f79 – Jobstarter

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Praktika +++ FSJ +++ A uslandsjahr

r e t r a t Jobs +++

+ + + g n u ild b s Au

m u i d Stu

Foto // © iStock.com/nd3000


DAS

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Anzeigen · · · ·


· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Was ist ein Testimonial?

515 Euro

Ein Magazin wie das f79 herzustellen

Azubi-Mindestlohn soll 2020 kommen

DAS

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Jobstarter

kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79

515

layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt

515 515

werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden

515

Illustration // freepik.com

und uns finanziell unterstützen. Diese Prozent, im dritten um 35 Prozent und im vierten

Unterstützer nennt man Kooperations-

Für Angestellte gibt es in Deutschland

partner. So eine Partnerschaft beruht

seit 2017 einen Mindestlohn. Er beträgt

um 40 Prozent. Außerdem steigt der Mindestlohn

immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt

aktuell 9,19 Euro. Auch für Azubis soll ab

von Jahr zu Jahr. 2021 sollen schon 550 Euro im

Geld und der Partner erhält dafür ein

kommendem Jahr eine Lohnuntergrenze

ersten Lehrjahr gezahlt werden. 2022 sind es

Logo, eine namentliche Nennung als

gelten. Nicht alle sind davon begeistert.

585 Euro. Im Jahr 2023 werden es 620 Euro.

Redaktionsmodul wünschen. Letzteres

Ein Minimum von 515 Euro. Das sollen

Handwerks (ZDH) ist wenig begeistert. Der

nennen wir ein „Testimonial“.

Auszubildende in Deutschland ab Januar

flächendeckende Mindestlohn werde „der

2020 bekommen. Es gilt ab dann für alle neu

ganz unterschiedlichen Situation der Betriebe

Der Zentralverband des Deutschen

Unterstützer oder er kann sich ein

Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redakti-

geschlossenen Ausbildungsverträge. So hat

nicht gerecht“, heißt es dort. Vor allem kleine

onsteam besuchen ein Unternehmen und

es die Bundesregierung im Mai beschlossen.

Handwerksbetriebe in strukturschwachen

befragen die Azubis nach ihren Aus- und

Im Koalitionsvertrag waren ursprünglich 504

Regionen würden dadurch benachteiligt.

Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen

Euro festgehalten.

Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet.

f79

Unser Jobstarter ist in Z ­ usammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.

Eine „ausgewogene Mindestvergütung“ nennt Bildungsministerin Anja Karliczek die

Laut Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit haben Ende 2017 mehr als sieben Prozent der Auszubildenden weniger als 500

neue Untergrenze. Rund zehn Prozent der

Euro im Monat verdient. 65.000 Azubis

Ausbildungsbetriebe sollen laut der CDU-Politi-

verdienten unter 400 Euro. Weitere 50.000

kerin von der neuen Regelung betroffen sein.

weniger als 500 Euro. Auszubildende im

Die Vergütung für eine Ausbildung ist

Friseurhandwerk im Osten Deutschlands

gestaffelt: Im ersten Jahr erhalten Azubis 515

verdienten zu dem Zeitpunkt 325 Euro.

Euro. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung um 18

Till Neumann

A n zei g E

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Bewerbung · · · · ·

Recht auf Lüge  Experte über Lebenslauf-Tricks und ihre Folgen

Sind Sie schwanger? Auf diese Frage darf man im Vorstellungsgespräch die Unwahrheit sagen. Ein bisschen tricksen im Lebenslauf, das

f79// Herr Mingers, wenn ich gut Spanisch

juristisch keine Konsequenzen. Wenn Sie aber

spreche, im Lebenslauf aber „fließend“

bei einer Promotion oder einem Studium die

auffliegt? Rechtsanwalt Markus Mingers

schreibe – ist das ein Drama?

Unwahrheit sagen, ist das sehr problematisch.

klärt im Interview mit Till Neumann über

Mingers// Ein Drama wird es immer dann,

Davon sollte man die ­Finger lassen.

machen viele. Doch was, wenn man

die Folgen solcher Schummeleien auf.

wenn ich Qualifikationen fake, die zu höherem

Der 45-jährige Experte für Arbeitsrecht

Gehalt oder einer Einstellung führen. Wenn Sie

hat einen Tipp für chronische Netflix-

sagen, Sie sprechen sechs Sprachen fließend,

Mingers// Rechtlich gesehen ist das eine

Schauer und sagt: Lügen ist in Ausnah-

ist das sicher auffällig. Wenn man ein bisschen

arglistige Täuschung. Das kann eine Kündi-

mefällen erlaubt.

f79// Was kann passieren, wenn ich auffliege?

flunkert, bewegt man sich im Graubereich. Es

gung zur Folge haben. Der Arbeitgeber hat das

ist dennoch Vorsicht geboten.

Recht, das gezahlte Gehalt zurückzufordern. Wer seinen Lebenslauf fälscht und unter-

Fotos // iStock.com/KatarzynaBialasiewicz Rechtsanwälte Mingers & Kreuzer

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f79//Sind Lebenslauflügen also vermintes Terrain?

schreibt, begeht Urkundenfälschung. Das kann

Mingers// Genau, wenn Sie beim Hobby aus

strafrechtlich verfolgt werden. Im Wiederho-

Spazierengehen Bergsteigen machen, drohen

lungsfall drohen sogar Freiheitsstrafen.


· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Tipps DAS

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Jobstarter A n zei g E n

f79// Gibt es Verjährungsfristen für so etwas? Mingers// Da kommt man nicht so leicht raus. Die Verjährungsfrist beginnt erst ab Kenntnis der Täuschung zu laufen. Die Verjährungsfrist beträgt hier zehn J­ ahre oder länger. f79// Was mache ich, wenn es dennoch Lücken im ­Lebenslauf gibt? Mingers// Da würde ich mit offenem Visier kämpfen. Wenn ich sechs Monate nur Netflix auf dem Sofa geschaut habe, dann war das eben so. Ich würde lieber jemanden einstellen, der das ehrlich sagt, als einen Bewerber mit einem aalglatten Lebenslauf. Die Tendenz in der Arbeitswelt geht auch in diese Richtung. Bewerber mit Ecken und Kanten können punkten. Ehrlichkeit kann da auch ein Vorteil sein. Lücken im Lebenslauf können im Gespräch erklärt werden. f79// Gibt es legale Methoden, um Infos aufzuhübschen? Mingers// Es gibt das Recht auf Lüge im Gespräch. Wenn ich eine Bewährungsstrafe habe und danach gefragt werde, darf ich lügen. Genau wie bei einer Frau, die schwanger ist. In einem Vieraugengespräch kommen solche Fragen durchaus mal. Man muss dann nicht die Wahrheit sagen. f79// Auch größere Lebenslauf-Lügen fallen vielleicht gar nicht auf. Man sollte dennoch die Finger davon lassen? Mingers// Ja. Es gibt prominente Beispiele, die Essener SPD-Politikerin Petra Hinz zum Beispiel. Sie hat Abitur und Jura-Studium erfunden und saß im Bundestag, bis das aufflog. Wenn Sie bei Fremdsprachenkenntnissen übertreiben, kann auch das auffallen: Manche Personaler sprechen Sie im Bewerbungsgespräch in der Sprache an. Ich würde immer bei der Wahrheit bleiben.

f79

Arbeitsrechts-Experte Markus Mingers

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Ausbildung · · · · ·

Die Berater an den Theken  Die Ausbildung zu Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk

Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk bedienen Kunden in Fleischereien, Bäckereien oder Konditoreien. Dort punkten sie mit viel Fachwissen und sachkundiger Beratung. Eine gute Ausdrucksweise, gute Rechenkenntnisse und eine leserliche Handschrift sind von Vorteil. Steak, Schnitzel, feine Wurstwaren – das Angebot an der Fleischtheke kann Kunden schnell mal überfordern. Welches Fleisch verwendet man für Gulasch? Welche Wurst serviert man zum Grünkohl? Und wie mariniert man Grillfleisch richtig? Diana Kari weiß, was gute Qualität und die perfekte Zubereitung ausmachen. Die 19-Jährige absolviert eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt   Foto // Uwe Anspach (dpa)

Fleischerei in einem Lebensmittelmarkt. Kunden beraten, Käse aufschneiden, verpacken, auszeichnen:

Dies erledigt Diana Kari, Auszubildende zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk. A n zei g E

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Lebensmittelhandwerk DAS

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Jobstarter A n zei g E n

Die dreijährige Ausbildung zum Fachverkäufer oder -verkäuferin im Lebensmittelhandwerk gibt es in den Fachrichtungen Fleischerei, Bäckerei und Konditorei. Je nach Schwerpunkt gehört es dem Deutschen Industrieund Handelskammertag (DIHK) zufolge zu den Aufgaben, kleinere Speisen, Imbisse oder Getränke zuzubereiten. In der Fachrichtung Fleischerei stellen die Fachverkäufer etwa Feinkostsalate her, schmieren und belegen Brötchen und bereiten für die „Heiße Theke“ Gerichte wie Currywurst, Braten und Roastbeef oder Leberkäse vor. Präsentkörbe oder etwa kalte Platten sind ein weiteres Angebot für die Kunden. „Die Tätigkeit ist sehr vielfältig und abwechslungsreich“, sagt Kari. Wer Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk werden möchte, benötigt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit eine gute mündliche Ausdrucksweise – vor allem für die Kundenberatung. Von Vorteil ist es, eine leserliche Handschrift zu haben, um etwa Angebotstafeln ansprechend beschriften zu können. „Bewerber um einen Ausbildungsplatz sollten in Mathematik zumindest die Note befriedigend haben“, sagt Karis Chef, Viktor Strese. Denn gute Kenntnisse im Rechnen sind ein Muss, um Preise oder Rabatte kalkulieren zu können. 2017 nahmen nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) rund 6100 junge Leute eine Ausbildung der Fachrichtung auf. Der überwiegende Teil von ihnen hat einen Hauptschulabschluss. Einige beginnen aber auch nach der Hochschulreife oder dem Realschulabschluss, so wie Kari. Bereut hat sie ihre berufliche Entscheidung bislang keinen Tag, selbst wenn der Beruf kleine Herausforderungen mit sich bringt: „Als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk muss ich vor Feiertagen, vor denen die Leute viel einkaufen, oder an Brückentagen oft arbeiten. Auf der anderen Seite macht das Arbeiten an diesen Tagen am meisten Spaß, da hier am meisten los ist“, sagt Kari. Dass sie hin und wieder auch samstags arbeiten muss, daran hat sie sich inzwischen gewöhnt: „Dafür habe ich dann in der Woche frei.“ Ein klassischer Arbeitstag sieht so aus: Die Frühschicht ab sechs Uhr beginnt damit, die Verkaufstheke aufzufüllen. Die Fachkräfte schneiden Wurst und Käse auf und richten sie ansprechend in der Verkaufstheke an. Gleiches gilt für Fleisch, Geflügel und Fisch. Fleisch wird zu Hackfleisch verarbeitet, Bratwürste werden hergestellt und Feinkostsalate zubereitet. Später kommen die Kunden, die bedient und beraten werden. Zum Berufsalltag gehört ferner, die Maschinen zu säubern, Geschirr zu spülen und die Theke auszuräumen und zu reinigen. Neben der Ausbildung im Betrieb besuchen die jungen Leute die Berufsschule. Dort wird neben Warenkunde vermittelt, wie man kundenorientiert verkauft. Wer weiterkommen will, kann zum Beispiel Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk oder Handelsfachwirt werden. Kari kann sich vorstellen, eines Tages als Abteilungsleiterin zu arbeiten. Aber erst einmal will sie die Abschlussprüfung bestehen und danach Berufserfahrungen sammeln.

