Umschlag_Kirchen&Klöster_final:Layout 1 13.12.12 16:17 Seite 1
SPEZIAL MAGAZIN
BODENSEE MAGAZIN
SPEZIAL
Kirchen, Klöster & Konzil
BODENSEE
Labhards
KONZ I L STADT
Konstanz
K LOSTE R I N S E L
Reichenau
Z I STE RZ I E N S E R K LOSTE R
Salem H I M M E LR E I CH D E S B A ROCK
Oberschwaben
&
Kirchen, Klöster Konzil ST I F TSB E Z I R K
St. Gallen
K A RTAU S E
Ittingen
K LOSTE R A LLE R H E I LI G E N
Klosterroute Untersee Zisterzienser-Frauenklöster Kloster Fischingen Klosterprojekt Meßkirch D/A 5,– € CHF 6.–
Schaffhausen
W I E G E E U ROP ÄI SCH E R KU LTU R
Umschlag_Kirchen&Klöster_final:Layout 1 13.12.12 16:17 Seite 2
Weingut Markgraf von Baden
DEM ERBE UND DER NATUR VERPFLICHTET Unsere Vorfahren haben ihr Land wie eine Gabe empfangen. Seit 900 Jahren nennen wir uns Markgrafen von Baden. Eine solche Gabe braucht einen Geist, um ihren Wert zu behüten und zu kultivieren. Dieser Geist hat bei uns einen Namen: Fidelitas – Treue, Verlässlichkeit. Fidelitas prägt unseren Umgang mit dem anvertrauten Land, seinen Ressourcen, seiner Kultur und Eigenart: Fidelitas ist das Motto unserer Familie. Erstklassige Weinqualität ist für uns ständiger Ansporn und Herausforderung. Das Weingut Markgraf von Baden ist Mitglied im VDP – eine besondere Anerkennung unserer Weinkultur.
Das Konziljubiläum ...
... heißt Europa willkommen! 2014 bis 2018 ist Europa zu Gast in Konstanz: Festspiele auf dem Münsterplatz, inszenierte Stadtführungen und grenzüberschreitende Themenwege, Bürgerfeste und Musik aus sechs Jahrhunderten laden dazu ein, europäische Geschichte neu zu entdecken. Aktuelle Diskussionen, künstlerische Experimente und spannende Begegnungen machen aus Konstanz 600 Jahre später erneut eine Stadt der Impulse und Ideen. Institutionen aus Konstanz, der Bodenseeregion, Deutschland und Europa bereiten das Jubiläum gemeinsam vor: Kultur, Wissenschaft, Bildung, Kirchen und Tourismus arbeiten eng zusammen und ermöglichen unterschiedliche Blickwinkel auf das historische Ereignis und seine heutige Bedeutung. Aktuelle Termine für Stadtführungen rund um das Konstanzer Konzil finden Sie bei der Tourist-Information Konstanz unter www.konstanz-tourismus.de
Mehr Informationen zum Jubiläum finden Sie hier: Konzilstadt Konstanz . Eigenbetrieb der Stadt Konstanz . Marktstätte 1 . D-78462 Konstanz . Telefon +49 (0)7531 363-27 0 info@konstanzer-konzil.de . www.facebook.com/konzilstadt . www.konstanzer-konzil.de
Weinverkauf Schloss Salem, 88682 Salem, Telefon +49 (0) 7553 81-284 Weinverkauf Birnauer Oberhof, 88690 Uhldingen-Mühlhofen, Telefon +49 (0) 7556 6002 www.markgraf-von-baden.de
Editorial Editorial D
ieses Bodensee Magazin Spezial “Kirchen, Klöster & Konzil“ führt Sie in eine Zeit, die scheinbar längst vergangen, für die Bodenseeregion jedoch bestimmend war und heute noch ist. Dabei stellt es kein leichtes Unterfangen dar, ein so geschichtsmächtiges Thema zugänglich und erlebbar zu machen. Denn der Beginn liegt weit zurück im 6. Jahrhundert, dem frühen Mittelalter, mit der Gründung des Bistums Konstanz, setzt sich mit den Klostergründungen in St. Gallen und auf der Insel Reichenau fort, umfasst als historischen Meilenstein das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 und mündet in die Blütezeit des 18. Jahrhunderts – eine große Zeitspanne, die die Bodenseeregion zu einem politischen, religiösen und geistigen Zentrum im heutigen Europa machte. Über alle Landesgrenzen hinweg ist die Bodenseeregion als Ganzes von „Kirchen und Klöstern“ geprägt und dies nicht im Sinne einer rückwärts gewandten Verklärung. Kirchen und Klöster waren Zentren der Macht, nicht nur aufgrund ihres finanziellen Reichtums, sondern vor allem wegen ihrer geistigen Werte. Mit ihrem in Bibliotheken dokumentierten Wissensschatz, ihren ebenso unterschiedlichen wie eindrucksvollen Bauwerken, war die Region rund um den Bodensee Ausgangspunkt europaweiter kultureller und politischer Entwicklungen von wirklich historischer und schließlich europäischer Dimension. Dies wirkt bis heute nach, insbesondere mit den UNESCO-Welterbestätten St. Gallen und Insel Reichenau und den Jubiläumsfeierlichkeiten zum Konstanzer Konzil ab 2014.
1) Der Arbeitsgemeinschaft „Kirchen, Klöster & Konzil“ gehören an: Tourist-Information Konstanz GmbH, Norbert Henneberger, Kirstin Krauße. Konzilstadt Konstanz, Daniela Paas. Tourist-Information der Insel Reichenau, Karl Wehrle. Tourismus Untersee e.V., Christine Ecker. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit Kloster und Schloss Salem, Birgit Rückert, Marlene Pellhammer. Oberschwaben Tourismus GmbH (OTG), Andrea Winter. St. Gallen-Bodensee Tourismus, Boris Tschirky. Kartause Ittingen, Christa Fritschi, Corinne Rüegg. Kloster Allerheiligen in Schaffhausen, Peter Jezler; sowie als Medienpartner die Labhard Medien GmbH, Thomas Willauer, Jasmin Hummel.
Foto: OTG, Motiv Kloster Ochsenhausen
Die Bedeutung des Bodenseegebietes als Zentrum europäischer Kulturgeschichte will dieses Magazin der Arbeitsgemeinschaft „Kirchen, Klöster & Konzil“ (1) gemeinsam mit Labhard Medien für Gäste und Einheimische nachvollziehbar und erlebbar machen. Wir sind davon überzeugt, dass wir hier all denjenigen, die sich für dieses eindrucksvolle Thema interessieren, die internationale Bodenseeregion als einen Erlebnisraum präsentieren, der in seiner Vielfalt, in seiner Tiefe und Qualität einzigartig ist.
Inhalt Inhalt Editorial
1
Inhalt
2
Einführung
4
Konstanz
8
Insel Reichenau
22
Klosterroute Untersee
32
Salem
34
Frauenklöster der Zisterzienser
44
Oberschwaben
46
St. Gallen
58
Fischingen
68
Ittingen
70
Schaffhausen
80
Klosterprojekt Meßkirch
90
Chronologie
92
Karte
94
Glossar
96
Klosterregion Bodensee – Wiege europäischer Kultur Stadt der Kirchen, Klöster und des Konzils UNESCO-Weltkulturerbe Klosterinsel Reichenau Klosterspuren am Untersee — Klosterroute entlang des Seeufers Das Zisterzienserkloster Salem Wie die Abtei Salem zu fünf eigenwilligen Töchtern kam Himmelreich des Barock UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk St. Gallen Kloster Fischingen — Lebendiges Kloster mit bewegter Geschichte Kartause Ittingen — Geschichte und Kunst erleben Frühe Romanik — Klosterbezirk zu Allerheiligen in Schaffhausen Campus Galli — Karolingische Klosterstadt Meßkirch
2
Foto: Achim Mende, Konstanzer M端nster
M
önche, Nonnen und ihre Klöster haben seit dem frühen Mittelalter die Landschaft rund um den Bodensee maßgeblich gestaltet. Ihre besondere Wirtschafs- und Lebensweise hat hier nicht nur eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen, sondern Impulse für Neuerungen in vielerlei Hinsicht gegeben. Mit der landwirtschaftlichen Erschließung der seit der Römerzeit teilweise verödeten Gegenden, mit dem Wiederaufleben von Schriftlichkeit in den Klosterschreibstuben, mit dem Aufblühen der Wissenschaft, ja nicht zuletzt mit der Verbreitung des Christentums und der damit verbundenen geistigen und geistlichen Erneuerung geht ein enormer wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung einher, der weit über die Region hinaus wirkte: Mit gutem Recht darf die Bodenseeregion als Wiege mitteleuropäischer Kultur gelten! Irische Wandermönche auf alten Handelsstraßen Was machte die Region für die Mönche so interessant? Der Bodensee war bereits seit frühester Zeit eine Drehscheibe für Handel und Verkehr. Seine günstige Lage am Nordrand der Alpen mit den Zugängen zu den wichtigsten Alpenquerungen und seine Anbindung an die nach Norden, Osten und Westen führenden Verkehrswege machten ihn seit der Zeit der Römer zu einem der wichtigsten Verkehrswege der Region. Der Wasserweg bot die Möglichkeit, auch größere Mengen von Gütern kostengünstig zu transportieren. Insbesondere die alten (aus keltischen Siedlungen hervorgegangenen) Römerstädte, Bregenz im Osten und Konstanz mit dem Rheinübergang im Westen, waren wichtige Umschlagplätze. Die Landeplätze Bodman mit der Pfalz, Überlingen, Meersburg, Buchhorn und Lindau am Nordufer, und vor allem Romanshorn, Rorschach und Arbon am Südufer markieren wichtige Zentren der weiteren Entwicklung. Dabei nahm Konstanz mit dem bis ins frühe Mittelalter zurückreichenden Bischofsitz eine zentrale Rolle ein. Das Bistum Konstanz, das sich von Brienz im Süden bis kurz vor Backnang im Norden, von Kempten im Osten bis Breisach im Westen erstreckte, war bis zu seiner Aufhebung 1821 eines der größten Flächenbistümer im Heiligen Römischen Reich. Die zentrale Lage von Konstanz war auch noch im Spätmittelalter unangefochten und dürfte einer der entscheidenden Gründe dafür gewesen sein, dass Konstanz von 1414 bis 1418 Konzilstadt war. Zwei Voraussetzungen machten die Ansiedlung von Mönchen und den Aufschwung der Bodenseeregion erst möglich: zum einen die Eingliederung der alemannischen Stämme und Stammesführer in das Frankenreich, zum andern die von den Frankenkönigen geförderte Missionstätigkeit iro-schottischer Mönche. Bereits Anfang des 7. Jahrhunderts gelangte der Ire Columban in die Schweiz und an den Bodensee, wo er in Bregenz ein Kloster gründete, das allerdings bald wieder aufgegeben wurde. Columban selbst blieb nicht in der Region, sondern zog nach Italien weiter.
