business im Breisgau

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Wir t scha f t

August 2016 Ausgabe Nr. 11 gratis

Neuer Fitnesstempel in Denzlingen

Neideck und das 190-Millionen-Loch Warum mit der Entschuldung von Freiburg nun erst mal Schluss ist Energie

Standortpolitik

Brexit

30 Jahre Ă–kostrom in SĂźdbaden

Am Innenstadt-Barometer scheiden sich in Freiburg die Geister

Vertrauensverlust bei IHK-Betrieben



Editorial

Irre Briten, kriminelle Frauen Betrug, Schwindelei und Abzocke

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Foto © ns

er Brexit ist das erste Thema, das die Medien zu einer Atempause bei der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise gezwungen hat. Der beschlossene Austritt aus der Europäischen Union gerät derweil immer mehr zur Farce, wenn die Wortführer sich mit eingekniffenem Schwanz vom Acker machen, anstatt Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Die IHK Südlicher Oberrhein hat in einer Blitzumfrage mal ihre Betriebe gefragt, welche Folgen der Brexit haben werde. Ein Ergebnis: Die eigene Geschäftslage wird sich nicht groß beeindrucken lassen. Die meisten wappnen sich jetzt schon für die Zeit nach dem Ausstieg. Aus ist das Verfahren zwischen dem ehemaligen Hauptgeschäftsführer Johannes Burger und der Handwerkskammer Freiburg (HWK). Die Kammer zog vor Gericht den Kürzeren, muss ordentlich Gehalt nachzahlen und wird noch einmal kräftig draufpacken müssen, damit das immer noch bestehende Arbeitsverhältnis beendet werden kann. Eine sehr teure Trennung vom einstigen Repräsentanten der Kammer. Teuer wird’s auch für einen Hersteller von Betonfertigteilen aus dem Landkreis Emmendingen. Weil die Geschäftsführerin über Jahre hinweg mehr als 100 Arbeitnehmer als

selbstständige Subunternehmer beschäftigt – und damit keine Sozialbeiträge eingezahlt – hatte, muss sie nun drei Millionen Euro an die Rentenversicherungsträger und 500.000 Euro Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen. Auf die Schliche gekommen war der Frau das Hauptzollamt in Lörrach, das Ende Mai die Firmenzentrale durchleuchtet hatte. Sind es meistens Männer, die vor Gericht auftauchen, waren es in jüngster Zeit auch zwei weitere Frauen, die es in die Schlagzeilen schafften: Erst kassierte eine Buchhalterin der Freiburger Stadtverwaltung eine zweijährige Bewährungsstrafe, weil sie sich 273.000 Euro aus der Stadtkasse erschwindelt hatte, nun saß die Buchhalterin einer kleinen Internetfirma vorm Kadi, weil sie 372.000 Euro veruntreut hatte. Die 55-Jährige hat ihren Arbeitgeber fast in den Ruin getrieben. Auch sie bekam zwei Jahre auf Bewährung und muss 100 Stunden gemeinnützig arbeiten – hoffentlich nicht in der Zahlstelle einer sozialen Einrichtung. Wir wünschen anregende Lektüre.

Herzlichst, Ihr Lars Bargmann Chefredakteur 5 Anzeige

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Inhalt Titel

Böse Überraschung: Der Freiburger Finanzbürgermeister Otto Neideck rechnet bis 2018 ein Minus von 190 Millionen Euro in der Stadtkasse. An der verpönten Neuverschuldung geht deswegen wohl kein Weg vorbei. Die Flücht-

Unternehmen

Warum das JobRad aus Freiburg bundesweit so erfolgreich ist

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linge und steigende Ausgaben vor allem im Sozialhaushalt seien an der Misere schuld. Kritik gibt es von der Opposition. Millionenschwere Prestigeobjekte würden gehen, für wichtigere sei kein Geld da. 6 -7 Der Freiburger Steuerberater Erik Herr über Verlustvorträge und Unternehmensbewertungen

Der Bauverein legt starke Zahlen vor 15

weiter / Richtfest beim Motel One am Siegesdenkmal / Familienheim Freiburg verdreifacht ihren Gewinn / Arbeitsmarkt in Südbaden weiter robust / Life Food will 20 Millionen Euro investieren / ebmpapst mit Rekordumsatz 24-29

Unternehmen

Gewerbegebiete

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Genossenschaften

Geschäftsideen

Über die Gründung einer Ökostrom-Firma kurz nach dem GAU von Tschernobyl 16-17 Der EuroAirport investiert kräftig in seine Infrastruktur 18 Die Schallstädterin Mona Schütt reüssiert mit Omas alter Garderobe 8

Innovative Firmen in Nord und Hochdorf / Green Industry Park 30-33

Automarkt

Fitnessbranche

Innenstädte

Studie zur Freiburger City: Kunden und Händler kritisieren Parkplatzmangel 10 Dieselgate zum Trotz: Südbadens Autohändler merken keinerlei Einbrüche / Preise für Tabor und Santo 34-35

Stadtentwicklung

Südbadens Kommunen ringen um neue Baugebiete: In Emmendingen gibt es jetzt den ersten Bürgerentscheid 12-13

Expertenmeinung

Der Freiburger Wirtschaftsprüfer Mathias Hecht über die umstrittene Reform der Erbschaftssteuer 14

In Denzlingen entsteht mit dem Verso ein neuer Fitness-Tempel der Rückgrat-Gruppe 20-23

Menschen und Meldungen Hanna Böhme wird neue FWTM- Chefin. Ihr Vorgänger macht trotzdem

Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Neunlindenstr. 35, 79106 Freiburg fon: 0761-292 70 60 | fax: 0761-292 70 61 bargmann@chilli-freiburg.de www.business-im-breisgau.de

Südbadische Unternehmen wappnen sich für die Zeit nach dem Brexit 36

Fakten bitte

Die Welt, die Wirtschaft in Zahlen

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5

IMPRESSUM business im Breisgau

Wirtschaft

Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP) Redaktion: Lars Bargmann Autoren dieser Ausgabe: Tanja Bruckert, Till Neumann, Mathias Hecht, Erik Herr

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Titel: © iStock.com / Hong Li Fotograf: Neithard Schleier Grafik: Anke Huber Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Jonas Stratz, Uwe Bernhardt, Malika Amar, Stephan Schleith


Mobilität

Freiburger JobRad boomt bundesweit Foto: © tln

Erfolgreiches Leasingmodell für Dienstwagen – auf Felgen

Mobil: Die JobRad-Chefs Holger Tumat und Ulrich Prediger (beide Mitte) sowie Jobradler Sebastian Koch (rechts).

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Fotos: © JobRad

und 200 Deutsche steigen täglich auf ein JobRad um. Die Freiburger Firma hat ein gefragtes Leasingkonzept entwickelt und gerade zum dritten Mal in Folge den Jobmotor-Preis der Badischen Zeitung gewonnen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sparen damit Geld. Der Freiburger Jobradler Sebastian Koch kennt weitere Vorteile. Seit zwei Jahren ist Sebastian Koch Jobradler. Mit Begeisterung. Der 26jährige Projektmanager der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) nutzt sein JobRad vor allem in der Freizeit. Sein Arbeitgeber kofinanziert das Luxusmountainbike. Ein neues Rad wollte sich der sportliche ASF-Mitarbeiter schon länger kaufen. „Alles auf einmal zu bezahlen wäre heftig gewesen“, sagt Koch. Das Leasingmodell kam gerade recht: Bei einem Online-Händler stellte er sich sein Traumrad zusammen und legte das Angebot JobRad und seinem Arbeitgeber vor. Drei Jahre lang zahlt er es monatlich ab. Die Leasingraten werden vom Bruttolohn einbehalten. Er spart Steuern, der Arbeitgeber Sozialabgaben. Insgesamt 27 Prozent des Neupreises spart Koch,

mehr als 500 Euro. Auch sein Chef profitiert. „Ich mache mehr Sport, bin wacher und ausgeglichener“, sagt Koch. Die ASF sieht das gerne. Sie bezuschusst jede Monatsrate mit zehn Euro. „Es ist super, dass man sich auch ein Rad für private Zwecke aussuchen kann“, schwärmt Koch. 57 ASF-Mitarbeiter haben ein JobRad. Tendenz steigend. „Das ist eine der erfolgreichsten Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements“, sagt Geschäftsführer Michael Broglin. Weitere Vorteile für ihn: „Mit Diensträdern wird der Co2-Ausstoß reduziert und die Verkehrssituation entlastet.“ Leichte Schwächen hat das System für Broglin noch: Der Radhändler um die Ecke ist kein Vertriebspartner. Und es gebe einen gewissen administrativen Aufwand. Alles in allem ist er vom JobRad aber richtig begeistert. Das hört JobRad-Erfinder Ulrich Prediger gerne. Im Juni ist er mit seinem rasant wachsenden Team an den Augustinerplatz gezogen. Mit rund 70 Mitarbeitern versorgt er bundesweit Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit Leasingmodellen. „Wir haben etwa 200 neue Jobradler am Tag“, sagt Prediger. Es gebe mittlerweile zehn Nachahmer, man sei aber Marktführer.

In den neuen Räumlichkeiten geht’s geschäftig-locker zu. Manche arbeiten barfuß, an den Wänden hängen schicke Räder der Mitarbeiter, auf einer freien Fläche stehen Hockeytore für die Mittagspause. Bewegung ist das Zauberwort: „Das Potential ist riesig, die Hälfte aller Wege, die in Deutschland zurückgelegt werden, ist kürzer als sechs Kilometer“, sagt Prediger. Der 44-Jährige hat JobRad 2007 gegründet. Jahrelang kämpfte er um die Gleichstellung mit dem Dienstwagen. Seit 2012 gilt das steuerliche Dienstwagenprivileg auch für Diensträder. Seitdem boomt das Geschäft. Mehr als 2000 Arbeitgeber machen mit. JobRad übernimmt die Abwicklung des Leasings. „Im Schnitt wählen Kunden ein JobRad für 2000 Euro. Mehr als 40 Prozent davon sind E-Bikes“, berichtet Prediger. Einzige Hürde: Das JobRad muss mindestens 749 Euro kosten. Sonst lohne sich der Aufwand nicht, sagt Prediger. Sebastian Koch hätte am liebsten gleich zwei Räder geleast. Das ist bei der ASF nicht möglich. Jetzt wartet er sehnsüchtig auf 2017, wenn der erste Vertrag ausläuft. Zehn Prozent des Kaufpreises muss er dann hinlegen. Danach wird das nächste Bike geleast: ein Rennrad. Till Neumann

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Kommunen

Herr Neideck und das 190-Millionen-Euro-Loch Freiburger Rathaus überrascht Gemeinderat: Neuverschuldung unumgänglich

Lässt tief blicken: Ohne neue Schulden kommt der Freiburger Haushalt in den nächsten Jahren nicht aus.

Illustration: © iStock.com / Hong Li; Collage: © bib

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s war der 21. Juni, vormittags, Dezernentenkonferenz im Freiburger Rathaus. Ein paar Stunden später sollte der Gemeinderat zahlreiche Beschlüsse fassen. Die Geld kosten. Doch als

Finanzbürgermeister Otto Neideck erklärte, dass im laufenden Jahr ein 60-Millionen-Euro-Loch klafft und für den kommenden Doppelhaushalt aktuell sogar 130 Millionen fehlen, blieb mancher Mund offen

stehen – und ein Beschluss wurde ausgesetzt: Ob das Jugendkulturzentrum Artik eine neue Bleibe im ADAC-Gebäude am Karlsplatz bekommt. Kritik kam prompt von der Grünen Alternative Freiburg.

Flüchtlingsversorgung und steigende Sozialausgaben führt Neideck im Gespräch mit dem business im Breisgau als Gründe an. Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach hatte dieser Redaktion Anfang des Jahres erzählt, dass die Kosten für die Flüchtlingsversorgung 2015 und 2016 wohl bei rund 75 Millionen Euro liegen werden. Dass diese aber komplett vom Land übernommen würden. Und auch das zusätzliche Personal für die Betreuung, fortan jährlich gut 8,4 Millionen Euro. „Die Aussagen widersprechen sich nur auf den ersten Blick“, sagt von Kirchbach heute. Ministerpräsident Winfried Kretschmann habe zugesichert, dass spitz abgerechnet wird, die Kommunen also das kriegen, was sie ausgeben. Ende September wird die Kämmerei die sogenannte nachlaufende Spitzabrechnung für 2015

ans Land schicken. Und dann hoffen. Das Land wird aber von den 87 Millionen Euro, die die Stadt für die Flüchtlinge in den Jahren 2015 und 2016 tatsächlich aufwenden wird, höchstens 35 Millionen in Neidecks Stadtsäckel stecken. 13,2 Millionen Euro hat Stuttgart mit den Flüchtlingspauschalen bereits bezahlt. Zudem bekommt Freiburg bei den Investitionen nie die volle Summe auf einen Schlag, sondern je nach Dauer der Abschreibung. Werden etwa die rund vier Millionen Euro, die das Rathaus in die Stadthalle gesteckt hat, auf zehn Jahre abgeschrieben, überweist Stuttgart nur 400.000 Euro pro Jahr. „Und die Zeit der Griffelspitzer wird noch kommen“, glaubt Neideck. So seien die 190 Millionen Defizit bis 2018 „keine Schwarzmalerei“, auch wenn, ja, Finanzdezernenten berufsmäßige Ausgaben-Disziplinierer

seien. 100 der 190 Millionen verortet Neideck in der Flüchtlingsversorgung. Selbst wenn das Land bei der Erstunterbringung Wort halte, was er glaube, stelle sich die Frage nach den Kosten für die Folgeunterbringung. Flüchtlinge, die 18 Monate in Freiburg sind, fallen aus dem ersten Topf raus. „Ich fürchte, dass ein Teil dieser Kosten bei den Kommunen hängenbleibt.“ Ohne neue Kredite werde der 2016er Haushalt keinesfalls funktionieren. Die 60 Millionen fürs laufende Jahr seien „sehr realistisch“. Schummelt Neideck bei den Ansätzen? Will er den Gemeinderat beim Geldausgeben disziplinieren und rechnet deswegen den Haushalt eher schlecht? Tatsächlich sprudelten Steuereinnahmen und Zuweisungen vom Land in der jüngeren Vergangenheit zuverlässig kräftiger als in seinen Ansätzen.

