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DIE SCHÖNSTEN SCHLÖSSER DER REGION TR
#07 | Juli 2022 | 4,90 € | 7,25 CHF
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KURIOSE FEDERHAUBE Der Wiedehopf: Besuch beim Punk unter den Zugvögeln
SOMMER-FESTIVALS Unter freiem Himmel: Theater, Konzerte & Feste in der Regio
Magazin fürs Dreiländereck
Lust auf REGIO | 07.2022
INHALT
Nr07
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Titelthema
10 Lust auf …
Haus & Garten
Schlösser in der REGIO
12 - 17
Baden: prachtvolle Residenz und Kraftort am Rhein
12 - 13
Wasser marsch! So geht richtiges Gießen
Baselbiet: uriges Wasserschloss und spätbarockes Kleinod
14 - 15
Sommer-Festivals
Elsass: museales Stadtpalais und sinnenreicher Garten
Gepflegte Schönheit: der Garten Herrenmühle in Bleichheim 22 - 24
Die schönsten Sommer-Events in der REGIO im Überblick 26 - 31 16 - 17
06 - 07
Land & Leute Impressionen Sommer am See
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Inhaltsverzeichnis
Anzeigen
08 - 09
Erkunden & Erleben Ranger-Tour im St. Wilhelmer Tal durch den Urwald von morgen 10 - 11
Der letzte Bootsbauer im Elsass: mit Patrick Unterstock durch die Auenlandschaft der Ill 18 - 19 5-Sterne-Hotels für den Wiedehopf im Tuniberg Kolumnen
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20 - 21
19, 23, 39
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r e n m r m o e s i n De e f Schlemmen & Sürpfeln
Kunst & Kultur
Frisches vom Rebholzgrill in der Wendlinger Schiere in Freiburg-St. Georgen 32 - 35
Picasso im Dialog mit El Greco: spannende Ausstellung im Kunstmuseum Basel 46
Merkles Küchenliebling: Blumenkohl mit Ei und Brotwürfele 39
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REGIO-Markt Mit Bio in die Zukunft: Gemüse vom Schill-Hof
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Kalender
Genuss von nebenan: regionale Erzeuger
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Ausstellungen, Konzerte & Events Termine in der REGIO 40 - 45
Ein Jahr Rewe Dieter Schneider in Gundelfingen
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Horche se mol! Chorwärts! Freiburg singt unter der Leitung von Bernhard Schmidt 50
Inhaltsverzeichnis
Feuer & Funken: Grillrezepte mit Pep und feine Extras 36 - 39
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LUST AUF…
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Hübsch besteckt Wie praktisch ist das denn? Alles, was Sie am Grill brauchen, klemmen Sie sich auf dem Weg nach draußen unter den Arm: Grillzange, -gabel, -pinsel und Grillwender mit eingebautem Flaschenöffner, alles ist im zusammenrollbaren CanvasEtui verstaut. Die Eschenholzgriffe geben dem Edelstahlgeschirr eine noch edlere Note. Fünf Prozent Rabatt erhalten unsere Leserinnen und Leser beim Kauf des Grillbestecks bis zum 31. Juli 2022 unter Angabe des Codes LUST5. Online-Shop: https://www.gartentraeume.com Preis: 44,99 Euro Foto: © Esschert Design
Fischig
Lust auf …
Fans von gegrilltem Fisch lieben sie: einfach den ganzen Fisch zwischen die beiden Edelstahlhälften legen und am „Fischschwanz“ mit dem Ring verschließen. So bleibt das zarte Grillgut beim Wenden in Form und zerfällt nicht. Auch Auberginen- oder Zucchinischeiben gelingen mit der Fisch-Grillzange wunderbar. Fisch-Grillzange Easy XL von Küchenprofi Gesehen bei Schafferer: Kaiser-Joseph-Straße 236 in Freiburg oder online unter kuechenprofi-markenshop.de Preis: 10,99 Euro Foto: © Dorothea Wenninger
Dieses Burgerglocken-Set aus Edelstahl sorgt für perfekte Burger. Der Bun wird nicht trocken, die Toppings garen auf den Punkt. Vor allem Cheeseburger gelingen damit hervorragend, weil der Käse perfekt verläuft. Überhaupt alles, was Oberhitze braucht, profitiert von der Burgerglocke.
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Übrigens: Praktisch sind die „Hütchen“ auch zum Warmhalten von allen möglichen Speisen, nicht nur beim Grillen. Gesehen im Online-Shop: grill-more.de Preis: 18,99 Euro
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Schick behütet
Foto: © Grill & more
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Unverwüstlich Direkt auf die heiße Glut oder aufs offene Feuer genauso wie auf die Herdplatte passt dieser gusseiserne BBQ-Wok. Ob zu Hause oder unterwegs beim Campen lässt sich die Vielfalt der Grillvariationen ideal erweitern. Und nicht zu verachten: Die Grillpfanne ist absolut unempfindlich gegen Kratzer. Gesehen im Online-Shop: beckerdesign.shop Preis: 33,50 Euro Foto: © Becker Design
Superlecker
Premium-Grill-Gewürze 5er-Geschenkset Online-Shop: hallingers.de Preis: 19 Euro Foto: © Hallingers
Lust auf …
Sommerlaune, Bayerische Kräuterbutter, Flammendes Steak, Schwarzes Schaf oder Magic Dust Grillstar: Diese Gourmet-Gewürzmischungen verleihen dem Grillgut die besondere Geschmacksnote. Egal ob zu Fleisch, Fisch, Gemüse, Schafskäse oder einfach in den Dip – eine der Mischungen passt immer. Frei von Konservierungsstoffen oder Geschmacksverstärkern sind sie aromadicht in Gläschen verpackt – im schicken Geschenkkarton.
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MPRESSIONEN Sommer am See
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Ab ins kühle Nass! Schwimmen, Boot fahren, radeln oder wandern: An heißen Sommertagen bieten die Seen in der REGIO erholsame Erfrischung. Einige sind Kinder der Eiszeit, andere von Menschenhand erschaffen. Da gibt es Kar- oder Stauseen, lauschige Weiher oder Tümpel im Moor. Die idyllischen Augenweiden sind Labsal für die Menschen und Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. bv
‹‹ Glasklares Badevergnügen: Der Titisee ist der größte natürliche See im Schwarzwald. Abkühlung pur ist bei einer Bootsfahrt übers Wasser oder beim Sprung ins kühle Nass garantiert.
‹‹
Saftig grün: Ein Holzsteg führt mitten hinein ins Schwenninger Moos. Das drei Quadratkilometer große Moor bei Villingen-Schwenningen beeindruckt mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.
‹‹ Auch unter Wasser cool: Der Stausee auf 930 Metern Höhe ist ein Paradies für Wassersportler, für Schwimmer, Segler oder Surfer. Taucher starten vom Schluchsee-Ostufer zu Unter-Wasser-Exkursionen. Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock.com/Animaflora, Eurotravel, Legna69, Clubfoto
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URWALD DER ZUKUNFT Ruhe statt Getöse, wachsen, blühen, welken, vergehen – einige Zonen im Biosphärengebiet Schwarzwald können sich „natürlich“ ungestört entfalten. Menschen dürfen diesen faszinierenden Prozess allenfalls beobachten. Lehrreich und leise ist eine kundig geführte Ranger-Tour durch einen dieser „Urwälder von morgen“.
