URALTE SCHÄTZE
Auf Entdeckungsreise rund um den Mühlenweg Ottenhöfen
WELTKULTURERBE
Lebendige Geschichte: 1300
Jahre Klosterinsel Reichenau
Auf Entdeckungsreise rund um den Mühlenweg Ottenhöfen
WELTKULTURERBE
Lebendige Geschichte: 1300
Jahre Klosterinsel Reichenau
Lust auf … 06 - 07
Impressionen
Klosterinsel Reichenau 08 - 09
Erkunden & Erleben
Rundwanderung auf dem Mühlenweg Ottenhöfen 10 - 15
Titelthema
Die schönsten Wasserfälle im Schwarzwald 16 - 20
Deutschlands höchste? Die Triberger Wasserfälle 16 - 17
Verborgene Schönheiten: Kaskadenspektakel in der Teichbachschlucht / Romantik pur am Burgbach-Wasserfall 18 - 19
Moderne trifft Eiszeit: auf der Hängebrücke über die Todtnauer Wasserfälle 20
Natur & Umwelt
Libellenvielfalt am Oberrhein –bedrohte Schönheiten 22 - 23
Haus & Garten
Wie Permakultur unser Klima schützt 24 - 27
Land & Leute
Bio-Schuhmacherin
Laura Moser aus Sulzburg 28 - 29 Kolumnen 15, 23, 25
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Kunst & Kultur
Landesausstellung „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ 30 -31
Schlemmen & Sürpfeln
Tief im Wald – hoch gelobt: Hotel Gasthof Sommerau 32 - 35
Cremig, schlonzig, lecker: Passion Risotto 36 - 39
Merkles Küchenliebling: Spargel-Risotto 39
Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 40 - 48
Horche se mol!
Svenja Willaredt vom Freiburger Lorettobad über Verantwortung am Beckenrand 50
Einfach mal sanft dem Alltag entschweben und die Natur genießen: So ein Hängesessel bietet beste Entspannung auf der Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon. Dank des robusten, stabilen Gestells aus Carbonstahl und wasserabweisender Polster macht ein Regenschauer dem praktischen OutdoorMöbel nichts aus. Zwei Personen finden bequem in der komfortablen Schaukel Platz.
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Mühlenweg Ottenhöf e n
Amseln zwitschern aus Meeren blühender Obstbäume, Mühlen klappern an gurgelnden Bächen. Große und kleine „Forscher“ entdecken rund um Ottenhöfen Geheimnisse tiefer Wälder und stattlicher Höfe.
Text: Kornelia Stinn, Fotos: Winfried Stinn
Die Benz-Mühle in Unterwasser liegt nicht direkt am Mühlenweg. Ein Abstecher ist aber zu empfehlen.
„Mühlendorf Ottenhöfen“ steht am Ausgangspunkt der Wanderung über dem liebevoll gestalteten Relikt eines alten Mühlrades. Zahlreiche Mühlen verrichteten einst im Ort ihre Arbeit – neun Mühlen und eine Hammerschmiede wurden wieder flottgemacht und warten nun auf Besucher. Ein Themenbereich „Wasser“ mit einer Holzkugelbahn befindet sich im Kurpark und sorgt bei den Jüngsten für einen kurzweiligen Start. Wer dann noch einen Entdecker-Rucksack schultert, den verlocken Köcher, Lupe und Fernrohr zur Spurensuche.
Erstes Highlight am Mühlenwanderweg ist die Hammerschmiede, die – vorbei an der katholischen Kirche und unweit der evangelischen Stabkirche – links an der Acher steht. Sie wird mit einem Wasserrad betrieben. Die Kraft des wild sprudelnden Baches bringt einen 50 Kilogramm schweren Schmiedhammer in Gang, der ein Werkstück auf glühendem Eisen formt!
Gespannt auf weitere Mühlenerlebnisse überqueren die Spurensucher die Fußgängerampel an der L 87 und folgen dem Mühlenschild zur Kopp-Mühle am Hagenstein. Diese schmiegt sich hinter einer kleinen Brücke zwischen riesige alte Bäume. Sie beherbergte eine Schleifmühle, die 1790 zur Mahlmühle umgebaut wurde.
Nach diesem Abstecher geht es zurück zur Ampel und kurz darauf ein kurzes steiles Stück bis zur
Köninger-Mühle. Der Besitzer
Rudolf Schnurr weiß, dass sein Großvater diese Mühle noch mit einem Wasserrad betrieben hat. Dieses hatte er am Bach weit unterhalb des Hauses angebracht. Der Antrieb erfolgte über ein Drahtseil, das sogar noch durch einen Felsen hindurch zur Mühle führte. Weil aber seinerzeit Wasser nur zur Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt werden durfte, kam es zu Problemen. Deshalb betrieb sein Großvater die Mühle mit einem Traktor.
Diese Arbeisweise ist heute nur noch bei Vorführungen zu erleben.
Schnurr erzählt: „Der Großvater und der Vater haben die Mühle in Vollerwerb genutzt. Heute betreiben wir eine Brennerei und den Hof zur Landschaftspflege. Beides im Nebenerwerb. Uns liegt aber daran, dieses alte Handwerk weiterhin zu zeigen und damit die Mühlentradition zu pflegen.“
Auch die Hammerschmiede wird mit einem Wasserrad betrieben. Führungen in der Mühle finden auf Anfrage statt.
Kuckucksuhren, wilde Wasser, tiefe Wälder – Triberg verkörpert den Schwarzwald wie kaum ein anderer Ort. Und dann gibt es da noch einen rauschenden
Superlativ: Sind die vielgerühmten Wasserfälle die höchsten in Deutschland?
Text: Kornelia Stinn
Hundertdreiundsechzig Meter tief stürzt die wilde Gutach über sieben Fallstufen zu Tal! Wer oben auf der Aussichtskanzel bei den Triberger Wasserfällen steht, spürt den feinen Nieselregen der wilden Gischt auf der Haut. Die höchsten Wasserfälle Deutschlands, zum Greifen nah. Aber so, wie es die Tourist-Info auf ihrer Homepage verspricht, ist es nicht. Deutschlandweit betrachtet rangieren die Triberger Wasserfälle an neunter Stelle. Immerhin dürfen sie sich rühmen, die höchsten des Schwarzwaldes zu sein. Und die höchsten außerhalb der Alpen auf deren Nordseite.