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Finanzen

„Ein klares Nein. Wir rechnen gegenüber dem Ansatz bei der Gewerbesteuer heute schon mit 15 Millionen Euro mehr. Trotzdem haben wir das Loch“, kontert Neideck. Nicht zuletzt, weil Freiburg gewaltige Investitionen stemmt: Umbau des Rotteck- und Friedrichrings, die Infrastruktur für die Anbindung der Messe und des geplanten Stadions für den Sportclub, der Neubau der Staudinger Schule, die Sanierung des Augustinermuseums, der Umbau der Feuerwache. Die Liste ist lang. Spielräume für neue Projekte, etwa das neue Zuhause fürs Artik oder auch das geplante Außenbecken beim Westbad, gäbe es nicht. Die Grüne Alternative Freiburg (GAF), Teil der Fraktionsgemeinschaft JPG in Freiburg, kritisierte nach Bekanntwerden der Zahlen die „falsche Gewichtung in der städtischen Finanzpolitik“ von Oberbürgermeister Dieter Salomon und mehreren Fraktionen, die

auf „millionenschwere Prestigeobjekte“ gesetzt haben und jetzt den Druck gegen Projekte im Kinder-, Jugend-, Sozial- und Kulturbereich erhöhen würden, etwa beim Artik. Die GAF fordert Rathaus und Fraktionen auf,

Der Druck auf eine schwarze Null im Haushalt ist groß sich von der „Stimmungsmache zu distanzieren“ und soziale und kulturelle Projekte nicht zu gefährden. Keine Prestigeobjekte sind in einer wachsenden Stadt steigende Ausgaben: für mehr städtisches Personal, für mehr Kita-Plätze, mehr Ganztagsgruppen für unter Dreijährige, mehr Inklusion,

mehr Hilfe zur Pflege älterer Menschen, mehr Hartz IV und mehr Eingliederungshilfen. Im Dezember bringt Neideck seinen Doppelhaushalt in den Gemeinderat ein. Der muss auf der Ergebnisseite wohl eine schwarze Null haben, wenn die Stadt aus dem Vermögenshaushalt weiter investieren will – und muss. Denn wer im normalen Tagesgeschäft Miese macht, bekommt seinen Haushalt von der Aufsichtsbehörde, dem Freiburger Regierungspräsidium, in der Regel nicht genehmigt. So erfolgreich Freiburg den Schuldenberg in den vergangenen zehn Jahren von 336 auf 146 Millionen Euro abgetragen hat, so sehr wird er in den nächsten Jahren wieder wachsen. „Wenn wir nicht aufpassen“, sagt Neideck, „ist die ganze Arbeit in drei Jahren wieder für die Katz.“

Lars Bargmann 5 Anzeigen

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Zweiter Frühling für Omas Bluse Schallstädterin verkauft Kleider alter Damen an modebewusste Mädels

Fotos: © tln

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We i ß -rot-blaue Bluse, Goldkette, braune lange Haare: Retro-schick sieht „Oma Klara“ alias Mona Schütt an diesem Dienstagmorgen aus. Heute besucht sie Karin Koritska in FreiburgLehen. Die 72-Jährige hat sich bei Schütt gemeldet. Denn in ihrem Kleiderschrank warten bestens erhaltene Kleider auf den zweiten Frühling. Schütt sammelt und verkauft die Retroteile an modebewusste Mädels. Mitsamt der Geschichte, die ihr die „Omas“ dazu erzählen. „Kommen sie rein“, sagt Karin Koritska strahlend. Ihr Hund Charlie bellt vorfreudig. Schütt lässt sich nicht lange bitten. Die beiden begrüßen sich herzlich, plaudern ein wenig auf der Wohnzimmercouch. „Ich bin über eine Illustrierte auf ‚Oma Klara’ gestoßen. Da habe ich einfach mal angerufen“, berichtet Koritska. Ihre alten Sachen gebe sie nur zu gerne weiter. „In der Altkleidersammlung werden tonnenweise Kleider vernichtet. Bei ‚Oma Klara’ weiß ich, dass sie getragen werden.“

Schütt vertreibt die Sachen von Schallstadt aus über ihren Online-Shop oma-klara.de. Von den Einnahmen bekommen die „Omas“ 20 Prozent. Der Preis ist Koritska aber egal. Hauptsache die Sachen werden getragen. So ist’s bei vielen „Omas“, berichtet Schütt. Dann geht’s zur „Schatzkammer“ im zweiten Stock. In einem schummrigen Kämmerchen hat die Rentnerin alte Kleider fein säuberlich auf eine Stange gehängt. „Nehmen Sie, was Ihnen ge-

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ona Schütt kann sich vor Anfragen kaum retten. Aus ganz Deutschland bieten ihr ältere Damen Kleider aus längst vergangenen Tagen an. Die 33-Jährige vertreibt diese als „Oma Klara“ an junge Kundinnen. Ihr Lager platzt aus allen Nähten. Das chilli hat „Oma Klara“ bei der Schatzsuche in Freiburg begleitet.

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Retro: Vor Jahrzehnten hat Karin Koritska (unten & oben rechts) die orangene Bluse gerne getragen. Heute überlässt sie sie Mona Schütt (links) zum Verkauf. fällt“, sagt Koritska. Schütt macht sich gleich auf die Suche. „Das sind Sachen aus den 50er und 60er Jahren, die ich heute wegen meiner Breite nicht mehr tragen kann“, erklärt die Rentnerin. Dass die Sachen bei „Oma Klara“ so gut ankommen, überrascht sie. „Heute tragen die jungen Leute ja lieber zerschlissene Hosen.“

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Doch die Nachfrage ist groß. „80 Prozent der Kleider habe ich verkauft“, berichtet Schütt, während sie einen roten Pullover mustert. Bestellungen verschickt sie bis nach Hamburg, Berlin oder Köln. Lange suchen muss sie die Vintage-Mode nicht. Mehr als 100 Kleiderschränke durfte sie schon durchwühlen. Rund 60 Omas sind auf der Warteliste. „Manchmal schicken 80-Jährige sogar Fotos der Kleider per WhatsApp“, erzählt Schütt. Ihre Wohnung in Schallstadt ist auch Lager des Ein-Frau-Betriebs. Es platzt aus allen Nähten. Schütt hat mittlerweile ein gutes Dutzend Kleidungsstücke gefunden und auf die Couch gelegt. Eine orangene Bluse mit schwarzen Punkten, ein weiß-blaues Hemd, ein helles Kleid mit blauen Rosen. Nun lässt sie sich von Koritska zu jedem Teil eine Geschichte aus alten Zeiten erzählen. Diese legt sie den Kundinnen später mit ins Päckchen. Auf die Idee zu „Oma Klara“ ist Schütt beim 70. Geburtstag ihrer Oma Inge gekommen. Die war so modern gekleidet, dass sie eine Geschäftsidee witterte. Damals war sie noch Beamtin beim Landeskriminalamt in Stuttgart. Seit bald zwei Jahren verkauft sie nun Vintageklamotten von Alt an Jung. Mit einer Crowdfunding-Kampagne hat sie zuletzt 10.000 Euro eingenommen. Damit hat sie im Juni eine Praktikantin eingestellt, eine Teilzeitkraft soll im Herbst folgen. Auch Männer haben schon bei ihr nachgefragt. Deren Vorschlag für die Herrenabteilung: Opa August. Till Neumann



Einzelhandel

Deutungsstreit in der City Das Freiburger Innenstadtbarometer offenbart konträre Wahrnehmungen von Händlern und Kunden

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Foto: © privat

ei der vielstimmigen Kritik der Freiburger Innenstadthändler sind die Stimmbänder jetzt leicht angekratzt. Denn das von der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) beauftragte InnenstadtBarometer hat ergeben, dass die Kunden durchaus zufrieden sind. Die Händler wundern sich nun, weil sie selbst die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Geschäfte schlechtgeredet hatten. Beim Handelsverband Südbaden, so ist zu hören, kann die von der Stuttgarter Beratungsfirma Cima für 46.500 Euro erstellte, 150 Seiten starke Studie allenfalls ein Anfang sein. Und das ist sie auch. Cima hatte 80 Fragebögen von Handeltreibenden und 600 Passantengespräche ausgewertet. Demnach ist die Freiburger City alles andere als ein Sorgenkind: Die Läden sind modern, die 600 Händler erwirtschaften 830 Million Euro Umsatz – was vergleichsweise viel sei –, die City ist sehr gut mit dem ÖPNV zu erreichen, fußgängerfreundlich, hat ein gutes Erscheinungsbild und Warenangebot – und Freiburg überhaupt ein gutes Image. Doch die Händler beklagen weiter Sicherheitsmängel, verdreckte Ecken und zu wenig Kundenfrequenz. Einig sind sich Kunden und Händler nur beim Thema Auto: Die schlechtesten Schulnoten (3,2 und 3,4 bei den Kunden, 4,2 und 4 bei den Händlern) verdiente sich Freiburg in der Kategorie Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten im Stadtzentrum. Schon lange fordert etwa der Handelsverband deswegen ein neues Parkhaus, idealerweise an der Johanneskirche. Das

Kein Hingucker: Die Innenstadt hat baulich durchaus noch Potenzial. FWTMChef Bernd Dallmann bezeichnet das Gebäude am Münsterplatz als »Schande«. findet auch FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann wünschenswert. Das grüne Rathaus schüttelt dazu indes weiter den Kopf. Keineswegs einig sind sich in Freiburg auch die Politik und Händler – beim Zankapfel verkaufsoffener Sonntag. Auch für den will sich Dallmann einsetzen. Gegen einen solchen stand aber bislang die Mehrheit im Gemeinderat sicher. Im Gespräch mit dem business im Breisgau kündigt der Wirtschaftsförderer an, fortan etwa alle zwei Jahre eine neue Studie erstellen zu lassen: „Wir müssen die Veränderungen messen, nur dann haben wir eine Grundlage für gute Entscheidungen.“ Eigentlich sollte die Studie aus der Bettensteuer finanziert werden, nach einer Kaskade von juristischen Urteilen und Anfechtungen liegt die Frage der Rechtmäßigkeit mittlerweile beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Also schoss die FWTM die Kosten vor und hofft, diese nach einem positiven Urteil für die Stadt wiederzubekommen. Bislang untergangen, aber sehr wichtig, so Dallmann, sei die Erkenntnis, dass die Innenstadt räumlich nicht weiter wachsen muss, um attraktiv zu sein.

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„Was wir brauchen, sind immer wieder bauliche Veränderungen innerhalb der Innenstadt, aber keine größere.“ Der Neubau der Volksbank-Zentrale etwa würde neue, attraktive Einzelhandelsflächen bringen. Gebäude wie das mit dem Westhoff Kaffee in der Eisenstraße seien indes „eine Schande“. Mehr Attraktivität vertrüge auch das Haus der BW-Bank am Münsterplatz. „Das Publikum will auch bauliche Attraktionen.“ Eine Neuordnung des Areals rund um die Hauptpost zwischen Eisenbahn- und Bertoldstraße wäre wünschenswert. Auch die Karlskaserne am Siegesdenkmal müsste nach dem Auszug des Amts für Kinder, Jugend und Familie teilweise für Einzelhandel genutzt werden. Die Kritik der Händler wird derweil nicht aufhören. Es sei denn, sie verlassen die Stadt. Genau das macht die Inhaberin von „Jump“ in der Universitätsstraße. Sie, die die Zustände in der City vor zwei Jahren mit der „Wir“-Initiative lautstark in die Öffentlichkeit gebracht hatte, will ihren Laden Ende des Jahres zumachen. In Kirchzarten liefen die Geschäfte besser. Lars Bargmann


Nahverkehr

Wie viel Busse und Bahnen wert sind Pro & Kontra: Braucht Freiburg ein Kurzstreckenticket?

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erlin hat eins. Köln auch. Und Heidelberg neuerdings ebenfalls. Kurzstreckentickets, mit denen man vergünstigt meist Strecken von bis zu drei Haltestellen fahren kann. Aus vielen deutschen Städten sind die günstigen Fahrscheine nicht mehr wegzudenken – seien es Großstädte wie München, Ham-

burg, Frankfurt und Düsseldorf oder Städte von der Größe Freiburgs wie Lübeck, Krefeld, Mainz, Kiel oder Aachen. Ginge es nach dem Willen der Jungen Union oder der Jungsozialisten hätte auch die südbadische Hauptstadt längst solch ein Ticket. Lange Zeit wurde die Diskussion um die Billigfahrten in einem Atemzug mit den For-

derungen nach einem Sozialticket geführt – doch während Letzteres im Oktober an den Start geht, ist von einem Kurzstreckenticket weit und breit nichts zu sehen. Ein Unding, findet bib-Redakteurin Tanja Bruckert, während Chefredakteur Lars Bargmann es ein Unding findet, dass die Kollegin das ein Unding findet.

