisse rarmu Haushalts Fra abzüglich die ko. Dies bestä­ ilien d und von der Schweizer Bundesamt für Statistik rk ene der Verpfl e in Leben quoten in t gt n sind robt, rts ein Viertel aller liegt die Armutsgrenze sstart desve steht Exi der Sozialhilfe ma im Kin jew hilfe (SKOS) Bu Beru eit her ichtunden alleinerzieh pro be­ rfassu Mutter mit zwei Kindern ste zuarmut ischen Konferenz Franken eils n g. Wide . bei 1834 bes und die ­ Knapp angewand der n enden nzs ges ng und die von nd ein Haushalte für Sozial­ t. Sie orientiert täti 10 Prozent ich blie andere cho letzten mit Kin rspru Wohn­ und Krankenkassenkoste der Kinde werden eseb f: Sc muss also gt. ­ Einkomme sich am Bedarf Haushalts durch die Elte der chb zu Fa betroffene Familie Jah Fa Armut typ nsschwäc löse ben. , so die den Zielen rrech rn, der Monat. Eine von Vie r­ hsten der Situ tskon en hwer mili mili Kinder kön die pro Person für Essen, sind ventio der Bun­ lleic Schweiz. atio das e Wohnkos alleinerzi Franken pro Tag und nen ihre e pu ht Vie um en n.n dam Pro weniger als 20 ehend mit ten kos ein Kommunikation, sind r Der Ber ble sor nk Mobilität, Kan Krankenk Bund 2 Kindern ergä Hygiene, ten viel exis m. ufs gt Jah asse hat t au Kleidung, Energie, 1608 Eine Paar mit der ten seltene täti sein it unv Hand ren tone geh im Grundbed 2 Kindern über die Runden kommen. gke zsic Beric nzun Ver , gep er­ Bildung lungs Wa arf f 602 ht «Fam einb it gut Kin her r arm Unterhaltung und en optio als 17 Fran­ adt haben koste fleg der uts nde nen des gez ilienp Armutsgrenze zwei Kindern hat weniger 1787 (20 gs leis n in der 1834 t arm arkeit olitik: s Ein betroff mit fam Zweielternfamilie mit 11) die Kan ielt geg tun Bund ein Zahnarzt­ le gen Schw 1014 der von Bereits Ausle ut ilien gen es» 4000 und zur Verfügung. Erg koste istu geord en die freu entgeg Fam komme en. Ihn Fam t ein 2110eiz berechnet. vom Mai änz eing ken pro Tag und Person Gen tone nung und Unt ndl ilie arm ung Kind ng en Tes Kin Ein massive Probleme. 2015 und efü 14 000 iche en. Dabilie und n zu Gemä ern ver je nach geli komzu sein. 4900 stellt die Familie vor slei hrt. f (2012) sin derarm en besuch Frank einb ehm ss diese die Kinde Koste stu Arb Ber erziele ngt Viele Familien Wer mudoppelt me Famil en pro n der kan (1997) ut vor. ngenurDiese r­ are redu en es eits ei geh n Berec uf wirk n. m, n iengrö schränken famili n häu Jahr. eine nens bed Die häufig n zurüber entspr tonale , Sol häufig in beengten sse zwisc Je Verliesind soarm Vor hnun­ einer gesunden ihre Ausgaben energ fige und Kinder wohnen n Bei ing t es auf t des zier För nac ren abe utsbetarm AH einen änzen Besonders Schu Fam othurn einigen Armut betroffene Ernährung auch auf zur ech r, hen 7000 Von auf ten Koste der Ausb der V Perso tun ner h KanNiedr r mit halb den Kinde trag ungen. ein eigenes Zimmer ein.sie igqua roff wie Kosten ins Gewi der en labscilien Dies die körperliche en ildung gen zurüc Selten haben hat direkte ene / IV. (20 lifizier n, die auc ung im hluss und können leis eine ergverfüg k ton . Nicht cht fallen Wohnverhältnissen. rbetre die kon­ auf denzusätzl haupt Wo den im Entwicklun der te r Fam Dasnen Kind ein Ort fürAuswirkun dadu ten Hier kön änz 10) zeigt sich den heis mitGru n Sei h der uung, gen sächl hns sieDet Rückstand einge ges Arbeiiche ihre der Kinder. fehlt ihnen nichtg nur Stelle . Auf ndp rabscungt, ist, Ant eine starke Dadurch len. Im Gegenteil: st, Tertiä rechn ich Mütte rch entsteauch später ilien , finden ail and des itzd ausge bez wiese Verfügung. Ein auch ein ersten Wechselw eil n Erw rinz hluss sondernGrundsätz steuetalten tsmar s­ erar et und Widerstan hen, der nen vor te um aue kt. Überd nicht ugs lich sindmehr Woh­ irkung von auf siesie wesentlich Kinde der Hausaufgaben, r ergimmeip den dass . nui führun alleine die indire Bewältigung r Verdrers.rt und sich fen repetieren aufho­ In dskraft. and ber n. Die Zim­ häufiger das s reduz – ihre Arbei zentrierte übern änz r sind in erbsan urchs Eltern fehlende mut Gesundhe So leiden DasArmut, In den15 Jahre g der rzie ech vor häufiger an erli ere allem und seltener auseifach ehme en selte­ k­ dieder Folge it tszeit müssen– sie Exis armutsbet Ruhe und Entspannung. reiz chnitt noch psychosoz für n Sei Schulstu­ ntigt kon ch, and Teure Nachhilfes n. Dadu ieren ges alle ungn der lich oftdas von und gelangennach haltse Rückzugsort Kindern roffene Fam