Tagesschule und Caritas-Gastrokurs spannen zusammen

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REGION

Bote der Urschweiz | Donnerstag, 4. September 2014

Kursleiterin Antje von Euw erklärt den Kursteilnehmern ganz genau die Abläufe in der Küche. Bilder Nadine Annen

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Zwischen Salat und Hauptgang erzählt Phurbu Drinkun den Schülerinnen und Schülern etwas von seiner Heimat Tibet und weshalb er in die Schweiz kommen musste.

Asylsuchende bieten Mittagstisch an SCHWYZ Der Gastrokurs für Asylsuchende bietet neuerdings dreimal wöchentlich einen Mittagstisch an. NADINE ANNEN

Die Caritas führt seit Längerem einen Gastrokurs im Auftrag des Amts für Migration durch. Im sechsmonatigen Kurs mit Abschlussprüfung können sich jeweils acht bis zehn Asylsuchende Fähigkeiten aneignen, um ihre Berufschancen zu verbessern. Im Juli wurde der Kurs vom Grünenwald in Muotathal ins Gebäude des Baudepartements in Rickenbach verlegt. Daraus resultiert eine neue Zusammenarbeit mit der Tagesschule Schwyz: Von Montag bis Mittwoch essen die zirka 40 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrpersonen am Mittagstisch des Gastro-Kurses.

Gastronomie von A bis Z

Die Kursteilnehmer treffen um 08.30 Uhr ein. Der Tag beginnt mit theoreti-

Seminarhotels mit guten Noten KANTON nic. Das Seminar- und Wellnesshotel auf dem Stoos (Rang 3) und das Seehotel Waldstätterhof in Brunnen (Rang 5) gehören zu den fünf beliebtesten Seminarhotels «Business 2014». Den ersten Platz machte das Seminarhotel Sempachersee in Nottwil. Zu den Top 20 der Seminarhotels «Comfort 2014» gehören das Hotel FloraAlpina in Vitznau, das Paradieshotel Rotschuo in Gersau und das Hotel Marina, Lachen. Die Wahl von Spektramedia lässt Fachleute jedes Jahr ihre favorisierten Häuser wählen.

Stumble Crumble Crew an Contest BRUNNEN nic. Die Break-DanceGruppe Stumble Crumble Crew mit Mitgliedern aus Schwyz hat sich für den Swiss Dance Contest im Theater Casino Zug qualifiziert. Der Anlass findet am 18. Oktober zum ersten Mal statt. Vier Juroren bewerten an der Live-Show die Auftritte der sieben Tanzgruppen und erküren zusammen mit den Zuschauern die beste Gruppe. Die Jury besteht aus Andrew Resurreccion, Gründer der «American School of Dance», Caroline Liechti, Dozentin, Oliver Malicdem, Tänzer, und Yen Han, Tänzerin.

schen Grundlagen zu Themen wie Hygiene, Lebensmittelkunde und Kochtechnik sowie der Tagesplanung. Danach bleiben ungefähr zwei Stunden, um in Zweierteams die Mahlzeiten zuzubereiten. Gekocht wird nach dem Menüplan von Kursleiterin Antje von Euw. Ein- bis zweimal pro Monat lässt sich die Köchin und Hotelfachfrau jedoch etwas beibringen, indem sie die

Dies sei nicht immer ganz einfach, denn für die meisten ist das alles Neuland, hinzu komme die Sprachbarriere. Trotzdem verlangt von Euw viel von den Kursteilnehmern: «Es geht oft hektisch zu und her, schliesslich sollen die Asylsuchenden perfekt auf den Arbeitsalltag in der Gastronomie vorbereitet werden», erklärt die engagierte Küssnachterin.

«Man profitiert gegenseitig»

Nicht nur die Asylsuchenden lernen etwas, auch die Kinder profitieren. Wenn kein Mittagstisch stattfindet, haben die meisten nur ein Sandwich dabei, «dann ist das Mittagessen hier schon besser», erklärt Schülerin Mirjam. Auch Fiona Elze vom Amt für Migration ist ganz begeistert: Es freue sie, zu sehen, dass sich die Kinder an einen schön gedeckten Mittagstisch setzen können. Ausserdem «werden sie bedient, und sie lernen gleich, wie man sich in einem Restaurant verhält», schwärmt Elze weiter.

«Schön, wenn die Kinder am gedeckten Tisch sitzen.» FIONA ELZE, A M T F Ü R M I G R AT I O N

Asylsuchenden Spezialitäten aus ihren Herkunftsländern zubereiten lässt. Von Euw legt besonders Wert darauf, dass die Teilnehmer die kompletten Abläufe der Gastronomie lernen: «Zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung kennen die Asylsuchenden alle Grundlagen von der Menüplanung über das Kochen, die Reinigung bis hin zur Gästebetreuung.»

