Bodensee Magazin Spezial "Zeppelin Museum Friedrichshafen" (Auszug)

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SPEZIAL MAGAZIN

BODENSEE

Labhards

BODENSEE MAGAZIN SPEZIAL

€ 5,90 / CHF 8.–

Z EPPELI N MUSE UM FRIE DRI C HSHAF E N



VORWORT Was machen Museumsmitarbeiter im besucherarmen Winter oder montags, wenn das Museum geschlossen ist? Haben Sie sich das auch schon einmal gefragt?

W

enn ja, werden Sie in diesem Bodensee Magazin Spezial viele interessante Antworten finden. Denn außer der Gästebetreuung, für die wir in der Saison sieben Tage die Woche da sind, hat ein Museum vielerlei Aufgaben, die erst alle zusammen sein Gesamtbild ergeben. Das Zeppelin Museum ist ein Ort der Forschung und Wissenschaft, des Sammelns und Erhaltens, der Dokumentation und der weltweiten Fachbetreuung anfragender Wissenschaftler und Ingenieure – aber genauso Ort der Bildung, Unterhaltung und des Vergnügens seiner Besucher. Es vermittelt seine Themen den Interessierten mit Leidenschaft und Begeisterung, erzählt Geschichten von großer Tragik, aber auch von unglaublichem Glück. Das Museum spricht die Besucher mit allen Sinnen an, so dass die Museumsvisite zu einem bleibenden, eindrücklichen Erlebnis wird. Ob es um die Geschichte der Zeppeline, die phantastische Weltreise mit LZ 127 „Graf Zeppelin“, das tragische Ende von LZ 129 „Hindenburg“ oder die „Zeppelin-Schwärme“ von Héctor Zamora geht – der Besucher soll ganz entspannt ihren Geschichten nachspüren und sich durch die Mitmachangebote in die faszinierende Welt der Technik und Kunst hineinziehen lassen. Fünf Jahre lang wurde das Museum neu gestaltet und zeitgemäßen Ansprüchen angepasst – gerade ein Technikmuseum sollte ausstellungstechnisch auf dem neuesten Stand sein; es erstrahlt nun in frischem Glanz. Das Ergebnis ist ein hochinteressantes „Museum der Besucher“, das wie die innovationsfreundliche Stadt Friedrichshafen selbst mit der Zeit geht, weil es immer wieder in Teilen modernisiert und aktualisiert werden kann. Die Neukonzeption gibt dem Zeppelin Museum Friedrichshafen ein beispielhaftes Eigenprofil in der internationalen Museumslandschaft. Es präsentiert sich durch seine Generalüberholung attraktiv und zukunftsfähig aufgestellt. Der Mythos Zeppelin lebt – weltweit und fokussiert im Zeppelin Museum Friedrichshafen! Das Bodensee Magazin Spezial Zeppelin Museum greift die historisch wichtigsten und emotional erregendsten Geschichten, die ab jetzt im Museum erzählt werden, zum Mitnehmen auf – als Vorbereitung auf einen Museumsbesuch, zur vertiefenden Nachbereitung oder auch nur als interessante Lektüre: So bunt, vielfältig und spannend kann die Welt des Museums sein! Vertiefen Sie sich in das Universum der Luftschiffgiganten; lesen Sie, wie Passagiere an Bord des berühmten Luftschiffs ihre Reisetage über den Ozean verbrachten, z.B. mit Klavierspiel, beim Kaffee, bei erstklassigen Menüs, und erfahren Sie, wie es zum Bau von bis zu 245 m langen Luftschiffen kam. Reiselust, Mobilität, Technik und Kunst werden bei der Wanderung durch unser Museum garantiert! Für ein Andenken sorgt anschließend der Museumsshop, für Stärkung das Restaurant des Hauses auf der Sonnenterrasse zum See und Hafen.

Das Museumsteam

EDITORIAL

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INHALT

VORWORT ......................................................................................................1

FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN PIONIER, HELD, IKONE ...............................................................................10

EINE GESCHICHTE VON TRENNUNG UND WIEDERVEREINIGUNG TECHNIK UND KUNST .................................................................................16

DIE GESCHICHTE DES ZEPPELIN MUSEUMS „STADT AM SEE“ .........................................................................................24

DAS MUSEUM UND SEINE SAMMLUNGEN SUCHEN, FINDEN, SAMMELN .....................................................................30

LZ 129 „HINDENBURG“ TITANIC DER LÜFTE ......................................................................................40

GESCHICHTE DER LUFTSCHIFFFAHRT EINE NEUE DIMENSION ..............................................................................54

ERLEBNIS ZEPPELIN NT VISIONEN LEBEN .........................................................................................64

D A S L U F T S C H I F F A L S W E LT I D E E REALITÄT UND UTOPIE ................................................................................70

M AY B A C H Z E P P E L I N D S 8 PORTRÄT EINER LUXUSLIMOUSINE ............................................................78

DAS ZEPPELINDORF IN FRIEDRICHSHAFEN EINE GARTENIDYLLE ....................................................................................82

WOHNEN IM ZEPPELINDORF SCHÖNER WOHNEN VON GESTERN ..........................................................84

INDUSTRIEGESCHICHTE ZUM WOHL DER STADT ..............................................................................86

FAMILIENRUNDGANG DURCH’S MUSEUM AUF ZEITREISE ..............................................................................................90

FÜR LEIB UND SEELE SHOP UND RESTAURANT ............................................................................94 IMPRESSUM .................................................................................................96


