CHRISCHONA 4/16
50 Jahre Chrischona im Südlichen Afrika Geschichten vieler Segensspuren aus Namibia und Südafrika
Theologisches Seminar St. Chrischona: 31 Absolventen wollen Hoffnungsträger sein für die Welt Seite 6 Reiseerlebnis: Auch in China baut Jesus Christus seine Gemeinde Seite 12 Flüchtlinge bringen Schwung in die Chrischona-Gemeinde Rheinfelden Seite 26 AUGUST – SEPTEMBER 2016
panorama INHALT
EDITORIAL Liebe Leser 3 Auf ein Wort 4 7
Leserforum, Nachrichten, Termine St. Chrischona
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tsc Abschluss- und Aussendungsfeier: Die Rucksäcke voller Hoffnung
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Das sind die tsc-Absolventen 2016
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tsc-Jahreskurs Interview: Die mit einem Lachen über den Campus gehen
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Crea! Jugendmeeting 2016: Freestyle für Gottes Reich
Jugend
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Impuls Begegne dem Herrn mit Ehrfurcht! St. Chrischona
12 Auch in China baut Jesus Christus seine Gemeinde. René Winklers Reiseerlebnisse 16
tsc-Absolvent Rudi Penzhorn will zurück nach Südafrika – und warum 96 Prozent der ESSA-Pastoren am tsc studiert haben
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Finanzen: Der sorgenvolle und der staunende Blick
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Thema: 50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA)
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Gottes Segensspuren in Südafrika und Namibia: ESSA im Überblick und von den Anfängen bis heute
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Geschichten und Berichte aus Namibia
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Geschichten und Berichte aus Südafrika
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Weichen werden gestellt für die nächsten 50 Jahre. Interview mit Wieland Müller, CGW-Vorsitzender und Direktor der ESSA Gemeinde
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Deutschland: Flüchtlinge bringen Schwung in die Chrischona-Gemeinde Rheinfelden
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Schweiz: Wie Gemeinde-Neustart gelingt. Bericht vom Relaunch-Wochenende in Seon
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Menschen in unseren Gemeinden
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Chrischona-Panorama 5/2016 Inserateschluss: 9. September 2016 Erscheinungstag: 9. Oktober 2016
Wissen Sie, woran ich zuerst denke, wenn ein tsc-Absolvent sagt, er arbeite künftig in einer Gemeinde in Südafrika oder Namibia? Ich denke dann an Abenteuer, Safaris, wilde Tiere. Das kam in den vergangenen Jahren ein paar Mal vor. Auch wenn ich es eigentlich besser weiss. Denn in den Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA) ist der Gemeindealltag der hauptamtlichen Mitarbeiter vergleichbar dem der deutschen und Schweizer Kollegen. Mit Ausnahme der Safaris und wilden Tiere – die übrigens eine gewisse Rolle spielten, als vor 50 Jahren die Stadtmissionsarbeit im Südlichen Afrika begann, wie Martin Frische auf Seite 19 schreibt. 50 Jahre ESSA sind eine Segensgeschichte. Das belegen die Geschichten und Erlebnisse von Menschen aus den Gemeinden in Südafrika und Namibia – auf den Seiten 20-23 kommen einige zu Wort. An dieser Segensgeschichte darf auch das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) mitwirken: 22 von 23 Pastoren in 50 Jahren ESSA haben auf dem Chrischona-Campus studiert. Bald kommen weitere hinzu. Wie etwa Rudi Penzhorn aus Pretoria, der gerade sein Theologiestudium am tsc abgeschlossen hat und nun als Pastor zurück in die ESSA will (siehe Seite 16). Er ist einer von 31 tsc-Absolventen in diesem Jahr (siehe Seite 6). «Hoffnungsträger» wollen sie sein für eine Welt voller enttäuschter Hoffnungen. Hoffentlich stimmen Sie die guten Nachrichten in diesem ChrischonaPanorama hoffnungsvoll – auch wenn viele Nachrichten aus nah und fern wenig hoffnungsvoll erscheinen.
Chrischona-Panorama 6/2016 Inserateschluss: 2. November 2016 Erscheinungstag: 4. Dezember 2016
Michael Gross Redaktionsleiter 2
CHRISCHONA
4/2016
Auf ein Wort AUF EIN WORT
Unzufrieden
RENÉ WINKLER, DIREKTOR
Gut! Unzufrieden sein ist gut! Unzufrieden sein hält wach. Bewahrt die Unruhe. Mobilisiert die eigenen Ressourcen. Intensiviert die Suche nach Lösungen, besseren Lösungen. Unzufrieden sein schärft den Blick, die Wahrnehmung, das Denken. Unzufrieden sein weckt den Erfindergeist, den Mut zum Risiko. Unzufrieden sein macht beweglicher. Es gibt auch die «Schon gut!»-Menschen, die bei leicht über Nichts bereits alle Bemühungen einstellen. «Passt schon!» sagen sie zufrieden, weil sich etwas leicht bewegt hat. Ohne Blick für das Unbewegte, das Unerreichte. Unbekümmert über das Ungenutzte. Ohne Not sind sie zufrieden mit wenig. Sie haben’s probiert mit Gemütlichkeit – und es hat funktioniert. Für sie selbst wenigstens. Befindlichkeit ist der Massstab. Die Eigene natürlich. Unsere Anspruchslosigkeit kann ganz schön ätzend sein. Für den Nächsten. Den Flüchtling. Den Sinnsucher und den Einsamen. Für den Predigthörer. Den Heillosen. Die Gemeinde. Die Verantwortliche und das Bandmitglied. Die Teenager. Die Alten und den Arbeitgeber. Für die Politikerin. Für mehr als Anspruchslose ahnen.
IMPRESSUM
Redaktion: Marketing & Kommunikation Michael Gross (Redaktionsleitung) Tel. +41 (0)61 64 64 557 E-Mail: markom@chrischona.ch Inserate und Beilagen: Wolfgang Binninger Tel. +41 (0)61 64 64 554 E-Mail: wolfgang.binninger@chrischona.ch Ihre Mediadaten finden Sie im Internet unter www.chrischona.org/panorama Layout/Gestaltung: creaBIRD DESIGN, Luzern
Aber ist unzufrieden sein wirklich eine gute Alternative? Martin Schleske, der geniale Geigenbauer und Autor aus München, schreibt in seinem neuesten Buch «Herztöne. Lauschen auf den Klang des Lebens»: «Ich suche keine Zufriedenheit, wenn sie darin besteht, sich mit Dürftigkeit und Fehlern abzufinden. Eine bessere Zufriedenheit erwächst daraus, dass wir lernen. Ich habe noch nie eine Geige gebaut, mit der ich ganz zufrieden war. Das ist nicht schlimm, denn ich empfinde Zufriedenheit als einen hochgradig unkreativen Zustand. Es ist wichtiger, etwas Gutes zu schaffen, als unentwegt mit sich zufrieden zu sein. Auch wenn es anstrengend ist, lohnt es sich, dass wir uns nicht zu früh zufrieden geben. Ich schütze meine Seele nicht durch Zufriedenheit, sondern durch Dankbarkeit.» Dankbar unzufrieden! Dankbar, dass ich ein Zuhause habe, und unzufrieden, solange der Flüchtling keines hat. Dankbar, dass Jugendliche in der Gemeinde von ihren Eltern christlich geprägt werden, aber unzufrieden, weil sie noch keine Jünger sind. Dankbar für all das Gute, das ich durch andere Menschen erfahren habe, aber unzufrieden, weil ich nach einer schwierigen Erfahrung die Vergebung noch nicht gewagt habe. Dankbar, dass ich ein Talent habe, aber unzufrieden, dass ich mein Potenzial noch nicht ausschöpfe. Dankbar, dass durch die Aktionswoche ein Mensch Jesus gefunden hat, aber unzufrieden, dass viele immer noch auf der Suche sind. Dankbar, dass Menschen in mich investiert haben, aber unzufrieden, dass ich erst Almosengeber und noch kein In-Menschen-Investierer bin. Dankbar unzufrieden! Das ist eine Balance voll Leidenschaft und Inspiration. Wenn wir im November gemeinsam mit allen Hauptamtlichen und Gemeindeleitungen am Ende unserer dreitägigen Strategie- und Schulungskonferenz (SSK) sind, werden wir mehr davon haben. Das wird unsere Art, wie wir die Gemeinden leiten, verändern. //
Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten Erscheinungsweise: sechsmal im Jahr Auflage: 12’000 Exemplare Kosten: Wir sind für einen Beitrag für das Chrischona-Panorama dankbar. Richtwert ist 20 CHF / 15 Euro im Jahr. Erscheinungstag: 7. August 2016
KONTEN
Chrischona International Chrischonarain 200, 4126 Bettingen • Postkonto 40-872-3 IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3 Theologisches Seminar St. Chrischona Chrischonarain 200, 4126 Bettingen • Postkonto 40-548456-3 IBAN: CH50 0900 0000 4054 8456 3 Deutschland Chrischona Gemeinschaftswerk e.V. Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 Gießen • Volksbank Mittelhessen e.G. IBAN: DE34 5139 0000 0050 2378 00 Verwendungszweck: Chrischona International Für Spenden aus Ländern der EU: • Volksbank Mittelhessen e.G. IBAN: DE34 5139 0000 0050 2378 00 BIC: VBMHDE5FXXX Verwendungszweck: Chrischona International Frankreich Chrischona International CH-4126 Bettingen/Bâle • Crédit Mutuel des Trois Pays, 6, Place de la Gare, F-68330 Huningue Identifikation Konto (RIB): 10278 03050, 00024007701 78 Südafrika und Namibia Für Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor, jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der jeweiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank! Illustrationen zum Thema 50 Jahre ESSA (Titelseite, S. 18–25 und Rückseite) © creaBIRD DESIGN Rebekka Guedes aus Bildelementen von © fotolia – mophoto, alexzaitsev, Eric Isselée, byrdyak, THPStock, kasto
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Ihren Leserbrief senden Sie an:
Redaktion Chrischona-Panorama Chrischonarain 200, 4126 Bettingen, Schweiz markom@chrischona.ch
St. Chrischona Das tsc ist unter wegs
seinem Me sse stand unterDas tsc ist regelmässig mit ten und/oder Dozenten wegs. Dor t können Sie Studen n: antreffen und sich informiere 9.–11. September 2016
FEG Schweiz Mit arbeiterkonfe
renz, Sursee/Schweiz
10.–11. September 2016
EGW Jahresfest, Bern/Schweiz 30. September – 3. Ok tob
er 2016
des Westfälischen Kongress Perspektiven 2016 Deutschland en/ Ahl , Gemeinschaftsverband 14.–16. Ok tober 2016
tsc erleben, St. Chrischona 15.–16. Ok tober 2016
Gemeinde-Besuchswochenend 21.–23. Ok tober 2016
ECJA meets Chrischona, St.