4
Bodensee Magazin Spezial | Einführung
Nicht nur die Franken, auch andere hier ansässige Adelsgeschlechter betätigten sich — vor allem im späteren Verlauf des Mittelalters — als Klosterstifter und Förderer der Klöster. Die Region Bodensee und Hochrhein bildeten den Kernbereich des (hochmittelalterlichen) Herzogtums Schwaben, weitere Hochadelsgeschlechter waren hier begütert, sowohl die Staufer als auch die Welfen hatten hier Besitz. Auf der Habsburg (heute Kanton Aargau, Schweiz) liegt der Stammsitz der Habsburger. Entlang der alten Verkehrswege im Rheintal und entlang der alten Römerstraßen schritt die Christianisierung voran. Den Anfang bildeten Einsiedeleien im 7. Jahrhundert, wie jene des (irischen?) Mönchs Gallus im damals unwirtlichen Hinterland des südlichen Bodenseeufers (heute St. Gallen). Gallus war im Gefolge des Columban an den Bodensee gekommen. Auf den Wanderbischof und Missionar Pirmin wird eine ganze Reihe von Klostergründungen oder Klosterwiederherstellungen zurückgeführt. Sein Weg lässt sich von Neuweiler über Weißenburg, Maursmünster und Murbach im Elsass bis zur 724 gegründeten Reichenau verfolgen. Die geschützt auf einer fruchtbaren Insel im Untersee gelegene Reichenau gelangte rasch zu großer Blüte. Das Kloster entwickelte sich zu einem geistlichen und kulturellen Zentrum. Im 9. Jahrhundert war die Reichenau ein Mittelpunkt des durch Benedikt von Aniane reformierten Mönchtums. Von den klösterlichen Bauten blieben auf der Insel bis heute drei große Kirchen und die frühbarocke Klosteranlage von Mittelzell erhalten. Vor allem die ottonischen Wandmalereien in St. Georg in Reichenau-Oberzell und die eng damit verbundenen Wandmalereien in der kleinen Sylvesterkapelle von Goldbach bei Überlingen können bis heute einen Eindruck vom Kunstschaffen im Umfeld der Reichenau vermitteln. Klöster als kulturelle und geistliche Zentren im Karolingerreich Als Reichskloster war die Reichenau in die Verwaltung des karolingischen Reichs eingebunden. Vergleichbar dem in Rätien gelegenen Müstair und dem von der Reichenau aus besiedelten Kloster Pfäfers im Bistum Chur bildete es eine wichtige Station am Weg vom fränkischen Reich nach Italien. 819 wurde auch das an der Stelle der Einsiedelei des hl. Gallus von dem hl. Otmar gegründete Kloster St. Gallen Reichskloster. Wohl in diesem Kontext entstand auf der Reichenau der für St. Gallen bestimmte St. Galler Klosterplan. Auf der Reichenau und in St. Gallen entstanden wichtige Bibliotheken, und in den Skriptorien der beiden Klöster wurden Handschriften geschaffen, die zu den bedeutendsten des Mittelalters zählen. Die St. Galler Bibliothek blieb bis heute erhalten und besitzt unter anderem bedeutende Fassungen der Regeln des hl. Benedikt aus dem frühen 9. Jahrhundert. In ihrem Bestand wurden auch wichtige spätantike Manuskripte, wie Vitruvs “de re aedificatoria“ (Über die Baukunst) überliefert, das im
Klösterregion Bodensee Wiege europäischer Kultur
Konstanz – Bischofsitz, Stadt der Klöster und Stifte Kirchliches Zentrum bildete bis ins Spätmittelalter der Bischofsitz in Konstanz, der sich bis in die Zeit um 600 zurückverfolgen lässt. Den Dienst in der Kathedrale versah das Domstift, von dessen Gebäuden heute nur noch Teile des hochgotischen Kreuzgangs, der Kapitelsaal und die Domschule erhalten sind. Bischof Konrad I. (amt. 934–975) gründete noch ein Mauritiusstift, für das die im Kern bis heute erhaltene Mauritiusrotunde nordöstlich des Münsters erbaut wurde. Dabei bestanden oft enge Verbindungen zwischen den Konstanzer Bischöfen zu den bedeutenden Abteien im Bodenseeraum. Wiederholt waren Konstanzer Bischöfe zugleich Äbte in St. Gallen oder auf der Reichenau. Die Kathedrale des Bistums, das Münster in Konstanz, wurde im 11. Jahrhundert weitgehend neu errichtet. Die unter den Bischöfen Lambert und Rumold ausgeführten östlichen Bauteile, die 1058 geweiht wurden sowie das etwas jüngere, 1089 geweihte Langhaus sind bis heute in großen Teilen erhalten. Sie zählen zu den bedeutendsten Bauten dieser Zeit im Bodenseeraum. Zur Infrastruktur der Bischofstadt gehörte auch eine Reihe von Klöstern und Stiften, die als Abbild der Hauptkirchen Roms interpretiert werden. Das 983 von Bischof Gebhard II. gegründete Kloster Petershausen (in dessen barockem Klostergebäude heute das Archäologische Landesmuseum untergebracht ist), war Teil dieses „Konzepts” nach dem Vorbild der römischen Hauptkirchen. Zeit der Reformen: Benediktiner, Zisterzienser, Prämonstratenser Im 10./11. Jahrhundert erlebte das benediktinische Mönchtum eine Blütezeit, die auch am Bodensee ihre sichtbaren Spuren hinterlassen hat. Besonders aufwendig waren die Anlagen des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen. Um das bis heute erhaltene Münster gruppierte sich eine ganze Reihe von Kapellen, die eine ganze Kirchenfamilie bildete. Der betont schlicht gehaltene Bau ist ganz vom Geist der Klosterreformen des späten 11. Jahrhunderts geprägt. In dieselbe Zeit reicht das Kloster St. Georgen in Stein am Rhein zurück. Aus der Frühzeit des Klosters haben sich die romanische Klosterkirche und Teile des Kreuzgangs erhalten. Auch die Propstei Wagenhausen bei Stein am Rhein
wurde im 11. Jahrhundert gegründet und besitzt noch die Klosterkirche aus der Gründungsphase. Ebenfalls in diese Zeit der Klosterreformen fällt die Stiftung des welfischen Hausklosters Weingarten im Jahr 1056. Die gewaltige romanische Kirche wurde zwar im 18. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt, doch kann der Rest der südlichen Seitenwand heute noch einen Eindruck der ursprünglichen Größe vermitteln. Im 12. Jahrhundert breiteten sich die Reformorden der Zisterzienser und Prämonstratenser auch im Bodenseeraum aus. Während die Prämonstratenser mit ihren Stiften in Weissenau, Schussenried, Obermarchtal und Roggenburg eher in Oberschwaben angesiedelt waren, verfügten die Zisterzienser mit dem 1134 gestifteten Kloster Salem und dessen Tochterkloster Wettingen über zwei bedeutende Niederlassungen in der Nähe des Bodensees und des Hochrheins. Vor allem Salem erlangte im 13. und 14. Jahrhundert eine herausragende Bedeutung, die sich bis heute in dem hochgotischen Münster dokumentiert. Zahlreicher als die Männerklöster waren die Frauenklöster der Zisterzienser im Bodenseeraum. Ein Grund dürfte die nachhaltige Förderung der Frauenkonvente durch Abt Eberhard II. von Salem (amt. 1241–1276, ✝ 1284) gewesen sein. Zisterzienserinnen waren in Kalchrain, Feldbach, Wald, Gutenzell und Baindt angesiedelt. Klöster in den Städten – die Bettelorden Das 13. und 14. Jahrhundert war die große Zeit der Bettelorden, allen voran die Dominikaner und Franziskaner, die sich entlang der Hauptverkehrswege ausbreiteten. So verwundert es nicht, dass sich beide Orden früh in Konstanz niedergelassen und dort bereits im 13. Jahrhundert sehr stattliche Klöster errichtet haben. Das ungewöhnlich große Dominikanerkloster, das auf einer Insel der Stadt vorgelagert ist, wird heute als Inselhotel genutzt. In der umgebauten Klosterkirche befinden sich beachtliche Reste von Wandmalereien aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum der Hotelanlage liegt der (stark restaurierte) Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert. Das bedeutende Franziskanerkloster ist ebenfalls in weiten Teilen erhalten und wird heute teilweise als Schulgebäude und die ehemalige Kirche für Ausstellungs- und Veranstaltungszwecke genutzt. Auch die Frauenklöster der beiden Orden waren in der Region vertreten. Von diesen oft kleinen geistlichen Gemeinschaften kann das 1269 gestiftete Dominikanerinnenkloster Zoffingen (Konstanz) auf eine ununterbrochene klösterliche Tradition bis heute zurückblicken. Neben den Franziskanern und Dominikanern siedelten sich in der Bischofstadt 1268 auch die Augustinereremiten an. Von deren Niederlassung hat sich die heute barockisierte Klosterkirche, die heutige Dreifaltigkeitskirche, mit ihren Einführung | Bodensee Magazin Spezial
Foto: Th. Keller, Wandbild St. Peter und Paul, Insel Reichenau
15. Jahrhundert „wiederentdeckt“ wurde und die Architekturtheorie von der Renaissance bis heute beeinflusst hat. Große hochadelige Damenstifte, deren Gründungen in karolingische Zeit zurückreichen, waren in Lindau, Buchau und Säckingen angesiedelt. Das im 9. Jahrhundert gegründete Kanonissenstift in Lindau gilt als Keimzelle der späteren Stadt. Von den Damenstiften Lindau und Buchau haben sich die Kirchen und Konventsbauten des 18. Jahrhunderts, in Säckingen die mehrfach erneuerte Stiftskirche erhalten.