Foto: © tln

Pro: »Logische Ergänzung« Contra: »Jeder Euro gut angelegt« Freiburg braucht ein Kurzstreckenticket. 2,20 Euro für Die Freiburger Verkehrs AG fährt jedes Jahr zuverlässig ein paar Meter tun weh. Nicht jeder kann und will sich das millionenschwere Verluste ein. Wie andere kommunale Verleisten. kehrsbetriebe auch. Der Ausbau des ÖPNV ist ein enormer Vor allem, da die Fahrtkosten in keinem Verhältnis stehen: Für Kraftakt. Die Stadtbahnverlängerung nach Zähringen, der die 39 Kilometer vom Breisacher Bahnhof bis zur Molzhof- erste Abschnitt der Messelinie, die Stadtbahn Rotteckring siedlung in Kappel muss der Fahrgast genauso viel berappen und durch die Waldkircher Straße kosten mal eben 150 Milwie für den einen Kilometer vom Freilionen Euro. Jeder Euro für das Netz in burger Bahnhof bis Oberlinden. Andere Freiburg ist gut angelegt. Trotzdem wird Städte haben längst erkannt, dass da was die Debatte immer wieder aufgegleist. nicht passt. Vor sechs Jahren schien kurzfristig eine Die Freiburger Verkehrsbetriebe igMehrheit im Gemeinderat zu stehen. norieren ein lohnendes Geschäft: Wer Drei Haltestellen für einen Euro. momentan drei Haltestellen lieber läuft Die daraus resultierenden Defizi– oder schnell ohne Ticket in die Bahn te solle halt die Stadtkasse ausgleichen, springt –, löst bei einem angemessefand CDU-Stadtrat Hansjörg Sandnen Preis sicher eher einen Fahrschein. ler. Andere argumentierten, dass mit 2,20 Euro für die Kurzstrecke zahlt vor einem Ein-Euro-Ticket mehr Autofahallem, wer keine echte Wahl hat: Die rer ihre Karren stehen lassen würden. Mutter mit Kinderwagen, die vom Arzt Teure Tram: 3,3 Millionen Euro Wer’s glaubt. Die VAG und der Regionach Hause möchte, der Rentner, der kostet der neue Urbos. 12 Stück hat Verkehrsverbund Freiburg würden die den Weg zum nächsten Supermarkt zu die VAG gekauft. Debatte nur zu gern endgültig aufs AbFuß nicht mehr schafft oder der Stustellgleis stellen: Sie fürchten, dass ein dent, der nachts nicht allein durch die Straßen laufen will. Billigticket den Bestseller Regio-Karte schwächen würde, die Sozial ist das nicht – das Kurzstreckenticket wäre daher die technische Umrüstung der Automaten sei viel zu teuer und logische Ergänzung zum kürzlich beschlossenen Sozialticket. das Ganze im Tarifverbund ohnehin nur äußerst schwer bis Es entlastet nämlich auch all die Geringverdiener, die entwe- unmöglich umzusetzen. Verstehbar. Als übrigens neulich eine der nicht regelmäßig Bus und Bahn fahren oder einfach kei- Meldung in die Redaktion flatterte, wonach Freiburg in der nen Anspruch aufs Sozialticket haben. Tabelle der Schwarzfahr-Hochburgen in Deutschland auf Selbst Menschen, die keinen Nahverkehr nutzen, würden Platz zwei rangiert, mutmaßten die Kollegen schnell einen profitieren: Den lärmgeplagten Innenstadtbewohnern wür- Zusammenhang mit dem fehlenden Kurzstreckenticket. Von de es sicher gut tun, wenn das Partyvolk mit der Bahn vom wegen: Spitzenreiter Essen hat keins, der Tabellendritte und – Schlappen in Schmitz Katze fahren würde und nicht – grö- vierte, Hannover und Mannheim haben auch keins. Köln hat lend – zu Fuß geht. eins. Es kostet 1,90 Euro. Der ÖPNV ist sein Geld wert. chilli | business im Breisgau | 08.2016 | 11


Stadtentwicklung

Planspiele gegen die Wohnungsnot Drei Beispiele aus Freiburg und Emmendingen, die den Druck aus dem Kessel nehmen wollen

Zankapfel in Emmendingen: Ob das Gebiet Haselwald-Spitzmatten als Wohnbauland ausgewiesen wird, entscheiden am 17. Juli die Bürger.

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üdbaden in Not: Um dem Siedlungsdruck zu begegnen, planen viele Städte neue Wohnungsbaugebiete. In Emmendingen ist das so umstritten, dass am 17. Juli die Bürger über das neue Baugebiet Haselwald-Spitzmatten entscheiden, in Freiburg ist der neue Stadtteil Dietenbach bereits mehrheitsfähig, zuvor aber kommt plötzlich eine Fläche für 1000 Wohnungen am Rande von Zähringen aufs Tapet. Derweil haben sich die Bewohner des Quartiers Metzgergrün selber an die Planung gemacht. Ein einmaliger Vorgang. So könnten auch im Stühlinger 260 neue Wohnungen entstehen.

würde, müsste an anderen Stellen im Flächennutzungsplan gespart werden. Zwei Drittel des Areals gehören dem Land, anders als im Freiburger Dietenbach, wo es 390 private Eigentümer gibt. Durchaus überraschend kam in Freiburg unlängst eine etwa 50 Fußballfelder große Fläche am Rand von Zähringen, links und rechts der Gundelfinger Straße, ins Spiel, auf der etwa der Real-Markt – vor allem der raumgreifende Parkplatz –, das Möbelhaus Mömax und ein kleines Wäldchen liegen. Auch hier wären wohl 1000 Wohnungen möglich, auch wenn die Kleingärten im Gewann Höfle bleiben sollen. Der Gemeinderat hat im Juni bereits 200.000 Euro für ein „kooperatives Entwicklungsverfahren“ bewilligt, das ein externes Büro auf die Beine stellen soll. Ein „Lichtblick für viele Wohnungssuchende“ und ein wertvoller Beitrag zur Entschärfung des Wohnungsmangels, so Grünen-Stadtrat Eckart Friebis. Großflächige, asphaltierte Autoparkplätze würden „jedenfalls keine Zukunft mehr haben“, unverzichtbare Stellplätze seien in Tiefgaragen oder Parkpaletten nachzuweisen. Die versiegelten Flächen könnten als Baugrundstücke für Wohn-, Büro- und Gewerbegebäude sowie attraktive Grün- und Freiflächen umgewandelt werden.

Foto: © Stadt Emmendingen

Plötzlich taucht in Zähringen noch ein Potenzial für 1000 Wohnungen auf

Der Emmendinger Oberbürgermeister Stefan Schlatterer (CDU) plädiert für das neue Gebiet, weil mit Nachverdichtung allein der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung (in den nächsten fünf Jahren plus 3700 Menschen) nicht begegnet werden könne. Aber in der großen Kreisstadt gibt es ein Hauen und Stechen um das 23 Fußballfelder große Areal, auf dem bis zu 1000 Wohnungen gebaut werden könnten. Planerische K.o.-Kriterien gibt es offenbar nicht. Eine Bürgerinitiative und andere aber wehren sich aber gegen den Zubau und die Versiegelung der Flächen zwischen dem Psychiatrischen Landeskrankenhaus und der Bahnlinie. Und: Wenn dort gebaut 12 | chilli | business im Breisgau | 08.2016


Foto: © Stadt Freiburg

Stadtentwicklung

Metzgergrün in Freiburg: Dass sich im Stühlinger der Quartiersrat selber für eine Nachverdichtung engagiert, ist in Freiburg einmalig. Im rot umrandeten Plangebiet liegt auch der Caravan-Stellplatz, der nach Lehen verlegt werden soll. Allein auf dem könnten 120 Wohnungen gebaut werden. Auch am neuen Rathaus im Stühlinger (Bild unten) könnten rund ums zweite Oval für die Verwaltung 400 Wohnungen entstehen.

Quartier, wo die noch nicht einstürzenden Altbauten peu à peu durch zeitgemäße Neubauten ersetzt werden könnten. Gibt es heute 10.000 Quadratmeter Wohnraum, könnten es am Ende des Prozesses 30.000 sein. „Wir waren sehr froh über den planerischen Ansatz, der nun eingebettet wird in ein größeres Ganzes“, sagte Stadtplanungsamtschef Roland Jerusalem. Wenn es nach FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann geht, könnte der Gemeinderat im November schon einen Planungsbeschluss fassen. Danach würde die Stadtbau mehrere Architektenbüros beauftragen, die beste Lösung zu entwickeln. Der Quartiersrat soll auch hierbei weiter eng eingebunden werden. Ob von den neuen Wohnungen 50 Prozent im sozialen Mietwohnungsbau erstellt würden, was ein Gemeinderatsbeschluss fordert, wollte Klausmann noch nicht sagen: „Man muss sehen, wie zu gegebener Zeit die Förderbedingungen aussehen.“ Wer aber in der Siedlung bleiben wolle, der könne das auch. Der Quartiersrat berichtete auch von den Ängsten der Bewohner, nach der Entwicklung wieder bezahlbaren Wohnraum zu bekommen. „Wir haben in der Berliner Allee neu gebaut“ sagte Klausmann, „und vermieten für 6,50 Euro.“ bar Visualisierung: © Ingenhoven

Im Plangebiet liegt auch Längenloh-Nord, wo gerade Unterkünfte für Flüchtlinge gebaut wurden, und der Bereich zwischen dem Park&Ride-Parkplatz an der Wendeschleife der Tram und dem Real-Markt, die als erste in Angriff genommen werden sollen. Längenloh ist eine von fünf Flächen, die schon aus dem Perspektivplan vorgezogen wurden (wir berichteten), der insgesamt ein Potenzial von 7000 Wohnungen aufzeigen soll. Das wäre beeindruckend. In heute schon beeindruckender Manier haben sich die Bewohner des Stühlinger Quartiers Metzgergrün engagiert. Denn der Quartiersrat „Untere Ferdinand-Weiß-Straße“ hat einfach mal selber eine Machbarkeitsstudie zur Nachverdichtung des Viertels in Auftrag gegeben. Ein einmaliger Vorgang in Freiburg: Denn die vielfach geübte und daher zuverlässig erwartbare Reaktion der Anwohner auf Baupläne im eigenen Viertel sind die Barrikaden. „Ich finde es sensationell, dass die Bewohner hier ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen“, sagte Bau-Bürgermeister Martin Haag unlängst vor Journalisten. Widerspruch gab es keinen. Der vom Rat beauftragte Architekt Reiner Probst erläuterte die Ziele seiner Studie, nach der die Struktur des Quartiers und auch die Bewohnerstruktur erhalten werden soll. Heute gibt es im Metzgergrün in 27 Gebäuden 252 Wohnungen mit rund 44 Quadratmetern – mit meistens vier Zimmern. Gebaut 1952 in zweigeschossigen Gebäuden. Ein Umbau ist nicht zuletzt wegen heutiger Anforderungen an die Erdbebensicherheit, an Brand- und Schallschutz zwecklos. Eigentümerin ist die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB). Das Konzept sieht Richtung Güterbahnlinie höhere Gebäude für den Geschosswohnungsbau vor, eine neue grüne Mitte mit umgeleitetem Bachlauf, allein 120 neue Wohnungen auf dem heutigen Caravan-Stellplatz (der ins Neubaugebiet Zinklern nach Lehen verlegt werden soll), 140 weitere im

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Steuerrecht

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht Bundesrat schickt das neue Erbschaftsteuergesetz in die Verlängerung

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Foto: © ns

ach langen Debatten in der schwarz-roten Koalition hatte der Bundestag am 24. Juni den Gesetzesentwurf zur Änderung des Erbschaftsteuergesetzes beschlossen. Zwei Wochen später blockierte der Bundesrat das umstrittene Papier und schickte die Vorlage an den Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag, wo nun nachgebessert werden soll. Ohne die Grünen, die den Entwurf in Teilen sogar als verfassungswidrig eingestuft hatten, wird es dabei nicht gehen. Wie der Kompromiss aussehen soll, ist frühestens im Herbst klar. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Gesetzgeber im Dezember 2014 vor die Aufgabe gestellt, bis Ende Juni 2016 eine Reform des Erbschaftsteuergesetzes einzuleiten. Die zur Überprüfung gestellte Betriebsvermögensbegünstigung wurde grundsätzlich als zulässig beurteilt, es gibt jedoch Nachbesserungsbedarf an einigen zentralen Punkten. Seitdem läuft sowohl fachlich als auch politisch eine heftige Auseinandersetzung darüber, wie die Erbschaftsteuer gleichzeitig verfassungskonform und ohne unangemessene Belastung von Familienunternehmen umzugestalten ist. Die gute Nachricht des Entwurfs: Erben von Unternehmen können – wie bisher auch schon – weitgehend von der Erbschaftsteuer befreit werden, wenn sie das Unternehmen eine Zeit lang fortführen und die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten. Allerdings machen die Neuregelungen das Erbschaftsteuerrecht noch komplizierter als zuvor. Es bleibt abzuwarten, ob der Vermittlungsausschuss hier Abhilfe schaffen kann.

