Bodenseewein Magazin (Auszug)

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Bodensee

Labhards

Wein MAGAZIN

WEINKAUF AM BODENSEE

Die besten Adressen

Weinregion Bodensee BESTE LAGEN FÜR BESTE WEINE

Von Müller-Thurgau bis Pinot Noir Deutschland/Österreich € 5,– Schweiz CHF 6.–



Liebe Weinfreunde, mal Hand auf’s Herz. Gehören Sie auch zu denen, die, wenn Sie „Bodensee“ hören, nicht sofort an Wein denken? Klar, man kennt die Äpfel vom Bodensee, die Insel Mainau oder die pittoresken Städte und Orte mit den tollen Blicken über den See zu den schneebedeckten Alpen, vielleicht noch das Reichenauer Gemüse. Aber Weine vom Bodensee? Das ist nicht unbedingt immer der erste Gedanke. Weit gefehlt, sagen wir, denn die Bodenseewinzer produzieren erstklassige Weine, die unter Kennern längst einen guten Ruf mit weltweit anerkannten Auszeichnungen und Preisen genießen.

Mit diesem Magazin wollen wir Ihre Neugierde wecken und mit dem gemeinsamen Herausgeber BodenseeWein e.V. aufzeigen, dass der Bodensee eine ganz besondere Weinregion ist. Nicht nur, dass der Müller-Thurgau seine namentlichen Wurzeln am Bodensee hat. Der Bodensee gilt auch als Wiege des Spätburgunders in Deutschland. Genießen Sie die Weine der südlichsten und höchsten Weinregion Deutschlands und erzählen Sie Ihren Freunden ruhig weiter, wie gut der Wein vom Bodensee schmeckt! Auf Ihr Wohl! Dr. Jürgen Dietrich und Stephan Bickmann

1 EDITORIAL

Mit diesem Bodensee Wein-Magazin wollen wir mehr davon erzählen: Wir laden Sie ein, die Winzer und Weine vom Bodensee besser kennenzulernen. Entdecken Sie den Bodensee unter ganz neuen Aspekten, besuchen Sie die Winzer auf ihren Weingütern und überzeugen Sie sich von ihren Produkten. Die Bodenseewinzer haben alle ihre eigene Handschrift und überraschen jedes Jahr mit eindrucksvollen Weinen.


CUVÉE

Querschnitt durch die Wein-Geschichte(n)

KLÖSTERLICHER WEIN VON DER INSEL

QUERSCHNITT

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Früh begann man auf der Insel Reichenau mit dem Weinbau. Unter Abt Hatto I. wurde im Jahre 818 n. Chr. der erste Rebstock auf der Reichenau gepflanzt. Zur damaligen Zeit waren die Klöster gut funktionierende landwirtschaftliche Betriebe, die nicht nur ihren eigenen Messwein produzierten, sondern auch die Entwicklung und Verbreitung des Weins als Kulturgut ständig vorantrieben. Wenige Jahrzehnte später, in seiner Amtszeit als Abt des Inselklosters, ließ Walahfried Strabo in den Jahren 842–849 den Weinbau auf der Reichenau erweitern, „indem er vom Schweizer Steckborn her vierzig Rebleute auf die Insel berief“. Heute bewirtschaftet der Winzerverein Reichenau – die kleinste Winzergenossenschaft Badens – 17 Hektar Reben. www.winzerverein-reichenau.de

WEIN VERBINDET Neben den zahlreichen Weingütern am See haben sich Winzer auch zu lokalen Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen. Diese Genossenschaften keltern die Trauben der eigenen Weinberge zentral und erzeugen und vermarkten den Wein unter einem gemeinsamen Namen. Am Bodensee finden sich die beiden ältesten Winzergenossenschaften Badens, der Winzerverein Hagnau (www.hagnauer.de) und der Winzerverein Meersburg (www.winzerverein-meersburg.de). Außerdem gibt es am See auch die kleinste Winzergenossenschaft Badens, den Winzerverein Reichenau. Am württembergischen Teil des Bodenseeufers liegen die Weinerzeugergemeinschaft Kressbronn (www.weinkellereisteinhauser.de) und die Winzergemeinschaft Fürst (www.fuerst-weine.de)


D I E G E S C H I C H T E D E R W E N D E L G A R D V O N H A LT E N Zu Beginn des 13. Jahrhunderts lebte bei Meersburg das Edelfräulein Wendelgard von Halten. Durch einen Wolfsrachen und einen Buckel verunstaltet, wurde sie von allen gemieden und blieb unverheiratet und kinderlos. Das Edelfräulein besaß jedoch ein wunderschönes Weingut: Die Haltnau. Dies bot sie dem Bürgerspital zum Heiligen Geist in Meerburg als Bezahlung dafür an, sie im Alter zu pflegen. Allerdings knüpfte sie eine weitere Bedingung an ihr Angebot: Das Spital durfte nur ihr Gut bewirtschaften, wenn sonntäglich ein Ratsherr mit ihr speise, Wein trinke und sie mit der Kutsche ausfahre. Die Meersburger Ratsherren weigerten sich jedoch aufgrund ihres scheußlichen Aussehens. So wandte sie sich an den Rat der Stadt Konstanz, der nicht lange überlegte. Alsbald wechselten sich Bürgermeister und Ratsherren im aufopferungsvollen sonntäglichen Dienst ab. Im gesegneten Alter von 90 Jahren ist das Edelfräulein schließlich gestorben. Sie hielt Wort und Konstanz erbte die Haltnau. Seit mehr als 700 Jahren befindet sich das Rebgut Haltnau zwischen Meersburg und Hagnau nun im Besitz der Konstanzer Spitalstiftung. Der Künstler Peter Lenk, der auch die Konstanzer „Imperia“ schuf, hat der Wendelgard auf seiner Magischen Säule in der Meersburger Hafeneinfahrt ein Denkmal gesetzt.

Internationaler Müller-Thurgau-Preis Der Internationale Müller-Thurgau-Preis des BodenseeWein e.V. ist einer der wenigen Weinwettbewerbe, der nichtkommerziell von Winzern für Winzer durchgeführt wird und sich so in den vergangenen zehn Jahren in der Branche etabliert hat. Alljährlich werden von erfahrenen Weinfachleuten in einer Blindverkostung hunderte von Weinen dieser Rebsorte bewertet. In der ersten Wettbewerbsrunde werden die Weine von Verkosterteams aus Gastronomen, Fachhändlern, Oenologen und Fachjournalisten degustiert. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass höchstens zwei Prüfer in einem Team aus der gleichen Branche kommen. Im Finale werden die sechs am höchsten bewerteten Weine von allen Verkostern in einer Rangordnungsprüfung bewertet. Auf diese Weise wird ein möglichst objektives Verkostungsergebnis erzielt. Ein echter Geheimtipp ist der trockene Müller-Thurgau vom Weingut Susanne und Berthold Clauß, der in den Nacker Reben wächst und schon mehrfach mit dem internationalen Müller-Thurgau-Preis ausgezeichnet wurde. www.mueller-thurgau-preis.info

QUERSCHNITT

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Der Hohentwiel, bei Singen im Hegau gelegen, ist der höchstgelegene Weinberg Deutschlands Zwei Weingüter teilen sich dort die Rebhänge: Auf der Südwestseite des Hohentwiel schmiegt sich das Weingut Vollmayer an den sog. Elisabethenberg. Der Olgaberg auf der Südostseite des erloschenen Vulkanes gehört zu den Lagen des Staatsweingutes Meersburg. Das Weingut Vollmayer bewirtschaftet seine Reben biologisch. Die Rebhänge des Olgaberg stehen sogar unter Naturschutz. Die Weine vom Hohentwiel unterscheiden sich deutlich von den unmittelbar am See gewachsenen. Sie sind besonders mineralisch, fruchtbetont und sehr lagerfähig.