5
bedeutenden Wandmalereien aus der Zeit des Konstanzer Konzils erhalten. Ebenfalls bereits im 13. Jahrhundert wurde das Franziskanerkloster in Überlingen gegründet. Der heutige, barock ausgestattete Kirchenraum stammt im Kern aus dem frühen 14. Jahrhundert und erhielt 1309 sein erstes Dachwerk. Im 15. Jahrhundert wurde der Obergaden aufgesetzt, erst 1752/53 wurde der Bau in zeitgemäßen Formen umgestaltet. Die Altar- und Skulpturenausstattung stammt zum überwiegenden Teil von Joseph Anton Feuchtmayer und von Franz Anton Dirr, der sich 1761 in Überlingen als Bildhauer niedergelassen hatte. Die Dominikaner und Franziskaner erfreuten sich einer besonderen Förderung der Habsburger. Unter König Rudolf I. wurden Mitglieder des Ordens häufig als Bischöfe berufen. Als König Albrecht I. 1308 bei Brugg an der Aare ermordet wurde, stifteten dessen Gemahlin und seine Tochter zu seinem Gedächtnis das Franziskanerdoppelkloster in Königsfelden. Die aufstrebenden Handelsstädte boten auch anderen Bettelorden Möglichkeiten der Entfaltung. 1344 ließen sich die Karmeliten in Ravensburg nieder. Ihre ungewöhnlich große Kirche entwickelte sich im 14. und 15. Jahrhundert zu einem bevorzugten Bestattungsort der Ravensburger Patrizier, wie der Mötteli, der Humpis und der Muntprat. Klöster in den Städten – Zeit der Renaissance Im 15. Jahrhundert entwickelte sich eine neue, moderne Wohn- und Lebenskultur in den Städten, die auch in den Klöstern einzog. In den Jahren 1436 bis 1555 wurde die neue Kirche des Chorherrenstifts Radolfzell (heute Pfarrkirche) erbaut. In dieselbe Zeit datiert der Bau der Chorherrenstiftskirche St. Pelagius in Bischofszell. Der in den Jahren 1487 bis 1519 nach einem Brand errichtete Neubau des Benediktinerklosters Mariaberg bei Rorschach, mit seinen prachtvollen Steinmetzarbeiten gilt als der wohl am besten erhaltene spätgotische Klosterneubau im Bodenseeraum. Ebenfalls noch im 15. Jahrhundert begonnen wurde der Neubau des Konventsgebäudes von Kloster Weingarten, das heutige Alte Kloster in Weingarten. Die in seltener Vollständigkeit erhaltene Abtei St. Georgen in Stein am Rhein erlaubt einen Einblick in das Klosterleben eines städtischen Benediktinerklosters zu Beginn der Neuzeit. Die Räume der Äbte Jodokus Krum und David von Winkelsheim der Benediktinerabtei St. Georgen in Stein am Rhein mit ihren wertvollen Renaissanceausstattungen dokumentieren den hohen Wohnstandard jener Jahre. Strenge Askese: Kartäuser - Einsiedler im Kloster Eine besondere asketische Form des Klosterlebens praktizierten die Kartäuser. Sie legten ein umfassendes Schweigegelübde ab und widmeten sich vollkommen dem kontemplativen Leben. 1461 wurde den Kartäusern das ehemalige Augustinerchorherrenstift Ittingen übergeben. Die Bauten der Kartäuser 6
Bodensee Magazin Spezial | Einführung
zeichnen sich dadurch aus, dass jedem der Brüder ein eigenes Gebäude mit kleinem Garten zur Verfügung steht, die entlang des Kreuzgangs angeordnet sind. Diese spezielle Architekturform ermöglicht dem Mönch ein Leben als Eremit im Kloster. Wesentliche Teile der Ittinger Anlage entstammen dem 17. Jahrhundert. In Buxheim, nördlich des Bodensees, hat sich eine zweite bedeutende Kartause erhalten. Abschied von der Askese? Klöster im Barock Das ausgehende 16. und frühe 17. Jahrhundert war für den Bodenseeraum eine Zeit wirtschaftlicher Prosperität. Der Wohlstand spiegelt sich in den zahlreichen anspruchsvollen Neubauten jener Zeit. Die vermutlich größte in dieser Zeit gebaute Anlage, Abtei- und Konventgebäude des Zisterzienserklosters Salem, fiel leider 1697 einem Brand zum Opfer. Einen Eindruck von der klösterlichen Architektur jener Zeit können das 1595 gebaute Jesuitenkolleg in Konstanz, das 1605/10 erbaute Konventsgebäude der (seit 1540 dem Konstanzer Domstift inkorporierten) Abtei Reichenau und die ab 1604 erneuerten Gebäude des (seit 1534 dem Konstanzer Domstift inkorporierten) Stifts Öhningen vermitteln. Den Typ der frühbarocken Klosteranlage vertritt die ab 1615 erbaute St. Galler Propstei Neu St. Johann mit ihrer bedeutenden frühbarocken Altar- und Skulpturenausstattung des Konstanzer Bildhauers Hans Schenk und dessen Neffen Hans Christoph Schenk. Im 17. Jahrhundert breiteten sich vor allem unter dem Eindruck der Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs in den Städten neue Reformorden wie die Kapuziner aus, von denen sich bedeutende Anlagen nicht nur in Rottweil und Riedlingen, sondern auch in Überlingen erhalten haben. Die Bauten der Kapuziner sind betont schlicht gehalten und bieten einen programmatischen Gegenentwurf zu den zeitgenössischen frühbarocken Anlagen der anderen geistlichen Niederlassungen. Das 18. Jahrhundert bildete nochmals einen Höhepunkt der klösterlichen Kultur am Bodensee. In den großen Reichsabteien entstanden umfangreiche und repräsentative Neubauten. Zu den ersten Anlagen zählt der durch einen Brand notwendig gewordene Neubau des Klosters Salem nach Entwürfen von Franz (II.) Beer. Fast gleichzeitig wurden in Einsiedeln und Ottobeuren ebenfalls ambitionierte Projekte geplant. Dabei nähert sich die maßgeblich von Caspar Moosbrugger konzipierte achsialsymmetrische Anlage in Einsiedeln dem Idealkonzept eines Barockklosters, wie es auch eine Vogelschauansicht der geplanten Gesamtanlage von Weingarten (1723) und das Klostermodell des (unvollendet gebliebenen) Klosterneubaus von Schussenried repräsentieren. 1715 wurde mit dem schon seit längerer Zeit geplanten Neubau in Weingarten begonnen. Die ebenfalls nach Entwürfen von Beer begonnene und in ihrer heutigen Form maßgeblich von Donato Frisoni geprägte Klosterkirche ist zugleich der größte barocke Kirchenbau Oberschwabens. Auch in St. Gallen hatte man sich schon seit längerem mit Baugedanken getragen, als
Impressum
Impressum
ISBN 978-3-939142-84-3
schließlich 1750 mit dem Bau der heutigen Stiftskirche begonnen wurde. Der Deutsche Ritterorden entwickelte im 18. Jahrhundert gleichfalls eine rege Bautätigkeit in Altshausen und auf der Mainau, wo residenzartige Anlagen entstanden. Seine Baumeister Johann Kaspar und Franz Anton Bagnato waren auch für andere Auftraggeber nördlich und südlich des Sees tätig. Zu den Bauten des Deutschen Ordens zählt ebenfalls das exponiert gelegene Schloss Achberg bei Lindau mit seiner reichen Stuckausstattung.