ten Erg hen en imme unters zeigt ialen Beschwerd Kan Ausst der13 gewichtig ere die etzt Kinder sie der armutsbetroffene te inkom rch reduz tunden ins Gebu Sozia zmini­wer­ ling nte deuund das änz der Fam tütz das ilien auf aus sein, warum Gymnasiu r dre ton eueru n Kan en000 im. In en, sie sind Grund können unent ten. Damitmen. chronisch mag einund geslhilfe Kinde liegen ung mer geltlic Oft erg sich die Kin JahrSol2001en wird rt desm. i Jah t, wo Ausm iert sich öfter krank. Auch einladen. ass des enz, also ngen Statis tlich über­ tatt ange­ siko t es, rn im sinken Familien ilien he Sorge Arm ton Analysen slei die tiken Bildungsch Widerstan zu sich nach Hause bei oth auf eine änzin nicht leis­jenige ren die Möglichke Stra­ et. ihr Haus Freunde en der Probl dan ungden letzte stu dasauf ein höheres reduz uts seltener Es gibt genügend arbeit urn über zeige ancen Beitra halt auf ems. mittle wer jüng ist bei armutsbet dskraftzudem gegenüber nge in der an verkehrsreichenit Resili­ Jahren zuneh­ der nur noc in der 40 set n die sowiegdie er nDie von Kin k Fam bes sleis­ re verfüg Einkomme zum Aussichten iert risiko Wohnungen Krisen, zu zu spielen. fand in den letzten n im das n.verfüg gut lichen Die Möglichke zen roffenen Kindern Soz Wa den Kin als sind nur 000 ges se preisgünstige Haus tim im 2016 Teilhabe Ausw entwickeln der ilien 40 Proze we der Kinder­ und Familienarmut ihre Eltern draussen frei bare trag adt armutsbet it zur am h der mte ­ sec Erw für res irkung publizierte das Bun­ , Hauslang gesellscha rde bare keine Möglichkeit,eingeschränkt. oftgibt erg unt Jahr ialhilfe und Bed ohnmächt ten Fam den en und der hs nt höher Einkoroffener und es erb Das Im November 2016 en Soz reduziert. ssen, ft­ Einko n. Kinder mmen Sie änz Beachtung. ers ig. 201 von bis halt. im telangem mend erleben Wenn beispielsw arf Jah Fam stä ein ilien bleibt Vielfach zen seit Bez mmen ialh Zahlen zu Kinderar­ tütz oft : ein Leben Ris Tes Jugend ung Dem Suchen noch von kinde der im Tes ins 1 re t. Auc ilfe erstmals umfassend ug ikoilie jenessie später eise nach sind AlleinerziehAm gering als sind So das hypoth tigkeit sind immer keine Kin Jug risik sin mit selbstrlosen sin gefunden desamt für Statistik ged alh Sport in Vereinen mona­ der Sch lich sleistu Kanton ten Famkonti­ oder von Das nationale sten wieder arm.ist vor h die angemess end . werden konnteHobbies ilfe enden etis esi s insb abg Eltern eck o en ist das Im Wissen Fam aus Entbehrung in der Schweiz. eidder Auch Freizeitaktivitäten, ene Wohnung und ab sec ist alte ilien pro mit drei Kin nac ngen Tes darum mit KindePaare eine oderTeilnahme mut und materieller Qu als die 4 Pro auf Fami­ n fitie , verfüg ilien t wird ung neue Arbeitsstel eso ches che in wenn allean Freizeitaktivitäten Die r hs nich der sin hw das ote zen und mehr ungen zugunsten erbringen legte einen Schwerpunkt bare Ein redrt erg Bewerbun nde die Eltern bzw rn Reg ren Allein häufig nicht finanzierbar. le mit Absagen t me Soz sind Lugano von Talenten, der Gesam t ein eislich kom uzieren Einko Verzichtsle im änz . Waadtist tivlosigkeit gen für Arm ge­ Programm gegen Armut sch re . der Kinder Kinde häufig nicht hauptsächlich Studie Strategien und elun . Im erzieh ialh enden, wird hr derlec für die Eltern me und gehen eine umfangreiche die ungslei rn.dabei mmenent ist­ schni Kan Woende wird dementsprechend Die und ilfe im Tes mit 4,4 Hausha tbevölk unwese zu sen utsri­ von denTie ihrer Belastbark die Perspek­ rkin sind n. bei erdrücken ht Psyche lien. So analysierte auf kom­ ­ wed g jedo ttlich eit. Langfristig nic ton von g Poo sondern Dam Leis an die Grenzen stu fes d. Dasüberwiegend der Kinder sin der Familienarmut sundheitlic schlägt sich und Motivation, ht tun sein er mench nge Tessin Fam Evalua nieder. Ihr hat dies auch Tes Armu r­Fanach kein Prozen lte mit erung ntlich ken. Einhe die ganz it schon für auf tenInteresse Massnahmen zur Bekämpfung gen ausgetre Beeinträch Selbstvertr n kein kom ein Min der entwickeln sin kom die Rund Geld fehlt tion überdu t mili willeiner höh bei für Arm Denn das ihnen t nic Kinder mit auen sinkt. Landschul­ im Rahmen des Armutsprogram­ leinerziehe sie Scham­ tion ilienerg jedo sind betro me finanzdes genom en nnten mentigungen zur Folge. Gerade Kosten bestimmt. ffen. man Sche e­ idung e 50 000 dieNicht sel­ nde, welche und Elternbeitrag für Zw ge­ munaler Ebene. Ebenfalls