MAGAZIN
BODENSEE
KONSTANZ MAGAZIN
MIKROKOSMOS KONSTANZ
Kreativ, genussvoll, naturnah
JAHR DER KULTUR
Kunst schreibt Geschichte Ausgabe 2018/2019 Deutschland/Österreich € 5,– Schweiz CHF 6.–
TERMINE & MEHR
Konstanz auf einen Blick
KONSTANZER KONZIL
Oswald von Wolkenstein
LIEBE LESERINNEN UND LESER!
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er MikroKosmos Konstanz ist ein besonderer – kreativ, fordernd, kunstaffin, genussvoll, naturnah, dynamisch und traditionell zugleich. Tauchen Sie ein in eine besondere Welt direkt am See, die seit Jahrhunderten besteht, in der der größte Kongress des Mittelalters stattfand, viel Innovatives entsteht und komplexe Probleme nachhaltig gelöst wurden und werden. Im „Jahr der Kultur“, das zum Ende des Konziljubiläums in der größten Stadt am Bodensee gefeiert wird, erleben Sie facettenreiche Ausstellungen, inspirierende KulTouren, Festivals, Konzerte, ein Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“, ein streitbares Theater mit der ältesten Bühne Deutschlands und vieles mehr … Eine spannende Übersicht und viele frische Fotos erwarten Sie kompakt zusammengefasst auf 112 Seiten.
Foto: Dagmar Schwelle/TIK
Neue Einblicke auf Bewährtes und zugleich auf viel Neues: In dieser Ausgabe findet sich ein breites Spektrum an Themen, die für Konstanzerinnen und Konstanzer ebenso wichtig und spannend sind, wie für Besucherinnen und Besucher. Konstanz gilt als das pulsierende Herz der Vierländerregion Bodensee – und warum dies so ist, dazu mehr in dieser Ausgabe.
Traditionspflege und Innovation können Hand in Hand gehen – dies zeigen zum Beispiel die Renovation des denkmalgeschützten Motorschiffs (MS) Schwaben und die umweltfreundlichen, neuen Schiffsantriebe. Dank der über 16.000 Studierenden an den zwei Hochschulen sprudelt Konstanz vor Rohstoffen der Zukunft: Ideen und Wissen. Thomas Willauer
Gastronomie, Handel, Hotellerie und Kreativwirtschaft als bedeutende Wirtschaftsfaktoren schaffen eine hohe Lebens- und Arbeitsqualität. Wer gut lebt, kann auch ein guter Gastgeber sein. Und dass es für Einheimische und Gäste in Konstanz viel zu entdecken gibt, zeigen die Beiträge über die Idyllen am See, die Natur- und Kulturlandschaften der Region, über Inseln, Vororte bis hinüber zu den Vulkanen des Hegaus.
Eric Thiel
Konstanz – das ist Begegnung in kleinen Museen, Galerien, in Boutiquen, Cafés, Restaurants und Bars – kommen Sie mit auf eine Entdeckungs- und Zeitreise durch Konstanz. Und das zu jeder Jahreszeit. Viel Spaß beim Lesen, Thomas Willauer und Eric Thiel
www.konstanz-info.com
Inhalt
Editorial.....................................................................................................................1 Impressum................................................................................................................2 KULTUR Kultur inmitten der Stadt! - 20 Jahre Kulturzentrum .................................10 Konzilstadt Konstanz – Jahr der Kultur ...........................................................16 Konstanzer Museen – Ausstellungen 2018/19 ..............................................22 Stadttheater Konstanz – Stolpern, ohne zu fallen.........................................28 Stadtarchiv Konstanz – Interview mit Dr. Jürgen Klöckler.........................34 Achäologisches Landesmuseum - Archäologie und Playmobil ..................38 Fasnacht in Konstanz...........................................................................................74 NATUR Rheinstrandbad – Perle in der Altstadt...........................................................64 Idyllen am See – Die schönsten Plätze in der Stadt .....................................82 Insel Mainau – Faszination Afrika ...................................................................86 Insel- & Vulkanhopping in der Region.............................................................92 Die Konstanzer Vororte.......................................................................................98 Goldener Herbst – Natur & Kultur mit dem Rad erleben ..........................105 WIRTSCHAFT & WISSENSCHAFT Wirtschaftsregion Bodensee – Exzellent vernetzt ........................................40 Bodensee Schiffsbetriebe – Auf Zeitreise mit MS Schwaben.....................44 Bodenseeforum – Inspirierende Veranstaltungen........................................48 IHK Hochrhein-Bodensee – Was machen die eigentlich?............................50 Einkaufen und Genießen in Konstanz .............................................................52 Klein & fein – Einkaufstipps ..............................................................................56 Gastroszene in Konstanz – „Die Jungen Wilden“..........................................58 Kunst & Handel – Galerien in Konstanz..........................................................68 Spitalstiftung Konstanz – Pflegekultur ...........................................................76 ÜBERS JAHR Kaleidoskop ..............................................................................................................6 Stadtführungen – Sehen & staunen .................................................................66 Events & mehr – Veranstaltungen 2018/19....................................................70 Deutsch-Schweizer Oktoberfest.........................................................................73 Konstanzer Buchtipps..........................................................................................81 Das Bodenseeticket – Einfach, schnell, staufrei ............................................96 Stadtplan ..............................................................................................................100 Wussten Sie …? ...................................................................................................102 High-Lights am Ende des Jahres.....................................................................108
IMPRESSUM Konstanz Magazin ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH© in Kooperation mit der Marketing & Tourismus Konstanz GmbH ISBN 978-3-944741-54-3 Verlag, Konzeption, Redaktion, Anzeigen Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0)7531 90710 verlag@labhard.de, www.labhard.de Thomas Willauer, Geschäftsführer Gabriele Schindler, Geschäftsführerin Claudia Manz, Mediaberatung Stephan Bickmann, Mediaberatung Holger Braumann, Redaktion Johanna Lambach, Redaktion 2 KONSTANZ MAGAZIN
Katharina Schlude, Vertrieb Helga Stützenberger, Grafik Claire Gordon-Kühl (Übersetzungen) Stephanie King (Korrektorat) Projektpartner Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK): Marion Baumeister, Norbert Henneberger, Andrea Mauch, Petra Meyer-Mundt, Eric Thiel Wirtschaftsförderung der Stadt Konstanz: Friedhelm Schaal, Stefan Stieglat Presseburo der Stadt Konstanz: Mandy Krüger Konzilstadt Konstanz: Ruth Bader, Arabella Schwier Stadtwerke Konstanz: Christopher Pape Konstanzer Museen: Dr. Tobias Engelsing Insel Mainau GmbH: Florian Heitzmann, Franz Petzold Theater Konstanz: Dani Behnke, Mario Böhler
Druck Vogel Druck, Höchberg Fotos Wenn nicht anders vermerkt, wurden uns die Fotos von den betreffenden Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen zur Verfügung gestellt. Titelbild 1) Dagmar Schwelle/MTK, Bahnhofstraße Konstanz 2) Achim Mende, Überlingen, 360 Grad-Panorama-Aufnahme von Konstanz, www.best-of-bodensee-de Alle Rechte vorbehalten: Labhard Medien GmbH Stadtplan Bearbeitung: www.vergissmeinnicht-kommunikation.de Dank Wir bedanken uns bei allen Partnern, Werbekunden und Fotografen für die gute, konstruktive Zusammenarbeit und freundliche Unterstützung.