Die aufstrebenden Pfade sind gut ausgebaut, abgesichert die Aussichtskanzeln und Holzbrücken. Dank sei dem Triberger Obervogt Karl Theodor Huber, der im Jahre 1805 die Idee hatte, den „Fallbach“ mit einem bequemen Zugang zu erschließen und damit den Tourismus auf seine Fährte zu locken. Die Eröffnung der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Singen im Jahre 1873 ebnete dann dem ganz großen Ansturm den Weg.
Heute können die Gäste auf mehreren Themenwegen unterwegs sein. So schlängelt sich außer dem Kaskaden- und dem Panoramaweg der Naturpfad eineinhalb Stunden lang beidseits des Wasserfalls über die beiden schwebenden Holzbrücken und durch die grüne Lunge. Der einstündige Kulturweg führt hinüber
zur barocken Wallfahrtskirche „Maria in der Tanne“. Zwei Wunder sollen sich in der Nähe ereignet haben. So heißt es, dass um 1644 ein Mädchen von seinem Augenleiden und ein Aussätziger durch Quellwasser geheilt wurden. Die heutige Wallfahrtskirche entstand um 1700.
So viel überschäumende Naturgewalt an der berühmten Schwarzwaldbahn und gar noch zwei Wunder, da ist es doch kein Wunder, dass sich bald schon Prominenz einstellte: Kaiser Wilhelm I. soll da gewesen sein, Kurt Tucholsky und auch Ernest Hemingway, der aber dem Schwarzwald keine Idylle abringen konnte. Er sah keinen Wald, nur „hochkultivierte Täler“ und „finster dreinblickende Häuser“.
Seine bissigen Bemerkungen beeinträchtigten die Schwarzwaldliebe seiner Landsleute nicht. Bis heute schwärmen Amerikaner vom „black forest“, den „coucou clocks and the famous fall“. Lost places und Eichhörnchen mit Bollenhut haben es Tattoo-Fans und Klischee-Verweigerern angetan. Das Instagram-Museum Fantasie in Triberg springt voll auf diesen Zug auf mit seiner Schwarzwälder Kirschtorte, durch die der Besucher seinen Kopf strecken kann
Haupteingang vom Zentrum aus, vier Seiteneingänge von allen Richtungen her
Tourist-Info Triberg Wallfahrtstraße 4 78098 Triberg Tel.: 07722 8664-90
www.triberg.de
Seit über 250 Millionen Jahren leben sie schon auf unserer Erde, seit mehr als 150 Millionen Jahren sehen sie so aus wie heute: Libellen.
In der Oberrheinebene kann man eine beeindruckende Vielfalt vorfinden.
Text & Fotos: Birgit Maier
Obwohl Libellen sehr zerbrechlich wirken, können sie enorme Leistungen vollbringen: Bis zu 50 Kilometer pro Stunde kann eine Großlibelle erreichen und bis zu 2000 Meter hoch sowie rückwärts fliegen. Da sie ihre Flügel unabhängig voneinander bewegen können, sind schnelle Richtungsänderungen kein Problem. Außerdem bestehen die Facettenaugen bei Kleinlibellen aus bis zu 7000 und bei Großlibellen aus bis zu 30.000 Einzelaugen, mit denen sie den Flug ihrer Beute vorausberechnen können. Großlibellen können dadurch Artgenossen aus einer Distanz von über 20 Metern wahrnehmen. In einer Sekunde können sie 175 Bilder getrennt voneinander erkennen.
Die Libellen-Vielfalt am Oberrhein ist aufgrund des milden Klimas beeindruckend. So kann man hier die Südliche Heidelibelle oder den Kleinen Blaupfeil beobachten. Diese Arten leben an Quellaustritten sowie an schmalen, langsam fließenden Bächen und Gräben. Der Rhein mit seinen Altarmen und Zuflüssen hat so seltene Arten wie die Asiatische und die Gelbe Keiljungfer zu bieten. Letztere wird in der Roten Liste in der Kategorie „extrem selten, mit geografischer Restriktion“ geführt. Die Pokal-Azurjungfer ist hier ebenfalls zu finden – eine Rarität. Kiesreiche Flüsse, flache Kiesgruben mit vielen Wasserpflanzen, Tümpel, Verlandungszonen oder zeitweise Wasser führende Senken sind für Libellen eine wichtige Lebensgrundlage, die man am Oberrhein vorfindet.
Man unterscheidet zwischen Klein- (Zygoptera) und Großlibellen (Anisoptera). Bei den Kleinlibellen sind die Augen weit voneinander getrennt, sie haben einen schlanken Körperbau und klappen ihre Flügel in der Ruhestellung oft zusammen. Die Großlibellen besitzen einen robusten Körper und breiten ihre Flügelpaare fast immer waagerecht aus. Ihre Augen stoßen bei vielen Arten aneinander. Zur Familie der Kleinlibellen gehören die Prachtlibellen, die Wasserjungfern, die Teichjungfern, die Federlibellen und die Schlanklibellen. Die Großlibellen werden mit den Familien der Edellibellen, der Flussjungfern, den Quelljungfern, den Falkenlibellen und den Segellibellen besetzt.
In Deutschland gibt es circa 80 Libellenarten, in Europa leben rund 140 und auf der ganzen Welt fliegen über 6000. Den Verbreitungsschwerpunkt bilden dabei die Tropen, wo immer noch neue Faszinierendes Farbspiel: die Große Königslibelle (g. l.). Die Heidelibelle (u.) ist in den Feuchtgebieten am Oberrhein zu beobachten, ebenso wie die Quelljungfer (r.), hier ein frisch geschlüpftes Exemplar.
Arten entdeckt werden. Mit Ausnahme der Polarregionen, den schneebedeckten Berggipfeln sowie den Trockensteppen und Wüstenregionen kann man die wendigen Insekten in jedem Gebiet der Erde vorfinden. Die größte derzeit bekannte Libellenart ist die Megaloprepus caerultus. Sie lebt in den tropischen Regenwäldern von Süd- und Mittelamerika und hat eine Flügelspannweite von 21,5 bis 23 Zentimeter.
Den Großteil ihres Lebens verbringt die Libelle als Larve im Wasser. Die Entwicklungsdauer beträgt mindestens zwei bis drei Monate und kann sich bei manchen Arten bis auf circa fünf Jahre hinauszögern. Dabei ernähren sie sich von Wasserinsekten, Kleinkrebsen und Würmern. Größere Arten erbeuten auch Jungfische oder Amphibienlarven. Selbst kleinere Artgenossen werden nicht verschmäht.
Nach dem Schlüpfen lebt die Libelle je nach Wetterverhältnissen ein paar Wochen lang und verzaubert mit ihren kühnen Flugmanövern und ihren schimmernden Farben.