e, St. Chrischona
Chrischona
ECJA goes Chrischona Die Chrischona-Jugend aus Deutschland pilgert nach St. Chrischona. Ihr alljährliches «ECJA-Camp» findet in diesem Jahr vom 21. bis 23. Oktober auf dem Chrischona-Campus statt. Normalerweise findet es um Himmelfahrt auf dem Flensunger Hof statt, doch wurde dieses Jahr zugunsten des Christival in den Herbst verschoben. Das Besondere daran: Die Teilnehmer sind von Chrischona International und dem Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) eingeladen, nur für die Anreise müssen sie sorgen. Der ECJA-Freizeitprospekt verspricht: «Eins ist auf jeden Fall sicher: Egal, wie das Wetter wird, Matsch wird uns nicht aus den Schuhen quellen. Ansonsten erwarten dich wieder Bibelarbeiten, die unter die Haut gehen, das tsc, Lobpreis, der dich in die Nähe Gottes führt, Sport, Basel, merkeln, Bunker, lecker Essen und vieles mehr.» // Mehr Infos und Anmeldung: www.ecja.de
Inserat
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CHRISCHONA
4/2016
St. Chrischona Nach langer Krankheitsphase
Walter Stauffacher verzichtet auf Wiedereinstieg als Geschäftsführer Vor einem Jahr musste sich Walter Stauffacher (56), Geschäftsführer von Chrischona International, einer schweren Herzoperation unterziehen. Die Herzprobleme tauchten unerwartet und unerwartet lebensbedrohend auf. In den Monaten seither haben er selbst und Chrischona International gehofft, dass er wieder in seine Aufgabe als Geschäftsführer zurückkehren kann. Jetzt hat sich Walter Stauffacher entschieden, auf den Wiedereinstieg als Geschäftsführer zu verzichten. RENÉ WINKLER, DIREK TOR
Zu seiner Entscheidung sagt Walter Stauffacher: «Die gesundheitlichen Herausforderungen haben mich mit neuen Grenzen konfrontiert. Im Ringen und Fragen zum beruflichen Wiedereinstieg ist mir klargeworden, dass ich die Aufgaben und die Verantwortung als Geschäftsführer nicht mehr zufriedenstellend werde wahrnehmen können, weder für Chrischona noch für mich selbst.» Die Verantwortlichen und Mitarbeiter bei Chrischona International haben in der ganzen Zeit mit Walter gehofft und geglaubt, dass sein Wiedereinstieg nur eine Frage der Zeit ist. So haben wir uns darauf konzentriert, die Zeit ohne ihn verantwortbar zu überbrücken. Nun kommt es doch anders.
Ein Manager mit Herz und ein Ermöglicher Walter Stauffacher ist seit 2004 bei Chrischona International, die ersten Jahre als Betriebsleiter, seit 2010 als Geschäftsführer. Er war unser Manager mit Herz, ein Ermöglicher, er verkörpert Leidenschaft und Fachkompetenz in einer besonderen Weise. Walter identifiziert sich leidenschaftlich mit dem Auftrag von Chrischona International: Jesus erleben – Menschen fördern – dem Nächsten dienen. Mit seiner ausgeprägten Führungskompetenz hat er viel zur Klarheit und Sicherheit der Führungsprozesse und betrieblichen Abläufe beigetragen, hat strategische Entwicklungen inspiriert und vielen Mitarbeitern geholfen, ihren Platz zu finden und sich zu entwickeln.
Strukturelle Anpassungen: Stelle neu ausgeschrieben als «Leiter Dienstleistungen» Chrischona International schrieb die Stelle des Geschäftsführers im Juli neu aus – jedoch neu als «Leiter Dienstleistungen». Schon vor dem krankheitsbedingten Ausfall von Walter Stauffacher hatte sich abgezeichnet, dass strukturelle Anpassungen in der Organisationsstruktur des Chrischona-Campus notwendig werden. Wir werden deshalb die Stelle den aktuellen Bedürfnissen auf dem Chrischona-Campus anpassen. Der «Leiter Dienstleistungen» wird all die Bereiche führen, die ihre Dienstleistungen für die Geschäftsfelder auf dem Chrischona-Campus und im internationalen Chrischona-Verband erbringen. //
Termine auf dem Chrischona-Campus 4. September 2016 tsc-Semestereröffnung und Stabübergabe tsc-Seminarleitung 14.–16. Oktober 2016 tsc erleben. Das Wochenende für Interessenten am Theologischen Seminar St. Chrischona www.tsc.education/erleben
21.–23. Oktober 2016 ECJA goes Chrischona Jugend Chrischona Deutschland pilgert auf den Chrischona-Campus. 10.–13. November 2016 Strategie- und Schulungskonferens (SSK) für alle hauptamtlichen Mitarbeiter und Gemeindeleitungen im Chrischona Verband – www.chrischona.org/ssk
15.–16. Oktober 2016 Besuchswochenende für Gemeinden Chrischona-Gemeinden sind eingeladen, den ChrischonaCampus kennenzulernen – www.chrischona.org/besuch 5
Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) Aussendungsfeier
Die Rucksäcke voller Hoffnung Die 31 Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) 2016 wollen «Hoffnungsträger» für eine Welt voller enttäuschter Hoffnungen sein. Dieses Motto wählten sie selbst für ihre Aussendungsfeier mit rund 650 Freunden, Verwandten und Wegbegleitern. Die Feier machte deutlich, warum die tsc-Absolventen die Hoffnung nicht aufgeben. MARKUS DÖRR
Wer an Jesus Christus glaubt und mit ihm lebt, hat die Hoffnung auf eine bessere Welt. Weil Jesus durch seine Auferstehung die Gesetze dieser Welt überwunden hat und jeden Tag neue Hoffnung schenken kann. tsc-Dozent Dr. Andreas Loos erklärte in seiner Predigt zur Aussendung der Absolventen, was einen Hoffnungsträger ausmacht: «Dass du auf Gott schaust und siehst, was es bedeutet, dir jeden Tag Hoffnung abzuringen für eine Welt, die ein hoffnungsloser Fall zu sein scheint.»
Mit prallvollem Rucksack in den Dienst Viele solcher Menschen waren zur Aussendungsfeier auf den Chrischona-Campus gekommen. Die Familien, Freunde und Wegbegleiter der tsc-Absolventen feierten mit ihnen gemeinsam den Abschluss des Bachelor-Studiums oder des tsc-Jahreskurses. In den Rückblicken auf die Studienzeit war Veränderung ein grosses Thema. So beginnt mancher Student, der ledig auf den ChrischonaCampus kam, seinen Dienst jetzt mit einer Familie. Andere probierten in ihrer Studienzeit verschiedene Bartmoden aus. Alle aber erhielten am tsc einen prallvollen Rucksack mit Wissen und Fähigkeiten und entwickelten sich in ihrer Persönlichkeit.
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«Ihr könnt einen Unterschied machen!»
Emotionaler Abschied
Dabei stellte der tsc-Dozent klar, dass die Absolventen einen herausfordernden Dienst antreten. Die harte Realität werde manche Hoffnung nach unten korrigieren. Ausserdem würden Zeiten kommen, wenn die künftigen Pastoren, Gemeindepädagogen oder Missionare alle Hoffnung fahren lassen. Dennoch gelte: «Es lässt sich etwas ändern, ihr könnt einen Unterschied machen!» Wichtig sei, es nicht alleine schaffen zu wollen. «Ihr braucht Menschen, welche die Hoffnung mit euch tragen», riet Dr. Loos den Absolventen.
Fast jeder der 31 tsc-Absolventen weiss zum Zeitpunkt der Aussendung schon, wie es weitergeht. Einige starten eine Stelle als Pastor, Gemeindepädagoge oder Jugendreferent. Andere folgen der Berufung in den Missionsdienst. Wieder andere gehen zurück in ihren gelernten Beruf und bringen sich als theologisch ausgebildete Mitarbeiter in ihre Gemeinden ein. Claudius Buser, tscDozent für Kirchengeschichte, brachte die Emotionen der anderen tsc-Studenten und tsc-Mitarbeiter zum Ausdruck: «Wir lassen euch ungern gehen, weil viele Freundschaften entstanden sind. Aber wir lassen euch gerne gehen, weil ihr an Orte und zu Menschen geht, die euch brauchen.» Hoffnung entsteht eben dort, wo Hoffnungsträger sie hintragen – vom Theologischen Seminar St. Chrischona in die Welt. //
CHRISCHONA
4/2016
Thema
Die tsc-Absolventen 2016 Studiengang Theologie: David Bach, Christine und Samuel Baumgartner, Micha Beutel, Tobias Bendig, Marco Gogg, Pascal Götz, Pascal Grossenbacher, Natalie Mack, Thomas Maag, Rudi Penzhorn, Matthias Rupp und Roland Staub.
Studiengang Gemeindepädagogik: Janine Götz, Karina Heiniger, Elke Peterson, Seraina Noemi Schnegg, Kerstin Suchalla und Miriam Zürcher.
Jahreskurs: Susanne Badertscher, Christine Böttle, Tabea Dietsche, Marion Dirr, Kerstin Jabs, Tabita und David Kasper, Tabea Leuenberger, Salome Näf, Christian Siegenthaler, Aaron Wilders und Daniel Zinsstag.
Die Absolventen des Studiengangs Theologie.
Das Studienjahr 2016/17 beginnt am 5. September 2016.
Die Absolventen des Studiengangs Gemeindepädagogik.
Die Absolventen des Jahreskurses 2015/16.
www.tsc.education
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Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) tsc-Jahreskurs
Die mit einem Lachen über den Campus gehen
Dafür gibt es im tsc-Jahreskurs die Bibelwerkstatt. Wie funktioniert sie? René: Ziel der Bibelwerkstatt ist es, mit Bibeltexten zu arbeiten und die grossen Linien der Bibel zu entdecken. Es geht also weniger darum, alles zu wissen, sondern mehr darum, die Bibel und ihre Botschaft zu verstehen. Lest ihr die Bibel nach dem tsc-Jahreskurs anders? Salome: Ja, ich fange an, die Bibel mehr zu erforschen. Ich lese Texte mehrmals oder schlage Stellen nach, auf die sich die Texte beziehen. David: Ich finde mich besser in der Bibel zurecht und habe besseres Handwerkszeug für die Bibellese zur Wie schnell ein Jahr vorbeigeht! Gegen Ende des tsc- Verfügung. Jahreskurses 2015/16 blicken die Teilnehmer Salome Näf (19) und David Kasper (27) auf besondere Momente zurück und berichten von Gottes Führung. Gemeinsam mit Dozent René Wälty (53) geben sie Einblicke in eine ganz besondere Gemeinschaft auf dem Chrischona-Campus, die sich an ihrem Lachen erkennen lässt.
Gab es ein besonderes Erlebnis, das ihr im tsc-Jahreskurs hattet? David: Als wir auf den Chrischona-Campus zogen, beobachtete mich ein Mitstudent beim Umzug. Er fragte sofort, ob er mir helfen kann. Gemeinsam bauten wir Möbel auf und räumten die Wohnung ein. Seine Frau füllte uns sogar den Kühlschrank mit Essen. Diese Bereitschaft, Zeit aneinander zu verschenken, hat mich MARKUS DÖRR beeindruckt. Chrischona-Panorama: Bibel, Auszeit, Weiterbil- Salome: Ein stiller Tag vor Weihnachten war für mich dung und Gemeinschaft sind die Markenzeichen des ein besonderes Erlebnis. Die Gespräche wurden sehr tsc-Jahreskurses. Was war der Jahreskurs 2015/16 persönlich. Da haben wir gemerkt, welch grosses Vertrauen bei den Jahreskurs-Teilnehmern vorhanden ist. für euch? David: Meine Frau Tabita und ich haben den tsc-Jah- René: Es ist eine Stärke des tsc-Jahreskurses, dass er reskurs gemeinsam absolviert. Wir wollten uns Zeit zu einer verschworenen Gemeinschaft werden kann. nehmen, die Bibel zu entdecken und Gott besser ken- Die Teilnehmer sind motiviert, einen gemeinsamen Weg unter die Füsse zu nehmen. So entwickelte die nenzulernen. Salome: Ich hatte ein schwieriges Jahr hinter mir Jahreskurs-Klasse 2015/16 eine grosse Bereitschaft, füreinander zu beten. und erlebte den tsc-Jahreskurs als Auszeit. René: Es war ein guter Jahrgang mit guter GemeinAuch im tsc-Jahreskurs versteht sich nicht jeder schaft. Das Herz ist vielfach aufgegangen. gleich gut miteinander, oder? Im Internet suchen Menschen öfter nach «Bibelschule David: Das stimmt. Hinzu kommt: Im tsc-Jahreskurs Australien» als nach «Bibelschule Chrischona». War- ist es schwer möglich, einander auszuweichen. Uns half es, andere Meinungen einfach mal stehen lassen um habt ihr euch für letzteres entschieden? David: Meine Frau und ich interessierten uns für eine zu können. Wichtig ist, dem Anderen nach dem GeBibelschule im Ausland, entschieden uns schliesslich spräch auf die Schulter zu klopfen und ihm zu sagen: aber bewusst für die Schweiz. Hauptgrund war die Wir sind trotzdem gemeinsam weiter unterwegs. Sprache. Wenn du tiefer die Bibel erkunden willst, ist Salome: Der Zusammenhalt war trotz unterschiedlies gut, wenn du das in deiner Muttersprache machen cher Persönlichkeiten sehr gut. Dieser Zusammenhalt macht für mich den tsc-Jahreskurs aus. kannst.