Erkunden & Erleben
Text & Fotos: Erika Weisser
Still und idyllisch liegt das schmale St. Wilhelmer Tal zwischen mehreren Bergriesen. Begrenzt vom Feldberg im Südosten und dem Schauinsland im Nordwesten, windet es sich fast knapp fünf Kilometer am Fuß steiler, bewaldeter und felsiger Abhänge entlang, die zu dem an der südlichen Talseite aufragenden Stübenwasen und zum nördlich gelegenen Toten Mann gehören. Zwei Wege führen von der Bushaltestelle „Hohe Brücke“ an der L126 zur etwa zwei Kilometer entfernten Dorfmitte von St. Wilhelm: Die zwar sanft, doch stetig ansteigende Dorfstraße, auf die nur wenig Schatten fällt. Und
der Wilhelmitenpfad, der nach wenigen Metern von der Fahrstraße nach links zum Wald abbiegt – und zwar gleich ziemlich steil nach oben. Dieser sehr schmale Weg geht buchstäblich über Stock und Stein. Und er ist auch wegen ständig wechselnder Auf- und Abstiege und der teilweise sumpfigen Beschaffenheit anstrengender und zeitraubender als die Teerstraße, die direkt zum Treffunkt für die geplante Gruppenwanderung an der Alten Schule in St. Wilhelm führt. Dennoch lohnt es sich, diese Variante zu wählen. Der Pfad verläuft
am Kühle und Schatten spendenden Waldsaum entlang und eröffnet immer wieder herzerfrischende Ausblicke auf sonnige Sommerweiden, blühende Wiesen und Gärten sowie den Feldberg. Er bietet auch erstaunliche Einblicke in die Natur, deren vom Menschen völlig unabhängigen Kräfte diesen Bergmischwald einst prägten: Überall auf dem Boden zwischen den uralten Baumriesen liegen moosüberdeckte und farnbewachsene Gesteinsbrocken – Überbleibsel der Gletscher der letzten Eiszeit, als sie bei ihrer
„Willkommen in der Wildnis“ Diese Zonen gehören zu den besonders geschützten Bereichen des Biosphärengebiets Schwarzwald, das 2017 eingerichtet wurde – mit dem Ziel, „großräumige Kulturlandschaften mit charakteristischer und reicher Naturausstattung so zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln, dass Mensch und Natur besser im Einklang miteinander existieren können“. So erklärt es Florian Schmidt kurz darauf den 13 Leuten in Wanderkluft, die sich auf dem Parkplatz beim Alten Schulhaus eingefunden haben. Schmidt ist einer der beiden Biosphärengebiet-Ranger, die in diesem Sommer erkundungsfreudige Wanderer mit auf kostenlose Tour nehmen – nicht nur auf dem Wildnis-Erlebnispfad in OberriedSt. Wilhelm. „Willkommen in der Wildnis“ ist dann auf der ersten Info-Tafel an der knapp fünf Kilometer langen Strecke zu lesen, die unterhalb des Hirschfelsens zum Napf und von dort über den Katzensteig wieder zum Alten Schulhaus verläuft. „Leicht bis mittelschwer“ sei der
Weg, behauptet Schmidt, und trotz einiger relativ steiler Auf- und Abstiege auch „für Familien geeignet“. Kurz nach dem Start geht es auch schon ordentlich bergan – über eine „Treppe“ aus Baumwurzeln auf einem Pfad, der die Teilnehmenden zum Hintereinandergehen nötigt. Und der dann durch eine überdimensionale Türe in die Kernzone Hirschfelsen führt.
bende, gar schwindelnde Höhen. Hier sind die klar im Vorteil, die mit dem Auto kamen und ein paar Kilometer weniger „auf dem Buckel“ haben. Doch oben angekommen, lässt der Blick auf die gegenüberliegenden soeben „unterwanderten“ Felsen und Geröllfelder und auf den Schauinsland sofort alle Anstrengungen vergessen.
Schön ist es hier, zwischen den mächtigen Felsformationen auf dem moosbedeckten Boden des lichtgrünen, kathedralenartigen Waldes, der von einzelnen Sonnenstrahlen, fröhlichem Vogelgezwitscher und summenden Insekten durchdrungen ist. Und außer dem Geplätscher eines zu überquerenden Bachs ist weiter nichts zu hören. Soll es auch nicht: Flüsternd erläutert Schmidt, dass die Wildtiere durch lärmende Spaziergänger fast ebenso erschreckt würden wie durch nicht angeleinte Hunde.
Info
In diesen Urwäldern von gestern, erklärt er am Ende der Kernzone angesichts einer größeren Ansammlung von „lebendigen“, weil von etlichen Käfern und vielen anderen Kleinstlebewesen bewohnten Totholzstämmen, sollen die „Urwälder von morgen“ entstehen. Ohne Aufoder Ausforstung, ohne Holznutzung, ohne Beeren- oder Pilzsammeln, „damit sich in nicht vorhersehbaren Prozessen Lebensräume und Rückzugsorte für gefährdete Tier- und Pflanzenarten entwickeln können“. Nach der erholsamen Pause am Napf und einem kleinen, trügerischen Stück bergab geht es auf der anderen Seite des Tals wieder in atemberau-
11
Wildnispfad St. Wilhelm
Start und Ziel: Altes Schulhaus St. Wilhelm Länge: 4,9 km Dauer: ca. 3 Stunden Nächster Termin: Sa., 3. September, 10 Uhr
Weitere Infos und Touren (Belchen, Herzogenhorn u.a.): www.biosphärengebiet-schwarzwald.de
Erkunden & Erleben
Schmelze massenhaft Geröll mit sich rissen und die Landschaft formten. Das ist auf einer Tafel am Wegrand zu erfahren, die darüber informiert, dass das Gebiet zur Kernzone Bannwald Faulbach gehört, und dass Kernzonen Gebiete sind, „in denen sich die Natur unbeeinflusst von menschlichem Einwirken entwickeln kann“.
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Wiesen, Weiden und Wald prägen die Kulturlandschaft im St. Wilhelmer Tal (ganz l.). Der Wildnis-Erlebnispfad führt durch einen Bannwald, wo die von Menschen unabhängigen Kräfte der Natur die Landschaft prägen (l., u.).
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Schloss Karlsruhe
Titelthema
Ob repräsentative Residenz oder ländlicher Adelssitz – die Schlösser in der REGIO laden ein zu spannenden Entdeckungsreisen. Auf den folgenden Seiten finden Sie Historisches, Außergewöhnliches und Amüsantes rund um schöne Prachtbauten im Baselbiet und im Elsass. Die Reise beginnt in Baden.
Traumschloss Ein Herrscher geht spazieren, döst beim Rasten ein und träumt von einer Stadt mit einem Schloss im Zentrum, von dem strahlenförmig alle Straßen abgehen. Der Legende nach soll dieser Traum Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach dazu bewogen haben, seine Residenz namens „Carols Ruh“ mitten in den Hardtwald zu bauen. Damit legte er den Grundstein für die Stadt Karlsruhe und ihre fächerförmige Anlage. Das Schloss wurde zwischen 1715 und 1718 erbaut. Die Markgrafen, später die Großherzöge von Baden nutzten es ungefähr 200 Jahre lang als Wohn- und Regierungssitz. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
erhielt es seine jetzige Gestalt. Die Umbauten und Erweiterungen gehen auf den berühmten Barockbaumeister Balthasar Neumann zurück. Erst in dieser Zeit erhielt der Turm seine charakteristische Kuppel. Dieses Zentrum des Schlosses bietet heute noch aus 42 Metern Höhe einen wunderbaren Überblick über die Fächerstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg floh Großherzog Friedrich II. vor den revolutionären badischen Truppen. Die Residenz wurde nicht mehr gebraucht und stattdessen Sitz des kulturhistorischen Badischen Landesmuseums. Kunst und historische Lebenswelten von der Ur- und Frühgeschichte über antike Kulturen, das Mittelalter und die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert sind hier versammelt.
Das Schloss ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur für einen Museumsbesuch. Im Schlossgarten tummeln sich viele Erholungssuchende. Während auf dem Platz davor das Formale dominiert, lockt hinter dem Schloss der Hardtwald zu ausgedehnten Spaziergängen und Radausflügen. In der Zeit vom 18. August bis zum 18. September 2022 werden die Karlsruher Schlosslichtspiele allabendlich bei Einbruch der Dunkelheit die Schlossfassade wieder in eine riesige Projektionsfläche verwandeln. Projection mappings aus aller Welt bespielen die historischen Gebäude. Unter anderem veranstaltet vom inzwischen weltberühmten ZKM, dem Karlsruher Zentrum für Kunst und
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Foto: ©iStock.com/Daniel Kloe
Die Barockresidenz Karlsruhe dient während der Schlosslichtspiele als Projektionsfläche für moderne Medienkunst (l.). Aus der Luft ist die halbrunde Anordnung der Gebäude von Schloss Beuggen am Rhein gut zu erkennen (u.).