Vom Mönch, der den Wein zu sehr liebte. In Schlössern spukt es bekanntlich oft. Von Schloss Salem weiß man, dass sogar im Weinkeller ein Geist umgeht: Zumindest wird die Sage von einem betrunkenen Mönch erzählt, der in einem großen Weinfass ertrank. Nach einem großen Festgelage konnte der Mönch nicht genug kriegen und schlich heimlich in den Weinkeller. Er nutzte seine Chance, als der Kellermeister eingeschlafen war und fertigte heimlich einen Wachsabdruck vom Kellerschlüssel an, um jederzeit in den Keller zu gelangen. Als der Mönch in den Weinkeller kam, fand er am großen Fass keinen Zapfhahn vor, sondern einen Keil, der das Zapfloch verschloss. Mittels einer Leiter stieg er auf das Fass und bediente sich durch die Einfüllöffnung. Dabei stürzte er in die Tiefe des Fasses und ertrank. Als der Kellermeister ihn fand, fischte er die Leiche heraus und vergrub sie heimlich, um den guten Wein nicht als verunreinigt entsorgen zu müssen. Seitdem spukt der Mönch im Weinkeller. Wie die Sage ausgegangen ist erfährt man u.a. auf den spannenden Schlossführungen im Schloss Salem.

R Ä D L E W I RT S C H A F T E N

QUERSCHNITT

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Was dem Nonnenhorner sein Rädle ist dem Meersburger sein Besen. Rund um den See verteilt gibt es zahlreiche Möglichkeiten Wein bei einer zünftigen Brotzeit zu probieren! Der begriff „Rädle“ steht für Hof- oder Gutsausschank von selbst erzeugtem Wein, bekannt ist in der Bodenseeregion auch der Begriff der Besenwirtschaft. Diese urigen Einkehrmöglichkeiten haben nicht das ganze Jahr offen, sondern sind nur einige Wochen im Jahr geöffnet, erkennbar durch einen vor der Tür aufgestellten Besen. Die Rädle sind besonders beliebt bei den Einheimischen, hier trifft man sich in gemütlicher Atmosphäre auf ein Gläschen … Eine Übersicht über die schönsten Besen und Rädle steht auf Seite 40.

U N T E RW E G S M I T D E N G Ä S T E F Ü H R E R N „WEINERLEBNIS BODENSEE/ALLGÄU“ Wer die Bodenseeregion mit ihren regionalen Spezialitäten näher kennenlernen möchte, der sollte sich auf eine Tour mit den ausgebildeten „Gästeführern – Weinerlebnis Bodensee/Allgäu“ begeben und so die Weinwelt am Bodensee kennenlernen. Weinverkostungen und ganz individuelle Genusserlebnisse werden für Einheimische und Gäste gerne organisiert und zusammengestellt. www.gaestefuehrer-bodensee-allgaeu.de


FairChoice®-Siegel für das Staatsweingut Die Weine des Staatsweingutes Meersburg sind mit dem Nachhaltigkeits-Siegel FairChoice® ausgezeichnet. Das Deutsche Institut für nachhaltige Entwicklung (DINE) zeichnet Produkte aus, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig erzeugt wurden. Damit ist das Staatsweingut Meersburg der erste Weinbaubetrieb in Baden, der sich der umfangreichen Prüfung unterzogen und sie erfolgreich bestanden hat. Zu den Prüfkriterien gehören u. a. die Erstellung einer Treibhausgasbilanz für das gesamte Weingut, der Nachweis des fairen Umgangs mit Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden, das Erreichen von Rentabilitätskennzahlen, die von der Forschungsanstalt Geisenheim ermittelt werden, und die Erfüllung eines Kataloges ökologischer Kriterien. Langfristiges ökonomisches Denken im Einklang mit der Natur hat schon Jahrhunderte lang den Fortbestand des Weingutes ermöglicht und wird es auch weiter tun. www.staatsweingut-meersburg

WEIN ALS BARE MÜNZE

Im allemannischen Sprachraum heißen die Weinpressen Torkel. Rund um den Bodensee kann man viele historische Torkel besichtigen. Zum Beispiel steht im Dorfkern von Nonnenhorn noch der große Weintorkel aus dem Jahre 1591. Im Hagnauer Uferpark kann der über 300 Jahre alte Torkel besichtigt werden, mit dem noch bis in die 1950er Jahre Wein gepresst wurde. Im Schloss Salem steht ein über elf Meter langer hölzerner Weintorkel aus dem Jahr 1706, der zusammen mit Werkzeug des Weinbaus und des Küferhandwerks, im Küfereimuseum im Oberen Langbau ausgestellt wird. Auf einem Rundgang durch den Schauweinberg südlich des Konventgebäudes können alle Rebsorten des Bodenseegebiets entdeckt werden.

Im 16. Jahrhundert wurde Wein nicht nur getrunken, er diente auch als Zahlungsmittel etwa zum Erwerb des Bürgerrechts. Ebenso wurden auch Strafen in Wein bemessen. Im Überlinger Spital standen 1589 gemäß der Hausordnung jeder Person drei Liter Wein pro Tag zu. Der Pfarrer erhielt Wein als Zehntsteuer, Wein galt als Arznei, wurde zum Kochen und Waschen verwendet und mancher Maurermeister schwor auf Wein zum Anrühren des Mörtels. Noch heute spekulieren einige Historiker, ob sich zahlreiche mittelalterliche Gebäude vielleicht auch gerade darum so gut erhalten haben, weil der Wein zum Binden des Mörtels benutzt wurde.

IMPERIA, EIN KUNSTWERK ...

... und ein exklusiver Wein „Imperia, Cuvee Rot“ ist ein exklusiver Rotwein aus den Rebsorten Regent, Spätburgunder und Cabernet-Mitos aus den Weinbergen der Spitalkellerei Konstanz. Er ist klassisch vinifiziert und für ein Jahr in kleinen Eichenfässern gereift. Mit seinem dezenten Veilchenbouquet und seinem mit feinen Röstaromen untermalten Duft entfaltet dieser Wein Wärme und Feuer am Gaumen. Der angenehm weiche Gerbstoff und sein gehaltvoller harmonischer Nachgeschmack runden das sinnliche Erlebnis gelungen ab. Als exklusiver Wein ein idealer Begleiter zu kulinarischen Genüssen, mit feinen Manieren und gutem Geschmack brilliert er beim festlichen Menü und hält seinen Freunden auch noch lange nach dem Dessert die Treue. www.spitalkellerei-konstanz.de

5 QUERSCHNITT

Der Torkel


DIE LAGEN

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Beste Lagen, beste Weine GRENZENLOSE WEINLANDSCHAFT BODENSEE

Am Bodensee treffen die jeweiligen Grenzlagen von acht Weinanbaugebieten aus Deutschland, Schweiz, Österreich und Liechtenstein aufeinander. Die Bodensee-Lagen befinden sich somit fernab der Zentren dieser politisch eingeteilten Weinanbaugebiete. Aber die Winzer rund um den See überwinden die Grenzen und verstehen sich so gut, dass sie oft und gerne nur von dem einen Anbaugebiet Bodensee sprechen. Denn der See und die spezifischen Böden bilden den optimalen Grundstein des seit Jahren immer erfolgreicheren Weinanbaus am Bodensee. Die Klassiker der Weinlandschaft Bodensee sind der Müller-Thurgau und die Burgundersorten.