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CHRISCHONA
4/2016
Thema tsc erleben
ressierte Wochenende für Inte Herbst 2016
Also kam immer alles gut? David: Zum grössten Teil schon. Manche Spannungen konnten aber bis zum Schluss nicht völlig aufgelöst werden. Beispielsweise bei der Pünktlichkeit, die jeder ein wenig anders lebt. Darüber haben wir immer wieder in der Klassenstunde miteinander gesprochen. Individualität wird heutzutage gross geschrieben. Im tsc-Jahreskurs geht es jedoch viel um Gemeinschaft. Wie passt das zusammen? David: Für mich ist das kein Widerspruch, sondern gehört zusammen. Wenn du mit anderen unterwegs bist, entwickelst du deine Persönlichkeit. René: Gemeinschaft ist nach wie vor ein menschliches Grundbedürfnis. Bei allem Suchen nach Individualität ist daher der tsc-Jahreskurs eine grosse Chance, den Tank nach Gemeinschaft zu füllen. Zwischendrin ist es aber auch möglich, für sich zu sein.
6 14.–16. Oktober 201
en www.tsc.education/erleb jederzeit möglich Gratis Schnuppertage
David: Nach dem tsc-Jahreskurs ist mir viel stärker bewusst, in welcher christlichen Tradition ich stehe. Dadurch kann ich besser erkennen, was vor mir liegt.
Wie sieht euer Weg nach dem tsc-Jahreskurs aus? David: Tabita und ich werden in eine christliche Wohngemeinschaft nach Zollikofen in der Nähe von Bern ziehen, in ein Quartier mit vielen Ausländern. Dort wollen wir als Gemeinschaft unterwegs und gleichzeitig für unsere Mitmenschen da sein. Der tscJahreskurs ist bestimmt eine gute Grundlage dafür – Worauf habt ihr euch jeden Tag am meisten gefreut? wir erleben das als eine Führung Gottes. René: Ich habe mich immer auf die Jahreskurs-Klasse Salome: Auch ich habe im tsc-Jahreskurs die Fühgefreut. Mein Herz schlägt dafür, mit Menschen un- rung Gottes erlebt. Vorher wusste ich nicht genau, terwegs zu sein – in der Gemeinde als Pastor und im wohin mein Weg führt. Im tsc-Jahreskurs ist mir klar geworden, dass ich weiter auf Chrischona studieren tsc-Jahreskurs als Dozent. Salome: Das ging mir genauso. Der Unterricht in der will. Ich habe mich für das Bachelor-Studium TheoloJahreskurs-Klasse hat mir besonders gut gefallen, weil gie & Pädagogik beworben. wir immer Fragen stellen konnten und es viele Diskussionen gab. Manchmal diskutierten wir die ganze Un- Warum würdet ihr den tsc-Jahreskurs weiterempfehlen? terrichtsstunde. David: Ich habe auch die theologischen Fächer mit den Salome: Weil man wirklich über die Bibel diskutieren Bachelor-Studenten sehr genossen. Zum Beispiel im und ein Auszeitjahr geniessen kann. Fach Dogmatik, wo wir den spannenden Fragen nach- David: Weil der tsc-Jahreskurs ein Blick über den Tellerrand ist. Du erfährst mehr darüber, wer Gott ist und gegangen sind, was und warum wir glauben. auch wer du selbst bist. Was unterscheidet Studenten im tsc-Jahreskurs von René: Der tsc-Jahreskurs ist eine geschenkte Zeit für den eigenen Glauben. Du kannst Gott erleben und viel Studenten in den tsc-Bachelor-Studiengängen? David: Jemand hat es mal so formuliert: Die Jahres- lernen. Das solltest du dir gönnen. kurs-Studenten sind die Studenten, die mit einem Lachen über den Campus gehen (alle lachen). Da ist schon Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen etwas dran. Es liegt daran, dass wir es entspannter euch Gottes Segen. // angehen können. Wir haben keinen Prüfungsdruck und können das vertiefen, wo der Heilige Geist gerade mit Markus Dörr ist Online-Redakteur bei Chrischona International. uns dran ist. Was habt ihr durch den tsc-Jahreskurs über euch selbst gelernt? Salome: Ich habe viel über mich gelernt und viel Selbstbewusstsein gewonnen. Ich kann jetzt besser auf Menschen zugehen und ansprechen, wenn mich etwas stört. Ich habe auch Geistesgaben entdeckt und mich darin ausprobieren können.
Im Jahreskurs wird das Theologische Seminar St. Chrischona zur Bibelschule, aber auch zum Ort für Auszeit, Weiterbildung und Gemeinschaft. Der nächste Jahreskurs startet am 5. September 2016.
www.tsc.education/jahreskurs
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Jugend CREA! Jugendmeeting 2016
Freestyle für Gottes Reich
Freestyle – Das CREA! Meeting vom 17.-19. Juni 2016 auf St. Chrischona begeisterte mit einer geballten Ladung Kreativität. Die über 1800 Teilnehmer wurden mitgerissen von einem bunten Mix aus Tanz, Musik, Akrobatik und Gesang – alles nach dem Motto «Freestyle: echt und leidenschaftlich». Manuel Schmid – Pastor des ICF Basel und Absolvent 2004 des Theologischen Seminars St. Chrischona – ermutigte die Jugendlichen zu einem «Freestyle-Lebensstil», in dem unser Glaube durch Echtheit und Leidenschaft zum Zeugnis für andere wird. JOSIAS BURGHERR
Mit Tanz, kreativen Workshops, Poetry Slam, spontanen Jamsessions oder Einlagen der Freerunner zog sich Freestyle durch das diesjährige CREA! Meeting. Es bot zahlreichen Künstlern eine Bühne: unter anderem «Snowfinch», den Gewinnern des letztjährigen CREA! Awards, «Hillsong Young&Free London» und «October Light». Der Missionsparcours griff das aktuelle Flüchtlingsgeschehen auf. Die Herausforderung dabei: Die Teilnehmer sollten in das fiktive Land Genovien reisen – als Flüchtling, Missionar, Tourist oder Geschäftsperson. Das stellte die Jugendlichen vor verschiedene Herausforderungen, denn sie hatten mit Ungerechtigkeit, Korruption, Wehrlosigkeit und Willkür zu kämpfen. Innert Kürze war der Parcours ausgebucht und brachte viele der Jugendlichen zum Nachdenken. Gott sendet uns als Geliebte Das Herzstück des CREA! waren die Plenarveranstaltungen. Die Worte von Manuel Schmid regten an, selbst zu Freestylern zu werden: Jesus hat seine revolutionäre 10
CHRISCHONA
4/2016
Bewegung mit einem Haufen unvollkommener und zweifelnder Menschen begonnen und mit ihnen sein Reich gebaut. Das ist bis heute so. Denn gerade die Zweifel, Kämpfe und Baustellen in unserem Leben können etwas von dem Gott zeigen, der uns bedingungslos liebt. Es ist bedeutsam, dass wir die Liebe Gottes zu den Menschen bringen. Nicht aufgesetzt, sondern echt und leidenschaftlich. Wenn wir es nicht tun, fehlt dieser Generation etwas Entscheidendes. Antrieb dafür soll nicht das schlechte Gewissen sein, sondern immer wieder die Begegnung mit der Liebe Gottes. Und wo immer wir nun hingehen, bringen wir ein Stück vom Reich Gottes mit. Was ist danach? Freestyle wäre nicht Freestyle, würde er nicht nach dem CREA! weitergehen. Mit crea!@home können sich die CREA!-Teilnehmer nach dem Event alleine und in Gruppen den GlaubensFreestyle weiter aneignen. Neben den bereits hinter uns liegenden Stille ZeitWochen nehmen nun sechs Kleingruppeneinheiten die CREA!-Themen nochmals auf. Jede Einheit ergänzt ein Clip, der mit Manuel Schmid direkt am CREA! gefilmt wurde. Ein Heft gibt den Gruppenleitern Anleitungen und Ideen, wie sie gut durch die Themen führen können. Auf der Homepage www.creahome.ch unter «crea!@home 2016» kann dieses als PDF heruntergeladen oder bestellt werden.
CREA! 2017: Platz für mehr Teilnehmer Für 2017 haben die Verantwortlichen Grosses vor: Nachdem bisher das CREA! nicht viel mehr als 1800 Teilnehmer fassen konnte, wird für 2017 ein deutliches Wachstum angestrebt. Mit zwei parallel stattfindenden Plenarveranstaltungen und einem verbesserten Raumkonzept wird das CREA! in Zukunft Platz für 2500 Teilnehmer haben. // Josias Burgherr ist CREA!-Leiter und Leiter Jugend Chrischona Schweiz. Das CREA! steht für «Message + Music + Meeting». Veranstalter sind Jugend Chrischona Schweiz, FEGjugend.ch und VFMG sowie neu der Bibellesebund Schweiz. Insgesamt 400 meist ehrenamtliche Mitarbeiter ermöglichen jedes Jahr den Event. Bilder und Clips zum CREA! gibt es unter www.creameeting.ch. Das nächste CREA! Meeting findet vom 16.–18. Juni 2017 statt.
«Begegnet dem Herrn mit Ehrfurcht, alle, die ihr zu IHM gehört. Denn wer IHN ernst nimmt, der muss keinen Mangel leiden.» Psalm 34,10 c- Jahreskurs Dozent im ts René Wälty, a- Gemeinde der Chr ischon z und Pa stor in in der Schwei Känerkinden
Begegne dem Herrn mit Ehrfurcht!
Und genauso macht es Gott. Gerade weil er David so sehr liebt, gibt er ihm die Zeit des Wartens, die schlussendlich vor allem zu einer Reifezeit von Davids Charakter wurde. 20 Jahre Verfolgung durch den «alten» König und seine Vasallen. 20 Jahre kein wirkliches Zuhause, 20 Jahre Unsicherheit, ob denn der Ruf Gottes Wirklichkeit ist oder nur ein Wunschdenken, 20 Jahre Zweifel an sich und an Gott. Ich kenne dieses Gefühl des Wartens auch in meinem Leben sehr gut. Zu wissen, dass Gott mich für eine Aufgabe «berufen» hat und dann zu warten, bis der Moment eintrifft, in der diese Berufung zur Wirklichkeit wird, zu einem Fest der Freude, des Herzklopfens; wenn endlich geschieht, was Gott schon lange verheissen und man so sehr ersehnt hat. In diese Zeit des Wartens hinein betet David diesen Psalm 34. Abimelech hat ihn gerade als Wahnsinnigen aus der Stadt gejagt; er ist an einem der vielen Tiefpunkte seines Lebens angekommen, alleingelassen und verjagt und dann betet er diesen Psalm. Und in der Mitte seines Gebets fordert er uns noch heraus: Begegnet dem Herrn mit Ehrfurcht!
