LandKuss - Das Magazin für Uelzen und Umgebung

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Land -

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find ich toll!

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4,90 Euro

Landleben-

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Kultur, Freizeit, Leben, Hobby, Urlaub

Stadt und Region Lebens- und Liebenswertes aus der Heide

Land K- u s s Uelzen 2012

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MEHR RADIO! MEHR SERVICE! MEHR ERFOLG! Mein Name ist Anna Meyer und ich bin Ihre Ansprechpartnerin, wenn es um Ihre erfolgreiche Radiowerbung mit groĂ&#x;er Reichweite im Raum Celle, Soltau und Uelzen geht. Ich freue mich auf Sie. So erreichen Sie mich:

Anna Meyer Junior-Mediaberaterin Telefon: 05 11/91 18-145 E-Mail: anna.meyer@antenne.com

Ihre

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Liebe Leser! Komische Szenen hat wohl jeder schon mal beobachtet. Jüngst ist es mir am Vorplatz eines Kreuzungsbahnhofs passiert. Da stehen doch tatsächlich ca. 20 ältere Leute, vornehmlich weibliche, und schauen einhellig und gebannt gen Himmel. Eine Erscheinung? Nein. Sie bewundern die goldenen Kugeln auf den Säulen des preisgekrönten, im Jahr 2000 umgebauten Uelzener Hundertwasser-Bahnhofs. „Sind Sie nur deswegen hierher gekommen?“ frage ich. „Ja“, antwortet eine der Seniorinnen kleinlaut und ergänzt, diesmal fast herausfordernd: „Gibt’s denn noch etwas Interessantes in dieser Gegend?“ Na klar, denke ich bei mir und grüble darüber nach... Wir, das kleine Team des Land-Kusses, haben es uns auch in der zweiten Ausgabe des Magazins zur Aufgabe gemacht, Ihnen, liebe Leser, die Heideregion näher zu bringen. Ob Handwerkliches, Kulturelles, Kulinarisches, Traditionelles, Sportliches oder einfach nur Landschaft oder Sehenswertes – ein bisschen von alledem finden Sie auf den folgenden Seiten. Natürlich sind da auch die Menschen, die es gilt vorzustellen: außergewöhnliche, zum Teil sehr begabte, manchmal etwas kauzige oder skurrile. Ein Blick hinter die Kulissen ihrer Hobbys bzw. Leidenschaften lohnt sich. Und ein Besuch in der – zugegeben strukturschwachen – Region lohnt sich allemal. Vielleicht hat sich‘s ja schon herumgesprochen. Immerhin schaute im Mai sogar ein Star wie Herbert Grönemeyer mit seinem Musiktross in der Uhlenköperstadt vorbei. Getreu dem Motto: Uelzen... find ich gut!

Ihr Land-Kuss Team

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Das Kr Inhalt Uelzener Rundgang 2012

Ein Rundgang durch

Leben auf dem Land

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Heideblütenfest 6 14 18 20 26 30

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Spargel pflanzen, stechen und genießen

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Der Schwan aus dem Apfel

Zum Küssen braucht man den Mund! Küsse sind unser Leben

Leben auf dem Land! Das Schöne am Landleben

Kreis Uelzen! Spargelhof Niemann! Spargel pflanzen, pflegen, stechen und genießen Burgspektakel in Bad Bodenteich! Zwischen Gauklern und Ritterspielen

Das Traditionsfest in Uelzen!

Seit 1270 stehen die Schützen zu ihrer Stadt

34 38 40 42

Deutsches Rotes Kreuz! Frische Landküche! Gesundheit und Erholung! Gerdautaler Bauernmarkt!

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Im Maleratelier

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Heideblütenfest! Die Heidekönigin und die Heideböcke

Ein schöner Tag in Uelzen! Bürgerfrühstück! Das Leprosorium St. Viti! Kaltblut Rückepferde! Rück mal `nen Stück

Lebensmittel schnitzen! Der Schwan aus dem Apfel

Mit dem Entdecker - Bus auf Tour! Im Maleratelier! Urlaubsregion Uelzen in der Lüneburgrer Heide! Waldmeister! Spaß an der Säge! Der Kreis der Windräder!


eis ABC den Landkreis Uelzen

BMX Spaß

54 Kaltblut Rückepferde

106 98

108

Alle gehen essen

78 76 78 81 82 88 89 90 92 94 98

Kunst und Skulptur in Uelzen

Das Traditionskauf haus

Perlenrausch in Wieren! Traditionskaufhaus Klappenbach! Vom Bier brauen zum Kauf haus

Die Frau in der Jagd! Von Flinten, Fotokameras und Bungeejumping mit Dackeln

Wildrezepte! Frische Rezepte! Kulturelle und kulinarische Begegnungsstätte! Leckere Rezepte

Produkte in der Region! Firmen in Uelzen! BioGut Bauck! Am imposantesten wirkt Bison-Bulle Bernd

Alle gehen essen! Kochen macht Spaß

102 106 108 112 114 116 118 120 122 124 130

Rezepte zum Nachkochen! BMX Spaß und Können! Wilde Sprünge am O-See

Kunst und Skulptur in Uelzen! Es gibt viel zu entdecken

Hofgottesdienst in Kl. Liedern! Handwerkermuseum Suhlendorf! Arboretum Melzingen! Saftig! Hier wird jeder Apfel ausgequetscht

Der Kaiser kommt! Lama to go! Spuckt nicht?

Zirkus Krone! Das Team!

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Zum Küssen braucht man den Mund! Küsse sind unser Leben Der große, breite, weiche und dabei schön geformte und auch noch rote Mund steht für ein starkes sinnliches Begehren, eine starke Sinnlichkeit, Feinheit und Kultiviertheit. Das ist es, was wir alle wollen, jeder möchte diesen Mund haben und wer ihn nicht hat, lässt sich so einen machen.

Denk- und Gemütszustandes, die Art der sprachlichen Äußerung. Menschen, die sich mit der Psychophysiognomik beschäftigen, können das alles erkennen und es ist hoch interessant.

Im Westen wird für Freude das Emoticon :-) benutzt, im Fernosten dagegen ^.^ . Für Traurigkeit schreibt man im Westen :-( in Asien dagegen ;-; Da stelle ich mir die Frage, ob die Japaner auch mit den Augen küssen ?

Aber sehen Sie Ihrem Gegenüber mal auf den Mund.

Der Mund lässt sich aber auch am leichtesten kontrollieren. In der westlichen Welt ist es üblich, Emotionen offen zu zeigen, da ist der Mund das wichtigste Kriterium für den Gefühlsausdruck.

Es gibt große, kleine, schmale, breite Münder. Die Mundwinkel nach oben, nach unten gezogen. Einen süßlichen, sauren oder auch prüfenden Mund. Schmale, wulstige, gepresste oder entspannte Lippen und alles hat etwas zu bedeuten. Optimismus, Pessimismus, Zielstrebigkeit, Offen- oder Verschlossenheit. Der Mund zeigt die Art des Begehrens und des Genießens, die Art der Gefühle, die Art des momentanen

Die Japaner dagegen haben traditionell gelernt, Gefühle kaum zu zeigen, für sie sind die Augen wichtiger, denn die sind nicht so leicht zu kontrollieren, vor allem ehrlicher. So auch bei den Smileys, mit denen E-Mail-Schreiber Gefühle ausdrücken.

Ein typischer Landkuss eben. 6


Aus dem Garten Es war ein Galan von der Tochter des Gärtners so angetan, dass er die Hübsche mit Handkuss nahm.

Prompt war seine Liebe zu Ende – aufgrund ihrer schmutzigen Hände, durch die er den Mund voller Sand bekam.

Da hat er sich, höflich und leise (nur zähneknirschenderweise), der Tochter des Gärtners von hinten gezeigt…

Man hofft nun, ihr nächster Verehrer sei von solcherlei Skrupel und Dünkel frei und auch einem Landkuss nicht abgeneigt. Jürgen Trumann

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Ausstellung „Santaka“ - Internationales Künstlerpleinair und Ausstellung unter freiem Himmel zum 31. Internationalen Hansetag in Kaunas Zum Titelbild des Landkuss 2012 Foto: Ekkehard Hennes

Für die genannte Ausstellung schlage ich eine „Pfahlinstallation“ vor. Handelsübliche Baumpfähle werden farblich gestaltet und zu einer dem Thema entsprechenden Figur in den Flusswiesen des Veranstaltungsortes aufgestellt. Zwei Reihen von Pfählen führen aus verschiedenen Richtungen zu einem Punkt, von wo sie als Doppelreihe fortgesetzt werden (die Grundform ergibt aus der Vogelperspektive ein auf den Kopf gestelltes Y). Zwei Linien vereinen sich zu einer Doppellinie (SANTAKA).

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Die Pfähle der einfachen Linien werden als „Grenzpfähle“ in den Nationalfarben der teilnehmenden Hansestädte gestaltet (mit wetterfesten Volltonfarben bemalt). Vom Beginn der Doppelreihe an erhalten die Pfähle einheitlich die Farben der europäischen Union (blau mit gelben Sternen).

Georg Lipinski bei der Installation Foto: Privat …Die alten Grenzpfähle sind nicht vergessen - wir erinnern uns an unsere Vielfalt und unsere Wurzeln - wir wollen einen gemeinsamen Raum Europa darstellen und sind stolz auf das bisher Erreichte und das Ziel, das uns in die Zukunft weist.

Werden die Pfähle im Abstand von ca.1 m gesetzt, ergibt sich ein Flächenbedarf von etwa 10 m x 20 m (hierbei besteht allerdings Flexibilität nach Maßgabe der örtlichen Gegebenheiten).

Auf dem Herzogenplatz können Sie eine Nachbildung der Installation am Bürgerforum sehen. Auf Seite 111 finden Sie noch einen Text von Dr. Reimer Egge.


„Landkuss“ macht auch überregional neugierig. Neues Magazin für Uelzen erschienen! Das erste LandKuss erschien im Frühjahr 2011. Ein kleines Redaktionsteam hat viel Elan und Spaß an der Sache, ein 132seitiges Magazin auf die Beine gestellt und dafür viel Lob und Anerkennung erhalten. Das hat uns auch den Mut gegeben, den nächsten Landkuss in Angriff zu nehmen und wieder ein Magazin mit vielen Bildern und kleinen Geschichten aus unserer Region auf den Weg zu bringen. Lesen Sie vom Spargel, von Kunst und Kultur, von tollen Rezepten und Kochen mit Freunden, Geschichten aus dem Wald, Traditionelles vom Bierbrauen bis zum Kaufhaus. Der neue Landkuss 2012 ist wieder ein Magazin geworden, in dem es viel über unsere Region zu entdecken gibt.

Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt Uelzen in 2011 Wer das neue Magazin „Landkuss“ in die Hand nimmt, der kann im wahrsten Sinne des Wortes die schönen Seiten der Region Uelzen aufschlagen. Das 132-seitige Magazin präsentiert die Stadt und ihre Umgebung nicht nur auf Bildern von ihrer „Schokoladenseite“, sondern sie ist zugleich informativ, bietet Geschichte und Geschichten, Hintergrund und Hintergründiges. „Wir stellen viele attraktive Angebote, Ausflugsziele und vor allem Menschen aus der Region vor“, sagt Christian Körtke als einer der Mitwirkenden am Magazin. „Das ist sowohl für die Leser vor Ort interessant und spricht auch überregional an“. Darüber hinaus bietet „Landkuss“ auch Unterhaltsames und erzählt, was Hildegard Knef mit Uelzen zu tun hatte oder zeigt ganz private Bilder vom DFB-Trainer Horst Hrubesch, der im Landkreis auf einem Resthof lebt. Foto Stadt Uelzen: v.l. Christian Körtke, Bürgermeister Otto Lukat, Uwe Kahl Stadt Uelzen Öffentlichkeitsarbeit Herzogenplatz 2, 29525 Uelzen

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Das Pfarrhaus :^c ;Vb^a^Zc"GdbVc Vjh YZg =Z^YZ! ol^hX]Zc =VccdkZg jcY A WZX`! AVc\ZchVaoV! =daYZchiZYi! CZiiZa`Vbe jcY 7Zi]Za ½ =Vch"=Zabji 9ZX`Zg"Kd^\i

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Fünf Fragen an: Marlis Kämpfer Wirtschaftsförderung Uelzen 1. Wie sehen Sie die Region Uelzen und insbesondere die Rolle der Stadt? Der Landkreis Uelzen ist ein attraktiver Lebens- und Arbeitsstandort, weil er das Leben auf dem Dorf verbindet mit dem Leben in den Städten Bad Bevensen und Uelzen. Er hält ein umfangreiches Kultur-, Gesundheits, Einkaufs- und Bildungsangebot - bis hin zur Ostaflia mit dem Campus Suderburg bereit. 2. Worin sehen Sie Unterschiede zwischen Uelzen und den Nachbarstädten wie Celle oder Lüneburg? Uelzen hat den Hundertwasserbahnhof, einen zwei Wochen dauernden Weinmarkt, den Uelzener Weihnachtszauber mit dem Glemme-Adventskalender am Alten Rathaus, ist in ca. 40 Minuten sowohl von Hamburg als auch von Hannover mit dem Zug erreichbar, erlebt den Start der Grönemeyer-Tournee 2012, hat im Badeland Uelzen jeweils drinnen und draußen eine 50-m-Wettkampfbahn und vieles mehr. 3. Was bedeutet für Sie persönlich die Region und was sind Ihre persönlichen Highlights in kulturellen, sportlichen oder weiteren Angeboten? Ich lebe seit 21 Jahren freiwillig und sehr gerne in Uelzen, nachdem ich vorher unter anderem in Kiel, Hannover und Köln gewohnt habe. Immer wieder überrascht mich das hiesige Kulturangebot mit seiner außerordentlichen Vielfalt: das Kino mit seinen besonderen Filmen, die Aufführungen im Theater, im Kreativen Speicher und in der Kultur(n)halle. Zur Entspannung nutze ich die Therme in Bad Bevensen und die kleinen Dorfcafés. Bei sportlichen Aktivitäten nutze ich Ilmenau, Gerdau und Stederau, das BadUE, den Oldenstädter See, den Entdecker-Bus, die zahlreichen Radwege und Skaterstrecken. Mit meinen Besuchern von außerhalb gehe ich außerdem gerne ins Landwirtschaftsmuseum Hösseringen, in die Ellerndorfer Heide, in den Seepark und zur Burg in Bad Bodenteich, zur Esterholzer Schleuse, in das Handwerksmuseum in Suhlendorf, in das Arboretum und die offenen Gärten, in die Klöster in Ebstorf und Medingen und nutze den Treetrek zum Klettern. Gerne nehmen wir auch am Bürgerfrühstück und den Nachtwächterführungen teil. Ein gutes Gefühl ist es, Wirtschaftsförderung in einer Region zu machen, die stark in der Gesundheitswirtschaft und in der Lebensmittelherstellung ist - kennen Sie unsere Heidekartoffeln, Curry-Gurken, Eiscreme, den Zimt-Zucker, die Pilzfässchen, das Heidefrühstück, das Cappucinopulver, die Bio-Kekse? 4. Welchen Menschen würden Sie unsere Region als Urlaubsort empfehlen? Allen Menschen, die dem Trubel der Großstadt entfliehen wollen, sich gerne in frischer Luft und gesunder Umgebung bewegen wollen: - in und auf dem Wasser in der Jod-Sole-Therme, den Badeseen, den Frei- und Hallenbädern, den Heideflüssen - schwimmend oder per Paddelboot, auf dem Elbe-Seitenkanal sogar per Motorboot, - an Land auf den Wanderwegen, den Nordic-Walking-Strecken, den Fahrradwegen, - sogar per e-Bike - , den Skaterstrecken und auf den Golfanlagen. Außerdem ist die Heideregion Uelzen ein idealer Standort, um von hier aus Tagestouren ins Wendland, in die Freizeitparks entlang der A 7 und in Wolfsburg zu machen oder die Städte Celle, Lüneburg und Salzwedel zu besuchen. 5. Was bedeutet es für Sie, in der Region Uelzen zu leben? Leben in Uelzen bedeutet für mich, dass ich Leben und Arbeiten sehr gut verbinden kann, hier eine hohe Lebensqualität habe, von niedrigen Grundstückspreisen profitieren konnte, viele nette Freunde gefunden habe, meinen Hobbies nachgehen kann - das überschaubare Uelzen hat mich voll und ganz überzeugt, überrascht mich immer wieder und überragt alle bisherigen Wohnorte.

Die fünf Fragen werden kontinuierlich an Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur gestellt. 11


H.-H. Decker-Voigts Kolumne! Vom Handkuss im Landkuss oder der Land-Hand-Kuss

Danach gegebenenfalls eine Umarmung, wenn die Dame es signalisiert.

Eine Art Luftkuss also. Tante Ursula lobte damals die gute Erziehung. Nicht meine, sondern Großvaters, der mitgereist war, weil Tante Ursula ein kleines heiles Haus besaß, dafür keine Kinder und er hatte sieben.

Bevor er vollständig in unserer Gesellschaft verendet - der Handkuss - noch schnell eine kleine Philosophie darüber. Und auf welch ewige Weise er in Landkreisen wie unserem nie verschwinden wird. Und keiner merkt es. Doch der Reihe nach: Mein Großvater trainierte mit mir in letzter Minute das Handküssen auf dem Bahnhof in Celle, bevor der Zug abging zu Tante Ursula in Hannover, die darauf Wert legte. Außerdem nahte Großmutters Geburtstag und dafür könnte ich es auch brauchen. Das war 1949 und da noch etliche Ecken Hannovers in Schutt und Restasche lagen, freuten sich die Tanten Ursulas der damaligen Gesellschaft besonders, wenn sich etwas verlässlich gehalten hatte in dem gerade überstandenen Chaos.

Später lernte ich in der Tanzstunde bei Herrn und Frau Beuss, deren Eltern schon meiner Mutter und deren Geschwistern das Tanzen beibrachten, die Geschichte des Handkusses: In Deutschland wurde erst handgeküsst, als das spanische Hofzeremoniell Ende 16. Jahrhundert von den Franzosen weiter zu uns transportiert wurde, ganz besonders zu uns in und um Celle-Uelzen-Lüneburg, richtig wegen Eleonore d´Olbreuse, die als Herzogin in Celle soviel Hugenotten aufnahm, dass einmal ihr Mann in Celle beim Abendessen mit 50 Leuten der einzige Deutsche gewesen sein soll. Ansonsten rutschte der Handkuss dann runter, von den Höfen zu uns ins Bürgertum. Nur verheiratete Damen kriegten Handküsse. Proben durften wir ihn aber mit den Mädchen gegenüber.

Männern wurde und wird die Hand heute nur noch

Das Training ging schnell. Diener, Beugung über die Handoberfläche von Tante Ursula, dabei keinerlei Berührung von Lippen und Handrücken, Aufrichten, Blickkontakt.

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geküsst, wenn sie hochpriesterliche Röcke tragen.

Das ist in unserem Land keiner mehr, nur noch einer aus Deutschland: der amtierende Papst. Obwohl der Handkuss dann kein richtiger ist, nur ein Ringkuss eigentlich. Zwei deutsche Kardinäle, die ich kenne – die lassen sich nicht mehr handküssen. Dafür durchaus ihre weiblichen Konkurrentinnen, Verzeihung, ökumenisch natürlich Kolleginnen auf der evangelischen Seite, die früheren Bischöfinnen Käßmann (Hannover) und Jebsen (Hamburg). Die lassen sich das gefallen.

Nun haben Sie mal Geduld: Ich komme gleich darauf, warum alles dieses hier bei uns im Landkreis Uelzen weiter gepflegt wird, sogar die Handküsse von Männern bei Männern, die in arabischen Ländern nicht nur früher noch als Zeichen der sklavischen Unterwerfung oder der ekstatischen Verehrung galten. Noch später lernte ich (auch bei Großvater), dass Handkuss nicht gleich Handkuss ist. Denn man kann einer Dame, die sich auskennt, durch Handkuss präzisieren, wie man sie liebt. Oder lieben möchte: Z. B. die Regel der korrekt unberührbaren Handoberfläche der Frau wird dann durchbrochen, wenn man sie mehr als Tante verehrt. Und wenn man nicht nur mehr verehrt, sondern gar begehrt – dann kann man(n) ganz schnell die Lippen über der Hand einen Spalt öffnen, mit der Zunge kurz auf der Haut spielen – und sich wieder aufrichten. Und keiner merkt was. Nur die Frau. Entweder es wird eine Ohrfeige daraus.


Oder es wird was daraus. Lehrte mein Großvater, aber da war ich schon reifer. Nun zum Land-Hand-Kuss. Ich kam drauf, wie Christine einmal frische Erde vom Komposthaufen hinten auf dem Pflanztisch eintopfte (ausnahmsweise ohne Handschuhe) und ich einen Anflug von Eifersucht auf die Erde fühlte. Denn wie ihre Hände diese Erde von unserem Grundstück, unserem Land, zärtlich hob, drückte, durchwühlte, klopfte, glatt strich.