I
I hätt so gäärn ä Schrebergaarte drusse vor de Stadt, no dääd i, mein i, z friede sii un fänd mi Läbe glatt. I hätt so gäärn ä Blumebeet, ä Bächli mittledur, de Mond sott mir mi Lämpli sii un d Sunn wär mini Uhr.
I wott die prallschte Traumtomate im Gemüsebeet un dass ä alti Holzbank vor de Hütti steht. I wott ä Kätzli un ä Hund, ä Nußbaum wott i haa un jede Daag de ganze Daag
Vogelzwitschre, ja! I hätt gern Imme in de Bluescht, n-ä sunnehelle Daag.
Libelle, Brummler, Vogelsang, z Middag ei Glockeschlag. Ä wengli Hanf im eigne Beet, lang hab i devun träumt, un so entspannt wie s numme geht, hätt i min erschter Joint. Am Obend hätt i gern mi Gschpusi, mi Schätzli mit debii.
Doch dääd i, fürcht i, wenn s so wär, au nit zfriede sii. I wott un hätt un hätt un wott noch des un sell dezu, un so losst au im Schrebergaarte s Wünsche keini Ruh. Drum loss i des mim Schrebergaarte, Schätzli, Kätzli, Hund. Denn allewiil bloß hätte wotte, sell isch gar nit gsund.
KOLUMNEDurch den Klimawandel geraten Gärten, Ackerbau und Wälder immer mehr aus dem Gleichgewicht. Trockenheit, ausgelaugte Böden und Artenschwund sind die Folgen. Wir brauchen eine Landbewirtschaftung, die diesen Herausforderungen gerecht wird. Kann Permakultur eine Lösung sein? Was bedeutet sie und was bewirkt sie in unseren Gärten?
Text: Heide Bergmann
Der Begriff Permakultur setzt sich aus „permanent“ und „(agri) culture“ zusammen und bezeichnet eine Landwirtschaft, die nicht auf Monokulturen, sondern auf Vielfalt setzt. Nicht der Profit und die Ausbeutung der Natur stehen an erster Stelle, sondern ihr
dauerhafter Erhalt für die Zukunft. Der australische Umweltwissenschaftler Bill Mollison gilt als Vater der Permakultur. Zusammen mit seinem Schüler David Holmgren entwickelte er in den 70er-Jahren seine zukunftsweisenden Ideen und wurde dafür 1981 mit dem
Ertragreich gärtnern mit harmonischen Pflanzengesellschaften: Obstbäume, Rankpflanzen, Beerensträucher, Stauden, Gemüse und Bodendecker gedeihen nebeneinander. Eine lange Tradition haben die „Drei Schwestern“ (u.), eine Mischkultur aus Kürbissen, Bohnen und Mais.
alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Mollisons Visionen sind struktur- und artenreiche Lebensräume, in denen Mensch, Tier und Pflanze harmonisch zusammenleben. Je reichhaltiger und komplexer solche Systeme sind, desto stabiler und resilienter sind sie. Eine ökologische, artenreiche Landwirtschaft etwa gerät bei Extremwetter, Trockenheit oder Schädlingsbefall nicht so schnell aus dem Gleichgewicht. Dies gelingt zum Beispiel mit Agroforstwirtschaft, die in tropischen Regionen bereits heute eine wichtige Rolle spielt. Sie verbindet Feldbau, Tierhaltung und Forstwirtschaft miteinander. So entstehen Pflanzengesellschaften, die sich gegenseitig unterstützen, den Wasserhaushalt und die Fruchtbarkeit fördern und Bodenerosion verhindern.
Viel mehr als eine Anbaumethode
Ist Permakultur die adäquate Antwort auf den Klimawandel? Ronny Müller, Permakultur-Designer und Gründer des Vereins
Permakultur Dreisamtal, sieht die Lage kritisch: „Wir sind im Klimawandel bereits so fortgeschritten, dass wir wahrscheinlich nahe an etlichen Kipppunkten sind. Nachhaltig zu agieren allein genügt nicht. Wir müssen die Systeme wieder regenerieren, den Kohlenstoff aus der Atmosphäre im Boden und in der lebenden Biomasse binden!“ Müller betreut seit 10 Jahren einen circa 3000 Quadratmeter großen Permakulturgarten am Häuslemaierhof bei Buchenbach. Er gibt bundesweit Kurse und Veranstaltungen zur Permakultur. „Der Zustand der Welt ändert sich gerade dramatisch“, betont er. „Es wird mehr Dürrephasen und mehr Hochwasser geben und dabei immer ausgelaugtere Böden. Wir müssen Resilienz entwickeln, um mit Krisen besser umzugehen und sie als Chancen zur Umgestaltung zu nutzen. Nicht nur in der Landwirtschaft, auch in der Gesellschaft.“ Permakultur ist für Müller mehr als nur eine Anbaumethode. Sie ist ein ethisches Konzept, das unser Zusammenleben betrifft.
Wildpfanzenpädagogin
Monika Wurft über das Multitalent Spitzwegerich
Auf Schritt und Tritt begleitet uns der Spitzwegerich auf unseren Wegen durch die REGIO. Kein Wunder, denn seine Samen kleben an unseren Sohlen fest und so tragen wir zu seiner Verbreitung bei. Bei manchen Naturvölkern soll er sogar den Namen „Fußstapfen des weißen Mannes“ tragen.
Der Wegerich begleitet uns Menschen seit Jahrhunderten. Bereits in einem überlieferten Neun-Kräuter-Zauber, der erstmalig im 11. Jahrhundert niedergeschrieben wurde, wird er aufgeführt. Überliefert ist zudem der Glaube, dass man sich mit seinem Saft von angezauberter, unerwünschter Liebe befreien kann. Wem das nicht so ganz gelingt oder wer an solche Kräfte nicht glaubt, der kann sich seine Heilwirkung zunutze machen. Bei Insektenstichen hilft der ausgetretene Saft von zerdrückten Blättern. Die Mazeration von in Waldhonig eingelegten Blättern lindert den Husten und das Kratzen im Hals. Ach, und kulinarisch? Die in Öl scharf angebratenen Blütenköpfe schmecken knusprig-nussig lecker.
Haus & Garten
Transparenz in der Herstellung und beim verwendeten Material sind Schuhmacherin Laura Moser ein wichtiges Anliegen.