Wie kann ich dem Herrn in Ehrfurcht begegnen, wenn er nicht da ist, wenn er nicht spürbar ist, wenn es nicht vorwärtsgeht und sich die Träume Gottes nicht erfüllen? David zeigt es uns: 1.) Egal wo ich stehe, egal, wie ich mich fühle, die Anbetung Gottes stellt mich wieder in seine Gegenwart (Psalm 34,2). Der Blick nach oben, macht mir Mut für den nächsten Schritt. Der Blick nach unten, auf meine eigene Situation, macht mir eher Angst und lässt mich blockiert stehen. 2.) David fordert mich heraus: Probiere es aus und erlebe selbst, wie gut der Herr ist (Psalm 34,9). David schreit in seiner Not zu Gott und Gott hört ihn und reagiert. David fordert Schutz und Bewahrung und Gott beschützt und bewahrt ihn. David weiss, dass Schmerz und Leid zur Realität des Lebens gehören, aber auch, dass Gott ihn aus diesem Schmerz heraus befreien wird. Begegne dem Herrn mit Ehrfurcht heisst: Gib Gott die Ehre, die ihm gehört; erwarte alles von Gott, auch wenn die Situation anders zu sein scheint; bekomme von Gott alles, was nötig ist! Darum: Begegne dem Herrn mit Ehrfurcht!
© Butterfly – Rebekka Guedes
David, der für uns grosse König Israels, wurde bereits mit 17 jungen Jahren als zukünftiger König von Gott herausgerufen und gesalbt. Und dann? Von Gott alleingelassen? Von Gott berufen und dann 20 Jahre lang darauf warten, dass diese Berufung Wirklichkeit wird? Was für eine unmögliche Herausforderung! Was für eine Anmassung von Gott! So geht man doch nicht mit Menschen um, die man liebt!
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Auch in China baut Jesus Christus seine Gemeinde 154 Tage brauchte Hudson Taylor vor 150 Jahren, um sie wieder restauriert und in bestem Zustand – aber unvon London nach Shanghai zu reisen. Gerade mal zehn gebraucht. Es finden nie Gottesdienste darin statt. GrünStunden brauchte Chrischona-Direktor René Winkler de werden uns keine genannt. Dabei hätten mehr als im Mai 2016. Mit elf Deutschen nahm er teil an einer 1500 Gottesdienstbesucher darin Platz. Wir singen fünf von OMF Deutschland organisierten China-Reise – auf Strophen von «Grosser Gott, wir loben dich» und denken den Spuren von Hudson Taylor, dem Gründer der Chi- dabei, dass hier doch wieder Gottesdienste stattfinden na-Inland-Mission (heute: OMF). Hier schildert er eini- könnten. Der offizielle Vertreter der Drei-Selbst-Kirche freut sich an unserem Lied. Wir hoffen, dass er bald noch ge seiner Reiseerlebnisse.
viel mehr Grund zur Freude hat. RENÉ WINKLER
10. Mai. Wir fahren mit dem Zug nach Zhenjiang, 8. Mai. Unsere Reise beginnt in der 24-Millionen- eine Stunde nordwestlich von Shanghai. Von diesem Einwohner-Metropole Shanghai. Mein erster Gottes- Ort aus hat Hudson Taylor im 19. Jahrhundert viele seiner dienst in einer Drei-Selbst-Kirche – der offiziell registrier- Aktivitäten entwickelt. Seine Wirkung in China ist enorm. ten Kirche in China. Wir sind um 8.45 Uhr da, um noch Noch heute hört man überall, wie dankbar die Christen Platz zu finden. Es wird schon kräftig gesungen. Gesänge für Hudson Taylor und die vielen Missionare sind, die mit mit klassischen englischen Melodien. Um 9 Uhr der Glockenschlag. Sehr liturgisch: Gebet mit Antworten der Gemeinde. Wechsellesung Psalm 103. Kräftiger Gemeindegesang! Eine Pastorin predigt über Exodus 2,1-10. Der Übersetzer ist schwierig zu verstehen. Nach Aussagen von Eckehard Scharfschwert, der 18 Jahre als Arzt in China lebte und einer unserer Reiseleiter ist, war es eine sehr gute Predigt, die nicht mit den Parteilinien konform war. Insbesondere die Aufforderung, den Kindern den Glauben weiterzugeben, sei mutig gewesen. Rechts oben: Beeindruckende Skyline von Shanghai. Rechts Mitte: Die She-Shan-Kathedrale in Shanghai. Unten: Gottesdienst in einer Drei-SelbstKirche – der offiziell registrierten Kirche in China – in Shanghai.
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CHRISCHONA
Am Tag danach treffen wir einen offiziellen Vertreter der Drei-Selbst-Kirche. Laut offizieller Statistik gibt es 35 Millionen Christen in China (getaufte Protestanten; andere Christen werden nicht gezählt, auch die Katholiken nicht), 60’000 registrierte Kirchen und 22 Seminare für Pastoren. Es gibt nur etwa 15’000 Pastoren und deshalb und nach ihm das Evangelium nach China gebracht haviele Ehrenamtliche, die die Kirche verantwortlich mitge- ben. Darunter in den 1870er Jahren auch erste Missionastalten. Dem Umgang mit der Bibel re von Chrischona. 1897 entstand der «Chrischona-Zweig wird hohes Gewicht beigemessen. der China Inland Mission», der 1953 in der Überseeischen Bibelstunden werden sehr gut be- Missions-Gemeinschaft (ÜMG/OMF) aufging. sucht. Entsprechend werden in China auch sehr viele Bibeln gedruckt. 12. Mai. Wir fliegen in die Provinz Shanxi. Dort war im Die Liturgie im Gottesdienst ist in al- 19. Jahrhundert die feindliche Ablehnung gegenüber Mislen Drei-Selbst-Kirchen sehr ver- sionaren sehr stark. Eine Hungersnot taute diese Haltung gleichbar. In China gibt es keine auf. Missionare boten ihre Hilfe an und bauten in Taiyuan Denominationen innerhalb des Pro- das erste Krankenhaus – mit Geld der Regierung. Während des Boxeraufstandes von 1899-1901 haben hier sehr testantismus. viele Missionarsfamilien grosses Leid erfahren oder gar Wir besichtigen die She-Shan-Kathe- das Leben verloren. Ausgelöst unter anderem durch eine drale. Sie ist riesig. Zu Maos Zeiten weitere Hungersnot, wurde alle Schuld für die Probleme wurde sie als Kino benutzt. Jetzt ist den Ausländern in die Schuhe geschoben. Sie wurden als schutzlos erklärt und gezielt verfolgt.
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Wir besuchen eine Hauskirche, die erst seit einem Jahr besteht. Sie wird von einem Ehepaar geleitet. Die Hauskirche trifft sich in einer sehr einfachen Wohnung. Sie freuen sich sehr, mit uns diese Zeit zu verbringen. Wir auch! Die chinesischen Geschwister und wir singen je einige Lieder. Eckehard hält eine Predigt (vermute ich wenigstens, verstehe aber wie immer kein Wort). Dann
folgt eine Fragerunde. Eine Frau fragt, wie man seine Kinder im Glauben erziehen kann. Das dauert. Nicht die Frage, aber die Antworten. Dann beten je zwei füreinander – eine Person der Hauskirche mit jemandem von uns. Alle gleichzeitig. Dann das «Unser Vater», chinesisch und deutsch. Eine herzliche Verabschiedung. Und Smartphones zum Fotografieren – wie überhaupt und immer. Eckehard verrät uns, dass er zum ersten Mal in einer Hauskirche gewesen sei. Das sollte man als Ausländer auch nicht tun, wenn man länger im Land bleiben will. Er selbst kehrt nach 18 Jahren in China bald nach Deutschland zurück. Wir hoffen, dass die Gemeinde keine Schwierigkeiten bekommt. Ben, unser chinesischer Reiseleiter, schätzt die Gefahr gering ein, dass es Probleme geben könnte. Die Verantwortlichen der Hausgemeinde hatten auch keine Angst.
In China, sagt Eckehard, gebe es heute keine Christenverfolgung. Christen können ihren Glauben in der Regel frei ausleben, so dass andere Menschen zum Glauben kommen und die Gemeinden und Kirchen wachsen. Sicher gebe es da und dort Überwachung, Schikanen und auch Schliessungen von Kirchen. Verfolgung im engen Sinn sei das aber nicht. Nur einige wenige Pastoren seien im Gefängnis und auch nicht alle wegen ihres Glaubens. Es sei eigentlich viel einfacher, in China über Gott zu reden, als in Deutschland.
mussten, ist seine Gemeinde in China gewachsen. In einer Hausgemeinde erzählten sie von der Armut, in der sie lebten, von der Verfolgung und den vielen Wundern, die durch charismatisch begabte Menschen geschahen. Auch zeigten sie uns die einzige dicke Bibel, die sie durch die Kulturrevolution gerettet haben. Und diese Gemeinde lebt! Und viele andere und tausende Neue auch.
Am Abend erzählt uns Ben, dass das Treffen bei den Mitgliedern der Hausgemeinde grossen Eindruck hinterlassen wird. Sie haben kaum je Kontakt mit Ausländern gehabt. Miteinander zu essen, den gemeinsamen Gott mit Liedern in verschiedenen Sprachen anzubeten, füreinander In den folgenden Tagen reisen wir weiter und treffen zu beten und einChristen, die sich ander sogar zu «Hier in China wird mir in der Gefängnisumarmen, sei in noch mehr bewusst, arbeit oder unter China sehr ungeStudenten engawöhnlich. Chinewie unabhängig gieren. Wir erfahsen sind eigentvon menschlicher ren, wie schwer lich sehr distanStärke Jesus seine es ist, das Volk ziert, was WertGemeinde baut.» der Tibeter mit schätzung angeht. dem christlichen Sobald Kinder aus der Kleinkindphase raus sind, zeigen Glauben zu erreichen. In Xining hatihnen ihre Eltern Wertschätzung fast ten wir auch einen «muslimischer nur noch für (schulische) Leistungen. Tag». Wir erlebten, wie vielfältig Auch Erwachsene zeigen kaum Nähe. China ist. Ein Ausdruck der Wertschätzung sei, sagt Ben, wenn wir gemeinsam mit 20. Mai. «Was braucht China?», ihnen ein Foto machen. Jetzt sehe fragt uns Ben gegen Ende der Reiich die Gruppenfoto-Übungen und se. Die Chinesen brauchen Jesus, die Selfies, die sie mit uns machen den Vater und den Heiligen Geist. Klar. Sie sind so exklusiv auf Leistung wollen, mit anderen Augen. (unter unsäglicher Verdichtung des 15. Mai. Pfingsten, der Geburts- Lebens) und Reichtum getrimmt, tag der Gemeinde. Hier in China dass sie logischerweise im «Knechtwird mir noch mehr bewusst, wie Modus» und nicht im «Kind-Modus» unabhängig von menschlicher Stärke Jesus seine Gemeinde baut. Obwohl alle Missionare 1951 aus dem Land
Oben: Begegnung und Essen in der Drei-Selbst-Kirche in Yangzhou. Links: Besuch des Hauses, das ChinaMissionar Hudson Taylor im 19. Jahrhundert als Hauptquartier diente.