Hunderte Male am Tag berühren Landwirte wie meine Nachbarn Hahn oder Schulte oder Brüggemann oder Bokelmann dauerhaft ihr Land, Kartoffelproben, Zuckerrübenproben, Getreideproben – und jedes Mal küsst das Land ihre Hand, unsere Hand, geschlechtsübergreifend auch die unserer Frauen, unserer Kinder. Im Grunde gibt es auch im Moloch der Großstädte täglich Millionen solcher Landhandküsse immer dann, wenn eine Blume auf dem Balkon eingepflanzt wird.

Und Streichen kann

ihnen die Hand küssen würde. Aber die österreichischen, die ungarischen, die polnischen, die russischen Kolleginnen – die haben das gern und manche strecken einem schon die Hand entgegen.

Küss die Hand, Dame und Land!

Aber diese Küsse, die das man nur, Land uns gibt, wenn man Streicheln kann

war eben, richtig, ein LAND-HANDKUSS. Das ist nämlich einer, bei dem die Erde, das Land, unser Land, uns küsst. Und davon schrieben sogar echte Dichter immer schon. Vergangen wie der alte Handkuss.

sind echte Handküsse, älter als die von uns erfundenen, und sie sollten wieder das Bewusstsein schärfen für den manchmaligen Handkuss nach Großvaters Art. In diesem Jahr ist ein großer Kongress, wo ich auch Kolleginnen jede Menge treffe. Die deutschen würden mich auslachen, ausgrenzen, wenn ich

Prof. Dr. Hans-Helmut Decker-Voigt ist Gründungsmitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller, Autor von Romanen und Erzählungen sowie seit 30 Jahren Kolumnist der „Allgemeinen Zeitung der Lüneburger Heide“ in Uelzen. Von ihm gibt es insgesamt 79 Bücher, von denen die Hälfte literarisch, die andere Hälfte wissenschaftlich geprägt und von denen die wichtigsten in bisher elf Sprachen übersetzt wurden, darunter in Japan, Russland, USA, Ungarn, China. Decker-Voigt lehrt als „Senior-Professor“ der Musikhochschule Hamburg und erhielt für sein Gesamtwerk unter anderem die Titel eines Prof. h.c. der Kunstwissenschaften und Dr.h.c. der Rostropovitch-Hochschule in Russland verliehen sowie etliche andere Auszeichnungen weiterer Hochschulen.Siehe auch: www.decker-voigt-archiv.de

In diesem Jahr erscheint zur Buchmesse der seit Jahren intern und öffentlich angekündigte Roman “Das Pfarrhaus“ im Drachen-Verlag, siehe Seite 10. (Anzeige des Verlages).

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Leben auf dem Land! Für kein Geld der Welt würde ich mein Landleben gegen eines in der Großstadt einwechseln.

Wo Fuchs und Hase sich Gute-Nacht-Marie sagen oder „Gute-Nacht-John-Boy“ 14

Vom Schreibtisch aus fällt mein Blick in diesem Moment unverstellt auf einen romantischen Sonnenuntergang. Der Dackel kuschelt zufrieden auf meinem Schoß, und eine Nachbarin hat mir just und gutgelaunt einen Korb erntefrisches Gemüse ins Haus gebracht. So lässt es sich doch wirklich leben. Oder? Meine Frühstückseier werden von glücklichen Hühnern gelegt, die glücklichen Pferdestallmäuse werden von unseren glücklichen Hofkatzen gejagt … Bis zur bekannten Hundertwasserstadt sind es nur fünf Autominuten und bis zur Weltstadt mit Shoppingmeile nur eine Autostunde. Idyllische Abgeschiedenheit in zentraler Lage. Was will man(n) mehr? Außer schnellerem Internet?


So dachte auch der Fahrer des tiefergelegten Cabriolets, der seine Angebetete erstmalig übers Wochenende auf dem platten Land besuchen wollte. Das heißt, völlig platt war das Land der Cornflakes- und Pommesfelder dann doch nicht gewesen. Einige Zuckerrüben in den Schlaglöchern des grünen Planweges hatten sich beinahe als unüberwindliche Hindernisse erwiesen. Hätte damals statt des Duftes nach Abenteuer und Freiheit der unverwechselbare Duft nach Gülle in der Luft gelegen, der gute Mann wäre wohl auf der Stelle umgekehrt. So aber versprach er sich, sein Cabriolet gegen einen hammermäßigen Geländewagen mit Kuhfänger, Allrad und noch mehr PS einzutauschen. Leider waren dem blauschillernden, eitlen Pfau seiner Herzensdame Automarken einerlei. Jener spiegelte sich nämlich mit Vorliebe in allen zur Verfügung stehenden Radkappen und Karosseri elacken. Und verwechselte sich dabei ab und zu mit einem Rivalen. Hacke, Spitze, Hacke, Spitze, 1, 2, 3. Dagegen waren anderentags die staubigen Katzenpfotenabdrücke auf der Kühlerhaube, der ätzende Vogeldreck auf der gesamten Wagenoberfläche, die klebrigen Bienenschisse auf der Windschutzscheibe oder die Marderfamilie im Motorblock eigentlich geradezu lachhaft gewesen. Und so entschied der Autoliebhaber denn auch wacker, eine solide Garage zu bauen. Zeitnah. Da hierzulande Pfauen, Katzen und Marder ja eher nicht verspeist werden. Und a propos – in der gemütlichen Landküche in dem schönen Landhaus waren eh alle Sorgen gleich wieder gegessen. Jedenfalls bis zu jenem Moment, da der große Hund des Hauses rucksackelnd und sabbernd und mit ungewaschenen Pfoten den cremeweiß behosten Unterschenkel des Besuchers umklammerte. Was wiederum nicht so beziehungsbelastend wog, wie die Ta(s)tsache, dass jener Köter auch Schlafzimmertüren zu öffnen vermochte. Um sich mit Vorliebe auf der Schlafzimmertürschwelle niederzulassen. Um sich dorten, ein Auge Richtung Doppelbett, ausgiebigst und geräuschvollst an den eigenen Geschlechtsteilen zu lecken und zwischendurch einzelne Haare aus der Speiseröhre zu würgen. Und gleichzeitig derart penetrant zu pupsen, dass es den Gast mit den tränenden Augen verwunderte, dass noch nie der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit Gasmasken angerückt gekommen war.

Doch allen Schwierigkeiten zum Schmolle zog der Typ in das Landhaus mit ein. Und versuchte von da an für Ordnung zu sorgen. Die netten Nachbarn, die alle Nase lang reinschauten, sollten wenigstens die Gummistiefel ausziehen. (Ehrlich gesagt, habe ich manchmal so viel Stroh an den Socken, dass naja ...) Der große Hund sollte nicht mehr die Zimmertüren und das Parkett zerschrammen. Die Hofziege sollte nicht mehr mit den Hörnern an der frisch gestrichenen Haustüre anklopfen. Die Hühner sollten nicht auf den Kieselsteinwegen im Garten scharren ... Zur Verteidigung des Mannes muss geschrieben werden, dass er eine freudlose, weil tierlose, Kindheit gehabt hatte. Er hatte also auch nie rechtzeitig erfahren dürfen,

dass alte Rüden inkontinent werden können und Welpen nicht von Geburt an stubenrein sind. Oder dass regennasse Hunde müffeln. Oder … Ja, das Leben ist normalerweise kein Ponyhof und man(n) kann auf dem Land zu alle dem noch mehr als nur das Gras wachsen hören. So weckte unseren tragischen Helden der Geschichte dann auch alle Tage der Hahn des Hofes. Und alle anderen Hähne im Umkreis von drei Kilometern, die meinten antworten zu müssen. Auf das Kikeriki um 3.00 Uhr morgens. Kennen Sie das Lied „Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot …“? Doch es waren nicht nur der Hahn und das andere sogenannte Nutzgeflügel, wie die wadenhackenden Wächtergän-

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se, die den guten Mann an den Rand des Wahnsinns trieben. Es waren vielmehr die vielen Spatzen, die es wagten, von der Dachrinne auf die Terrasse und in die eine oder andere Kaffeetasse zu schietern. Und vor allem aber waren es die Fliegen. Solche, die nicht bloß auf den Misthaufen zwischen Haus und Pferdestall flogen. Fliegen, die lieber Stubenfliegen werden wollten. Etwas, was Städter eigentlich nachvollziehen können müssten. Aber nein. Und als der Großstadtprinz mit der (Fliegen)Klatsche das Fliegen-

spray allegemacht hatte, diverse klebrige Leimfliegenfänger an seinen Fingern kleben geblieben waren und der Stiel der (Fliegen)Klatsche durchgebrochen war, da zog es ihn mit Allrad, ich meine natürlich mit Allmacht, wieder zurück in eine Hafenmetropole an der Alster. Dorthin wo es zuckerrübenfreie Straßen, Frauen in HighHeels und allenfalls shampoonierte, gefönte, rosagefärbte, nicht fusselnde und somit antiallergische Zwergpudel gibt.

Ich übertreibe? Nö. Jede zum Beispiel Reitlehrerin oder Landwirtin kennt Sätze wie: „Du stinkst nach Pferd.“ Oder: „Mit den (!) Schuhen kommst du mir nicht ins Auto!“ Oder „Wie? Du hast noch zu tun?“ Oder „Du liebst die Tiere mehr als mich!“ Aber egal. Denn wenn ich hier auf meiner Terrasse sitze und mein Punktepferd (farbechter Knabstruber) auf dem grünen Rasen stehen sehe, die zwei Lamas über das Geländer gucken und der Dackel die Katzen im ritualisierten Wettlauf auf die Bäume jagt, dann fühle ich mich ein bisschen wie Pippi Langstrumpf. Vogelfrei und sauwohl.

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Ja, ich lebe auf dem Land. Mein Leben ist ein Ponyhof, und ich sage jeden Abend „Gute Nacht, John-Boy“. John-Boy heißt mein Esel, der übrigens ein noch lauterer Wecker als der jetzige Hahn ist. Und eigentlich brauche ich gar keinen Mann im Haus. Die Tiere lieben mich so wie ich bin und egal wie viel ich gerade wiege. Und überhaupt, alle Immenhofbewohner passen auf mich auf. Meine Alarmanlagen und Bewegungsmelder sind daher überwiegend tierischer Natur. Wus sten Sie, dass Lamas auch in Schafherden zum Wölfe vertreiben eingesetzt werden? Und sollte das al-

les die Einbrecher nicht abschrecken, hole ich halt die Schrotflinte aus dem Schrank. Wie es sich für ein echtes, spätes Landmädel gehört. Aber der Handynotruf funktioniert, im Gegensatz zum Internet, hier eigentlich meistens. Ich wohne schließlich nur hinter dem Wald und nicht hinter dem Mond. Und mit das Schönste dabei ist, ich kann den Mond auch noch erbli cken. Der bleichgesichtige Erdentrabant wird hier nicht verdeckt von Wolkenkratzern und braucht hier auch nicht mit Leuchtreklamen zu konkurrieren.