n vor ieren. ch überd n in 3,2 Pro ver rchsch utsrisik ht erh änz sich Alle en vonHäufi Bildung und Frühe dan terw Diesme Eltern der Elte wie den Schuldgef die gesamten Kinde Das derungen des füreiel we um ühle. deu der Schwerpunkt ung iner nicht den g reicht der aus nitt ers n. alltäglichen Dinge k o me öht ternder Eltern urch­ den Weih­ sind r wach nig umso halb Al­ alleine alltägliche mes befasste sich von Kin­ Kinder, tlic In Gen zieh aus, zwei den gesist.erbspen das Zugsticket für sle . Das Soz ­ schultern, er fam die in armutsbet sen in rn nübeHerausfor­ Die Leis telledas verdie gesundhe hr. hen lich ver Dritte Kindergeburtstag, kann die n, Einko etzt Schw sum wenig Bekämpfung und Verhinderung i­ ilien woche, den Work er, jeende um zwei nen zu rne auch Gebu Fam istunge l aller Beeinträch tun Haus itlichen Beg bel roffenen Förderung mit der tret Sie sind heisst . Die ierig wird f und oder das Klassenfoto. die der Bundes­ haben meist keinen ing Poor­Belastungme tiefer hm deu rt der armut we m­ üns astend Familien zunsfr vondas gen als Kinde den Grosseltern ode es Sol ilien Ängsten, en. n. ren. Beiwenig halte tigungen en sindtlich 2017 schliesslich publizierte gross werden,Entweder sbetro Zugang nachtsbesuch bei einigen Haus , um hoc se Hür dies So positive r auch tigt in der , erg zung Bildu Bez ndu . De derarmut. Im April zu Früher reicht die Depressio eibe Kin undwen ffenen und arbeit dell nen halten sich h. r aus Familienbericht, der kindliche Bildung en Tieflö phase für Mütte er ngsni dem ein Min oth Förderung Belastung de der en sie die Existe r allt änzung sei die enauf. füh­ 2008 den dritten träg konze Kinde aber fallen In der ug hnen, bet hinaus . Ohne früh­ Wir Erwe des urn bet ntrier igerauf die nz der weit über rat nach 2004 und r, die sen veau und wird bet r. Ihre Wa Erziehung sie hinter sei in verursacht one ägl Standortbestim­ die oder Betre erweist rbsleb kun Mit Väter sle Fam dies Dam reuten. eiligs­ e. hoch Gleichaltri adt Eltern Famil en uung sich terw ich Analysen auch eine enerbausge nachtlic Wied nur reduz sie könne prekären dauerhafte g istu prekär ge zurück ie Prekarität. t sich dynam ilien h ist wenig tel aut n den und e it set ungsko tun der Kan und neben statistischen zuBes Arbei Väter e Situ der n als siche ische ste ereins ­ schie iert erwer er Erzieh gen spe ondrn. im servader erreteigerton Vor Stress ngen tsverh beinhaltet. zen ono dar ohne n alleine den stig Familienpolitik tives ung Tes zur tun en Un ziel teil ältniss icht innen n und ers mung bstäti erh übe sie Arbei a­ m nacho rziehe ma Ausb wir sin tsmar l der ters nicht gen KanRollen , im en zu g sein. habe ebl bligat Alle wer nde Mütte erfo Armu ildung tisie zu läuf kt. imme chir denn es Fam Kinde jew rüc r hin ton ­Erw und Blic d red ich in orisch erbFamilken Insbe sei lgre t Vorsc tragen t ein hub. ed ren aus ker eils den für an r schw r k auf uzi sonde san ienve n, nen Kan ich finanz d ton erer.tenaufilien sta dem , ein gross e Bildung Teil Nach übe der re Mütte oder reiz Kan die nic zum e Ein ttun dass als die und die ert. , übe einer e. In rstän es Risiko oder ohne ht. dnis r und r 3 000zentr Soz kom tonal. sind ielle find gsp Ver Fam senEinsickon­ r Loh FinanzieSche h Ihn alle Soz en Die die Siche 2 ialhilf anerk ­ leiste en, ­ , trotz 4 flich t . Da in abs en ilien n Mosind Tes teilwe Fam rheit npr vonrun idung oftFam annte ialh Wa hier der Erwer zuilien ebe tig oze g. rüb ehb wird geringsin ise ­ die adt der 6 bstäti sin ergänz ilfe. We Inerzieh ilienerkäm nte Allein dad zug und hart halte gkeit der Alime unt aus, der ende diente er hin arer . 3 ung zu siche urc ver d. Da ­ Zei ers um Wadie ergänzpften Bed aus n Fam ande t wie h ein schuld s hei sleis­ ung Beiträge (CoFa)desha ilienlb eut In t.der adt.Existenz res übrig rn.tütz e fair sst fallen ung betone der slei allein en In FolgeDort , als auc . In der e Ch aus s­erziehrealisie jedoc sic , im des n Sozia der Wableibt we h h die der anc den Betro lhilfe Wa Co dieenderrt.Haush in adt rde zu bezie n e geb die Bild Tessin ­ diesem adt ist aching Kanton Arm sink hen. Arbffenenung ut o­ und t eits nichts Ber mit «co s und e Tes abzulö ma – und Wa eic sin der ­ rkt adt h ein ach Beg und ing – we dam mö erfo pou leit cht iter it die en lgre r fam ung stä Ch rke anc künftig iches illes n. en » Pro ins der Elte besond jekt rn ere auf dem hierzulande in

leben In Kürze: 76 000 Kinder in prekären Lebensverhält­

000 Armut, weitere 188 Kin­ oberhalb der Armutsgrenze. nissen, nur knapp materielle aufwachsen, erleben der, die in Armut und haben soziale Ausgrenzung – Benachteiligung, Frühe Förderung schlechtere Bildungschancen. – ist oft einer Kindertagesstätte etwa ein Platz in Die schlechte­ nicht vorhanden. zu teuer oder gar nicht mehr können aber später ren Startchancen häufig Die Kinder bleiben wettgemacht werden. arm. bis ins Erwachsenenalter hohe Kin­ verantwortlich sind Für die Kinderarmut man­ und der Eltern derkosten, tiefe Einkommen zu ver­ Beruf und Familie gelnde Möglichkeiten, für Existenzsicherung einbaren, eine lückenhafte im Bundes Investitionen des Kinder sowie fehlende gelingt Familien. Der Schweiz Bereich Kinder und ut, Das Kinderarmut zu überwinden. Arm es deshalb nicht, Berichte und Studien, de in die zahlreichen lanauch zeigen ver­ Löbliche Ausnah­ ens jüngst publiziert hat. hierzu Bund die der gen Kantonen, wie leben kärmen en Leb bilden Massnahmen eistun in einzelnen oder der freiwillige Kinder in pre len zungsl trasleistungen Familienergänzung gän zen «76 000e 188 000 ut.im Tessin. ab drei Jahren iliener Kindergarten Positionspapier d die bündelt im vorliegenden derarm weiter sen. Fam ung sinDie Caritas n Kin identifi­ enezu Kinderarmut, der Kenntnisse der die neuesten hältnis he För schied n. die Herausforderungen uktion ver Ursachen, benennt Frü Red in die dziert guter armutspolitischer worde und Beispiele , sie sel zur nte sin und dokumentiert die ganze robt Kantonen. Willen Diese gilt es auf sleis­ erp Schlüs Instrume Praxis aus den chen » Familienergänzung lgreich Schweiz en. Förderung sind die zentralen politis auszudehnen. Diese en erfo etzFrühe und den tungen umzus zur Reduktion von Kinderarmut. Das Wis­ Kantonucht nun erprobt. Nun izweit Schlüssel Instrumente sind Es bra schwe sen ist da, und die implementiert werden. lich müssen sie schweizweit

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und machen Abstriche bei gesunder Er­ nährung, Hobbys und Mobilität. Für die Kinderarmut verantwortlich sind unter anderem hohe Kinderkosten, mangelnde Möglichkeiten, Beruf und Fa­ milie zu vereinbaren, lückenhafte Exis­ tenzsicherung für Kinder sowie fehlende Investitionen des Bundes in Kinder und Familien. Der Schweiz gelingt es deshalb nicht, Kinderarmut zu überwinden.

Was gegen Kinderarmut getan werden muss Existenzsicherung • Sie ist Voraussetzung für gesundes Heranwachsen. Die Schweiz verpflich­ tet sich in der Bundesverfassung, Kin­ der besonderen Schutz zu gewähren und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Es gilt, Familienergänzungsleistungen nach dem Modell des Tessins oder der Waadt schweizweit einzuführen. • In der Alimentenhilfe gilt es das Kin­ deswohl ins Zentrum zu stellen und jedem Kind einen Mindestunterhalts­ beitrag zu garantieren. Auch die Ali­ mentenbevorschussung muss sich, einkommensunabhängig, am Bedarf der Kinder orientieren. Der bedarfsge­ rechte Mindestunterhalt für Kinder ist gesetzlich zu verankern.

Frühe Förderung • Alle Kinder in der Schweiz sollen Zu­ gang zu qualitativ guter Früher För­ derung haben. Für armutsbetroffene Familien müssen diese Angebote kos­ tenlos sein. Vereinbarkeit von Familie und Beruf • F amilienexterne und schulergän­ zende Kinderbetreuung ist für alle Kinder überall in der Schweiz zu ge­ währleisten. In der Kleinkinderbetreu­ ung bewährt sich zudem das Tessi­ ner Kindergartenmodell. Der freiwillige Kindergarten ab drei Jahren entlastet Familienhaushalte und lindert Kinder­ armut. Er ist schweizweit einzuführen. Bettina Fredrich Download Positionspapier: caritas.ch/positionspapiere

Mit mir: Freizeit und Atempausen Freiwillige Patinnen und Paten verbringen ein- bis zweimal im Monat Zeit mit Kin­ dern aus schwierigen familiären Situati­ onen. Sie gehen auf Ausflüge, an Sport­ veranstaltungen oder kochen zusammen. Die Kinder erhalten dadurch die Möglich­ keit, ihre Freizeit kreativ zu gestalten. Durch die ungeteilte Aufmerksamkeit wird ihr Selbstvertrauen gestärkt. Für die El­ tern und die Alleinerziehenden, die meist selber an die Grenzen der Belastbarkeit stossen, bringen die Treffen Entlastung. Mehr Infos: mitmir.ch

KulturLegi: Dabei sein – auch mit wenig Geld Hobbys und Freizeitaktivitäten kosten Geld, über das Eltern in finanziellen Notla­ gen nicht verfügen. Mit der KulturLegi er­ halten sie Rabatte von 30 bis 70 Prozent auf über 2550 Angebote in den Bereichen Kultur, Sport und Bildung. Dank dieser Angebote können die Kinder am gesell­ schaftlichen Leben teilnehmen, leichter soziale Kontakte knüpfen und ihren Hori­ zont erweitern. Mehr Infos: kulturlegi.ch

Caritas-Markt: Billig und trotzdem gesund Gesunde und ausgewogene Ernährung: Für armutsbetroffene Kinder ist das nicht selbstverständlich; weil frische Nahrungs­ mittel wie Gemüse und Obst das Budget belasten, verzichten Menschen mit tie­ fen Einkommen häufig darauf, obwohl sie wichtig sind für die körperliche Entwick­ lung der Kinder. In den 21 Caritas-Märk­ ten in der Schweiz können armutsbe­ troffene Familien gesunde Lebensmittel sowie Hygieneprodukte und Artikel des täglichen Bedarfs zu stark vergünstigten Preisen einkaufen. Mehr Infos: caritasmarkt.ch

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Menschen Alltagsfragen

Elsa Patrana, Kolumbien «Ich habe ständig Angst davor, dass meine kleine Tochter krank wird.»

Johanna Zwahlen unterstützt Caritas und ihre Partner dabei, ihre Wasserprogramme ständig zu verbessern.

Beruf: Wasser-Expertin Johanna Zwahlen unterstützt die Caritas in den Projektländern dabei, den Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene für Armutsbetroffene zu verbessern. Ohne Wasser kein Leben – es versorgt Mensch, Vieh und Erde. Doch in weiten Teilen der Welt ist es nicht verfügbar. Der mangelnde Zugang zu sauberem Was­ ser, fehlende sanitäre Einrichtungen und schlechte Hygienegewohnheiten ma­ chen die Menschen krank und lassen sie hungern. Dies zu ändern, gehört zu den täglichen Aufgaben der Caritas-Partnerorganisationen. «Ich stehe ihnen dabei als Beraterin zur Seite», sagt Johanna Zwahlen. Wasser macht gesund Sie war zuerst in Nepal im Einsatz, wo nach dem Erdbeben die Schulen wieder­ aufgebaut, mit sauberem Wasser ver­ sorgt und mit Waschbecken sowie Toilet­ ten ausgestattet werden. Vom Dach der Welt reiste sie nach Bolivien: 30 Prozent der ländlichen Bevölkerung haben hier keinen Zugang zu sauberem Trinkwas­ ser. Jedes Jahr sterben deswegen 30 000