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«Ben fragt unseren Busfahrer, ob er an Gott glaube. Dieser verneint und sagt, dass sein Tag so ausgefüllt sei durch die Arbeit, dass er keine Zeit habe, sich mit Gott zu beschäftigen.»
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ausgefüllt sei durch die Arbeit, dass er keine Zeit habe, sich mit Gott zu beschäftigen. Das ist eine geradezu typische Antwort. China ist eine Stressgesellschaft. Die chinesischen Christen fragen sich auch, was China braucht. Und auch, was die Welt braucht. Es war deutlich zu erkennen, dass sie sich aufmachen, ihre Mitverantwortung für den Missionsauftrag wahrzunehmen. Die chinesische Kirche wird mehr und mehr zur sendenden Kirche. Oben: Begegnung mit Muslimen in Xining.
leben, wozu auch sie berufen sind. Schönheit zu sehen und zu geniessen, das müssten sie auch lernen, und Beziehungen auf einer emotionalen Ebene zu leben. Schlussendlich brauchen sie einen tieferen Sinn für ihr Leben, der über das Leben hier hinausgeht. Ben fragt unseren Busfahrer, ob er an Gott glaube. Dieser verneint und sagt, dass sein Tag so
22. Mai, Flug Shanghai-Frankfurt. Zwei eindrückliche Wochen gehen zu Ende. Toll, dass ich die Möglichkeit hatte, auf dieser Reise dabei zu sein. Vor 150 Jahren hätte ich bei optimalen Bedingungen etwa ein Jahr investieren müssen für dieselbe Route. Jetzt reichten 17 Tage. Mit Sicherheit habe ich viele Eindrücke in meiner Sammlung, aber noch wenige davon wirklich kapiert. Aber ich freue mich, die chinesischen Geschwister vor dem Thron Gottes wiederzusehen … und zu verstehen. //
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opendoorsCH 15
St. Chrischona tsc-Absolvent Rudi Penzhorn will zurück nach Südafrika
Warum haben 96 Prozent der ESSA-Pastoren am tsc studiert? 2. Strukturelle Verbindung Die Pilgermission St. Chrischona hat 1966 auf die Bitte der Deutschsprachigen in Südafrika mit Lothar Buchhorn den ersten Missionar und Prediger zu ihnen gesendet. Daraus entstand die ESSA, sie ist heute dem Chrischona Gemeinschaftswerk Deutschland (CGW) angegliedert. «Wenn ESSA und CGW auf der Suche nach neuen Pastoren sind, ist die Chance gross, dass sie zuerst unter tsc-Absolventen suchen», berichtet Rudi. 3. Hohe tsc-Studienqualität Bibeltreu, konservativ, mit einer fundierten theologischen Ausbildung – so beschreibt Rudi das Bild der ESSA-Mitglieder vom tsc. Er findet: «Das tsc steht für die Leidenschaft, ernsthaft mit dem Wort Gottes umzugehen, und dafür, eine gute Grundlage für den Dienst zu legen.» Beides hat er selbst während seiner Studienzeit auf St. Chrischona erlebt. Besonders begeistert haben ihn die tsc-Dozenten, die ihm ihre ganz besondere Liebe zu Gott und zur Bibel vermittelt haben. Ausserdem schätzt Rudi die Vielfalt der tsc-Community. Als bereichernd hat er die unterschiedliche Herkunft der tsc-Studenten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich oder dem Südlichen Afrika empfunden. Rudi selbst konnte etwas von der südafrikanischen Lebensfreude einbringen.
22 von 23 Pastoren in 50 Jahren Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA) haben am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) studiert. Das sind rund 96 Prozent. Auch der 30-jährige Rudi Penzhorn aus Pretoria will nach dem Abschluss des BachelorStudiums Theologie am tsc als Pastor zurück ins Südliche Afrika. Fünf Gründe, warum ESSA und tsc so gut zusammenpassen. MARKUS DÖRR
1. Chrischona-Identität Die Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Afrika haben eine Chrischona-Identität. Rudi erklärt: «Wir sind Teil von Chrischona, wir sind die Chrischona-Gemeinden in Südafrika und Namibia.» Darum war auch für ihn klar, dass für die theologische Ausbildung das tsc an erster Stelle steht. 2005 absolvierte er die Kurzbibelschule, ab 2010 folgte das Theologiestudium.
4. Bereitschaft zur Veränderung Das tsc passt die theologische Ausbildung immer wieder neuen Herausforderungen an. Heute stehen beispielsweise Fächer wie «Christlicher Glaube im post-christlichen Kontext» und «Interkulturelle Theologie» auf dem Stundenplan. Das macht auch die ESSA in der Gemeindearbeit. Rudi findet das wichtig und wünscht sich Mut zur Zweisprachigkeit: «Wir müssen in Südafrika Wege finden, den Mitgliedern ein Zuhause zu bieten, deren Herzenssprache Deutsch ist, und gleichzeitig Englischsprachige ansprechen.» 5. Chrischona-Auftrag Jesus erleben – Menschen fördern – dem Nächsten dienen. Das ist der Auftrag von Chrischona International, zu dem tsc und ESSA gehören. Das tsc bildet Menschen aus, damit sie unter anderem in den ESSA-Gemeinden dienen können. Die ESSA-Gemeinden sind Heimat für Deutschsprachige im Südlichen Afrika. Damit die Menschen im Südlichen Afrika Jesus erleben, haben sich tsc und ESSA in den letzten 50 Jahren gut ergänzt. Eine segensreiche und befruchtende Beziehung ist entstanden, zu der auch Rudi gehört. Er ist überzeugt: «Unser Auftrag ist noch nicht erledigt.» // Markus Dörr ist Online-Redakteur von Chrischona International.
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CHRISCHONA
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St. Chrischona Finanzen
Der sorgenvolle und der staunende Blick
SPENDENZIEL 31. DEZEMBER 2016
3,9 Mio. CHF
Sorgen Der Blick auf den aktuellen Spendenstand per Ende Juni für Chrischona International macht uns Sorgen: Das erhoffte Spendenziel von 1,6 Millionen Schweizer Franken ist klar verfehlt. Im ersten Halbjahr 2016 wurden insgesamt 1,13 Millionen Schweizer Franken gespendet. Das ist nicht einfach nur das bekannte Spendenloch im Sommer, das ist ein grösserer Rückstand. Wir fragen uns: Wird Chrischona International bis Jahresende 3,9 Millionen Schweizer Franken an Spenden erhalten?
ZIEL 30. JUNI 2016
1,69 Mio. CHF
STAND 30. JUNI 2016
Erstaunt Gleichzeitig bringt uns der Blick auf die Wirkung der eingegangenen Spenden immer wieder neu ins Staunen. Zum Beispiel, wenn wir das Gespräch mit den Jahreskurslern in diesem Chrischona-Panorama lesen (Seite 8). Salome Näf und David Kasper haben im vergangenen Jahr am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) Gottes Führung erlebt. Beide sehen nun klarer, wohin ihre Wege führen, haben sich selbst und Jesus besser kennengelernt, ihre Gaben weiterentwickelt. Sie sind nur zwei von 31 Absolventen, die wir 2016 am tsc aussenden konnten und die sich jetzt unter anderem in Gemeinden und in der Mission engagieren – in der Schweiz, in Deutschland oder im Südlichen Afrika.
1,13 Mio. CHF
Damit unsere Chrischona-Publikationen erscheinen oder inspirierende Chrischona-Veranstaltungen stattfinden können.
Erneuert Erneuern kann unsere Hoffnung auf die nötige Versorgung nur einer: Jesus Christus. Der Herr unseres Lebens und unseres Werks. Er hat uns einen Auftrag gegeben: Jesus erleben – Menschen fördern – dem Nächsten dienen. Wer diese sieben Wörter bei der Suchmaschine Google eingibt, erhält viele Chrischona-Suchergebnisse. Wir wollen aber viel mehr: Wir wollen, dass jeder mit diesem Auftrag in Verbindung gebracht wird, der sich mit Chrischona identifiziert. Das fördern wir durch unseren Dienst und unsere Aktivitäten. Das steckt hinter unserem sorgenvollen und staunenden Blick.
Nächste Schritte
tsc-Abschlussfeier 2016: Absolventen zeigen, wohin ihr Weg nach tsc-Studium führt.
Teilen Sie unsere Sicht? Dann tun Sie das, was wir auch tun. Vertrauen Sie weiter auf Jesus Christus. Beten Sie mit uns um Weisheit und um finanzielle Hilfe für Chrischona International. Und benutzen Sie gerne auch den Einzahlungsschein für eine Spende. Das sind Schritte, die konkret helfen. Herzlichen Dank für Ihren Blick für Chrischona International und unseren Auftrag.
Fokussiert Beide Blicke gehören zusammen: Der sorgenvolle und der staunende Blick. Die Zahlen für sich sagen noch nicht alles aus, es geht um ihre Auswirkung. Andererseits braucht es das Geld. Zum Beispiel, damit wir das neue tscBachelor-Studium Theologie & Musik aufbauen können.
Roland Krähenbühl Leiter Marketing & Kommunikation von Chrischona International
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50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA)
Gottes Segensspuren in Südafrika und Namibia NAMIBIA Evangelische Stadtmission Windhoek gegründet 1977 durchschnittlich 133 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: Markus & Rahel Obländer, Johanna Schwarz www.stadtmission.org.za/windhoek
Windhoek Swakopmund
Evangelische Stadtmission Swakopmund gegründet 2008 durchschnittlich 83 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: Matthias & Natalie Flaßkamp www.stadtmission.org.za/swakopmund
Pretoria Vanderbijlpark
SÜDAFRIK A
Kap
Evangelische Stadtmission Johannesburg gegründet 1970 durchschnittlich 90 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: Dirk & Ulrike Franzmann www.stadtmission.org.za/johannesburg Evangelische Stadtmission Pretoria gegründet 1983 durchschnittlich 64 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: Martin & Heike Stobwasser www.stadtmission.org.za/pretoria
1959 Auf einer Freizeit einer englischen Brüdergemeinde beschliessen vier deutsche Familien, einen deutschsprachigen Bibelkreis in Johannesburg anzufangen.
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Johannesburg
1960
Evangelische Stadtmission am Kap gegründet 1974 (Kapstadt) und 1994 (Tygerberg) durchschnittlich 88 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: Heinrich & Franziska Weidmann, Harald & Elizabeth Wenzel www.stadtmission.org.za/kap Evangelische Stadtmission Vanderbijlpark gegründet 1987 durchschnittlich 43 Gottesdienstbesucher Hauptamtliche: zurzeit vakant www.stadtmission.org.za/vanderbijlpark 1970 Johannes und Hanni Trauernicht gründen in Johannesburg die erste Stadtmission in Südafrika. 1974 kommt die Stadtmission Kapstadt dazu.
1966 Lother Buchhorn kommt als erster Chrischona-Missionar nach Südafrika.
1960er Jahre Viele junge Deutsche, Schweizer und Österreicher wandern nach Südafrika aus. Zwei Frauen aus dem Bibelkreis richten an verschiedene deutsche Missionsund Gemeinschaftswerke die Bitte, einen Missionar für die vielen Deutschsprechenden zu entsenden. Es gab nur Absagen. Schliesslich schrieben sie an die Pilgermission St. Chrischona – dort erkannte man darin einen Ruf Gottes.
1968 Inspektor Erich Frische besucht Südafrika, um einen Brüderrat der «Chrischona Mission im südlichen Afrika» zu bilden.