Wie gesagt, für kein Geld der Welt zöge ich in die Großstadt. Vielleicht ist das Leben in der City eines am Puls der Zeit. Das wirkliche Leben aber, das pulsiert vor allem in der Natur. Nur da steppt der (Heidel)Bär und fliegen die Kühe ...

Die Autorin (49) lebt von Geburt an auf dem Immenhof bei Melzingen und ist u.a. tätig als Dipl. Pferdeverhaltenstherapeutin (neudeutsch Pferdeflüsterin), (Fr)Autorin und Emofotologin. Sie würde niemals einen Hund vor der Tür schlafen lassen, geschweige denn einen Weckhahn essen. Sie lebt im Einklang mit der Natur, ohne sich der Moderne zu verschließen. So setzt sie beim Wecken vorsichtshalber auch auf einen Funkwecker. „Clock-Gock und John-Boy weigern sich, die Zeitumstellungen zu berücksichtigen.“

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Kreis Uelzen! Wo steuert der Landkreis hin? Wirtschaftlich spielen der Dienstleistungsbereich und der Tourismus eine große Rolle.

Heide – Hanse Hundertwasser

Landrat Dr. Heiko Blume

Landkreis Uelzen eine runde Sache! Vor gut sechs Jahren bin ich mit meiner Familie in den Landkreis Uelzen gezogen und habe dies zu keinem Zeitpunkt bereut. Hier lässt es sich gut leben. Warum? Wo steht der Landkreis heute, wohin wird er sich entwickeln? Der Landkreis Uelzen liegt mit einer beinahe kreisrunden Fläche von annähernd 1.500 km² im weiten Dreieck Hamburg – Hannover – Braunschweig. Mit seinen gut 94.000 Einwohnern zählt er zu den eher dünn besiedelten Gebieten. Vielleicht ist er auch gerade deshalb landschaftlich besonders reizvoll und überzeugt seine Einwohnerinnen und Einwohner ebenso wie die Touristen durch seine natürliche Schönheit und hohe Lebensqualität.

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Die alte Hansestadt Uelzen mit ihrem Hundertwasser-Bahnhof und die Stadt Bad Bevensen mit der ThermalJod-Sole-Heilquelle laden ebenso zum Verweilen ein wie Klöster, Museen und die zahlreichen Dörfer mit ihrer schönen alten Bausubstanz. Wirtschaftlich spielen der Dienstleistungsbereich und der Tourismus eine große Rolle. Nach wie vor haben auch Land- und Forstwirtschaft, die rund 90 % der Kreisfläche nutzen, eine wichtige Funktion. Deshalb verwundert es kaum, dass im produzierenden Gewerbe die Nahrungs- und Genussmittelindustrie im Vordergrund stehen. So steht in Uelzen mit dem Werk der Nordzucker AG die größte und modernste Zuckerfabrik Deutschlands. In den letzten beiden Jahren sind unsere Wirtschafts- und Infrastruktur trotz Wirtschaftskrise stabil geblieben, der Tourismus hat sich positiv entwickelt. Außerdem war die Unterstützung des Mittelstands erfolgreich. Unsere Wirtschaftsförderung „Uelzen aktiv“ hat mit Hilfe verschiedener Zuschussprogramme von 2007 bis 2009 dazu beigetragen, dass die Unternehmen mehr als 500 Arbeitsplätze neu geschaffen haben.

Wir wollen den Bevölkerungsrückgang bremsen, mit dem die ländlichen Regionen zu rechnen haben. Entscheidend für die Bevölkerungsentwicklung sind Arbeitsplätze und insofern fördern wir Betriebe, die in unserem Landkreis sind oder sich dort ansiedeln. Die entscheidende Rahmenbedingung zur Förderung der Wirtschaft ist eine gute Infrastruktur. Der Landkreis ist über die Schiene und durch den Elbe-Seitenkanal auf dem Wasserweg gut angebunden. Nun fehlt noch der direkte Autobahnanschluss durch den Ausbau der A 39, die von Lüneburg nach Wolfsburg mitten durch den Landkreis führen wird. Eine kürzlich durchgeführte Unternehmensbefragung zeigt, dass unsere Unternehmerinnen und Unternehmer zum großen Teil sehr optimistisch in die Zukunft blicken, das Image des Standortes Landkreis Uelzen sei jedoch verbesserungsbedürftig. Viele von ihnen bringen sich mit in die gegenwärtig angestoßene Strategiediskussion mit ein. Es soll herausgearbeitet werden, wohin sich der Landkreis Uelzen entwickelt, welche strategischen Ziele auch von der Kreispolitik verfolgt werden sollen. Die Verbundenheit der Unternehmer mit dem Standort ist sehr hoch, mehr als ¾ der Unternehmen haben vor, zu investieren. Mit den Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie mit der Kreispolitik möchte ich die Frage nach unseren strategischen Zielen stellen. Dabei wird es auch darum gehen, das Image nach innen und außen zu verbessern. Hier im Landkreis Uelzen zu leben und zu arbeiten, ist hoch attraktiv. Diese Attraktivität zu halten und zu steigern, wird unser Ziel sein. Dazu zählen sicherlich auch Fragen der Bildung ebenso wie eine Image-Kampagne, um dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen. Unser gutes Schulsystem wie auch unsere Hochschule Ostfalia mit ihrem Standort in Suderburg werden dazu sicherlich ihren Beitrag leisten können.


Neues aus Uelzen oder was so ganz alltäglich passiert...

Übrigens sind in den letzten Jahren deutlich mehr Menschen – so wie meine Familie und ich - in den Landkreis Uelzen gezogen als dass Menschen weggezogen sind. Ich hoffe, dass dies so bleibt und alle positiv aufgenommen werden und sich hier wohl fühlen wie wir.

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Spargelhof Niemann!

Spargel pflanzen, pflegen, stechen und genießen!

Köstlicher Spargel vom Spargelhof Niemann in Wichtenbeck Im Jahr 1968 bauten die Eltern von Hinrich Niemann erstmals auf einer kleinen Fläche Spargel an. Das Hauptaugenmerk lag damals aber auf anderen Ackerfrüchten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide. Als Hinrich Niemann im Jahr 1992 den elterlichen Betrieb übernahm, war die Spargelanbaufläche gerade einmal einen Hektar groß. Bis zum Jahr 2005 ist die Niemannsche Spargelfläche kontinuierlich bis auf zwölf Hektar angewachsen. Seit 2005 konzentriert sich Hinrich Niemann auf dieser bis heute ungefähr gleich großen Fläche nur noch auf das köstliche weiße Stangengemüse.

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Gegenüber Besuchergruppen, die sich den Anbau und die Ernte des Spargels zeigen und erklären lassen, scherzt Hinrich Niemann kokettierend über sich selbst: „Von nichts ‘ne Ahnung, und von Spargel ein bisschen!“ Dass er mit seinem Wissen über das edle Gemüse deutlich untertrieben hat, ist offensichtlich. Es war wohl die richtige Entscheidung, den Betrieb auf Spargel zu spezialisieren, denn der Erfolg gibt ihm Recht. Das seit mehr als 15 Jahren alljährlich im Mai auf dem Spargelhof Niemann in Wichtenbeck stattfindende Spargelfest ist in der Region weit bekannt und ein echter Renner. Dann ist auf dem Hof ein Kommen und Gehen,


Hinrich Niemann schätzt die Zahl der an diesem Hoftag Interessierten auf zwischen eintausend und eintausendfünfhundert Besucher. Den Gästen wird zu einem akzeptablen Preis ein schmackhaftes Spargelgericht angeboten, bestehend aus einer großen Portion Spargel mit frischen Heidekartoffeln, Sauce Hollandaise und wahlweise einem großen Schnitzel oder mehreren Scheiben leckeren Schinkens. Wer möchte, gönnt sich nach diesem Schmaus noch eine Schale köstlicher Erdbeeren mit Schlagsahne. Bier und andere Getränke gibt es reichlich. In der Scheune sowie auf dem Hof sind unter freiem Himmel oder unter Pavillons viele Sitzgelegenheiten aufgebaut, so dass man dort rasten und sein Spargelgericht zu launiger Musik einer Jazz-Kapelle genießen und mit anderen Leuten locker ins Gespräch kommen kann.

Bauer Hans, wie er sich kurz und knapp nennt, treffen wir einige Wochen später wieder. Er fährt gerade mit einer unternehmungslustigen Frauengruppe aus Suderburg mit Trecker und überdachtem Anhänger durchs Feld und ist wie wir mit Hinrich Niemann verabredet, der uns auf dem Feld das Spargelstechen erläutert. Die Spargelreihen von Hinrich Niemann liegen unter Folie. Die Folie ist auf der einen Seite schwarz, auf der anderen Seite weiß. Weil der Spargel unter Folie wächst, keimt auf den Dämmen kein Unkraut, die Wasserverdunstung ist niedriger und der

Spargelsorten zum frühestmöglichen Zeitpunkt anzuregen und einen frühen Erntebeginn zu erreichen. Außerdem werden die frühen Sorten flach gepflanzt, sie treiben daher zeitiger aus dem Boden. Ein darüber hinaus angebrachter begehbarer Tunnel über den Reihen sorgt für weiteren Wetterschutz und durch beschleunigtes Wachstum für eine Saisonverfrühung der Spargelernte. Jedoch sind die Kosten von 25.000 Euro je Hektar für die große Betunnelung unbedingt sowohl in die Betriebskalkulation als auch in die Spargelpreisberechnung mit ein-

Auf verschiedenen Schautafeln wird Anbau, Kultivierung, Ernte und Verarbeitung des Spargels erklärt. Ein besonderes Highlight ist die Vorführung der vor gut fünf Jahren angeschafften Spargelschälmaschine. Jede Spargelstange wird nach dem Schälen nochmals genau begutachtet, denn schlecht geschälte Stangen sollen gar nicht erst in den Verkauf gelangen. Ein zufriedener Kunde ist Hinrich Niemann sehr wichtig. Auch die Kinder kommen an diesem Tag nicht zu kurz. Zum Beispiel lädt eine Heu- und Stroh-Hüpfburg zum Spielen und Toben ein. Mit kleinen Trettreckern kann ein Geschicklichkeitsparcours über eine Wippe absolviert werden. Sehr beliebt ist auch die Los-Tombola, bei der neben kleinem Spielzeug, Deko-Schnickschnack und Comic- und Jugendzeitschriften auch Spargelpakete als Gewinn locken. Der aus dem Nachbarort Bargfeld stammende und mit Hinrich Niemann befreundete Bauer Hans-Adolf Constien, der sich Bauernhoferlebnispädagogik auf die Fahnen geschrieben hat, bietet mit Trecker und speziell ausgerüstetem Anhänger Feldrundfahrten an.