Bodensee Magazin spezial „Kirchen, Klöster & Konzil“ ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel.: +49 (0)7531 / 9071-0 verlag@labhard.de, www.labhard.de
Klöster prägen Städte und Landschaft
Geschäftsführung Thomas Willauer twillauer@labhard.de Gabriele Schindler gschindler@labhard.de Redaktion Jasmin Hummel jhummel@labhard.de Autoren Ulrich Knapp, Henry Gerlach, Monika Spicker-Beck, Johannes Huber, Birgit Rückert, Christa Fritschi, Karina Barcyk, Elke und Peter Jezler, Bert Geurten Lektorat Marius Kiniorski, Henry Gerlach Foto: Achim Mende, Wandmalerei Kloster Allerheiligen, Schaffhausen
Die Bautätigkeit der Klöster umfasste auch die zu den Klöstern gehörenden Pfleghöfe, die das Bild der Städte mitprägten, sowie Pfarrkirchen und die Wallfahrtskirchen. So entstanden die Birnau als Wallfahrtskirche des Klosters Salem, die Wallfahrtskirche Baitenhausen bei Meersburg und Steinhausen als Wallfahrt des Prämonstratenserstifts Schussenried. Viele Klöster besaßen seit dem Mittelalter Weinberge an den Ufern des Sees, so die oberschwäbischen Abteien Irsee, Ochsenhausen, Ottobeuren, Schussenried, Weingarten und Weissenau sowie die schweizerischen Abteien Einsiedeln und St. Gallen. Zu den Weinbergen gehörten Verwaltungsbauten, Torkel (Weinpressen) und große Keller. Die Schlösser Hersberg und Kirchberg dienten der Verwaltung klösterlicher Weinberge der Abteien Ochsenhausen und Salem. Pfleghöfe der Klöster Einsiedeln, Irsee, Salem, Schussenried und Weingarten haben sich in Sipplingen und Hagnau erhalten. Im 18. Jahrhundert erlebten die naturwissenschaftlichen Sammlungen, die Bibliotheken und die Schulen der Klöster eine neue, letzte Blüte. Für die bedeutenden Bibliotheksbestände wurden neue prachtvolle Räume geschaffen. Vor allem in den spätbarocken Büchersälen wie in der Fürstabtei St. Gallen wurden theologische, philosophische und ordensgeschichtliche Themen zu komplexen Bildprogrammen verwoben. Bereits vom Geist der Aufklärung geprägt ist der klassizistisch umgestaltete Bibliotheksaal in Salem. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts verbreiteten gerade die Klöster die neuen Formen des Frühklassizismus im Bodenseeraum. Allen voran ist die Zisterzienserabtei Salem zu nennen. Die Säkularisation um 1803 setzte der klösterlichen Kultur im Bodenseeraum ein jähes Ende. Nur an wenigen Orten blieben die Klostergemeinschaften erhalten oder wurden wieder- und neugegründet (wie zum Beispiel das Zisterzienserkloster Mehrerau in Bregenz, das Zisterzienserpriorat in Birnau oder Kloster Hegne). Doch bereits zu früheren Zeiten verfiel so manches Kloster zu Ruinen, Klöster wurden aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben, Besitz verkauft, andere Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens erschienen zeitgemäßer. Doch haben die Mönche und Nonnen der Bodenseeregion zu ihrer einzigartigen Kulturlandschaft verholfen, wie sie sich heute in ihrer ganzen Schönheit präsentiert. Ulrich Knapp
Layout Helga Stützenberger Grafische Umsetzung Marina Fricke Vertrieb Katharina Schlude kschlude@labhard.de Kartografie map solutions GmbH, Karlsruhe Druck Stürtz GmbH, Würzburg Titelbild Achim Mende; Motiv Honigschlecker, Wallfahrtskirche Birnau Layout Helga Stützenberger Umschlagsrücken Th. Keller; Motiv Pirminstatue, Insel Reichenau Fotos Wenn nicht anders vermerkt, wurden uns die Fotos von den betreffenden Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns bei allen Projektpartnern. © Labhard Medien, 2012
Kartause Ittingen Geschichte und Kunst erleben Das ehemalige Kloster liegt malerisch eingebettet im idyllischen Thurtal, nur wenige Kilometer vom Untersee entfernt. Über siebenhundert Jahre lebten hier Mönchsgemeinschaften - zuerst die Augustiner und von 1461 bis 1848 die Kartäuser. Die besondere klösterliche Lebensweise der Kartäuser und ihre Spiritualität lassen sich an diesem einzigartigen Ort wie kaum anderswo erfahren. Darüber hinaus wird der Ort heute mit dem Kunstmuseum Thurgau und den klassischen Konzerten als lebendiges Kulturzentrum genutzt.
Im Zentrum des Klosters steht die prächtige Barockkirche mit ihrem kunstvoll geschnitzten Chorgestühl. Hier trafen sich die Kartäusermönche drei- bis viermal täglich zum gemeinsamen Gottesdienst. Auch heute noch finden in der Klosterkirche regelmässig Morgenandachten und Gottesdienste statt.
In Stille und Einsamkeit Das Leben der Kartäuser war ganz der Kontemplation und der Suche nach Gott gewidmet. Stille und Einsamkeit der Kartäuser bilden einen wichtigen Ausgangspunkt für eine aktuelle Auseinandersetzung mit spirituellen Werten.
“U
nser Bemühen und unsere Berufung bestehen vornehmlich darin, in Stille und Einsamkeit Gott zu finden.” So steht es im Kapitel 12 der Kartäuserregel. Schweigen, Stille und die Konzentration auf Gott sind für das Leben der Kartäuser von zentraler Bedeutung. Das einsame Leben in der Mönchszelle gilt als Hauptinstrument, um zu dieser Ruhe zu gelangen, um ganz frei und „leer” für Gott zu sein. Dazu legen die Mönche ein strenges Schweigegelübde ab und der Kontakt mit der Aussenwelt wird weitgehend abgebrochen. Dies alles bildet die Voraussetzung für ein Leben, dessen streng geregelte Abfolge von Arbeit, Studium, Kontemplation, Gebet und Meditation als dauernder Gottesdienst verstanden wird. Die Messen der Kartäusermönche waren ganz auf die eigene Gemeinschaft gerichtet. In der Ittinger Klosterkirche steht deshalb keine Kanzel, da Predigten nicht Teil der Gottesdienste waren. Ebenso fehlen Taufstein oder Beichtstühle. Im kartäusischen Gottesdienst gab es auch keinen Platz für die Spende von Sakramenten an das Volk. Ebenso fehlt eine Orgel, da die Kartäuser ihre Gottesdienste ohne Instrumente feierten und sich ganz auf die eigene Singstimme verließen. In der Kartause Ittingen lässt sich die streng kontemplative Lebensführung der Mönche anschaulich nacherleben. Der aufwändig gestaltete Essraum, die kargen Mönchszellen und die reich geschmückte Kirche im Ittinger Museum präsentieren sich so, als ob die Mönche noch hier lebten und beteten. Wer durch Kreuzgänge, Arbeitsräume und Gärten wandelt, dem öffnen sich Einblicke in eine Welt, die aufgrund der strengen Ordensregeln der Kartäuser normalerweise verschlossen bleiben. Modernste Vermittlungsinstrumente bringen dem Publikum die Schicksale von Menschen und Gebäuden näher. In den Mönchsklausen kann man auf Bildschirmen in Handschriften blättern, die vor Jahrhunderten an dieser Stelle geschrieben wurden. Ein Audioguide bietet vielfältige Informationen zum Gesehenen und lässt den Besuch des historischen Ortes zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Das Ittinger Museum ist Teil des Kultur- und Begegnungszentrums Kartause Ittingen mit Gastwirtschaft und Hotelbetrieb sowie einem vielfältigen Kulturangebot.
Die Kartäuser – allein unter Gleichgesinnten Die Gründung des Kartäuserordens durch Bruno von Köln im 11. Jahrhundert steht im Zusammenhang mit einer kirchlichen Reformbewegung, die den Rückzug in die Einsamkeit als eine Möglichkeit postulierte, um sich den Zwängen der weltlichen Herrschaft und Betriebsamkeit zu entziehen. Bruno liess sich 1084 zusammen mit sechs Gesinnungsgenossen im abgelegenen Bergtal Chartreuse bei Grenoble nieder, wo ein erstes Kloster – La Grande Chartreuse – entstand. Die Gruppe bildete eine streng organisierte Lebensgemeinschaft, in der die Vorzüge des Einsiedlerlebens in Übereinstimmung gebracht wurden mit dem klösterlichen Ideal eines gemeinsamen Lebens im Dienste Gottes. In den “Consuetudines” sind die Gebräuche der Kartäuser aufgezeichnet. Das Regelwerk ist eine Lobpreisung des einsamen Lebens und beschreibt detailliert das Leben der Mönche und der Laienbrüder. Seit 1155 wird in der Grande Chartreuse jährlich das Generalkapitel abgehalten, zu dem sich die Vorsteher der einzelnen Kartausen treffen. Die Regel erfuhr im Lauf der Zeit diverse Interpretationen und Ergänzungen. Ihre ursprüngliche Strenge jedoch wurde mit grosser Konsequenz aufrechterhalten. Im Mittelalter breitete sich der Orden über ganz Europa aus. 1531, zur Zeit seiner grössten Ausdehnung, zählte er 195 KIöster. Diese Zahl wurde zuerst durch die Reformation und dann im 18. Jahrhundert durch die Klosteraufhebungen von Joseph II. im Habsburgerreich sowie durch die französische Revolution und den darauf folgenden Liberalismus stark dezimiert. Heute gibt es noch rund zwei Dutzend Ordenshäuser, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, in Südamerika oder in Korea.