1970
Als Mareile Wortmann vor 50 Jahren einen Brief an die Pilgermission St. Chrischona schickte, ahnte keiner, welch weitverzweigte Gemeindearbeit dadurch auf der südlichen Halbkugel entstehen würde. Mareile Wortmann, Tochter des bekannten Pastors und Evangelisten Ernst Modersohn (1870-1948), verschlug es auf abenteuerliche Weise nach Südafrika. Die Zehntausenden von Deutschsprechenden, von den Kirchen so gut wie nicht erreicht, liessen ihr keine Ruhe. Deshalb schrieb sie 1966 an den Chrischona-Direktor und bat um die Aussendung eines Missionars. Noch im selben Jahr wurde Lothar Buchhorn als erster Missionar ausgesandt – das sollte die Geburtsstunde der Evangelischen Stadtmission im Südlichen Afrika werden.
schieht in einem multikulturellen Umfeld, in dem Deutsch nur eine Sprache und Kultur unter vielen ist. Das führt dazu, dass sich die Menschen eher ansprechen lassen als in Europa. An manchen Orten gibt es missionarische Möglichkeiten, von denen viele in Europa nur MARTIN FRISCHE träumen: Andachten im nationalen Rundfunk, in der Kaum einer der Immigranten hätte sich zu einem Gottes- Tageszeitung, in Schulen und sogar bei den Sitzungen der dienst oder einer Bibelstunde einladen lassen. Doch auf Stadtverwaltung. Wildsafaries nach Botswana, zu Wanderungen in den Drakensbergen oder Camps an den traumhaften Strän- Staunend sehen wir Gottes Segensspuren im Leben unden Südafrikas kamen sie gerne mit. Abends beim Lager- zähliger Menschen. Viele, die heute in aller Welt verstreut feuer wurde über den Glauben an Jesus Christus gespro- leben, fanden in den Stadtmissionen nicht nur Jesus als chen und für viele wurden diese Fahrten und Camps zum ihren Heiland und HERRN, sondern auch ihren Ehepartner. Viele gaben ihren Beruf auf und wurden Missionar, Wendepunkt ihres Lebens. Pastor oder Gemeindediakon und viele andere sind engaBald kamen regelmässige Veranstaltungen dazu: Offene gierte Mitarbeiter in ihrer Gemeinde. // Abende, Teenagerkreis, Bibelstunden, Gesprächskreis für junge Erwachsene. Die erste Stadtmission in Südafri- >> Geschichten von Menschen aus den Stadtmissionen im ka entstand in Johannesburg, darauf folgten Kap- Südlichen Afrika lesen Sie auf den folgenden Seiten. stadt, Pretoria, Vanderbijlpark und Tygerberg. Auch im benachbarten Namibia kam es zu Gemeindegründungen in Windhoek und in Swakopmund. Aus einer missionarischen Pionierarbeit entstanden so in diesen 50 Jahren christliche Gemeinden. Martin Frische war bis zu seiner Pensionierung im April 2016 Pastor der Stadtmission Swakopmund Vieles ist ähnlich wie in Europa: Es in Namibia. gibt Gottesdienste, Kindergottesdienste, Bibelstunden, Jugendkreiwww.stadtmission.co.za se, Seniorenarbeit, Konfirmandenunterricht, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. Und doch gibt es Unterschiede: Die Arbeit ge-
1980 1977 Evangelisationsreisen nach Namibia führen zur Gründung einer Stadtmission in Windhoek, Namibia.
1983–1994 Weitere Stadtmissionen kommen in Südafrika hinzu: 1983 Pretoria, 1987 Vanderbijlpark, 1994 Tygerberg
2008 Jüngste Stadtmission ist Swakopmund, Namibia
2008
2010 2010 Kapstadt, Tygerberg und Somerset West werden zusammengefasst zur Stadtmission am Kap.
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Nam
50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA) GESCHICHTEN AUS NAMIBIA
Windhoek Stadtmission ist zur Heimat geworden Oliver von Seydlitz (20), zurzeit Praktikant beim ECJA, der Kinder- und Jugendarbeit des Chrischona Gemeinschaftswerks Deutschland (CGW)
In der Stadtmission Windhoek habe ich früh gelernt, dass auf den lebendigen Glauben Taten folgen. In der Gemeinde hatte ich die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen mitzuarbeiten und dabei Gottes Liebe weiterzugeben, aber auch selbst im Glauben zu wachsen. Dadurch hat sich ein Gefühl in mir immer stärker bestätigt: dass ich in den hauptamtlichen Dienst für den Herrn berufen bin. Vielleicht einer der wichtigsten Aspekte des Gemeindelebens waren für mich die Gespräche nach dem Gottesdienst. Dort habe ich viel Rat erhalten, vor allem auf Fragen wie «Ist ein weltliches Studium vor dem Theologiestudium sinnvoll oder blosse Zeitverschwendung?». Die Offenheit für solche Gespräche und das ehrliche Interesse am Einzelnen haben die Stadtmission Windhoek für mich zu einer Heimat werden lassen.
Oliver von Seydlitz präsentiert stolz die Flagge seiner Heimat: Namibia.
Gottesdienst in der Evangelischen Stadtmission Swakopmund.
Swakopmund «Richtige Medizin» zur rechten Zeit Hein Daiber (57), Schulleiter der Privatschule Swakopmund, Vorsitzender der Gemeindeleitung Swakopmund, verheiratet, Vater von zwei Kindern Johannes Trauernicht hatte schon vor seinem Ruhestand den Gedanken, eine Stadtmission in Swakopmund zu gründen. Im Ruhestand zog es ihn mit seiner Frau Hanni nach Swakopmund. Sogleich erreichten sie viele Anfragen, ob sie nicht eine Gemeinde gründen würden. Nach langer Zeit des Gebets bekam er den inneren Frieden, dass es nun Zeit für eine Gemeindegründung war. Vielleicht überzeugte Gott ihn dadurch, dass sein Gottesdienst an Heiligabend 2006 von etwa 240 Menschen besucht wurde. Dank grosszügiger finanzieller Hilfe unserer Schwestergemeinde in Windhoek und von Einzelpersonen konnte die Gemeindearbeit in Swakopmund beginnen. 20
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Der Anfang ging noch recht langsam, bis wir ein eigenes Grundstück und Gebäude hatten. Mit Michael Rust bekamen wir einen Pastor und viele Leute kamen zur Gemeinde dazu. Aber schon bald ging die Gemeinde durch ein Tief aufgrund einer unabsehbaren Zeit der Vakanz. Im Rückblick erkennen wir, dass wir selbstsicher und «wir-bezogen» geworden waren. Unser Herr schenkte uns zur rechten Zeit die «richtige Medizin». In unserer Not baten wir Gott um seine Führung. Wir waren am Ende unserer Möglichkeiten angelangt. In der Wartezeit auf einen Pastor entdeckten viele in der Gemeinde neue Gaben, die sie in der Gemeinde einsetzen konnten. Mit Pastor Martin Frische konnten wir in den vergangenen zwei Jahren viele «Baustellen» in der Gemeinde «fertigstellen». Nun sind wir mit Pastor Matthias Flaßkamp und seiner Frau Natalie in einer nächsten Phase unserer Gemeinde unterwegs. Als Stadtmission wollen wir sein wie der See Genezareth: Er nimmt nicht nur Wasser auf, sondern gibt es an den Jordan weiter. Behalten wir jedoch alles für uns, werden wir unfruchtbar wie das Tote Meer, das sein Wasser nicht abgibt. Segen und Gaben bekommen wir von Gott, damit wir sie verwenden und weitergeben können.
mibia Michaela Tubbesing arbeitet als Tierärztin in Namibia, hier mit einem Leoparden zu sehen
Windhoek Akzeptiert und angenommen Karin Curschmann (57)
Windhoek «Plötzlich war ich zuhause angekommen» Michaela Tubbesing (39) ist verheiratet und hat zwei Kinder
Mit 25 Jahren wanderte ich nach Namibia aus, um mit meinem Freund zusammenzuleben. Das war, als ob ich in kaltes Wasser geschmissen wurde. Ich musste mich in meinem Beruf als Tierärztin einarbeiten, eine Beziehung aufbauen, mich in einem fremden Land zurechtfinden und Freunde finden. Irgendwie klappte das alles nicht. Das Leben wurde immer chaotischer und voller Sorgen. Wir heirateten und bekamen unser erstes Kind. Aber dadurch vereinsamte ich nur noch mehr. Ich sass jetzt mit einem kleinen Baby alleine auf der Farm fest, hatte immer noch keine Freunde, keine Unterstützung und keine Ahnung von Babys – und fiel immer mehr in Depressionen. Doch dann kam die Wende.
Als meine Freundin Jutta mich fragte, ob ich den Fischfluss Canyon mitlaufen möchte, sagte ich sofort zu. Das war schon immer ein Traum von mir. Meine Tochter Carmen war auch sofort dabei. Obwohl wir nicht Mitglieder der Stadtmission sind, schätzen wir es sehr, dass wir bedingungslos akzeptiert und aufgenommen wurden. Wir wurden von Anfang an so herzlich in die Wandergruppe integriert, dass sich auch noch die letzten kleinen Zweifel in pure Luft auflösten.
Als es dann losging, der anstrengende Abstieg kam und in der Mittagshitze noch einige Kilometer durch tiefen Sand und über manche Felsen, kam ich an meine Grenzen. Pastor Markus Obländer jedoch, der sich selbstlos als Schlusslicht einreihte, stand stets mit guten Ratschlägen bereit und sah zu, dass auch wirklich jeder rechtzeitig und unversehrt am Etappenziel ankam. Psalm 23 begleitete uns passend auf der 5-Tages-Wanderung: «Der Herr ist mein Hirte…». Es war ein tolles Erlebnis, diese Wanderung in einer so harmonischen, christlichen Gesellschaft mitmachen zu dürfen.
Ein paar Jahre und ein zweites Kind später traf ich die fürsorgliche amerikanische Missionarin Pam. Sie hörte sich mein Seelenelend an. Wir trafen uns regelmässig. Sie hörte sich meine Sorgen an und machte mir Mut, meist mit Bibelzitaten. Das schönste Zitat damals stammte aus 2. Timotheus 1,7: «Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.» Da wurde mir bewusst, dass mein Leben nur aus Furcht vor der Zukunft bestand. Und viel Liebe gab ich auch nicht weiter. Pam führte mich in einen englischen Bibelkreis. Dort traf ich noch mehr geduldige und liebe Menschen wie Pam. Plötzlich hatte ich Freunde, die mir zuhörten und beistanden. Nach ein paar Monaten verspürte ich das Bedürfnis, auch meine Kinder mit Gott bekannt zu machen. Aber dafür brauchte ich eine deutsche Gemeinde, da sie nur Deutsch sprachen. Gott fand das auch, denn zu der Zeit nahm ich Musikunterricht bei einer Bekannten, die mich in die Stadtmission Windhoek mitnahm. Plötzlich war ich zu Hause angekommen. Es passte einfach alles. Es gab einen Kindergottesdienst, während wir Erwachsenen uns in Ruhe die Predigt anhören konnten. Die Menschen dort nahmen mich sehr herzlich auf. Seither hat sich so Vieles in meinem Leben zum Besseren geändert – mit einer starken und liebevollen Gemeinde an der Seite. Das Schönste ist: Ich habe Gottes Liebe in mir und kann sie auch weitergeben.