Die Schüler werden von den Asylsuchenden wie in einem Restaurant bedient.

HINWEIS Gäste sind jederzeit willkommen. Gerne gibt Antje von Euw unter avoneuw@caritas.ch Auskunft.

Schmidig: «Wer hat denn die eingeladen?» BEZIRKSGERICHT Die Vorwürfe sind happig, gegen die sich gestern Markus Schmidig verteidigen musste. Gewalt, Drohung, Tierquälerei waren nur einige davon. ERHARD GICK

Es war gestern ein kleines öffentliches und auch tragisches Schauspiel, das sich vor der Einzelrichterin des Bezirks Schwyz abspielte. Auf der «Anklagebank» sass Markus Schmidig aus Sattel. Ihm wurde Sachbeschädigung, Gewalt und Drohung gegen Behörde und Beamte, Drohung, mehrfache vorsätzliche Tierquälerei sowie vorsätzliche Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Dafür sollte er eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 30 Franken (3600 Franken) und eine Busse von 1000 Franken kassieren, bei einer Probezeit von neu viereinhalb statt drei Jahren. Noch ist nicht entschieden, ob die Vertreterin der Staatsanwaltschaft Innerschwyz mit ihrem Antrag durchkommt. Das Urteil steht noch aus. Es wird den Parteien schriftlich zugestellt.

meinte der Beschuldigte Markus Schmidig etwas einfältig. Irgendwie komisch. Während der ganzen Verhandlung beschuldigte er Vertreter des Gesetzes und Zeugen als Lügner, währenddem er versuchte, sich als Opfer, rechtschaffener Bürger und Unschuldiger darzustellen. So gesehen, hat, wer nichts auf dem Kerbholz hat, auch die Medien nicht zu fürchten. Die Müsterchen Schmidigs waren indessen vielseitig. So soll er dem Besitzer des Wohnhauses mit einer Geste

geballter Fäuste und einer Bewegung, ihm die Kehle durchzuschneiden, gedroht haben. «Ich habe niemandem gedroht, schon gar nicht, dass ich ihm den Grind abhaue», sagte Schmidig. Ein Nachbar hatte am 31. Januar 2012 das Wohnhaus der Schmidigs rechtmässig ersteigert. Trotz mehrfacher Aufforderung, das Haus zu verlassen, beriefen sich die Schmidigs (Markus und Guido) darauf, dass mit dem Kauf der Mietvertrag nicht erloschen war, und blieben stur im Haus. Als der Besitzer das

Schweren Vorwurf ausgeräumt

Medien unerwünscht

Bei einer Gerichtsverhandlung ist es üblich, dass zu Beginn der Verhandlung die Vorsitzende die vertretenen Parteien vorstellt. Korrekt vermeldete sie auch, dass Vertreter der Presse zugegen waren. «Wer hat denn die eingeladen?»,

Schloss auswechselte, schlug der Beschuldigte ein Fenster ein, um ins Haus zu gelangen. «Ich wohnte ja da», meinte er. Und das sei eine Nötigung des Besitzers gewesen, beteuerte der Anwalt. Als Kantonsarzt Josef Risi auf dem Hof auffuhr, um gegen das illegale Halten der Tiere vorzugehen, setzte es einen Chlapf an den Grind des Beamten ab. «Der hatte doch das ganze Rösslispiel der Polizei dabei, die hätten ihn ja beschützen können. Mir ist bloss die Hand ausgerutscht.»

Markus Schmidig (links) verliess die Gerichtsverhandlung mit seinem Anwalt Armin Stöckli. Bild Erhard Gick

BEZIRKSGERICHT eg. Gestern, im Rahmen der Gerichtsverhandlung über Markus Schmidig, wurde ein schwerer Tatbestand ausgeräumt. Bisher waren Guido und Markus Schmidig als «Schächter-Brüder» verrufen. Von diesem Vorwurf sind sie befreit. Vor rund zwei Monaten wurde in einem Gerichtsentscheid festgestellt, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft. Die Gebrüder Guido und Markus Schmidig haben keine Tiere geschächtet. Noch offen ist, ob das unbefristete Tierhalteverbot gegen die beiden in Sattel wohnhaften Brüder wieder aufgehoben wird; hier sollen offensichtlich Verhandlungen mit dem Kantonstierarzt weitere Aufschlüsse geben, wie Markus Schmidig gestern mitteilte.


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