BZ/Sabine Meuter (dpa)

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·

Zwei Wege, ein Ziel  Pflegewissenschaft kombiniert Ausbildung und Studium

Oft stellt sich die Frage, was besser zu einem passt: Studium oder Ausbildung? Wer sich für Pflegewissenschaft

und Frühdienste, wird mit Schicksalsschlägen kranker Kinder konfrontiert. Dennoch

entscheidet, macht beides parallel.

hat sie ihre Wahl keine S ­ e-

Gunda Linder hat diesen Weg gewählt.

kunde bereut: „Die Kombi-

Die 22-Jährige ist im dritten Ausbildungs-

nation lohnt sich auf jeden

jahr in Freiburg – und trotz intensiver

Fall“, sagt Gunda. Gerade

Phasen rundum zufrieden.

auf der Station merkt sie, dass sie viel lernt: „Man hat

Foto // Till Neumann

einfach mehr Ahnung.“ Von befreundeten Kommilitoninnen, die einen Master in einem ähnlichen Bereich machen, wird sie sogar beneidet: „So viel Patientenkontakt haben viele andere nicht, die Theorie kann ich in der Klinik direkt anwenden“, sagt Gunda. „Es ist einfach etwas anderes, das, was man lernt, in der Praxis zu erleben.“ Im Einsatz war sie bisher unter anderem in der ambu-

„Eigentlich habe ich einen Ausbildungsberuf

lanten Pflegehilfe, in der

immer ausgeschlossen“, sagt Gunda. Doch es

Psychiatrie und der Onkologie,

kam anders: Nach dem Abi in Ulm machte sie

der Station für krebskranke

auf Hawaii ein Au-pair, dann ein Freiwilliges

Kinder. Dort betreut sie Pati-

Soziales Jahr beim Rettungsdienst in Ulm.

enten, misst beispielsweise, wie viel Flüssig-

begleitend“, sagt Gunda. Möglichkeiten

Beides bestärkte sie, doch eine Ausbildung zu

keit sie benötigen. „Da hat man viel Verant-

neben der Pflegewissenschaft habe sie viele:

machen: in der Kinderkrankenpflege.

wortung, macht sich oft Gedanken, um nichts

Pädagogik, Pflegemanagement, Psycho-

zu vergessen“, erzählt Gunda.

soziale Beratung ...

Also zog sie nach Freiburg und begann ihre Ausbildung an der Uniklinik. Kurze Zeit

Mit einem Todesfall ist sie in der Klinik

Neben dem Studium engagiert sich

später stieß sie auf den Bachelorstudiengang

noch nicht konfrontiert worden, aber mit viel

Gunda in der Jugend- und Auszubildenden-

„Pflegewissenschaft“. Der ermöglicht,

Leid und Trauer. „Ein bisschen was nimmt

vertretung (JAV) der Uniklinik Freiburg. Sie

Ausbildung und Studium zu kombinieren.

man immer mit nach Hause, es darf einfach

kennt die aktuelle politische Lage rund um

Nach dem ersten Jahr als angehende

nicht zu viel werden“, sagt sie. Bisher be-

den Pflegenotstand und ist eher optimistisch:

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

komme sie das gut hin. Im Studium werden ihr

„Es verändert sich etwas zum Guten – in

als Hilfe in solchen Fällen Bewältigungsstrate-

kleinen Schritten.“

schrieb sie sich an der Uni Freiburg ein. Das Programm verbindet damit Wissenschaft und Berufspraxis: Während der Vorlesungszeiten ist Gunda Studentin,

gien beigebracht. Auch Supervision steht auf dem Stundenplan. Als eine von 19 Studierenden der

Mit ihrer Kombination aus Studium und Ausbildung hat sie später einmal die Möglichkeit, nicht nur direkt Menschen in der Pflege

in der vorlesungsfreien Zeit arbeitet sie in der

Pflegewissenschaft in ihrem Jahrgang

zu helfen, sondern auch neue Wege zu finden,

Praxis auf Stationen der Uniklinik.

hat sie sich für die Kombination mit einer

wie ihre Berufgruppe besser aufgestellt

Ausbildung entschieden. Im Sommer wird sie

werden kann.

Das Programm ist intensiv: „Wir haben

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Zwischen Klinik und Klausur: Studentin Gunda Linder

Till Neumann

wenig Pausen. Wenn andere Ferien haben,

diese abschließen. Dann bleibt noch ein Jahr

arbeiten wir“, erzählt die junge Frau mit den

Studium. Und danach? „Ich will auf jeden Fall

InfoS

blonden Haaren. In der Klinik hat sie Spät-

einen Master machen – am liebsten berufs-

www.pflegewissenschaft.uni-freiburg.de


· · · · · · · · · · · Ausbildung

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ABC

AusbildungsAzubis geben Tipps zum Berufseinstieg

Folge 14: Praktikantenbetreuung

Name // Maria Issa Alter // 24 Jahre Beruf // Finanzassistentin, 2. Ausbildungsjahr Betrieb // Volksbank

Foto // Britt Schilling

Auszubildende lernen. Aber sie geben manchmal auch Gelerntes weiter. So ging es kürzlich der angehenden Finanzassistentin Maria Issa bei der Volksbank Freiburg. Sie hat eine Praktikantin betreut.

Als Azubine fühle ich mich manchmal wie das Nesthäkchen unter den Mitarbeitern. Natürlich war ich daher umso aufgeregter, als ich selbst einen Tag lang eine Praktikantin betreuen durfte. Am ersten Tag habe ich „meine” Praktikantin, eine 17-jährige Schülerin, in unserer Hauptfiliale in der Bismarckallee abgeholt. Wir sind zu meiner Filiale nach Zähringen gefahren. Ein Praktikant bleibt im Durchschnitt eine Woche bei der Volksbank Freiburg. Dabei darf er oder sie jeden Tag in eine andere Filiale oder Abteilung reinschnuppern. Wir Azubis begleiten sie. Auf dem Weg zur Filiale haben wir uns unterhalten, um uns besser kennenzulernen. In der Filiale angekommen, habe ich ein Einführungsgespräch mit ihr gemacht – dabei fragen wir unter anderem nach den persönlichen Erwartungen an das Praktikum. Nach dem Gespräch sind wir zusammen in den Service gegangen. Dort habe ich ihr die täglichen Abläufe gezeigt. Danach durfte sie auch schon ein paar kleinere Aufgaben erledigen. Der Aufgabenbereich unterscheidet sich je nach Abteilung. So bekommen die Praktikanten im Laufe der Woche viele verschiedene Einblicke in den Alltag eines Bankmitarbeiters. Auch die Mittagspause haben wir zusammen verbracht. Vor dem Feierabend hat sie mir gesagt, dass der Tag Spaß gemacht hat und sie gutes Basiswissen für die Zukunft mitgenommen hat. Das hat mich sehr gefreut. Mir selbst macht die Betreuung von Praktikanten viel Freude. Es ist ein tolles Gefühl, mein Wissen mit ihnen zu teilen. Interessenten für ein Praktikum können sich auf dem „Stellenmarkt“ unserer Website bewerben. magazin.volksbank-freiburg.de

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·

„Da passieren coole Sachen“  Nils macht ein Duales Studium im gehobenen Dienst beim Zoll Einen klassischen Quereinstieg hat Nils Multhauf hingelegt: Nach dem Abi studierte der 25-Jährige Wirtschaftsinformatik in

Arbeitet sich rein in die Materie: Nils muss sich für den Zoll in vielen Bereichen auskennen.