Foto: © Tourismus Rheinfelden
INFO: www.schlosslichtspiele.info www.landesmuseum.de
Kraftort am Rhein Wer von der Stadt Rheinfelden aus immer flussaufwärts fährt oder wandert, gelangt nach etwa drei Kilometern zum malerisch am Rheinbogen gelegenen Schloss Beuggen. Viele Wege führen zu diesem einstigen Kraftort, zu dieser aus mehreren, in einem zum Fluss hin offenen Halbkreis angeordneten Gebäuden bestehenden Anlage. Da ist die Hochrheinbahn, deren Haltepunkt Beuggen nur ein paar Meter vom Schloss entfernt ist. Da ist der RheintalWeg, der sich am Ufer entlangschlängelt und mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden kann. Und da gibt es außerdem die B34, die parallel zur knapp 250 Meter breiten Ufertrasse verläuft, auf der das geschichtsreiche Wasserschloss steht. Vom waldigen Uferweg an der Schweizer Seite des Rheins aus betrachtet, wirken einige zu dem Ensemble gehörige Häuser so, als seien sie direkt in das Wasser gebaut. Sind sie aber nicht: Das aus zwei Komplexen bestehende einstige Herrenhaus, die Schlosskirche, ein lange als Pfarrhaus genutztes Nebengebäude, das eindrucksvolle Torhaus, der Storchenturm, die ehemalige Mühle und andere Wirtschaftsbauten stehen auf festem Boden. Seit mindestens 750 Jahren: Vom ältesten Bauteil, dem unmittelbar am Rhein gelegenen „Alten Schloss“ ist urkundlich bezeugt, dass es als Wehrturm errichtet
und im Jahr 1268 fertiggestellt wurde. Der restliche Gebäudetrakt, das „Neue Schloss“, war etwa 300 Jahre später vollendet. In den ersten 550 Jahren seiner wechselvollen Geschichte diente das Schloss mit seinen weitläufigen, heute öffentlich nicht mehr frei zugänglichen Park- und Gartenanlagen dem Deutschritterorden als Sitz am Hochrhein. Und es wurde in dieser Zeit um die meisten Gebäude erweitert, die sich heute noch auf dem Gelände befinden. Nach der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging es nach etlichen Zwischennutzungen in den Besitz der Deutschen Christentumsgesellschaft über, die dort ab 1820 ein Kinderund Erziehungsheim sowie ein Seminar für Armenlehrer einrichtete. Von dem 1981 geschlossenen Kinderheim existiert heute lediglich noch die Schule; sie beherbergt die Förderschule „Tüllinger Höhe“. Seit 2016 wird die Anlage als privates Hotel und beliebter Hochzeitsort genutzt. Auf dem Gelände finden aber auch Führungen (nach Anmeldung), kulturelle Veranstaltungen, Kunsthandwerksmessen und andere Feste statt. Schloss Beuggen ist aber auch Ausgangs- und Zielpunkt für schöne Wandertouren, etwa dem Rundweg zu „Mythischen Orten ewei am Oberrhein“. INFO: www.tourismus-rheinfelden.de www.schloss-beuggen.de
Titelthema
Medien. Um Gedränge auf dem Schlossplatz zu verhindern, werden auch dieses Jahr an verschiedenen Punkten in der Karlsruher Innenstadt gleichzeitig Lichtinstallationen und Illuminationen zu sehen sein. Wer nicht nach Karlsruhe reisen kann, kann die Projektionen auf dem Schloss auch wieder virtuell zu Hause auf dw dem Rechner genießen.
Schloss Beuggen
Foto: © KME/Jürgen Rösner
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Prunk im Museum
Palais Rohan
Titelthema
Wer heute durch die Beletage des Palais Rohan schlendert, fühlt sich in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurückversetzt. In den letzten Jahren hat ein großer Teil der Originalmöblierung wieder den Weg zurück ins Stadtschloss gefunden. Die prunkvoll ausgestatteten Räume lassen erahnen, dass sich hier auch Könige wohlfühlten. Das Stadtschloss der Fürstbischöfe und Kardinäle der Familie Rohan liegt hinter dem Münster direkt an der Ill und gilt als Juwel der Barock-
architektur in Straßburg. Es wurde 1732 bis 1742 im Auftrag des Straßburger Fürstbischofs Kardinal ArmandGaston de Rohan-Soubise erbaut. Während der Französischen Revolution wurde fast die gesamte Inneneinrichtung veräußert und das Gebäude zum Rathaus umfunktioniert. Die Stadt verschenkte es zu Anfang des 19. Jahrhunderts an Napoleon Bonaparte, der es neu einrichten ließ. Heute sind drei Museen im Palais beheimatet: das Kunstgewerbemuseum, das Archäologische Museum und das Museum für bildende Kunst. Wer die Prunkräume des Schlosses besichtigen möchte, besucht das Kunstgewerbemuseum, das Musée des Arts décoratifs, das vom Hof aus ebenerdig zu begehen ist. Durch den großen Synodensaal mit seiner kühlen Ausstrahlung gelangt die Besucherin in den zur Ill hin gelegenen Flügel. Das durch die mehrere Meter hohen Fenster hereinströmende gleißende Licht hält das Museum mit überdimensionalen Holzläden draußen. Der
prunkvolle Saal der Bischöfe war Vorzimmer der königlichen Gemächer. Die namengebenden Bischofsporträts existieren nicht mehr, sie wurden während der Revolution verbrannt. Der nächste Raum ist das königliche Schlafgemach, das mit viel Gold, gigantischen Wandteppichen und Spiegeln glänzt. Königliche Gäste wie Ludwig XV. oder MarieAntoinette – auf ihrem legendären Brautzug – hatten hier genächtigt. Durch Bibliothek und Kapelle gelangt man zu den zum Innenhof hin liegenden Räumen. Eines davon war das Arbeitszimmer des Fürstbischofs, zu Napoleons Zeit wurde es als Schlafgemach genutzt. Die Möbel stammen noch von Kaiserin Joséphine de Beauharnais, der ersten Frau von Napoleon, die längere Zeit im Schloss wohnte und bei der Straßburger Bevölkerung beliebt war. Unter Napoleon wurde auch das fürstbischöfliche Schlafgemach nebenan umgenutzt zu einem Morgensalon. Dieser Raum in Purpur strahlt ein majestätisches Flair aus. Das Sofa und die sechs Sessel im Louis-seizeStil standen in Napoleons Empfangssalon.
Noch liegt es im Dornröschenschlaf: Während in den Themengärten am Fuße des Schlosses von Wesserling tagsüber Gartenliebhaber lustwandeln und Familien und Schulklassen die Erlebnisstationen in Beschlag nehmen, wartet das halb verfallene Gebäude noch auf seine Wiedererweckung. Das 1635 im oberen Thurtal errichtete Schloss war zunächst die Residenz der Fürstäbte von Murbach. Nachdem die aufstrebende Textilstadt Wesserling im Jahr 1783 Königliche Textilmanufaktur wurde, diente der Neubau des zwischenzeitlich abgebrannten Schlosses als Wohnsitz der Fabrikanten.
