Die Soforthilfe der Caritas nach dem Taifun Haiyan ist abgeschlossen.

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Mediendienst 1 23. Januar 2014

Die Soforthilfe der Caritas nach dem Taifun Haiyan ist abgeschlossen

Welchen Wiederaufbau braucht es auf den Philippinen? Yvonne Affolter

Der Mediendienst der Caritas Schweiz ist ein Angebot mit Hintergrundtexten zur freien Verwendung. F端r R端ckfragen stehen die Autorinnen und Autoren gerne zur Verf端gung.


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Die Soforthilfe der Caritas nach dem Taifun Haiyan ist abgeschlossen

Welchen Wiederaufbau braucht es auf den Philippinen? Nach dem Taifun Haiyan vom 8. November 2013 reagierte Caritas sofort, indem Delegierte aus der Schweiz zusammen mit bestehenden philippinischen Partnerorganisationen in der stark betroffenen Region Cebu ein Nothilfeprojekt aufgleisten. Dabei werden Nahrung, Hygienesets und Material für den Bau von Notunterkünften an 14 500 Familien in den Gemeinden Santa Fe und Madridejos auf der Insel Bantayan sowie in der Gemeinde Tabogon im Norden Cebus verteilt. Diese Soforthilfe wird zurzeit abgeschlossen. Wie die nächsten Schritte der humanitären Hilfe nun aussehen, berichtet Yvonne Affolter, Philippinen-Delegierte der Caritas, aus Cebu. In den letzten Wochen haben sich die Bedingungen in den betroffenen Gebieten im Norden Cebus verbessert: Seit kurzem gibt es – zumindest in den Hauptleitungen – wieder Strom auf der Insel Bantayan, dem Projektgebiet von Caritas Schweiz. Die Strassen sind weitgehend frei von Schutt und umgestürzten Bäumen, so dass auch entlegene Gebiete mit Gütern versorgt werden können. Das Kommunikationsnetz funktioniert ebenfalls grösstenteils wieder. Zudem wurde der Schulbetrieb in den notdürftig reparierten Schulen, die in den Wochen nach dem Sturm als Evakuationszentren gedient hatten, nach den Weihnachtsferien wieder aufgenommen. Insbesondere auch durch die Nothilfeprojekte hat sich die Situation also etwas entspannt: Die Menschen haben mit den Überresten der zerstörten Häuser und mit Hilfe der verteilten Planen und Werkzeuge zumindest ein Dach über dem Kopf bauen können. So sind sie der Sonne und dem momentan häufig auftretenden starken Regen nicht hilflos ausgesetzt. Allerdings können diese Notunterkünfte nicht als dauerhafte Lösungen betrachtet werden. Oft wohnen Familien von bis zu einem Dutzend Mitgliedern in einem kleinen Raum; die Lebendauer der Notunterkünfte ist auf einige Monate beschränkt, und die Sicherheit dieser Häuser oder Hütten ist in Anbetracht der häufig auftretenden Naturkatastrophen ebenfalls nicht gewährleistet. Daher hat es für die Bevölkerung weiterhin höchste Priorität, wieder in ein dauerhaftes Zuhause einziehen zu können. Durch die verbesserte Transport- und Kommunikationslage haben die Menschen in den zerstörten Gebieten eigentlich wieder Zugang zu Nahrungsmitteln. Jedoch haben die meisten Familien ihre Einkommensgrundlage durch den Taifun verloren: Fischerboote, Tierzucht, Felder und Ernten sind zerstört. Deshalb haben viele Menschen noch immer nur beschränkte Mittel und Möglichkeiten, Nahrung und andere Güter zu beschaffen. Somit ist die Wiederherstellung der Lebens- und Einkommensgrundlagen ebenfalls von höchster Wichtigkeit für die Bevölkerung.

Den Wiederaufbau planen Für die Festlegung der nächsten Schritte und die Planung der längerfristigen Projekte steht die Situation der Menschen für Caritas an oberster Stelle. Der hohe Bedarf an sicheren Unterkünften und öffentlichen Gebäuden bedeutet für Caritas, dass Möglichkeiten des Wiederaufbaus abgeklärt werden. Daher analysieren wir in den kommenden Wochen alle Aspekte, die in die Planung solcher Projekte einbezogen werden müssen: Wohnen die Leute auf sicheren Grundstücken, oder müssen sie umsiedeln? Wem gehört das Land? Gibt es genügend Baufachleute und Baumaterial auf den Philippinen? Wie muss gebaut werden, dass die Häuser einem nächsten Taifun Stand halten? Wie kann das Wissen über siche-

Caritas Schweiz, Mediendienst 1, 23. Januar 2014


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res Bauen in der betroffenen Bevölkerung verankert werden? Inwiefern sind die betroffenen Familien bereit, selber beim Wiederaufbau ihrer Häuser mitzuwirken, und was können sie an Material beitragen? Auch wenn es um den Wiederaufbau von Schulen geht, stehen umfangreiche Abklärungen an: Sollen Schulen auch in Zukunft als Evakuationszentren dienen? Was muss verändert werden, damit sie bei einer nächste Katastrophe nicht wieder einstürzen? Wer finanziert den Schulbetrieb, die Instandhaltung und die Lehrpersonen auf längere Sicht? Und wie kann sichergestellt werden, dass auch die ärmsten Kinder die Schule besuchen können?

Bevölkerung vor zukünftigen Katastrophen schützen Auf all diese Fragen wird Caritas nun Antworten suchen, um zu entscheiden, welche Art von Projekten längerfristig am wirkungsvollsten sind. Dazu muss geklärt werden, was die Regierung plant, welche momentan dabei ist, ihre Strategie für den Wiederaufbau auszuarbeiten. Auch werden wir mit den Gemeinden und der Bevölkerung diskutieren, wie sie sich den Wiederaufbau ihrer Häuser, Schulen und Dörfer vorstellen. Dabei wird für uns von höchster Bedeutung sein, dass die Bevölkerung in Zukunft besser vor Katastrophen geschützt ist und im Notfall auf Taifune, Erdbeben und Überschwemmungen reagieren kann. Parallel dazu überlegen wir auch, wie die Einkommensgrundlage der betroffenen Menschen wiederhergestellt werden kann und welche Art von Projekten hier sinnvoll und nachhaltig sind. Sobald geklärt ist, in welcher Stossrichtung Caritas im Wiederaufbau, der Katastrophenprävention und der längerfristigen Verbesserung der Lebensgrundlagen aktiv wird, geht es darum, Gebiete für diese Projekte auszuwählen. Wenn möglich wird sich Caritas weiterhin auf die Gegend konzentrieren, wo bereits Nothilfe geleistet wurde, denn diese gehören zu dem am schwersten betroffenen und ärmsten Gebieten in Cebu. Zudem verfügen wir hier seit der Soforthilfe bereits über gute Beziehungen zur Bevölkerung und den lokalen Behörden. Für die Gebietsauswahl braucht es allerdings auch eine enge Koordination mit anderen Hilfsorganisationen, um zu vermeiden, dass einzelne Dörfer doppelt abgedeckt oder andere ganz ausgelassen werden. Und auch innerhalb der ausgewählten Gebiete wird eine intensive Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wesentlich sein, damit wir mit den Projekten weiterhin diejenigen Menschen erreichen können, welche die Hilfe am dringendsten benötigen. Yvonne Affolter, Philippinen-Delegierte der Caritas Schweiz, E-Mail yaffolter@caritas.ch, Tel. auf den Philippinen: +63 927 485 29 56 (Zeitverschiebung : +7 Stunden)

Caritas Schweiz, Mediendienst 1, 23. Januar 2014


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