BODENSEE BADEN

Im Bereich „Bodensee Baden“, mit 572 Hektar die größte Weinanbaufläche am See, die sich am nördlichen Bodenseeufer vom Hochrhein über den Hegau bis nach Meersburg erstreckt, liegt zum Beispiel die Wiege des deutschen Spätburgunders. Im Jahr 884 pflanzte Karl III., genannt der Dicke, und ein Urenkel Karls des Großen im Bodmaner Königsweingarten die ersten Burgunderreben an. Das Weingut Markgraf von Baden in Salem ist nicht nur der größte Weinbaubetrieb am See sondern zugleich auch das größte private Weingut Deutschlands. Das Haus Baden galt als Wegbereiter des modernen Weinbaus und wurde 2011 in den Verband der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen. Wegbereiter wurde das Haus Baden sogar gegen seinen Willen im Jahr 1925, als der Markgräfliche Rebverwalter Röhrenbach heimlich auf dem Weingut Schloss Kirchberg die erste Müller-Thur-

gau-Rebe am badischen Bodenseeufer anpflanzte. Grundstein einer bis heute währenden Erfolgsgeschichte. Das höchstgelegene Weinanbaugebiet Deutschlands, rund um den Vulkan Hohentwiel mit bis zu 560 Metern, ist ebenfalls im Bereich Bodensee Baden zu finden. Hier reifen in steiler Lage auf Vulkan- und Tuffgestein elegant-herzhafte Weine mit besonders mineralischer Note. Der 530 Meter hohe Olgaberg wird vom Staatsweingut Meersburg, ebenfalls eines der großen Weingüter am See, bewirtschaftet. Der 30 cm höhere Elisabethenberg liegt im Besitz des Weingutes Vollmayer. Mit 17 Hektar bewirtschafteter Fläche ist der Winzerverein Reichenau die kleinste selbstständige Winzergenossenschaft in Baden und zugleich das südlichste Anbaugebiet Deutschlands. Der erste Rebstock wurde schon 818 im damaligen Benediktinerkloster von Mönchen gepflanzt.


DIE LAGEN

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W Ü RT T E M B E R G I S C H E R U N D B AY E R I S C H E R B O D E N S E E

D A S R H E I N TA L

Die Reben im östlichen Teil der Bodenseeregion gehören zum Bereich „Württembergischer Bodensee“ rund um Kressbronn und „Bayerischer Bodensee“ mit den Orten Nonnenhorn, Wasserburg und Lindau. Das mediterrane Klima bringt hier fruchtig-elegante Weine hervor, die in den zahllos verbreiteten „Rädle“-Wirtschaften z. B. unter dem Namen „Nonnenhorner Sonnenbichl“ zum Ausschank kommen. Beim jährlich stattfindenden Winzer-Festival „Komm und See“ laden die Winzer ein, die Vielfalt und Finesse der Seeweine zu entdecken.

Die Rheintaler Rebberge sind meist an steilen Südlagen zu finden. In diesen mikroklimatisch äußerst günstigen Lagen ist die Sonneneinstrahlung optimal. Der karge Rebbergboden zwingt die Rebwurzeln, tief in das Erdinnere einzudringen. Bei diesen Verhältnissen können keine großen Erträge geerntet werden. Dafür ist in der Regel die Qualität umso höher. Der Ertrag liegt im Durchschnitt bei 750 Gramm pro Quadratmeter. Daraus keltern die Rheintaler Önologen, darunter überdurchschnittlich viele junge Winzer, harmonische, süffige Weißweine und kräftige, gehaltvolle Rotweine. Die vorherrschenden Steillagen sind naturgemäß mühsam zu bewirtschaften und nur beschränkt mechanisierbar, dennoch hat sich in den vergangenen Jahren dank Pioniergeist und Innovationskraft mit der sogenannten Querterrassierung eine neue Bewirtschaftungsart durchgesetzt, mit der die Handarbeitskosten gesenkt werden konnten.

VORARLBERG

Mit lediglich 28 Kilometern Uferlänge ist das österreichische Bundesland Vorarlberg der kleinste Bodenseeanrainer. Wer Vorarlberg hört, denkt auch nicht gleich an Weinbau und mit Rebflächen in einer Höhe von 500 bis 540 Meter befinden sich diese auch hart an der klimatischen Grenze für Weinbau. Andererseits weht im Herbst oft der warme Föhnwind, was den Trauben ein paar zusätzliche Öchslegrade beschert. Die Anbaufläche beträgt nur etwa 20 Hektar und erstreckt sich von Bregenz über Röthis nach Feldkirch bis hin an die Ausläufer des Arlbergs nach Bludesch. Dennoch erlebt Vorarlberg als weinbautreibendes Land eine Renaissance und der Weinbau gilt als Wachstumsbranche.


DAS WEINJAHR

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THURGAU

SCHAFFHAUSER BLAUBURGUNDERLAND / KLETTGAU

Das Weinbaugebiet des Kantons Thurgau in der Schweiz umfasst ca. 274 Hektar Rebfläche, die zumeist nach Süden ausgerichtet im Thurtal liegt. Dort, direkt am Bodensee in Tägerwilen, wurde der Schweizer Weinbau-Pionier Dr. Hermann Müller 1850 geboren, der die nach ihm benannte Rebsorte Müller-Thurgau kreierte. Die „Müller-Thurgau“-Rebe ist eindeutig die erfolgreichste Neuzüchtung der Welt und in fast allen Weinbauländern der Erde anzutreffen. Von den originalen Stecklingen der Züchtung ist ein Exemplar in der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil erhalten geblieben. Der Eindruck entsteht, der Müller-Thurgau sei die meist angebaute Rebsorte im Thurgau. Weit gefehlt, die Pinot Noir-Traube dominiert die Thurgauer Weinberge. Blauburgunder (Pinot Noir) ist nicht nur eine der ältesten Rebsorten der Welt, sie gilt auch als eine der edelsten Traubensorten und führt uns vom Thurgau in das Schaffhauser Blauburgunderland.

Die Weinbauregion Klettgau erstreckt sich in Deutschland über Erzingen, Rechberg sowie Lottstetten-Nack und Hohentengen, in der Schweiz liegen die Weinbauorte Wilchingen Hallau, Trasadingen und Osterfingen. Das Rebbaugebiet im eidgenössischen Teil des Klettgaus ist das größte in der Ostschweiz und tritt als „Schaffhauser Blauburgunderland“ auf. Rubinrot, brillante Farbe; typisches, kompaktes Blauburgunderbouquet mit Noten von roten Beeren; füllig, anhaltend aromatisch und samtig im Gaumen, so die Umschreibung eines Hallauer Pinot Noir. In dem schmucken Rebbauort Hallau leben keine 2.000 Menschen, doch der kleine Ort bringt Grosses hervor. Insgesamt 20 Gemeinden bauen im Schaffhauser Blauburgunderland auf 500 Hektar Rebfläche vollmundige, tiefrote und feurige Tropfen an, die weit über die Grenzen des Kantons hinaus bekannt sind.


DAS WEINJAHR

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FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN

Seit über tausend Jahren wird auch im Fürstentum Liechtenstein am Vorderrhein der Weinbau gepflegt. Und noch weit in das letzte Jahrhundert hinein waren die im Tal gelegenen Dörfer Liechtensteins stark von der Kultur des Weins geprägt. Auch wenn die Ausdehnung und die Lage des Kleinstaates verhinderten, dass hier „große“ Weine entstanden, so ließen der Föhn und die jahrhundertealte Erfahrung der einheimischen Winzer äußerst beliebte Landweine reifen. Weinkultur ist in Liechtenstein groß geschrieben. Immerhin gibt es 178 Winzer, davon vier Berufswinzer. In der berühmten Hofkellerei locken fürstliche Tropfen. Die Eigenbauweine aus den privaten Weingärten des Fürsten von Liechtenstein stehen zur Degustation und zum Verkauf bereit.

Die Stars vom See Zwei Weine können für sich beanspruchen, Archetypen des Bodenseeraums zu sein: zum einen der Müller-Thurgau, der von einem Sohn der Region gezüchtet wurde und der in den Höhenlagen des Sees geradezu rieslingartige Eleganz gewinnen kann. Zum anderen der Spätburgunder, der in Deutschland nirgends früher als hier angebaut wurde und der als typisch leichter, filigraner Seewein eine wahre Delikatesse ist.