CONTENTS

EDITORIAL ......................................................................................................5

COUNT FERDINAND VON ZEPPELIN PIONEER, HERO, ICON ................................................................................10

A H I S TO RY O F S E PA R AT I O N A N D R E U N I F I C AT I O N TECHNOLOGY AND ART .............................................................................16

THE HISTORY OF THE ZEPPELIN MUSEUM TOWN ON THE LAKE ..................................................................................24

THE MUSEUM AND ITS COLLECTIONS SEARCHING, FINDING, COLLECTING ..........................................................30

LZ 129 “HINDENBURG” TITANIC OF THE SKIES .................................................................................40

H I S T O RY O F AV I AT I O N A NEW DIMENSION ....................................................................................54

THE ZEPPELIN NT EXPERIENCE LIVING VISIONS ..........................................................................................64

THE AIRSHIP AS A REVOLUTIONARY IDEA REALTIY AND UTOPIA .................................................................................70

M AY B A C H Z E P P E L I N D S 8 PORTRAIT OF A LUXURY LIMOUSINE .........................................................78

ZEPPELINDORF WORKERS’ VILLAGE FRIEDRICHSHAFEN A GARDEN IDYLL .........................................................................................82

LIFE IN ZEPPELINDORF WORKERS’ VILLAGE IDEAL HOMES OF YESTERYEAR ...................................................................84

INDUSTRIAL HISTORY FOR THE BENEFIT OF THE TOWN ...............................................................86

FA M I LY TO U R A RO U N D T H E M U S E U M TIME TRAVEL ................................................................................................90

FOR BODY AND SOUL SHOP AND RESTAURANT ............................................................................94 IMPRINT ........................................................................................................96



EDITORIAL Have you ever wondered what the museum’s staff do in winter when there are fewer visitors, or on Mondays when the museum is closed?

I

f the answer to this question is yes, then you will find plenty of interesting information in this special edition of Bodensee Magazin on the Zeppelin Museum. Because as well as looking after visitors on the seven days a week we are open during the season, the museum has many other tasks, and an overall picture only emerges if these are taken into consideration. Zeppelin Museum is dedicated to research and science, to collections and the preservation of the past, to documentation and to offering specialist support to scientists and engineers around the world. But it is equally dedicated to education, entertainment and the enjoyment of our visitors. It conveys its subject matter to interested visitors with passion and enthusiasm, telling stories full of tragedy but also of indescribable joy. The museum appeals to all of the senses, making a visit a memorable experience. Whatever the section of the museum, whether on the history of the Zeppelins, the fantastic circumnavigation of the world by the LZ 127 “Graf Zeppelin”, the tragic end of the LZ 129 “Hindenburg” or the “Zeppelin Swarms” by Héctor Zamora, visitors can savour these stories at leisure, while handson activities draw them into the fascinating world of technology and art. Over the last five years, the museum has been redesigned and adapted to modern standards, since the exhibitions in a technology museum in particular should be state-of-the-art. The result is a fascinating “museum for visitors” that moves with the times, much like the innovative town of Friedrichshafen itself, because it can be gradually updated and modernised, section by section. This new concept lends the Zeppelin Museum Friedrichshafen a unique profile that is unparalleled in the international museum world. With its new fresh look, the museum showcases itself as an attractive and innovative institution. The myth of the Zeppelins lives on – all over the world and here in Zeppelin Museum Friedrichshafen! This Bodensee Magazin Spezial Zeppelin Museum presents historically significant and emotional stories that are now being told in the museum, but in a form you can take home with you, in preparation for a visit to the museum, to find out more in-depth information after your visit, or just as an interesting read. This is how colourful, diverse and exciting the museum can be! Immerse yourself in the world of giant airships. Read how passengers spent their days travelling over the ocean on board the famous airships, for example playing the piano, drinking coffee, or dining on exquisite cuisine, and experience how the airships that were up to 245 metres in length were made. A walk through our museum will awaken a desire to travel and guarantees mobility, technology and art! Finally, visitors can look for souvenirs in the museum shop, or find refreshment in the restaurant with its terrace facing the lake and the harbour.

The museum team

EDITORIAL

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„Das Luftschiff zu erfinden und in himmlische Bezirke hochsteigen zu lassen, beladen mit lebenden Passagieren, mit eiligen Postsachen und allerlei Bagage, dies ist schlechthin die Krönung der exakten Wissenschaften und ist wahrscheinlich ein Markstein in der Geschichte der Menschheit.“ Johann Wolfgang von Goethe, 1784

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ZEPPELIN MUSEUM


ZEPPELIN MUSEUM

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FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN

PIONIER HELD IKONE 10

FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN


COUNT FERDINAND VON ZEPPELIN

PIONEER HERO ICON

COUNT FERDINAND VON ZEPPELIN

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1 1 LZ 4 im Juni 1908 2 Ausgebranntes Gerippe von LZ 4 in Echterdingen am 05.08.1908 3 Das württembergische Königspaar als Zuschauer beim Aufstieg von LZ 1,1900 4 Ferdinand Graf von Zeppelin nach 1900 5 Graf Zeppelin, Kapitän Hacker und Dr. Eckener in der Motorgondel von LZ 10, 1911

FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN

LEBENSLINIEN EINER LEGENDE Es war ihm nicht an der Wiege gesungen, dass er einer der größten Luftfahrtpioniere und eine der bekanntesten Persönlichkeiten werden würde: Ferdinand Adolph August Heinrich von Zeppelin wurde am 8. Juli 1838 in Konstanz geboren. Sein Name ist untrennbar verbunden mit den bekannten Starrluftschiffen, die er am Ende des 19. Jahrhunderts zu planen begann und zu den legendären Giganten der Lüfte entwickelte.