Wer Schuhe kauft, denkt selten genauer darüber nach, woher das Leder kommt und wie es verarbeitet wurde. Für Laura
Moser sind das die essentiellen Voraussetzungen, um verantwortungsbewusst Schuhwerk herzustellen. In ihrer eigenen Werkstatt verwendet sie ausschließlich Material, von dem sie genau weiß, dass weder Tier noch Natur und Umwelt leiden.
Text: Reinhold Wagner
Der alte ehemalige Gasthof an der Hauptstraße in Sulzburg wirkt auf den ersten Blick verlassen. Über dem Eingang steht das Baujahr: 1798. Eine lose Sammlung an Namen neben der Tür verrät, dass das Haus doch bewohnt ist. Keine Klingel, aber die Tür springt beim Öffnen auf. Ein enger, dunkler Flur durchzieht das Erdgeschoss. Hinter einer Tür ertönen Stimmen, davor reihen sich Schuhe. Bin ich hier richtig?
Eine Frau öffnet, schickt ihre Tochter vor, sie soll mir den Weg zeigen zu Laura Mosers Bio-Schuhwerkstatt. Sie liegt versteckt um drei Ecken im Hinterhof des Gebäudekomplexes. Dort taucht erstmals ein Schild auf am Fuß einer Treppe, die nach oben führt. Als sich die Türe öffnet, fällt der Blick sofort auf Maschinen, einige Lagen von Leder, Zuschnitte auf einem langen Tisch und an den Wänden hängende Leisten in großer Zahl
und Formenvielfalt. Hier also hat sich die Spezialistin ihr kleines Reich eingerichtet, in dem sie Bio-Schuhe nach Maß anfertigt und seit Kurzem auch erste Workshops anbietet: „Gleich die ersten beiden Sandalen-Workshops kamen sehr gut an“, freut sich die leidenschaftliche Schuhmacherin. „Jede der sechs Teilnehmerinnen hat unter meiner Anleitung ihr ganz eigenes Paar Sandalen angefertigt. Für manche war es eine
unerwartete Herausforderung, für andere ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Wir haben intensiv zusammengearbeitet, aber auch gemeinsam gekocht, gegessen und uns gegenseitig angespornt. Am Ende waren alle begeistert und glücklich über ihr erstes selbst angefertigtes Paar Schuhe.“
Und zum Stolz über das mit eigenen Händen geschaffene Werk kommt bei Laura Mosers Ansprüchen ja immer auch das gute Gewissen, etwas Tier- und Umweltfreundliches, Nachhaltiges und Reparables sein Eigen nennen zu dürfen. „Schuhe sind für mich zeitlos schöne Wegbegleiter, die lange halten und sich erst beim Tragen so richtig dem Fuß individuell anpassen.“ Für ein solches Paar Schuhe ist ihr kein Aufwand zu groß und kein Weg zu weit. Ihr Leder bezieht Laura Moser derzeit von einem Hof in Balingen nahe der Schwäbischen Alb, wo Mutterkühe, Stiere und Kälber zusammen auf der Weide ein artgerechtes Leben führen und direkt dort aus ihrer Herde heraus stressfrei geschossen und geschlachtet werden. Die Häute werden vor Ort mit Salz konserviert und anschließend in der Gerberei rein pflanzlich zu Leder verarbeitet. Anfangs hat Laura Moser die sechs Monate dauernde Konservierung noch selbst durchgeführt und die Häute zur Gerberei gefahren. Jetzt, mit inzwischen drei Kindern, überlässt sie diese Schritte den Partnern ihres Vertrauens und konzentriert sich voll auf die Verarbeitung des fertig gelieferten Leders zu Schuhen, Umhängetaschen und Werkzeuggürteln.
Während sich ein Paar Sandalen innerhalb eines langen Tages anfertigen lässt, braucht es für geschlossene Schuhe und Stiefel rund 200 einzelne Arbeitsschritte und 60 Stunden Arbeit. Dafür aber halten die handgefertigten Maßschuhe dann auch viele Jahre und begleiten ihren Träger überallhin – definitiv und nachweislich vom ersten bis zum letzten Schritt ethisch und ökologisch unbedenklich.
Schuhwerkstatt Laura Moser
Hauptstraße 11, 79295 Sulzburg Tel.: 0171-2401965
E-Mail: schuhwerkstatt.lauramoser@posteo.de www.wegbegleiter.shop
Instagram: @_laurasschnittstelle_
1300Jahre Klosterinsel Rei c h uane
Im Jahr 724 gründete der Wandermönch Pirmin auf der Reichenau im Bodensee ein Kloster, das sich in den folgenden drei Jahrhunderten zu einem wichtigen Wissenszentrum Europas entwickelte. Anlass für ein Jubiläumsjahr auf der Insel – und in Konstanz: Bis 20. Oktober ist dort im Archäologischen Landesmuseum die höchst informative Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters“ zu sehen.
Text: Erika Weisser
Im kirchenraumdunklen Saal sind einige Heiligen-Skulpturen versammelt, die durch die wohlgesetzte individuelle Beleuchtung mit warmem Licht wie Erscheinungen wirken. Und jede Figur weist ein Attribut auf, das mit erdachten oder verbürgten Ereignissen in ihrem Leben zu tun hat. So winden sich etwa um den Abstsstab des heiligen Pirmin zwei Schlangen, die sich von ihm wegbewegen: Der Legende nach soll er bei seiner Ankunft auf der Reichenau lediglich ein von „wilden Schlangen und sonstigem
Gewürm“ bevölkertes Dickicht vorgefunden haben. Angesichts der Gottgesandtheit des Christianisierungsboten seien diese aber sofort ins Wasser geflüchtet und hätten die Oberfläche des Untersees drei Tage lang bedeckt.
Welch überragende Stellung in der europäischen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik des Mittelalters das spätere Benediktinerkloster dereinst erlangen sollte, konnte der vermutlich aus Frankreich oder Irland stammende Mönch natürlich nicht ahnen, als er im heutigen Mittelzell die ersten Gebäude errichtete – sicherlich mit der Hilfe von Bewohnern der nachweislich seit dem 7. Jahrhundert von Menschen besiedelten Insel, die er später wieder verließ, um im süddeutschen Raum weitere Klöster zu gründen. Und heute, 1000 Jahre nach der Blütezeit des Reichenauer Klosters, wissen viele Menschen auch nichts mehr von dessen enormer kunsthistorischer und glaubensgeschichtlicher Bedeutung. Außer natürlich jene, die sich professionell mit der Reichenau beschäftigen.