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DIE BODENSEE WINZER

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WEIN- UND SEKTGUT ENGELHOF

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79801 Hohentengen Engelhof +49 (0) 7742 7497 engelhof@t-online.de www.engelhof.de

WEINGUT LORENZ UND CORINA KELLER

WEINGUT SUSANNE UND BERTHOLD CLAUß

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WEINGUT REBHOLZ 78315 Radolfzell Bergstraße 1 +49 (0) 7732 13811 info@rebholz-weingut.de www.rebholz-wein.de

Öffnungszeiten Mo–Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr Mi geschlossen, Sa 9–13 Uhr

Öffnungszeiten Mo–Fr 17–20 Uhr, Sa 9–14 Uhr

WEINGUT ZOLG

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WEINGUT VOLLMAYER

WINZERVEREIN REICHENAU 78479 Reichenau Münsterplatz 4 +49 (0) 7534 293 info@winzerverein-reichenau.de www.winzerverein-reichenau.de Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr, 9–12 Uhr und 14–18 Uhr Mi und Sa 9–12.30 Uhr

Öffnungszeiten Auf Anfrage

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79807 Nack Obere Dorfstraße 21 +49 (0) 7745 5492 info@weingutclauss.de www.weingutclauss.de

78262 Gailingen am Hochrhein Winkelhof 2 +49 (0) 7734 6598 info@zolg.de www.zolg.de

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–12 Uhr und 14.30–18.30 Uhr, Sa 9–13 Uhr oder nach Vereinbarung

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GRÄFL. V. BODMANSCHE OBSTBAU & WEINBAU GBR

79771 Klettgau-Erzingen Steinbuck 36 +49 (0) 7742 858664 info@weingut-lck.de www.weingut-lck.de

78247 Hilzingen Elisabethenberg 1 weingut +49 (0) 7731 64147 info@weingut-vollmayer.com www.vollmayer-weingut.com

78351 Bodman-Ludwigshafen Schlossstraße 11 +49 (0) 7773 9304-0 info@bodman.de www.bodman.de

Öffnungszeiten Do 17–20 Uhr, Sa 10–15 Uhr oder nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr

Verkauf über: Schloßkellerei Bodman, +49 (0) 7773 930520


SPITALKELLEREI KONSTANZ 78462 Konstanz Brückengasse 12-16 +49 (0) 7531 128760 info@spitalkellerei-konstanz.de www.spitalkellerei-konstanz.de

Die

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr Sa 9–13 Uhr

WEINGUT DES 10 MARKGRAFEN VON BADEN

Bodensee Winzer BESTE ADRESSEN FÜR BESTE WEINE

WINZERVEREIN 11 WEINBAU BERNHARD

13 MEERSBURG E.G.

Schloss Salem 88682 Salem +49 (0) 7553 81-284 weingut@markgraf-von-baden.de www.markgraf-von-baden.de

88718 Daisendorf Ortsstraße 20 +49 (0) 7532 7077 landhaus.bernhard@t-online.de www.landhaus-bernhard.de

88709 Meersburg Kronenstraße 19 +49 (0) 7532 4316-0 info@winzerverein-meersburg.de www.winzerverein-meersburg.de

Öffnungszeiten Schloss Salem: Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr, Adventssonntage: 11.30–16.30

Öffnungszeiten Weinprobe und Weinverkauf im Hofladen

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–18 Uhr Sa 9–13 Uhr

Birnau: Mo-Fr 9–19 Uhr Sa 9–18 Uhr Sonn- und Feiertag 12–18 Uhr Bermatingen: Mo–Fr 9–12.30 Uhr und 14.30–18 Uhr, Sa 8.30–13 Uhr Vinothek Überlingen: Mo–Sa 9–19 Uhr, So 11–19 Uhr

WEINGUT KRESS IN HAGNAU 12 STAATSWEINGUT MEERSBURG

88709 Meersburg Seminarstraße 6 +49 (0) 7532 446744 info@staatsweingut-meersburg.de www.staatsweingut-meersburg.de Öffnungszeiten Mo–Fr 9–18 Uhr und Sa 9–16 Uhr, April bis Oktober So 11–18 Uhr

14 UND ÜBERLINGEN

88709 Hagnau Hauptstraße 2 +49 (0) 7532 6205 88662 Überlingen Mühlbachstraße 115 +49 (0) 7551 65855 info@seegut-kress.com www.seegut-kress.com Öffnungszeiten Di–Fr 10-12 und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr

23 DIE BODENSEE WINZER

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Die

Bodensee Winzer

DIE BODENSEE WINZER

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15 WEINGUT DILGER

88697 Bermatingen Buchbergstraße 1a +49 (0) 7544 8094 info@weingut-dilger.de www.weingut-dilger.de

17 WEINBAU PETER KRAUSE

WEINGUT 20 MATTHIAS RÖHRENBACH

88709 Meersburg Daisendorfer Straße 4/1 +49 (0) 7532 5057 mail@weingut-krause.com www.weingut-krause.com

88090 Immenstaad Wolfgangweg 18 +49 (0) 7545 9414-0 weingut@roehrenbach.de www.roehrenbach.de

Öffnungszeiten Nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Mo–Sa 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, März bis Oktober auch sonntags geöffnet

18 WEINGUT AUFRICHT

21 REBLANDHOF WEINGUT SIEBENHALL

88719 Meersbrug Stetten Höhenweg 8 +49 (0) 7532 2427 info@aufricht.de www.aufricht.de Aussergewöhnliche Weine

88090 Immenstaad Kupferbergstraße 2 +49 (0) 7545 6784 info@reblandhof.de www.reblandhof-siebenhaller.de

Öffnungszeiten Mo–Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr

Öffnungszeiten Mo–Sa 8–12 Uhr und 14–18 Uhr

eines aussergewöhnlichen Ortes

Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Stand 4/2015

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr, Sa 9–12.30 Uhr

16 WEINGUT GEIGER

19 WINZERVEREIN HAGNAU e.G.

22 ROTTMAR WEIN UND OBSTBAU

88709 Meersburg-Riedetsweiler Baitenhauserstraße 3b +49 (0) 7532 9856 info@weingut-geiger.de www.weingut-geiger.de

88709 Hagnau Strandbadstraße 7 +49 (0) 7532 1030 info@hagnauer.de www.hagnauer.de

88079 Kressbronn Am Dorfbach 14 +49 (0) 7543 8089 info@weinbau-rottmar.de www.weinbau-rottmar.de

Öffnungszeiten Nach Vereinbarung oder einfach vorbeikommen Hofladen in Meersburg

Öffnungszeiten Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa 9–18 Uhr, November bis März Sa 9–16 Uhr

Öffnungszeiten Nach Vereinbarung


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BESTE ADRESSEN FÜR BESTE WEINE

26 WEINGUT PETER HORNSTEIN

29 WINZERHOF GIERER

88079 Kressbronn Raiffeisenstraße 23 +49 (0) 7543 8061 mail@weinkellerei-steinhauser.de www.weinkellerei-steinhauser.de

88149 Nonnenhorn Sonnenbichlstraße 5 +49 (0) 8382 887570 peter-hornstein@t-online.de www.peter-hornstein.de

88149 Nonnenhorn Sonnenbichlstraße 31 +49 (0) 8382 89581 info@winzerhof-gierer.de www.winzerhof-gierer.de

Öffnungszeiten Mo–Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 8.30–12.30 Uhr

Öffnungszeiten Mo–Fr 8–12 Uhr und 13–19 Uhr, Sa 8–18 Uhr

Öffnungszeiten Mo–Fr 8–12 Uhr und 14–19 Uhr

WEINGUT SCHMIDT ER

24 HORNSTEIN AM SEE

88149 Nonnenhorn Conrad-Forster-Str. 50 +49 (0) 8382 98780 info@hornstein-am-see.de www.hornstein-am-see.de

27 WEINBAU GABRIELE HORNSTEIN

88146 Nonnenhorn Uferstaße 14 +49 (0) 8382 8483 info@gaestehaus-hornstein.de www.gaestehaus-hornstein.de

88142 Wasserburg Hattnau 9 +49 (0) 8382 89072 weingut@schmidt-am-bodensee.de www.schmidt-am-bodensee.de Öffnungszeiten Mo–Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr

Öffnungszeiten Nach Vereinbarung

25 WEINGUT REBHOF

30 AM BODENSEE

28 WINZERGEMEINSCHAFT J. FÜRST

31 WEIN- UND OBSTGUT HAUG

88131 Nonnenhorn Conrad-Forster-Str. 23 +49 (0) 8382 887116 weingut@rebhof-am-see.de www.rebhof-am-see.de

88149 Nonnenhorn Mauthaustraße 1 +49 (0) 8382 8228 fuerst-weine@t-online.de www.fürst-weine-shop.de

88131 Lindau Kellereiweg 19 +49 (0) 8382 5466 wein@weingut-haug.de www.weingut-haug.de

Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–19 Uhr, Sa 9–17 Uhr

Öffnungszeiten Mo–Fr 8.30–12 Uhr und 14–18.30 Uhr, Sa 9–13 Uhr Im Sommer durchgehend geöffnet