Zu den wichtigsten Neuregelungen im Entwurf zählt etwa die Verschonung von begünstigtem Betriebsvermögen: Zwar wurde die bisherige Möglichkeit mit den beiden Modellen Regel- oder Optionsverschonung beibehalten – sie gilt aber nur noch für kleine und mittelgroße Unternehmen. Vor allem für große Unternehmen aber wurden die Voraussetzungen für eine Verschonung deutlich verschärft: Neu ist eine sogenannte Bedürfnisprüfung für große Be-

Mathias Hecht ist Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Geschäftsführer bei der Hecht und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Freiburg. www.hbm-partner.de triebsvermögen ab 26 Millionen Euro. Solche Unternehmen müssen künftig bei einer individuellen Bedarfsprüfung nachweisen, dass und in welchem Umfang eine Verschonung erforderlich ist. Eine Erbschaftsteuerbefreiung wird nur noch gewährt, soweit dies unter Berücksichtigung der finanziellen Verhältnisse des Erben notwendig ist, um das Unternehmen fortzuführen. So wird vom Erben künftig verlangt, dass er zur Tilgung der Steuerschuld auch bis zu 50 Prozent seines Privatvermögens einsetzt. Möchte der Erbe keine Bedarfsprüfung durchführen, kann er alternativ ei-

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nen – in der Höhe von der Größe des Vermögens sowie der Dauer der Unternehmensfortführung abhängigen – Verschonungsabschlag in Anspruch nehmen. Keine Verschonung wird mehr gewährt bei einem Erwerb von mehr als 90 Millionen Euro. Die neue Investitionsklausel sieht derweil vor, dass die Mittel aus dem Verwaltungsvermögen eines Nachlasses, die nach dem Willen des Erblassers innerhalb von zwei Jahren nach dessen Tod in das Unternehmen investiert werden, künftig steuerlich begünstigt werden. Der Begriff des Verwaltungsvermögens (insbesondere Cash, Wertpapiere und fremdvermietete Immobilien) bleibt unverändert. Neu aber ist, dass nur noch maximal zehn Prozent hiervon wie steuerrechtlich begünstigtes Betriebsvermögen behandelt werden dürfen. Bei Finanzmitteln sinkt diese Grenze von 20 auf 15 Prozent. Daneben soll es Steuererleichterungen für Familienunternehmen mit gebundenem Kapital, eine erweiterte Stundungsregel sowie Änderungen beim vereinfachten Ertragswertverfahren im Rahmen von Unternehmensbewertungen geben. Fazit: Inwiefern nun nach dem Nein des Bundesrats das alte Recht weiter angewendet werden könnte, war zu Redaktionsschluss noch nicht klar – und unter Fachleuten umstritten. Es ist weiter zu befürchten, dass die komplizierten Neuregelungen zu einem Mehraufwand führen werden und sich zudem als nicht praxistauglich erweisen. Gut möglich, dass das Bundesverfassungsgericht sich in absehbarer Zeit erneut mit dem Thema beschäftigen muss.

Mathias Hecht


Genossenschaften

» Bauen so viel, wie es geht « Bauverein wirtschaftlich gerüstet Der Genossen größtes Bauvorhaben: Im Uni Carré sollen 140 Wohnungen gebaut werden. Oben die Ansicht von der Hugstetter-, unten von der Barbarastraße.

B

eim Bauverein Breisgau (BVB) entwickelten sich im vergangenen Jahr die wichtigsten Kennzahlen des Geschäftsbetriebs weiter positiv. Das Wichtigste aus der Bilanz. Die nackten Tatsachen: Die Bilanzsumme wuchs um 9,6 auf 259,7 Millionen Euro, der Umsatz um 3,8 auf 40,8 Millionen (darunter 31,5 Millionen aus Mieten, knapp 1 Million aus der Eigentumsverwaltung), das Eigenkapital um 3,1 auf 85,8 Millionen. Die durchschnittliche Quadratmetermiete liegt bei 6,10 Euro und damit 27 Prozent unter dem Mietspiegel. Die Spareinrichtung wuchs um 11,7 auf 99,8 Millionen Euro.

Visualisierungen: © BVB

Die Führungsriege: Martin Behrens ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender, Markus Schwamm neuer Geschäftsführer, der routinierte Vorstandschef Reinhard Disch arbeitet noch bis zum Sommer 2017. Für ihn sucht der Bauverein noch einen Ersatz. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Caroline Eichin. Der nebenamtliche Vorstand Gerhard Kiechle scheidet aus Altersgründen aus.

Die bauliche Aktivität: In den Neubau von Mietwohnungen investierte der BVB 13,8 (2014: 14,7), in den Bau von Eigentumswohnungen 1,3 Millionen Euro (2014: 7,8). Insgesamt bauen die Genossen derzeit 230 Wohnungen am CarlSieder-Weg, im Uni-Carré, an der August-Ganter-Straße, der Gottenheimer Straße in Umkirch und an der Alten Bundesstraße in Gundelfingen. Zudem zwei Kitas, zwei Sozialstationen und mehrere Gewerbeeinheiten. Die Mitglieder: Der Bauverein hatte Ende 2015 exakt 20.022. 940 mehr als Ende 2014. Eine Mitgliederversammlung müsste also mittlerweile im Schwarzwaldstadion gemacht werden. An die Mitglieder wird eine vierprozentige Dividende in Höhe von insgesamt 823.221 Euro ausgeschüttet. Die Politik: Angesichts der „immens gestiegenen Baukosten“ sei es wünschenswert, so Schwamm, „dass die geplante Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus durch Bund, Land und Kommunen Fahrt aufnimmt.“ Lars Bargmann

Die besten Zitate: „Wir haben immer den Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und bezahlbarem Wohnraum“ (Behrens). „Unsere Spareinrichtung. Nie war sie so wertvoll wie heute“ (Disch). „Es geht uns immer auch um die soziale Rendite beim Bauverein“ (Kiechle). „Die Devise heißt, Bauen so viel wie es geht“ (Schwamm). Der Bestand: Der Bauverein hat 4808 eigene Wohnungen mit 313.000 Quadratmetern Fläche. In diese investierte er 2015 rund 9,1 Millionen Euro (2014: 9,2). Zudem zählen 148 Gewerbeeinheiten und 2658 Stellplätze zum Vermögen. chilli | business im Breisgau | 08.2016 | 15


Erneuerbare Energien

Fledermaus im Grundbuch Ökostrom-Gruppe feiert 30-jähriges Bestehen

Die älteste, die kurioseste, die jüngste: Mit dem Wasserkraftwerk im St. Wilhelmer Tal fing alles an, die Solaranlage auf den Dächern der Freiburger Justizvollzugsanstalt musste ausnahmsweise mal nicht gegen Diebstahl versichert werden, die Anlage auf dem Langenhard bei Lahr geht in diesen Tagen in den Betrieb und soll allein fast sechs Millionen Kilowattstunden liefern.

Fotos: © Ökostrom-Gruppe, Badenova, Georg Hille

E

s war das Jahr der ersten großen Kernkraft-Katastrophe, 1986, der GAU von Tschernobyl, als Andreas Markowsky und Heiner Schlipf in Freiburg eine Ökostrom-Firma gründeten. Anfangs war es nur ein Hobby. Heute, 30 Jahre später, hat der Ex-Banker Markowsky rund 250 Millionen Euro an Investitionen in Erneuerbare Energien initiiert – oder selbst finanziert. 2500 Kommanditisten sind mit der heute zehnköpfigen Ökostromgruppe auf dem Weg zur Energiewende. „Südbaden hatte bei dem Thema schon immer ein ausgeprägteres Bewusstsein als der Rest der Republik“, sagte Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon beim Festakt. Und viele nickten.

1986 kauften sich die Firmengründer ein erstes kleines Wasserkraftwerk im St. Wilhelmer Tal. Oberflächlich unscheinbar. Aber es hat stolze 146 Meter Gefälle und die Turbine dreht

Eine mächtige Staumauer weckt die Faszination sich kräftig. Als Kind war Markowsky häufig an der Schwarzenbachtalsperre. Energie aus Wasser. Die mächtige Staumauer erweckte die Faszination im schmächtigen Andreas. Heute speisen die Anlagen der Ökostrom Erzeugung Freiburg GmbH (siehe Infobox) jährlich 90 Millionen Kilowattstunden (kWh) in die Stromnetze ein.

16 | chilli | business im Breisgau | 08.2016

Von Baden-Baden bis an die Schweizer Grenze, vom Kaiserstuhl bis nach Tuttlingen. 26.000 Haushalte könnten damit von Neujahr bis Silvester umweltfreundlicher versorgt werden. „Bei den Erneuerbaren gibt es riesige Potenziale und enorme Widerstände, genau dafür habe ich einen nicht schlecht bezahlten Job aufgegeben“, sagt Markowsky. Es geht ihm heute auch nicht schlechter. Und er hat durchaus sinnvollere Dinge gemacht, als Bausparverträge zu verkaufen. 16 neue Projekte stecken aktuell in der Pipeline im Büro an der Goethestraße. Viele bleiben da stecken. Schon seit 16 Jahren gibt es einen Plan für ein Windrad auf dem Schönberg. Der ehemalige Landrat Jochen Glaeser, kein heißer Verfechter von Windmüh-


Erneuerbare Energien

len, hatte den beteiligten Gemeinden schlicht das Planungsrecht versagt. Jahrelang geht es nun schon auch auf dem Ochsenberg nicht voran. Ein Wanderfalkenpaar verhindert den Bau eines Windrads. Naturschutz und Klimaschutz – das sind nur auf den ersten Blick Artverwandte. Der Naturschutz ist immer strenger geworden, und der Artenschutz kein Freund von Kompromissen. Auch wenn es um ein besseres Klima geht. Der politische Wind aber hat sich mit der Machtübernahme durch die Grünen vor fünf Jahren gedreht. 1000 neue Windräder hatte Umweltminister Franz Untersteller schnell mal als Ziel ausgegeben. Auch er wusste offenbar nicht, wie schwierig und langwierig es ist, die nötigen Baurechte zu bekommen. Da werden durchaus mal Fledermauskästen in Grundbücher eingetragen oder es gibt an einem geeigneten Standort ein paar Haselmäuse. Und dann gibt es kein Pardon. Oder es gibt Sigmar Gabriel. Der Wirtschaftsminister will nicht von der Kohle lassen, 10.000 Arbeitsplätze hängen dran. 40.000 allein von der Solarenergie, kontert Markowsky und schüttelt den Kopf. So bremst die geplante EEG-Novelle (Erneuerbare Energien Gesetz) die dezentralen Erneuerbaren stark aus, setzt auf Zentralismus und Off-Shore und ist daher „ein Gesetz für Großkonzerne“, so Salomon. „In Paris geben sich die Deutschen als Kli-

maschützer, zu Hause in Berlin als Klimaschänder“, sagt Markowsky. Es gibt massiven Protest von vielen Seiten. Ein bisschen Ohnmacht ist auch dabei. Die big four der Energiekonzerne haben bei der Kohle einen Anteil von mehr als 80 Prozent, bei den Erneuerbaren von weniger als 10. Die Politik und der Artenschutz sind die großen Probleme, aufmüpfige Kommanditisten die kleinen. Die machen zwar Ärger, ziehen Markowsky auch mal vor Gericht, weil windschwache Jahre auch renditeschwache Jahre sind. „Von 2500 Kommanditisten gibt es aber nur eine Handvoll, die unzufrieden sind. Wir werden auch weiter Publikumsgesellschaften gründen, weil diese Menschen alle Energiewendebefürworter sind“, gibt sich der Ex-Banker kämpferisch. Die „sehr lange“ Liste mit Menschen, die sich beteiligen wollen, ist viel länger als es neue Projekte gibt, die sich umsetzen ließen. Reichlich umgesetzt haben die Wasserkrafträder, die schon Mitte Juni mehr Strom als im kompletten Vorjahr gemacht haben, so viel wie in den vergangenen 30 Jahren nicht. Dafür halten sich die Erträge aus der Solarenergie bedeckt, die Windkraft liegt aktuell leicht über Plan. Rund drei Millionen Euro wird die ÖkostromGruppe am Ende des Jahres ausschütten. Tendenz steigend. Bei vielen Anlagen drehen die Finanzierungen auf ihr Ende zu. Das jüngste Projekt ist das Windrad auf dem Langenhard bei Lahr, wo der Vorgänger angebrannt war und seit Ende Juni nun jährlich 5,8 Millionen kWh produziert werden sollen. Eine größere Anlage im Offenburger Raum steht in den Startlöchern. Wo, will Markowsky noch nicht verraten. Das speziellste Kraftwerk aber war die Solaranlage auf den Dächern des Freiburger Gefängnisses. „Da“, sagt er, „brauchten wir auch keine Versicherung gegen Diebstahl.“ Lars Bargmann

Nur eine Handvoll unzufriedene Kommanditisten

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Ökostrom-Anlagen Infobox Solaranlagen: 143 mit einem Jahresertrag von im Schnitt 9

Wasserkraftanlagen: 7 mit einem Jahresertrag von im Schnitt

Mio. kWh

7 Mio. kWh

Windräder: 28 mit einem Jahresertrag von im Schnitt 74

Mio. kWh

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Verkehr

EuroAirport rüstet sich fürs Wachstum 1200 neue Plätze, ein Shuttle und ein Sorgenkind

Die Ausweitung der Parkzone: In Spitzenzeiten herrscht dichtes Gedränge beim ruhenden Verkehr. Auf dem Flugfeld indes ist der EAP noch nicht an seiner Kapazitätsgrenze.

D

er EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg hat auf die steigenden Passagierzahlen und die Spitzenlasten zu Urlaubszeiten reagiert und die Parkplatzsituation deutlich verbessert. Seit dem 6. Juli ist die neue Park-and-Ride-Anlage F7 im Betrieb. Auf Schweizer Seite gibt es noch einmal 500 neu. Sorgen bereitet dem Wahlfreiburger und EAP-Marketingchef Mario Eland derweil das Türkeigeschäft.