Ü

ber 30 Jahre bevölkerten seine Luftschiffe den Himmel, ermöglichten sogar den ersten linienmäßigen Passagierverkehr über den Atlantik. Auch wenn der Passagierdienst von Zeppelinen 1937, nach dem Unglück von Lakehurst, ein Ende fand, die Luftschiffe, die den Namen des Grafen tragen, sind in aller Welt ein Begriff.

Kindheit und Jugend Seine Jugend verbrachte er auf dem nahegelegenen Landgut Girsberg. Frauen spielten eine große Rolle in seinem Leben: Von Seiten der Mutter wuchs den Zeppelins eine gewisse Wohlhabenheit zu, die Schwester Eugenie vertrat die Mutterstelle nach deren Tod, Zeppelins Frau Isabella unterstützte ihn nicht nur finanziell in schwierigen Zeiten. Bereits als Jugendlicher trat er in die Militärakademie ein, war zwischen 1885 und 1890 Gesandter Württembergs in Berlin sowie zeitweise Adjutant des württembergischen Königs und persönlicher Berater von dessen Sohn. Daraus resultierte die dauerhafte Freundschaft des späteren Königs von Württemberg. Zur Luftschifffahrt kam der Graf erst über Umwege.

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FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN

Nach einer durchaus glanzvollen Militärkarriere, schied Zeppelin 1890 unfreiwillig aus. 1891 – mit 52 Jahren, einem Alter, in dem andere sich zur Ruhe setzten – begann er, sich mit dem Projekt eines riesigen Luftschiffes für große Reichweiten und hohe Nutzlasten zu beschäftigen. Schon 1874 hatte er erste Gedanken in sein Tagebuch notiert. Unter dem Eindruck des französischen Erfolgs mit der „La France“ 1884 überwogen Überlegungen zum militärischen Nutzen eines solchen Luftschiffs. Königliche Starthilfe Unterstützung in finanzieller und ideeller Hinsicht fand er in König Wilhelm II. von Württemberg. Er war es auch, der dem Grafen ein Grundstück in Friedrichshafen-Manzell zur Verfügung stellte. Deshalb entstand der Luftschiffbau am Bodensee, in Friedrichshafen. Ohne das Grundstück hätte die Geschichte möglicherweise einen ganz anderen Verlauf genommen. Mit der Gründung der „Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“ legte Graf Zeppelin 1898 den organisatorischen Grundstein für den Bau eines Luftschiffes. Die Suche nach Geld dominierte die Geschichte der


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1 LZ 4 in June 1908 2 The charred skeleton of the LZ 4 in Echterdingen on 5 August 1908 3 The King and Queen of Württemberg watch the LZ 1 lift off,1900 4 Count Ferdinand von Zeppelin after 1900 5 Count Zeppelin, Captain Hacker and Dr. Eckener in the engine gondola of the LZ 10, 1911

COUNT FERDINAND VON ZEPPELIN

LIFE STORY OF A LEGEND Count Ferdinand Adolph August Heinrich von Zeppelin, one of the greatest aviation pioneers and famous throughout the world, was born on 8 July 1838 in Constance. His name is irrevocably linked to the famous rigid airships that he designed in the late 19th century and developed into the legendary airborne giants.

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or more than 30 years, his airships populated the skies and even completed the first scheduled passenger flights across the Atlantic. Although the commercial service came to an abrupt end in 1937 following the Lakehurst disaster, the airships that bear the count’s name are still known the world over.

Childhood and youth Count Zeppelin spent his youth on Girsberg estate near Constance. Women played an important role in his life: From his mother’s family, the Zeppelins had inherited a certain degree of wealth; his sister Eugenie brought him up after their own mother died; and Zeppelin’s wife Isabella supported him in difficult times, not just financially. As a young man, he joined the military academy and was Ambassador of Württemberg in Berlin between 1885 and 1890. He was also adjutant to the king of Württemberg for a time and personal adviser to the latter’s son. As a result, Zeppelin enjoyed a long friendship with the later King of Württemberg.

The count had not always planned to design airships. Following an impressive military career, Zeppelin was forced to quit the service in 1890. In 1891 when he was 52 years old, an age at which most people went into retirement in those days, he became interested in building a giant airship for long distances and heavy loads. Back in 1874, he had drafted some initial ideas in his diary. Impressed by the success of the French with “La France” in 1884, he set himself the goal of designing a similar airship for military use. Royal financial boost Zeppelin enjoyed the financial and creative support of King William II of Württemberg. The king also provided the count with land for his project in the district of Manzell in Friedrichshafen, which is how the airships came to be built in this town on Lake Constance. If Zeppelin had not been given this land, history may well have taken a different course. Count Zeppelin founded the “Society to Promote Aviation” in 1898, establishing an organizational framework for the construction of an airship. The history of Zeppelin airships and the count’s life were overshadowed by

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1 1 LZ 129, Luxusliner der Lüfte – Größenvergleich 2 Gondel von LZ 4 vor der schwimmenden Halle auf dem Bodensee 1908 3 Filmgesellschaft an Bord von LZ 13 Hansa, ca. 1912 4 LZ 6 in Berlin-Tegel – Das Kaiserpaar mit Graf Zeppelin am 29.08.1909