Ulm. Dann wechselte er zum Zoll. Im Vergleich zu früher kann Nils heute sagen: „Ich stehe jeden Tag mehr hinter den Sachen, die ich mache.“ Zum Zoll hatte der sportliche Mann früher keine Berührungspunkte. Er saß im Hörsaal und paukte Wirtschaftsinformatik in Ulm. Doch nach der perfekten Wahl fühlte sich das nicht an. Noch im Grundstudium entschied er sich für einen Wechsel. Fündig wurde er bei der Suche im Internet: Dort stieß er auf den Zoll. Beim Hauptzollamt Lörrach machte Nils zunächst eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich. Die hat er mittlerweile abgeschlossen und die nächste Stufe erklommen. Nils ist seit knapp zehn Monaten in der Ausbildung im gehobenen Dienst. Drei Jahre dauert dieses duale Studium mit einem Wechsel aus Praktika in Einsatzbereichen des Zoll und Studienabschnitten. Den ersten davon hat Nils schon   Foto // tln

absolviert. Ein halbes Jahr lang dauerte das Grundstudium in Münster (Nordrhein-Westfalen). 500 Leute

Seitdem lernt er die Praxis der

tummelten sich auf dem Campus, doch die Kursgrößen waren human, berichtet Nils. „Ich hatte schon vorher gehört, dass das dort mit die beste Zeit der Ausbildung wird“, erzählt er. Denn neben den

Zollabfertigung in Rheinfelden begleitete er Kollegen bei der

und Ehrgeiz seien zwar gefragt – gerade in der Theoriephase. Doch sich durchzubeißen, zahle sich aus. In der Regel werden Absolventen beim Zoll übernommen. In welchem Bereich er dort später

Kontrolle von eingeführten Waren. Transportiert werden da beispielsweise Maschinen-

arbeiten möchte, ist noch offen. Die Vielfalt

intensiven Kurs- und Lerneinheiten bleibt

teile, Unterwäsche oder Abfälle. Aufgabe der

gefällt ihm. „Schreibtisch bis Außendienst,

ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten.

Zollbeamten ist zu prüfen, ob alles ordentlich

Unternehmensprüfung bis Schwarzarbeit.“ Eilig

deklariert ist.

hat er es mit der Entscheidung nicht. „Ich bin ja

Auf dem Programm stehen Staatsrecht, Politik und Jura. Aber auch VWL und BWL

Immer wieder sieht man dabei auch

sowie sozialwissenschaftliche Inhalte werden

seltene Güter. Ein Panzer aus privater Hand

gepaukt. „Wie soll man das alles schaffen?“,

sollte beispielsweise über die Grenze gebracht

noch ein paar Jahre hier.“

frage man sich da manchmal. Doch die

werden. Genau wie gigantische Pistenbullys

Betreuung sei gut. Und bei einer Probeklausur

oder riesige Betonteile. „Da passieren coole

Ausbildung beim Zoll

könne man sich mit den Anforderungen

Sachen“, sagt Nils. Spannend und abwechs-

Bereich: Gehobener Dienst

vertraut machen. „Es wird sich um einen

lungsreich findet er die Aufgaben.

Dauer: drei Jahre

gekümmert“, sagt Nils. Beim Studium an der Uni musste er selbstständiger sein. Vier Prüfungen schrieb er am Ende des Grundstudiums. Und bestand mit Bravour.

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Zollarbeit kennen. Bei der

Wichtig war Nils, einen Beruf zu finden, mit dem er sich identifizieren kann. Beim Zoll

Till Neumann

Verdienst: 1.323 Euro brutto Sonstiges: Dienstlaptop wird gestellt

hat er dieses Gefühl: „Jeden Tag ein bisschen

Im Netz: www.zoll.de &

mehr“, sagt der Azubi. Durchhaltevermögen

www.talent-im-einsatz.de



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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Beratung · · · · A n zei g E n

Gewinn mit Sinn   AWO-Freiburg bietet vielfältige Möglichkeiten im FSJ & BFD   Foto // Awo Freiburg

Nicht bloß Zaungäste: Freiwillige bei der AWO. Was mach’ ich nach dem Schulabschluss? Das fragen sich nicht wenige beim Endspurt ihrer Schulzeit. Viele haben Lust auf Neues und wollen sich sozial engagieren. Die AWO (Arbeiterwohlfahrt) bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten. „Alle Freiwilligen sollen bei uns etwas mitnehmen können für die eigene persönliche Zukunft“, erklärt Gerd Neumann. Er ist bei der AWO-Freiburg zuständig für die Information, Beratung und Vermittlung von Interessierten für FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) und den BFD (Bundesfreiwilligendienst). Neumann findet solch ein freiwilliges Engagement gut: „Man kann die eigene persönliche Entwicklung prima mit der Hilfe für Menschen mit Handicap, für Kinder oder ältere Menschen verbinden.“ Viele würden zuerst denken: „Das könnte ich nicht!“ Doch dann stellen sie das Gegenteil fest, berichtet Neumann. Die Erfahrungsberichte auf der FSJ-Seite der AWO bestätigen das. Dort sind auch freie Stellen sowie Fotos, Videos und Beschreibungen der möglichen Bereiche zu finden: von der Kita bis zu ambulanten Diensten für behinderte oder ältere Menschen. Profis aus Pädagogik und Pflege begleiten die Freiwilligen und helfen ihnen bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten. Als Leiter eines ambulanten Dienstes, der Menschen mit Handicap unterstützt, hat Neumann unzählige Freiwillige begleitet. „Viele haben ihre Berufsentscheidung gefunden und nicht wenige halten über viele Jahre Kontakt mit uns“, sagt der Experte. Keiner habe am Sinn seines Engagements gezweifelt. Aktuell baut die AWO-Freiburg ein Team aus Freiwilligen auf, das einen körperbehinderten Studenten der Uni Freiburg unterstützen soll. Bei dessen Begleitung unterwegs und zu Hause wechseln sich die Helfer ab.