Im ersten Halbjahr zählte Eland 3,42 Millionen Passagiere, ein Plus von 4,64 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fürs komplette Jahr 2016 werden rund 7,5 Millionen Fluggäste erwartet, etwas weniger als kalkuliert. „Die Türkei macht uns schon Sorgen“, räumt Eland ein. Das Land stand 2015 auf der Rangliste der Top-Destinationen mit 530.000 Passagieren auf Platz fünf, bei den Urlaubsreisenden gar auf Platz zwei. Derzeit läuft das Geschäft wegen der politischen Großwetterlage „stark gebremst“. Davon profitiert vor allem Spanien als Urlaubsziel, aber auch Portugal und Italien. Spanien war schon im vergangenen Jahr mit 1,18 Millionen Passagieren Spitzenreiter am EAP und wird diese Position weiter ausbauen. Wenn die Regierung nun eine Extra-Tourismussteuer für die Balearen einführt, findet Eland das vor allem angesichts des Brexit und der Pfundschwäche „mutig“. Insgesamt werde man den Brexit am Flughafen indes kaum spüren, höchstens dann, wenn es zu verkehrlichen Einschränkungen mit London komme. So sei die Großwetterlage in St. Louis „positiv“, der EAP sei mittlerweile wirtschaftlich so leistungsfähig, dass er auch mal ein Minus von zehn Prozent verkraften würde. Die Zahlen kennen aber seit Jahren nur eine Richtung: die nach oben. Die wichtigste Airline easyjet rechnet in den nächsten drei Jahren jeweils mit einem Zuwachs von rund sechs Prozent, das wären fast eine Viertel Million mehr Passagiere pro Jahr. Der EAP wird sich für weiteres Wachstum rüsten müssen. Vielmehr dürfen. bar

Foto: © EAP

Spanien profitiert von Unruhen in der Türkei

F7 bietet auf 22.0000 Quadratmetern 700 neue Stellplätze, liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Flughafens auf der französischen Seite und ist zwischen 3.30 Uhr und 1.15 Uhr durch einen Shuttlebus (15-Minuten-Takt) ans Flughafengebäude angebunden. Der neue Parkplatz wird rund um die Uhr videoüberwacht, nachts von einem Wachdienst kontrolliert, ist eingezäunt und bietet eine überdachte Haltestelle für den Metrocars-Shuttle, der die Passagiere in fünf Minuten zum Terminal bringt. Und: Er ist etwa 15 Prozent günstiger als die anderen Langzeit-Parkplätze F5 und F6. Eine Woche F7 kostet 45,30 Euro. Ab einer Parkdauer von mehr als 2 Tagen zahlt sich der F7 aus. Auch auf Schweizer Seite hat der EAP 500 Stellund 20 Busparkplätze fertiggestellt, die aber für Erste nur als Überlaufparkplätze genutzt werden sollen. Investition in beide Anlagen: knapp fünf Millionen Euro. Stolze 24 Millionen kostet das im Bau befindliche, 2400 Plätze bergende neue Parkhaus. 12 Millionen gehen in die Verdopplung der Gepäcksortieranlage – beides soll im kommenden Sommer fertig sein. 18 | chilli | business im Breisgau | 08.2016



Extra

Verso – der neue Fitnesstempel in Denzlingen Sportliche Immobilien GmbH investiert zehn Millionen Euro

Visualisierungen: © SIG

Formschöner Fitnesskörper: Beim Richtfest begrüßte Bauherr Jürgen Lange-von Kulessa vor all den wichtigen Gästen die wichtigsten zuerst: die rumänischen Rohbauer.

W

ir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun“, schrieb einst Voltaire. Die Rückgrat-Gruppe um Rudolf

Plüddemann und die Sportliche Immobilien GmbH (SIG) um Jürgen Lange-von Kulessa tun was: Sie investieren zehn Millionen Euro in den jüngsten Wirbel der Rückgrat-

Säule, in den neuen Fitness- und Wellnesstempel Verso Resort am Rande von Denzlingen direkt an der B3, zwischen dem Norden Freiburgs und Emmendingen. 5 Anzeige

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Extra

Dieser Neubau werde sich einreihen in eine Kette vieler Denzlinger Gebäude, die eine hohe städtebauliche Qualität haben und so den Ort prägen, sagte Bürgermeister Markus Hollemann beim Richtfest Anfang Juli. Für die zehn Millionen Euro gibt es auf dem mehr als 7000 Quadratmeter großen Grundstück am Ende rund 4000 Quadratmeter Raum: 2800 fürs Verso, 1200 – im obersten der drei Geschosse – für Unternehmen, die neue Büroflächen suchen. Wer beim Standort den Weitblick und bei den Betriebskosten den Schmalhans schätzt, wird im Neubau fündig. Hollemann erzählte am Rande des Richtfests, dass es in der Vergangenheit viele Anfragen für das markante Grundstück gegeben hatte, mit der Rückgrat-Gruppe habe man am Ende einen Partner gefunden, der in Sachen baulicher Qualität vom gleichen Geist beseelt sei und deswegen den Zuschlag erhielt. Lange-von Kulessa lobte das gute Zusammenspiel mit der Gemeinde und das fürs Baurecht zuständige Landratsamt Emmendingen für eine „beispielhafte“ Zusammenarbeit, die immer lösungs- und nicht problemorientiert gewesen sei, was in anderen Kommunen durchaus vorkomme. Für den Freiburger Architekten Thomas Martin war die Aufgabe vor allem deswegen eine besondere, weil die Haustechnik im neuen Wellness-Tempel sehr anspruchsvoll (drei getrennte Heiz- und Kühlsysteme, Schwimmbadtechnik, Bauteilkühlung), die Innenarchitektur dem ambitionierten Rückgrat-Denken verpflichtet und auch das tropfenförmige Grundstück eine Herausforderung gewesen sei. Diese haben die Verantwortlichen mehr als nur ordentlich gemeistert: Der abgewinkelte Baukörper ist architektonisch mit seinem holzverkleideten Attikageschoss durchaus gelungen und lässt in allen Himmelsrichtungen herrliche Blicke auf die Silhouetten von Kandel, Kaiserstuhl, Schönberg und Schauinsland zu. Mehrere Dachterrassen bieten Fitness- und Wellnesssuchenden ebenso spannende Freiräume wie den Büronutzern unterm Dach. Firmen können hier drei Flächen von 260 bis 540 Quadratmeter für rund 12 Euro netto mieten – wer die Fläche gleich am Stück haben will, kriegt sie aber auch. 3 3

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Extra

Info:

Verso – das Rückgrat-Resort Kronenstraße 34-38 / Denzlingen www.sportliche-immobilien.de

Ansicht von Norden: Das Verso hat nicht nur im Inneren ein Wellnessbad und ein Aqua Dome, sondern auch im Garten einen kleinen Schwimmteich. In der obersten Etage gibt es noch Büroflächen zu vermieten. Beeindruckende Blicke in die Umgebung garantiert. 5 Anzeige


Extra 3 3 Und wer seinen Mitarbeitern attraktive Fitnessange-

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bote machen möchte, muss einfach nur einen Stock tiefer gehen. Plüddemann hatte 1990 sein erstes Rückgrat in Emmendingen eröffnet und meinte, dass das jüngste eine Zäsur darstelle: „An keinem anderen Standort ist der Komfort so hoch wie hier.“ Ein Aqua Dome, ein Naturbadeteich, Sauna- und Wellnesslandschaften, viel Glas und ganz viel Aussicht gibt es bald im Verso Rückgrat Resort. In den Rohbau sind 3000 Kubikmeter Beton und 330 Tonnen Stahl gewandert, den die Baufirma Koch-Voegele in fünf Monaten erstellt hat. Für die Landschaftsarchitektur zeichnen die Denzlinger Cornelis Landschaftsarchitekten von Monika Flubacher verantwortlich, die Statik kommt aus dem Kirchzartener Büro Theobald & Partner, das Bodengutachten von der Ingenieurpartnerschaft Neumann + Schweizer aus Freiburg, die Heizung macht die Kleine-Albers GmbH aus Freiburg, den Naturbadeteich die Heiko Wiesler Garten- und Landschaftsbau GmbH, um die Sanitäranlagen kümmert sich die Sexauer GmbH aus Bötzingen, die Schwimmbadtechnik liefert die Ospa Apparatebau Pauser GmbH & Co. KG aus Mutlangen, und das Freiburg Büro GK Bauphysik ist in seinem Metier auch sportlich mit dabei.

Plüddemann hofft auf 3000 Mitglieder Durch das ausgeklügelte Energiekonzept (mit eigenem Blockheizkraftwerk, gasgetriebener Wärmepumpe, heiz- und kühlbaren Bauteilen) soll der Wärmeverbrauch bis zu 30 Prozent unter dem aktuellen gesetzlichen Standard liegen. Ein weiteres Plus ist die hohe Sichtbarkeit entlang der Schnellstraße nach Emmendingen und Waldkirch, auf der täglich mehr als 17.000 Autos fahren. Das neue Sport- und Gesundheitscenter hatte schon nach dem ersten Marketing-Tag mehr als 100 Mitglieder. Der erste Trainingsschweiß soll im kommenden Februar fließen. Plüddemann hofft auf mindestens 3000 Dauergäste. Es ist übrigens nicht das erste gemeinsame Projekt von Plüddemann und Lange-von Kulessa: 2012 hatten sie die Sportliche Immobilien GmbH gegründet, um aus dem einstigen Beschläge-Koch-Gebäude im Gewerbegebiet Haid das Fitness-Loft Freiburg zu machen. „Die Zusammenarbeit hat von Anfang an gut funktioniert“, sagt Lange-von Kulessa. Und so tun sie es eben weiter. Und hoffen, dass die Kunden auch was für sich tun. Denn sie sind nach Voltaire ja auch für das verantwortlich, was sie nicht tun. Lars Bargmann chilli | business im Breisgau | 08.2016 | 23


Menschen und Meldungen

Stühlerücken bei Stadttochter

Award für M 10 Industries

Kohler neuer Edeka-Boss LAHR. Der gebürtige Lahrer Uwe Kohler ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler (Edeka). Das berichtete die Lebensmittelzeitung. Die Familie des Kaufmanns betreibt in der Ortenau sieben Märkte. Edeka ist die größte deutsche Lebensmittel-Einzelhandelskette, beschäftigt 346.000 Mitarbeiter in 11.400 Märkten und machte zuletzt nach eigenen Angaben 48,4 Milliarden Euro Umsatz.

RVF erlöst 93 Millionen Euro SÜDBADEN. Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) bilanziert fürs vergangene Jahr 118,2 Millionen Fahrgäste, 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bezogen auf alle Einwohner in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und BreisgauHochschwarzwald bedeutet das, dass jeder im Schnitt 185 Fahrten mit dem ÖPNV unternommen hat. „Wir freuen uns, nach dem Rückgang im letzten Jahr nun wieder einen Zuwachs an Fahrgästen vermelden zu können“, kommentierte RVF-Geschäftsführerin Dorothee Koch. Die Einnahmen kletterten um 2,8 Prozent auf knapp 93 Millionen Euro, die an 20 Verkehrsbetriebe verteilt werden.

Hanna Böhme wird FWTM-Chefin / Dallmann geht – und bleibt bei der FWI Fotos: © privat

FREIBURG. Die Freiburger M 10 Industries AG ist mit dem TOP 100-Siegel als Top-Innovator des deutschen Mittelstands ausgezeichnet worden. Der Maschinenbauer entwickelt, baut und installiert Hochleistungs-Lötmaschinen für die Photovoltaik-Industrie: „Wir befinden uns im Maschinenbau in einem starken Wettbewerb – die Auszeichnung als Top-Innovator bestärkt uns darin, weiterhin die besten Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln“, so M-10-Geschäftsführer Gregor Reddemann. Der Hochleistungs-Stringer „Kubus“ der M10 Industries wurde zuvor auf der Intersolar Europe mit dem Intersolar Award 2016 ausgezeichnet.