Zeppelin-Luftschiffe und das Leben des Grafen. Für seine erste Firma musste der Graf mehr als die Hälfte des Aktienkapitals aufbringen und riskierte damit sein Vermögen – und das seiner Frau. Mehr als einmal schien alles verloren. Erfolg und Misserfolg lagen eng beieinander, damit einhergehend Bewunderung und Einsamkeit ebenso. Schicksalsjahre Ein großer Erfolg war zweifellos der Aufstieg des ersten Luftschiffs (LZ 1): Unter großer öffentlicher Anteilnahme stieg es am Abend des 2. Juli 1900 unter dem Kommando des 62-jährigen Grafen und des erfahrenen Ballonfahrers Freiherr von Bassus in die Luft und steuerte in Richtung Immenstaad. Die gesamte Fahrt dauerte fast 20 Minuten. Dieses Luftschiff wurde verbessert und stieg noch zweimal auf. Dann musste es aus Geldmangel verschrottet werden. Und so hätte die Idee schon begraben werden müssen, bevor sie richtig zum Fliegen gekommen war, wenn nicht Graf Zeppelin trotz aller Missgeschicke und allen Spotts zäh und beharrlich an seiner Idee festgehalten und weitere Unterstützer gefunden hätte. Trotzdem dauerte es fünf Jahre, bis ein zweiter Zeppelin vom Bodensee aus startete. Pionier, Held und Ikone Der überwältigende Eindruck, den seine riesigen Luftschiffe erzeugten, sowie sein Ruhm als „Herrscher der Lüfte“ halfen Graf Zeppelin bei der Finanzierung seiner Luftschiffidee weiter. Als Schiffsführer teilte er mit der Besatzung Strapazen wie Kälte und Übermüdung. Mit dieser aktiven Rolle entsprach Graf Zeppelin dem damaligen Idealbild vom Luftfahrtpionier, der Theorie und Praxis in sich vereinigte und allen Gefahren trotzte. Damals und heute können sich deshalb die Menschen mit dem Visionär identifizieren. Darin liegt auch das Potenzial, dass er zum Helden, gar zur Ikone werden konnte. Für eine dauerhafte Finanzierung und als Nutznießer seiner Luftschiffe kam für Graf Zeppelin bald nur noch das Militär in Frage. Doch dafür musste sich das Luftschiff bewähren. So legte bereits das dritte Luftschiff (LZ 3) auf

45 Fahrten bis 1913 über 4.000 km zurück. Das Nachfolgeschiff LZ 4 sollte zum Beweis seiner militärischen Tauglichkeit eine 24-Stunden-Fahrt unternehmen. Als der Durchbruch zum Greifen nahe lag, machte die Katastrophe von Echterdingen wieder alle Hoffnungen zunichte: Am 5. August 1908 endete hier die Fahrt von LZ 4 in einem Gewitter mit der kompletten Zerstörung des Schiffes durch Brand. Diese Katastrophe wendete sich zum „glücklichsten aller Unglücke“. Die Bevölkerung in Deutschland zeigte sich nach dem Unglück von Echterdingen solidarisch mit „ihrem“ Grafen und spendete ihm Millionen zur Fortführung seiner Vision. Kaiserliche Anerkennung Ohne diese große Sammelaktion, die erste Crowdfunding-Aktion in Deutschland, hätte das Unglück von Echterdingen das wirtschaftliche Ende der Zeppeline und des Grafen bedeutet. Graf Zeppelin und die Luftschiffe wurden durch diese Spende bekannt im ganzen Land. Sogar der Kaiser nahm Abstand von seinem despektierlichen Urteil über den Grafen („Der Dümmste aller Süddeutschen“) und stattete ihm noch im selben Jahr einen Besuch ab. Die Zeppelinbegeisterung in ganz Deutschland führte zur massenhaften Herstellung von Memorabilien. So tauchten der Graf und sein Luftschiff beispielsweise als Motive auf Besteck, Gedenkmünzen oder Aschenbechern auf. Mit den Mitteln der Spende gründete Graf Zeppelin die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und die Zeppelin-Stiftung. Er wurde zur zentralen Repräsentationsfigur des LZ-Konzerns. Seine Berühmtheit setzte Graf Zeppelin medienwirksam für die Werbung von Zeppelin-Luftschiffen ein. Und er setzte sich vor dem Ersten Weltkrieg neue Aufgaben in der Luftfahrt. Alexander Baumann entwickelte landgestützte Riesenflugzeuge, die ab September 1917 als Bomber über England zum Einsatz kamen. Claude Dornier beauftragte er mit dem Bau von Riesenflugbooten unter weitgehender Verwendung von Leichtmetall. Beide Entwicklungen verfolgte Graf Zeppelin bis zu seinem Tod am 8. März 1917 intensiv. Unter großer Anteilnahme wurde er zu Grabe getragen. Ursula Zeller n

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FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN


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1 LZ 129, luxury liner of the skies – relative size 2 The gondola of the LZ 4 outside the floating hangar on Lake Constance, 1908 3 Film crew aboard the LZ 13 Hansa, approx. 1912 4 LZ 6 in Berlin-Tegel – The imperial couple with Count Zeppelin on 29 August 1909

financial difficulties. When he set up his first company, Zeppelin had to contribute more than half of the share capital, risking his entire assets – and those of his wife. More than once it seemed that everything was lost. Success and failure were never far apart, together with the admiration and loneliness associated with them. Fateful years The launch of Zeppelin’s first airship in 1900 was undoubtedly a great success: Watched by large crowds and under the command of the 62-year-old count and the experienced hot air balloonist Baron von Bassus, it rose into the skies on the evening of July 2 heading for Immenstaad. The entire journey lasted almost 20 minutes. After some modifications, this airship took off twice more before it had to be destroyed for lack of funding. Count Zeppelin’s idea would have foundered before even getting off the ground if he had not persistently clung to his invention and found further supporters, despite his misfortunes and the scorn poured on him. Nevertheless, it took five years before a second Zeppelin was ready to take off from Lake Constance. A pioneer, hero and icon The overwhelming impression that the gigantic airships created, along with his reputation as a “ruler of the skies”, helped Count Zeppelin to obtain funding for his airships. He piloted his own airships and shared the hardships of flying, such as the cold temperatures and exhaustion, with his crew. By playing this active role, Count Zeppelin corresponded to the prevailing ideal of an aviation pioneer, someone who embodied theory and practice and defied all danger. This is why people both then and now identify with this man and his vision. It is also why he is seen as a hero, or even an icon. Count Zeppelin soon saw the military as his only hope of obtaining permanent funding and a beneficiary for his airships. But to gain its support, his airship had to prove its worth. The third airship, the LZ 3, had already covered more than 4,000 km on 45 trips by 1913. Its successor, the LZ 4, had

to undertake a 24-hour trial flight to prove that it was suitable for military use. Just as the breakthrough was in sight, the catastrophe in Echterdingen once again dashed all hopes: On August 5, 1908, the LZ 4 was forced to land in a storm, and the airship was completely consumed by fire. In what later became known as the “miracle of Echterdingen”, the German population showed their solidarity with “their” count and donated millions to help him fulfil his vision. Imperial recognition These generous donations – which possibly constituted the first crowdfunding campaign in Germany – saved the airships and the count from financial ruin following the accident in Echterdingen. This fund-raising effort made Count Zeppelin and his airships famous all over Germany. Even the German Emperor, whose had previously been contemptuous of the count (“The dumbest of all South Germans”), changed his opinion and paid him a visit the same year. “Zeppelin mania” spread throughout Germany, resulting in the mass production of souvenirs: The count and his airship appeared, for example, on cutlery, commemorative coins and ashtrays. With the money from the donations, Count Zeppelin set up his company Luftschiffbau Zeppelin GmbH and the Zeppelin Foundation, becoming the central figurehead of the LZ Group. Count Zeppelin also used his fame to advertise Zeppelin airships. At the start of World War I, he set his sights on new aviation projects: He entrusted Alexander Baumann with the task of designing land-based “R-planes”, or giant aircraft, deployed as bombers over England from September 1917, and he commissioned Claude Dornier to build giant seaplanes mainly using lightweight alloys. Count Zeppelin followed both developments closely until his death on 8 March 1917. His funeral was attended by large crowds. Ursula Zeller n

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DIE GESCHICHTE DES ZEPPELIN MUSEUMS

STADT AM SEE


THE HISTORY OF THE ZEPPELIN MUSEUM

TOWN ON THE LAKE


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1 Friedrichshafen 1869 2 Friedrichshafen 1912 3 Friedrichshafen 1938

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AM ANFANG WAR

DIE IDEE Die Anfänge des Zeppelin Museums reichen bis ins Jahr 1869 zurück. Damals machte der ein Jahr zuvor gegründete Verein für die Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung seine der Kunst und Kultur des Bodenseeraums und Oberschwabens gewidmeten Sammlungen in Friedrichshafen erstmals öffentlich zugänglich.

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ie Räumlichkeiten waren wenig attraktiv: Angemietete Zimmer in einem Privathaus oder in einem Hotel waren die ersten Anlaufstellen für geschichtsinteressierte Laien. Es gab Naturalien, Mineralien, Münzen, Bücher, Karten und Kunstwerke zu sehen, die eine Aussage zur Geschichte des Bodenseeraumes machen konnten. Die historische Forschung steckte noch in den Kinderschuhen und allzu gern wurden Ausstellungsstücke herangezogen, um eine „vaterländische Gesinnung“ zu fördern. Das Interesse blieb aber bestehen und die wachsende Sammlung rief förmlich nach einem eigenen Gebäude. 1912 stellte die Stadt Friedrichshafen das nicht mehr genutzte Kameralamt in der Karlstraße zur Verfügung. Sogar ein Zep-

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GESCHICHTE DES MUSEUMS

pelin-Kabinett wurde eingerichtet, um die aktuellen, industriegeschichtlichen Ereignisse zu dokumentieren. So entstand das Städtische Bodenseemuseum und entwickelte sich schon in den 1920er Jahren zu einem empfohlenen Ziel für Bodenseetouristen. 1927 verkaufte der Verein schließlich seine Sammlungen an die Stadt Friedrichshafen. Parallel dazu entstand auf dem Werksgelände der Luftschiffbau Zeppelin GmbH ein Werksmuseum, in dem die technische Weiterentwicklung der Zeppelin-Luftschiffe anschaulich vermittelt wurde. Anfangs noch in den Firmengebäuden untergebracht, eröffnete 1938 ein neben dem damaligen Werkseingang errichtetes, 1000 qm großes eigenständiges Museumsgebäude. Damit fand die Geschichte der Luftschifffahrt ein angemessenes Domizil.