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Wüstenburg. Wer zwischen den vielen Eindrücken eine Pause einlegen will, findet über die Gärten verteilt überall malerische Picknickplätze, Sitzecken und Hängematten. Auch wenn die Zeit im Park wie im Flug verfliegt, sollte ein Puffer für das Textilmuseum eingeplant werden. Die Ausstellungen in der ehemaligen Fabrikanlage vermitteln ihre Themen nicht minder sinnesansprechend, beispielsweise mit lebensgroßen Dioramen oder dem verspielten Parcours durch ein fantastisches Jules-Vernesnike Universum. INFO: www.parc-wesserling.fr/de/
Titelthema
Lustwandeln im Schlosspark
Ein Besuch im Park und im angrenzenden Textilmuseum ist aber schon vor der Eröffnung dieses Sahnehäubchens ein großartiges Erlebnis für alle Sinne: Auf 42 Hektar Fläche entführen mehrere Themengärten die Besucher in unterschiedliche Welten. Hat man im Bauerngarten noch über perfekt strukturierte Gemüsebeete gestaunt, befindet man sich in den anliegenden Bereichen mal in verwunschenem Dickicht, dann im weiten Grün des Englischen Gartens oder im bäuerlich-rustikalen Ambiente wieder. Hier ist es ein Barfußpfad, der dazu einlädt, die Umgebung mit den nackten Sohlen zu erfahren, dort können am Kräuterhochbeet Finger, Nase und Gaumen in die Erkundung einbezogen werden. In die Landschaft eingebettete Fototafeln und Installationen machen die Gärten gleichsam zu einer Open-Air-Kunstausstellung. Kommen schon die Erwachsenen kaum aus dem Schauen und Erleben heraus, wird es Kindern im Park erst recht nicht langweilig. Mit Feuereifer erobern sie Baumhaus und Segelschiff, klettern auf das Holzpferd in der mongolischen Jurte oder auf die Palisaden der
Parc de Wesserling
Zu dieser kleinen Zeitreise würde es noch passen, einen Rundgang durch die kunstgewerbliche Sammlung im angrenzenden Flügel anzuschließen. Hier sind unter anderem Hannong-Fayencen und Teile aus Kirchturmuhren aus dem Straßburg des 18. Jahrhunderts ausgestellt. dw
Während der Großteil der denkmalgeschützten Fabrikanlagen seit dem Ende der Textilproduktion umgenutzt wurde und in gutem Erhaltungszustand ist, verfiel das Schloss zusehends. Das nächste Kapitel seiner Geschichte wird aber derzeit geschrieben: Das herrschaftliche Gebäude wird zum Besucherzentrum umgestaltet und soll nach seiner Fertigstellung den imposanten Eingangsbereich zum Parc de Wesserling bilden.
Fotos: © Nicole Kemper
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Die Möbel von Kaiserin Joséphine (l.) und die Porzellanvase mit vergoldeter Bronze (l.u.) aus der HannongPorzellanmanufaktur verweisen auf Straßburgs royale Geschichte. Sinnenreiches Schauen, Staunen und Erleben ist im Parc de Wesserling angesagt (u.r.).
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FLUSSFAHRT MIT BIBER im Elsass
Libellen surren durch die Luft, das Wasser gluckert, tief beugen sich die Zweige übers Wasser: Ruhig gleitet der Kahn dahin, wenn Patrick Unterstock seine Gäste über die Flussarme der Ill im Grand Ried schippert. Die einzigartige Auenlandschaft im Herzen Europas kennt der Batelier du Ried wie seine Westentasche. Gern teilt der Schiffer sein Wissen und erzählt Wundersames von Bibern und Bootsbau. Text: Heidi Knoblich
Kristallklare Wasserläufe, Bäche und Flüsse durchziehen die Naturlandschaft des Großen Ried (Grand Ried) mit seinen Feuchtwiesen und Auwäldern zwischen Straßburg und Colmar, der Ill und dem Rhein. Hier bauen Biber ihre Burgen, finden Störche und Brachvögel ihre Futter- und Nistplätze und Zugvögel ihren Rastplatz. Im Rhythmus der Jahreszeiten formt das Wasser poetische Landschaften. Patrick Unterstock ist hier daheim. „Wasser hat mich immer angezogen“, sagt der 49-Jährige, der in Muttersholtz bei Schlettstadt (Sélestat) an der Brücke über der Ill lebt.
Foto : © Daniel Millius
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Während der Kahn gemächlich durch die einzigartige Auenlandschaft der Ill gleitet, genießen die Gäste die wohltuende Stille. Nur ab und zu unterbrochen von Bootsführer Patrick Unterstock, der allerlei Wissenswertes zur Gegend zu erzählen hat.
„Ich habe schon immer am Fluss gewohnt“, erzählt der Batelier du Ried, der Schiffer des Rieds. „Meine Eltern, meine Großeltern und Urgroßeltern wohnten schon da. Und vielleicht bin ich noch einmal zur Welt gekommen, nur um das hier noch einmal zu machen.“ Der Mann mit dem Schalk im Nacken, dem, wie er sagt, die Nixen hold sind, schippert auf seinem Kahn Gäste durch das Ried und zeigt ihnen den Zauber dieser wilden Naturlandschaft, in deren verwunschene Winkel man nur auf dem Wasser-
„Ich bin ein Naturmensch“, sagt der Elsässer, der das Ried um Schlettstadt wie seine Westentasche kennt und sich für den Naturschutz einsetzt. Er war auch an der Wiedereingliederung des Bibers beteiligt, des „schwimmenden Holzfällers“, wie er ihn nennt. „Keine zweite Tierart schafft anderen Pflanzen und Tierarten so viel Lebensraum. Fischotter, Amphibien und zahlreiche Fischarten fühlen sich im Biberrevier wohl.“
Der letzte Bootsbauer im Elsass Die Ill ist die still fließende Hauptschlagader des Großen Ried. „Sie hat dem Elsass seinen Namen gegeben, Ill-Sass. Die Elsässer waren einst die, die an der Ill saßen“, erzählt Unterstock. Der dreifache Familienvater ist auch Historiker. Sein Masterstudium hat er an der Universität Straßburg abgeschlossen. Auf seinen Touren erzählt er von den umliegenden 300 Burgen, Märchen und Legenden des Elsass und führt am Ende durch die barocke Abteikirche von Ebersmünster mit ihren Kunstwerken und der Silbermann-Orgel. „Kelten und Römer transportierten ihre Nahrungsmittel schon in solchen Kähnen auf der Ill“, erzählt er auf seinen Touren, auf denen er
seinen Kahn mit einer viereinhalb Meter langen Stocherstange durch das Wasser manövriert. „Im Spätmittelalter wurde auf solchen Kähnen Wein transportiert. Drei Tage dauerte die Fahrt von Colmar nach Straßburg.“ Heute ist er der letzte Bootsbauer im Elsass. „Als kleiner Junge träumte ich schon davon, ein solches Boot zu besitzen“, erzählt er. „Ein alter Mann aus einem Nachbardorf hat es mir beigebracht.“ Viele Kähne hat er seitdem gebaut. Es sind Weidlinge, Holzkähne, sieben bis neun Meter lang. Das Holz für den Bootsboden stammt aus den Vogesen. Jeden Winter sucht er hierfür Tannen und Fichten aus, die er dann fällt. „Die Ill läuft, wie sie will.“ Auf dem knapp 217 Kilometer langen Fluss gibt es unzählige Biegungen. An manchen Stellen ist sie fünf Meter tief und voller Buchten, Kiesbänke und Strudel. „Wenn ich müde bin“, sagt der Schiffer schmunzelnd, „spanne ich die Bisamratten ans Boot und sage ,Hü!’ Dann geht das Boot vorne hoch und hinten runter und saust wie von alleine davon.“ Foto : © Patrick Unterstock – ADT
weg gelangt. Patrick Unterstock führt auf seinem Kahn durch eine fremde Welt. Mitten in Europa. Überall gurgelt es. Libellen surren durch die Luft.
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HEIMET Der Mundart-Autor aus Schallstadt denkt über den Begriff Heimat nach. Heimet isch nit eifach do, wie d Wolke, d Amsle, s Lache. Heimet muesch lehre, Heimet muesch mache. Heimet isch, wenn de iischloofsch un d Angscht isch furt. Heimet isch, wenn s Sunndig für Sunndig Sunndig wurd. Heimet isch Heimet ganz für dich allei. Heimet isch manchmol eifach vorbei. Heimet isch oft ganz wit weg, numme ne Bild in de Köpf. Heimet, ä guets Versteck für alti Zöpf! Kei Heimet isch Heimet, wenn nit alli Heimet hen. Kei Heimet isch Heimet, wenn alli d selb Heimet wenn. Heimet isch, wenn de ufwachsch un alles isch an sim Ort. Heimet im Muul vun de Großgoschete isch Mord! Heimet derfsch nit bloß haa, Heimet muesch au sii! Heimet ohne dich isch nie Heimet. Heimet – der, die des Heimet? Heimedi, heimeda, heimedu. Heimet du, oh du Heimet! Wo bisch du, Heimet? Wo isch mini Heimet? Bin heimetlos, bin d Heimet los. Des isch min Heimetlos. Au ohni Heimet losst mi d Heimet nit los. In de Fremdi isch Heimet allewiil anderschwo, un kummsch zruck, isch si nit selte – eifach nimmi do.
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Foto: Till Neumann
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Patrick Unterstock Le Batelier du Ried Tel.: 0033 388 851 311 E-Mail: contact@batelier-ried.com www.batelier-ried.com
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Info
Er trägt ein auffallendes Federkleid und ist in einem der bekanntesten deutschen Volkslieder verewigt. Dennoch ist der Wiedehopf eine heutzutage eher unbekannte Erscheinung. Seit etwa 35 Jahren setzen sich Ehrenamtliche vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) an Kaiserstuhl und Tuniberg dafür ein, dem wärmeliebenden Vogel wieder eine Lebensgrundlage zu schaffen. Text: Dorothea Wenninger
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Elstern, Raben und Raubvögeln. Für den Notfall aber haben sie eine hervorragende Verteidigungsstrategie: Sie drehen ihr Hinterteil dem Angreifer zu und spritzen ihm eine stinkende Flüssigkeit aus Bürzel und Kloake entgegen. Wer das erlebt hat, meidet in Zukunft ein Wiedehopfgelege. „Den
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„Up-up-up“ – ein zarter Ruf ertönt über der Wiese am Tuniberg. Ein Wiedehopfmännchen signalisiert damit: „Das ist unser Revier, andere Wiedehopfe haben hier nichts zu suchen.“ Im Einflugloch des Nistkastens zeigen sich zwei kleine Köpfchen, die Jungen haben den Vater gehört und warten auf das Futter, das er ihnen bringt. Stattdessen fliegt eine Elster ans Loch. Das ist gefährlich, denn die Kleinen stehen auf der Speiseliste von
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Gestank kriegen Sie eine Woche lang nicht los“, sagt Naturschützer Claus Georg Krieger aus eigener Erfahrung. Ihn hat es schon einmal erwischt, als er einen selbst gebauten Nistkasten öffnete, um die Vogeljungen zu zählen. Viermal zwischen April und Juli schwingt sich der passionierte Naturschutzwart auf das E-Bike, um im hügeligen Gelände des Tunibergs 70 Niststationen abzufahren. 22 davon sind dieses Jahr belegt. Mit dem Zählen der Jungen erstellt er eine Statistik über den Bestand der Wiedehopfe im Tuniberg. Vor 14 Jahren – noch im Jahr seiner Pensionierung als Gymnasiallehrer – hat er damit angefangen und mittlerweile umfassendes Wissen über Wiedehopfe gesammelt. Das hielt er auf vielen Papierseiten fest, was seinen Kindern die Aussage entlockte:
Scheuer Geselle Wiedehopfe sind Höhlenbrüter und nisten natürlicherweise in Spechthöhlen oder Trockenmauern. Dazu brauchen sie alte Bäume, aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Streuobstwiesen, denn sie sind sehr störungsempfindlich. Auf dem offenen Boden im Rebberg können sie mit ihren langen Schnäbeln Maulwurfsgrillen, Larven und Raupen erbeuten: Sie sind die idealen Schädlingsbekämpfer, was inzwischen auch viele Winzer wieder zu schätzen wissen. Als Savannenvögel mögen sie es warm. Den Winter verbringen sie in der Sahelzone Afrikas, wohin einige sogar direkt über das Mittelmeer fliegen – und zwar einzeln, nicht als Schwarm, ein wahres Kunststück. Zum Brüten kommen sie immer wieder dahin zurück, wo sie geboren sind, und gehen dann eine Saisonehe ein. Das Weibchen legt sieben bis neun Eier und wärmt die Küken, bis diese Federn haben, das dauert ab dem Schlüpfen ungefähr 14 Tage. In dieser Zeit versorgt das Männchen sie mit Futter. Sobald die Jungen ein Federkleid tragen, füttern beide Elternvögel. Aber bereits eine Woche nach dem Ausfliegen müssen die Jungvögel sich schon selbst versorgen.
Der Wiedehopf gehört zu den gefährdeten Arten. Vor 1965 gab es einen recht großen Bestand im Oberrheingraben. Die immer intensiver werdende Landwirtschaft und die Flurbereinigungen aber entzogen den Vögeln ihre Lebensgrundlage. Seit 1985 erleichtern Mitglieder des Nabu dem Vogel die Wiederansiedlung. Sie bauen Nistkästen, oft in Kooperation mit den Winzern in deren alten Rebhütten. 2006 wurde das erste Wiedehopfweibchen im Tuniberg gesichtet. „Seither kommen mehr und mehr hierher, weil es hier die 5-Sterne-Hotels hat“, sagt Krieger schmunzelnd. Dass sich sein Einsatz lohnt, zeigt die ab 2009 angestiegene Kurve des Wiedehopfbestands. Mit etwas Unterstützung vonseiten des Menschen sollte es gelingen, den Vogel wieder als Stammgast zu gewinnen.
Naturschutzwart Claus Georg Krieger beobachtet eine seiner Niststationen.
Foto : © dw
Foto : © iStock.com/phototrip
„Aber Papa, das ist zu kompliziert, das liest kein Mensch.“ Daraufhin veröffentlichte er ein Kinderbuch mit umfassenden Informationen: „Mit dem Wiedehopf durchs Jahr“ (zu bestellen bei Claus.G. Krieger@t-online.de).
Lust auf REGIO | 07.2022
Foto : © Helge Körner
Die prächtig gefiederten Wiedehopfe nisten in alten Bäumen und in Rebhütten. Wenn der Wiedehopfvater von weitem seine Rufe ertönen lässt, erwarten ihn die Jungvögel am Einflugsloch (u.l.).
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Lust auf REGIO | 07.2022
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WILLKOMMEN IN DER IDYLLE Mediterranes Flair im Senkgarten, Blütenpracht vor Buntsandstein, schattenliebende Stauden unter hohen Bäumen: Wenn Hansjörg Haas sein privates Gartenreich im Sommer für Besucher öffnet, heißt es schauen, staunen und genießen. Gartenkunst auf höchstem Niveau ist im facettenreichen Paradies rund um ein historisches Gebäudeensemble zu bewundern.
Haus & Garten
Text & Fotos: Frank von Berger
Am Rand der kleinen Ortschaft Bleichheim bei Herbolzheim liegt, etwas versteckt, rund um ein historisches Fachwerkhaus, der sehens werte „Garten Herrenmühle“. Das ehemalige Mühlengebäude ist Teil eines historischen Ensembles mit Herrenhaus, Jägerhaus, Brennhäusle und Scheune. Erstmals erwähnt wurde es im Jahr 1529 als „Scheublinsmühle“, aber seit Langem hat sich vor Ort der Name „Herrenmühle“ etabliert. Vor rund zwölf
Jahren wurde das alte Gemäuer liebevoll und sorgfältig restauriert. Gleichzeitig entstand die facettenreiche, etwa 3000 Quadratmeter große Gartenanlage. Wenn Hansjörg Haas, der Schöpfer dieses Gartens, seine Idylle an einigen Tagen im Jahr für Besucher öffnet, begrüßt er die Gäste meist persönlich. Vom Eingangspavillon führen ein paar Stufen hinab zum kreisrunden Vorplatz zwischen dem ehemaligen Mühlengebäude – heute
Wohnhaus – zu einem Gewächshaus in viktorianischem Stil und zu einem rustikalen Schuppen mit Mauern aus Buntsandstein. Kein Zweifel, dass hier mit Kenntnis und Geschmack gegärtnert wird, wie die Farbstimmung mit weiß und blau blühenden Pflanzen vor rotem Sandstein beweist. Ein paar Schritte noch, dann bietet sich eine vielversprechende Sicht auf verschiedene Gartenbereiche: links der Senkgarten mit mediterranem Flair, rechts der von hohen alten Bäumen beschattete Bereich mit Blattschmuckstauden und Formschnittgehölzen. Geradeaus geht es zum Bleichbach, der einstmals wohl auch Grund für den Bau der Herrenmühle war.