Öffnungszeiten Mo–Fr 16–19 Uhr, Sa 9 bis 12 Uhr

25 DIE BODENSEE WINZER

23 WEINMANUFAKTUR STEINHAUSER


(W)EINKAUFSTOUR

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(W)EINKAUFSTOUR

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Den

einen Bodenseewein gibt es nicht. Dafür ist die Auswahl der am See erzeugten Weine zu groß und die Geschmäcker zu verschieden. Um sich einen Überblick über diese Vielfalt zu verschaffen, empfiehlt es sich deshalb, die einzelnen Winzer einmal zu besuchen und mit dem ein oder anderen „Versucherle“ den individuellen Geschmack der edlen Tröpfchen kennenzulernen. Neben den großen Verkaufsstellen der Erzeugergemeinschaften bieten alle Winzerbetriebe auch den Verkauf direkt ab Hof. Deshalb sollte man die Augen offen halten und einfach mal spontan den Blinker setzen, wenn man am Wegesrand ein Weingut erblickt. Dass man dabei schon einmal Privatgelände betritt, darf einen auf keinen Fall abschrecken. Der Selbstversuch – eine (W)Einkaufstour zu den Winzern am Bodensee ist absolut erlebenswert. Dabei lohnt es sich, Zeit mitzubringen.


Auf (W)Einkaufstour am Bodensee (W)EINKAUFSTOUR

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T I E F I M W E S T E N , W O D I E S O N N E A U F D I E R E B E N S T R A H LT

Der Engelhof in Hohentengen ist das westlichste Weingut im Anbaugebiet Bodensee im Klettgau, einer Aufwölbung des Schweizer Juras. Mit dem Bodensee würde man diese Gegend nicht sofort in Verbindung bringen, aber das Weingut liegt nur gut 20 Kilometer vom Rheinfall entfernt. Die Reb-Lagen sind prädestiniert für Burgundersorten, die die Familie Netzhammer nun schon in der dritten Generation anbaut. Dabei setzt Georg Netzhammer auf die Entsäuerung der Weißweine durch den biologischen Säureabbau. Diese spezielle Vinifikation begründet die Erfolgsgrundlage beim Aufbau des Gutes und bringt durchgegoren trockene – aber säuremilde und bekömmliche Gutsweine in die Flaschen. In dem vom Bund Deutscher Architekten für gutes Bauen ausgezeichneten Engelhof Weinforum können die auf den

Einzellagen am Hohentengener Oelberg und am Erzinger Kapellenberg gewachsenen Weine probiert werden. Absolut sehenswert ist auch der kleine Weinort Erzingen, direkt an der Schweizer Grenze gelegen. Hier wachsen hervorragende rote und weiße Burgunder. Die lehmigen und tonhaltigen Kalkböden vom Juraausläufer bieten dafür ideale Bedingungen. Das Ergebnis ist ein samtig-weicher, sortentypischer und vollmundiger Wein, wie der von Lorenz und Corina Keller. Die beiden verbindet neben der Leidenschaft zum Weinanbau auch die Vorliebe für Schokolade. Im restaurierten Gewölbekeller reichen sie zu jedem Wein die passende Schokolade und bringen so diese zwei Meisterhandwerke verführerisch in Verbindung.


Ein paar Orte weiter trifft man auf das nicht einmal 200 Einwohner zählende Dorf Nack. Hier stellt das aufstrebende Familienweingut Clauß seit 1982 in reiner Handarbeit charaktervolle und authentische Weine her. Auf insgesamt 16 Hektar baut die Familie überwiegend Spätburgunder aber auch Grau-, Weiß- und Frühburgunder, Sauvignon Blanc und natürlich Müller Thurgau an. Die zwei idealen Lagen mit unterschiedlichen Lehmböden am nördlichen Ufer des Hochrheins profitieren von den klimatisch günstigen Bedingungen. Das 2003 neu gebaute Weingut liegt direkt an den Weinbergen, die Ähnlichkeit zu einem toskanischen Weingut ist nicht ungewollt. Susanne und Berthold Clauß haben sich mit viel Bauchgefühl einen Ruf bis über die Landesgrenzen hinaus erarbeitet und bekannt gemacht. Ein echter Geheimtipp ist der trockene Müller-Thurgau, der in den Nacker Reben wächst und schon mehrfach beim internationalen Müller-Thurgau Preis ausgezeichnet wurde. Rheinaufwärts liegt Gailingen, direkt am Hochrhein. Die Südhänge des Rheines lassen Trauben auf eiszeitlichen Moränenböden zu besonderen Qualitäten heranreifen. Das Weingut Zolg führt in der Lage Gailinger Ritterhalde neben dem blauen Spätburgunder als Hauptsorte noch Müller-Thurgau und Ruländer. In der Hofbrennerei werden neben Weinhefe auch Obstler, Marc-Grappa und Quitte-Birne destilliert. Neben der Besenwirtschaft, die im Frühjahr und Herbst geöffnet ist, bietet der Winzerhof Schlachtplattentermine und Weinproben mit zünftiger Vesper an. Auf dem Weg weiter in Richtung der Vulkanlandschaft Hegau steuert man auf den Hohentwiel zu, den höchsten Weinberg Deutschlands. Am Fuße des Vulkankegels liegt das Weingut

Vollmayer. Der Familienbetrieb legt Wert auf den Einklang von Ökologie und Ökonomie. Seit drei Generationen werden aus gesunden und vollreifen Beeren ehrliche Weine ausgebaut, die national und international ausgezeichnet wurden. Oberhalb des Weingutes liegt die Elisabethenstube, die zu einem authentischen Weinerlebnis inmitten der Reben mit Blick auf das Landschaftsschutzgebiet einlädt. Etwas abseits von den touristischen Zielen, im idyllischen Radolfzeller Ortsteil Liggeringen, erhebt sich der Galgenberg aus dem Aachtal markant über die vordere Höri. Hier befindet sich die Reblage von Hans Rebholz. Die sonnigen Südhanglagen sind aufgrund ihrer Bodenqualität hervorragend für den Anbau von Weiß-, Grau- und Spätburgunder geeignet. In ihrer Reblage in Gaienhofen baut die Familie Rebholz auch die klassischen Rebsorten Müller-Thurgau, Grauburgunder und Spätburgunder an. Liggeringen ist nicht nur im Sommer Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen über den Bodanrück mit traumhaftem Blick auf den Unter- und Überlinger See. Eine Weinprobe mit Vesper auf dem Weingut Rebholz eignet sich daher besonders als Abschluss eines Ausflugs.