Spargel behält weiße Köpfe. Im Gegensatz zu seinen Berufskollegen, die ihren Spargel nicht mit Folie bedeckt haben und so morgens und abends Spargel stechen müssen, um zu verhindern, dass das Edelgemüse durch zu viel Licht blaue Köpfe bekommt, kann es sich Hinrich Niemann erlauben, den Ernterhythmus auf eineinhalb Tage auszudehnen. Die unterschiedlichen Farben der Folienoberflächen machen durchaus Sinn. So lässt sich mit der Abdeckung mit der schwarzen Seite nach oben Sonnenwärme im zeitigen Frühjahr gezielt sammeln, um die Vegetation früher

zubeziehen. Mit diesem System der Dammfolie und dem großen Tunnel über den Reihen konnte Hinrich Niemann die erste Spargelstange im Jahr 2011 bereits am 30. März ernten. Es muss allerdings beachtet werden, dass frühe Spargelsorten nicht bis zum traditionellen Saisonende am Johannistag (24. Juni) gestochen werden dürfen, sondern entsprechend früher das Stechen beendet werden muss, um die Plantage zu schonen und auch in den Folgejahren noch beernten zu können. Frühe Sorten sollten daher nur bis Mitte/Ende Mai gestochen werden. Spätere Sorten werden mit der weißen Folienseite nach oben abgedeckt und von Anfang Mai bis Saisonende ge-

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erntet. Mit der weißen Folienseite lässt sich außerdem an Tagen mit höheren Temperaturen und einem allgemein größeren Spargelangebot die Wärmezufuhr durch Reflektion der Sonnenstrahlen auf die Beete drosseln und somit die Erntemenge regeln. So dient die Folie als Hilfsmittel zur Marktregulierung, um das Angebot und somit den Preis des Spargels zu steuern. Durch den Folieneinsatz und den veränderten Ernterhythmus ist die Erntearbeit effektiv und die Kosten besser kalkulierbar. Hinrich Niemann erklärt den staunenden Besuchern, dass je Spargelerntevorgang von einem Hektar Fläche ein Fußmarsch von fünfeinhalb Kilometern zwischen den Dämmen anzunehmen ist. Auch dies ist ein Punkt, der in der Kostenkalkulation nicht außer Acht gelassen werden darf. Auf dem Hof Niemann sind 15 Erntehelfer aus Osteuropa beschäftigt, zwölf aus Polen und drei aus Bulgarien. Sie wohnen auf dem Hof in zu Wohnzwecken umgebauten ehemaligen Stall- und Wirtschaftsgebäuden. „Es sind zwar keine Luxusräume, doch die Zimmer erreichen mindestens Jugendherbergszimmer-Stan-

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dard“, meint Hinrich Niemann. Seine Helfer versorgen sich selbst oder wählen ein 4,00-Euro-Menü vom Essenbringdienst „Meyer-Menü“, das Niemann mit zwei Euro pro Gericht bezuschusst. Dass die Erntehelfer ihr Essen selbst auswählen können, macht sie zufriedener. Hinrich Niemann nennt als Erklärung: „Psychologie! Wenn die Leute zufrieden sind, arbeiten sie auch motiviert.“ Die Bezahlung der Spargelstecher erfolgt nach im Akkord geernteter Spargelmenge. Hinrich Niemann schwört auf die leistungsgerechte Entlohnung, sie sei gerechter als ein für schnelle und langsame Spargelstecher gleicher Stundenlohn. Außerdem spielt noch eine Rolle, von welchem Feld geerntet wird. Unterschiedliche Felder mit entsprechend unterschiedlicher Bodengüte und daraus resultie-

renden uneinheitlichen Erträgen des Spargels in Menge und Qualität bedeuten hier eine differenzierte Entlohnung der geernteten Spargelmenge. Jeder der Helfer hat seine „eigenen“ Reihen, um die er sich intensiv kümmert, sie pflegt und effektiv aberntet. Ein guter Spargelstecher kann sogar mehr als einhundert Euro am Tag oder ungefähr viertausend Euro Verdienst pro Spargelsaison erzielen. Die auf dem Schauacker benutzte Folie ist bereits sechs Jahre alt. Nach der Saison wird die Folie abgenommen,


gereinigt und gut gelagert und kommt im Folgejahr wieder zum Einsatz. Bis zu acht Jahre nutzt Hinrich Niemann eine Folie, um sie dann nach dieser langen Einsatzzeit einem sinnvollen Recycling zuzuführen. Hinrich Niemann demonstriert den wissbegierigen Besuchern den Erntevorgang, das Spargelstechen. Die Folie auf dem Damm wird beiseite geschoben. Neben den Spargelstangen, die sich den Weg an die Dammoberfläche und auch schon heraus gebahnt haben, gräbt Niemann ein Loch mit einer Tiefe von einer Handbreite, setzt das spezielle Spargelstechermesser mit Pistolengriff parallel zur Spargelstange an, schneidet die Stange vorsichtig ab und hebelt sie mit dem Messer nach oben, so dass sie mit der Hand leicht aus dem Boden gezogen werden kann. Ein am Werkzeug montierter Ring dient als Markierung, damit die Spargelstange in optimaler Länge geerntet wird sowie als Hilfsmittel, um zu entscheiden, ob die Stange die richtige Dicke hat. Zu dünne Stangen werden nicht geerntet. Beim Erntevorgang muss beachtet werden, dass die aus dem Loch gehobene Erde auf dem Damm liegen bleibt, damit nach dem Stechen das Loch wieder locker verschlossen werden kann. Bei dieser Methode, wie Niemann sie anwendet, kann auf den Einsatz einer Kelle verzichtet und damit ein weiterer Werkzeugwechsel in der Hand vermieden werden. Danach wird die Folie wieder zum Schutz vor Lichteinfall auf den noch verborgenen, aber sprießenden Spargel zur Abdeckung auf den Damm gezogen. Niemanns Erntehelfer sind aber nicht nur zum Spargelstechen engagiert. Etwa alle zwei Jahre steht auf einem Teil der Flächen eine Neuanpflanzung an. In den vergangenen Jahren erfolgte die Neuanlage eines Spargelbeetes nach der alten Methode mit im Vorjahr gezogenen und im zeitigen Frühjahr ausgegrabenen Spargelwurzelballen mit vielen Wurzelausläufern und einem mittigen Spargelspross. Die Wurzelausläufer der Pflanze werden ausgebreitet und flach auf den Boden gelegt und dann mit Erde bedeckt und zugepflügt. Über dieser Pflanzreihe ist dann in Folge der Spargeldamm anzulegen. Im Jahr 2011 probierte Hinrich Niemann eine neue Anbaumetho-

de aus. Er bezog von einem Fachbetrieb 60.000 aus Samen und in Pflanzpresstöpfchen gezogene Spargeljungpflänzchen mit bereits ausgebildeten zarten Grünwedeln für eine Fläche von zweieinhalb Hektar. Im Kriechen bewegen sich die Erntehelfer in den Reihen fort und setzen behutsam alle zwanzig Zentimeter ein Spargelpflänzchen und bedecken es mit etwas Erde, um den Setzlingen ein schnelles

Anwachsen im Boden zu ermöglichen. Ein Maßstab mit Markierungen, alle zwanzig Zentimeter, wird immer mit durch die Reihen geschoben. Hinrich Niemann erklärt, dass ein gleichmäßiger Pflanzabstand eine gleichmäßige Spargelqualität zur Folge hat. Da der Pflanzenbesatz in Abhängigkeit mit dem Nährstoffangebot des Bodens steht, würde ein zu großer Pflanzabstand viele zu dicke und schlecht ver-

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marktbare, ein zu kleiner Abstand zu dünne Spargelstangen hervorbringen. „Ein Pflanzabstand von zwanzig Zentimetern ist optimal, um den vom Verbraucher gewünschten Spargel in entsprechender Qualität zu erzeugen, das wissen wir inzwischen aus unseren Erfahrungen“, versichert Niemann. Spargel ist eine Dauerkulturpflanze und steht zehn Jahre auf einem Feld. Im Jahr vor der Neupflanzung muss der Acker vorbereitet werden und mit Gründünger mit Nährstoffen angereichert werden. Dann erfolgt im ersten Jahr der Dekade die Pflanzung. Im zweiten Jahr wird die Neuanlage nur gehegt und gepflegt. Erst im dritten Jahr kann das erste Mal für eine Zeit von vier Wochen geerntet werden. Länger sollte der Erntezeitraum nicht sein, um die Spargelpflanzen im jungen Beet nicht zu sehr zu strapazieren, die Anlage soll ja in den Folgejahren auch noch Erträge bringen. Ab dem vierten Jahr darf die ganze Saison gestochen werden. Hinrich Niemann bevorzugt die Methode, nach Saisonende den Spargel nicht abzupflügen. Der Spargel darf nach dem Johannistag aus dem Boden sprießen und durch Lichteinwirkung zum grünen Busch wachsen. Die Pflanze sammelt Kraft für das Folgejahr. Gedüngt wird mit Pferdemist. Der Boden wird optimiert für lockere Dämme, somit wird auch das Spargelstechen im nächsten Erntejahr erleichtert.