Spannungsreiches Miteinander Wer sich von hier nach links wendet, wird auf einem geschwungenen Kiesweg durch reizvoll bepflanzte Staudenrabatten zur großen Pergola am Ende des Grundstücks geleitet. Glück für den Gartengestalter: Der Blick über die Mauern in Nachbars Garten erweitert die Perspektive, und die „geliehene Landschaft“ lässt den ohnehin schon weitläufigen Garten noch größer erscheinen. Wer den Blick von der breiten, mit der rustikalen
Pergola überdachten Terrasse zurück aufs Haus lenkt, sieht ein langgestrecktes formales Wasserbecken, flankiert von gemischten Rabatten. Gemischt heißt hier: Stauden, Gehölze und Zwiebelpflanzen ergänzen sich perfekt zu einem harmonischen, aber auch spannungsreichen Miteinander. Über eine gepflegte Rasenfläche gelangt man zurück zum Haus und zum links daran anschließenden Senkgarten. Leise gluckert dort ein historischer Wandbrunnen, eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein. Hier hat Hansjörg Haas neben Zitrusgewächsen in Töpfen exotische Kostbarkeiten wie Zistrosen (Cistus), Olivenbäumchen und südamerikanische Feijoa (Acca sellowiana), auch brasilianische Guave genannt, ausgepflanzt. Der jüngste Gartenteil ist der Schattengarten, der sich unter großen, alten Laubbäumen ausbreitet. Hansjörg Haas gesteht: „Dieser Bereich war die größte Herausforderung, denn die Bäume beschatten diesen Gartenteil im Sommer stark.“ Weil im Frühjahr, vor dem Laubaustrieb, mehr Licht auf den Boden gelangt, hat der Gartenexperte hier vor allem auf Frühjahrsblüher wie Lenzrosen (Helleborus), Lerchensporn und Zwiebelpflanzen gesetzt. Im Sommer zieren dekorative Blattschmuckstauden wie Funkien und Farne sowie weiß blühende Hortensien die Beete und beweisen, dass auch im Schatten schöne Pflanzen gedeihen.
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Lust auf REGIO | 07.2022
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Die Heilpflanzen-Expertin über den „Tau des Meeres“ Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist in unserer Gegend auch unter den Namen Rosemarie, Hochzeitsmaie oder Brautkraut bekannt. Das Lateinische „ros marinus“ bedeutet „Meertau“ und verweist auf seine Herkunft aus dem Mittelmeerraum. Seit alters her kam das stark duftende Kraut als Gewürz zum Einsatz und galt außerdem als Symbol der Treue: Jungen Frauen wurde Rosmarin als Glücksbringer für Liebe und eine gute Ehe ins Haar gewunden. Das immergrüne Gewächs kann aber viel mehr: Rosmarin, darauf deutet der Beiname „officinalis“ hin, war schon immer eine bedeutsame Heilpflanze. Er enthält Gerbstoffe, Flavonoide und natürlich ätherisches Öl, das dem Kraut seinen unvergleichlich belebenden, aktivierenden Geruch verleiht. Rosmarin ist durchblutungsfördernd und wirkt ausgleichend auf das Nervensystem. Aufgrund seiner anregenden Wirkung sollte er nicht in der Schwangerschaft verwendet werden. Er soll den Kreislauf und die Konzentrationskraft am Morgen stärker anregen als eine Tasse Kaffee. Probieren Sie es aus! Illustration: © Jana Schillinger
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Der Vorhang aus weißen Glyzinen spiegelt sich im Teichbecken. Im Garten um die ehemalige Herrenmühle im malerischen Fachwerkstil gibt es allerlei Exotisches zu entdecken, zum Beispiel die leuchtenden Steppenkerzen (u.).
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Freilichttheater vor romantischer Kulisse, Afrika-Feeling im Städtchen, eine Feuershow am See: Die Open-Air-Saison geht an den Start. Hier eine Auswahl, wo in der REGIO unter freiem Himmel Live-Musik gespielt, Open-Air-Filme geschaut und vergnüglich gefeiert wird.
Texte: Pascal Lienhard, Erika Weisser, Dorothea Wenninger
Hexen und lustige Weiber Vergnügte Stunden vor faszinierender Naturkulisse: In dieser Saison setzen die Laienensembles der Breisacher Festspiele neben Qualität ganz auf Heiterkeit. Dabei liefern William Shakespeare und Otfried Preußler den Stoff für das fantasiebeflügelnde Theater: Zur Aufführung kommen „Die lustigen Weiber von Windsor“ (Abendstück) und „Die kleine Hexe“ (Junges Theater). Regisseur Armin Kuner hat die Shakespeare-Komödie um den Schwerenöter Falstaff und die mit und um ihn gesponnenen Intrigen meisterhaft in die Neuzeit versetzt. Und Peter W. Hermanns lässt die bezaubernde, 127 Jahre alte kleine Hexe statt über den Blocksberg über den Schlossberg fliegen. Wo? Freilichtbühne auf dem Schlossberg, Breisach Wann? Bis 11. September
Foto: © Festspiele Breisach
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Foto: © Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen
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Foto: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Seenachtsfest am Titisee
Zum Seenachtsfest gibt es in Titisee-Neustadt viel zu erleben. Die Seestraße lädt mit vielen Ständen und Angeboten zum Flanieren und Verweilen ein. Dabei lockt nicht nur ein Riesenrad, sondern auch ein vielseitiges Rahmenprogramm. Für Musik sorgt zum einen die Band „Blechbandi“ beim Restaurant Bergsee. Die Combo serviert Blasmusik. Auf der Seebühne spielen „Diva“ auf. Der Sound der Gruppe umfasst einen breiten Bereich der modernen Musikgeschichte und enthält sowohl bekannte Klassiker als auch weniger erwartete Stücke. Das Kucky-Team und Clown Anja begeistern die Kleinen mit Spiel, Spaß und Überraschungen. Den Höhepunkt bildet eine Feuershow.
Lust auf REGIO | 07.2022
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Wo? Seestraße, Titisee-Neustadt Wann? 16. Juli, ab 17 Uhr
Geschossen wird nicht beim Hornberger Stadtfest. Auch nicht im Landknechtslager des Historischen Vereins, wo Besucher erfahren können, was es mit dem Hornberger Schießen auf sich hatte. Genossen werden kann hingegen schon: An beiden Festtagen verwandeln örtliche Vereine, lokale Gastronomiebetriebe und Gewerbetreibende sowie regionale Kleinkünstler·innen die Innenstadt in eine Festmeile mit drei Bühnen und vielfältigem kulinarischem und kulturellem Angebot. Auch für Kinder ist einiges geboten: In einem eigens für sie aufgebauten Kinderland gibt es eine Spielstraße, einen Kinderflohmarkt und vieles andere. Eröffnet wird das Stadtfest am Samstagabend mit fetziger Unterhaltungsmusik. Wo? Verschiedene Orte, Hornberg Wann? 16. & 17. Juli
Sommer-Festivals
Foto: © Stadt Hornberg
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Schlemmen & Sürpfeln
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Seit Generationen betreibt die Familie Vögele Landwirtschaft und Weinbau in Freiburg-St. Georgen. Auch eine eigene Schnapsbrennerei gehört mit zum Gebäude-Ensemble. Der Traum von einer eigenen Gastwirtschaft aber schwebte immer im Raum. Im Sommer 2021 war die Zeit endlich reif dafür: Rolf Vögele und seine Frau Tanja eröffneten in der von Grund auf sanierten elterlichen Scheune ihre Gastwirtschaft. Text: Reinhold Wagner
Lust auf REGIO | 07.2022
Fotos: © M. Wolpert
Foto: © Reinhold Wagner
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Vize-Küchenchef Andrés Aranda hantiert routiniert am Grill mit Blick auf den hellen Gastraum der ehemaligen Scheune.