Zu diesen gehört Eckart Köhne, der Leiter des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, wo die Ausstellung konzipiert wurde. Dazu haben er und seine Projekt-Mitarbeiter viele ursprünglich auf der Insel beheimatete Reichtümer aus ganz Europa zusammengetragen. Unter diesen Schätzen sind vor allem einige der prachtvollen Handschriften, die die Mönche im 9., 10. und 11. Jahrhundert hier in einem eigenen Skriptorium mit Malschule fertigten. Diesen reich mit Illustrationen und Ornamenten verzierten Abhandlungen über theologische, aber auch weltliche und naturwissenschaftliche Themen verdankte das Kloster seinen besonderen Ruf, der den Äbten enge Beziehungen zu den damaligen europäischen Herrschern bescherte: Sie dienten sowohl den karolingischen als auch den ottonischen Kaisern als einflussreiche Berater, Kanzler oder Bischöfe.
Der Besuch der Ausstellung, die sich über zwei Etagen erstreckt, lohnt sich schon allein wegen dieser eindrücklichen und mit großer Perfektion verfassten Zeugnisse früher Buchkunst, die inzwischen zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gezählt werden. Ihnen ist auch die besondere Atmosphäre zu verdanken, die in den schön
gestalteten, tief bordeauxrot oder schwarz gestrichenen Sälen herrscht und mit ihrem gedämpften Licht an dunkle Kirchen- oder Klosterräume erinnert. Die mehr als 1000 Jahre alten und in speziellen Vitrinen gelagerten Exponate, ist an der Zugangstür zu lesen, seien so empfindlich, dass sie bei zu viel Licht irreparablen Schaden erleiden würden. Wegen konservatorischer Bedenken sind deshalb auch so manche auf der Reichenau entstandenen Bücher, Schriften und Architekturpläne in Konstanz nicht im Original zu bewundern. Das gilt etwa für den St. Galler Klosterplan, der unter Federführung des Abts und Dichters Walahfrid Strabo (807–849) entstand, und in dem die Bauordnung für benediktinische Klöster festgelegt wurde.
Angesichts der 250 Objekte, die neben den Büchern kunstvoll geschnitzte Elfenbeinreliefs, silberne Reliquienschreine und -kreuze, edelsteinbesetzte Tragaltäre, außergewöhnliche Weihrauchgefäße und andere liturgische Gegenstände umfassen und einen guten Einblick in das Klosterleben bieten, ist das Fehlen dieses besonderen Dokuments jedoch verschmerzbar. Zumal es, wie auch das Verbrüderungsbuch, in dem sich 800 europäische Klöster verpflichten, um des Seelenheil von 38.000 Menschen – darunter diverse Machthaber – zu beten, in Saaltexten, Abbildungen und einem Video präsentiert wird.
Empfehlenswert ist außerdem ein Besuch der Insel, wo noch drei von einst 20 Kirchen von der Zeit zeugen, da die Reichenau hauptsächlich Klosterinsel war: in Mittelzell das heutige Münster mit der an Reliquiaren reichen Klosterschatzkammer und dem neu gestalteten Klostergarten, in Oberzell die Kirche St. Georg mit ottonischen Fresken und in Niederzell die Kirche St. Peter und Paul, in der ebenfalls mittelalterliche Wandmalereien entdeckt wurden. Sie bilden ein eigenes Unesco-WeltKulturerbe, dessen wechselvolle Geschichte im Inselmuseum bestens dokumentiert ist.
Neben prunkvollen liturgischen Objekten (l.) beeindrucken die vor mehr als 1000 Jahren im Skriptorium des Klosters Reichenau entstandenen Handschriften wie der Codex Egberti (o.), der zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählt.
An seinen Entstehungsort zurückgekehrt ist anlässlich der Ausstellung auch das Evangelistar von Poussay, dessen Buchdeckel (l.) mit Gold, Edelsteinen und Elfenbein gearbeitet ist.
Welterbe des Mittelalters –1300 Jahre Klosterinsel Reichenau bis 20. Oktober 2024 Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Benediktinerplatz 5 78467 Konstanz www.ausstellung-reichenau.de
HotelGasthof Sommerau bei B o frodnn
Den einen mag es wie das Ende der Welt vorkommen, anderen wie das Tor zum Paradies. Wer auch immer das Hotel Gasthof Sommerau in den Bergen oberhalb von Bonndorf aufsucht, tut dies ganz bewusst und gezielt, um alles andere hinter sich zu lassen und für kurze Zeit dem Alltag zu entfiehen.
Text: Reinhold Wagner
Entspannte Gastgeber in der Sommerauer Idylle: Unterstützt von Claudia und Karl-Thomas Hegar (l.) führen Karen Hegar-Udsching und Wolfram Hegar (r.) den Hof in dritter Generation.
Auf den letzten Kilometern vor dem Ziel heißt es aufpassen und nach Hinweistafeln schauen, sonst könnte einen das Navi doch noch zu allerletzt in die Irre führen. Das Handy kann jetzt ohnehin getrost in der Tasche bleiben, denn hier oben gibt es weder Mobilfunk noch WLAN. Alles, was in den kommenden Tagen und Nächten während des Aufenthalts im Hotel Gasthof Sommerau zählt und von Bedeutung ist, sind: Ruhe und Geborgenheit, die Abgeschiedenheit fernab des Alltagsrummels und das tiefe Eintauchen in die
Natur. Einmal tief durchgeatmet, Zimmer bezogen, und der Urlaub kann beginnen.
Die Gastgeber sind Karen HegarUdsching und Wolfram Hegar. Sie führen den elterlichen Hof mittlerweile in der dritten Generation. Traditionell hat in dem Familienbetrieb zwar jeder seine Aufgaben und Schwerpunkte, aber alle helfen, wo sie gebraucht werden. Und so treffen die Gäste, unter denen viele Stammgäste sind, auf ihren Streifzügen durch Haus und Natur immer wieder auch auf Claudia
und Karl-Thomas Hegar, Wolframs Eltern. Karl-Thomas obliegt meist die Pflege der Außenbereiche, wo sich auch die Enkelkinder tummeln. Alle sind gleichermaßen froh und entspannt, dass sie in einem Umfeld leben, aufwachsen und arbeiten dürfen, in dem andere Urlaub machen.
„Wir haben hier keinen Durchgangsverkehr“, schwärmt die Hausherrin. Ein kleiner Bach, die
Viel Ruhe, ringsum Wald und Wiesen: Da lockt die schöne Aussicht von der Terrasse, aber auch aus der gemütlichen Gaststube schweift der Blick ins Grüne.