Der heilige Bruno, Gründer des Kartäuserordens Der heilige Bruno wurde um 1030 in Köln geboren. Nach Studien der Theologie und der Philosophie in Köln und Reims wurde er 1056 zum Leiter der Domschule in Reims berufen, gehörte also zur gebildeten Oberschicht der Kirchenhierarchie. Nach Auseinandersetzungen mit weltlich gesinnten Kräften verliess Bruno seinen Posten und trat 1080 ins Kloster Molesme ein. Vier Jahre später erlaubte ihm der Abt, sich aus dem Kloster zurückzuziehen und eine Einsiedelei zu gründen. Weitere Kollegen folgten ihm und die Einsiedelei wurde einige Zeit später mit Unterstützung von Bischof Hugo von Grenoble ins abgeschiedene Gebirgstal Chartreuse verschoben. 1090 wurde Bruno von Papst Urban II. als Berater nach Rom berufen. Später gründete er in La Torre in Kalabrien eine weitere Kartause. Er starb am 6. Oktober 1101. Papst Leo X. sprach ihn 1514 heilig.
Historische Ansicht der Kartause Ittingen, 18. Jahrhundert (oben) Gemälde zur Einkleidung der Kartäuser mit Heiligem Bruno und seinen Gefährten, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts (unten)
Ittingen | Bodensee Magazin Spezial 75
Im Brennpunkt der Schweizer Geschichte Im 12. Jahrhundert wandelten die Herren von Ittingen ihre Burg in ein Kloster um und legten damit den Grundstein für eine lange und fruchtbare Entwicklung. 1461 übernahmen die Kartäuser das Kloster und begannen es für ihre Zwecke umzubauen. Insbesondere erweiterten sie die Anlage um den grossen Kreuzgang mit seinen vierzehn Klausen und passten die Gebäude damit ihrer besonderen Lebensform an. Die Übernahme vollzog sich nicht ohne Opposition. Die Kartäuser schlossen als streng kontemplativer Orden die Kirche für Aussenstehende, was gegen alte Rechte verstiess. Deshalb besetzten 1471 im sogenannten “Sitzstreik” die Kirchgängerinnen des Nachbardorfes Warth die Kartäuserkirche so lange, bis die Kartäuser den Bau einer eigenen Kapelle für die Dorfbewohner ausserhalb der Klostermauern bezahlten. In der Reformationszeit stand die Kartause Ittingen im Zentrum der eidgenössischen Politik. Die 1522 in Zürich einsetzende Reformbewegung hatte schnell auch in der Herrschaft Thurgau Anklang gefunden, was zu Unruhen und Bilderstürmen führte. Als der katholische Landvogt von Frauenfeld 1524 in Stein am Rhein einen reformierten Prediger gefangen nehmen liess, rotteten sich über dreitausend Menschen zusammen, um den Verhafteten zu befreien. Darauf erzwang die aufgebrachte Menge den Zugang zur Kartause: Zwei Tage lang plünderten sie die Vorräte, zerstörten Bilder und Altäre, entkleideten die Mönche und setzten schliesslich das Kloster in Brand. Der Aufstand erregte in der Eidgenossenschaft grosses Aufsehen. Auch die der Reform zugeneigten Obrigkeiten fürchteten die Sprengkraft von spontanen Volksaufständen dieser Art. Daher wurde ein hartes Exempel statuiert: Die Anführer des Aufstandes wurden hingerichtet. Der reformerische, bilderstürmerische Akt von 1524 war ein Ereignis von grosser Bedeutung. Er ging unter dem Namen “Ittinger Sturm” in die schweizerische Reformationsgeschichte ein. Das weitere Schicksal des Klosters blieb lange Jahre unsicher. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts konnte wieder ein geregelter Betrieb aufgenommen werden. Im 17. Jahrhundert setzte dann aber ein langjähriger Aufschwung ein, der bis ins späte 18. Jahrhundert reichte. In diesen rund hundertfünfzig Jahren erhielt das Kloster seine heutige Form und Ausstattung. Reiche Stiftungen und ein florierender Weinbau und -handel ermöglichten umfassende Neu- und Umbauten der Gebäude und insbesondere auch die Neuausstattung der Kirche.
Juwel der Barockkunst Die prächtige Kirche ist das unbestrittene Zentrum des Klosters: Hier trafen sich die Mönche drei- bis viermal täglich zu den gemeinsamen Gottesdiensten, welche das Leben der klösterlichen Gemeinschaft bestimmten und strukturierten. Die Kirche ist in drei klar abgegrenzte Bereiche unterteilt: den Knechtechor, den Laienbruderchor und den Mönchschor. Die unterschiedliche Bedeutung dieser Bereiche findet im Reichtum der künstlerischen Ausstattung ihre Entsprechung. Im hintersten Bereich unmittelbar nach dem Hauptportal konnten Knechte und andere mit dem Kloster in Beziehung stehende Personen dem Gottesdienst folgen. Der nächste Bereich, abgetrennt durch eine Schranke, war den Laienbrüdern vorbehalten, für die ein Gestühl mit insgesamt sechs Sitzen zur Verfügung stand. Den dritten Bereich, der mehr als die Hälfte der gesamten Grundfläche der Kirche einnimmt, durften nur die Mönche betreten, die für ihre täglichen Chorgesänge im Chorgestühl mit seinen 22 Sitzen Platz nahmen. Abgeschlossen wird der Raum durch die monumentale, raumgreifende Architektur des Hochaltars. Der Gesamteindruck der Kirche wird bestimmt durch üppige Malereien, Stuckaturen und Schnitzereien aus dem 18. Jahrhundert. Die Barockisierung des ursprünglich gotischen Gebäudes vollzog sich in zwei Schritten: Zuerst erhielt die Kirche ein neues, Licht durchflutetes Chorhaupt. Gleichzeitig schuf der Schnitzer Chrisostomus Fröhli ein figurenreiches Chorgestühl, das zu den schönsten Beispielen hochbarocker Schnitzkunst im Bodenseeraum zählt. Die Qualität der Schnitzereien zeigt ein hohes bildhauerisches Können. Figuren und Pflanzenornamente sind virtuos, lebendig und ausgesprochen plastisch gestaltet. Dieser erste, 1703 abgeschlossene Barockisierungsschritt
Miniatur zum Ittinger Sturm, Heinrich Thomann, 1605 (oben) Barocker Innenraum der Kirche in der Kartause Ittingen (unten)
erfuhr zwischen 1763 und 1767 noch eine Steigerung. In dieser Zeit erneuerte ein Künstlerkollektiv den gesamten Kirchenraum durch Formen des im süddeutschen Raum blühenden Rokoko – mit Stuckmarmoraltären, reichen ornamentalen Stuckaturen und Fresken. So entstand ein Rokokojuwel, das in einer ungewöhnlich reinen Form bis heute erhalten ist. Die damals geschaffene Prachtentfaltung steht aus heutiger Sicht im Widerspruch zum kartäusischen Armutsideal. Im 18. Jahrhundert war jedoch eine solch opulente Ausstattung ein adäquates Mittel, um dem Gottesdienst die ihm zustehende Würde zu verleihen. Im Gegensatz zu den kargen Zellen der Mönche wurde die Kirche zu einem repräsentativen Ort, dessen Bildprogramm an den Ordensgründer und die Grundideale des Ordens erinnert.
Lebendiges Seminar- und Kulturzentrum 1836 verloren die Mönche ihre Eigenständigkeit endgültig und 1848 – im Entstehungsjahr des Schweizerischen Bundesstaates – beschloss der Thurgauer Grosse Rat die Aufhebung der Klöster und die Verstaatlichung ihrer Güter. Die Mönche mussten Ittingen verlassen, womit das klösterliche Leben nach rund sieben Jahrhunderten sein Ende fand. Ab 1867 wurde das ehemalige Kloster als repräsentativer Landsitz durch Private genutzt und bewirtschaftet. 1977 wurde die Anlage durch die eigens gegründete, privatrechtliche Stiftung Kartause Ittingen gekauft, restauriert und mit der Unterstützung von Partnern einer neuen Nutzung zugeführt. Das Betriebskonzept orientiert sich an den klösterlichen Werten Gastfreundschaft, Spiritualität, Selbstversorgung, Fürsorge und Kultur. Neben dem eigenwirtschaftlich betriebenen, grosszügigen Bauernhof mit eigenem Weinbau und Käserei gibt es einen Heim- und Werkbetrieb sowie eine Gärtnerei. Hier sind auch über sechzig betreute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Eine Gastwirtschaft in der stilvoll restaurierten Mühle, ein Hotel und ein Klosterladen verwöhnen Besucher und Seminargäste mit hochwertigen Produkten aus eigenem Anbau. Die beiden Museen in den historischen Gebäuden bieten authentische Einblicke in das Leben der Mönche sowie ein vielfältiges Programm mit zeitgenössischer Kunst. Konzerte auf höchstem Niveau haben sich bei Liebhabern der Kammermusik einen Namen gemacht. Veranstaltungen rund um Fragen der Spiritualität und Religion runden das vielfältige Angebot ab. In Ittingen ist ein lebendiges Kultur-, Seminar- und Begegnungszentrum von grosser Vielfalt entstanden. Das einzigartige Konzept der Kartause Ittingen hat sich langfristig als tragfähig erwiesen. Es gilt als anerkanntes Modell für eine attraktive Neubelebung einer historischen Anlage. Christa Fritschi
Das Ittinger Urbar Einen umfassenden Einblick in die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Klosters gibt das 1743 datierte Urbar, in dem der Prokurator Josephus Wech (1702–1761) in jahrelanger Arbeit die Besitztümer des Klosters und die sich daraus ergebenden Erträge auflistete. Dieses Verzeichnis von Besitz und Erträgen ist weit mehr als nur eine Auflistung der Güter und ihrer Einkünfte. Josephus Wech beschreibt vielmehr detailliert die Rechte und Pflichten der einzelnen Höfe, die sich im Gerichtskreis des Klosters befanden. 39 handgeschriebene Foliobände sowie eine fast 3 x 5 Meter grosse Übersichtskarte umfasst das riesige Werk, von dem zusätzlich zwei handschriftliche Kopien existieren. Das Ittinger Urbar kann heute auf einem Bildschirm in der Prokuratur eingesehen werden.