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Kinder an Durchfallerkrankungen. Damit sich die Menschen besser schützen kön­ nen, benötigen sie Wissen. So werden in Bolivien nicht nur Wassersysteme ge­ baut. Die Menschen lernen auch, wie sie ihre Hygiene verbessern und das Erkran­ kungsrisiko senken können. Für Johanna Zwahlen ist das nicht einfach irgendein Job. Sie liebt ihre Ar­ beit. «Gemeinsam ein Ziel zu verfolgen, zu lernen und die Lebensbedingungen

«Ich stehe den Projektpartnern als Beraterin zur Seite.» von benachteiligten Menschen zu verbes­ sern, bereitet mir grosse Freude.» Dafür nimmt sie gerne in Kauf, dass sie sich an wechselnden Arbeitsorten immer wieder neu einstellen muss. «Die vielen neuen Freundschaften machen das Leben an ei­ nem für mich fremden Ort sofort viel ein­ facher.» (ssc)

Wie sieht Ihr Alltag aus? Ich stehe um fünf Uhr auf und mache Frühstück. Anschliessend gehen mein Mann und mein Sohn auf die Felder, die wir bewirtschaften. Ich kümmere mich um unsere vier Monate alte Tochter und den Haushalt. Was verdienen Sie? Die meisten Sachen, die wir ernten, sind für den Eigenbedarf. Für die zwei Kilo­ gramm Reis, die ich jeden Tag koche, bezahlen wir 6200 kolumbianische Pe­ sos (etwa 2 Franken), was sehr viel Geld ist für uns. Manchmal können wir einige Eier verkaufen. Das hilft uns, das Wasser zu bezahlen oder Medikamente zu kau­ fen. Aber oft reicht es nicht und wir müs­ sen uns etwas leihen. Was wünschen Sie sich? Ich würde meinen Kindern gerne eine Ausbildung finanzieren, aber das ist nicht möglich. Ich glaube aber tief in meinem Herzen, dass sie es schaffen. Sie sollen eine richtige Arbeit haben, eine Familie gründen und von hier wegziehen. Bei uns gibt es keine Zukunft. Womit kämpfen Sie? Ich habe immer Angst davor, dass meine kleine Tochter krank wird und ich die Me­ dikamente nicht bezahlen kann. Auch das Wasser ist sehr teuer. Dazu kommt die Sicherheitslage im Dorf – wir können uns nicht überall frei bewegen und nicht offen sprechen. Janne Christ

Bilder: Alexandra Wey, Caritas Schweiz


Weltweit

Fototermin auf dem neuen Wassertank: Begünstigte aus dem Dorf Capunuta zusammen mit Roland Gröbli (Dritter von links) und Ruben Araujo, Direktor der Caritas Corocoro (Zweiter von rechts).

Wasser bedeutet Zukunft Erst Spender machen die Hilfe der Caritas möglich – zum Beispiel die Stiftung Clean Water. Geschäftsführer Roland Gröbli reiste nach Bolivien, um von der Stiftung unterstützte Wasserprojekte zu besuchen. Zurück in der Schweiz, erzählt er von magischen Momenten und wieso jetzt Menschen in ihre Dörfer zurückkehren. Vor uns dankt der Bürgermeister des Dor­ fes der Göttin Pachamama in einer Zere­ monie, hinter uns erhebt sich der neue Tank mit 29 000 Liter frischem Wasser, der nun das Dorf Capunuta das ganze Jahr über mit sauberem Trinkwasser ver­ sorgt. Und dazwischen sitzen wir, die Be­ sucher aus der Schweiz. Leistung der Menschen vor Ort Zusammen mit meiner Frau bin ich als Vertreter der Firma Georg Fischer (GF) in Schaffhausen mit grossem Respekt nach Bolivien geflogen und wir sind mit noch grösserem Respekt wieder zurückgekom­ men. In allen vier von uns besuchten Dör­ fern war die Freude und der Stolz über die Verbesserung der Infrastruktur und der Lebensqualität dank der neuen Trinkwas­ serversorgung unübersehbar. Doch vor al­ lem beeindruckte uns der Enthusiasmus, mit dem die Dorfbewohner diese Chance