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KULTUR
inmitten der Stadt!
Foto: Kulturamt Konstanz, Fotograf Ilja Mess
IM HERZEN DER STADT Mit der Wende vom 6. zum 7. Jahrhundert n.Chr. entstand auf dem Konstanzer Münsterhügel das geistige und bauliche Zentrum der Stadt. Von hier aus nahm die Entwicklung der mittelalterlichen Stadt ihren Fortgang. In der heutigen Wessenbergstraße südlich des Münsters bildeten sich die Domherrenhöfe heraus, an den Hofstätten der Katzgasse siedelten sich bedeutende Konstanzer Adelsfamilien an. Anknüpfend an diese Tradition entstand im Herzen der Altstadt nach einer mehrjährigen Bauphase an der Ecke Katzgasse-Wessenbergstraße im Jahr 1998 das städtische Kulturzentrum am Münster. Mit einem großen Fest der kulturellen Akteure in Konstanz strömten damals Menschen aus der ganzen Stadt in das neue knallrote Gebäude, dessen Farbe schon im Vorfeld die Gemüter erhitzt hatte. Aber die Farbe setzte ein Signal, war Statement des Aufbruchs in eine neue Ära der Konstanzer Kulturlandschaft. Glückwünsche kamen aus Stuttgart, von damaligen Ministerprä-
sidenten Erwin Teufel, der dem modernen, in den ältesten Stadtteil der Stadt – der Niederburg – platzierten Kulturzentrum am Münster eine schnelle Eingliederung in das Kulturleben der Stadt wünschte.
ORT DER BEGEGNUNG Realisiert wurde das Kulturzentrum durch das in Konstanz ansässige Architekturbüro Schaudt. In einem Konglomerat bestehend aus 10 Gebäuden mit unterschiedlicher Geschichte und verschiedenen Baustilen haben verschiedene Kulturinstitutionen Platz gefunden, ergänzt um mehrere multifunktionale Räume, die den Bürgern und Kulturschaffenden der Stadt für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Vervollständigt wurde das Angebot im Haus durch den von Ehrenamtlichen des Vereins der Freunde und Förderer des Kulturzentrums geführten Museumsshop und durch das Café Restaurant Wessenberg. Die Theaterpädagogik des Stadttheaters fand ebenso eine Heimat.
ENGLISH SUMMARY The cultural centre opposite the cathedral is a place where people can meet, a venue, a focal point of cultural life, a place of artistic discourse and vibrant culture, where literature, fine art, music, education and community service come together. Its picturesque courtyard has an almost Mediterranean feel and is an ideal place to spend time, contemplate, have creative discussions and dine with friends, or simply dream.
20 Jahre Kultur und Bildung 20 Jahre Kunst und Geschichte 14. Juli 2018 Jubiläumsfest „20 Jahre Kulturzentrum am Münster“ Ein Tag der offenen Tür für alle Altersgruppen 10 bis 22 Uhr
ALT UND NEU Mit dieser Baumaßnahme wurde die Stadt ihrer Vorbildfunktion als Bauherrin denkmalpflegerischer Nutzungskonzepte gerecht. Das Zusammenspiel von historischer Bausubstanz und moderner Architektur, die Integration von mittelalterlichen Gebäudeteilen in die moderne Baukunst wertet den Standort nachhaltig und richtungsweisend auf. Licht und Schattenspiel der Glaselemente der modernen Fassade und innerhalb des roten Gebäudes verweisen auf Lichtmomente in der Kunst, der malerische Innenhof mit einem fast mediterran anmutenden Ambiente lädt ein zum Verweilen, Innehalten, kreativen Gesprächen und Essen mit Freunden, und zum Träumen. Das Kulturzentrum am Münster ist mittlerweile Treffpunkt geworden, Ort der Begegnung, kultureller Mittelpunkt, Ort des künstlerischen Diskurses und gelebter Kultur, Ort des Zusammentreffens von Literatur, Bildender Kunst, Musik, Bildung und bürgerschaftlichem Engagement. KONSTANZ MAGAZIN 11
ENGLISH SUMMARY Constance’s theatre may be situated on the very edge of Germany, but it is right in the midst of things. Plays have been put on here since 1607, making it the oldest performing theatre in Germany. Under the direction of Christoph Nix, the theatre has opened up more to the town and to the world, attracting more than 100,000 spectators every year. Awarded for its “Convincing theatre work outside major theatre centres”, the “small” playhouse on Lake Constance with its 21-strong ensemble regularly shakes the foundations of universal truths, challenges and encourages debate. After all, that is exactly what theatre is about! Art that is created only in collaboration with the audience, always with the risk of being affected, or recognising oneself in the character on the stage.
BÜHNENZAUBER IM STADTTHEATER KONSTANZ Auf der kleinen „Großen Bühne“ des Theater Konstanz entstehen bildgewaltige Inszenierungen – wie „Der Meister und Margarita“ unter der Regie von Andrej Woron in der Spielzeit 2017/2018. (Foto: Theater Konstanz) www.theaterkonstanz.de
Die am längsten
BESPIELTE BÜHNE Europas Ein Superlativ, und es stimmt: Seit über 410 Jahren wird hier Theater gespielt. Fahrende Spielleute und Narren traten bereits im frühen 13. Jahrhundert auf öffentlichen Plätzen wie Obermarkt, Fischmarkt und Marktstätte auf. Ein Dach über dem Kopf erhielt das Theaterspiel im 17. Jahrhundert durch den Jesuitenorden.