AUF GROSSER TOUR Zum Weineinkauf auf den größten Gütern Entlang des Bodenseeufers zwischen Überlingen und Hagnau liegen die größten Weingüter und Erzeugergemeinschaften am Bodensee: hier verläuft die große „Genußlinie“. Direkt an der bekannten Wallfahrtskirche Birnau liegt der Birnauer Oberhof, hier kann man in bester Aussicht Bodenseespezialitäten probieren. Die Weine des Markgrafen von Baden werden hier zur

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Fischsuppe oder Felchenfilet serviert, im angrenzenden Hofladen kann der Wein ebenso degustiert und gekauft werden. Die angebotenen regionalen Obst- und Gemüsesorten, frisches Brot, Honigspezialitäten, köstliche Brotaufstriche und Konfitüren gelten als Geheimtipp. Ein Abstecher zum Schloss Salem, ca. 10 Kilometer ins Landesinnere, beeindruckt nicht nur durch die einmalige Anlage des ehemaligen Zisterzienser-Klosters, sondern auch durch den darin befindlichen Weinverkauf des Markgrafen von Baden. Hier kann man in der Salemer Weinschule viel Wissenswertes zum Bodenseewein erfahren. Auf dem Weg Richtung Meersburg liegen an den Uferhängen die Reben des Staatsweingutes und der Winzer des Meersburger Winzervereins. Die Spitzenweine aus den Meersburger Trauben werden im Wein- und Kulturzentrum in der Kronenstraße am Ortsrand zur Verkostung angeboten. Das besondere Weinerlebnis bietet ein Besuch des beliebten „Weintreff“ des Meersburger Winzervereins in der Unterstadtstraße, direkt neben dem Unterstadtbrunnen. Hier werden neben Wein, auch kleine Brotzeiten von heimischen Erzeugern angeboten. Bei schönem Wetter trifft man sich zu geselligen Gesprächen vor dem Haus an den großen Holzfässern. Auf einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt am Hafen entlang erreicht man nach einem kurzen Aufstieg über die sogenannte Rieschen-Treppe das Staatsweingut Meersburg, in unmittelbarer Nähe des Neuen Schlosses. Natürlich kann man auch den bequemen Weg nehmen und mit dem Auto hochfahren, aber bitte mit leerem Kofferraum. In imposanter Atmosphäre des ehemaligen Reithofs können die Weine in den modernen Verkaufsräumen probiert werden. Fragen beantwortet das fachkundige Personal jederzeit gern und gibt Tipps zu den Besonderhei-

ten der Weine des Staatsweingutes. Die Kundenfreundlichkeit hat auch die Jury des Deutschen Weingutpreises überzeugt, die das Staatsweingut als das kundenfreundlichste Unternehmen der deutschen Weinbranche mit dem ersten Preis ausgezeichnet hat. Bei den Weinen punktet das Staatsweingut Meersburg immer wieder mit Auszeichnungen bei den Weiß- und Roséweinen, das Weingut ist Spitzenreiter bei Müller-Thurgau-Preisen, die Weißweine gelten nicht nur unter Kennern als große Spezialität. Hoch über der Meersburger Altstadt liegen die Weinberge vom Weingut Krause, umgeben von Obstplantagen, Feldern und Wiesen gedeihen hier die typischen Rebsorten Grauburgunder, Weißburgunder, Müller-Thurgau, Auxerrois und Spätburgunder. Aus purer Leidenschaft und Lust am Genuss kultiviert Peter Krause zudem Cabernet Mitos, Dornfelder und Muskateller, die unter Kennern als Geheimtipp „heiß“ gehandelt werden. Im Hofladen vom Weingut Bernhard in Daisendorf bei Meersburg können die Weine aus eigenem Anbau probiert und gekauft werden. Neben dem Weinbau hat sich aus dem traditionellen Bauernhof ein moderner Winzerbetrieb mit Destillerie entwickelt. Auf den Rebflächen über dem Bodensee werden auf Moränenboden Qualitätsweine angebaut. In die Flaschen kommen die Burgundersorten Spätburgunder (Pinot Noir), Weißburgunder (Pinot Blanc) und Grauburgunder (Pinot Gris) sowie Müller-Thurgau. Oberhalb von Meersburg, im Ortsteil Riedetsweiler zwischen Obstbäumen und Rebhängen gelegen, den Bodensee und die Berge im Blick, liegt das Weingut Geiger. Frische und rassige Weißweine mit harmonisch abgestimmter Fruchtnote Dank handverlesener Trauben erzeugt Thomas Geiger mit seinem Team. Hohe Ansprüche an gleichbleibende Qualität hat Thomas Geiger


nicht nur beim Weinbau, sondern auch in seiner Brennerei. Die urige Besenwirtschaft lädt Gäste und Einheimische zu prämierten Geiger-Weinen und zünftigem Vesper mit gemütlicher Atmosphäre in einer alten originellen Tenne ein. Zwischen Meersburg und Hagnau liegt das Weingut Aufricht inmitten des Meersburger Landschaftsschutzgebietes. Die Weinberge reichen direkt bis ans Bodenseeufer – die drei Generationen der Familie Aufricht verbindet eine Passion: sich mit Leidenschaft für die Natur einsetzen, ihre Früchte pflegen und ernten und daraus einen besonderen Wein zu machen. Ein absolutes Muss ist eine Weinprobe mit fachkundiger Begleitung, bei der man das Wissen und die Erfahrung im wahrsten Sinne des Wortes schmeckt. Weiter geht es in den Weinbauort Hagnau, vorbei an den Rebhängen des Winzervereins Hagnau, an denen außergewöhnliche Weine reifen. Der Winzerverein Hagnau wurde am 20. Oktober 1881 gegründet und ist heute mit rund 60 Winzerfamilien und einer 155 Hektar großen Rebfläche der größte genossenschaftliche Weinbaubetrieb am Bodensee. Dr. Heinrich Hansjakob, Volksschriftsteller und Pfarrer, hatte die Genossenschaft als Bollwerk gegen die Willkür der Weinhändler initiiert. Bildnisse und Erinnerungen an den tatkräftigen Mann finden sich überall bei einem Rundgang durch den schmucken Ort. Die Weinproben mit Kellerführung sind höchst interessant und schmackhaft. Bei einem Glas Hagnauer Burgstall erfährt man alles Wissenswerte über die Kelterung und den Weinausbau, die tägliche Arbeit der Winzer, sowie die Geschichte des Weinbaus. In den neu eingerichteten Verkaufsräumen in der Ortsmitte erhält der noch unschlüssige Käufer Tipps und gerne auch das ein oder andere Versucherle.

Direkt in Hagnau lädt das Weingut Kress zu einem interessanten Stopp ein: Die Winzerfamilie Kress betreibt zwei Weingüter, neben den Hagnauer Reben ist das traditionsreiche Spitalweingut Überlingen seit Ende 2013 in den Händen der Familie Kress. Sowohl in Überlingen als auch in Hagnau können die Weine aus beiden Terroirs probiert werden – hier wird deutlich, wie unterschiedlich doch Weine ausgebaut werden können. Auch von hier aus lohnt sich ein erneuter Abstecher ins BodenseeUmland. Etwa vier Kilometer westlich von Markdorf liegt das Weingut Dilger in Bermatingen – ein Weingut mit Tradition. Die zunächst recht bescheidenen Anfänge des Dilgerschen Weinanbaus sollen einer Anekdote nach vom einst in den Diensten des Markgrafen von Salem stehenden Torkelmeister Dilger beschlossen worden sein. Obwohl sich das Unternehmen inzwischen zu einem modernen Weinbaubetrieb entwickelt hat, finden sich zahlreiche Zeugnisse dieser langen Tradition auf dem Gutsgrundstück. Das imposanteste ist sicher der Bermatinger Torkel – eine von nur 13 im Bodenseeraum erhaltenen Weinpressen aus dem Mittelalter, die dem alljährlichen Weinfest am ersten Wochenende im August den Namen gegeben hat. Wer die prämierten Dilger-Weine kosten möchte, hat im Weinverkauf direkt am Weingut oder im Sommer und Herbst in der Besenwirtschaft Gelegenheit dazu. Direkt am Seeufer Immenstaads liegt das idyllisch eingebettete Weingut Röhrenbach. Den Schwerpunkt der Rebsorten bilden die Traditionssorten Blauer Spätburgunder und Müller-Thurgau, zwei Rebsorten, die für die Bodenseeregion prädestiniert sind. In den besten Lagen stehen auch Grau- und Weißburgunder. An neuen Rotweinsorten sind Regent und Acolon (Lemberger & Dornfelder) im Anbau. Der Weinverkauf ab Hof ist das ganze Jahr über geöffnet. In der Saison wird jeden Dienstagabend eine Füh-

