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52 52 52 CoV-Immunität ist stabil CoV-Immunität ist stabil CoV-Immunität ist stabil CoV-Immunität ist stabil
CoV-Immunität der Ischlger auch nach acht Monaten stabil
CoV-Immunität ist stabil www.observer.atInnsbruck, am 24.02.2021, Nr: 8, 52x/Jahr, Seite: 1,24 Druckauflage: 16 735, Größe: 93,11%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13401994, SB: Ischgl
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90 Prozent der Ischgler, die bei der Studie im April Antikörper hatten, sind acht Monate später immer noch immun.
Carolin Siegele
ISCHGL. Im November wurde eine Folgestudie der Medizinischen Univerisität Innsbruck in Ischgl durchgeführt, um zu erfahren, wie lange Antikörper nach einer SARS-CoV-2 Infektion im Körper nachweisbar sind. Die Studie lieferte das Ergebnis, dass 90 Prozent der Personen, die bei der ersten Studie im April Antikörper hatten, knapp acht Monate später noch immun sind.
Folgestudie im November Wie schon im April 2020 kann auch in der Folgestudie zur Seroprävalenz (Nachweis virusspezifischer Antikörper) in der Ischgler Bevölkerung eine hohe und damit stabile Immunität nach einer Infektion mit SARS-CoV-2
festgestellt werden. Fast 80 Prozent der Einwohner nahmen im Frühjahr teil, bei 42,2 Prozent der Teilnehmer wurden Antikörper nachgewiesen - die BEZIRKSBLÄTTER berichteten. Wie hoch dieser Anteil nach acht Monaten ist, wurde im Rahmen einer Folgestudie untersucht und dazu im November 2020 nochmals zu freiwilligen Tests aufgerufen. Da es im Sommer wenige Corona-Fälle in Ischgl gab, wurde ein gutes Ergebnis bei der Studie erwartet, die nicht nur die Antikörper sondern auch die sogenannten TZellen untersuchte. Die T-Zellen schützt in einer anderen Funktion als Antikörper vor dem Virus: Sie erkennen infizierte Zellen und bringen sie um, was dazu führt, dass die Virusproduktion im Körper effizient unterdrückt wird. Ermutigende Ergebnisse „Good News aus Ischgl, sollte der Subtext dieser Pressekonferenz sein“, betonte der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker einleitend und wies auf die positiven Ergebnisse der Studie hin. „Die Daten sind nicht nur wissenschaftlich höchst informativ, sondern auch ermutigend. Die Medizinische Universität Innsbruck kann damit einen entscheidenden Beitrag zur Frage leisten, wie lange eine Immunität nach einer SARS-CoV-2 Infektion anhält“, betont der Rektor.
Über 900 Teilnehmer An einer der größten und mit acht Monaten Nachbeobachtungszeit auch einer der längsten jemals durchgeführten Antikörperstudien nahmen über 900 Personen aus Ischgl teil, die sich in der ersten Novemberwoche für eine Blutabnahme zur Verfügung stellten. „Davon hatten 801 Personen zwischen 18 und 89 Jahren bereits an der ersten Studie teilgenommen. Mit deren Blutproben wurde mit spezifischen Verfahren zur Messung der zellulären Abwehr der Verlauf der Immunität untersucht“, berichtet Studienleiterin Wegene Borena vom Institut für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. In der Folgestudie wurden die ProbandInnen auch zu ihren Symptomen befragt. Eine erste Analyse lässt hier den Schluss zu, dass das Ausmaß der beschriebenen Symptome mit der Antikörperpersistenz zusammenhängt. Je schwerer die Symptome, desto mehr neutralisierende Antikörper waren auch nach acht Monaten noch vorhanden.
Relativ stabile Immunität Bei der Basisstudie vom April 2020, in die auch Daten von Personen unter 18 Jahren eingeschlossen waren, wurden bei 42,4 Prozent aller Teilnehmer Antikörper nachgewiesen. Für die 801 Personen, die nochmals im November an der Folgestudie teilnahmen, lag die Häufigkeit SARS-CoV-2 spezifischer Antikörper nach einer COVID-19-Infektion noch immer bei 45,4 Prozent. „Trotz leichtem Rückgang der Antikörperkonzentration im Vergleich zur ersten Studie können wir damit von einer relativ stabilen Immunität sprechen. Bei knapp 90 Prozent von den im April 2020 seropositiv Getesteten konnten auch im November Antikörper nachgewiesen werden“, kommentiert Virologin und Institutsleiterin Dorothee von Laer die zentrale Erkenntnis.
Schutz vor zweiter Welle Um ein valides Ergebnis zum Schutz durch Antikörper zu liefern, wurde in Kooperation mit der Universität Salzburg angeschaut, ob Ischgl bei der zweiten großen Corona-Welle im November besser abschnitt als der Rest von Österreich. In Gegenüberstellung mit vergleichbaren Orten (Größe, Alterszusammensetzung, etc.) war das auch tatsächlich der Fall. „In der Vergangenheit kursierten Zahlen zur Durchimpfungsrate von 70 bis 80 Prozent, um wieder zur Normalität zurückzukehren. Es sieht allerdings so aus, als ob eine Immunitätslage der Bevölkerung zwischen 40 und 50 Pro zent vor Infektionen schützt“, erklärt Institutsdirektorin Do rothee von Laer. Von Herdenim munität könne in Ischgl zwar nicht ausgegangen werden, so von Laer, doch die hohe Seroprä valenz könnte in Kombination mit Maßnahmen, wie Maske tragen und Abstand halten, eine zweite Welle im Herbst des ver gangenen Jahres in Ischgl ver hindert haben.
Bedingter Schutz vor Mutation Die Immunität ist allerdings nur ein bedingter Schutz vor Muta tionen. „Es gibt keinen Hinweis darauf, ob Reinfektionen mit einer neuen Variante leichter verlaufen als erste Infektionen“, erkläft von Laer. Wichtig sei da her, die Mutationen so gut wie möglich bis zu einer passenden Impfung zu unterdrücken, sonst habe auch eine Immunität von 40 bis 50 Prozent wenig Effekt. Dass eine Reinfektion mit der gleichen Variante sehr selten, hingegen mit einer neuen Va riante sehr häufig ist, sei für Vi rologen nichts neues. Dorothee von Laer zieht hier den Vergleich mit dem Grippe-Virus: „Bei der Grippe gibt es jedes Jahr eine neue Variante. Diese Entwick lung wird uns auch bei Corona begleiten“, ist sie sich sicher. „Was bei der Grippeimpfung schon eingespielt ist, muss sich bei Corona noch einspielen“, so von Laer zur ständigen Anpas sung der Grippeimpfung.
REPORTAGE
Bei knapp 90 Prozent der Ischgler, die im April Anitkörper hatten, konnte nach rund acht Monaten immer noch ein Schutz nachgewiesen werden. Foto: Franz Vogt
„Ischgl ist ein Fall, der Hoffnung auf eine frühere Rückkehr zur Normalität macht.“
Foto: Florian Lechner/MUI Dorothee von Laer