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rundsteinlegung für das Jesuitenkolleg war am 6. April 1604, der Auftakt zum Bau von insgesamt drei Gebäuden – Kolleg, Kollegienkirche, St. Konrad und Gymnasium. Der Spielplan begann 1607, im Jahr der Grundsteinlegung des Jesuitengymnasiums, dem heutigen Stadttheater. Zur Eröffnung wurde am 15.10.1607 ein Drama über den Konstanzer Schutzpatron, den Heiligen Konrad aufgeführt – natürlich auf Latein. Die Themen der schauspielenden Jesuiten kreisten vor allem um Kirchengeschichte, Heilige und Missionsgeschichten aus Ostasien, sämtlich auf Latein aufgeführt. Dennoch versuchten die Jesuiten schon damals, Theater für jedermann zu machen. So gab es fürs Publikum Programme mit deutscher Zusammenfassung und leicht verständliche, komödiantische Zwischenspiele. 1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst und zwei Bürger übernahmen das Schulgebäude. Ein Saal mit umlaufender Empore und Logen entstand. An 30 KONSTANZ MAGAZIN
Stadttheater Konstanz
Konzilstraße 11 Werkstatt, Inselgasse 2-6 Spiegelhalle, Hafenstr. 12 www.theaterkonstanz.de Stadttheater 1904 noch ohne Bühnenturm. Fotos: Theater Konstanz
der Fassade brachte man ein Relief an: Die Vertreibung des Hanswursts von der Bühne – Harlekin & Co. purzeln aus dem Bild – Theater eine ernste Angelegenheit. Reisende Schauspieler traten auf. Auf die Wandertruppen folgen Unternehmer, wirtschaftlich selbständige Intendanten – ein unsicheres Geschäft. Während man sich andernorts prächtige Theater nach dem neuesten Stand der Technik baute, musste Konstanz mit dem Vorhandenen auskommen. In den 1930er Jahren entdeckten die Nationalsozialisten das Theater für sich und ihre Zwecke. Bürgertum und Schweizer wollten sie für ihr Gedankengut gewinnen, Konstanz zur Visitenkarte und zum „Bollwerk des Deutschtums“ machen – das „Grenzland-Theater am Bodensee“ wurde geboren. Zur Seeseite hin wurde 1934 ein Bühnenturm aufgerichtet und mit zwei Figuren bekrönt: Schauspiel und Musiktheater. Als eines der wenigen seit 1945 noch erhaltenen Theatergebäude Deutschlands wurde in Kon-
stanz schnell der Spielbetrieb wiederaufgenommen – und das mit großen Namen: Heinz Hilpert empfing Carl Zuckmayer und Max Frisch. Bereits 1946 wurde Bertold Brechts „Mutter Courage“ hier das erste Mal in Deutschland aufgeführt. 1952 übernahm die Stadt Konstanz den Betrieb. Seither wird mit einem festen Ensemble gearbeitet. Werkstatt (1977) und Spiegelhalle (1995) kamen als Spielstätten hinzu. Christoph Nix ist der seither neunte Intendant. Zu seinen Vorgängern zählen bekannte Theaterleiter wie Ulrich Khuon, Dagmar Schlingmann, Rainer Mennicken und Hans J. Ammann. Seit Beginn der Intendanz von Prof. Dr. Dr. Nix arbeitet das Theater Konstanz konsequent auf internationaler Ebene und operiert damit an einem Schnittpunkt von Kunst, Interkultur, Entwicklungszusammenarbeit und auswärtiger Kulturpolitik. So zeigte das Konstanzer Theater 2012 beim Internationalen Theaterfestival in Erbil (Irak) „Mutter Courage“ und war im Oktober
2015 mit „Gestern habe ich aufgehört mich zu töten. Dank dir, Heiner Müller“ von Rogelio Orizondo Goméz“ beim 16. Festival del Teatro de la Habana in Kuba. Des Weiteren bestehen Partnerschaften mit Theatern und Theatermachern in Malawi, Togo und Burundi. Das Theater Konstanz ist heute eine der größten kulturellen Einrichtungen in der Bodenseeregion und gehört zu den experimentierfreudigen und lebhaften-agilen Schauspielhäusern. Mit einem Programm, das weder Klassiker, noch zeitgenössische Autoren außen vorlässt, das politisch ambitioniert ist, Position bezieht und Unterhaltung bietet. Profilierte Regisseure wie Horst Hawemann, Wolfram Mehring, Konstanze Lauternach, Johanna Schall, Neil La Bute oder Emma Dante bereichern die Stadt. Hinzu kommen die Freilichtspiele auf dem Münsterplatz, die mit ihren ganz besonderen Inszenierungen und der Einbindung vieler Bürger der Region als Statisten und Kleindarsteller begeistern. KONSTANZ MAGAZIN 31
THEATER KO NSTANZ
Zum Publikumsmagneten entwickelte sich die Erfolgsproduktion „Jesus Christ Superstar“. Daher bietet das Theater Konstanz Zusatzvorstellungen an. Foto: Theater Konstanz/Bjørn Jansen
Stolpern, ohne zu FALLEN Das Theater Konstanz gehört zur den experimentierfreudigen und lebhaft-agilen Schauspielhäusern im Süden der Republik. Engagiert und politisch wach präsentiert das Konstanzer Theater klassische und moderne Stoffe, außergewöhnliche und junge Regien. Ein Theater mit einer Strahlkraft weit über die Region hinaus.
Seit Jahren erfolgreich auf der Bühne: der Johnny Cash Abend „It takes one to know me“. Foto: Theater Konstanz/Ilja Mess 32 KONSTANZ MAGAZIN
2014 wurde das Theater Konstanz in einer Umfrage des Theatermagazins „Die Deutsche Bühne“ zu Deutschlands meist beachtetem Theater außerhalb der großen Zentren gekürt. Heute unterhält das Theater Konstanz drei Spielstätten. Da ist zum einen das Stadttheater mit fast 400 Plätzen, in dem vor allem die Klassiker gespielt werden. Die Spiegelhalle ist der Spielort mit maximal 240 Plätzen für junges und experimentelles Theater. Dazu bespielt das Theater Konstanz noch die Werkstattbühne mit max. 90 Plätzen unter dem Dach seines Verwaltungs- und Werkstattgebäudes. 1989 wurde das „Junge Theater Konstanz“ (JTK) gegründet, eine integrierte Kinder- und Jugendtheaterabteilung für Zuschauer ab drei Jahren.