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Nach diesen anschaulichen Erklärungen klettert die Frauentruppe aus Suderburg, angeführt von der mit Bauer Hans befreundeten Roswitha Hilmer, wieder auf den Anhänger und lässt sich zum Hof Niemann fahren. Hier zeigt Hinrich Niemann der Besuchergruppe die Spargelwaschanlage. Alle Spargelstangen werden, mit den Köpfen an einer Metall-Leiste anliegend, auf ein Fließband gelegt, mit Wasser geduscht und durchlaufen einen aus Sicherheitsgründen geschlossenen Kasten und werden dort mit einem im Kasten installierten Messer auf eine Länge geschnitten. Ein unter dem Kasten aufgestellter Behälter fängt die abgeschnittenen Spargelstangenenden auf. Nach Verlassen des Schnittkastens werden die Stangen von Hand in elf Sortierungen in verschiedene Verkaufskisten verteilt. Seit 2006 verfügt der Spargelhof Niemann über eine Spargelschälmaschine. Etwa vierzig Prozent des verkauften Spargels geht geschält an die Kunden weiter. Diese von Niemann angebotene Dienstleistung wird nicht nur von der Gastronomie aus Zeitersparnisgründen gern in Anspruch genommen. Das Schälen erfolgt ohne Berechnung, denn ein Kilogramm ungeschälter Spargel der besten Handelsklasse kostet genau so viel wie siebenhundert Gramm geschälter Spargel, nämlich 6,90 Euro. Gern erzählt Hinrich Niemann, dass sein Spargel schmackhaft und zart

ist und sich locker jedem Geschmackswettbewerb mit Spargelstangen aus anderen bundesweit bekannten Anbaugebieten stellen kann. Für Hinrich Niemann ist jedoch ganz klar das Urteil des Endverbrauchers entscheidend. In seinem Hofladen bietet er Spargel in verschiedenen Sortierungen an, und passend dazu verkauft er auch Schinken aus einem befreundeten Betrieb in Munster. Außerdem findet man im Hofladen Wurstwaren, Honig, Marmeladen, Produkte der Bohlsener Mühle, einen Kräuterlikör aus Bienenbüttel, verschiedene Weine, Kartoffeln und Äpfel sowie bunt bemalte Vogelhäuschen und nicht zuletzt Rezeptbücher zum Thema Spargel. Auf die Frage, wie Hinrich Niemann denn selbst den Spargel am liebsten isst, antwortet er bestimmt: „Klassisch! Mit Kartoffeln, Schinken und Sauce Hollandaise. Mehr braucht es nicht zu einem echten Genuss! Außerdem ist Spargel ein sehr gesundes Gemüse und hat eine überschaubare Saison. Deshalb muss man Spargel in der Saison essen, dann schmeckt er einfach am besten!“


Spargel klassisch! Zutaten für 2 Portionen: 1 kg Spargel 270 g Butter 3 Eigelb 3 EL Weisswein Saft einer Zitrone Salz, Pfeffer, Muskatnuss Zucker

Zubereitung:

Spargel von den Köpfen nach unten schälen. Die harten Spargelenden großzügig abschneiden. In einem möglichst ovalen Topf Wasser mit etwas Salz und Zucker, 20 g Butter und dem Zitronensaft zum Kochen bringen, ein wenig Muskatnuss rundet den Geschmack perfekt ab. Den Spargel ins kochende Wasser geben und ca. 12 - 15 Minuten, je nach Dicke, kochen, aus dem Wasser heben, etwas abtropfen lassen und auf einer Platte anrichten.

Gleichzeitig für die Sauce 250 g Butter erhitzen und klären (Schaum abschöpfen und Bodensatz entfernen). In einem kleinen Topf oder Schlagkessel die Eigelbe mit Weißwein im Wasserbad aufschlagen. Darauf achten, dass die Eigelbe nicht gerinnen. Dann den Topf aus dem Wasserbad nehmen und die geklärte Butter (die ungefähr die gleiche Temperatur wie die Eimasse haben sollte) tröpfchenweise unter die Eigelbmasse rühren. Die Sauce mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken und zum Spargel servieren. Dazu passen gut Salzkartoffeln, mit Petersilie bestreut. Klassisch passt Schinken sehr gut dazu, es wird aber auch gern Schnitzel gegessen. Die Sauce Hollandaise ist eine Grundsauce, die sich noch vielfältig variieren lässt. So kann man beispielsweise noch etwas geschlagene Sahne unterheben, oder man verfeinert mit Kerbel, Estragon und etwas Kalbsfond.

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Burgspektakel in Bad Bodenteich!

Zwischen Gauklern und Ritterspielen

Allj채hrlich Ende April ist Bad Bodenteich im Ausnahmezustand,

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denn Burgspektakel ist angesagt. Das bunte Treiben wird eingel채utet durch die Walpurgisnacht am 30. April. In dieser Nacht tanzen im Harz die Hexen auf dem Brocken, und auch hier in Bad Bodenteich haben dann die Hexen das Sagen. Mit viel Musik und Tanz wird im Feuerschein gefeiert, aber

keine der heutigen Hexen muss wie in Zeiten der Inquisition um ihr Leben f체rchten und als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen enden. Rund um die Bodenteicher Burg und auf den Auewiesen scheint die Zeit auf das Mittelalter zur체ckgedreht zu sein. In einfachen leinenen und wollenen


Für die Kinder werden Ritterutensilien wie Helme, Holzschwerter und Schilde angeboten.

Gewändern, mit Lederriemen und Bändern geschnürt, mit schlichten Hauben und Kappen das Haar bedeckt und in einfachem Schuhwerk an den Füßen, präsentieren die Marktleute auf dem holprigen Kopfsteinpflaster des Burggeländes ihre Waren und bieten ihre Dienstleistungen an. Oft mit derb-zotigen Worten, wie es wohl früher auch üblich war, werden Brot, Quark, Met, Honig, Gebäck, Säfte, Wein, Liköre, Gewürze, Heil- und Schmucksteine, Parfümöle, Seifen, Leder- und Silberwaren und Bekleidungsstücke an den Mann oder an die Frau gebracht. Mit einem schweren Karren hinter sich, beladen mit vielen Taschen, Beuteln und Bändern aus Leder und vielen kleinen Glöckchen, die beim Ziehen des Wagens über den gepflasterten Platz in hellem Klang bimmeln, steuert eine Marketenderin von einer Menschentraube zur nächsten, um auf ihre Waren aufmerksam zu machen. Für die Kinder werden Ritterutensilien wie Helme, Holzschwerter und Schilde angeboten. So manche Spaßvögel in bunten Kostümen hüpfen munter zwischen den Besuchern herum und kündigen in lautem Singsang weitere Programmteile an, sei es ein Ringkampf der starken Männer, ein Minnegesangswettbewerb oder die Ritterkämpfe zu Pferd. Wer mag, lässt sich von einer Wahrsagerin die Zukunft deuten oder vom Bader rasieren und die Haare schneiden. Auf das Zähneziehen, das diese Berufsgruppe mit großen Zangen in früheren Zeiten ausübte und so manchen von quälenden Zahnschmerzen befreite, möchte man dann aber doch lieber verzichten. In einem Zelt kann man in einem großen hölzernen Badezuber in mit Duftölen angereichertem lauwarmem Badewasser seine Körperpflege betreiben und während dieser Reinigungsprozedur genüsslich sich einen Becher Wein oder köstliches frisches Obst einverleiben.

Wer mag, lässt sich von einer Wahrsagerin die Zukunft deuten.

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Auf dem von einer großen Menschenmenge umsäumten Turnierplatz finden die Ritterspiele statt.

Auch frühere Waffen- und Kampftechniken, z. B. die Funktion einer großen Steinschleuder können in Augenschein genommen werden. Bejubelt von verschiedenen Burgfräulein und dem staunenden Publikum von heute, demonstrieren die Ritter in leichten Rüstungen, mit ihrem Zeichen versehenen bunten Gewändern, Helmen und Schilden ihre Geschicklichkeit zu Pferde, indem sie aufgehängte Ringe im Reiten auf die mitgeführte lange Lanze aufspießen oder mit Äxten auf eine Zielscheibe schleudern. Auf der Wiese nebenan ist das Lager der Mittelaltermarkt-Akteure. Hier sind Zelte aufgebaut, im Rund einfacher Sitzgelegenheiten aus Holz und Stroh befindet sich über so mancher offenen Kochstelle an einem Gestell an einer Kette ein großer Topf, in dem Tee, eine Suppe oder ein anderes einfaches Gericht vor sich hin köchelt und gart und die Lagerbewohner nährt. In der Luft mischen sich Klänge des Markttreibens, eine Mischung von Verkaufsgesprächs-

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gemurmel, Gesang, Glöckchen, Maultrommeln, Schalmeien, Pfeifen, Trommeln, Hammerschlägen vom Schmied, der Hufeisen für die Pferde oder andere Eisenwaren fertigt, mit Gerüchen von leckeren Speisen und Getränken, exotischen Gewürzen, feinsten Seifen, edlen Duftölen und den qualmenden Feuerkochstellen im Biwak-Lager. Das alles gibt


In den Auewiesen übt man sich im Bogenschießen.

dem mittelalterlichen Markt so eine besondere unverwechselbare Note. Sämtliche Aktionen der Veranstaltung „Mittelalterliches Burgspektakel in Bodenteich“ sind toll anzusehen und versetzen die Besucher für eine gewisse Zeit in eine schon Jahrhunderte zurückliegende Vergangenheit, im wahrsten Sinne des Wortes ein Spektakel, das es lohnt mitzuerleben.

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Das Traditionsfest in Uelzen! Das Uelzer Schützenfest der Schützengilde der Stadt Uelzen von 1270 e.V.

Die zweite Säule ist die Traditionspflege und das Zusammenführen von Gestern und Heute, von Alt und Neu, von Überliefertem und der Moderne.

len der Bürger gebildet hatten. Erst 1930 wurde aus den städtischen Wahlordnungen eine Satzung, die seitdem in ihren Grundzügen noch heute gilt.

Die dritte Säule ist der moderne Schießsport in vielen Facetten.

Ähnlich war die Entwicklung der Schießordnungen, die selbstverständlich einst Sache der städtischen Obrigkeit war, heute durch die Bestimmungen des Gesetzgebers und des deutschen Schützenbundes ersetzt sind. Schließlich haben die Waffen sich auch gewaltig verändert und das Schießen ist nicht mehr eine Sache der Verteidigung von Leib und Leben, sondern hat sich zum fairen Sport entwickelt.

Die Uelzener Gilde hat zwar keine Gründungsurkunde. Jedoch ist sie so eng mit der Geschichte und dem Leben der Stadt verbunden, dass man gewiss den Zusatz „von 1270“ akzeptieren kann, dem Jahr in dem Uelzen sein Stadtrecht erhielt. Die älteste Urkunde ist die Waffenordnung von 1359. Da kann man noch heute lesen, was damals jeder waffenfähige Bürger an Waffen bereit halten und dass selbst eine Witwe „ein gantz gut Harnisch“ haben musste.

Mitten ins Schwarze! Schützenvereine, Schützengilden: Ist das nicht etwas von gestern? Weit gefehlt! Die Schützengilde der Stadt Uelzen, die zu den ältesten in Deutschland gehört, ist lebendig wie eh und je. Natürlich hat sich vieles gerade im Zeitalter des Fernsehens, der Computer und des Internets auch hier gewandelt, und es ist schwieriger geworden, junge Leute für solch eine Vereinigung zu begeistern. Aber absolut aktuell ist die Uelzener Gilde auch heute. Sie steht schließlich auf drei Säulen und kann deshalb nicht so leicht umfallen. Die eine Säule ist die Kameradschaft mit Menschen aus den vielfältigen Schichten und Berufen, des Miteinander von Jung und Alt, des Zusammenseins von Individuen mit ganz unterschiedlichen Ansichten, und alles in fröhlicher Geselligkeit.