Die Neue und der – Routinierte: Hanna Böhme beerbt Bernd Dallmann. FREIBURG. Hanna Böhme, die 40jährige Tochter des langjährigen Freiburger Oberbürgermeisters Rolf Böhme, wird neue Geschäftsführerin der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM). Damit beerbt sie Bernd Dallmann, der aber weiterhin für die Freiburger Wirtschaftsimmobilien GmbH (FWI) arbeiten wird, einer gemeinsamen Tochter von FWTM und der Freiburger Sparkasse. Entsprechende Informationen des Wirtschaftsmagazins business im Breisgau bestätigte Sparkassenchef Marcel Thimm. Die gebürtige Freiburgerin Böhme studierte Wirtschaftswissenschaften, lebte lange in Asien und war bis April Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des von der Landesbank Baden-Württemberg betriebenen German Center in Singapur und zuvor in Peking. Sie hat vor allem Unternehmen beim Markteintritt in Wachstumsmärkte beraten. Ihr Vertrag läuft vom 1. Dezember an für zunächst fünf Jahre. „Ich finde das eine großartige Entscheidung des Aufsichtsrats. Böhme ist international erfahren, hat profunde Kenntnisse im Ansiedlungsgeschäft, und bei der FWTM gelingt damit ein echter Generationenwechsel“, sagt der 65-jährige Dallmann. Er selbst wurde 1987 als 36-Jähriger mit einer Handvoll Mitarbeitern Geschäfts-

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führer der „KTA“ (Kultur, Tagungen und Ausstellungen), der Vorläufer-Gesellschaft der FWTM, die heute 120 Beschäftigte hat. Und er war auch Initiator der Gründung der gemeinsamen Tochter mit der Sparkasse. „Es ist eine sehr gute Konstellation, dass der Gründervater der FWI sich nun voll und ganz dieser Firma widmen kann“, sagt Thimm. Dallmann will noch zehn Jahre weiterarbeiten. Aber nicht wie bisher sechs volle, sondern fünf halbe Tage die Woche. Mit der FWI will er noch Großes erreichen. Größere Projekte anschieben wie die Entwicklung des Kasernen-Areals in Teningen oder die Umwandlung der Fläche St. Gabriel bei der Messe Freiburg. Den Bau des sogenannten Kopfbaus, der nach ursprünglicher Planung im kommenden Jahr auf dem Messegelände fertiggestellt und dann neue Heimat der FWTM sein soll, will er mit begleiten, noch einmal „etwas Neues“ anfangen. Ob die FWI auch mit in den Kopfbau aufs Messegelände ziehen wird, sei noch unklar. Was mit dem Stammsitz am Rotteckring passiert, ebenso. Dallmann geht damit einen anderen Weg als sein langjähriger Mitgeschäftsführer Klaus Seilnacht. Mister Messe war Ende 2014 vorzeitig in den Ruhestand gegangen. Aber der hatte ja auch stets gesagt: Ein Messejahr sind zwei Lebensjahre. Lars Bargmann


Menschen und Meldungen

FREIBURG/BERLIN. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist für seine standfeste Finanzpolitik mit der Walter-Eucken-Medaille ausgezeichnet worden. Das vom Wirtschaftsweisen Lars Feld geleitete Freiburger Institut zeichnete den gebürtigen Freiburger Schäuble für sein unbeirrbares Einstehen für ordnungspolitische Prinzipien im Sinne der Freiburger Schule aus.

Richtfest beim Motel One Visualisierung © Unmüssig

Schäuble erhält Medaille

Beim Winzerkeller läuft‘s Der Badische Winzerkeller hat seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 40,9 Millionen Euro gesteigert. „Wir sind auf solidem Kurs“, resümieren der Vorstandsvorsitzende Peter Schuster und Vorstand Eckart Escher. Die regionale Sektmarke Schloss Munzingen übertraf mit einem Plus von 25 Prozent deutlich die Erwartungen. Bei Privatkunden konnte ein Zuwachs von rund sechs Prozent erzielt werden. Bundesweit gingen die Weinkäufe Privater nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) bei Umsatz und Absatz indes um ein Prozent zurück. Der Durchschnittspreis pro Liter Wein stieg im Lebensmitteleinzelhandel, wo drei Viertel aller Weine eingekauft werden, um 2 Prozent auf 2,97 Euro (ausländische Weine) und für deutsche Weine um 3 Prozent auf 3,23 Euro. bib

250 Zimmer am Siegesdenkmal: Das Motel One hat den Besitzer gewechselt. FREIBURG. Wetter und Gesichter strahlten um die Wette: Genau ein Jahr nach der Grundsteinlegung feierte der Projektentwickler Peter Unmüßig am 30. Juni das Richtfest fürs Motel One am Siegesdenkmal. „Wir brauchen dringend neue Hotels, sonst hätten wir zum Beispiel im nächsten Jahr den Deutschen Ärztetag nicht nach Freiburg bekommen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Salomon. Die Unmüssig-Gruppe hat das Hotel an die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG verkauft, eine Tochter der Württembergischen Lebensversicherung AG. „Das passt bei uns perfekt ins Beuteschema“, sagte Klaus Betz, Leiter Immobilien beim Investor. Zum Kaufpreis

wurden keine Angaben gemacht. Er dürfte bei knapp 30 Millionen Euro liegen. Die 2000 gegründete Motel-OneKette wird Ende des Jahres schon 70 Hotels haben. Eine Übernachtung im 246 Zimmer fassenden Freiburger Hotel wird 69 Euro kosten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Motel One 322 Millionen Euro Umsatz. Freiburg sei eine „super Wahl, super Lage“, so Motel-OneManaging Director Philipp Weyland, der einst Hoteldirektor vom Novotel am Karlsplatz war und einen Bobbele als Sohn hat. Leiten wird das Hotel Patrick Thoma. In Freiburg sind derzeit vier Hotels mit 800 neuen Betten im Bau. bar

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Menschen und Meldungen

Familienheim verdreifacht Gewinn

Life Food will 20 Millionen investieren FREIBURG. Der Tofuhersteller Life Food GmbH hat seine Produktion im Gewerbegebiet Hochdorf erweitert. Seit 2014 und bis 2019 will das 1995 von Wolfgang Heck und Klaus Kempff gegründete Unternehmen insgesamt 20 Millionen Euro in den Standort Freiburg investieren. Für Life Food, Europas Marktführer in Sachen Bio-Tofu, arbeiten aktuell 235 Menschen.

Robuste Genossen bauen Ziegelhaus am Seepark Foto: © Familienheim

Kemkes wird Chef beim Biosphärengebiet SCHWARZWALD. Walter Kemkes (56) wird erster Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald. Der Diplom-Forstwirt war bisher Chef des Biosphärengebiets Bliesgau im Saarland und leitete davor zehn Jahre den Nationalpark Hainich in Thüringen. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Regierungsvizepräsident Klemens Ficht: „Wir freuen uns, dass wir mit Walter Kemkes einen sehr kompetenten und erfahrenen Geschäftsführer gefunden haben. Er bringt nicht nur notwendigen Sachverstand, sondern auch viele gute Ideen und Netzwerke mit, wie wir unser Biosphärengebiet Schwarzwald zum Wohle der Region gestalten können.“

FWI vermittelt für Klimapartner FREIBURG. Die Freiburger Wirtschaftsimmobilien (FWI) GmbH hat an der Hanferstraße 6 in Hochdorf 160 Quadratmeter Büroflächen an den Verein „Strategische Partner – Klimaschutz am Oberrhein“ vermittelt. „Das Gewerbegebiet Freiburg-Hochdorf ist für uns ein idealer Standort, weil wir von dort kurze Wege in alle Richtungen unseres Gebietes haben und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vorfinden“, freut sich Robin Grey, Geschäftsführer Klimapartner Oberrhein, zu denen heute mehr als 80 Mitglieder zählen.

Rarität: Häuser werden heute meistens aus Beton und mit Wärmedämmverbundsystem gebaut: Dieses hier am Meckelhof braucht beides nicht. FREIBURG. Die 1930 gegründete Baugenossenschaft Familienheim Freiburg hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn fast verdreifacht: Blieben 2014 unterm Strich 781.000 Euro übrig, waren es nun 1,95 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg um 7,1 auf 153,2 Millionen Euro. Das Eigenkapital legte um 2,1 auf 58,6 Millionen Euro oder 38,2 Prozent zu. „Mit einer gesunden Eigenkapitaldecke und den enorm gestiegenen Spareinlagen (plus 3,1 auf 37,8 Mio. Euro, d. Red.) lassen sich auch in den kommenden Jahren neue Mietwohnungsprojekte stemmen“, lässt sich Vorstand Werner Eickhoff zitieren. 333.000 Euro werden als vierprozentige Rendite an die 7560 Mitglieder ausgeschüttet.

Die kerngesunde Genossenschaft investierte 2015 rund 10 Millionen Euro in die Modernisierung des Bestandes (2694 Wohnungen) und 5,2 Millionen Euro in den Neubau von 61 Wohnungen. 2014 hatte sie noch 19 Millionen investiert, in den vergangenen fünf Jahren knapp 75 Millionen Euro. Rund 1200 Mitglieder warten bei der Familienheim derzeit auf eine Wohnung. Die durchschnittliche Quadratmetermiete in einer solchen lag Ende 2015 bei 6,56 Euro. Aktuell bauen Eickhoff und seine Vorstandskollegin Anja Dziolloß 13 neue Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus am Seepark – in Ziegelbauweise, ohne Wärmedämmverbundsystem. Die Familienheim beschäftigt 30 Menschen. bib/bar

Megahed neue Integrationslotsin FREIBURG. Sandra Megahed ist neue Integrationslotsin beim Arbeitgeberverband Südwestmetall und betreut in der Region Freiburg nun Unternehmen, die Flüchtlingen Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten wollen. Der Geschäftsführer der Südwest-

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metall-Bezirksgruppe in Freiburg, Stephan Wilcken: „Die Integrationslotsen sind die Schnittstelle zu den Experten für Flüchtlingsfragen. Das Konzept zeichnet sich durch passgenaue Beratung von Unternehmen aus.“ bib


Menschen und Meldungen

HERBOLZHEIM/STUTTGART. Der Technologieführer von Ventilatoren und Motoren, ebm-pabst, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit weltweit 12.550 Mitarbeitern seinen Umsatz um 7 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Um das Wachstum stemmen zu können, investierte ebmpabst 137 Millionen Euro, die höchste Summe der Firmengeschichte. Für das seit 1. April laufende Geschäftsjahr plant die Gruppe einen Umsatzzuwachs von 9,3 Prozent auf 1,836 Milliarden, rechnet mit Investitionen in Höhe von 192 Millionen Euro und einem Zuwachs von 780 Beschäftigten. Der Stammsitz des Unternehmens ist in Mulfingen. In Herbolzheim arbeiten 424 Beschäftigte und produzieren etwa Ölpumpen für Autos.

Die Sparkasse stärkt ihren Webauftritt FREIBURG. Die Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau hat in ihren Online-Auftritt investiert: Seit dem 5. Juli wird die „Internetfiliale 6.0“ den veränderten Bedürfnissen der Kunden gerecht: Service-Angebote wurden ausgebaut, neue Suchfunktionen eingebaut, das Ganze übersichtlicher gestaltet. Die neue Version ist auch für Smartphone und Tablet optimiert.

Mack erhält Gründerpreis RUST. Der Europa-Park-Gründer Roland Mack ist am 5. Juli in Berlin für sein Lebenswerk mit dem renommierten Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet worden. „Der Deutsche Gründerpreis bestätigt die Bedeutung, die wir für die Attraktivität der Region und indirekt für rund 10.000 Arbeitsplätze haben", wird Mack in der Pressemitteilung zitiert. „Das ist ein wichtiges Signal an Entscheider, dass Wertschöpfung nicht nur in der Produktion, sondern auch bei Dienstleistern wie uns stattfindet.“

Arbeitsmarkt robust Jugendarbeitslosigkeit bei 1,9 Prozent SÜDBADEN. Ende Juni waren in Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald 13.890 Männer und Frauen ohne Arbeit. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent und 0,1 Punkten unter dem Vormonat. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit einer Quote von 1,9 Prozent (-0,1 Punkte) weiter sehr niedrig, derzeit sind 828 unter 25-Jährige arbeitslos registriert. In Freiburg sind 6834 Männer und Frauen ohne Arbeit. Damit liegt die Quote weiter bei 5,8 Prozent. Der Chef der Arbeitsagentur, Christian Ramm, bewertete die aktuellen Zahlen positiv: „Wir haben heute geringfügig weniger Arbeitslose als noch vor einem Jahr. Wenn man die Rahmenbedingungen der vergangenen zwölf

Foto: © IG Bauen-Agrar-Umwelt

ebm-papst mit Rekordumsatz

Gut zu tun: Weiter wenig Arbeitslose. Monate berücksichtigt, ist das eine erfreuliche Entwicklung.“ Erfreulich sei auch, dass „immer mehr“ Flüchtlingen die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gelinge. Bundesweit waren Ende Juni 2,614 Millionen Menschen oder 5,9 Prozent ohne Arbeit – so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Im Juni 2015 waren es noch 97.000 mehr. bib

Lohn-Plus für Maler FREIBURG. Maler und Lackierer in Freiburg bekommen seit dem 1. Juli 2,1 Prozent mehr Gehalt und verdienen damit jetzt 15,92 Euro pro Stunde. Ein Geselle, der in einem Innungsbetrieb arbeitet, hat somit gut 57 Euro pro Monat mehr in der Tasche. Das teilt die IG BAU Südbaden mit. Außerdem erhalten Gewerkschaftsmitglieder für die letzten beiden Monate eine Einmalzahlung von 50 Euro. „Nach einer harten Ta-

rifrunde samt Schlichtung streichen die Beschäftigten jetzt endlich mehr Geld ein. Das ist gerade in einer Branche wichtig, die immer stärker um Fachkräfte werben muss“, betont IG BAU-Bezirkschef Meinrad Schmidt. Zum August steigen auch die Vergütungen für Auszubildende zwischen 40 und 50 Euro. Von höheren Vergütungen profitieren in Freiburg im Breisgau damit insgesamt rund 260 Beschäftigte.

RP hilft Gemeinden mit 31,3 Millionen Euro SÜDBADEN. Der Verteilungsausschuss für den Ausgleichstock unter dem Vorsitz der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat über 31,3 Millionen Euro an finanzschwache Gemeinden im Regierungsbezirk verteilt, die auf solche Mittel angewiesen sind. Das Spektrum reicht von Schulbauinvestitionen über den Bau von Kinderbetreuungseinrichtungen und Sportstätten bis hin zum Umterhalt von

Straßen und öffentlichen Einrichtungen. Neben den regulären Mitteln des Ausgleichstocks in Höhe von 20,9 Millionen Euro gab es in diesem Jahr zusätzliche Mittel des Bundes aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds im Ausgleichstock 2 mit 10,4 Millionen Euro. 126 Gemeinden hatten 136 Anträge mit einem Volumen von knapp 50 Millionen Euro gestellt. bib

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Menschen und Meldungen

Kolumne

Baden-Baden lockt mit dem Grand Prix Ball

Foto: © privat

Der Freiburger Steuerberater Erik Herr ist ein Routinier im Geschäft. Für die bib-Leser berichtet er in jeder Ausgabe über Nützliches & Kurioses, Aktuelles & Steuerbares.