Till Neumann

Kontakt www.fsj-freiburg.de fsj@awo-freiburg.de Tel.: 07 61/4 55 77-82 Beratung und Vermittlung: Gerd Neumann und Anette Dossenbach

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausbildung DAS

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Jobstarter A n zei g E n

Fit für viele Aufgaben Physiotherapieausbildung an den ­Gesundheitsschulen Südwest (GSSW)

Foto // GSSW

Handarbeit: Physiotherapeuten kümmern sich um ihre Patienten. Physiotherapie bietet umfangreiche Aufgaben und ist ein Schlüsselfaktor im Gesundheitswesen geworden. Die Gesundheitsschulen Südwest GmbH (GSSW) bieten in Emmendingen und Freiburg die staatlich anerkannte Ausbildung Physiotherapie an. Die Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in theoretischen und praktischen Vollzeitunterricht. Mehrwöchige Praktika werden in Kliniken, Fachpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen geplant. So können Schüler Tätigkeitsfelder in verschiedenen Fachgebieten kennenlernen: Orthopädie, Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie. Im Mittelpunkt stehen der Patient und die Linderung, Heilung, aber auch Vorbeugung von Beschwerden. Der Beruf erfordert fachliche und hohe soziale Kompetenz. Oberstes Ziel der GSSW ist es daher, Physiotherapeuten auszubilden, die diese Anforderungen in bestem Maße erfüllen können. „Wir legen dabei großen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung – das vermittelte Wissen soll in der Praxis konkret anwendbar sein“, teilen die GSSW mit. Das Team blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Physiotherapeuten zurück. Die Dozenten lehren „erfahren, pädagogisch geschult und motiviert“, betont die Leitung der Schulen. Das monatliche Schulgeld konnte seit 2018 auf 150 Euro gesenkt werden. In Kooperation mit der Fachhochschule Thim van der Laan in Nieuwegein (Niederlande) bieten die GSSW auch ein ausbildungsbegleitendes Bachelorstudium. Es steht allen Schülern der GSSW offen, sowie allen interessierten Physiotherapeuten in berufsbegleitender Form. Die Studiengebühren inklusive aller Kosten betragen 4000 Euro. f79

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·

Übersetzer am Rechner  Fachinformatiker bei der WhereGroup

Zur Informatik kam er als Quereinsteiger. Vorher studierte er Philosophie in Freiburg und arbeitete in der Altenpflege. Bei einer Weiterbildung entdeckte er das Programmieren für sich. Mit seiner Bewerbung bei der WhereGroup fand er auf Anhieb einen Ausbildungsplatz. In der Gewerbeschule lernt er einmal pro Woche die theoretischen Hintergründe. Programmieren und Netzwerktechnik stehen auf dem Stundenplan genau wie Mathe oder Englisch. Programmiert wird in der Schule mit einer weiteren Programmiersprache, was den Azubi manchmal ins Schwitzen bringt. Doch der Vorteil daran: Er ist breit aufgestellt. Eine seiner Aufgaben im Betrieb ist die Fehlersuche in Programmen. Stundenlang kann man da manchmal vor Codes sitzen, um herauszufinden, wo es klemmt. Ein bisschen wie eine Schatzsuche sei das, erzählt Peter. Habe man das Problem ausfindig gemacht,   Foto // tln

Fachinformatiker Peter Heidelbach sagt Fehlern im Code den Kampf an.

sei das Erfolgserlebnis groß. „Es braucht Geduld, Neugier und Fantasie für den Beruf“, sagt der junge Mann. Wer das mitbringt, muss sich um seine berufliche Zukunft wenig Sorgen machen.

In fremde Sprachen eintauchen ist spannend.

mehr“, ist der Slogan des Unternehmens. Es

Denn Informatiker sind gefragt, hört man

Nicht nur, wenn man Englisch, Spanisch oder

hat sich darauf spezialisiert, komplexe Daten

immer wieder. Auch Peter weiß darum und

Chinesisch lernt. Auch als Fachinformatiker

sinnvoll und klar als Geographische Informati-

freut sich über rosige Aussichten. Entschei-

lernt man Begriffe, Formulierungen und

onssysteme (GIS) aufzubereiten.

dend für die Berufswahl sei aber vielmehr,

Codes. Peter Heidelbach macht das bei der

Peter lernt also, Karten mit geografischen

dass man das Gefühl hat, das Richtige zu tun.

WhereGroup in Freiburg. Sein Job gleicht

Daten zu erstellen. Dafür arbeitet er mit gleich

Und das kann er nach den ersten Monaten mit

manchmal einer Schatzsuche.

mehreren Programmiersprachen: PHP,

Sicherheit sagen.

JavaScript und Python. Diese zu verstehen „Ein Computer-Nerd muss man für den

WhereGroup  Die WhereGroup bietet Praktika und

Beruf nicht sein“, sagt Peter. Der 31-Jährige

seiner Ausbildung. Es sei wie das Lernen einer

programmiert nur hin und wieder privat.

Fremdsprache mit all ihren Eigenheiten und

Ausbildungsplätze an. Zum 1. August oder

Doch im Büro kniet er sich voll und ganz in die

Details. „Man braucht Zugang zu logischem

1. September ist ein Ausbilungsplatz in Freiburg

digitale Welt rein: Seit September macht er

Denken“, sagt Peter. Sich in etwas zu vertiefen,

frei. Gesucht werden Nachwuchskräfte mit

eine Ausbildung als Fachinformatiker

müsse einem Spaß machen.

Anwendungsentwicklung.