Oben: Karin Curschmann auf der Wanderung am Fischfluss Canyon. Rechts: Die Wandergruppe am Fischfluss Canyons im Mai 2016
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Süda
50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA) GESCHICHTEN AUS SÜDAFRIK A
Johannesburg Abenteuerlust Maja und Fritz Hefti aus Brugg/Schweiz
50 Jahre ESSA feierten wir im Juni 2016 gemeinsam mit Freunden im Monbachtal im Nordschwarzwald. «Veränderung – the wind of change», so lautete das Thema des Südafrika-Treffens. Einen Punkt aus Martin Frisches Predigt möchte ich mit persönlichen Erlebnissen ergänzen: «Der Geist weht wie und wo er will» (Johannes 3,8). Das erlebten wir in Südafrika in den 1970er Jahren auf eindrückliche Weise.
Distanz zu unseren Eltern bewogen uns, den Schritt in die Fremde zu wagen. Auf den Freizeiten der Stadtmission Johannesburg, die über die Feiertage angeboten wurden, erlebten wir das erhoffte Abenteuer bei Lagerfeuer und Sandstrand. Dazu kam eine überfliessende Liebe und vorbehaltlose Annahme, die uns von den Teilnehmern entgegengebracht wurde und uns wohlwollend um die Ohren wehte. An der Stelle der Menschenfurcht und Ängstlichkeit, machte sich bei mir, Maja, schon bald eine tiefe Ruhe und Geborgenheit breit. Meine und unsere gemeinsame Blickrichtung veränderte sich zu dem hin, der heute unser Herr und Heiland ist: Jesus Christus.
Aus beruflichen Gründen reisten wir mit der ganzen Familie für vier Jahre nach Südafrika aus. Abenteuerlust und etwas mehr
Kap Erinnerung an eine gesegnete Evangelisation Erich Glatz (62) von 1978 bis 1998 im Brüderrat der Stadtmission Kapstadt Menschen für Jesus gewinnen – das wollten die Stadtmissionare Johannes und Hanni Trauernicht und ein kleiner Kreis von Senioren in Kapstadt. So begann dort 1974 die Stadtmissionsarbeit. Anfang 1975 gehörte ich zu den ersten «jungen Mitarbeitern». Wir lernten, wie wertvoll und gesegnet eine missionarische Ausrichtung ist. Gebet, Hausbesuche und Evangelisationen gehörten zum Alltag. Unvergesslich bleibt mir das reich gesegnete Jahr 1986 in Erinnerung. Damals beschäftigte uns – mit den Stadtmissionaren Lothar Buchhorn und Ueli Stettler – fortwährend die Frage: Wie können wir Menschen mit der Frohen Botschaft erreichen? Am 27. Januar 1986 planten wir in der Bürderratssitzung die «Missionarische Linie» für das Jahr. Wir wollten Aussenstehende erreichen und Gläubige im geistlichen Leben fördern. Im Mai sollte ein Gebetsseminar für Mitarbeiter angeboten werden, eine Kanufahrt auf dem Oranje-Fluss sollte dazu dienen, Aussenstehende mit dem Evangelium zu erreichen, und im Oktober dann als Höhepunkt eine Evangelisation mit Wilhelm Pahls stattfinden.
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In den Vorbereitungen stand das Gebet immer wieder im Vordergrund. In der Gemeindeversammlung riefen wir alle auf zur Mitarbeit durch konkretes Gebet. Die Mitarbeiterbesprechungen wurden zur «Stillen Stunde» mit Gebet. Dienstagmorgens trafen sich Leute zum Frühgebet. Seit Jahresanfang erschien regelmässig ein Gebetsbrief. Ein Gebetsabend fand statt und sollte wiederholt werden. Gott erhört Gebet Nach der neuntägigen Evangelisation im Oktober 1986 konnten wir nur dankbar staunen. Weit über unseren Glauben und unsere Erwartung hinaus hatte Gott reich gesegnet. In seinem Arbeitsbericht vom November 1986 schreibt Pastor Lothar Buchhorn: «Die Besucherzahl, die den Saal des Gemeindezentrums der Deutschen Kirche füllte, bewegte sich zwischen 160 und 240 Besuchern.» Und: «Die Botschaften des Evangeliums kamen gut an. Über 70 Leute kamen in die Seelsorge und trafen eine Entscheidung für Jesus.» Und in den darauf folgenden Monaten erlebte ich viel Freude im Leiten eines Bibelkreises für NeuBekehrte.
afrika Kap Am richtigen Platz investiert Judith Hill (37) tauschte vor 12 Jahren «Linse und Spätzle» gegen «Pap en Wors» (Bratwurst mit Maisbrei), engagiert sich in der Stadtmission am Kap, ist verheiratet und Mutter von vier Kindern Die beste Investition im Leben? Für mich ist dies die Mitarbeit in Gottes Reich, ob in Durbanville oder in Stuttgart. Nichts erfüllt und beruhigt mehr, als das Wissen, an dem Platz zu sein, an dem Gott mich haben möchte. In der Stadtmission am Kap engagiere ich mich vor allem in der Musik. Talente zu teilen, zu entdecken und zu fördern macht mir Freude. Gemeinsam Gott zu loben im Gottesdienst ebenso. Aber Hand aufs Herz: Der Ort, an dem Glaube praktisch wird – das Leben eben – geht weit über den Gottesdienst hinaus.
Zum Alltag gehört unser Hauskreis. Einmal wöchentlich tauschen wir uns über unser (Glaubens-)Leben aus. Um sieben Uhr abends beginnen wir mit einer einfachen Mahlzeit. Mit sieben Erwachsenen jeden Alters und sechs Kindern geht es meist drunter und drüber. Leben eben. Wir schlagen die Bibel in Englisch, Deutsch oder Afrikaans auf. Mit einem dampfenden Becher importiertem Tchibokaffee in der Hand kommen wir ins Staunen. Wir wundern uns über Gottes Wort, lernen, erfahren Ermutigung und Trost. Wir nehmen teil an persönlichen Tiefen und erleben Grossartiges. Wunder eben: • Gottes Wort spricht direkt in eine ausweglose Situation hinein – ein fast schon alltägliches Wunder; • Gott erhört Gebet um Heilung – ein ganz besonderes Wunder; • ein Teilnehmer lässt sich für die Mitarbeit gewinnen – ein grosses Wunder bei oft nur 15 Urlaubstagen im Jahr; • finanzielle Nöte lösen sich in Luft auf – ein unberechenbares Wunder; • Gott macht Gelassenheit möglich, wo Hass und Bitterkeit die logische Folge wären – ein unfassbares Wunder... Die Mitarbeit in einer Gemeinde ist Arbeit, keine Frage. Aber sie lohnt sich für mich und hoffentlich auch für die Menschen, denen ich begegne. Wer Herz und Haus Gott zur Verfügung stellt, wird sich wundern – ob in Durbanville oder in Stuttgart.
Verschiedene Ansichten von Kapstadt
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50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA)
Weichen werden gestellt für die nächsten 50 Jahre Wieland Müller (47) ist Vorsitzender des Chrischona Gemeinschaftswerks Deutschland (CGW) – und als solcher auch Direktor der Evangelischen Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA). Bevor er CGW-Vorsitzender wurde, war er fast zehn Jahre Pastor in Südafrika. Wie hat ihn die Zeit geprägt? Und wie werden die Weichen für weitere 50 Jahre ESSA gestellt?
Die ESSA ist dem CGW angegliedert. Wie seid ihr vernetzt und wie profitiert ihr voneinander? Die Stadtmissionsarbeit im Südlichen Afrika wurde damals von der Pilgermission St. Chrischona begonnen, dem heutigen INTERVIEW: MICHAEL GROSS Verband Chrischona International. Die Chrischona-Panorama: Bevor du CGW-Vorsit- ESSA ist nicht nur ein «deutsches Familienzender wurdest, warst du Pastor in Johannes- mitglied». Sie wurden zunächst von der Chrischonaburg in Südafrika. Was bedeutet dir die ESSA? Mission betreut, nach deren Schliessung von der Wieland Müller: In Johannesburg habe ich im- Chrischona Service-Gesellschaft und heute vom mer noch einen Koffer stehen, wie man so sagt. Chrischona Gemeinschaftswerk Deutschland. InzwiMein Herz schlägt auch für die ESSA. Dort arbei schen sind 50 Jahre vergangen. In Deutschland fintete ich in der Stadtmission Johannesburg und gleich- den jährliche Südafrikatreffen statt. Wir profitieren voneinander etwa durch Jugendzeitig in der überregionalen Jugendaustausch: Jugendgruppen aus arbeit in Südafrika und Namibia. «In Südafrika habe Ich förderte die Jugendarbeiten ich Dankbarkeit gelernt deutschen Chrischona-Gemeinden lernen in Südafrika oder Namibia durch Schulungen und Mentoring – für das, was wir in Eu- Gemeinden und Land kennen. Junge und habe viele Freizeiten angeboten. ropa so selbstverständ- Leute aus der ESSA-Jugendarbeit Die Freizeiten in der unberührten Nakommen zum Praktikum in eine tur gehören zu den schönsten Erfahlich betrachten.» deutsche Gemeinde und umgekehrt. rungen. Viele Jugendliche sind so zum Glauben gekommen. Manche haben während der Es könnten in Zukunft auch Partnerschaften zwischen Freizeiten eine Berufung bekommen von Gott – und Gemeinden entstehen. studierten später am Theologischen Seminar St. Chrischona und arbeiten jetzt zum Teil selbst als haupt- Die Stadtmissionen verstehen sich als Gemeinden für die Deutschsprachigen im Südlichen Afrika. amtliche Mitarbeiter in einer ESSA-Gemeinde. Gibt es denn noch genug davon für die Gemeinden? Was hast du aus dem Südlichen Af- Es gibt noch genügend Deutschsprachige, die noch rika mitgenommen, wovon du noch nicht mit dem Evangelium erreicht sind. Aber die Zeit der missionarischen Ausrichtung einzig auf die deutschheute profitierst? In Südafrika habe ich gelernt, dass es sprachige Bevölkerung läuft aus. Die zweite und dritte eine grosse Beweglichkeit braucht, um Generation ist längst mehrsprachig. Viele sind auch mit etwas zu erreichen. Dort ist ein Nein noch Anderssprachigen verheiratet. 2010 hat die Synode der lange kein Nein und ein Ja noch lange kein ESSA beschlossen, dass das Deutschsprachige zwar die Ja. Ich habe gelernt, mit Menschen unter- Kernkompetenz bleibt, aber dass die Gemeinden künfschiedlichster Kulturen und Prägungen tig nicht nur eine Sprachgruppe im Fokus haben sollten. umzugehen. Ausserdem habe ich Dankbarkeit In Johannesburg etwa hält der Pastor die Predigt auf gelernt für das, was wir in Europa so selbstverständlich Deutsch, über Kopfhörer oder in einem Nebenraum betrachten: das Gesundheitssystem, fliessend Wasser, wird diese simultan ins Englische übersetzt. So läuft Strom, der nicht abgestellt wird, ruhiger Schlaf in der das auch in Kapstadt und Tygerberg. Es gibt auch schon vereinzelt englischsprachige Hauskreise. Nacht, ohne dass Schüsse in der Nachbarschaft fallen.
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Inserate
Rechts: der typisch südafrikanische Köcherbaum Unten: Oranje, der Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika, an dem gerne ESSA-Freizeiten stattfinden.