Ittingen | Bodensee Magazin Spezial 77
W O gibt es W A S ? AUSKUNFT Stiftung Kartause Ittingen Kartause Ittingen CH-8532 Warth Tel. +41 (0) 52 748 44 11 info@kartause.ch www.kartause.ch
Ittinger Museum Kunstmuseum Thurgau Tel. +41 (0) 58 345 10 60 sekretariat.kunstmuseum@tg.ch www.kunstmuseum.ch www.ittingermuseum.tg.ch
Öffnungszeiten/ Führungen Ittinger Museum Kunstmuseum Thurgau Mai-September 11.00-18.00 Uhr täglich Oktober-April Mo-Fr 14.00-17.00 Uhr Sa / So 11.00-17.00 Uhr Öffentliche Führungen werden jeden Sonntag Nachmittag um 15 Uhr von Februar bis Mitte Dezember angeboten. Das Spektrum der Führungen reicht von Rundgängen durch die Räume des ehemaligen Klosters mit der Barockkirche über Gärten und Kräuter bis zu zeitgenössischer Kunst und Kultur. Veranstaltungen werden unter www.kunstmuseum.ch angekündigt. Für Gruppen werden massgeschneiderte Führungen zu vielfältigen Themen angeboten. Auf Anfrage sind Führungen ausserhalb der Museumsöffnungszeiten möglich.
zum Thema Spiritualität wird in der Kartause Ittingen auch heute noch gelebt. Besucher können im frei zugänglichen Labyrinth aus Hunderten von Thymianpflanzen den Weg zur Mitte gehen oder im Raum der Stille meditieren, innehalten und Kraft aus der Stille schöpfen. Das Begegnungsund Bildungszentrum der evangelischen Landeskirche tecum bietet vielfältige Veranstaltungen und Kurse zu aktuellen Fragen der Spiritualität, Religion und des Zusammenlebens.
K u l tur Kammermusik
Museen
Ittinger Pfingstkonzerte Die Ittinger Pfingstkonzerte sind ein Garant für Kammermusik auf höchstem Niveau. Seit 1995 gelingt es den künstlerischen Leitern András Schiff und Heinz Holliger Jahr für Jahr, hochkarätige internationale Musiker zu verpflichten. Die Konzerte an diesem idyllischen Ort haben sich bei Kennern und Liebhabern der Kammermusik weit über die Region hinaus einen Namen geschaffen.
Geschichte und Kunst Den Kern der Kartause bildet das Ittinger Museum mit seiner lebendigen Präsentation der Geschichte des Ortes und der Eigenheiten des Kartäuserordens. Einblick in ganz andere Welten bietet das Kunstmuseum Thurgau. Die Sammlung bietet als Höhepunkte neben dem Nachlass von Adolf Dietrich ausgesuchte Werke von Aussenseiterkünstlern sowie Arbeiten international bekannter Persönlichkeiten, die speziell für diesen besonderen Ort erschaffen wurden. Attraktive Wechselausstellungen machen das Museum zu einer Destination, die bei Kunstfreunden weit über die Grenzen der Region hinaus einen hervorragenden Ruf geniesst. www.ittingermuseum.tg.ch www.kunstmuseum.ch
Ittinger Sonntagskonzerte Kammermusik der Extraklasse bieten die Ittinger Sonntagskonzerte im Winterhalbjahr. Die MatineeKonzerte begeistern die Besucher mit herausragenden Solisten und Ensembles sowie einer raffinierten Programmgestaltung. Mit der Remise hat die Kartause Ittingen einen Konzertsaal, der auch höchsten Ansprüchen an die Akustik genügt. 78 Bodensee Magazin Spezial | Ittingen
wowas & W as sonst Selbstversorgung Wie die Kartäuser Mönche kommen auch die Gäste des Ittinger Kultur- und Seminarzentrums in den Genuss der Produkte, die auf rund hundert Hektar Feld, Rebberg, Wald und Gärten sowie in den Stallungen und Gewässern leben und gedeihen. Die hochwertigen Ittinger Produkte aus umweltverträglicher Landwirtschaft sind im Restaurant und im Klosterladen erhältlich.
DER BESONDERE TIPP
“Ittingen Walk”, Kunstmuseum Thurgau Hotelbetrieb In der Kartause Ittingen gibt es zwei Gästehäuser mit schlichtmodernen Hotelzimmern. Im Übernachtungspreis inbegriffen sind die hoteleigenen Fahrräder, mit denen die idyllische Umgebung erkundet werden kann.
Ein Geheimtipp bei einem Besuch der Kartause ist der “Ittingen Walk“ der kanadischen Künstlerin Janet Cardiff. Das Hörkunstwerk führt Besucherinnen und Besucher durch die historischen Räume des ehemaligen Klosters und erzählt auf einzigartige Art und Weise eine Geschichte, in der Realität und Fiktion verschwimmen. Lassen Sie sich auf das Abenteuer der Kunst im Kloster ein.
Ittingen | Bodensee Magazin Spezial 79
5.–10. Jh. Frühes Mittelalter 719 eigentliche Gründung des Benediktinerklosters St. Gallen durch Otmar
Um 600 erste Kirche St. Stephan, Konstanz
Ca. 480-547 Benedikt von Nursia
Um 600 Gründung Bistum Konstanz
612 Gallus gründet eine Einsiedlerzelle
400
500
724 Gründung des Klosters Reichenau durch den Wanderbischof Pirmin und Bau der ersten Klosterkirche 799 Weihe des ursprünglichen Baus der Kirche St. Peter (und Paul), ReichenauNiederzell
600
700
11.–13. Jh. Hochmittelalter 11.–13. Jh. Romanik
12.–16. Jh. Gotik
1049 Gründung des Benediktiner-
klosters zu Allerheiligen in Schaffhausen
1056 Gründung des Benediktinerklosters Weingarten
Anfang des 12. Jh. Neubau St. Peter und Paul, Reichenau-Niederzell
1084 Gründung Kartäuserorden mit Kloster "La Grand Chartreuse" in Grenoble
1134 Gründung des Zisterzienserklosters Salem
1089 Weihe des Konstanzer Münsters Ca. 1090-1153 Bernhard von Clairvaux, wichtigster Vertreter des Zisterzienserordens
1093 Gründung der Benediktiner-
klöster Wiblingen und Ochsenhausen
1000
1152 Bestätigung der Gründung des Klosters Ittingen durch Papst Eugen III. (ursprünglich Augustinerchorherren-Stift) Ca. 1181-1226 Franz von Assisi, Gründer des Franziskanerordens
1183 Gründung des Prämonstratenserklosters
Schussenried
1236 Gründung des Dominikanerklosters in Konstanz (heutiges Inselhotel)
1100
1200 1760–1830
NeuzeiT 1600–1770 Barock 1720–1770 Rokoko 1746-1749 Bau der Wallfahrtskirche 1704-1708 Bau der
Idda-Kapelle des Klosters Fischingen
1758-1767 Bau des barocken Bibliotheksaals im Kloster St. Gallen
1714-1783 Barocker
1755-1766 Bau der barocken Kloster-
1715-1724 Bau der
1763-1767 Barockisierung der
Neubau der Gesamtanlage des Kloster Wiblingen
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg
1600 92 Bodensee Magazin Spezial | Chronologie
Birnau (Kloster Salem)
Basilika Weingarten
kirche, heutige Kathedrale des Bistums St. Gallen Klosterkirche Ittingen
1700
1789 Französische Revolution
K
Chronologie
Chronologie 962 Kaiserkrönung Otto I. in Rom, die als Gründungsdatum des seit dem Spätmittelalter sogenannten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gilt
816 Weihe der Klosterkirche St. Maria (Ursprung des heutigen Münsters), Reichenau-Mittelzell
Um 970 Gründung des Benediktinerkonvents St. Georgen auf dem Hohentwiel, Umsiedlung nach Stein am Rhein 1007
896 Weihe von St. Georg, ReichenauOberzell
983 Gründung des Benediktinerklosters Petershausen durch den heiligen Bischof Gebhard von Konstanz
Ende 9. Jh. Bau der Krypta des
Konstanzer Münsters
800
900 14.–15. Jh. Spätmittelalter 15.–16. Jh. Renaissance
Neuzeit
1414–1418 Konstanzer Konzil 1415 Reformator Jan Hus (ca.1369-1415) wird als Ketzer verbrannt
1524 Ittinger Sturm - Bildersturm und Klosterbrand in der Reformationszeit
1417 Oddo Colonna wird im Kaufhaus in Konstanz zum Papst gewählt (Martin V.)
1483-1546 Martin Luther
1461 Kartäuserorden erwirbt
1492 Beginn der Neuzeit mit der Entdeckung Amerikas
Kloster Ittingen
1300
1540 Inkorporation des Klosters Reichenau in das Hochstift des Bistums Konstanz
1400
1500
Klassizismus 1803 Reichsdeputationshauptschluss: weltliche Fürsten werden für Verluste während der napoleonischen Kriege entschädigt. Säkularisation: Aufhebung kirchlicher Institutionen und die Verstaatlichung ihres Besitzes sowie die Einverleibung der geistlichen Fürstentümer und Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches durch größere Territorialstaaten.