„Ist da wer?“, fragt das Theater Konstanz in der Spielzeit 2017/2018. Eine Macht? Eine Kraft? Ein Glaube? Eine Hoffnung? Eine Orientierung? Ein Mitmensch? Eine Spielzeit mit Musik und Wortgewalt, Gottvertrauen und Zweifel, Gut und Böse. Erneut ist es dem Theater Konstanz gelungen, einen großen Namen in die Bodenseestadt zu holen: Serdar Somuncu führt Regie in „Mein Kampf“. George Taboris Farce vereint scharfsinnige Komik, untröstlichen Weltschmerz und unbeirrbare Menschenliebe zu einem Portrait der „Banalität des Bösen“ und setzt diesem wie nebenbei den Reichtum jüdischer Kultur, Geschichte und Rhetorik entgegen. Premiere ist im Stadttheater am 20.4.18. Der Beitrag des Theaters Konstanz zum Internationalen Bodenseefestival 2018 ist
„Betrunkene“ des russischen Dramatikers Iwan Wyrypajew, der die elementaren Fragen nach Gott und der Liebe stellt. Gespielt wird ebenfalls im Stadttheater ab 19.5.18. Am 2.6.18 folgt in der Spiegelhalle „Die Jungfrau von Orleans“ in der Regie von Johanna Wehner. Nach Erfolgsproduktionen wie „Der Glöckner von Notre Dame“, „Der Name der Rose“ oder „Wilhelm Tell“ bespielt das Theater Konstanz auch im Sommer 2018 wieder den Münsterplatz. Dieses Mal wird „Cyrano de Bergerac“ als große Freilichtinszenierung in Szene gesetzt. Mark Zurmühle inszeniert Edmond Rostands tragisch-komisches Drama als rasantes Mantel- und Degenstück mit dem Ensemble und einer Vielzahl an Darstellern aus der Region. Ende September startet die Spielzeit 2018/2019 unter dem Motto „Vom Glück des Stolperns“. Theater entdeckt Irritationen und Widerstände in der Welt immer wieder neu. Wie das am besten funktioniert? Indem das Scheitern dargestellt wird, statt der Erfolg. Denn das Scheitern enthüllt. Der Erfolg jedoch verdeckt das, was im Innersten des Menschen vorgeht. Vorbild hierfür ist der Clown oder der Narr. Der stolpernde Narr stellt in
einer einzigen Person die zwei Seiten einer Medaille dar, ist gleichzeitig Glücksbringer und Widersacher. Der Clown ist mitten unter uns. Stolpert. In der Stadt. Im Theater. Unter dem Motto „Vom Glück des Stolperns“ bringt das Theater Konstanz außergewöhnliche und junge Regien sowie große Namen nach Konstanz. Gleich mit drei Premieren wird die Spielzeit eröffnet. Im Stadttheater inszeniert Intendant Christoph Nix ab 28. September „Warten auf Godot“ von Samuel Becket. Am nächsten Tag kommt in der Spiegelhalle „Hundeherz“ nach dem Roman von Michail Bulgakow auf die Bühne. Die aberwitzige Groteske inszeniert Andrej Woron, der für seine Bildgewalt bekannt ist. Am 30. September hat dann in der Werkstatt „Your very own double crisis club“ Premiere. Schon ab 19.10.18 gibt es wieder eine Regiearbeit von Neil LaBute zu sehen. Der erfolgreiche Dramatiker, Hollywoodautor und Regisseur, inszenierte 2016 am Theater Konstanz „Onkel Wanja“ und damit erstmals außerhalb des englischsprachigen Raums. Nun folgt „Betrogen“ von Harald Pinter über betrogene Betrüger und ein verhängnisvolles Liebesdreieck. Derweil wird in der Werk-
statt La Bute’s Monolog „Eine Art Liebeserklärung“ aufgeführt. Im Sommer 2019 baut das Theater auf Klein Venedig ein großes Zirkuszelt auf. Hier werden „Footit und Chocolat“ in der Regie von Olli Hauenstein und Christoph Nix, „Katharina Knie“ von Zuckmayer und das Kinderstück „Sagt der Walfisch zum Thunfisch“ gespielt. Wieder eine spannende und herausfordernde Spielzeit. Seien Sie neugierig. Lassen Sie sich inspirieren. Stolpern Sie über Missstände. Karten: Theaterkasse Konzilstraße 11 78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 900150 theaterkasse@konstanz.de www.theaterkonstanz.de
„Wilhelm Tell“ als große Freilichtinszenierung 2017 auf dem Konstanzer Münsterplatz: Foto: Theater Konstanz/Ilja Mess Mit der Operninszenierung „Alla fine del Mare“ in der Regie von Anna Sophie Mahler war das Theater Konstanz auf die Biennale Teatro 2017 nach Venedig eingeladen. Foto: Theater Konstanz/Ilja Mess
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„Wer ist das, und warum trägt die da Herren auf Händen?“ Das ist wohl eine der meist gestellten Fragen bei Stadtführungen in Konstanz. Auf diese eine Frage haben drei Generationen einer Familie eine Antwort.
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er klassische Rundgang durch die Altstadt ist in Konstanz der „Hit“ unter den Führungen. Vom Konzil und der Imperia über das Münster bis zu den malerischen Gäschen der Niederburg lernen Gäste und Einheimische hier (fast) alle Sehenswürdigkeiten im Zentrum kennen. Themenführungen mit Zeitzeugen wie Ritter, Landsknecht oder Richental werden zu einer lebendigen Zeitreise vom Mittelalter bis heute. Das Interesse an Konstanz und seiner Geschichte wurde gerade durch die Angebote anlässlich des Konziljubiläums enorm nachgefragt. Stadtführer sind damit gute „Botschafter“ ihrer Stadt.