für die Verschmelzung historischer Bausubstanz mit moderner Technik, sondern auch der langjährigen Erfahrung beider im Umgang mit Menschen. So werden im gesamten Team Gastfreundlichkeit und Service großgeschrieben. Und auch bei der Auswahl und Zubereitung der
Speisen und Getränke beweisen alle einen guten Riecher, gekonntes Handling und Sinn für Qualität und Frische. Die Vorfreude beginnt schon im sonnendurchfluteten Biergarten und setzt sich beim Betreten der Schiere durch das ehemalige Scheunentor
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Schlemmen & Sürpfeln
Es war die Geburtsstunde der Wendlinger Schiere. Ihr unmittelbar vorausgegangen war bereits die Inbetriebnahme der drei Ferienwohnungen im Obergeschoss. Schließlich erlaubten die über den Sommer gelockerten Corona-Auflagen auch den Startschuss für den Gastrobetrieb. Von Anfang an läuft dieser auf vollen Touren. Das verdankt das kreative Wirts- und Inhaberpaar nicht nur seinem Geschmack und Sinn
Lust auf REGIO | 08.2018
das garantiere Regionalität, so Rolf Vögele. Für die richtige Glut und den besonderen Geschmack, aber auch fürs Auge sorgt der große Grill, der ausschließlich mit dem getrockneten Holz alter, ausgedienter Rebstöcke befeuert wird. Rolf Vögele hat damit seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht: „Ich grille hobbymäßig schon immer mit Rebholz. Es ist sehr dicht und gibt eine langanhaltende Glut.“ Und irgendwie war es ja auch immer schon greifbar, wenn man wie er aus einer Winzerfamilie stammt.
Das Dessert aus hausgemachter Himbeer-Creme und Mango-MelonenSalat mit Minze hat Küchenchef Patricio Birkle (u.) gezaubert.
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fort, das jetzt einer breiten Glasfront gewichen ist. Links der offene Rebholzgrill, der schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammenfließen lässt. Daneben die rustikale Theke, die mit den Dauben leerer Weinfässer verkleidet ist. Ringsum Wände, die immer wieder Blicke freigeben auf Reste alter Steinmauern, massive Holztore und dicke Balken, ergänzt durch rote Backsteinflächen und weiß getünchte Fassaden, an denen Fotografien aus alten Tagen hängen. Das einladend freundliche Zusammenspiel der Räumlichkeiten macht Lust darauf, sich an einem der hübsch dekorierten Tische niederzulassen und den Genüssen der bodenständigen badischen Küche zu frönen. Da mag es auf den ersten Blick etwas überraschen, dass beide Köche lateinamerikanischen Ursprungs sind: Küchenchef Patricio Birkle aus Ecuador und seine Vertretung Andrés Aranda aus Paraguay. Doch
Rolf Vögele betont: „Das war reiner Zufall. Beide hatten sich unabhängig voneinander beworben – und bei beiden hat es auf Anhieb gepasst.“ Das sieht man auch, wenn man die zwei hinter ihrer modern eingerichteten Küchenzeile hantieren sieht. Der eine kümmert sich verstärkt um die Desserts und die kalte Küche, der andere steht am heißen Grill. Und beide sind sofort da, wenn der andere Unterstützung braucht. Und so geht es den beiden Köchen auch leicht von der Hand, neben den laufenden Bestellungen der Gäste eigens für das Lust auf Regio die laut Rolf Vögele in der Beliebtheitsskala an oberster Stelle stehenden Hacksteak-Storze von der Dauerkarte nebst Grillgemüse und Ofenkartoffel sowie einen Dessert-Traum aus Himbeeren „à la Minute“ zuzubereiten und aufzutischen. Das Fleisch wird von der Metzgerei Kaltenbach aus Schallstadt geliefert,
So bereitet es sichtlich Vergnügen, den Hacksteak-Storzen beim Brutzeln zuzusehen, während direkt nebenan die Pfanne mit dem Gemüse schmort und darunter munter die Flammen züngeln. Die Zusammenstellung der Beilagen richtet sich je nach Saison und Verfügbarkeit. Schließlich ist Frische in der Wendlinger Schiere oberstes Gebot. Und wem die Auswahl auf der Dauerkarte noch nicht reicht, dem steht Woche für Woche eine wechselnde Karte mit Suppe, Hauptgang und Dessert zur Wahl. Nicht zu vergessen die feine Auswahl an Freiburger und Wolfenweiler Weinen aus der eigenen Winzergenossenschaft sowie an Destillaten aus der eigenen Brennerei – die es übrigens auch zum Mitnehmen gibt. Zum gewählten Hauptgang empfiehlt der Chef einen trockenen Grauburgunder.
Foto: © Reinhold Wagner
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Lust auf REGIO | 07.2022
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Fotos: © Reinhold Wagner
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Hacksteak-Storze vom Rind mit Grillgemüse, Ofenkartoffel und Bibeleskäse
Was das Dessert betrifft, fällt in unserem Fall die Wahl auf die unwiderstehliche Kombination aus hausgemachter Himbeer-Creme mit Mango-Melonen-Salat und MinzPesto, die Küchenchef Patricio Birkle ebenso routiniert wie liebevoll vor unseren Augen auf den Teller zaubert. Da fühlt sich jeder Bissen wie eine Geschmacksexplosion in Mund und Gaumen an. Und was alles an einem vorbeiwandert und an die Tische der übrigen Gäste geht – 80 Plätze sind es drinnen wie draußen, und diese sind nicht selten restlos belegt –, das macht Lust, wiederzukommen und sich durchzuprobieren. Am besten gleich mit der ganzen Familie oder ein paar guten Freunden. Die Saison der lauen Sommernächte und geselligen Grillabende hat ja gerade erst begonnen.
Info
Wendlinger Schiere Wendlinger Straße 25a 79111 Freiburg-St. Georgen Tel.: 0761/42992410 www.wendlinger-schiere.de Dienstag bis Samstag: 17 bis 23 Uhr Sonn- und Montag Ruhetag
400 g kleine Pfifferlinge 250 g Hackfleisch (Rind) Salz, Pfeffer, Knoblauch Grillgemüse 80 g Broccoli 80 g Blumenkohl 2 Karotten Ofenkartoffeln 4 große Kartoffeln Bibeleskäse 200 g Quark Salz, Pfeffer Schnittlauch
Broccoli und Blumenkohl in Salzwasser bissfest kochen und in mundgroße Stücke zerteilen. In einem separaten Topf die Kartoffeln, ganz in der Schale, ebenfalls bissfest kochen. Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden.
Das Hackfleisch mit Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen und zu ovalen, etwa Gänse-Ei-großen Hacksteaks formen (pro Person 3 Stück). Diese auf den Grill legen und rund 15 Minuten beidseitig anbraten. Während die Storze auf dem Grill liegen, das Gemüse in einer feuerfesten Pfanne auf dem Grill anrösten. Die Kartoffeln kurz vor dem Servieren in den Ofen schieben und aufwärmen. Dann neben dem Gemüse auf die Teller platzieren, dabei die Kartoffel längs einschneiden und den aus Quark und Gewürzen angemachten Bibeleskäse über die Kartoffeln geben. Obenauf den Schnittlauch legen und die fertig gegrillten Hacksteak-Storze auf die Teller verteilen. Sofort heiß servieren. Dazu passen als Ergänzung verschiedene Grill-Soßen, die man zum Dippen je nach Geschmack und Wunsch nach Schärfe in separaten Schalen dazustellen kann. Zum Beispiel feurige rote Paprika- oder Chili-Soße, grüne Guacamole oder weiße Remoulade beziehungsweise Mayonnaise.
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Für 4 Personen
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Lust auf REGIO | 07.2022
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Der Foodblogger Felix Schäferhoff kocht im Sommer am liebsten draußen, auf einem selbst gebauten Grill. Handwerklich begabte Do-it-yourself-Fans können es ihm nachtun: Er hat acht Bauanleitungen in sein neues Kochbuch aufgenommen, das außerdem mit einer Vielzahl an Rezepten für Grillgut samt Extras Lust aufs Kochen mit Feuer und Funken macht. Rezepte & Fotos: Felix Schäferhoff
Lust auf REGIO | 07.2022
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MOINK BALLS Zutaten für 10 Stück
200 g Cheddar-Käse am Stück 20 Scheiben Bacon 200 ml BBQ-Soße 3 EL vom Magic-Dust-Rub
zu einer Kugel formen. Nun jeweils zwei Scheiben Bacon zu einem Kreuz übereinanderlegen und eine Hackfleischkugel darauflegen. Die Baconscheiben nacheinander nach oben falten und so die Kugel umhüllen. Gut festdrücken.