1 Friedrichshafen in 1869 2 Friedrichshafen in 1912 3 Friedrichshafen in 1938

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IN THE BEGINNING WAS

THE IDEA The Zeppelin Museum dates back to 1869, when the “Association for the History of Lake Constance and its Surroundings”, founded a year previously in Friedrichshafen, presented its collections of art and cultural artefacts in the Lake Constance region and Upper Swabia to the public for the first time.

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ooms were initially rented for the exhibition in private homes or hotels, which did not do the pieces justice. These included natural history objects, minerals, coins, books, maps and artworks that shed light on the history of the Lake Constance region. Historic research was still in its infancy, and exhibits were often displayed with the aim of promoting patriotic sentiment.

But interest in the growing collection persisted and it soon needed its own building. The town of Friedrichshafen provided space in 1912 in its Comptroller’s Office in Karlstrasse, which was no longer in use. A Zeppelin Cabinet was even installed to document the fascinating events that were shaping industrial history in that era. The collection was renamed the

“Städtisches Bodenseemuseum” (Municipal Lake Constance Museum), and became a popular attraction for tourists to the region as early as the 1920s. The association sold its collections to the town of Friedrichshafen in 1927. At the same time, a museum was established on the factory grounds of Luftschiffbau Zeppelin GmbH, which provided information on the technical progress of Zeppelin airships. It was initially housed in company buildings, but moved in 1938 to a new, separate museum building with 1000 square metres of space adjacent to the former factory gates. The history of the airship had now found an adequate home.

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4 Friedrichshafen 1945 5 Friedrichshafen 1960 6 Friedrichshafen 2012

Das Video zur Stadt am See ist auf youtube zu finden: www.youtube.com/watch?v=xJVSidgkyao

„Mächtige Kräfte erschüttern und gestalten sie um, unsere Welt, und die brennende Frage unserer Zeit lautet, ob wir den Wandel zu unserem Freund statt zu unserem Feind machen können.“ Bill Clinton, amerik. Politiker, 42. Präs. d. USA (1993-2001)

Beiden Häusern setzten die Bomben des Zweiten Weltkriegs ein jähes Ende: Sie wurden wie die Altstadt Friedrichshafens in Trümmer gelegt. Die Bestände des Städtischen Bodenseemuseums waren mitsamt dem Inventar fast vollständig verloren. Die Sammlungen der Luftschiffbau Zeppelin GmbH blieben heil, da sie ausgelagert waren. Diese Bestände wurden jedoch bei Kriegsende von den französischen Besatzungstruppen beschlagnahmt und als Reparation nach Paris verbracht.

Kunstsammlung der Stadt und die Objekte des ehemaligen Werksmuseums der Firma Zeppelin waren damit erstmals vereint. Ab da stiegen die Besucherzahlen. 1963 waren es schon 14.000 Besucher pro Jahr und 1981 fanden über 86.000 Besucher den Weg ins Friedrichshafener Museum. 1985 konnten diese Räumlichkeiten umgebaut und für die wachsende Besucherzahl attraktiver gestaltet werden. Ab 1987 stieg die Zahl der Besucher auf mehr als 100.000 pro Jahr.

Mit dem Neubau eines Rathauses sah die Stadt Friedrichshafen die Möglichkeit, einen Museumstrakt anzugliedern. Neu angekaufte Kunstwerke aus dem Bodenseeraum bildeten die erste Ausstellung zur Eröffnung 1957. 800 qm standen nun für Werke von der Gotik bis zur Klassischen Moderne zur Verfügung. Damit war erstmals in der Kunstsammlungspolitik der Stadt eine Hinwendung zur Gegenwart vollzogen.

Diesem Ansturm war der Museumsflügel im Rathaus auf Dauer nicht gewachsen. So entstand die Idee für einen Neubau. Ende der 80er Jahre bot sich die Möglichkeit, den 1933 in Betrieb genommenen Hafenbahnhof von der Deutschen Bundesbahn zu erwerben. Die Stadt übernahm mit maßgeblicher finanzieller Hilfe des Freundeskreises zur Förderung des Zeppelin Museums den Umbau und die Neupräsentation der Bestände. Seit 1996 stehen nun im neu gestalteten Hafenbahnhof 4.000 qm Ausstellungs- und Museumsfläche zur Verfügung. Das Museum, inzwischen eine GmbH mit den Gesellschaftern Stadt Friedrichshafen und Freundeskreis, änderte seinen Namen in Zeppelin Museum – Technik und Kunst. Seither kann es seine mehr als 250.000 Besucher pro Jahr angemessen empfangen.

Etwas über 3.000 Besucher zählte das neue Museum im ersten Jahr. Zu Anfang fehlte die Zeppelingeschichte noch. Erst 1960 kam ein Großteil der nach Frankreich verlagerten Zeppelinsammlung nach Friedrichshafen zurück und bezog den vierten Stock des Museumsflügels im Rathaus: Die

Heike Vogel, Ursula Zeller n

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GESCHICHTE DES MUSEUMS


4 Friedrichshafen in 1945 5 Friedrichshafen in 1960 6 Friedrichshafen in 2012

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“Profound and powerful forces are shaking and remaking our world. And the urgent question of our time is whether we can make change our friend and not our enemy.” Bill Clinton, American politician, 42nd President of the USA (1993-2001)