Exklusiver Event Foto: @ BBEf

Von Verlustvorträgen bis zur Unternehmensbewertung

Verlustvorträge: Derzeit gehen beim Verkauf von GmbH-Anteilen noch nicht ausgeglichene Verlustvorträge steuerlich ganz oder teilweise unter, wobei hierzu ein Verfahren beim Bundesverfassungsgericht noch nicht abgeschlossen ist. Ein erstinstanzliches Finanzgericht möchte diese restriktive Handhabung nun auch bei unentgeltlichen (Erbe, Schenkung) Anteilsweitergaben anwenden. Sollten Sie Anteile übertragen wollen, wären steuerliche Konsequenzen vorab zu klären. Leistungen des Arbeitgebers zur betrieblichen Gesundheitsförderung: Diese können bis zu 500 Euro pro Kalenderjahr und Mitarbeiter steuerfrei sein, wenn die Maßnahme nach dem „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ zertifiziert ist. Unternehmensbewertung: Seit 2011 gibt es steuerlich das „vereinfachte Ertragswertverfahren“, das bei Umstrukturierungen angewendet wird, sofern keine Markt- oder Kaufpreise unter fremden Dritten oder neutrale Gutachten vorliegen. Es kapitalisiert den Ertrag der letzten drei Geschäftsjahre mit einem Basiszinssatz (für 2016 = 1,1 %) und einem Zuschlag (4,5 %), so dass sich für 2016 ein Zinssatz von 5,6 % und somit ein Multiplikator von 17,85 ergibt. Vom Institut der Wirtschaftsprüfer indes werden der aktuelle Basiszinssatz (negativ), Zuschläge von bis zu 7 % und der durchschnittliche Ertrag der nächsten drei bis fünf Jahre zugrunde gelegt. So können sich signifikant andere Werte ergeben! Welches Verfahren auch unter Kostenerwägungen das richtige ist und wie die Stellschrauben gestellt werden, richtet sich nach den Interessen des Auftraggebers! www.herr-stb.de

Glamour und Tanz: Exklusives Stelldichein im Kurhaus. BADEN-BADEN. Wenn auf der Galopprennbahn in Iffezheim die Jockeys mit ihren Pferden um den Großen Preis von Baden wetteifern, wird rund um das Kurhaus Baden-Baden der rote Teppich ausgerollt. Mit dem Grand Prix Ball am 3. September findet die Große Woche einmal mehr ihren gesellschaftlichen Höhepunkt. An diesem Ballabend, der um 19 Uhr mit einem Champagner-Empfang im Foyer startet, wird auch der „Galopper des Jahres 2015“ geehrt. Wer im Ballkleid oder Smoking dabei sein möchte, wenn sich Persönlichkeiten aus Sport, Medien, Politik und Wirtschaft zum exklusiven Stelldichein im Kurhaus versammeln, wer weltmeisterliche Tanzeinlagen von Claudia Köhler und Benedetto Ferruggia

erleben und ein exquisites 4-GangGala-Dinner von Starkoch Martin Herrmann genießen möchte, dem sei ein frühzeitiges Bestellen der Tickets (145/165/195 Euro inklusive 4-Gang-Gala-Dinner) empfohlen. Das spektakuläre Höhenfeuerwerk über den Dächern Baden-Badens gibt’s gratis dazu, und das Tanzparkett im Bénazetsaal wartet auf ausgiebige Tanzrunden der Ballgäste. Begleitet wird dieser Gala-Ball vom Kurpark-Meeting (26. August bis 4. September) mit großem kulinarischen Angebot und viel Livemusik. Und das ist auch ohne Roten Teppich einladend. bib Mehr Info: badenbadenevents.de.

Energiedienst unter Druck LAUFENBURG. Die Energiedienst Holding AG hat schlechte Nachrichten: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ist im ersten Halbjahr 2016 von 20 auf 8 Millionen Euro eingebrochen. Das Unternehmen rechnet mit einem Jahresgewinn in Höhe von nur 2 Millionen Euro (2015: 15 Mio.). Das deutlich tiefere Zinsniveau und die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten

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hätten zu einmaligen Belastungen aus der Bewertung der Versorgungszusagen für deutsche Mitarbeiter in Höhe von 13 Millionen Euro geführt. Niedrige Großhandelspreise, höhere staatliche Abgaben und ein einmaliger Zinsaufwand aus der Erhöhung der Abfindung für ehemalige Minderheitsaktionäre der Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG belasten das Ergebnis. bib



Industriegebiet Nord

Klimaschutz im Industriegebiet Das IG Nord ist nur auf den ersten Blick nicht auf dem Weg zur Energiewende Leuchtturmprojekt: Die Solaranlage auf dem Freiburger Müllberg ist Teil der Green-Industry-Park-Offensive.

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Foto:© Badenova

ines der umsatzstärksten – und für die Freiburger wichtigsten – Unternehmen im Freiburger Industriegebiet Nord ist die Badenova AG. 851,8 Millionen Euro setzte der komplett in kommunaler Hand befindliche Energieversorger im vergangenen Jahr um. Eine zweite Bilanz geht in der Medienwelt dagegen immer etwas unter: die Ökobilanz. In der jüngsten ist nun etwa zu lesen, dass die Badenova im vergangenen Jahr fast 720.000 Tonnen Kohlendioxid nicht ausgestoßen hat, die bei herkömmlicher Energieerzeugung in die Atmosphäre geblasen worden wären. Oder anders: Das, was 266.292 Autos im gleichen Zeitraum ausgestoßen hätten. Das Unternehmen ist einer der maßgeblichen Motoren bei der Umwandlung des Industriegebiets zum nachhaltigen, energie- und ressourceneffizienten „Green Industry Park“. Eine Offensive, die die Stadt Freiburg gemeinsam mit Badenova, dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme und der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH angestoßen hat. Wer indes heute im Gebiet unterwegs ist, sieht von Green Industry wenig. Hier und da stehen nummernschildlo-

se Autos, hier und da wuchern die alten Gleisanlagen zu – immerhin in grün –, Schrottplätze oder die Deutsche Bimoid sind auch nicht gerade als Klimaretter bekannt. Rechts und links der Auerstraße brummen die industriellen Anlagen von Micronas und Pfizer um die Wette, weiter westlich steigt Rauch aus den Schloten des Solvay-Industrieparks. Doch der Schein trügt. Micronas nahm Ende 2014 sein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb, das den Strombedarf um ein Drittel, den Wärmebedarf um zwei Drittel und den Kältebedarf um etwa 40 Prozent senkt. Und nebenbei die Firmenkasse schont. Eine Million Euro jährlich soll die umweltfreundlichere Technik einsparen. Die Wirtschaftlichkeit sei jedoch nicht der einzige Grund, sagte damals Geschäftsführer Matthias Bopp: Mit der neuen Photovoltaikanlage soll der CO2Ausstoß auch noch jährlich um mehr als 6000 Tonnen verringert werden. Pfizer war schon zuvor aktiv und hatte 2009 den damals größten Holzpelletkessel Europas gebaut, der das Klima mit rund 5500 Tonnen CO2 entlastet. Die Freiburger ASF Solar, eine Tochter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung GmbH und Badenova, verwandelt die alte Mülldeponie in eine Freilandzone

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für Photovoltaik: Aus dem Müllberg wurde der 2,5 Megawatt-Energieberg, der jedes Jahr 1400 Tonnen CO2 einspart – immer im Vergleich zum deutschen Strommix. Das Industriegebiet Nord ist deswegen für eine Klimaschutz-Offensive besonders geeignet, weil auf der relativ kleinen Fläche 20 Prozent des stadtweiten Stroms und 10 Prozent der CO2-Emissionen verursacht werden. bar

Industriegebiet Nord Info Das 1978 ausgewiesene Industriegebiet Nord ist in Freiburg das einzige geblieben. Nur hier, auf einer Fläche von etwa 430 Fußballfeldern zwischen Hermann-Mitsch-Straße, Lemberg- und Mooswaldallee, der B3 und der Güterbahntrasse können sich Firmen ansiedeln, die auch mal lauter sind, die mehr emittieren als andere oder auch risikobehafteter sind. Im IG Nord gibt es aktuell etwa 300 Betriebe mit rund 15.000 Beschäftigten.


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Industriegebiet Nord

»Wunderfitz« für Freiburg Badenova entwickelt Stadt-App – auch für Geschäftstreibende

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tädte-Apps werden immer beliebter, da die kleinen Helfer schnelle Orientierung im Alltag und für die Freizeitgestaltung bieten. Für Freiburger gibt bald eine neue App: Mitte September steht „Wunderfitz. Meine App. Tag für Tag“ zum kostenlosen Download bereit – ein Überraschungsgeschenk aus dem Industriegebiet Nord vom regionalen Energie- und Umweltdienstleister badenova. Die App soll in „smarter“ Form lokale Nachrichten, Neuigkeiten aus dem Rathaus, einen Event- und Veranstaltungskalender, Infos zum SC Freiburg oder auch das lokale Wetter liefern. „Wunderfitz“ kombiniert mehrere Dienste intelligent miteinander: Wer sich über eine Veranstaltung informiert, kann sich etwa gleich den idealen Weg dorthin anzeigen lassen – auch mit verschiedenen Verkehrsmitteln.

Auch die Freiburger Vereine und das Geschäftsleben sollen in der App abgebildet werden. Wer Teil der Wunderfitz-Welt werden möchte, kann sich an die badenova (siehe Infobox) wenden. Die Stadt Freiburg als Gesellschafter von badenova und quasi Pionier für die App-Einführung im badenova-Marktgebiet erhält die App kostenlos. Parallel mit Freiburg werden Breisach, Bad Krozingen und Neuenburg in die App eingestellt. Die Idee von badenova ist, die gesamte Region in einer App zu vereinen, immer neue Städte und Gemeinden hinzuzunehmen. Über die „Einstellungen“ in der App wird sichergestellt, dass wirklich nur jene Inhalte sichtbar werden, die den Nutzer wirklich interessieren. Die App höre auf den Namen „Wunderfitz“, weil das im Badischen die liebevolle Bezeichnung für einen besonders neugierigen, interessierten und immer bestens informierten Zeitgenossen sei.

Die Stadt Freiburg und badenova laden demnächst zu einem öffentlichen Termin für interessierte Bürger, Vereine und Gewerbetreibende. Funktionen werden präsentiert und es wird gezeigt, wie Vereine und Gewerbetreibende selbst ihre Inhalte in die App einfügen können. Erfahrungen aus anderen Stadt-Apps zeigen: Je mehr lokale Akteure ihre Inhalte in eine App einstellen und diese zur Kommunikation nutzen, desto attraktiver wird die App, umso häufiger wird sie genutzt.

bib

Alle Informationen zum App-Projekt für Bad Krozingen: Yvonne Schweickhardt Tel.: 0761 / 279-3028 Claudia Korn Tel.: 0761 / 279-2128

Der Zaunkönig aus Freiburg Drahtwaren Driller GmbH

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icherheit spielt in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle. Und das spiegelt sich auch in der Firmengeschichte der Drahtwaren Driller GmbH, die Frank Driller vor über 25 Jahren als EinMann-Betrieb gegründet hatte: Denn heute arbeiten rund um den Geschäftsführer deutschlandweit mehr als 35 Mitarbeiter. Unlängst startete Driller einen neuen Online-Auftritt, eingeflochten auch das neue Firmenlogo. Driller ist Stammgast bei den regionalen Fachmessen wie die Gartenträume in Freiburg und die BauenGartenWohnen in Offenburg und präsentiert seinen Kunden stets neue Produkte und Möglichkeiten bei Einzäunungen und Gartengestaltungen. Bei den Zäunen geht der Trend immer mehr in Richtung Metallzaun, da diese langlebiger und nicht so pflegeintensiv 32 | chilli | business im Breisgau | 08.2016

wie Holzzäune oder Grundstückssicherungen aus Grünpflanzen sind. Driller ist aber nicht nur der Zaunkönig aus Freiburg, sondern im Garten durch viele Innovationen mittlerweile ein Vollsortimenter mit rund 20.000 Artikeln, von denen viele auf dem 5000 Quadratmeter großen Stammsitz an der Freiburger Hans-Bunter-Straße 7 d anzuschauen sind. Zum Lieferprogramm gehören nicht nur Drahtgeflechte, Maschendraht- oder Gittermattenzaunanlagen, sondern auch Gabionenkörbe, Kräuterspiralen oder Hochbeete im Gabionendesign bis hin zu Gabionenwandsystemen für den Sichtund Lärmschutz – für Private wie für gewerbliche Kunden. Dass Driller die Zäune auf Wunsch auch montiert, versteht sich von selbst. bib Mehr Infos und Öffnungszeiten: www.draht-driller.de


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Automarkt

Dieselgate: War da was? Autobauer verzeichnen Rekordnachfrage

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ricksereien bei den Abgaswerten, Milliardenklagen, ein angekratztes Image – gerade bei den deutschen Herstellern: Man könnte meinen, die Kunden würden dem Diesel gegenüber heute eher distanziert sein. Das Gegenteil ist der Fall: Noch nie wurden hierzulande so viele Diesel-Autos in einem ersten Halbjahr verkauft wie im vergangenen. Der deutsche Autoverband VDA rechnet nun sogar mit einem Rekordjahr.