DREI SCHÄTZE FÜR KONSTANZ Was Stadtführer anbelangt bietet Konstanz eine Besonderheit an „Botschaftern“: Drei Generationen, drei waschechte Konstanzer, drei Stadtführer/Stadtführerinnen. Die Rede ist von Konrad Schatz, seiner Tochter Ulrike Schatz und der Enkelin Leonie Schatz. Konrad Schatz, 80 Jahre jung, ist in Konstanz eine Institution und hat eine ganz besondere
„Wer Konrad Schatz nicht kennt, kennt Konstanz nicht!“ Verbindung zum Münster. Vater und Großvater waren schon Mesner in der ehemaligen Bischofskirche. Konrad Schatz war dort in jungen Jahren Ministrant, wurde 1957 selbst Mesner im Münster und blieb das für 50 Jahre. Kaum ein anderer kennt die großen und kleinen Geschichten rund um das Münster so gut wie er. Und selbst Konstanzer, die alles zu ken-
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nen glauben, staunen, was es doch noch für Geheimnisse zu entdecken gibt. Wer Konrad Schatz nicht kennt, kennt Konstanz nicht, sagen Leute, die es wissen müssen. Er führt Gäste und Einheimische durch Altstadt und Münster und beeindruckt mit reichem und fundiertem Wissensschatz, das er in jahrzehntelanger Erfahrung angesammelt hat. Für Konrad Schatz hat die Betreuung von Gästen schon in den 1950er Jahren mit den organisierten Bus- und Bahnreisen begonnen. Der Verkehrsverein, wie das damals noch hieß, suchte jemanden, der am Samstag ankommende Gäste am Schalter bediente. Konrad Schatz übernahm diese Aufgabe und stellt sich auch der Herausforderung, manchmal englisch oder französisch sprechende Gäste anzutreffen. Der jeweiligen Sprache nicht mächtig, hatte er sich so eine Art „Telefonjoker“ organisiert, der seine Übersetzungsdienste anbot, damit jeder Gast die Auskunft bekam, die ihm weiterhalf. 1975 wurde Konrad Schatz dann angefragt, zu der von ihm angebotenen Münsterführung auch gleich die Stadtführung zu übernehmen. „Treffpunkt Mariensäule, 15 Uhr“, war bis dahin die Losung für die Übergabe der Gäste von der einen zu anderen Führung. In Ermangelung von damals noch nicht vorhandenen neuen Kommunikationsmitteln war das manchmal mit erheblichen Verspätungen verbunden. Dies veranlasste Konrad Schatz, die Stadtführungen selbst inklusive Münster anzubieten. Später kamen dann die Themenführungen dazu mit Wuostgräben und stillen Örtchen, mit Feuergassen und Hinterhöfen. Das Angebot an Führungen wurde komplett für Konrad Schatz, als ihn Henry Gerlach anfragte, auch Konzilsführungen zu übernehmen. Ein ganz besonderes Highlight ist die Führung mit Konrad Schatz auf den Dachboden des Konstanzer Münsters. Das bietet sonst niemand und ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art – eine kleine, lebendige Zeitreise ...
GELERNT IST GELERNT
„Ich sehe Konstanz heute mit anderen Augen.“ komplette Dachstuhlführung für sie auf Band dokumentiert, denn man wisse ja nie …. Leonie Schatz, die 24-jährige Enkelin, studiert an der Uni Konstanz Mathematik und verdient sich mit Stadtführungen seit dem 18. Lebensjahr immer etwas dazu. Gelernt hat sie das quasi am Küchentisch zu Hause, wenn Großvater und Mutter sich ausgetauscht haben. Vieles hat sie da mitbekommen und vieles hat sie in der Praxis dann dazugelernt durch Nachfragen der Gäste. Man selbst erlebe die Stadt immer wieder anders
und neu, wenn Gäste auf bestimmte Details hinweisen und Antworten erwarten. „Durch die jahrelange Tätigkeit als Stadtführerin sehe ich Konstanz heute mit anderen Augen“, merkt auch die Mutter Ulrike Schatz hierzu an. Die klassische Stadtführung dauere rund eineinhalb Stunden, und jeder habe seine „Lieblingsplätze“. Konrad Schatz beginnt seine Tour gerne an der Hafenuhr im Stadtgarten, steuert dann Richtung Inselhotel und macht, wenn gewünscht, eine Runde durch den Kreuzgang. Ulrike liebt die Niederburg, Leonie die Feuergassen. Allen gemeinsam ist die Einsicht, dass die meisten Leute bei einer Stadtführung nicht mit Jahreszahlen und Namen traktiert werden möchten. Geschichte anhand von Anekdoten erzählt – das kommt an. Gerade das mache die Führungen mit Zeitzeugen wie Richental, Ritter und Landsknechte so beliebt. Und last but not least, müsse man seine Stadt lieben und die Menschen mögen, ein Gespür haben, auf was die Leute anspringen, sonst „wird das nix mit einer lebendigen, erlebnisreichen und spannenden Stadtführung“, ist Konrad Schatz der Überzeugung. Gabriele Schindler
Alle Stadtführungen sind über die Tourist-Info buchbar unter www.konstanz-tourismus.de
Foto: Dagmar Schwelle/MTK
Ulrike Schatz, die Tochter, sprang bei Münsterführungen ein, wenn der Vater mal verhindert war, und das schon mit 15 Jahren. Das Metier war ihr ja nicht fremd, hatte sie doch mehr oder weniger eine „Lehre“ beim Vater gemacht, der alle Finessen einer Münsterführung Stück für Stück für sie auf Band festgehalten hatte. Die klassische Stadtführung macht sie seit 23 Jahren und inzwischen bis zu 70 Mal im Jahr – und jedes Mal anders und spannend. Schwierig werde es mit Dachstuhlführungen im Münster, die ganz spezielle Kenntnisse erfordern. Das überlasse sie gerne dem Vater. Allerdings habe er auch die
und Ulrike Schatz. (von links) Leonie, Konrad Drei Generationen Schatz:
Sehen &
STAUNEN STADTFÜHRU NGEN IN KONSTA NZ GEGENWART DER VERGANGENHEIT Klassischer Rundgang