1848 Gründung des schweize-
rischen Bundesstaates, es folgte die Aufhebung der Klöster
1922 Neugründung des Benediktinerklosters Weingarten (bis 2010)
1821 Auflösung des Bistums Konstanz
1892 die Barmherzigen Schwes-
1977 Wiedererrichtung des Klosters Fischingen
und Gründung des Erzbistums Freiburg
1827 Einsetzung des ersten Erzbischofs
von Freiburg
tern vom Heiligen Kreuz erwerben die ehemalige Sommerresidenz der Konstanzer Fürstbischöfe in Hegne und nutzen es als Kloster
1800
1977-1983 Gründung der
2004 Gründung der
1900
2000
privatrechtlichen Stiftung Kartause Ittingen
Cella St. Benedikt auf der Reichenau
Chronologie | Bodensee Magazin Spezial 93
ROTTWEIL
Wehingen
K H
Stetten am kalten Markt
H k
Aldingen
SIGMARINGEN
TROSSINGEN SPAICHINGEN 14
32
313
311
MENGEN
81
311
„Karolingische Klosterstadt Meßkirch“
523
TUTTLINGEN
MESSKIRCH
311
Ostrac 313
Kloster Wald
PFULLENDORF
311 33
31
DEUTSC Engen
Stockach
31 98
314
Heiligenberg
81
Sipplingen
33
SINGEN
Sylvesterkapelle Goldbach
314
GOTTMADINGEN
15
34
Kloster Allerheiligen Schaffhausen
Kloster St. Katharinental
SCHAFFHAUSEN
31n
31
34
81
ÜBERLINGEN
RADOLFZELL
Wallfahrtskirche REICHENAU Kloster St. Genesius Kloster St. Georgen 13 Kloster Feldbach Klosterkirche Öhningen Steckborn Triboltinger Wagenhausen Nikolauskapelle Stein am Rhein Klosterinsel Werd
4
Thur
Kartause Ittingen
MARKDO
MEERSBURG Stetten Hagnau
KONSTANZ
31
Immenstaa
Kirchen-, Klöster-, Konzilstadt KREUZLINGEN
B
16
Wallfahrtskirche Klingenzell
31
Mainau Deutschordensschloss
Diessenhofen 14
Wallfahrtskirche Birnau
UhldingenMühlhofen
Kloster Hegne
UNESCO Weltkulturerbe
Deggenha
Salem
Franziskanerkloster Überlingen Birnau
Münster und Kloster Radolfzell Kloster Kloster Adelheiden Grünenberg Klosterinsel Reichenau 33
Zisterzienserkloster Salem
O
7
D
1
13
WEINFELDEN 7
FRAUENFELD
ROMA 16
7
SCHWEIZ
7 1
14
WINTERTHUR
Stiftskirche St. Pelagius
Amriswil
Bischofszell
1
WIL 1 Kloster Königsfelden Kloster Wettingen
WALLISTELLEN
FISCHINGEN
Kloster Fischingen
ST.GALLEN
Stift
UNE
Kloster Obermarchtal
Riedlingen
Kloster Wiblingen
Kloster Heiligkreuztal
Kloster Heggbach
Heiligkreuztal
Gutenzell-Hürbel Klosterkirche Gutenzell
BIBERACH 312
32
Kloster Ochsenhausen
Bad Buchau
311
MENGEN
OCHSENHAUSEN 7
Wallfahrtskirche Steinhausen
Steinhausen
BAD SAULGAU
32
Rot an der Rot
30 Kloster Schussenried
Bad Schussenried
MEMMINGEN Ostrach
Kloster Ottobeuren
Altshausen
F
EUTSCHLAND
465
BAD WALDSEE
Deutschordensschloss 32
30
Leutkirch
rg
Kloster Baindt WEINGARTEN Deggenhausertal
Basilika und Kloster Weingarten
Kloster Weißenau
Kißlegg
RAVENSBURG
30 32
MARKDORF 33 Meckenbeuren
WANGEN
467
u
30
Immenstaad
EN
FRIEDRICHSHAFEN
96
Deutschordensschloss Eriskirch Achberg 31
D
12
LINDENBERG
Langenargen
E
308
31
Kressbronn
ROMANSHORN
LINDAU
N
S
Kanonissenstift Lindau
E
E
Arbon 11
32
Neukirch
TETTNANG
BREGENZ Kloster Mehrerau
RORSCHACH 1
Stiftsbezirk St. Gallen UNESCO Weltkulturerbe
ÖSTERREICH
202
Benediktinerkloster Mariaberg
A14 13
Kirche St. Gallus
200
DORNBIRN
Isny im Algäu
Glossar Abt lat. abbas=Vater; Vorsteher eines Klosters Abtei lat. abbatia; Kloster, dem ein Abt oder eine Äbtissin vorsteht Apsis Chorabschluss, halbkreisförmig oder polygon Arkaden von Pfeilern oder Säulen getragene Bögen, bezeichnet auch Bogengänge Askese Streng enthaltsame und entsagende Lebensweise Augustinereremiten Mönchsorden, gehört zu den Bettelorden, der sich nach der
zugänglicher Teil eines Klosters (von lat. claustrum, clausura; davon dt. Kloster)
Augustinerchorherren Männerorden, dessen Regel sich auf den hl. Augustinus
Konklave Versammlung der Kardinäle zur Papstwahl Konvent Mitgliedergemeinschaft eines Klosters; baulich: Wohnbereich in
Regel des hl. Augustinus richtet bezieht, s. auch Chorherren
Basilika besondere Bauform einer Kirche (unabhängig von der Funktion, Größe oder
Bedeutung); drei- oder fünfschiffiger (Kirchen-)Bau mit breiterem und überhöhten Mittelschiff, der Obergaden mit Fenstern sorgt für Licht
Benediktiner Mönche des Ordens, der sich auf den hl. Benedikt von Nursia und seine Ordensregel beruft; kontemplativ ausgerichtet Bettelorden Dominikaner, Franziskaner, Karmeliten, Augustiner-Eremiten; Orden mit besonderer Armutsverpflichtung; stehen als Reformorden im Gegensatz zu kontem plativen Orden; im Mittelalter besonders in den Städten angesiedelt, daher im sozia len Bereich und in der Seelsorge aktiv; Verdienste auch im wissenschaftlichen Bereich Bischof griech. episkopos=Aufseher, Hüter, Schützer; geistlicher Würdenträger der
christlichen Kirche mit geistlicher und administrativer Leitung eines bestimmten Gebietes
Brevarium lat. brevis=kurz; auch Brevier, kurzes Verzeichnis aller Teile des Stundengebets
Bruderschaft Vereinbarung geistlicher Gemeinschaften, über den Tod hinaus durch Gebete und Messopfer einander zu helfen Cella lat. cella=kleiner Raum; Mönchszelle, Klosterzelle; nach Aufgabe des Dormito riums (gemeinsamer Schlafraum der Mönche) privater Schlaf- und Wohnraum eines Mönchs Chor abgetrennter, dem Klerus vorbehaltener Kirchenraum, meist durch Lettner oder
Schranke abgetrennt
Chorherren auch: Kanoniker, Mitglieder einer Stiftskirche, eines Stift- oder Domka-
pitels, die nach einer Ordensregel leben und liturgische Aufgaben an ihrer Stifts kirche erfüllen (z. B. gemeinsames Chorgebet, Messfeiern)
Cluniazenser Reformorden, 910 gegründet, der aus dem Benediktinerorden hervor- ging, benannt nach dem Mutterkloster Cluny im Burgund Dom lat. domus=Haus; Kirchengebäude, eigentlich Bezeichnung für Bischofskirche; aber auch eine große Kirche kann als Dom bezeichnet werden, s. auch Kathedrale
Dritter Orden christliche Laiengemeinschaft, die sich an den Idealen eines Männer oder Frauenordens ausrichtet Epitaph griech. taphos=Grab; Gedenktafel mit Inschriften für einen Verstorbenen,
angebracht an Säulen oder Kirchenwänden
Eremiten griech. eremos = allein, unbewohnt; Mönche, die als Einsiedler leben wollen; ursprüngliche/früheste Formen des Mönchtums; Mönche streben nach Askese in der Abgeschiedenheit (Gegensatz zu koinobitischer Lebensweise von Mönchen) Fresko Wandmalerei, die auf den feuchten Putz aufgetragen wird Grangien Wirtschaftshöfe, Gutshöfe des Klosters, besonders der Zisterzienserklöster Illumination Gesamtheit des malerischen Buchschmucks, teilweise durch Vergol-
dungen ergänzt
Inkunabeln Wiegendruck, sehr frühe, mit beweglichen Lettern gedruckte Schriften seit Erfindung des gutenbergschen Druckverfahrens
Jesuiten Ordensgemeinschaft "Gesellschaft Jesu", gegründet von Ignatius von Loyola
1534 in der Zeit der Gegenreformation; die Ordensmitglieder sind weder zu einer besonderen Ordenstracht noch zu einem gemeinschaftlichen Leben in einem Kloster verpflichtet; Lebensgemeinschaft in Kommunitäten; früher in der Mission, heute vor allem in Bildungseinrichtungen und in der Wissenschaft tätig
Kathedrale Kathedra=Sitz, Stuhl; Kirche, die zu einem Bischofssitz gehört Kenotaph eigentlich "leeres Grab", Scheingrab, Grabdenkmal Klause/Klausur Kloster; abgeschiedener Wohnort eines Mönchs, für Laien nicht Koinobiten gr. Koinobion= Zusammenleben; mönchische Lebensform, bei der sich die Mönche zu einer Wohn- und Lebensgemeinschaft zusammenfinden, im Gegensatz zum Eremitentum