Both museums were hit by bombs in the Second World War and reduced to ruins along with the rest of Friedrichshafen’s historic centre. The collections of the municipal museum were almost completely destroyed, while those of the airship museum survived intact because they had been moved to a safe location. After the war, however, the French occupying forces confiscated the exhibits and took them to France as reparations for war losses. When a new town hall was built, the town of Friedrichshafen took the opportunity to incorporate a museum wing. The first exhibition at the museum’s grand opening in 1957 comprised newly acquired artworks from the Lake Constance region. It offered 800 square metres of space for works of art from Gothic to Classic Modernism. From then on, the town shifted the focus of its collections from exclusively showing historic art to including contemporary works as well. More than 3,000 visitors came to the new museum in its first year. The history of the Zeppelin was not displayed in the museum initially because France did not return a large part of the Zeppelin collection to Friedrichshafen until 1960. It was then accommodated on the 4th floor of the museum wing in the town hall. The municipal art collection and the exhibits from Zeppelin’s former factory museum

were now united for the first time. From then on, more and more visitors came to the museum in Friedrichshafen. In 1963, it attracted 14,000 visitors, but by 1981 the number had soared to over 86,000. In 1985 the rooms of the museum were redesigned to make the exhibits more attractive for the growing number of visitors, which passed the 100,000 mark after 1987. The museum wing of the town hall was no longer large enough to accommodate such crowds in the long term, so a decision was made to build a new museum. In the late 1980s, the town had the opportunity to purchase the old harbour railway station, originally opened in 1933, from the Deutsche Bundesbahn. With substantial funding from the Association of the Friends of the Zeppelin Museum, the town took on the task of converting the building and rearranging the collections. The converted station building opened in 1996 with 4,000 square metres of exhibition space. The museum, which was reformed as a limited company with the town of Friedrichshafen and the Association of Friends as partners, changed its name to Zeppelin Museum – Technology and Art. The museum now welcomes more than 250,000 visitors a year. Heike Vogel, Ursula Zeller n

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AUF ZEIT REISE FAMILIENAUSSTELLUNG IM ZEPPELIN MUSEUM

Luftschiffe haben mit Reisen zu tun. Dafür ist ein Koffer unerlässlich. An der Museumskasse gibt es deshalb Mini-Koffer für Kinder zu kaufen, mit dem sie auf die Reise durchs Museum gehen können ...

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RUNDGANG


FA M I LY E X H I B I T I O N I N T H E Z E P P E L I N M U S E U M

TIME TRAVEL Airships have a lot to do with traveling. And to travel you need a suitcase. At the ticket desk, a mini suitcase is available for children, which they can take with them on their “journey” through the museum.

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KINDER UND GIGANTEN IN BEWEGUNG

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ie Koffer füllen sich im Laufe des Museumsrundgangs mit Faksimile-Drucken, Foto- und Aufgabenkarten. So können Eltern und Kinder gemeinsam durch die Ausstellung gehen und die Kofferkarten bieten immer einen Anlass zum gemeinsamen Gespräch. Denn sie beziehen sich direkt auf die ausgestellten Gegenstände. Der kleine Koffer mit Inhalt bietet aber auch nach dem Museumsbesuch eine willkommene Gelegenheit, sich Zuhause mit dem Zeppelin Museum – Technik und Kunst zu beschäftigen. Besonders attraktiv für junge und ältere Forscher sind die Fragen „Wie kommt ein Luftschiff in die Luft?“, „Wie bewegt es sich vorwärts?“, „Wie kommt es wieder herunter?“ – Antworten finden die Forscher im Ausstellungsbereich „Auftrieb, Antrieb, Aerodynamik – Giganten in Bewegung“. An Experimentierstationen testen die Besucher jeden Alters, was es mit dem statischen und dem dynamischen Auftrieb auf sich hat oder warum eine Tropfenform strömungsgünstiger ist als eine Kugelform. Was passiert eigentlich in einem Motor, um die Antriebswelle und damit auch den Pro-

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RUNDGANG

1 Kinder in der Abteilung Auftrieb, Antrieb, Aerodynamik – Giganten in Bewegung 2 Blick auf Getriebe und Propeller 3 Kinder testen die Leichtigkeit eines Alu-Luftschiffgerippeträgers 4 Kinder probieren, wie viel 1m³ Helium im Ballon tragen kann 5 Auf den Spuren einer mittelalterlichen Magd

peller zu bewegen? Wie ist es möglich, mit Zahnrädern, die zu Getrieben zusammengesetzt sind, einen Propeller auch rückwärts laufen zu lassen? All diese Fragen werden beantwortet: durch praktisches Tun, Originalexponate und Repliken zum Anfassen. So erfahren die Besucher beispielsweise auch, wie sich eine Gaszelle oder die Hülle des Zeppelin NT anfühlt. Wer in ein Thema tiefer einsteigen und beispielsweise genau nachvollziehen möchte, woher das Aluminium als Baumaterial für Luftschiffgerippe herkommt und wie es gewonnen wird, holt sich fundierte Informationen am Computer. Vor dem Großfoto der Führergondel von LZ 127 fühlen sich alle Besucher wie ein Luftschiffkapitän oder ein Steuermann und ganz nebenbei erfahren sie, welche technischen Geräte zum Steuern eines Luftschiffes nötig waren und wie sie funktionierten. In einer Leseecke laden gemütliche Sitzsäcke zum Schmökern in Büchern zur Luftfahrt oder einfach zum Ausruhen und Nachdenken und Diskutieren über die „Giganten in Bewegung“ ein. Heike Vogel n


CHILDREN AND GIANTS IN MOTION

1 Children in the section “Buoyancy, Propulsion, Aerodynamics – Giants in Motion” 2 Transmissions and propellers 3 Children test how light an aluminium beam of the airship framework weighs 4 Children try out how much the baloon with 1 m3 of helium can carry 5 Following a maid from Medieval times

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s they walk through the exhibition, they can fill the suitcase with facsimile prints, photographs and action cards. This allows parents and their children to enjoy the exhibition together while the cards in the suitcase provide plenty of topics to talk about, because they refer directly to the exhibits on display. When they get home, the miniature suitcase and its contents provide a welcome opportunity to relive the highlights of the family’s visit to the Zeppelin Museum – Technology and Art. How does an airship get airborne? How is it propelled forwards? How does it come down again? Questions such as these are particularly appealing to explorers of all ages. The new exhibition section “Buoyancy, Propulsion, Aerodynamics – Giants in Motion” provides the answers. At experimental stations around the exhibition, visitors can learn about static and dynamic buoyancy and why a teardrop is more aerodynamically efficient than a sphere. What actually takes place in an engine to move the drive shaft and thus the propeller? How can cog wheels assembled into gears

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make a propeller run in reverse? Answers to all these questions can be found with the help of hands-on activities, original exhibits and replicas. For example, visitors can experience what a gas cell or the skin of the Zeppelin NT feels like. For visitors who want to delve deeper, for instance, to understand where the aluminium used to make the ribs of the airship comes from and how it is extracted, more detailed material is available on computers in the exhibition. Standing in front of the large-scale photograph of the nacelle of the LZ 127, visitors can experience what it was like to be the captain or cox of an airship, and discover what technical equipment was necessary to steer an airship and how it worked. A reading corner with cosy beanbag chairs is the ideal place to browse through books on aviation, or simply to have a rest and think or talk about the “Giants in Motion”. Heike Vogel n

C I RC U I T

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SHOP SHOP Tel. +49 (0)7541 3801-0 shop@zeppelin-museum.de www.zeppelin-museum.de/museumsshop.html ÖFFNUNGSZEITEN RESTAURANT Di. bis Sa. ab 10 Uhr, durchgehend warme Küche bis 21.30 Uhr So. und Mo. von 10 bis 18 Uhr, durchgehend warme Küche bis 16 Uhr


RESTAURANT

SHOP Phone +49 (0)7541 3801-0 shop@zeppelin-museum.de www.zeppelin-museum.de/online-shop.html RESTAURANT OPENING HOURS Tues. to Sat. from 10 am, warm meals served until 9.30 pm Sun. and Mo. from 10 am to 6 pm, warm meals served until 4 pm


ISBN 978-3-944741-04-8 Bodensee Magazin Spezial – Zeppelin Museum Friedrichshafen ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH mit Sitz in Konstanz. Copyright für Texte und Bilder liegen beim Zeppelin Museum Friedrichshafen bzw. den angeführten Partnern

Redaktion

Bildnachweise

Ursula Zeller Sabine Ochaba Ewa Wojciechowska Gabriele Schindler Thomas Willauer Nathalie Peter Jasmin Hummel

Labhard Medien GmbH

Autoren

Max-Stromeyer-Stra.e 116 D-78467 Konstanz Tel.: +49 (0) 7531 9071-0 Fax: +49 (0) 7531 9071-31 verlag@labhard.de www.labhard.de

Jürgen Bleibler Andrea Fischer Frank-Thorsten Moll Sabine Mücke Sabine Ochaba Heike Vogel Barbara Waibel Claus Werner Ursula Zeller

Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Seiten: 38, 45, 46, 49, 50, 51, 52, 80, 81, 90, 92, 93, 95 Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Friedrichshafen, Seiten: 1, 2, 3, 4 (Angelika von Braun), 8, 9, 10 (Bearbeitung Rolf Späth), 11, 12, 13, 14, 15, 39, 40, 41, 42, 43, 46, 47, 48, 50, 51, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 75, 87, 88, 96 (Angelika von Braun) Myrzik, Seiten: 2, 3, 5, 14, 22, 24, 25, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 44, 45, 49, 51, 53, 82, 83, 84, 85, 90, 91, 93 Achim Mende, Seiten: 2, 64, 65 Michael Häfner, Seiten: 6, 7, 66, 67, 68, 69, 86, 89 Katja Bode, Seiten: 3, 94, 95 Rolf Späth, Seiten: 2, 10 (Bearbeitung des Fotos aus dem Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Friedrichshafen) Matias Bechtold, beier + wellach projekte, Seiten: 26, 27, 28, 29 Architectura Virtualis GmbH, Seite: 52 Lighter-Than-Air-Society Collection/University of Akron Archives, Seiten: 3, 70, 71 Gustav Mesmer Stiftung, Seiten: 3, 76, 77 Stefan Hartmaier, Seiten: 3, 77 Titelseite, Fotomontage: Reinhard Schmid, Michael Häfner, Helga Stützenberger Zitate: Seiten 6 und 8 aus dem Buch „Spazierfahrt in der Luft. Literarische Zeppelinaden.“ Klöpfer, Meyer und Co. Verlagsgesellschaft mbH, Tübingen; herausgegeben von Franz Hoben

Geschäftsführung

Thomas Willauer (V.i.S.d.P. ) twillauer@labhard.de Gabriele Schindler gschindler@labhard.de

Art Director, Layout

Helga Stützenberger

Projektleitung und Konzeption

Übersetzungen

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Claire Gordon-Kühl info@gordon-kuehl.de Vertrieb

Katharina Schlude kschlude@labhard.de Druck

Brühlsche Universitätsdruckerei Gießen Auflage

20.000 Exemplare 96

IMPRESSUM

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