ren setzt und es dagegen durchaus Vorbehalte gab, diese sich aber in diesen Tagen in Luft auflösen. „Die Kunden verstehen immer mehr, dass man gute Co2-Werte nicht mit hubraumstarken Motoren erreichen kann.“ Dennis Chust, Geschäftsleiter der bhg baden Autohandelsgesellschaft mbH, berichtet, dass gerade im gewerblichen Bereich der Diesel dann weiterhin stark nachgefragt ist, wenn es um Laufleistun-

812.000 Diesel-Fahrzeuge wechselten bis Ende Juni den Besitzer. Der VDA geht mittlerweile von mehr als 3,3 Millionen Neuzulassungen in 2016 aus. So viele Neuwagen wurden in Deutschland zuletzt vor zehn Jahren zugelassen – das Abwrackprämienjahr 2009 mal außen vor gelassen. Auch in Westeuropa, in China und den USA zeigen sich die Automärkte sehr mobil. Weltweit könnten 2016 erstmals mehr als 80 Millionen Fahrzeuge den Besitzer wechseln. Auch die regionalen Händler spüren nach dem Abgasskandal keine Auswirkungen. „Wir haben nicht weniger Diesel verkauft als in anderen Jahren“, sagt Marcus Sütterlin vom gleichnamigen Autohaus, in dem es Škoda und Honda gibt. Auf die persönliche Kaufentscheidung hatte der Skandal bei ihm keine Auswirkungen. „Unsere Kunden zeigen sich unbeeindruckt“, erzählt auch Ralph Kollinger von der gleichnamigen Gruppe, die Fiat, Mitsubishi, Alfa Romeo, Volvo, Jaguar, Land Rover und Range Rover vertreibt. Gerade Businesskunden würden wegen des Verbrauchs weiter auf den Diesel setzen. Und wenn der Automarkt insgesamt gut läuft, laufe eben auch der Diesel gut. Interessant sei, dass Volvo seit einigen Jahren sehr stark auf Vierzylindermoto34 | chilli | business im Breisgau | 08.2016

gen oberhalb von 15.000 Kilometern im Jahr geht. Dennoch seien bestimmte Benziner leicht im Kommen. Vergleichszahlen kann Chust nicht melden, weil die bhg ja erst im Oktober Baden Auto gerettet hatte. In Zeiten günstiger Kraftstoffpreise ist der Benziner generell stärker im Interesse. Wenn die Preise wieder hochgehen, reckt der Diesel seine Nase wieder vor. bar 5 Anzeigen


Automarkt

»Im ständigen Austausch« Autohaus Tabor freut sich über guten Zulauf

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eit September hat das Autohaus Tabor einen vierten Standort. In Freiburg bietet das Familienunternehmen seither Renault und Dacia an. Außerdem gibt es EU-Neufahrzeuge und Gebrauchtwagen aller Fabrikate. Der Kunde kann zwischen 750 Fahrzeugen des preisgekrönten Unternehmens wählen. „Willkommen“ steht über der Eingangstür des Autohauses an der Bötzinger Straße 33. 20 Mitarbeiter kümmern sich dort seit knapp einem Jahr um die Kunden. „Wir sind ein Familienunternehmen. Bei uns wird jeder herzlich empfangen“, sagt Chefin Andrea Tabor. Seit 1978 hat Tabor seinen Hauptsitz in Achern. Zwei weitere Filialen sind in Kehl. Der Standort im Industriege-

biet Haid ist der vierte. Seit der Erweiterung beschäftigt Tabor mehr als 120 Mitarbeiter. Mit den beiden Söhnen ist das Ehepaar Tabor ebenfalls Teil des Teams. 750 Fahrzeuge zählen zum Portfolio. „Wir sind im ständigen Austausch“, betont Tabor. Täglich gebe es Transfers zwischen den Filialen. Die Bilanz nach knapp zwölf Monaten in Freiburg ist positiv: „Wir haben einen guten Zulauf“, sagt Tabor. Mit Renault gebe es attraktive Modelle zum günstigen Preis: vom Twingo bis zum Talisman. Auch 100 Prozent elektrisch sei in vielen Modellen möglich. „Gerade für Freiburg ist das ideal“, sagt Tabor. Dacia sei zudem die wertstabilste Marke auf dem deutschen Markt. „Der Neuwagenpreis ist unschlagbar und oft günstiger als mancher Gebrauchtwagen.“ Im Nutzfahrzeug- und Firmen-

Foto: © Tabor

kundenbereich könne das Autohaus spezielle Angebote und individuelle Lösungen finden. 2015 hat Tabor, einer der 20 größten deutschen Renaulthändler, mehr als 3000 Wagen verkauft. Die Kunden wissen warum: 2013 wurde das Unternehmen von Renault als einer der fünf besten Renault-Händler Deutschlands ausgezeichnet. Erst vor wenigen Tagen hat „Auto Bild“ die Tabor-Werkstätten für erstklassigen Service gekrönt. Till Neumann

Service mit Stern Auszeichnung für Freiburger Autohaus Heinz Santo

Foto: © Autohaus Heinz Santo GmbH

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reiburgs einziges InnenstadtAutohaus bekommt einen Stern. Die Mercedes-Auszeichnung „Service mit Stern“ gibt es für „herausragende Serviceleistungen und höchste Kundenzufriedenheit im Jahr 2015“. Neben dem Service will das Autohaus Heinz Santo auch mit modernem Ambiente glänzen: Inhaber Heiko Ehret hat vergangenes Jahr rund eine Viertelmillion Euro in den Umbau investiert. Was in den 30ern als Taxigeschäft begonnen hat, ist heute ein auf Mercedes-Benz spezialisiertes Autohaus mit rund 40 Mitarbeitern. In der Wilhelmstraße werden Neu-, Jahres- und Ge-

brauchtwagen an den Fahrer gebracht – wer lieber auf zwei Rädern unterwegs ist, findet zudem auch Elektrofahrräder. Damit die hochwertigen Fahrzeuge auch in hochwertigem Rahmen präsentiert werden können, hat Ehret den Verkaufsraum komplett modernisiert und etwa eine Sitzecke mit gemütlicher Lounge-Atmosphäre geschaffen. Auch die Werkstatt und die Annahmestelle haben einen neuen Look. Beim Kunden scheint das anzukommen: Bei einer Zufriedenheitsmessung hat Santo so gut abgeschnitten, dass es nun das Mercedes-Prädikat „Service mit Stern“ erhält. Doch der Service macht beim Verkauf nicht Halt: In der Werkstatt kümmert sich das Team um alle

Marken und Modelle – und das gerne auch als Rundum-Paket. Ehret freut sich über die Auszeichnung, schließlich bemühe man sich von der telefonischen Terminvereinbarung bis hin zum makellos gereinigten Fahrzeug nach der Inspektion um Top-Qualität: „Das gehört bei uns zum Standard.“ tbr

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Politik

Die Folgen des Brexit IHK-Umfrage: Südbadens Firmen wappnen sich für die Zeit nach dem Ausstieg

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Visualisierung: © bib

ie IHK Südlicher Oberrhein hat ihre Mitgliedsunternehmen gefragt, welche Folgen der Brexit für sie haben könnte. Antwort: Jedes dritte Unternehmen befürchtet einen Rückgang der eigenen Exporte ins Vereinigte Königreich. Ein Fünftel beabsichtigt zudem heute schon, Importe aus Großbritannien, etwa Rohstoffe und Vorprodukte, einzuschränken. Wenn die Briten die EU wirklich verlassen, will fast die Hälfte der Betriebe die Waren aus anderen Märkten beziehen. „Offensichtlich planen die Unternehmen, die Zeit der Verhandlungsphase zu nutzen, um sich neue Zulieferer in anderen Ländern zu suchen, damit sie für etwaige Handelsbarrieren nach dem Austritt gewappnet sind“, interpretiert IHKPräsident Steffen Auer die Ergebnisse. 73 Prozent gaben an, eine hohe Bürokratiebelastung durch Zolldokumente, Ausfuhrbescheinigungen, Quoten oder unterschiedliche Rechtssetzungen zu fürchten. Und 64 Prozent, dass Zölle und Steuern erhoben werden könnten. Auch eine mögliche Abwertung des Britischen Pfunds und damit einhergehende Wechselkursrisiken werden von 66 Prozent als

Risiko für die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern gesehen. Auer: „Mehr als die Hälfte unserer Unternehmen sehen durch die aktuelle Unsicherheit ein Risiko für die eigenen Geschäfte.“ Auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung am Oberrhein dürfte die Entscheidung jedoch nur einen nachrangigen Effekt haben. So geben fast alle (95 Prozent) Unternehmen an, dass der Brexit keinen Einfluss auf ihre Investitionstätigkeit in Deutschland haben werde. Mit 93 Prozent sind es fast ebenso viele, die auch keinen Effekt auf die eigene Mitarbeiterzahl erwarten. Zwar zählt Großbritannien zu den sechs wichtigsten Exportmärkten für baden-württembergische Produkte, es zeige sich jedoch, dass die Unternehmen am Oberrhein breit genug aufgestellt sind, um die Effekte beeinträchtigter Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich abfedern zu können, so Auer. Großbritannien aber muss mit gravierenderen Auswirkungen rechnen. Das zeigen deutschlandweite Ergebnisse einer Befragung des Deutschen Industrieund Handelskammertags (DIHK). Demnach will mehr als ein Drittel der Unternehmen mit Tochterunternehmen, Zweigstellen oder Filialen in Großbritan-

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nien die Investitionen dort zurückfahren. Mehr als ein Viertel plant, die eigene Mitarbeiterzahl auf der Insel zu reduzieren. Für Deutschland könnte das Referendum kurzfristig sogar positive Folgen haben: So geben 24 Prozent der deutschen Tochterunternehmen britischer Konzerne an, als Konsequenz des Referendums die Beschäftigtenzahl hierzulande zu erhöhen. Auf den Kapitalmärkten ist die Lage deutlich dramatischer: So verweigern etwa bereits die ersten offenen Fonds ihren – auch deutschen – Anlegern die Auszahlung ihrer Anteile. Nach Einschätzungen des Bundesverbands Deutscher Banken sind derzeit mehr als 21 Milliarden Euro auf diese Weise blockiert. Womöglich sinken nach dem Brexit die – gerade in London – exorbitanten Immobilienpreise. Nicht zuletzt, weil sich Unternehmen oder Banken, die für ihr Geschäft einen Sitz in der EU brauchen, andere Sitze suchen werden. Sinken die Preise, sinken die Renditen der Anleger – oder drehen ins Minus. Die möglichen Folgen von einbrechenden Immobilienwerten sind seit der weltweiten Finanzkrise bekannt. Wenngleich London allein eine solche Bewegung nicht auslösen kann. bar



Fakten

Die Welt, die Wirtschaft in Zahlen Investitionen in neue Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit im Jahr 2013 in Mrd. $ Investitionen in neue Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit im Jahr 2014 in Mrd. $

4 12,2

Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2015 in Bielefeld Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2015 in Baden-Baden Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2015 in Freiburg Übernachtungen pro Einwohner im Jahr 2015 in Heidelberg

1,7 17 6,5 9,0

Deutsche Packing-Rate der überspielten Verteidiger pro Spiel vor dem EM-Halbfinale Französische Packing-Rate der überspielten Verteidiger pro Spiel vor dem EM-Halbfinale Ausgang der Partie Deutschland gegen Frankreich Walisische Packing-Rate der überspielten Verteidiger pro Spiel vor dem EM-Halbfinale Portugiesische Packing-Rate der überspielten Verteidiger pro Spiel vor dem EM-Halbfinale Ausgang der Partie Portugal gegen Wales

41 36 0:2 28 27 2:0 30,25 3,56 1,45

Übernachtungen absolut im Jahr 2015 in Berlin in Mio. Übernachtungen absolut im Jahr 2015 in Stuttgart in Mio. Übernachtungen absolut im Jahr 2015 in Freiburg in Mio. Anteil der Deutschen, die ihre Bankgeschäfte online erledigten im Jahr 2004 in Prozent Anteil der Deutschen, die ihre Bankgeschäfte online erledigten im Jahr 2014 in Prozent Platz von Freiburg unter 402 Städten/Landkreisen bei der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit nach jüngster Prognos-Studie Platz vom Landkreis Lörrach unter 402 Städten/Landkreisen bei der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit nach jüngster Prognos-Studie Platz vom Landkreis Ortenau unter 402 Städten/Landkreisen bei der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit nach jüngster Prognos-Studie Platz vom Landkreis Emmendingen unter 402 Städten/Landkreisen bei der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit nach jüngster Prognos-Studie Platz vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald unter 402 Städten/Landkreisen bei der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit nach jüngster Prognos-Studie

30 54

50 74 116 121 149 11.297 4190 818

Neue Einwohner im Jahr 2015 in Stuttgart Neue Einwohner im Jahr 2015 in Freiburg Neue Einwohner im Jahr 2015 in Baden-Baden Umsätze* der Premier League 2014/2015 in Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr) Umsätze der Bundesliga 2014/2015 in Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr) Umsätze der Primera División 2014/2015 in Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr) Umsätze der Serie A 2014/2015 in Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr) Umsätze der Ligue 1 2014/2015 in Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr)

4,4 (+ 13 %) 2,4 (+ 5 %) 2,1 (+ 6 %) 1,8 (+5 %) 1,4 (- 5 %)

Über Crowdfunding 2014 finanziertes Kreditvolumen weltweit in Mrd. Euro Über Crowdfunding 2014 finanziertes Kreditvolumen in Deutschland in Mrd. Euro

903 0,14

*Ohne Transfererlöse 38 | chilli | business im Breisgau | 08.2016

Lars Bargmann / Idee: brandeins




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