Steina, fließt direkt am Haus vorbei. Und rings um das Haus erstrecken sich sanft bewaldete Hügel, Weiden und Wiesen. Alles macht einen sehr gepflegten Eindruck, und wer nach Betätigung sucht, findet sie in der direkten Umgebung. Nach dem Wandern, Radfahren oder einem Spaziergang an der frischen Luft schmeckt das Essen gleich noch mal so gut.
Und vor dem Hintergrund, dass die großen Restaurantführer Gault Millau, Feinschmecker und Guide Michelin die Küche des Hauses regelmäßig mit Lob und Auszeichnungen würdigen, lässt
sich erahnen, dass der Küchenchef einiges an Kreativität und Inspiration mitbringt. „Viel wichtiger als Hauben und Sterne“, gibt sich Wolfram Hegar bescheiden, „sind mir und uns aber das Wohlbefinden und die Zufriedenheit unserer Gäste.“ Und die schafft das kleine Team immer wieder durch neue Einfälle in den Details, aber Beständigkeit und Verlässlichkeit im großen Ganzen. „Mich erfüllt vor allem die Ausgewogenheit der Geschmäcker und Aromen“, so Hegar. „Jedes Produkt soll klar erkennbar sein, dabei aromatisch und bekömmlich, möglichst regional und standorttypisch, in jedem Fall aber hochwertig und frisch.“ Da darf Mutter Natur, von der die Familie reichlich verwöhnt wird, natürlich nicht zu kurz kommen. Und so holt sich Wolfram Hegar auch gerne seine Inspiration im nahen Wald.
Kennengelernt haben sich die Eheleute nach unterschiedlich umfangreichen Lehr- und Wanderjahren im Team von Vincent Klink. Als dann der elterliche Betrieb nach einem Großbrand komplett neu im Stil eines typischen Schwarzwaldhauses wiederaufgebaut wurde und gleich den Deutschen Holzbaupreis gewann, war für beide klar, wo es sie hinziehen würde.
Pilze, Wild und Kräuter direkt hinterm Haus
Heute vermisst keiner der beiden mehr das Reisen und das Leben in der Großstadt. Die Familie ist dort angekommen, wo ihre Gäste gezielt nach einer kurzen Auszeit suchen. Dort, wo Fuchs und Hase
Spargelsalat
sich „Gute Nacht“ sagen, Pilze, Wild und Kräuter direkt vor der Tür oder hinterm Haus zu finden sind und alle Kraft und Energie in der Ruhe und Abgeschiedenheit liegen. Das alles spiegelt sich letztlich auch in der Küche wider und konzentriert sich am Tisch und auf dem Teller. Ob beim Wild aus eigener Jagd, Fisch aus dem nahen Forellenteich oder Salat, Gemüse und Kräuterbett aus dem hauseigenen Garten, ob in der gemütlichrustikal eingerichteten Gaststube mit den großen Fenstern oder auf der sommerlichen Freiterrasse zwischen üppigem Grün und buntem Blumenschmuck: In der Sommerau findet jeder Gast seinen Lieblingsplatz und seine kulinarische Erfüllung. Und wer am liebsten gleich dort bleiben würde, dem bietet Familie Hegar einen Platz im Team an, denn für motivierte Verstärkung findet sich immer eine passende Aufgabe.
Hotel Gasthof Sommerau
Sommerau 1
79848 Bonndorf
Tel.: 07703/670
www.sommerau.de
Mi.: 18–20 Uhr
Do.–So.: 12–14 und 18–20 Uhr
Mo. u. Di. Ruhetage
Für 4 Personen
Salat
4 Stangen grüner Spargel
8 Stangen weißer Spargel
1 EL eingelegte rote Zwiebeln
2 EL Tomaten-Concassé (blanchierte, gehäutete und gewürfelte Tomaten)
2 EL Gemüse-Brunoise (fein gewürfelte Karotte und Sellerie)
1 EL Schnittlauch, fein geschnitten
2–3 Radieschen, in dünne Scheiben geschnitten
4 Zweige Brunnenkresse
2–3 EL Holunderblütenessig
6 EL Olivenöl
Salz, Zucker, Pfeffer
Eier
4 frische Eier, Mehl zum Panieren
2 Hände Mie de Pain (grobe, getrocknete Weißbrotbrösel)
1 TL Nigella (Schwarzkümmel)
1 Ei zum Panieren (gemixt)
Fett zum Frittieren
Die roten Zwiebeln am Vortag in feine Würfel schneiden und mit weißem Balsamico und Zucker einlegen. Den Spargel bissfest kochen (grün und weiß getrennt). Den grünen Spargel in Eiswasser abschrecken, den weißen im Sud mit etwas Butter, Salz und Zucker auskühlen lassen.
Aus Holunderblütenessig, Olivenöl, Salz, Zucker und etwas Pfeffer, zusammen mit Zwiebeln, Tomate, Gemüse-Brunoise und Schnittlauch eine Marinade herstellen.
Den Spargel in mundgroße Stücke schneiden und mit der Marinade vermengen. Radieschenscheiben und Brunnenkresse um den Salat legen.
Die Eier 5 Minuten kochen, abschrecken und in kaltem Wasser auskühlen lassen. Vorsichtig die Schale entfernen. Die Eier dürfen keine Risse bekommen. Die geschälten Eier panieren. Dafür zunächst in Mehl, dann im gemixten Ei und anschließend im mit Nigella gemischten Mie de Pain wälzen. Nun können die Eier im Fett goldbraun paniert werden.
Die Eier auf den Spargelsalat setzen und salzen.
Cremige Risotto-Rezept e
Die raffinierte Welt des Risottos bietet wahre Geschmacksexplosionen. Das Köche-Trio aus Südtirol stellt köstlich-cremige Reis-Rezepte vor. Ob mit Fisch oder Meeresfrüchten, mit Fleisch oder als Süßspeise – der Alleskönner Risotto passt zu jeder Gelegenheit.
Rezepte: Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser, Helmut Bachmann; Fotos: Günther Pichler
Für 4 Personen
Risotto
40 g Schalotten oder Zwiebeln
1 EL Butter
280 g Rundkornreis (Arborio, Vialone Nano oder Carnaroli)
1 EL Tomatenmark
125 ml Weißwein
1 l heiße Gemüsebrühe oder heißes Wasser
Salz, Pfeffer aus der Mühle
100 g Sauerrahm
40 g Parmesan, gerieben
Scampi
400 g Scampi (Kaisergranat, 4 Stück)
2 EL Olivenöl
rosa Pfeffer, gemahlen
Salzblüte (Fleur de Sel)
Weiteres
Kapuzinerkresse zum Garnieren
Olivenöl zum Garnieren
Risotto
Schalotten schälen, in kleine Würfel schneiden und in Butter andünsten. Den Reis dazugeben und unter ständigem Rühren glasig werden lassen. Tomatenmark zufügen und mit Weißwein ablöschen. Nach und nach mit Gemüsebrühe aufgießen und unter oftmaligem Rühren etwa 18 Minuten kochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Sauerrahm und Parmesan verfeinern.