einem Kloster
Konzil lat. concilium=Versammlung; Zusammenkunft, beratende Versammlung; bei den christlichen Kirchen Zusammenkunft von Klerikern
kontemplativer Orden Mönchsgemeinschaft, die in Abkehr von weltlichen Dingen
in der Abgeschiedenheit in einem Kloster lebt (vita contemplativa) und durch Askese und Gebet (positiv) auf die Welt einwirkt; im Gegensatz zu Orden, die nach dem Ideal tätiger Nächstenliebe soziale Arbeit leisten (viat activa), s. auch Bettelorden
Kreuzgang Teil eines Klosters/Konventsgebäudes; offene oder (durch Fenster) geschlossene Gänge, die einen rechteckigen Innenhof umschließen Krypta unterirdischer Bereich einer Kirche, dient oft als Grablege und/oder für besondere liturgische Zwecke, z. B. als Aufbewahrungsort von Reliquien Laienbrüder Mitglieder einer Ordensgemeinschaft ohne Priesterweihe Liturgie gottesdienstliche Handlungen Missale Messbuch mit Gebeten, Lesungen und Gesängen für die Messfeier Mitra Hohe Bischofsmütze Münster lat. monasterium=Kloster; Mönchskirche, Bezeichnung wird auch für (größere) Kirchen ohne Kloster verwendet
Orden Gemeinschaft, die sich an bestimmte Ideale oder Regeln ausrichtet; religiöse Vereinigung, die nach bestimmten Regeln lebt Paramente im Kirchenraum und Liturgie verwendete Textilien Patrozinium Fest des Kirchenpatrons Pilaster einer Wand vorgelagerter Pfeiler (nicht freistehend) Prälat Würdenträger (z. B. Abt, Bischof) innerhalb der katholischen Kirche mit leitender
Funktion, Ehrentitel für Inhaber eines höheren Amtes
Prämonstratenser im 12. Jh. gegründeter Orden, der das kontemplative Leben im Kloster mit Seelsorge und sozialem Engagement verbindet; lebt nach der Augustinerregel Priorat von einer Abtei abhängiges und einem Prior geleitetes Kloster, bzw. dem Prior zugeordneter Bereich im Kloster
Probst lat. propostus=Vorgesetzter; Vorsteher einer Chorherrengemeinschaft Prokurator Vermögensverwalter eines Klosters Refektorium Speisesaal der Mönche Reformation kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1648, die zur
Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert) führte
Reliquie lat. reliquiae=Zurückgelassenes, Überrest; körperliche Überreste eines Heiligen oder Dinge, die mit dem Heiligen in Berührung waren Retabel gemalte Tafel oder Schrein mit Schnitzfiguren hinter dem Altar Rotunde Baukörper mit kreisförmigem Grundriss Säkularisation Aufhebung kirchlicher Institutionen und die Verstaatlichung ihres
Besitzes sowie die Einverleibung der geistlichen Fürstentümer und Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches durch größere Territorialstaaten während des Napoleo nischen Zeitalters
Kanoniker s. Chorherren; Weltgeistliche, die Gottesdienst in einem Dom oder Münster besorgen
Schirmvögte König oder Adliger, der ein lehensherrschaftsähnliches Recht an einem Kirchengut (sog. Vogtei) hatte
Kardinal Vom Papst verliehener religiöser Titel, der zur Papstwahl verpflichtet Karmeliter, Karmeliten ursprünglich von Kreuzfahrern und Pilgern im Karmel-
Spolien lat. spoliare=rauben, plündern; Bauteil oder Fragment eines Gebäudes, das in einem anderen Kontext benutzt/in einem anderen Gebäude verbaut wird
gebirge gegründeter Orden, der sich an der Lebensweise der Eremiten ausrichtete; in Europa schließlich zu den Bettelorden gehörend; Aufspaltung in Beschuhte und Unbeschuhte Karmeliten; bedeutendste Vertreterin: Teresa von Avila
Kartause, auch Karthause Kloster des Kartäuserordens; besondere architekto-
nische Form: die einzelnen Wohnhäuschen der Mönche gruppieren sich um den Großen Kreuzgang; so wird eine weitgehend eremitische Lebensweise im Kloster ermöglicht
Kartäuser Mönche eines im 11. Jh. gegründeten Ordens, der die Lebensweise eines Einsiedlers mit der in einer Klostergemeinschaft zu verbinden versucht; benannt nach Gründungskloster La Chartreuse; s. auch Koinobiten und Eremiten
96 Bodensee Magazin Spezial | Glossar
Stift eine mit einer Stiftung (meist Grundbesitz) ausgestattete Körperschaft im Bereich der Kirche
Stundengebet regelmäßige Gebete zur Tages- und Nachtzeit Wallfahrt Reise zu einer heiligen Stätte Zehnt Steuern weltlicher oder geistlicher Grundherrschaft Zisterzienser Reformorden, der sich im 11. Jh. von den Benediktinern abspaltete;
Intention zur Ordensgründung war die strengere Auslegung der Ordensregeln des Benedikt von Nursia; benannt nach Ursprungskloster Citaux im Burgund; kon templativ ausgerichtet
Umschlag_Kirchen&Klöster_final:Layout 1 13.12.12 16:17 Seite 2
Weingut Markgraf von Baden
DEM ERBE UND DER NATUR VERPFLICHTET Unsere Vorfahren haben ihr Land wie eine Gabe empfangen. Seit 900 Jahren nennen wir uns Markgrafen von Baden. Eine solche Gabe braucht einen Geist, um ihren Wert zu behüten und zu kultivieren. Dieser Geist hat bei uns einen Namen: Fidelitas – Treue, Verlässlichkeit. Fidelitas prägt unseren Umgang mit dem anvertrauten Land, seinen Ressourcen, seiner Kultur und Eigenart: Fidelitas ist das Motto unserer Familie. Erstklassige Weinqualität ist für uns ständiger Ansporn und Herausforderung. Das Weingut Markgraf von Baden ist Mitglied im VDP – eine besondere Anerkennung unserer Weinkultur.
Das Konziljubiläum ...
... heißt Europa willkommen! 2014 bis 2018 ist Europa zu Gast in Konstanz: Festspiele auf dem Münsterplatz, inszenierte Stadtführungen und grenzüberschreitende Themenwege, Bürgerfeste und Musik aus sechs Jahrhunderten laden dazu ein, europäische Geschichte neu zu entdecken. Aktuelle Diskussionen, künstlerische Experimente und spannende Begegnungen machen aus Konstanz 600 Jahre später erneut eine Stadt der Impulse und Ideen. Institutionen aus Konstanz, der Bodenseeregion, Deutschland und Europa bereiten das Jubiläum gemeinsam vor: Kultur, Wissenschaft, Bildung, Kirchen und Tourismus arbeiten eng zusammen und ermöglichen unterschiedliche Blickwinkel auf das historische Ereignis und seine heutige Bedeutung. Aktuelle Termine für Stadtführungen rund um das Konstanzer Konzil finden Sie bei der Tourist-Information Konstanz unter www.konstanz-tourismus.de
Mehr Informationen zum Jubiläum finden Sie hier: Konzilstadt Konstanz . Eigenbetrieb der Stadt Konstanz . Marktstätte 1 . D-78462 Konstanz . Telefon +49 (0)7531 363-27 0 info@konstanzer-konzil.de . www.facebook.com/konzilstadt . www.konstanzer-konzil.de
Weinverkauf Schloss Salem, 88682 Salem, Telefon +49 (0) 7553 81-284 Weinverkauf Birnauer Oberhof, 88690 Uhldingen-Mühlhofen, Telefon +49 (0) 7556 6002 www.markgraf-von-baden.de
Umschlag_Kirchen&Klöster_final:Layout 1 13.12.12 16:17 Seite 1
SPEZIAL MAGAZIN
BODENSEE MAGAZIN
SPEZIAL
Kirchen, Klöster & Konzil
BODENSEE
Labhards
KONZ I L STADT
Konstanz
K LOSTE R I N S E L
Reichenau
Z I STE RZ I E N S E R K LOSTE R
Salem H I M M E LR E I CH D E S B A ROCK
Oberschwaben
&
Kirchen, Klöster Konzil ST I F TSB E Z I R K
St. Gallen
K A RTAU S E
Ittingen
K LOSTE R A LLE R H E I LI G E N
Klosterroute Untersee Zisterzienser-Frauenklöster Kloster Fischingen Klosterprojekt Meßkirch D/A 5,– € CHF 6.–
Schaffhausen
W I E G E E U ROP ÄI SCH E R KU LTU R