Vom Konzil mit der „schönen Imperia“ über das Münster und St. Stephan bis hin zur Niederburg mit ihren Weinstuben; (fast) alle Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt werden besucht. Eine lebendige Zeitreise vom Mittelalter bis heute wird in verschiedenen Sprachen angeboten und bietet Gelegenheit, den Facettenreichtum der größten Stadt am Bodensee zu entdecken. Termine 2018
Januar bis März und November bis Dezember Führungen: jeden 2. + 4. Dienstag und jeden 2. + 4. Samstag im Monat um 14.30 Uhr 30. März bis 30. April: täglich um 11.15 Uhr 1. Mai bis 30. September: Montag bis Samstag um 10 Uhr, 11.15 Uhr und 14.30 Uhr, Sonntag um 11.15 Uhr und 14.30 Uhr 1. bis 31. Oktober: täglich um 11.15 Uhr und 14.30 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden, Kosten: € 10,- / Person, Treffpunkt: Tourist-Info Führungen in englischer Sprache: Juni bis September samstags um 11.30 Uhr
Termine 2018
5. Juni, 3. Juli, 7.August, 4. September, 2. Oktober, 15. November und 20. Dezember Jeweils 19 Uhr, Dauer: ca. 1,5 Stunden, Kosten: € 12,-/Person Treffpunkt: Münsterplatz, Hauptportal Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
Von den frühen Pogromen im 14. Jahrhundert und die Vertreibung aus der Stadt im Spätmittelalter über die Wiederansiedlung im 19. Jahrhundert bis hin zur Diskriminierung, den Arisierungen, dem Zwang zur Emigration und den Deportationen zur NS-Zeit finden sich in Konstanz Spuren jüdischen Lebens. Die Führung erinnert an bestimmten Plätzen und Straßen und anhand von Bildmaterial und historischer Dokumente an die Geschichte der Juden im Mittelalter und der Neuzeit in der Stadt. Termine 2018
20. April, 18. Mai, 15. Juni, 20. Juli, 17. August, 21. September und 19. Oktober um 15.30 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden, Kosten: € 10,-Person, Treffpunkt: Tourist-Info AUF DEN SPUREN DES KONZILS
Foto: Dagmar Schwelle/MTK
Die Sau rauslassen mit dem Landsknecht
Redewendungen, „die auf keine Kuhhaut gehen“: Sprachgewandt führt Landsknecht Sebastian von Burtenbach die TeilnehmerInnen durch die mittelalterlichen Gassen von Konstanz und erklärt dabei, wie die heute noch gängigen Redewendungen damals entstanden. Das Motto dabei: „Über den eigenen Schatten springen“, bei der Landsknecht-Führung teilnehmen und gemeinsam „die Sau rauslassen“. Anschließend „den Bogen heraushaben“, spannende „Geschichten aus dem Ärmel schütteln“ und unterhaltsame Anekdoten zur Konstanzer Stadtgeschichte selbst erzählen.
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Von Päpsten, Ketzern, Kurtisanen
Erlebbare Historie: Das Konstanzer Konzil mit der einzig gültigen Papstwahl nördlich der Alpen ist als herausragendes Ereignis vor 600 Jahren (1414–1418) noch heute in der Stadt präsent. Das Konzilsgebäude, die Hafenfigur „Imperia“, der Hussenstein und viele weitere Sehenswürdigkeiten erinnern an dieses mittelalterliche Weltereignis. Bei dieser Stadtführung erfahren TeilnehmerInnen alles rund um das Konstanzer Konzil, und auch weniger bekannte Schauplätze werden erkundet.
Termine 2018
Die andere Stadtführung – erzählende Bäume
Januar bis März und November bis Dezember jeden 1. + 3. Dienstag und jeden 1. + 3. Samstag um 14.30 Uhr April bis Oktober: jeden 2. + 4. Dienstag und jeden 1. + 3. Samstag um 15.30 Uhr. Dauer: ca. 2 Stunden | kosten: € 10,-/Person | Treffpunkt: Tourist-Info
Kastanie, Linde, Eiche und viele mehr: Vom See über das Inselhotel als ehemaliges Dominikanerkloster bis in die Altstadt erfährt man bei dieser Führung neben Spannendem zur Konstanzer Stadtgeschichte auch allerlei Wissenswertes zu besonderen Bäumen, die einem auf dem Weg begegnen. Heilpraktikerin und Stadtführerin Heidrun Horn erläutert die Baumpflegearbeiten, gibt Tipps zur naturheilkundlichen Nutzung von Blüten, Blättern und Früchten sowie einen Einblick in das alte Brauchtum und die zahlreiche Mythen rund um den Baum. Dabei erklärt sie, was Bäume bis heute für Groß und Klein bedeuten – als Schattenspender an heißen Sommertagen, Symbole in Religion und Politik oder Lebenselixier für Mensch und Tier.
WÄNDE ERZÄHLEN GESCHICHTE Kostbare Wandmalereien in Konstanz
Konstanz als die am reichsten mit Wandmalereien ausgestattete Stadt im deutschen Sprachraum: Ausgehend vom ehemaligen Dominikanerkloster verbreiteten sich vor allem die Fresken der Gotik ab dem 13. Jahrhundert über die gesamte damalige Welt. Die Führung gibt einen spannenden Einblick in profane, sakrale sowie weitere Wandmalereien und erzählt so die Stadtgeschichte lebendig nach. Termine 2018
30. März bis 31. Oktober, jeden 2. Samstag und 4. Mittwoch im Monat, 15.30 Uhr Dauer: ca. 2 Stunden, Kosten: € 10,-/Person, Treffpunkt: Tourist-Info
NEU 2018 Konstanzer Wirtshausgeschichten
Amüsante Anekdoten, feine Weine, leckere Köstlichkeiten: Die Stadtführung „Konstanzer Wirtshausgeschichten“ bietet einen unterhaltsamen Einblick in die historischen Gaststätten von Konstanz. Los geht’s mit einem einstündigen Stadtrundgang, bei dem die Teilnehmer allerlei Wissenswertes rund um die Konstanzer Stadtgeschichte erfahren. Weiter geht es in die Spitalkellerei, die mit einem Gläschen Boseecco zu einer gemütlichen Pause einlädt. Nach weiteren 30 Minuten durch die Altstadt wird schließlich in der „Brasserie Colette“ bei einem Gläschen Wein und einer Überraschung aus der Küche genussvoll eingekehrt.