Scampi
Scampi von Schale und Darm befreien, waschen, trocken tupfen und der Länge nach halbieren. Mit Olivenöl marinieren und mit einem Bunsenbrenner etwa 1 Minute abflämmen oder kurz in der Pfanne braten. Scampi mit rosa Pfeffer und Salzblüte bestreuen.
Fertigstellung
Den Risotto auf Tellern anrichten, mit Scampi und Kapuzinerkresse belegen und mit Olivenöl garniert servieren.
Diese und Rezepteweitere gibt es hier:
Passion Risotto von Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser, Helmut Bachmann Verlag: Athesia, 2024 208 Seiten, Hardcover Preis: 25 Euro
Für 4 Personen
Risotto
80 g Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 EL Öl
280 g Rundkornreis (Arborio, Carnaroli oder Vialone Nano)
20 ml weißer Balsamicoessig oder Apfelessig
1 l heiße Geflügelbrühe oder heißes Wasser
Salz, Pfeffer aus der Mühle
50 g kalte Butter
150 g Ziegenfrischkäse oder Frischkäse
30 g Parmesan, gerieben
Lammrückenfilet
200 g Lammrückenfilets
Salz
50 ml Öl, 2 EL Senf
3 EL Petersilie, fein geschnitten
Weiteres
1 TL Salzblüte (Fleur de Sel)
4 EL frittierte Petersilienblätter (siehe Tipp)
1 EL Parmesanspäne zum Garnieren
Risotto
Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein schneiden und in Öl leicht andünsten. Den Reis zufügen und bei milder Hitze und unter ständigem Rühren glasig werden lassen. Mit weißem Balsamicoessig ablöschen und die Flüssigkeit vollständig einkochen lassen. Nach und nach mit Geflügelbrühe aufgießen, sodass der Reis immer mit Flüssigkeit bedeckt ist. Unter oftmaligem Rühren etwa 18 Minuten kochen lassen, bis der Risotto bissfest, seine Konsistenz aber cremig ist.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit kalter Butter, Ziegenfrischkäse und Parmesan verfeinern.
Lammrückenfilet
Die Lammrückenfilets salzen und im heißen Öl 4 Minuten braten. Das Fleisch wenden und in weiteren 4 Minuten fertig braten. Die Filets mit etwas Senf bestreichen und in Petersilie wälzen.
Fertigstellung
Die Lammrückenfilets in Scheiben schneiden. Den Risotto auf Teller verteilen und das Fleisch darauf anrichten. Mit Salzblüte bestreuen und mit frittierten Petersilienblättern und Parmesanspänen garniert servieren.
Frittieren Sie die gut abgetrockneten Petersilienblätter etwa 1 Minute im 170 Grad heißen Fett.
Holunderrisotto mit Zwetschgen
Für 4 Personen
200 g Rundkornreis (Arborio, Carnaroli oder Vialone Nano)
100 ml Holunderwein oder 4 EL Holundersirup
800 ml Traubensaft oder Wasser
30 g kalte Butter
120 ml Sahne
200 g eingelegte Zwetschgen (Zwetschgenröster)
Zitronenverbene oder Holunderblüten zum Garnieren
Den Reis unter ständigem Rühren glasig werden lassen und mit Holunderwein ablöschen. Nach und nach mit Traubensaft aufgießen, sodass der Reis immer mit Flüssigkeit bedeckt ist. Unter
ständigem Rühren etwa 18 Minuten kochen lassen. Den Risotto mit kalter Butter und Sahne verfeinern.
Auf Tellern anrichten und mit eingelegten Zwetschgen und Zitronenverbene garniert servieren.
Für 4 Personen
12 Stangen grüner Spargel
Petersilie, Schnittlauch
Rosmarinblüten
Risotto
Um Zwetschgen einzulegen, frische Zwetschgen in Spalten schneiden, mit Zucker und Portwein etwa 5 Minuten kochen und mit Speisestärke binden.
Anstelle von eingelegten Zwetschgen können Sie Marillenkompott verwenden.
2 EL Olivenöl
2 Schalotten, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
200 g Risottoreis (Carnaroli)
50 ml Weißwein, 450 ml Gemüsefond
200 g Butter, 150 g Parmesan
Für den Risotto das Olivenöl erhitzen. Schalotten, Knoblauch und den Risottoreis darin glasig dünsten, mit dem Weißwein ablöschen, danach reduzieren. Gemüsefond nach und nach dazugießen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Risotto bei geringer Temperatur etwa 15 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss die Butter nach und nach einarbeiten und den frisch geriebenen Parmesan zugeben.
Den Spargel in kochendem Salzwasser 1 Minute blanchieren, in Eiswasser abkühlen und danach auf Küchenkrepp legen. Die Spargelspitzen in etwas Butter anschwitzen, mit Salz, Pfeffer würzen. Die Mittelstücke in Scheiben schneiden.
Die geschnittenen Kräuter und die Spargelstücke in den Risotto einrühren, im tiefen Teller anrichten. Die Spargelspitzen und die Rosmarinblüten darauf anrichten und servieren.
EIN IMMERSIVES AUSSTELLUNGSERLEBNIS
BIS 2.7. Monets Garten Messe Freiburg
Ausstellungen
FONDATION BEYELER
Sommerausstellung
Kunst in Museum & Park
Basel/Riehen, bis 11.8. www.fondationbeyeler.ch
MUSEUM AM LINDENPLATZ
Nie wieder!