Besonders gut gefällt ihm, dass sein Betrieb

Interesse an modernen Informationstechnologien, Open-Source-Software und Geoinformatik.

auf Open Source setzt. Also auf offene Pro-

Auch Studienabschlussarbeiten können in

in Bonn und Zweigstellen in Berlin und

gramme, die gemeinsam im Netz weiterentwickelt

Zusammenarbeit mit dem Unternehmen

Freiburg. In Letzterer arbeitet Peter im Team

werden können. Moralisch und wirtschaftlich sei

geschrieben werden. Mehr Infos dazu auf:

mit drei erfahrenen Kollegen. „Karten können

das ein guter Ansatz, findet der Auszubildende.

www.wheregroup.com/karriere

Er lernt bei der WhereGroup mit Hauptsitz

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und zu beherrschen, ist der schwierigste Teil


· · · · · · · · · · · · Jobstarter · · · · · · · Testimonial DAS

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Der Mensch im   Mittelpunkt  FSJ oder BFD beim Inklusionsverband

Foto // MITO images/fotolia.com

Füreinander da sein: Freiwilligendienste der Caritas Nach der Schule sind viele beruflich noch unentschlossen. Wer dann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) machen will, kann beim Caritasverband Freiburg-Stadt fündig werden. Ob in Werkstatt, Wohneinrichtung, Kindertages- oder Begegnungsstätte für Senioren und Familien, in der Schulkindbetreuung oder Altenpflege: Immer stehen Menschen im Mittelpunkt. Die jährlich rund 150 jungen Freiwilligen im Verband sind mittendrin, um Inklusion zu leben. Die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen ist das Ziel. Die Freiwilligen unterstützen beispielsweise Menschen mit einer Behinderung oder psychischen Beeinträchtigungen, Kinder und Jugendliche, Ältere, Langzeitarbeitslose oder Wohnungslose. Sie können sich bei dem freiwilligen Engagement über ihre beruflichen Ziele klar werden und wertvolle Erfahrungen sammeln. „Bewerberinnen und Bewerbern von außerhalb bieten wir bei Bedarf eine Unterkunft an“, sagt Silvija Honer, Koordinatorin für die Freiwilligendienste beim Caritasverband Freiburg-Stadt. Freiwillige können zudem kostenlos viele Gesundheits- und Weiterbildungsangebote nutzen. Neben FSJ und BFD bietet der Verband auch Ausbildungsplätze in der Heilerziehungspflege oder Altenpflege, Praxisstellen, Praktika und ein Duales Studium an.  Infos  www.caritas-freiburg.de

Nora Kelm


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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · · A n zei g E n

Dynamik ist gefragt    Autohaus Schmolck bietet 14 Karrierewege

Bringen gerne ordentlich was ins Rollen: Auszubildende und Studierende Rund 80 junge Menschen lernen beim Autohaus Schmolck. Das wachsende Unternehmen mit sechs Betrieben in Emmendingen, Müllheim und Vogtsburg bietet seinen Nachwuchskräften verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge. Außerdem eine aussichtsreiche Perspektive in einer sich wandelnden Branche. Gerade ist das Emmendinger Autohaus erneut für „höchste Serviceleistung und höchste Kundenzufriedenheit“ ausgezeichnet worden. Vergeben wird das Siegel vom Mercedes-Benz-Vertrieb Deutschland. Einher geht das mit konstantem Wachstum: Am 1. April hat der Betrieb in Müllheim einen Standort der Marke Škoda eröffnet. Das Wachstum schafft Jobs: „Wir bilden unsere Fachkräfte selbst aus“, sagt Michael Gleichauf. Der 31-jährige Marketingleiter bei Schmolck nennt das eine Firmenphilosophie. Der wolle man treu bleiben und habe das auch bei der Erweiterung in Müllheim geschafft. Knapp 300 Mitarbeiter hat das Autohaus, rund 80 davon sind in der Ausbildung. Sie haben sich für einen technischen oder kaufmännischen Ausbildungsberuf entschieden. Oder für ein Duales Studium. Nachwuchskräfte sind gefragt bei Schmolck. Die Zahl der Bewerbungen sei aktuell noch auf einem guten Niveau, berichtet Gleichauf. Allerdings wird dafür auch viel investiert: „Wir sind mittlerweile auf allen Kanälen und Berufsinformationsmessen in der Region vertreten. Wir organisieren zum Beispiel gemeinsam mit den Städten Emmendingen und Müllheim die Nacht der Ausbildung.“ Ausgebildet werden beispielsweise Automobilkaufleute, Informatikkaufleute, Fachlageristen oder Karosserie- und Fahrzeugmechatroniker. Im Studienbereich stehen Controlling und Consulting, BWL-Handel oder -Automobilhandel auf dem Plan.

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Ausbildung  Alle Infos zu den Ausbildungswegen im Autohaus Schmolck gibt’s auf: www.schmolck.de. Die Bewerbungszeit für den Ausbildungsbeginn 2020 beginnt jetzt, sagt Michael Gleichauf. Er ist selbst über ein Duales Studium zu Schmolck gekommen.

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im Autohaus Schmolck.

Foto // Schmolck

Besonders begehrt sei die Ausbildung als KfZ-Mechatroniker für Pkws. An „schönen Autos“ zu arbeiten sei weiterhin für viele ein Traum, sagt der Marketingchef. Auch weibliche Auszubildende gebe es zunehmend in dem Bereich. Gleichauf sieht sie mindestens auf Augenhöhe mit den männlichen Kollegen. „Wir haben da sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Gleichauf. Wenn sich eine Frau für solch einen Beruf entscheide, sei die Überzeugung meist groß. Aktuell arbeiten vier Frauen bei Schmolck in der Werkstatt. Rückgängig seien aktuell die Bewerbungen für die Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge. Für Gleichauf dennoch weiterhin ein attraktiver Beruf: „Der Beruf ist hochspannend, jeder Lkw ist ein Unikat. Kein anderes Transportmittel in der Größe kann bis an die Tür des Händlers fahren.“ Trotz des Wandels im Mobilitätsbereich ist Gleichauf überzeugt: Lkws wird es immer geben. Wer sich bei Schmolck bewirbt, muss wissen: Dynamik ist gefragt. Der Betrieb wächst und Berufsfelder wandeln sich. „Kaum ein Beruf hat sich in den vergangenen Jahren so sehr verändert wie der des KfZ-Mechatronikers“, sagt Gleichauf. Gerade die technische Komponente und die Antriebsarten entwickeln sich ständig weiter. „Da muss man Interesse mitbringen, um mit dem Wandel mitzukommen.“ Seinem Nachwuchs will Schmolck viel bieten: Azubis und Mitarbeiter bekommen durch das Hansefitangebot eine kostenlose Nutzung von Freibädern und Fitnessangeboten, werden zu Betriebsausflügen eingeladen und entwickeln sich in einem dynamischen Arbeitsumfeld. Für Ideen, die Betriebsabläufe verbessern können, gibt’s für alle Mitarbeiter eine Ideenbox. Wer dort einen guten Vorschlag einbringt, kann sogar eine Prämie bekommen.