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rung durch die Reben mit Besichtigung der Kellerei und Destillation angeboten. Eine Weinprobe im Anschluss an die Führung rundet den Abend schließlich genussvoll ab. Nicht weit von den Röhrenbachs entfernt – im Immenstaader Ortsteil Kippenhausen – betreibt die Familie Siebenhaller den Reblandhof. Die Weinberge werden nach umweltbewussten Gesichtspunkten bewirtschaftet und die geernteten Trauben mit viel Sorgfalt zu köstlichen Weinen verarbeitet. Die große Auswahl an Weinen, Winzersekt und Branntweinen wird im Weinverkauf sowie in der hauseigenen Besenwirtschaft angeboten. Weiter Richtung Lindau unterwegs sollte unbedingt ein Halt bei der Weinmanufaktur Steinhauser in Kressbronn eingelegt werden. Durch modernste Kellertechnik und einen von der Weinlese bis zur Abfüllung optimal abgestimmten Verarbeitungsprozess entstehen Jahr für Jahr prämierte Weine von außergewöhnlicher Qualität. Trauben von drei Weinbauregionen werden hier als Weinerzeugergemeinschaft verarbeitet. Dazu gehören die Gebiete badischer, bayerischer und württembergischer Bodensee. Neben den klassischen Rebsorten wie Müller-Thurgau, Kerner, Grauburgunder und Blauer Spätburgunder bauen die Kellermeister auch Exoten wie Sauvignon Blanc, Cabernet Dorio oder Merlot aus. Im Wein- und Spirituosenfachgeschäft wird neben den eigenen Weinen und Destillaten ein umfangreiches Sortiment angeboten. Das „Weinrädle“ von Alois Rottmar in Betznau bei Kressbronn wurde vom Weininstitut Württemberg als „Empfohlener Württemberger Besen“ zertifiziert. Die wohl südlichste Weinstube Württembergs wird seit Jahrzehnten im Familienbetrieb bewirtschaftet und hat neben schwäbischen Köstlichkeiten von regionalen Erzeugern hervorragende Weine aus eigenem Anbau auf der

Karte. Schon seit Jahrhunderten wird in Betznau bei Kressbronn Wein angebaut. Landschaftlich reizvoll gelegen mit Ausblick auf See und Berge ist die Gemeinde die einzige, die auf ca. 20 Hektar württembergischen Bodenseewein produziert. Ganz nach dem Motto „Guter Wein entsteht im Weinberg“ bewirtschaftet Alois Rottmar seine Weinberge in zeitaufwendiger Handarbeit ganz ohne Herbizidstreifen und Insektizide. Der halbtrockene MüllerThurgau gilt als Geheimtipp. Nach dem beschaulichen Örtchen Kressbronn erreichen wir Nonnenhorn – ein richtiges Weindorf am bayerischen Bodensee. Seit 1995 gibt es dort die Winzergemeinschaft Fürst, zu der sich sieben Winzer aus Nonnenhorn zusammengeschlossen haben. Zusammen bewirtschaften diese eine Fläche von ca. sieben Hektar Reben und vermarkten die daraus gewonnenen Weine unter einem Namen. Angeboten werden Weißweine von den Rebsorten Müller Thurgau, Bacchus, Elbling, Grauburgunder und Weißburgunder, Weißherbst, Rotling und Rosé, sowie Rotweine von den Rebsorten Spätburgunder, Dornfelder und Regent. Abgerundet wird das Sortiment in der Vinothek von Joseph Fürst mit dem See Secco und Spirituosen aus der eigenen Brennerei. Praktisch ums Eck gelegen ist bereits das nächste Weingut zu finden – das von Peter und Erika Hornstein. Auch in diesem Familienbetrieb wird großen Wert auf umweltschonenden und qualitätsbewussten Anbau der Reben gelegt. Es werden die Sorten Riesling, Weiß-, Grau- und Spätburgunder sowie Cabernet Mitos ausgebaut und natürlich dürfen Müller-Thurgau und Bacchus nicht fehlen. Als besondere Spezialität ist die seit Jahrhunderten kultivierte Rebsorte „Elbling" zu nennen. Gerne erzählt das Ehepaar Gästen etwas über Weine und Weingenuss bei einer


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Komm Zum alljährlich Anfang Juli stattfindenden

Winzer-Festival

Komm und See

laden die Winzer aus Nonnenhorn, Wasserburg und Lindau ein. An zwei Tagen können alle Weine der Bayerischen Bodenseewinzer mit viel Musik und Kultur probiert werden.

See

Nähere Infos unter

www.kommundsee.de

In direkter Nachbarschaft liegt der Winzerhof Gierer, wo man im modernen Ambiente der neu gestalteten Vinothek oder im urig-gemütlichen Weinstüble, die über 300jährige Tradition des Winzerhofes schmecken kann. Der Schwerpunkt liegt auf hochwertigen, modernen Bodenseeweinen, die den Sorten- und Jahrgangscharakter widerspiegeln. Der Müller-Thurgau wurde mehrfach auch mit dem Internationalen Müller-Thurgau-Preis ausgezeichnet. Genuss pur bieten auch die anderen fein-lebendigen Weißweine wie Riesling, Grauburgunder und Bacchus. Die Rotweine werden im traditionellen Holzfass und im Barrique ausgebaut. Weinfreunde schätzen den sonnig-eleganten Spätburgunder sowie den bekömmlich-aromatischen Dornfelder. Ein erfrischender Weißherbst und der für den Bodensee einzigartige Rotling runden das Sortiment mit Rosé ab. Genuss steht bei Gierers noch vor der Tradition: alle Gutsabfüllungen sind deshalb garantiert korkfrei im Drehverschluss abgefüllt. Ein bisschen weiter Richtung See liegt der kleine Familienbetrieb Rebhof der Familie Schaugg, die auf umweltschonende Methoden großen Wert legt. Die Trauben werden in sorgfältiger Handarbeit gelesen – Freunde und Familie helfen bei der Weinlese. Nur absolut reifes und gesundes Lesegut wird gekeltert und der Traubensaft im 100 Jahre alten Keller zu Wein vergoren. Ein Steinwurf entfernt liegt das Weingut Hornstein am See der Familie Roland Hornstein, ebenso ein richtiger Familienbetrieb

mit vier Hektar Rebfläche, einer eigenen Brennerei und den dazugehörigen Obstgärten. Der Qualitätsanspruch ist hoch. Deshalb wird besonders bei den Weinen und Obstbränden darauf geachtet, dass von der Frucht bis zur Abfüllung alles selbst in der Familien-Hand liegt. Das Rädle von Gabriele Hornstein hat jeden Montag geöffnet. Bei hauseigenem Wein und zünftigem Vesper bekommt man einen unvergesslichen Einblick in die freundliche Dorfatmosphäre von Nonnenhorn. Eugen und Margret Schmidt bewirtschaften in Wasserburg zusammen mit ihren Söhnen Sebastian und Maximilian die Wasserburger Weinhalde mit einer Vorliebe für die klassischen Rebsorten Müller-Thurgau, Weiß-, Grauburgunder, Riesling, Sauvignon Blanc sowie Spätburgunder und Zweigelt. In der gemütlichen Stube „Rädle“ des 300 Jahre alten Bauernhauses trifft sich Jung und Alt auf ein gutes Glas Wein und feine regionale Spezialitäten. Während der „Rädlezeit“ (November, Januar, März) ist freitags und samstags auch die Vinothek geöffnet. Hier können Gäste und Einheimische das gesamte Weinsortiment in gemütlicher Atmosphäre mit kleineren Speisen und Musik genießen. Den Abschluss, oder den Beginn der Bodenseewein Rundreise – je nach dem in welcher Richtung man startet – liegt die Lindauer Spitalhalde des Weinguts Haug in Lindau im Ortsteil Schönau. Direkt im Ortskern trifft man auf das über 400 Jahre alte Wohnhaus. Im neugebauten Schindelhaus nebenan befindet sich die Schnapsbrennerei und der Weinverkauf. Besonderen Wert legen die Haugs auf den Bio-Anbau zum einen der Klassiker wie Müller-Thurgau und Spätburgunder, aber vor allem die Neuzüchtungen wie Solaris oder Johanniter, oder ältere französische Rebsorten wie Maréchal Foch haben es den Winzern angetan.

(W)EINKAUFSTOUR

Weinprobe in ihrem Haus. In den Sommermonaten Juli und August bewirten die Hornsteins Gäste und Einheimische in ihrer „Rädle-Wirtschaft", in der auch die Weinpresse „Torkel“ aus dem 16. Jahrhundert besichtigt werden kann.

