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DAS NEUE BGK

Die Aus- und Weiterbildung für Kader und Spezialisten/-innen der Schweizer Polizeien steht vor einem wegweisenden Umbruch: Erworbene Bildungsleistungen sollen in Zukunft angerechnet, zu jedem Abschluss ein Anschluss geboten werden. Durch eine umfassende Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung sollen individuelle Bildungswege möglich und Laufbahnen attraktiver werden.

Logische Fortführung des BGK 2020

Das neue BGK knüpft direkt an das BGK 2020 an, in dessen Rahmen die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) dem SPI bereits 2016 den Auftrag zur Harmonisierung und Optimierung der Aus- und Weiterbildung von Kadern und Spezialisten/-innen erteilt hatte.

Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung

Die Zukunft des Berufsfelds Polizei birgt viele Herausforderungen. Während sich einige davon bereits heute klar abzeichnen und benennen lassen, lassen sich andere nur erahnen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich zunächst mit allen möglichen Zukunftsszenarien und Entwicklungen intensiv auseinanderzusetzen. Nur so wird es gelingen, das Bildungsangebot für Kader und Spezialisten/-innen auf die Anforderungen, Bedürfnisse und Gegebenheiten der Zukunft abzustimmen.

Auf diesem Fundament aufbauend wird das Projekt folgende Prozesse anstossen:

– eine Abstimmung der Führungsausbildung der verschiedenen Stufen I, II und III;

– eine Abstimmung weiterer Themenbedürfnisse im Bereich der Spezialisierung;

– eine Harmonisierung aller Angebote über die Sprachgrenzen hinweg.

Gleichzeitig sollen in einem zweiten Umsetzungsprojekt – unter Einbezug der seit 2016 gemachten Erfahrungen – zusätzlich folgende Fragestellungen bearbeitet werden:

– Inwiefern sind Governance und Entscheidungsfindung in den Kommissionen noch zeitgemäss? Welche Anpassungen sind notwendig? Wie kann die Zusammenarbeit mit weiteren Bildungsinstitutionen gefördert werden?

– Welche Bildungskooperationen mit weiteren Partnern der öffentlichen Sicherheit sind sinnvoll und in Zukunft anzustreben bzw. zu fördern?

FORTSETZUNG DES UMFASSENDEN REFORMPROJEKTS

Steigerung der Attraktivität und Aufwertung des Polizeiberufs

Welches Entwicklungspotenzial bietet sich einem Polizisten oder einer Polizistin nach erfolgter Ausbildung? Wie lässt sich die Attraktivität des Berufsbilds Polizist/-in erhalten oder sogar steigern? Welche Perspektive hat eine langjährige Kadermitarbeiterin oder ein praxiserfahrener Spezialist? Viele Korps sehen sich heute mit dem Verlust von bewährten Führungskräften konfrontiert und suchen nach Lösungen, um diesen Tendenzen etwas entgegenzusetzen. Das neue BGK soll Entwicklungsmöglichkeiten in diese Richtung aufzeigen, indem z. B. das Aus- und Weiterbildungssystem für alle Kader und Spezialisten/-innen modularisiert und die Möglichkeit einer Anschlussweiterbildung gewährleistet wird. Letztendlich soll der Beruf mehr Wertschätzung erhalten.

Zusammenfassend geht es also um:

– die ganzheitliche Abbildung einer durchgängigen Laufbahn für Kader und Spezialisten/-innen;

– die Berücksichtigung der persönlichen Arbeitssituation in Bezug auf die jeweilige Tätigkeit und die eigenen Entwicklungsabsichten;

– eine schweizweite Harmonisierung bzw. eine Integration der Bildungsangebote ins bewährte duale Bildungssystem;

– die Sicherstellung einer hohen Modularität der Bildungsangebote mit garantierter und übertragbarer Anrechenbarkeit (ECTS);

– das Gewährleisten bzw. Erhöhen der Attraktivität der Polizei als Arbeitgeberin.

Von der Polizei, für die Polizei

Der Vorstand der KKPKS, der Stiftungsrat des SPI, die Kommission für Doktrin und Ausbildung (KDA) der KKPKS, die Arbeitstagung II-21 der KKPKS, die PolKom der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) sowie der Vorstand der KKJPD haben die Anträge und den Zeitplan einstimmig zur weiteren Bearbeitung freigegeben.

Der Direktor des SPI wurde mit der Gesamtleitung des Projekts beauftragt. Die operative Projektleitung setzt sich zusammen aus zwei Vertretern der KKPKS (Philippe Allain, Kommandant der Kantonspolizei Freiburg, und Christian Brenzikofer, Kommandant der Kantonspolizei Bern), sowie Stefan Aegerter, Direktor des SPI. Die koordinative Leitung wird von Marlis Jacot-Guillarmod, neue Vizedirektorin und Stabschefin des SPI, sowie Anojen Kanagasingam, Leiter der Geschäftsstelle OdA Polizei, sichergestellt.

Die Projektleitung spiegelt ihre Arbeit ausserdem dem Projektausschuss unter dem Vorsitz von Alain Ribaux, Vertreter der KKJPD und Präsident der PolKom, unterstützt von einer Vertreterin und einem Vertreter aus dem Stiftungsrat des SPI (Johanna Bundi Ryser, Präsidentin des VSPB, und Kommandant Roberto Torrente, SVSP) sowie von zwei Vertretern der KKPKS (Reto Cavelti, Kommandant Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, und Pascal Luthi, Kommandant Kantonspolizei Neuenburg).

Eine wichtige Funktion nimmt weiterhin der Begleitausschuss (BAPL) wahr. Bei dessen Zusammensetzung wurde besonders darauf geachtet, dass dieser optimal die schweizerische Vielfalt der Polizeilandschaft widerspiegelt, was sich bereits beim BGK 2020 sehr bewährt hat.

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