Till Neumann

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Jobstarter · · · · · · · · Handwerk · · · ·

Überseecontainer wird

Energiewende-Projekt bringt Auszubildende und

Erster Blick in den leeren Container: Die Teilnehmer begutachten Wie funktioniert ein Null-Energie-Haus? Wie arbeiten Planer und Handwerker daran? Diese Fragen soll ein umgebauter Überseecontainer beantworten. Auszubildende des Handwerks und Offenburger Studierende haben ihn innerhalb weniger Wochen geplant und ausgebaut. Der Container soll Schülerinnen und Schüler für die Bereiche Versorgungstechnik und SHK begeistern. Er wird als Demonstrationsobjekt für die Aus- und Weiterbildung auf Messen dienen. Schon während des Baus haben rund 100 Schülerinnen und Schülern der Freien Christlichen Schule Freiburg die Anschaulichkeit des Containers direkt auf der Baustelle getestet. Bei den Führungen kamen sie mit den Auszubildenden und Studenten ins Gespräch. Simon Jakob, Lehrer der Freien Christlichen Schule, ist begeistert. „Die Vorstellung des Projektes war für alle eine gewinnbringende Erfahrung. Eine wirklich gelungene Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen.“ Warum so ein interdisziplinäres Projekt? „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit auf den Baustellen wegen der anspruchsvollen Systemintegration energieeffizienter Gebäudetechnik neue Herausforderungen mit sich bringt“, erläutert Professor Jens Pfafferott von der Hochschule Offenburg. „Je größer das Verständnis der Akteure füreinander, desto einfacher lassen sich diese innovativen Konzepte umsetzen.“ Ziel des Projekts „SHK4FutureEnergysystems“ war der Umbau eines Seecontainers zu einem energieautarken Raum. Er soll ein Minimum an Raumkomfort bieten und gleichzeitig transportabel bleiben. „Ein wirklich anschauliches Projekt also, das ganz praxisbezogen Zukunftsenergien und die Arbeit der SHK-Berufe (Sanitär, Heizung und Klima) präsentiert“, erläutert Wolfram Seitz-Schüle, Geschäftsführer der


· · · · · · · · · · · · Jobstarter · · · · · · · Perspektiven DAS

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energieautarker Raum

Studierende zusammen

ihre Aufgabe.

Fotos // HWK FR

Handwerkskammer Freiburg. Die Kammer stellte für den Ausbau die Infrastruktur ihrer Gewerbe Akademie zur Verfügung. An sechs Freitagen haben die Auszubildenden und Studierenden an der Gewerbe Akademie in Freiburg umgesetzt, was in Professor Pfafferotts Lehrveranstaltung theoretisch geplant worden war. Von der Fußbodenheizung über eine Wärmepumpe, einen Speicher, eine Deckenheizung und -kühlung bis hin zu den Photovoltaik-Modulen auf dem Dach wurde alles installiert, was für eine Null-Energie-Ausstattung notwendig ist. Jonas Tritschler, Auszubildender bei Fehrenbach Haustechnik, ist begeistert vom Projekt: „Den Container von Grund auf zu gestalten und bis zur Fertigstellung dabei zu sein, ist total interessant. Außerdem ist das eine richtig gute Werbung für unser Handwerk!“ Constantin Klocke, der seine Ausbildung bei Jochen Sahl macht, freute sich über die fachliche Herausforderung. „Eine Wärmepumpe anzuschließen – das habe ich bisher noch nicht gemacht.“ Aus dem Handwerk kommt auch Student Rafael Köninger. „Es ist eine ganz neue Erfahrung, in diesem Projekt zu arbeiten. Wir lernen alle gegenseitig voneinander.“ Auch Eduard Bolinger ist begeistert. Dem gelernten technischen Zeichner für Maschinen- und Anlagenbau hat es vor allem die Technik angetan. „Ein autark laufendes Gebäude auszustatten und das von der Pike auf – das ist super.“ f79  Info  SHK4FutureEnergysystems ist ein Projekt der Hochschule Offenburg in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme – ISE unter Mitwirkung der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule sowie der Handwerkskammer Freiburg. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Ausbildung · · · · ·

Ausgelernt? Gibt’s nicht mehr  Digitalisierung der Arbeitswelt: Auch wenn Berufe bestehen bleiben, ändert sich doch das Berufsbild

Lastwagen fahren, Kühlschränke bauen

Ein Grund dafür: Ein Beruf ist hierzulande

oder Post beantworten: Vieles, was heute

mehr als nur ein „Job“ nach englisch-amerika-

Menschen machen, könnte künftig eine

nischem Verständnis, nämlich eine ganze

Maschine erledigen. Doch angehende

Ansammlung von Tätigkeiten oder Kompe-

Azubis müssen deshalb nicht in Panik gera-

tenzen. „Entsprechende Studien aus den USA

ten, sagen Experten. Genaues Hinsehen

sind da schwer übertragbar, weil das

lohnt sich bei der Berufswahl trotzdem.

Verständnis von Berufen ein ganz anderes ist“, sagte Padur. „Was eher wegfällt, sind einzelne

Macht mir das Spaß? Kann ich das? Werde ich gut bezahlt? Diese Fragen und noch viele weitere

Und selbst die Zahl dieser Tätigkeiten,

stellen sich Auszubildende seit Jahren und

die künftig eine Maschine und kein Mensch

Jahrzehnten. Doch immer öfter kommt im Zuge

mehr erledigt, sei nach heutiger Prognose

der Digitalisierung eine weitere Frage hinzu: Gibt

eher gering. Was aber nicht heißt, dass die

es den Beruf in 20 Jahren überhaupt noch?

