1 minute read

Pilotprojekt zu digitalem Schülerausweis gestartet

edu.digicard

Die edu.digicard dient nicht nur als Ausweis, sondern mit dem digitalen Schülerausweis lassen sich auch Bücher in Schulbibliotheken ausleihen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind in Planung.

Die Digitalisierung erfasst schon heute fast alle Lebensbereiche. Sie ist die größte Veränderung des Wirtschaftens, des Arbeitens und der Kommunikation. Sie stellt insbesondere auch den Bildungssektor vor große Herausforderungen, denn von den fachlichen Inhalten bis hin zur Art und Weise der Vermittlung braucht es ein Umdenken. In der Digitalisierung liegt aber auch enormes Potenzial für das Bildungswesen. Gefragt sind nun strategische und planerisch Vorgaben für das gesamte Schulsystem um aus den Möglichkeiten, die sich ergeben, den größten Nutzen zu ziehen.

Daher hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bereits im Jahr 2018 mit den Arbeiten an einem Masterplan für Digi- talisierung in der Bildung begonnen. Bis 2024 soll im Zuge dieses Projekts nun auch der Schülerausweis digital werden. Die sogenannte edu.digicard soll aber nicht nur als Ausweis dienen. Bildungsminister Polaschek nannte den digitalen Schülerausweis den "nächsten Meilenstein in der Digitalisierung unseres Schulsystems". Nach der Ausstattung der Schüler mit Laptops und Tablets und der Einführung des dazugehörigen neuen Pflichtfachs "Digitale Grundbildung" ab der fünften Schulstufe soll nun die Schulverwaltung durch zeitgemäße Anwendungen vereinfacht werden. Schritt für Schritt soll diese durch Digitalisierung nicht nur schneller, sondern auch effektiver werden, indem bürokratische Prozesse optimiert werden. Zudem sollen noch in diesem Jahr 100 Prozent aller Bundesschulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Auch als Altersnachweis nutzbar

Über 90 Prozent aller Jugendlichen haben bereits ein Smartphone und nutzen dieses etwa auch als Fahrausweis. Da ist es ein sinnvoller und logischer Schritt, zukünftig auch den Schülerausweis digital anzubieten. Wie Erwachsene würden auch Schüler seltener ihr Handy vergessen als ihre Geldbörse. Dieser Digitalisierungsschritt ist deshalb zusätzlich eine "praktische Lösung“. Genutzt werden kann er wie bisher als Altersnachweis, für die Schülerfreifahrt oder um Vergünstigungen zu bekommen.

Der digitale Schülerausweiß edu.digicard ist ein großer Schritt in Richtung smarte Schule der Zukunft und ist das erste offizielle Schuldokument, das ständig digital abrufbar sein soll.

Die Vorteile des neuen Ausweises sind vielfältig. So wird es damit möglich sein, Bücher in den Schulbibliotheken auszuleihen – und bei Schulausflügen soll er als alleinige Identifikation genügen. Weitere Kooperationsmöglichkeiten sind aktuell noch in der Prüfung. Aus technischer Sicht wäre es etwa auch möglich, den digitalen Ausweis mit Karten der Verkehrsbünde zu synchronisieren.

Voraussetzungen für die edu.digicard

Um den digitalen Ausweis nutzen zu können, benötigt das Kind neben einem aktuellen Foto auch eine Handysignatur oder ID Austria. Laut Ministerium gibt es an Pilotschulen dazu bereits einige Lehrer, die berechtigt sind, solche zu vergeben. Außerdem wird ein Ausweis benötigt, beispielsweise ein Reisepass oder ein Personalausweis. Dann geht es schon zur Registrierung, die durchschnittlich weniger als fünf Minuten dauern soll.

Ein Pilotversuch mit 65.000 Schülern soll bereits im Juni 2023 starten. 2024 soll das Projekt abgeschlossen sein.

This article is from: