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GLÜCK AUF!

Lange war sie verschüttet und vergessen, seit den 1980er-Jahren engagiert sich eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer für die Ausgrabung und Instandhaltung der Grube Caroline. Bei einer Führung begegnen Besucher Spuren des mittelalterlichen Silberbergbaus und gewinnen spannende Einblicke unter Tage.

„Das hätte ich nie gedacht!“, sprudelt es aus der älteren Dame heraus, die sich nach dem Verlassen der Grube Caroline aus der lehmverschmierten Regenjacke schält. „Dass das so unglaublich tief runtergeht!“ Sichtlich beeindruckt vom gerade Erlebten gibt sie die Jacke und den Schutzhelm an der Grubenhütte ab. Dort warten schon die nächsten Besucher auf ihre Führung durch die ehemalige Silbergrube bei Sexau.

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„Alles war komplett verschüttet“

Vor dem Abstieg in die Unterwelt versammelt Bergmann Martin Weinmann die kleine Gruppe um die Schautafel am Stolleneingang, um einen kurzen Abriss über die Geschichte der „Caroline“ zu geben. Schon vor tausend Jahren wurden hier Silber und Blei abgebaut, berichtet er. Mit langen Unterbrechungen zwischendurch gab es insgesamt drei Betriebsperioden, bevor der Abbau Ende des 18. Jahrhunderts eingestellt wurde und die Grube in Vergessenheit geriet. Erst Mitte der 1980er-Jahre war sie im Zuge eines Forstwegausbaus wiederentdeckt worden, davor hatte einzig der Gewannname „Erzlöcher“ auf die verfallenen Stollen unter der Erde hingewiesen. „Es gab keine freie Fläche mehr“, schildert er, „alles war komplett eingeschwemmt und verschüttet.“ Unter der Leitung eines Sexauer Bergmanns schloss sich eine engagierte Gruppe interessierter Bürger zusammen, die unter dem Vereinsnamen „Buddel und Bruch“ bislang über

60.000 Stunden Arbeit in die Ausgrabung und Instandhaltung der Grube investiert hat. Auch die Führungen, die an ausgesuchten Samstagen im Jahr auf Spendenbasis stattfinden, sind Teil des ehrenamtlichen Engagements.

Zeugnisse 1000 Jahre alter Bergmannsarbeit

Der geologische Schnitt auf der Schautafel gibt eine erste Vorstellung davon, was die Vereinsmitglieder geleistet haben und wie weit die Besucher mit einem fachkundigen Führer in die Grube einfahren können. Über fest verankerte Metallleitern geht es fast 30 Meter abwärts, sechs Sohlen gehen von den Schächten ab. 45.000 Tonnen Erde und Gestein wurden Eimer für Eimer aus den Schächten und Stollen herausgeholt, um die Grube im heutigen Ausmaß begehbar zu machen und die Zeugnisse von teils tausend Jahre alter Bergmannsarbeit freizulegen.

Die ältesten Hölzer in der Grube konnten dendrochronologisch, also anhand der Jahresringe, auf das Jahr 1287 datiert werden, erklärt Weinmann. „Aber jetzt geh’n mer rein!“ Im Inneren der Grube empfängt die Besucher Feuchtigkeit und Kühle. Auf dem leicht abschüssigen Boden fließt Wasser in kleinen Rinnsalen. Die Schutzhelme leisten in den niedrigen und schmalen Gängen beste Dienste, trotz durchgehender elektrischer Beleuchtung stoßen sie immer wieder mit einem kurzen „Klock“ gegen die Firste. An markanten Stellen macht die Gruppe Halt, und Weinmann erläutert anhand des umgebenden Gesteins die geologischen Besonderheiten und die extremen Arbeitsbedingungen der Bergleute. Um das begehrte Silbererz zu gewinnen, arbeiteten sie oft von Kindesbeinen an bis zu zwölf Stunden am Tag ohne Tageslicht im konstant elf Grad kalten Untergrund, alt wurde hier niemand.

Stollen und Schächte der Grube Caroline wurden mit Schlägel und Eisen von Hand vorgetrieben. Hinter dem Eingangsbereich mit offenem Schacht (g.l.) geht´s hinunter in die engen Stollen (l.).

Obwohl die Führung die Besucher fast zwei Stunden lang fesselt, ist der größte Teil der Carolinengrube noch immer unerforscht: Gerade ein Fünftel des gesamten Bergwerks sind bislang erschlossen – die Arbeit unter Tage wird den Ehrenamtlichen noch lange nicht ausgehen.

D Spargelzit Isch Vorbei

Der Mundart-Autor aus Schallstadt über die Mär vom besten Spargel

Vor no nit lang, hab i ä Spargellied gschriebe un do heißt’s unter anderem:

„Im April un im Mai spickle d Köpfli russ, d Spargelsprosse welle nuss, d Plaschtikplane, die mien weg, de Spargel kunnt ans Sonnedeck.

S isch Spargelzit, s isch Spargelzit, muesch Spargel esse, ob de willsch oder nit, mit Chrazete un Schunke debii, un mit eme Wissburgunder Wii.

InfoUff de Felder dusse bucke sich d Erntehelfer, stich, stich, stich, obends Breschte überall, Spargelsteche isch ä Qual …“

Führungen jeweils samstags, 11 bis 16 Uhr:

3./24. Juni, 8./29. Juli, 12./26. August, 9. Sept., 7. Okt., 11. Nov.

Weitere Führungen auf Anfrage

Eintritt frei bzw. auf Spendenbasis Tel.: 07641/9391-0

E-Mail: info@carolinengrube.de www.carolinengrube.de

Anfahrt

Das Bergwerk befindet sich im Ortsteil Eberbächle der Gemeinde Sexau; kostenlose Parkplätze: Caroline-SilbergrubeParkplatz, Eberbächle 11, circa 900 Meter Fußmarsch bis zum Bergwerk

A me Spargelstand bi uns hab i folgendi Unterhaltung ghört:

„Sie, sin die Spargel vun do uss de Region oder sin s französischi?“ „Die Bünd links sin vun do, die Bünd rechts sin uss Frankrich, aber au ganz frisch, hit morge erscht gholt.“ „Wie isch de Priis?“ „De französische isch ä weng billiger.“ „Weller schmeckt besser?“ „S schmecke beidi gliich guet, aber die vun do bi uns schmecke besser.“ „Gut, no nimmi die bessere vun denne gliich guete, un zwar die billigere.“

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