Digitalisierung die Welt der Berufe nicht auf

Schließlich macht der rasante technische

den Kopf stellt, im Gegenteil. „Das traditio-

Fortschritt viele Jobs überflüssig – behaupten

nelle Berufsbild, das man da manchmal noch

zumindest manche Forscher und Studien. Doch

hat, ist oft gar nicht mehr korrekt.“

Torben Padur vom Bundesinstitut für Berufsbil-

Und das gilt fast in jedem Job, so der

dung (BIBB) gibt Entwarnung: „Dass Berufe

Experte, der beim BIBB den Arbeitsbereich für

wegfallen, sehen wir eher nicht.“

gewerblich technische Berufe leitet. Selbst der

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Tätigkeiten innerhalb dieser Berufe.“


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Foto // unsplash.com

Ein Blick in die Zukunft: in diesem Fall mit einer VR-Brille. Bäcker habe heute viel mehr mit technisch gestützter Fertigung zu tun als mit einer klassischen Handwerkstätigkeit. Und die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik kommen heute nicht mehr nur, wenn im Bad etwas überläuft. Stattdessen kümmern sie sich auch um die Installation von Smart-Home-Technik für ein vernetztes Zuhause. Ausbildungsberufe fallen also nicht weg, sondern erfinden sich eher neu. Ganz neue Berufe entstehen dagegen eher selten. Zuletzt gab es das beim Kaufmann ECommerce: Seit dem 1. August 2018 können Betriebe junge Leute dazu ausbilden. „In der Regel ist es aber eher so, dass innerhalb eines Ausbildungsberufs neue Spezialisierungen geschaffen werden“, sagt Padur. Hinzu kommen Zusatzqualifikationen: Neue Technologien sind dann noch nicht Pflichtbestandteil einer Ausbildung. Betriebe, die damit schon arbeiten, können ihre Azubis aber ebenfalls darin ausbilden. Darauf sollten angehende Auszubildende ruhig achten, rät Padur. „Als Azubi ist die Frage gar nicht so sehr, ob mein Ausbildungsberuf zukunftssicher ist. Was ich aber machen kann, ist zu schauen, wie der Betrieb aufgestellt ist, welche Qualifikationen der vermittelt.“ Selbst ein Betrieb mit den allerneuesten Technologien wird Azubis aber kaum so ausbilden, dass sie nie mehr etwas lernen müssen, dafür läuft die Entwicklung zu rasant. Wichtig sei im Zeitalter der Digitalisierung, ein Leben lang lernen zu können, erklärt Padur. „Den Begriff ,ausgelernt’ gibt es so nicht mehr.“

BZ/Tobias Hanrahts (tmn)

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In der Welt der Zahlen  Die Ausbildung zu Steuerfachangestellten

Steuererklärungen bearbeiten: Was anderen oft erst mal trocken vorkommt, Virginia Bach ist noch immer von ihrem Beruf begeistert – auch im dritten Ausbildungsjahr. Einem Job, den sich mancher vielleicht als trocken vorstellt: Die 23-Jährige wird Steuerfachangestellte: „Das ist ein vielfältiger, spannender Beruf, in dem man tiefe Einblicke in interessante Gebiete bekommt“, sagt sie. Bach lernt in einer mittelgroßen Kanzlei, in der die Digitalisierung bereits eingezogen ist – das allerdings ist längst nicht bei allen Steuerberatern der Fall. „Das Berufsbild ändert sich“, sagt Holger Bodmann, Steuerberater und einer der geschäftsführenden Partner bei HSP Steuer. „Die Qualifikation der Auszubildenden wird durch die Digitalisierung beeinflusst. Die zahlenverliebten Einzeltäter, die still vor sich hingearbeitet haben, werden immer weniger.“ Denn mehr und mehr Arbeiten können vom Computer und intelligenter Software übernommen werden. „Der Beruf des Buchhalters ist tatsächlich vom Aussterben bedroht, die Technologie ist vorhanden, um die Buchungsvorgänge zu automatisieren.“ Immer bedeutender werde es in Zukunft sein, die Geschäftsfelder der Mandanten zu verstehen. „Daher sind soziale Kompetenzen für unsere Mitarbeiter sehr wichtig“, sagt Bodmann, der Aufsichtsratsmitglied bei Valtaxa ist, dem Verband der Angestellten in steuerberatenden Berufen. Neben Büroorganisation und Gesprächen mit den Mandanten gehört die Erstellung von Finanz-

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· · · · · · · · · · · · · · · Jobstarter · · · · · · · Ausbildung DAS

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Foto // Peter Steffen (dpa)

macht der angehenden Steuerfachangestellten Virgina Bach Spaß. buchführungen sowie Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Jahresabschlüssen, die Bearbeitung von Steuererklärungen und das Prüfen von Steuerbescheiden zu den Aufgaben der Fachangestellten. In Bodmanns Kanzlei werden die Auszubildenden sehr genau ausgewählt. „Normalerweise nehmen wir nur gute Abiturienten, denn Steuerrecht und Rechnungswesen sind komplexe Gebiete“, sagt er. Bach hat es mit einem erweiterten Realschulabschluss in ihre Ausbildung geschafft. „Bei der Steuerlehre hat ohnehin niemand Vorkenntnisse, da muss man sich reinarbeiten und lernen“, sagt sie. „Aus den Kanzleien sind die Steuerfachangestellten jedenfalls nicht wegzudenken“, sagt Thomas Hund, Geschäftsführer und Leiter Berufsrechtsabteilung der Bundessteuerberaterkammer in Berlin. Denn sie arbeiten den Steuerberatern zu, leiten die ersten Schritte der Beratung ein – und je fortgeschrittener sie in ihrem Beruf sind und je mehr Erfahrung sie haben, umso wertvoller werden sie, was sich dann auch in ihrem Gehalt niederschlagen kann. Nach der bestandenen Prüfung stehen den Steuerfachangestellten viele Wege offen. Sie können in einer Kanzlei bleiben oder in die Industrie wechseln. Zudem sind verschiedene Spezialisierungen möglich: zum Beispiel als Bilanzbuchhalter, als Fachassistent für Lohn und Gehalt oder als Steuerfachwirt.

Verena Wolff (dpa)



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