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Weingut Zolg Winkelhof D-78262 Gailingen Tel. +49 (0) 7734-6598 www.zolg.de

Winzerverein Hagnau eG Strandbadstraße 7 D-88709 Hagnau am Bodensee Tel. +49 (0) 7532-1030 www.hagnauer.de

Besenwirtschaft

Kulturelle Veranstaltungen u. Verkostung im Winzerzentrum

Spitalkellerei Konstanz Brückengasse 16 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531-128760 www.spitalkellerei-konstanz.de Frühlingsbesen im Sitzungssaal der Spitalkellerei Konstanz, Ausflugslokal Haltnau bei Meersburg

Reblandhof Weingut Siebenhaller Kupferbergstraße 2 D-88090 ImmenstaadKippenhausen Tel. +49 (0) 7545-6784 www.reblandhof.de Besenwirtschaft

Weingut Markgraf von Baden Schloss Salem D-88682 Salem Tel. +49 (0) 7553-81284 www.markgraf-von-baden.de Weinstube „Altes Gefängnis”

Wein- und Obstbau Alois Rottmar Am Dorfbach 14 D-88079 Kressbronn-Betznau Tel. +49 (0) 7543-8089 www.weinbau-rottmar.de Rädlewirtschaft

Weinbau Destillate Bernhard Ortsstraße 20 D-88718 Daisendorf Tel. +49 (0) 7532-7077 www.landhaus-bernhard.de Alljährliches Daisendorfer Weinfest in der Scheune des Landhaus Bernhard

EINKEHREN

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Staatsweingut Meersburg Seminarstraße 6 D- 88709 Meersburg Tel. +49 (0) 7532-4467-0 www.staatsweingut-meersburg.de Gutsschänke mit Terasse und Blick auf den See Winzerverein Meersburg Kronenstraße 19 D-88709 Meersburg Tel. +49 (0) 7532-4316-0 www.winzerverein-meersburg.de Meersburger Winzerstuben Ausschank in der Unterstadt Weingut Thomas Geiger Baitenhauserstraße 3 D-88709 Meersburg Tel. +49 (0) 75 32-98 56 www.weingut-geiger.de Besenwirtschaft Alljährliches Hoffest am 1. Mai Weingut Peter Krause Daisendorferstraße 41/1 D-88709 Meersburg Tel. +49 (0) 7532-5057 www.weingut-krause.com familieneigenes Gasthaus mit gutbürgerlicher Küche Weingut Dilger Buchbergstraße 1A D-88697 Bermatingen Tel. +49 (0) 7544-8094 www.weingut-dilger.de Besenwirtschaft, alljährliches Torkelfest

Weinbau Gästehaus Hornstein Uferstraße 14 D-88149 Nonnenhorn Tel. +49 (0) 8382-8483 www.gaestehaus-hornstein.de Besenwirtschaft (Rädle) Hornsteins Winzerwochen Ganzjährig: Montags-Rädle Winzerhof Gierer „Am Sonnenbichl“ Sonnenbichlstr. 31 D-88149 Nonnenhorn Tel. +49 (0) 8382-89581 www.winzerhof-gierer.de Ca. 300 Jahre altes Weinstübchen für Weinproben (für Gruppen von 10 bis max. 22 Pers., nach Voranmeldung) Weingut Peter Hornstein Sonnenbichlstr. 5 D-88149 Nonnenhorn Tel. +49 (0) 8382-887570 www.peter-hornstein.de Gutsausschank „Zum Winzer“ Weingut Schmidt Hattnau 9 D-88142 Wasserburg/Bodensee Tel. +49 (0) 8382-89072 www.wsw.li S’Rädle (Besenwirtschaft), Vinothek Weingut Haug Kellereiweg 19 D-88131 Lindau-Schönau Tel. +49 (0) 8382-5466 www.weingut-haug.de Weinproben und Weinbergsführungen für 10 bis 35 Personen (auch in englischer Sprache)


Foto: David Kripping/Weinprojekt

Einkehren &

genießen

von Karl dem Grossen erlaubte es den Weinbauern im Jahre 800 einen Teil ihres Weines in ihren Häusern auszuschenken. Den Zeitpunkt zeigten sie durch das Heraushängen eines Besens, wie es auch heute noch Brauch ist. Zahlreiche Weingüter und Winzer bieten saisonal in ihren Besenwirtschaften oder Weinkellern Wein, Sekt oder Obstbrände an. In gemütlicher Atmosphäre werden auch zünftige Vesper dazu gereicht. Kehren Sie ein und verbringen Sie genussreiche Stunden!

EIN ERLASS

Foto: Holger Spiering

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IMPRESSEUM

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IMPRESSUM

Auflage 15.000 Exemplare

ISBN 978-3-944741-15-4 Bodensee Magazin spezial „Wein“ ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 / 9071-0 verlag@labhard.de, www.labhard.de Geschäftsführung Thomas Willauer, twillauer@labhard.de Gabriele Schindler, gschindler@labhard.de Projekt- und Redaktionsleitung Stephan Bickmann, sbickmann@labhard.de Dr. Jürgen Dietrich, jd@staatsweingut-meersburg.de Artdirector Helga Stützenberger Lektorat Franziska Rau Vertrieb Katharina Schlude kschlude@labhard.de Druck Stürtz, Würzburg

Titelbild Florian Bilger Fotos Achim Mende, Holger Spiering, Stefan Arendt, Florian Bilger, Kuhnle und Knödler, Rheintalwein, fotolia Einzelne Fotos wurden uns von den einzelnen Einrichtungen und Winzern zur Verfügung gestellt; Archiv Labhard Medien Wir bedanken uns bei den Winzern vom Bodensee, dem Vorstand vom BodenseeWein e.V.; Ildikó Buchner Projektleiterin der Weinregion Bodensee und den Fotografen. Quellenverzeichnis: Dr. Werner Weinzierl Regierungspräsidium Freiburg, Abt. 9 – Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau; Badischer Wein GmbH, Karlsruhe – Terroirbroschüre; http://roehrenbach.de/weingut-rohrenbach/ muller-thurgau-geschichte/ VINUM, Ausgabe Mai 2012, Text: Rainer Schäfer Das Bodensee Magazin Spezial „Weinregion Bodensee“ ist eine Gemeinschaftsproduktion von Labhard Medien und vom BodenseeWein e.V.. Wir bedanken uns dafür, dass der Vorstand vom BodenseeWein e.V. unsere Idee für dieses Magazin aufgegriffen und unterstützt hat und wir gemeinsam einen weiteren Schritt zur Bekanntmachung der Bodenseeregion als Weinbauregion gehen können.

Herausgeber: BodenseeWein e.V. Geschäftsstelle: Gudrun Schweig Tel. +49 (0) 160 / 8512432 www.bodenseewein.org verein@bodenseewein.org Labhard Medien GmbH Verlag für Tourismus- und Standortmedien Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 / 9071-0 verlag@labhard.de www.labhard.de Der Branchenverein Bodenseewein e.V. setzt sich für die Erhaltung und Förderung der vom Weinbau geprägten Kulturlandschaft am Bodensee im Sinne eines sanften Tourismus unter besonderer Berücksichtigung der Gebote des Umweltschutzes ein. Ziel ist weiterhin die Verbreitung von Kenntnissen über die Vorzüge der Bodensee-Region und ihrer touristischen, gastronomischen und önologischen Angebote. Der Verein versteht sich nicht nur als Interessenvertretung der Winzer am See, sondern er steht allen Wein- und Kulturfreunden offen, die sich als fördernde Mitglieder mit seinen Zielen identifizieren können und wollen. Interessenten können sich gerne bei der Geschäftsstelle melden. © Labhard Medien, 2015



„Ich mag Baden, weil das Leben hier viel sonniger schmeckt.“ Hier in Baden, wo die Sonne am häufigsten scheint, strahlen die Menschen vor Freude. Und mit einem sonnenverwöhnten Wein in der Hand umso mehr. Genießen auch Sie die Freude, entdecken Sie Badens prämierte Weine auf www.badischerwein.de


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