Küchenpinsel
Jetzt den Grill für ca. 160 °C indirektes Grillen vorbereiten. Wenn der Grill auf Temperatur ist, die Kugeln nebeneinander – aber nicht direkt über der Hitzequelle – auf den Grillrost legen, ein paar Buchenspäne in die Glut schmeißen und den Grill schließen. Bei einem Gasgrill kann eine Räucherbox genutzt werden.
Zunächst das Hackfleisch mit dem Rub würzen und ordentlich durchkneten. Dafür am besten einen Einmalhandschuh überziehen, damit die Hand nicht den Rest des Tages nach BBQ-Rub riecht.
Die BBQ-Soße nach etwa zehn Minuten mit einem Pinsel auf die Moinkballs auftragen. Diese dabei wenden. Dann den Deckel wieder schließen und noch mal für zehn Minuten grillen. Dabei können nochmals Buchenspäne in die Glut gegeben werden.
Den Cheddar-Käse und das Hackfleisch jeweils in zehn etwa gleich große Portionen teilen. Jeweils ein Stück Cheddar mit einer Hackfleischportion umhüllen und
Wenn die Moinkballs eine schön braune und knusprige Hülle haben, können sie vom Grill genommen werden. Direkt servieren, damit der Käse im Innern noch flüssig ist.
Zubehör Grill mit Deckel BBQ-Plancha (Bratplatte aus Edelstahl, Aluminium oder Gusseisen für den Grill) Buchen-Räucherspäne
Schlemmen & Sürpfeln
500 g Rinderhackfleisch
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Lust auf REGIO | 07.2022
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Foto: © Karoevents
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KALENDER uli J Ausstellungen
MUSEUM FÜR NEUE KUNST omeone else S Die Fremdheit der Kinder Freiburg, bis 9.10. www.freiburg.de/museen
ELZTALMUSEUM langzeit K Musikmaschinen von Gerhard Kern Waldkirch, bis 25.9. www.elztalmuseum.de
Kalender
MARKGRÄFLER MUSEUM m Anfang war das Gold A Geldgeschichte der Region von den Kelten bis heute Müllheim, bis 21.8. www.markgraefler-museum.de
HISTORISCHES MUSEUM BASEL
chöner trinken S Barockes Silber aus einer Basler Sammlung Basel, bis 29.1.23 www.hmb.ch
VITRA DESIGN MUSEUM olour Rush! C Eine Installation von Sabine Marcelis Weil am Rhein, bis 14.5.23 www.design-museum.de
AUGUSTINERMUSEUM reiburg und Kolonialismus F Gestern? Heute! Freiburg, bis 11.6.23 www.freiburg.de/museen
KUNSTMUSEUM BASEL
berspitzt Ü Karikaturen von Honoré Daumier Basel, bis 11.9. www.kunstmuseumbasel.ch
FONDATION BEYELER ondrian Evolution M Landschaftsmalerei, Symbolismus & Kubismus Basel, bis 9.10. www.fondationbeyeler.ch
MUSEUM NATUR UND MENSCH andle with care H Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung Freiburg, bis 22.1.23 www.freiburg.de/museen
ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE abalukke H Schätze einer vergessenen Zivilisation Freiburg, bis 31.7. www.freiburg.de/museen
KUNSTHALLE MESSMER Patrick Hughes & Zhuang Hong-Yi Rendezvous der Illusionen, 2.7.–23.10.. www.kunsthallemessmer.de
AUGUSTINERMUSEUM ypisch!? T Freiburg und die Region in Fotos von Willy Pragher Freiburg, 23.7.–23.10. www.freiburg.de/museen
Mondrian Evolution
SAMSTAG, 2.7.2022
FREITAG, 1.7.2022
Bis Sonntag, 9. Oktober 2022 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch
ichael Parléz M „Geheimwitzvoll“ Zehntscheuer, Merdingen, 20 Uhr www.merdinger-kunstforum.de
DONNERSTAG, 28.7.2022 arianne Schätzle M „Es isch wies isch“ Bürgersaal, Rheinfelden, 20 Uhr www.rheinfelden.de
he 3rd Box T Männlich, Weiblich, Divers – und nun? Theater Freiburg, 19 Uhr auch am 2.7. www.theater.freiburg.de
SONNTAG, 3.7.2022
Musical
er Tod und das Mädchen D Tanz Macabre mit der School of Life & Dance Theater Freiburg, 18 Uhr Info: www.theater.freiburg.de
SAMSTAG, 2.7.2022
DONNERSTAG, 7.7.2022
ent R Musical von Jonathan Larson Theater Freiburg, 21 Uhr auch am 3., 15., 23. & 24.6. www.theater.freiburg.de
er Aspera ad Astra P Ballettabend Staatstheater Karlsruhe, 20 Uhr auch am 12.7. www.staatstheater.karlsruhe.de
MITTWOCH, 13.7.2022
FREITAG, 8.7.2022
ie Schöne und das Biest D Das Kult-Musical in der Originalfassung Musical Theater, Basel, 18.30 Uhr auch am 14.–17. & 21.–24.7. www.musical.ch
MITTWOCH, 13.7.2022
Oper/Operette SAMSTAG, 2.7.2022 remiere: Macbeth P Oper von Guiseppe Verdi Theater Freiburg, 19.30 Uhr auch am 10., 14. & 23.7. www.theater.freiburg.de
nsemble Madrugá flamenca E Flamenco unter Sternen Schloss Ebnet, Freiburg, 20 Uhr www.ebneter-kultursommer.de
y Blue is your Green M Vaya Art of Human Movement E-Werk, Freiburg, 20 Uhr www.ewerk-freiburg.de
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Tanz
Piet Mondrian, Wald bei Oele, 1908, © 2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag
Kabarett/Comedy
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VOM FIGURATIVEN ZUR ABSTRAKTION Der Name Mondrian wird vorwiegend mit einer fast gegenstandslosen Bildsprache assoziiert, die sich auf die rechtwinklige Anordnung schwarzer Linien auf weißen, bestenfalls mit Blau, Rot und Gelb ausgefüllten Flächen beschränkt. Dass dies zu kurz gegriffen ist, zeigt die Ausstellung „Mondrian Evolution“, die bis zum 9. Oktober in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel zu sehen ist. Die Werkschau mit 89 Objekten aus allen Schaffensphasen des vor 150 Jahren geborenen niederländischen Künstlers zeigt seine Entwicklung vom figurativen Landschaftsmaler des ausgehenden 19. Jahrhunderts hin zu einem Pionier und führenden Protagonisten der abstrakten Moderne. Anzeige
FREITAG, 29.7.2022 ichael Jackson M Tribute Live Experience Schloss Reinach, FreiburgMunzingen, 20 Uhr www.schlossreinach.de
FREITAG, 8.7.2022
SAMSTAG, 9.7.2022 remiere: Cendrillon P Salonoper von Pauline Viardot Theater Freiburg, 20 Uhr auch am 10 & 12.7. www.theater.freiburg.de
SAMSTAG, 30.7.2022 hilharmonische Parknacht P Operngala mit italienischem Aroma Lichtentaler Allee, BadenBaden, 21 Uhr www.badenbadenevents.de
Theater SAMSTAG, 2.7.2022 remiere: Hot Cuisine! P Komödie von Heiner Schnitzler Theater Hans Dürr, Freiburg, 20 Uhr auch am 3., 16. & 17.7. www.theater-duerr.de ie lustigen Weiber von D Windsor Komödie nach William Shakespeare Freilichtbühne Breisach 20 Uhr auch am 3., 9., 10., 16., 17., 23. &24.7. www.festspiele-breisach.de
Kalender
he Folly T Musiktheater von Fabrice Bollon Theater Freiburg, 19.30 Uhr auch am 16. & 22.7. www.theater.freiburg.de
KULTUR INTERVIEW
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am laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.
doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro
dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat. Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur? Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur? Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur? Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior
Dies war eine Leseprobe der Juli-Ausgabe 2022.
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1 CHILLI JULI/AUGUST 2014
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