Mit der Drehorgelfrau durch Konstanz
Konstanzer Geschichte klangvoll erleben: Der Rundgang durch die Altstadt mit der Drehorgelfrau und ihren musikalischen Klängen macht’s möglich. Neben informativen Anekdoten und Wissenswertem rund um die Konstanzer Stadtgeschichte gibt diese inszenierte Führung zudem einen spannenden Einblick in die Historie der Drehorgel, wie sie gespielt wird und welche Lieder für sie besonders geeignet sind. Und auch Fragen danach, wie Mozart zum Konstanzer Münster passt und warum das Lied „Fischerin vom Bodensee“ bis heute so beliebt ist, werden bei dieser unterhaltsamen Stadtführung auf überraschende Weise beantwortet. Weitere Informationen auf Anfrage. KARTENVERKAUF FÜR ALLE FÜHRUNGEN Tourist-Information
Bahnhofplatz 43 (Im Bahnhof) Tel. +49 (0) 7531 1330-30 Öffnungszeiten:
Nov. bis März: Montag bis Freitag: 9.30–18 Uhr Adventssamstage: 10–16 Uhr April bis Okt.: Montag bis Freitag: 9–18.30 Uhr Samstag: 9–6 Uhr, Sonntag: 10–13 Uhr Alle Stadtführungen auch buchbar unter: www.reservix.de
Fotos: Dagmar Schwelle/MTK
Einfach, schnell,staufrei
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s geht auch ohne Auto: Der Bahnhof Konstanz und die Schiffsanlegestelle liegen in bester Lage im Herzen von Konstanz. Die Zugverbindungen aus der Schweiz und im Landkreis Konstanz sind hervorragend. Ein echtes Erlebnis ist in der Saison die Fahrt mit dem Schiff zum Stadtbesuch in Konstanz. Der Katamaran FriedrichshafenKonstanz fährt das gesamte Jahr.
DIE BESTEN BAHNVERBINDUNGEN – Der InterRegio Zür ich–Winterthur–Frauenfeld–Weinfelden–Konstanz fährt jede Stunde. Abends zurück bis 23.00 Uhr. – Die S14 verbindet Weinfelden und Konstanz im Stundentakt. Anschluss in Weinfelden vom InterCity aus Zürich. – Um 8.00 Uhr, 10.00 Uhr, 12.00 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr startet der RegioExpress ab St.Gallen. In nur 35 Minuten ist man umsteigefrei in Konstanz. Zurück geht es um 13.23 Uhr, 15.23 Uhr, 17.23 Uhr und 19.23 Uhr. – Die S8 verbindet alle 30 Minuten die Linien Schaffhausen–Kreuzlingen und St.Gallen–Kreuzlingen mit Konstanz (direkter Anschluss in Kreuzlingen) 96 KONSTANZ MAGAZIN
– Die Schwarzwaldbahn ist die schnelle Verbindung von Engen, Singen, Radolfzell und Allensbach nach Konstanz. Der Zug fährt jede Stunde. – Mit dem Seehas kommt man im 30-Minuten-Takt von allen Bahnhöfen der Linie Engen-Konstanz direkt ins Zentrum.
BUSVERBINDUNGEN IN KONSTANZ Konstanz verfügt über ein sehr gutes Busliniennetz, sodass auch außerhalb der Innenstadt alle Ziele gut erreichbar sind. Die Buslinie 1 bringt die Konstanz-Besucher ab Staad (Fähre) direkt ins Zentrum zur Haltestelle Bürgerbüro. Die grenzüberschreitende Linie 908 fährt im 30-MinutenTakt von Landschlacht über Kreuzlingen nach Konstanz. Neu sind die zahlreichen FLIX-BusVerbindungen.
EINSTEIGEN, LOSFAHREN, GENIESSEN! Was kann schöner sein, als die staufreie Fahrt nach Konstanz mit dem Schiff oder dem Katamaran? Bordgastronomie inbegriffen! In Kombination Bahn/Schiff werden alle zeitlichen Wünsche für die Hin- und Rückfahrt erfüllt.
– Der Katamaran verbindet Friedrichshafen und Konstanz jede Stunde das gesamte Jahr. – Neuerdings fährt die Schweizerische Bodensee Schifffahrt in den Hafen von Konstanz. Mit Abfahrt in Romanshorn um 9.35 Uhr/11.35 Uhr (täglich Anfang Mai bis Anfang September). Das Schiff um 9.35 Uhr fährt im April sowie Mitte September bis Mitte Oktober zusätzlich Samstag/Sonntag. Die Rückfahrt ist um 17.10 Uhr (in der Hauptsaison täglich; Vor- und Nachsaison Samstag/Sonntag). Die Fahrt dauert 90 Minuten. – Die BSB verbindet u.a. Überlingen, Unteruhldingen, Meersburg, Hagnau, Immenstaad, Friedrichshafen und Lindau mit dem Zentrum von Konstanz. – Für einen Nachmittagsbesuch in Konstanz eignet sich das Schiff der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) ab dem Untersee und die Rückfahrt mit der Bahn. – Die Fähre Meersburg-Konstanz (Staad) fährt das ganze Jahr alle 15 Minuten und transportiert auch Fahrräder und Pkws. Die Fahrt ist, insbesondere bei schönem Wetter, ein echtes Erlebnis und bietet mit den nahegelegenen Bergen eine atemberaubende Aussicht.
DAS BODENSEETICKET Der Bodensee-Urlaub ist international. Deutschland, Österreich und die Schweiz teilen sich den Bodensee. Viele interessante Ausflugsziele liegen in diesen drei Ländern rund um den See. So zum Beispiel der Rheinfall, das UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen, der Pfänder, das Spieleland Ravensburg, die Pfahlbauten in Unteruhldingen, die Insel Mainau, Kloster und Schloss Salem, Kartause Ittingen oder auch viele historische Städte wie Schaffhausen, Stein am Rhein, Konstanz, Meersburg und Lindau. Neben der bekannten Karte für einen Tag, gibt es jetzt ein neues, einzigartiges Premium-Produkt: Den 3-Tages-Pass. An drei aufeinanderfolgenden Tagen haben Einheimische und Gäste damit freie Fahrt mit Bahn, Bus und Fähren. Von Oberstaufen im Allgäu bis zum Rheinfall bei Schaffhausen, von Engen im Hegau bis Feldkirch im Vorarlberg. Ohne Aufpreis kann der See mit den Fähren Friedrichshafen-Romanshorn und Meersburg-Konstanz überquert werden. Beim Wechsel auf ein Ausflugsschiff der weißen Flotte gewähren die Schiffsbetriebe 25 % Rabatt. Der 3-TagesPass für Er wachsene kostet 41 Euro. Inhaber einer Bahncard bezahlen nur 31 Euro. Besonders
günstig reist man zu zweit oder als Familie. Die Kleingruppen-Karte für zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder kostet 69 Euro. Das heißt bei zwei Erwachsenen kostet ein Tagesausflug pro Person und Tag nur 11,50 Euro. Und die Kinder reisen gratis mit. Weitere Informationen sind unter www.bodenseeticket.com erhältlich. Der Prospekt kann an den Bahnhöfen und in den Tourist-Information bezogen werden.