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Drei Kompanien wetteifern jedes Jahr darum, wer die besten Ergebnisse beim Kompanievergleichsschießen beim herbstlichen Abschießen erzielt Die wehrhaften Bürger wurden bereits und damit den Offiziers-Wanderpokal vor Jahrhunderten in Rotten eingeteilt erringt, auf dem die Sieger stets einund diese zu „Quartieren“, also graviert werden. Bei den ÜbungsabenStadtvierteln, zusammenden der Schießklubs der Kompanien gefasst. Die Rottmeister wird nicht nur fleißig geschossen, wurden vom Rat eingeauch hier ist Geselligkeit Trumpf. Die setzt und kein Bürger durfte Gilde bietet acht 100-m-Stände, auf dieses wichtige Amt so einfach denen auch auf 50 m geschossen werablehnen. Später wurden aus den kann, dazu 4 Extrabahnen für den dienstältesten Rottmei50 m, die zugleich für Sportpistern, die für die Quartiere stole auf 25 m umgestellt werverantwortlich waren, die den können. Im Obergeschoss, Offiziere und aus dem wo sich auch die große Kegeldienstältesten Offizier der sportanlage befindet, gibt es zehn Führer der Gilde, anfangs 10-m-Bahnen für Luftgewehr und Stadt-Capitain, heute StadtLuftpistole, die für alle Spezialhauptmann genannt. Erst im wettkämpfe, darunter laufende 19. Jahrhundert, durch die Scheibe, ausgerüstet sind. Alle Entwicklung zum freien BürSchießstände werden für Wettkämpfe gertum, wurden Wahlordnungen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebefür Offiziere und Rottmeister ne genutzt, auch die deutsche erlassen, nachdem sich Olympiamannschaft hat hier 1803 die zweite Kompaschon trainiert. Einer ihrer nie und 1837 die Trainer war vor Jahren Waldritte Kompanie ter Schumann, der aus der Bürgerpokal von 1696 durch den freien WilUelzener Schützengilde


Die Bürgerkompanie mit Lt. Erwin Reitenbach

stammte und unter dem die größten Erfolge der deutschen Olympioniken des Schießsports hervorgingen. Auf den Uelzener Schießständen üben auch Jugendmannschaften, u. a. die „Uhlenköper-Jugend“, die sowohl bei Landes- als auch bei Deutschen und Europa- Meisterschaften große Erfolge erzielten.

Der Höhepunkt jedes Jahres ist jedoch das Königsschießen. Auch wenn gute Schützen beim Kleinkaliber Freihandschießen auf 100 m vielleicht bessere Chancen haben, sehr oft ist es einfach ein Glücksschuss, der zur Überraschung aller „ins Schwarze“ trifft. Die Königsproklamation findet stets im großen Saal des Schützenhauses unter großer Beteiligung von Ehrengästen und Besuchern statt und wird wie seit Jahrhunderten vom Bürgermeister vorgenommen. Ein fester Ritus von Reden und Gegenreden ist seit vielen Jahrzehnten gute Tradition.

Die Schützenkompanie mit Lt. Jürgen Dierks

Der erste Schluck auf das Wohl der neuen Majestät trinkt der Bürgermeister aus dem wertvollen schweren Silber-Königspokal der Gilde und lässt den König der Stadt Uelzen hoch leben.

Die Jägerkompanie mit Lt. Gerd Witt

„Umtrunk“ ist, viele sagen leider, aus hygienischen Gründen entfallen. Zu den besonderen Insignien der Schützengilde der Stadt Uelzen von 1270 e. V., so ihr vollständiger Name, gehören die drei Kompaniefahnen und die Gilde-Standarte. Die Fahne der 1. Kompanie wurde vor wenigen Jahren zur drittschönsten Fahne Deutschlands und zur schönsten Fahne Norddeutschlands gekürt, ein Beweis für die außergewöhnlich gute künstlerische Qualität. Jedes Jahr werden die Fahnenträger von den Kompanien neu gewählt und beim 1. Vorschießen vor dem Schützenfest vom Stadthauptmann verpflichtet.

Die Schützengilde hat viele wertvolle Pokale in ihrem Besitz, darunter den silbernen Bürger-Pokal von 1696 und den Ernst-August-Pokal, den der König von Hannover einst gestiftet hatte. Bis vor kurzem wurden alle Pokale an der fünfzinkigen Proklamationstafel, an deren Stirnseite in der Mitte immer der StadthauptBeim Schützenfest kann jeder Fahmann, der Bürgermeister, der nenträger beweisen, dass er die Fahne „alte“ und „neue“ König sitbei den Ausmärschen gut präsentieren zen, von Hand zu Hand weiund wohlbehalten wieder abliefern ter gereicht und auf das kann. Alle Fahnen werden im Wohl der TischnachRathaus das ganze Jahr über in barn mit launigen Worgroßen Vitrinen dem Publiten getrunken. Aber dieser Ernst-August-Pokal von 1839 kum gezeigt, wie auch die

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Der Spielmanns- und Fanfarenzug unter Leitung von Rttm. Volker Eidinger mit Stadthauptmann Christian Wulf

Pokale, die Königsketten und besondere Stücke aus dem Gildeschatz in einer Vitrine zur Schau gestellt werden. Wenn man die Schützengilde beschreiben will, so dürfen die Grundzüge ihrer Organisation nicht fehlen. Sie wird kommandiert vom Stadthauptmann, dem zur Seite der Adjutant und der Schießoffizier der Gilde stehen. Er ist zugleich Vorsitzender im Sinne des Vereinsrechts. Jede Kompanie wird von einem Leutnant geführt, den je

Die Fahne der Bürgerkompanie

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fünf Rottmeister im Kompanievorstand unterstützen. Da satzungsgemäß in die Gilde direkt keine Frauen und Jugendliche – historisch bedingt – aufgenommen werden können, hat die Gilde die „Schießsportliche Vereinigung der Schützengilde“ ins Leben gerufen, in der diese organisiert innerhalb der Gilde agieren können. Das gilt auch für die Jugendlichen im Spielmannszug, der Bestandteil der Gilde ist und vom Rottmeister des Spielmannszuges geführt wird. Alle Offiziere der Gilde und Rottmeister der Kompanien werden auf Lebenszeit gewählt. Das ist eine Besonderheit in Deutschland. Selbstverständlich können sie alters- oder krankheitsbedingt ihr Amt vorzeitig aufgeben. Das Schützenfest wird jedes Jahr durchgeführt, dessen Termin sich im Laufe der Zeit zwar oft ein wenig änderte, sich jedoch immer um Pfingsten rankt. Am Pfingstmontagmorgen marschiert die Gilde unter großer Beteiligung der Bevölkerung stets in den Stadtwald und frühstückt beim Fischerhof. Alle fünf Jahre geht der Zug mit Musik, oft begleitet von Musikkapellen aus Bayern oder dem Schwarzwald, viel wei-

ter entlang der früheren Stadtgrenze des Stadtwaldes bis zum „Schützenstein“, wo sich alles unter den hohen Buchen fröhlich trifft. Weil dies fast einzigartig in Deutschland ist, hat die Gilde im historischen Schützengarten in Gotha, wo 1861 der Deutsche Schützenbund gegründet wurde, einen großen Schützenstein – einen gewaltigen Findling aus Uelzen – mit entsprechenden Erklärungen aufgestellt. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass alle Kompanien zu benachbarten Schützenvereinen oder KyffhäuserKameradschaften, aber auch zu anderen Sportvereinen enge freundschaftliche Beziehungen pflegen, die durch gegenseitige Besuche insbesondere bei Schützenfesten stets aufs Neue gefestigt werden. Liebe Leser, Sie sehen also, wie lebendig die Schützengilde auch in der vermeintlich traditionsarmen Jetztzeit ist. Ihr Anliegen trifft einfach „ins Schwarze“.


Bogenschützenfest der Schützenkameradschaft

STADTHALLE UELZEN Hotel - Restaurant - Eventzentrum Kegel- und Schießsportzentrum

Kirch- und Westerweyhe

Ein ganz besonderer Sport ist das Bogenschießen. Die SK Kirch- und Westerweyhe bietet auf einem modernen Bogenplatz alle Diziplinen im Bogensport, von 30 m - 90 m Distanzen sowohl im Olympicbogen, aber auch im Compoundbogen. Einige schießen mit Blankbögen und für viele ist genau dieses Schießen ohne Hilfsmittel wie Visier und Stabisalitoren, das pure Bogenschießen, wie es zu Zeiten von Robin Hood schon gab, der wahre Schießsport. Die Bogensparte der SK Kirch- und Westerweyhe hat sich zu einem Verein entwickelt, der auch auf vielen Turnieren vordere Plätze erringen konnte, dabei aber auch viele Schützen hervorbrachte, die dann an nationalen und internationlanen Turnieren hervorragende Ergebnisse erzielen konnten.

Am Schützenplatz 1 29525 Uelzen Tel.: 0581-90200 Fax 0581-902050 Mail: stadthalle.uelzen@arcor.de Internet: www.stadthalle-uelzen.de

Im letzten Jahr veranstaltete die Bogengruppe mit großem Erfolg das erste eigene Schützenfest für die Bogenschützen. Eine große Anzahl der Gäste begleitete den Tag des ersten Bogenschützenfestes in der Region Uelzen.

K a n z l e i a m R at h a u s Wilkens • Dierks • Wagner-Anders • Düngefeld Reiner Wilkens Kanzlei Uelzen

Veerßer Straße 40, 29525 Uelzen Tel.: (05 81) 9 76 57 - 0 Fax (05 81) 9 76 57 - 57

Zweigstelle Kanzlei Salzwedel Goethestraße 26, 29410 Salzwedel Tel.: (0 39 01) 86 68 66 Fax (0 39 01) 86 68 88

Rechtsanwalt

Jürgen Dierks

Rechtsanwalt & Notar Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Erbrecht

Brigitte Wagner-Anders

Rechtsanwältin & Notarin Fachanwältin für Familienrecht

Jörg Düngefeld Mail: info@kanzleiamrathaus.de Internet: www.kanzleiamrathaus.de

Rechtsanwalt Fachanwalt für Miet & Wohnungseigentumsrecht

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Deutsches Rotes Kreuz!

Ein Mehr für alle Generationen Sie waren erst Mitte 50, als sie sich entschieden, im Dezember 2001 in den neugebauten DRK-Wohnpark zu ziehen. Auf eine 80 qm-Wohnung, modern ausgestattet mit Loggia und Blick auf die Ilmenau, freuten sich Renate und Horst Müller. Jahre später suchte auch Irmgard Plotz mit ihrem kranken Mann ein neues, barrierefreies Zuhause in einem Umfeld mit vielen interessanten Menschen. Und sie zogen an die Ilmenau.