Zwei Schicksale im Nationalsozialismus
Weil am Rhein, bis 21.7. www.museen-weil-am-rhein.de
KERAMIKMUSEUM
Tonangebend
Starke Frauen und ihre Kunst 1918–1945 Staufen, bis 30.11. www.landesmuseum.de
DREILÄNDERMUSEUM
Spuren der Zeit Einladung zu einer Gedankenreise
Lörrach, 1.6. bis 7.7. www.dreilaendermuseum.eu
ARCHÄOLOGISCHES
LANDESMUSEUM BW
Welterbe des Mittelalters 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau Konstanz, bis 20.10. www.landesmuseum.de
KUNSTHALLE MESSMER
Bella Italia
Hyperrealist Enrico Ghinato & Vespa aus historischer Sammlung Riegel, bis 23.6. www.kunsthallemessmer.de
ZKM KARLSRUHE
(A)I Tell You, You Tell Me Drei Begegnungen für Menschen/Maschinen Karlsruhe, bis 24.11. www.zkm.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Anders hören Klangwelten Freiburg, bis 8.9. www.freiburg.de/museen
MUSEUM FRIEDER BURDA
„I feel the earth whisper“ Eine Reise durch die Essenzen des Lebens Baden-Baden, 15.6. bis 3.11. www.museum-frieder-burda.de
MUSÉE UNTERLINDEN
Farben – Reich – Schön Altdeutsche Malerei in französischen Sammlungen Colmar, bis 23.9. www.musee-unterlinden.com
VITRA DESIGN MUSEUM
Transform!
Design und die Zukunft der Energie
Weil am Rhein, bis 1.9. www.design-museum.de
HISTORISCHES
MUSEUM BASEL
Rausch – Extase – Rush Das Phänomen & seine Auswirkungen
Barfüsserkirche, Basel, bis 30.6. www.hmb.ch
MUSEUM ART.PLUS
Natürlich gut
Nature unlimited Donaueschingen, bis 27.9. www.museum-art-plus.com
KURHAUS FREIAMT
Malerei trifft Streetfotografie
Patricia Rudolph & Peter Wöhrle Freiamt, 2.6. bis 5.7. www.tourismus.freiamt.de
MUSEUM TINGUELY
Antimatter Factory
Videos & Installationen von Mika Rottenberg Basel, 5.6. bis 3.11. www.tinguely.ch
KUNSTHALLE BASEL
Toyin Ojih Odutola
Ilé Oriaku Basel, bis 1.9. www.kunsthallebasel.ch
KUNSTMUSEUM BASEL
Dan Flavin
Widmungen aus Licht Basel, bis 18.8. www.kunstmuseumbasel.ch
AUGUSTINERMUSEUM
Bellissimo!
Italienische Malerei Freiburg, bis 3.11. www.freiburg.de/museen
KUNSTMUSEUM BASEL
When We See Us 100 Jahre panafrikanische figurative Malerei Basel, bis 27.10. www.kunstmuseumbasel.ch
MESSE BASEL
Universe of Super Heroes
Die bunte Welt der MarvelSuperhelden Halle 1.2, Basel, bis 31.8. www.messe-basel.com
MUSÉE WÜRTH Frisbee!
Sport & Freizeit Erstein, bis 15.9. www.musee-wurth.fr
CARTOONMUSEUM
Richard McGuire
Then & There, Here & Now Basel, 7.6. bis 3.11. www.cartoonmuseum.ch
SAMSTAG, 1.6.2024
Michl Müller
„Verrückt nach Müller“ Martinskirche, Müllheim, 20 Uhr www.karoevents.de
SONNTAG, 9.6.2024
Jan Preuß
„(V)Erzieher – pädagogisch bodenlos“ Jazzhaus, Freiburg, 20 Uhr www.jazzhaus.de
FREITAG, 14.6.2024
Sascha Grammel
„Wünsch dir was“ Festspielhaus, Baden-Baden, 20 Uhr www.festspielhaus.de
SAMSTAG, 15.6.2024
Comedy Flex Stand-up-Comedy Kulturscheune, Freiburg-Ebnet, 19 Uhr www.ebneter-kultursommer.de
FREITAG, 28.6.2024
Lisa Eckhart
„Kaiserin Stasi die Erste“ Oberrheinhalle Offenburg, 20 Uhr www.messe-offenburg.de
Klingendes Erlebnis vergangener Zeiten
Museum für Musikautomaten, Seewen bei Basel Öffnungszeiten, Eintrittspreise und mehr Informationen: www.musikautomaten.ch
Das Museum für Musikautomaten in Seewen bei Basel bietet ein klingendes Erlebnis zwischen Präzisionstechnik und den Melodien vergangener Zeiten. Während einer Führung durch thematisch gegliederte Säle wird die faszinierende Welt der Musikautomaten lebendig. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf spannende Details zu Schweizer Musikdosen, Plattenspieldosen, Orchestrien, Figurenautomaten und selbstspielenden Tasteninstrumenten freuen.
Die Britannic-Orgel bringt zudem eine Brise Ozean ins Museum: Bei der Seewener Welte-Philharmonie-Orgel handelt es sich um ein riesiges selbstspielendes Instrument aus den Jahren 1913/14. Sie wurde für die Britannic – das Schwesterschiff der 1912 gesunkenen Titanic – gebaut. Von diesem Orgeltyp gibt es weltweit nur noch etwa fünf intakte Exemplare. Musikhistorisch interessant ist auch die zugehörige umfangreiche Sammlung von Musikrollen aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts – darunter 1230 Aufnahmerollen, die Rückschlüsse auf die Aufführungspraxis einer Zeit erlauben, für die keine anderen Orgelaufnahmen existieren.
Musical
MITTWOCH, 19.6.2024
Dirty Dancing
The Time Of Your Life!
Musical Theater Basel, 19.30 Uhr, auch am 20.–23.6. www.musical.ch
FREITAG, 28.6.2024
Dirty Dancing
Das Original Live on Tour Festspielhaus, Baden-Baden, 19.30 Uhr, auch am 29. & 30.6. www.festspielhaus.de
SAMSTAG, 29.6.2024
Premiere: Die Addams Family Von Marshall Brickmann & Rick Elice
Theater Baden-Baden, 20 Uhr www.theater-baden-baden.de
Das Restaurant mit Aussichtsterrasse lädt nach dem Besuch im Museum zum Mittagessen oder Imbiss ein. Im Museumsshop kann eine große Auswahl klingender Souvenirs entdeckt werden. Alle Ausstellungsräume des Museums sind barrierefrei zugänglich. Das Museum für Musikautomaten liegt rund 20 Kilometer südlich von Basel, Parkplätze für Pkws und Busse sind direkt am Museum vorhanden. Und mit dem Postauto geht es mehrmals täglich bis zur Haltestelle „Seewen SO, Musikautomaten“ beim Museum.
Dies war eine Leseprobe der Juni-Ausgabe 2024.
Das komplette Magazin ist ab dem 31. Mai im Handel oder über unseren Online-Shop im Abo erhältlich.