Die Seelinie verbindet die touristischen Highlights zwischen Bodensee und Rhein. Den nächsten Ausflug kann man mit dem neuen „Bodensee Magazin Schweiz Spezial“ planen. www.thurbo.ch/kiosk
REGIONALBAHN THURBO Die schweizerische Seelinie zwischen Schaffhausen, Kreuzlingen und Rorschach ist ein großes Natur- und Freizeitparadies. Seepromenaden, Ufer und Rundwege säumen die Strecke – ein Paradies für Spaziergänger, Wanderer, Skater und Velofahrer. Reizvolle Orte, herrliche Parkanlagen, unzählige Sehenswü̈rdigkeiten und Museen liegen entlang der Strecke. Die historischen Ortskerne laden zu Entdeckungstouren ein, zum Beispiel in Schaffhausen, Stein am Rhein und Steckborn. Kulturell Interessierte besuchen Napoleon im authentisch gestalteten Museum in Salenstein oder verfolgen den Lauf des Rheins von der Quelle bis zur Mü̈ndung im Sea Life in Konstanz.
In Zusammenarbeit mit
Marketing & Tourismus Konstanz GmbH
Fischmarkt 2 78462 Konstanz Tel. +49 (0)7531 1330-30 kontakt@konstanz-info.com www.konstanz-info.com
ENGLISH SUMMARY The railway station and shipping pier in Constance are set in a prime location at the heart of town. The train connections from Switzerland and throughout the district of Constance are excellent. A boat trip to visit Constance is an experience not to be missed in the summer. The catamaran from Friedrichshafen to Constance sails all year round.
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Die Konstanzer Vororte Ferien nah am See, mitten im Grünen und Konstanz direkt vor der Haustür – dies bieten die drei Konstanzer Ortsteile Dettingen-Wallhausen, Dingelsdorf mit Oberdorf und Litzelstetten. Sie liegen in malerischer Umgebung auf der Halbinsel Bodanrück am Überlinger See. Hier wird eine Vielzahl von Sport und Freizeitmöglichkeiten geboten. Dazu gehören drei gepflegte, weitläufige Strandbäder am See mit freiem Eintritt, Segelkurse, Kanu- oder Kajakverleih, Minigolf, Reiten und Tennis.
„DALOL PENÖN IN PÜK ALSEIMIK, KELI VILOL.“ „Du darfst in jeder beliebigen Sprache schreiben.“ Lyriker und Philanthrop Johann Martin Schleyer war wohl ganz anderer Meinung. Nach Litzelstetten als Pfarrer strafversetzt, in Konstanz gestorben, entwickelte er in Litzelstetten um 1880 die Weltsprache Volapük. Ganz nach dem Motto: „Eine Menschheit – eine Sprache“. Damit diese außergewöhnliche Leistung in Erinnerung bleibt, steht zu Ehren von J. M. Schleyer ein Gedenkstein in Litzelstetten.
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Schiffslände Dingelsdorf
Fotos: Thomas Bichler (www.seeundberge.de)
Der Rohnhauserhof bei Dettingen
Yachthafen Wallhausen
Tourist-Information Dettingen-Wallhausen
Höhenweg zwischen Dingelsdorf und Litzelstetten
Kapitän-Romer-Straße 4 78465 Konstanz-Dettingen Tel.: +49 7533 9368-16 E-Mail: dettingen-wallhausen@konstanz.de Tourist-Information Dingelsdorf
Rathausplatz 1 78465 Konstanz-Dingelsdorf Tel.: +49 7533 5750 E-Mail: dingelsdorf@konstanz.de Tourist-Information Litzelstetten
Dettingen-Wallhausen, Dingelsdorf mit Oberdorf und Litzelstetten sind ideale Ausgangs-
punkte für Rad- und Wandertouren. Ein ausgedehntes Netz an Wander- und Radwegen führt entlang des Seeufers, durch Felder, Wiesen und Wälder quer über den Bodanrück durch schöne Naturschutzgebiete, wie das Dingelsdorfer Ried. Immer wieder ist der Blick frei auf Überlinger See, Unter-, und Obersee. Besonders schöne Aussichtspunkte bieten der Höhenrückenweg von Dingelsdorf nach Oberdorf, der Purren (510 m) oberhalb von Litzelstetten oder der Aussichtspunkt Duttenbühl bei Dettingen. Ein umfangreiches Gästeprogramm mit Schifffahrten, Waldführungen mit dem Förster, Segelund Yogakursen, Steinzeitworkshops, Geocashing
und vieles mehr sorgt für reichlich Abwechslung. Drei gepflegte, weitläufige Strandbäder am See mit freiem Eintritt, Minigolf, Reiten, Kanuverleih, direkter Uferzugang für Windsurfer, Boule und Tennis vervollständigen das breit gefächerte Angebot für Gäste. Ganz nach Belieben stehen vielerlei Unterkünfte zur Verfügung: Privatzimmer oder Hotels, Ferienwohnungen oder gepflegte Campingplätze, darunter auch der 4-SterneCampingplatz Klausenhorn mit ECO-Zertifizierung. Die Insel Mainau mit Erlebniswald und Klettergarten und Konstanz sind schnell mit dem Linienbus erreichbar. Schiffsverbindungen bestehen ab Wallhausen und Dingelsdorf. Die Übernachtungsgäste der Konstanzer Vororte können die städtischen Busse kostenlos nutzen.
Großherzog-Friedrich-Straße 10 78465 Konstanz-Litzelstetten Tel.: + 49 7531 942379-13 E-Mail: litzelstetten@konstanz.de
ENGLISH SUMMARY The three villages of Dettingen-Wallhausen, Dingelsdorf with Oberdorf, and Litzelstetten are an ideal destination for holidays on the shores of Lake Constance, in the midst of nature and close to Constance. Set in beautiful surroundings on the Bodanrück peninsula on Lake Überlingen, they offer a wide range of sports and leisure activities.
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Als Mitglied unserer Bank sind Sie uns Gold wert. Mit der VR-BankCard Plus, Ihrer goldenen Bankkarte, erhalten Sie attraktive Mehrwerte bei vielen Partnerunternehmen in der Region, z.B. beim Besuch der Blumeninsel Mainau. Mehr Infos unter: www.vobakn.de/vr-bankcardplus