Bild: Johanna Zwahlen

packen – zum Beispiel der junge Familien­ vater, der uns seinen Experimentiergarten zeigte. Hier testet er mit dem Wasser, das dank dem neuen Trinkwassersystem nun zur Verfügung steht, den Anbau neuer Ge­ müsesorten. Und in Capunuta haben alle beteiligten 92 Familien jede mehr als 30 Arbeitstage unentgeltlich mitgearbeitet. Ebenso beeindruckte uns die Caritas Corocoro, die lokale NGO und Partnerorganisation von Caritas Schweiz. Sie ar­ beitet in den Dörfern eng mit den Men­ schen zusammen und ich bin überzeugt, dass gerade diese externe Betreuung und die Stärkung der sozialen Strukturen entscheidend sind für das langfristige Ge­ lingen dieser Projekte. Glauben an ein besseres Morgen Der Lebenswille und die Fähigkeit die­ ser Menschen, auf 4000 m über Meer ihr tägliches Brot zu verdienen, ist bemer-

kenswert. Aber es gibt auch Sorgen: Die Zahl der Kinder nimmt dramatisch ab und Familien ziehen auf der Suche nach Arbeit immer häufiger in die Stadt. Den kargen, aber extensiven Landbesitz bewirtschaf­ ten sie nur noch während der Regenzeit selber. Das könnte sich nun ändern: Seit es sauberes Trinkwasser gibt, sind Fami­ lien in die Dörfer zurückgekehrt, was uns mit Stolz berichtet worden ist. Wir sind mit dem guten Gefühl heim­ gekehrt, dass wir Oasen der Hoffnung besucht, Orte der Zukunft kennen gelernt und mit Menschen gesprochen haben, die an das Leben und an eine bessere Zu­ kunft glauben. Roland Gröbli Roland Gröbli ist Generalsekretär der Georg Fischer AG und im Nebenamt Geschäftsführer der GF-Stiftung Clean Water.

Webreportage über das Engagement der Stiftung Clean Water in Bangladesch: caritas.ch/wasser-arzt

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Service

Mit dem Web gegen Mädchenbeschneidung Was ist Mädchenbeschneidung? Was sind die gesundheitlichen Folgen? Wo bekomme ich Unterstützung? Auf diese und weitere Fragen zum Thema Mäd­ chenbeschneidung gibt die Internetplatt­ form www.maedchenbeschneidung.ch Antworten. Durch die Zuwanderung aus Ländern wie Somalia, Eritrea und dem Sudan hat die Mädchenbeschneidung auch in der Schweiz Fuss gefasst. Etwa 14 000 Frauen und Mädchen sind hierzulande betroffen oder gefährdet. Das schmerz­ hafte Ritual hat lebenslange körperliche und psychische Folgen für die Opfer. Sich gegen die krude Tradition zu stellen ist für Betroffene schwierig, und Fachpersonen wie Gynäkologinnen oder Hebammen fehlt häufig das Wissen und die Erfah­ rung, um die notwendige Hilfe zu leisten. Bei ihnen ist die Website, die seit knapp einem halben Jahr online ist, auf viel po­ sitives Echo gestossen. «Für die Betroffe­ nen und Personen, die in ihrem Beruf mit dem Thema in Berührung kommen, ist die

Agenda 15. bis 21. Dezember 2017 Die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» von SRF und der Glückskette sammelt dieses Jahr für die Schulund Ausbildung von Kindern in Not.

Plattform eine grosse Unterstützung», sagt etwa eine Kinder- und Jugendgynä­ kologin. Getragen wird die Informationsplatt­ form vom Netzwerk gegen Mädchenbe­ schneidung Schweiz. Dieses wurde von den Organisationen Caritas Schweiz, Terre des femmes Schweiz, Sexuelle Ge­ sundheit Schweiz und dem Schweizeri­ schen Kompetenzzentrum für Menschen­ rechte lanciert. Das Netzwerk setzt in den nächsten drei Jahren im Auftrag des Bun­ des Massnahmen um zum Schutz so­ wie zur Versorgung genital beschnittener Mädchen und Frauen. (ssc)

16. Dezember 2017 Im Rahmen der Aktion «Eine Million Sterne» beleuchtet Caritas öffentliche Plätze und Gebäude in verschiedenen Schweizer Städten mit Kerzen. Der Erlös geht an Hilfsprojekte für armutsbetroffene Familien in der Schweiz. www.einemillionsterne.ch 26. Januar 2018 Caritas-Forum: Expertinnen und Experten sprechen zum Thema «Nationalismus: sozialpolitische Zugänge». Die Tagung findet am 26. Januar 2018 im Eventforum in Bern statt. Anmeldungen unter Telefon 041 419 22 22 oder online unter www.caritas.ch/forum.

Almanach Entwicklungspolitik 2017/2018

Sozialalmanach 2018

Klimaschutz und Armutsbekämpfung

Wir und die Anderen: Nationalismus

Der Klimawandel lässt Menschen in ar­ men Regionen hungern und zwingt sie zur Flucht. Deshalb gehören die Be­ kämpfung der Folgen des Klimawandels und die Armutsbekämpfung unbedingt zusammen. Die dritte Ausgabe des Al­ manachs Entwicklungspolitik zeigt diesen Zusammenhang auf und diskutiert die ak­ tuellen Erkenntnisse zum Klimawandel.

Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst in der Schweiz. Was sind die Folgen der sozialen Polarisierung? Leistet sie rechts­ populistischen und nationalistischen Po­ sitionen Vorschub, und wie verändert sie die Gesellschaft? Die Beiträge des Sozial­ almanach 2018 untersuchen diese Fra­ gen. Ein besonderes Augenmerk gilt da­ bei dem Zusammenhang zwischen dem Nationalismus und wirtschaftlichen sowie sozialen Entwicklungen.

Das Caritas-Jahrbuch zur humanitären Schweiz Klimaschutz und Armutsbekämpfung Caritas-Verlag Luzern; September 2017, 240 Seiten / 39 Franken. Online bestellen: shop.caritas.ch

Das Caritas-Jahrbuch zur sozialen Lage der Schweiz Wir und die Anderen: Nationalismus Caritas-Verlag Luzern; Januar 2018, 240 Seiten / 36 Franken Online bestellen: shop.caritas.ch

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Bilder: Alexandra Wey, Pia Zanetti


Gemeinsam

Deshalb bin ich dabei

Najwa Sayedah (53), Solidaritätsgruppe für Syrien

«Uns war es ein Anliegen, mit den Solidaritätsessen die CaritasSuppenküche in Aleppo zu unterstützen. Ich bin selbst aus Syrien geflüchtet und weiss, dass die Hilfe im Kleinen beginnt.»

Die Gewinnerinnen des youngCaritas-Award 2016 durften ihren Preis einlösen und in Indien Projekte von Caritas besuchen.

Eine Reise ins Land der Extreme Indien – ein Land der Farbenfroheit, Geräuschevielfalt und intensiven Gerüche. Zwei Wochen lang durften die Gewinnerinnen des youngCaritasAward 2016, Linda Bergauer und Leonie Mugglin, einen Einblick in die wertvolle Arbeit der Caritas in Indien gewinnen. Nach dem zweitägigen Erkunden Delhis auf eigene Faust lernten wir das enga­ gierte Team der Organisation Chetanalaya kennen, das von der Caritas Schweiz unterstützt wird. Wir durften verschiedene Recycling-Projekte in einem Aussenquar­ tier der Millionenstadt besuchen, wo sich der Abfall geradezu zu Bergen türmt. Chetanalaya verhilft den Abfallsammeln­ den zu einem höheren Einkommen und somit zu einem würdevolleren Leben. Ge­ nauso beeindruckt hat uns Chetanalayas Einsatz bei der Bekämpfung von Men­ schenhandel und ihr Bestreben, die Ar­ beitsbedingungen von Hausangestellten zu verbessern, die aus ländlichen Gebie­ ten zugewandert sind. Nach einer kurzen Erkundungstour zum Taj Mahal und zu der magischen Stadt Alwar sind wir in den Bundesstaat Bihar weitergereist. Dort wurden wir von der Caritas Schweiz herzlich empfangen. Sie setzt sich zum Ziel, dem Frauen- und Kinderhandel, den Kinderehen sowie der

Bilder: youngCaritas, zVg

Kinderarbeit in dem von Naturkatastro­ phen geplagten Bihar ein Ende zu set­ zen. Den krönenden Abschluss unserer Reise bildete der Besuch bei Ordens­ frauen der sehr inspirierenden Organisa­ tion «Nirmala Mahila Kalyan Kendra» in Darbhanga. Die NGO fokussiert sich auf die Verbesserung der Lebensbedingun­ gen in der Region sowie auf die Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen. Wir sind sehr dankbar für diesen ein­ maligen Einblick in die Entwicklungs­ arbeit. Indien hat noch immer mit gra­ vierender Armut und mit der aus dem Kastensystem resultierenden Diskriminie­ rung grosser Bevölkerungsteile zu kämp­ fen, kommt jedoch dank Projekten wie jenen der Caritas Tag für Tag einer ge­ rechteren Gesellschaft näher. Leonie Mugglin und Linda Bergauer

Der Blog zur Reise: youngCaritas.ch

Ruth Graham (48), «Die Küsnacht Carollers singen für Syrien»

«Das Projekt in Aleppo ist mutig und beeindruckend. Wir sind froh und stolz, dass wir es mit unserem Weihnachtskonzert unterstützen konnten.»

Nerea Gysin (17) und Sophie Graf (17), «Brot von gestern», Schüler­ organisation im Gymnasium Liestal

«Mit der Aktion ‹Brot von gestern› wollten wir den Schülern ein günstiges Znüni anbieten und auf Foodwaste aufmerksam machen. Und wir konnten mit dem Erlös den Menschen aus Bondo helfen.»

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Olivia Keller (7) Erstklässlerin aus der Schweiz

Das Richtige tun

Wenn Armut ihr Gesicht zeigt Erfahren Sie mehr Ăźber Olivia und ihre Familie: www.dasrichtigetun.caritas.ch


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