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Manche Weichen sind also neu gestellt. Wo geht es hin mit der ESSA in den nächsten 50 Jahren? Die sprachliche Öffnung ist eine dieser notwendigen Weichenstellungen. Jesu Missionsauftrag besteht auch in 50 Jahren noch: hinzugehen zu den Menschen, sie zu Jüngern zu machen, zu lehren und zu taufen und an die Gegenwart Gottes zu erinnern. Auch unter Volksgruppen, die noch ausserhalb der ESSA-Reichweite sind. Ich würde mir wünschen, dass die ESSA in 50 Jahren aus 20 Gemeinden besteht. Wir wollen ein wachsendes Werk sein – wachsen im Glauben und der Beziehung zu Gott und auch zahlenmässig. Ist die Eigenständigkeit der ESSA ein Thema? Ja. Es wird immer schwieriger, Mitarbeiter von Deutschland aus nach Südafrika oder Namibia zu entsenden, zu versichern und eine Arbeitserlaubnis für sie zu erhalten. Visa für Jahrespraktika erhalten wir kaum noch. Die politische Lage in den Ländern zwingt uns, das bisherige Entsendungsprinzip aus Deutschland zu überdenken. In ein paar Jahren soll die ESSA eigenständig sein in Sachen Anstellung, Finanzierung, Gehälter, Versicherungen und theologischem Nachwuchs. Nach wie vor unproblematisch ist die Anstellung von Mitarbeitern, die einen südafrikanischen oder namibischen Pass haben – also jene, die einer der Stadtmissionen entstammen, am Theologischen Seminar St. Chrischona studieren und dann als Hauptamtliche in die ESSA zurückkehren. Vielleicht ist auch das tscFernstudium künftig eine weitere Chance für Theologen-Nachwuchs aus den Stadtmissionen im Südlichen Afrika. Vielen Dank für das Gespräch. //
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Gemeinde Deutschland: Chrischona-Gemeinde Rheinfelden
Glaubenskurs auf Farsi – wie die persische Sprache im Iran genannt wird – in der Chrischona-Gemeinde Rheinfelden.
Flüchtlinge bringen Schwung in die Gemeinde Die Evangelische Chrischona-Gemeinde in Rheinfelden ist schon mit vielen Asylbewerbern in Kontakt gekommen. Es fing an mit Begegnungen mit afrikanischen Flüchtlingen in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende. Seit über fünf Jahren besuchen iranische Flüchtlinge die Gemeinde – und liessen sich taufen.
Glaubenskurse für Asylbewerber
Die ersten iranischen Flüchtlinge, die in unsere Gemeinde kamen, hatten aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus ihr Land verlassen. In Rheinfelden suchten sie Kontakt zu anderen Christen. Alsbald wünschten sie sich, getauft zu werden. Nach intensiven Gesprächen – unterstützt von einem Schweizer Ehepaar mit Missions-Hintergrund – haben wir in zwei Taufgottesdiensten sieben Iraner auf ihren Glauben an Jesus Christus taufen dürfen. Wir halfen ihnen auch bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, bei Anliegen mit den Behörden oder bei der Suche nach einem Kindergartenplatz. Nachdem die Glaubensgeschwister ihre definitive Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland erhielten, zogen sie leider weiter: ins nahe Grenzach-Wyhlen oder ferne Essen, Köln, Berlin. Einige Kontakte bestehen noch bis heute.
Nach kurzer Zeit, in der die Asylbewerber regelmässig unsere Gottesdienste besuchten, entstand ein erster Glaubenskurs. Nahid, die bis dahin noch nie eine solche Lehrtätigkeit ausgeübt hatte, bekam es von Gott aufs Herz gelegt. Ron, ein Christ der ebenfalls Farsi spricht, unterstützte sie. Nach intensiven Treffen über mehrere Wochen kamen sieben Teilnehmer zum Glauben an Jesus. Ein weiterer Aufbaukurs wurde über sieben Wochen durchgeführt. Ende Juli 2016 haben wir unsere Glaubensgeschwister im Rhein getauft. Schnell bekam Nahid auch Kontakt zu weiteren Asylbewerbern im Landkreis Lörrach. Ein zweiter Glaubenskurs startete in der benachbarten Chrischona-Gemeinde Grenzach. Mitte Juni sind auch dort 12 Menschen zum Glauben gekommen. Mittlerweile werden die Gottesdienste in Rheinfelden und Grenzach abwechselnd auf Farsi übersetzt. Aus beiden Orten treffen sich nun 25 junge Männer und Frauen, um Gottes Wort zu studieren.
Staunen über fröhlichen Lobpreis
Bereicherung der Gemeindearbeit
Etliche Monate kamen dann keine Asylbewerber mehr zu uns in die Gemeinde. Doch dann schickte uns Gott vor eineinhalb Jahren eine gläubige Iranerin. Nahid lebt seit über zehn Jahren in Deutschland und spricht Farsi – wie die persische Sprache im Iran genannt wird – und Deutsch. Sie besucht regelmässig die Gemeinschaftsunterkunft der Flüchtlinge und kommt mit Menschen aus dem Iran und aus Afghanistan in Kontakt. Freimütig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen erzählt sie, wie sie selbst zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, lädt zum gemeinsamen Essen ein. Dankbar erzählt sie immer wieder, wie offen ihre Landsleute für den christlichen Glauben sind. Viele haben «die Nase voll» vom Islam, möchten den Gott der Christen kennenlernen. Sie staunen über unseren fröhlichen Lobpreis, und wie wir Gott in der Anbetungszeit ehren. So etwas kennen sie vom Islam nicht.
Unser neues Gemeindezentrum «Treffpunkt Lichtblick» liegt in der Nähe der beiden Flüchtlingsunterkünfte. So ergeben sich viele weitere Möglichkeiten: Einen Nähkurs konnten wir ebenso durchführen wie Spieleabende, die nun regelmässig einmal im Monat stattfinden. Am 1. August haben wir beim Gemeindezentrum eine Fahrradwerkstatt eröffnet. Bisher haben Gemeindemitglieder sie immer unter freiem Himmel in der Gemeinschaftsunterkunft «aufgebaut». Als Gemeinde staunen wir, wie Gott unter den Vertriebenen und Geflüchteten wirkt. Die Iraner bringen Schwung in die Gemeinde. Die Arbeit unter Fremdsprachigen ist vielen in der Gemeinde ein Anliegen und bereichert unsere Gemeindearbeit sehr. //
DAVID VON K ÄNEL
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David von Känel ist Gemeinschaftspastor der ChrischonaGemeinde Rheinfelden. www.facebook.com/chrischonarheinfelden
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Früher stand die Fahrradwerkstatt unter freiem Himmel in der Asylunterkunft. Heute hat sie ein Gebäude bei der Chrischona-Gemeinde Rheinfelden.
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Gemeinde präsentieren:
Schweiz: Relaunch-Wochenende in Seon
Wie Gemeinde-Neustart gelingt In der seetal chile in Seon ist ein Wunder geschehen: Eine sterbende Gemeinde hat sich in den letzten neun Jahren mehr als verdoppelt. Den Boden dafür bereitete ein Relaunch (englisch für Wieder-Inbetriebnahme). Wie kann der Neustart auch in anderen Gemeinden gelingen? TABEA INÄBNIT
Beim Relaunch-Weekend von Chrischona Schweiz Anfang Juni 2016 trafen sich rund 60 Pastoren und Mitglieder aus Gemeindeleitungen in Seon, um Inspiration und Ermutigung für ihre Gemeinden zu erhalten. Regionalleiter Martin Pfäffli und Matthias Altwegg, Pastor der seetal chile, haben die Prozesse und Prinzipien dieses klassischen Relaunchs unter die Lupe genommen.
Relaunch = Ausnahmezustand Relaunch ist Ausnahmezustand, das haben die Gemeindeglieder in Seon wahrhaftig erlebt. Im Sommer 2007 wurde der Zeiger auf Null gestellt, die Gemeinde neu erfunden. Ein Relaunch nach Bilderbuch nahm seinen Lauf. Matthias Altwegg betonte, dass dies nur durch eine schonungslose Gemeindeanalyse möglich gewesen sei. Hätte die damalige Gemeindeleitung nicht erkannt, dass die Gemeinde am Sterben sei, hätte kein Relaunch stattgefunden. Er ermutigte die Anwesenden mit gezielten Fragen, die Gesundheit ihrer Gemeinde ebenfalls schonungslos unter die Lupe zu nehmen.
Relaunch bedeutet, neue Kultur gestalten In einem zweiten Referat bezeichnete Matthias Altwegg die Pastoren als Kulturarchitekten. Relaunch bedeute, eine neue Kultur zu gestalten. Das Fundament einer Kultur seien Werte, die auf unterschiedliche Art und Weise in der Gemeinde kommuniziert werden, bis sie zur wahrnehmbaren Kultur werden. Spannend: Das Wort Kultur bedeutet im Lateinischen so viel wie «ackern und pflügen». Eine Kultur zu prägen geschehe nicht in einem halben Jahr, es muss geackert, gepflügt und gearbeitet werden. Nach fünf Jahren konnte sich die seetal chile über eine Willkommenskultur freuen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten fühlen sich willkommen und angenommen.
hineinwachsen können. Genauso müsse die Gemeinde ein bisschen zu grosse «Schuhe» tragen, damit sie weiterwachsen kann. Wo kann beim Pastor, der Leitung, in den Strukturen eine Erwartungshaltung spürbar sein? Darüber nachzudenken, lohne sich.
Pastor und Gemeindeleitung gemeinsam In einem vierten Referat nahm Matthias Altwegg die Rolle des Pastors und der Gemeindeleitung unter die Lupe. Der Pastor dürfe weder der Spielball der Gemeindeleitung sein, noch der kleine Diktator, der die Gemeindeleitung zu einem «Nickgremium» degradiert. Diese Zusammenarbeit, aber auch die Person und die Qualitäten des Pastors seien zentral für einen Relaunch. Neben der wachstumsorientierten Grundhaltung, der Selbst- und Fremdführung, betonte Matthias Altwegg die Kernkompetenz des Pastors. Predigen sei eine harte Arbeit und das Resultat sehr entscheidend, ob Menschen in einer Gemeinde bleiben oder nicht.
Was ein Relaunch bewirken kann Für alle Anwesenden war das Interview mit «Neuen» aus der seetal chile sehr spannend. Matthias Altwegg lud fünf Personen ein, die in den letzten zwei Jahren zur Gemeinde dazugekommen sind. Die Willkommenskultur, der wohltuende und druckfreie Lebensraum, war für alle massgeblich entscheidend, dass sie Jesus kennen lernen und heimisch in der Gemeinde werden konnten. Das Ackern und Pflügen hat sich also gelohnt! //
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WITTEN BERG TAGUNG Reich Gottes IN WIRTSCHAFT UND BERUF ✦Vielseitiges Tagungsprogramm ✦Fachseminare ✦Begegnung ✦kulturelle Angebote ✦Gala-Abend Mit dabei:
Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein
Dr. Günther Beckstein
Dr. Johannes Hartl
Mark Ammerman (Texas/USA)
Keith & Marion Warrington
Weitere Highlights: ✦ Young Professionals-Lounge ✦ Kinderprogramm: Einstudieren von Songs aus einem Luther-Musical.
Leitung:
Relaunch und Wachstum Relaunch bedeutet Wachstum. Matthias Altwegg betonte, dass Wachstum nicht produziert werden könne, dass aber Pastoren und Gemeindeleitungen dem Wachstum im Wege stehen können. Entscheidend sei die Erwartungshaltung, wie beim Schuhe kaufen für ein Kleinkind: Man kaufe Schuhe, die etwas zu gross sind, damit die Kinder
21.-23. Oktober
Tabea Inäbnit ist Pastorin in der «seetal chile Seon».
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Hans-Martin Stäbler (CiW) Manfred Schaller (IVCG) Dr. Ulrich Freiherr von Schnurbein (CiB)
Weitere Infos & Anmeldung:
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