“Mein Mann war gleich ganz glücklich und wir alle sind wie eine große Lebensgemeinschaft“, 34

schwärmt Frau Plotz, denn im DRKWohnpark lebt sich jeder schnell ein. „Man sieht sich, kennt sich, ist achtsam und hilft sich untereinander“, bestätigt Horst Müller, der doch schon mal bei Nachbarn ein Bild aufhängt oder ihnen beim Tragen hilft und Frau Plotz steht immer gerne als Klönkameradin den Nachbarn zur Seite oder plant mal wieder eine Sommereise zu viert. Alle genießen darüber hinaus die Aktivitäten in dem direkt angrenzenden DRK-Mehrgenerationenzentrum Uelzen. Horst Müller geht zu den Plattschnackern, Frau Renate lernt die neusten IT-Tricks im Computerkurs und Frau Plotz walkt und hält sich auch beim Gedächtnistraining fit. Gemeinsam mit jungen und älteren Besuchern wird Vorträgen gelauscht, es werden Ausflugsfahrten unternommen und Feste gefeiert.

Die Beratung und Betreuung um die 69 kleinen und großen Wohneinheiten in Uelzen und die 12 Wohnungen in Bad Bevensen übernimmt seit 10 Jahren Erika Eckelt. Für alle Belange der Bewohner engagiert sie sich rund um die Uhr und gibt dem ganzen einen familiären Charakter. „Freiwillig ist hier noch keiner gegangen“, bestätigt sie aus Erfahrung, denn die schöne Lage an der Ilmenau, die kurzen Wege in die Stadt, die täglichen Veranstaltungen im Mehrgenerationenzentrum überzeugen immer wieder neue Mietinteressenten, deren Anfragen nicht abreißen. Zudem ist das Ambiente des Wohnparks ansprechend; je nach Jahreszeit finden sich frische, bunte Blumensträuße in den Fluren und auf den


Wegen oder dezent dekorierte Weihnachtsbäumchen verschönern die dunklen Wintertage. Ein besonderer und geschätzter Vorteil der seniorengerechten Wohnungen des DRK-Wohnparks ist auch die direkte Nähe zum DRK-Pflegedienst. Bei einer eventuellen Krankheit oder Pflegebedürftigkeit ist eine Versorgung – in Absprache mit dem Hausarzt und der Krankenkasse – sofort möglich.

„Wir sind für Sie da und pflegen Sie mit Herz und Verstand“,

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verspricht das DRK-Pflegeteam und darauf kann sich jeder verlassen.

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„Die Angehörigen und Gepflegten sind so voller Dankbarkeit und Wertschätzung, weil unsere pflegenden Fachkräfte Entlastung schaffen und für ein längeres, gesünderes Leben in den eigenen vier Wänden sorgen“, bestätigt Oliver Klamp, Fachbereichsleiter der DRK-Altenhilfe. Es zeigt sich immer wieder, dass zwischen den Patienten und Altenpflegern sich - wie selbstverständlich - eine emotionale Beziehung entwickelt, die dem älteren Menschen das Wohlgefühl und die Sicherheit schenkt, von einer Fachkraft betreut und umsorgt zu werden.

DRK-Kreisverband Uelzen e. V. DRK-Pflegedienste im Landkreis Uelzen gGmbH

Auch Leistungen wie die Bereitstellung eines Haus-Notruf-Gerätes oder den Service

“Essen auf Rädern“

Wir sind für Sie da! Angebote im ganzen Landkreis - bei uns alles aus einer Hand Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì

Pflegedienst, Hausnotruf, Menü-Service Kindertageseinrichtungen Mehrgenerationenzentrum Uelzen DRK-Häuser in Bad Bevensen, Rosche und Ebstorf Seniorenwohnungen in Uelzen und Bad Bevensen Rettungsdienst und Krankentransport Jugendhilfe Aus- und Fortbildung Ortsvereine Bereitschaften

zu erhalten, kann kurzfristig arrangiert werden. „Denn wer viel alleine zu Hause ist, gesundheitliche Einschränkungen hat, sturzgefährdet ist oder ein großes Sicherheitsbedürfnis hat, für den ist der Hausnotruf interessant“, so Klamp.

Summa summarum heißt das für Uelzen: So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig, soviel Freude und Erleben wie gewollt – das DRK-Mehrgenerationenzentrum, der DRK-Wohnpark und all die pflegerischen Serviceangebote sind eine unschlagbare Kombination.

DRK Kreisverband Ripdorfer Str. 21 29525 Uelzen

Ehren- und Hauptamt sind gemeinsam für Sie da!

Tel.: 05 81 - 90 32 101 Web: http://drk-uelzen.de

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Frische Landküche! Leckere Frischkäsebällchen in Blütenhülle

Das Rezept Mit einem Löffel kleine Portionen Frischkäse abstechen und in den Händen zu Bällchen formen. Wer die etwas fettärmere Variante bevorzugt, ersetzt den Frischkäse einfach durch Speisequark. Die Bällchen in den frisch gesammelten, geputzten und gezupften Blütenblättern wälzen. Als Blüten eignen sich z. B. Löwenzahn, Gänseblümchen, Gundermann und Taubnessel. Auch Borretsch- oder Kapuzinerkresseblüten könnte man verwenden. Und natürlich können Sie auch die jungen Blätter der Blütenkräuter, z. B. Löwenzahn und Gundermann, nutzen. Dazu schmeckt hervorragend selbst gemachtes Knäckebrot nach einem Rezept meiner Bekannten Renate Talg. Das Knäckebrot ist „kindergartenerprobt“ und schmeckt Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut.

Lecker zum Naschen und als kleine frische Mahlzeit zwischendurch

Knäckebrot Zutaten 100 g Roggenmehl oder Dinkelmehl oder halb und halb gemischt, 100 g Haferflocken oder Dinkelflocken, 100 g Haferkleie, 50 g Weizenkleie, 120 g Sesamsaat, 60 g Leinsamen, 100 g Sonnenblumenkerne oder Kernemix, z. B. auch mit Kürbiskernen, 100 g Hirse, 2 - 3 TL Pfannensalz, 4 EL Olivenöl, 500 - 600 ml Wasser

Alle Zutaten mit 500 ml Wasser gut verrühren, nach dem Ausquellen (mind. 30 Minuten, kann auch gerne länger quellen) das restliche Wasser (mind. 100 ml) dazugeben und verrühren. Der Teig muss mit einem Teigschaber gut auf dem Backpapier zu verstreichen sein. Die Masse reicht für gut drei Backbleche. – Im vorgeheizten Backofen (175 Grad, Umluft) alle drei Bleche ca. 45 Minuten backen. Nach ca. 30 Minuten der Backzeit die Bleche nacheinander aus dem Ofen nehmen und den Brotteig in Portionsstücke schneiden. Wenn es mit dem Messer nicht mehr zu bewerkstelligen ist, weil der Teig zu zäh ist, nehmen Sie eine Küchenschere. Dann die Bleche für die restliche Backzeit wieder zurück in den Ofen schieben. Renate weiß aus Erfahrung, dass die Gesamtbackzeit von 45 Minuten vielleicht nicht ganz ausreicht, also ruhig etwas länger backen, bis das Brot goldgelb ist. Es darf jedoch nicht braun werden, sonst entwickeln die verbrannten Zutaten Bitterstoffe. Damit die Feuchtigkeit aus dem Brotteig abziehen kann, mit einem gefalteten und in die Backofentür eingeklemmten Küchenhandtuch den Backofen einen Spalt offen halten. – Danach weitere 30 Minuten bei 100 Grad das Brot gut durchtrocknen lassen. In Keksdosen gelagert, hält sich das Knäckebrot einige Wochen… theoretisch.

Weitere Rezepte im Internet unter: www.omas-rezepte.com Dort verrät Renate Talg weitere RezeptVarianten des Knäckebrots.

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Renate Talg versichert: „Das Knäckebrot ist so schmackhaft, das hält bei mir leider nicht mehrere Wochen vor. Es schmeckt auch prima als Snack zu einem pikanten Quarkdip.“ Probieren Sie es doch mal aus! Guten Appetit!


Spezialitäten aus dem Uelzer Land und der Region Auf der Suche nach einem tollen Geschenk? Wie wäre es denn mal mit einem Präsentkorb oder einer Tasche, gefüllt mit Produkten aus unserer Region? Als Geschenkbehältnis eignet sich beispielsweise eine Tragetasche mit Aufdruck des Uelzener Ortsschildes oder mit Hundertwasser-Bahnhofsmotiven. Oder eine robuste Schulterumhängetasche aus der Produktionsschule oder Sie schlagen eine stabile Obstkiste mit attraktivem Geschenkpapier aus und offerieren darin Ihre Produktauswahl.

Hier ist meine persönliche Hitliste: Müller Wurstwaren, Dreyer-Honig, Nowka Sauerkonserven, Nordzucker-, Uelzena- und Schöller-Produkte, Becker Süßwaren, Heidekartoffeln, Heidespargel, Heidschnuckenfleisch, „De Uhl im Sack“ aus der Ratsweinhandlung, Uelzen-Sekt Achtung: Keine Gewähr auf Vollständigkeit der Liste! Ich kenne mit Sicherheit selbst noch nicht alles, was hier Erwähnung finden sollte, so reichhaltig und vielfältig ist das Produktangebot. Und Sie haben bestimmt noch eigene ergänzende Ideen, die Sie mir gerne verraten dürfen.

Für die Leseratten: Literatur über unsere Stadt und Region sowie über bildende Künstler, Literaten und Musiker unserer Gegend. Hier seien die Namen Juliane Helene Berger, Dagmar Glemme, Georg Lipinsky, Reinhard Schamuhn, Münchbach, Steinbrecher, Ruth Schaumann, Friedrich Kuhlau, Jürgen Trumann, Norbert Klugmann, Stephan M. Rother … stellvertretend für viele andere genannt. Geeignet ist auch das eine oder andere Souvenir, z. B. Holz-, Porzellan- oder metallene Eulen als Erinnerung an unsere Uhlenköper-Sage, eine Replik des Uhlenköper-Denkmals oder ein Schlüsselanhänger mit Einkaufs-Chip in Form unseres Stadt-Wahrzeichens „Goldenes Schiff“, HundertwasserSchmuck oder -Geschirr. Ein weiterer Tipp ist das „UelzenSpiel“, ein Quiz- und Erinnerungsspiel für die ganze Familie. Schauen Sie doch bitte mal auf Seite 11 des hier vorliegenden Magazins. Dort gibt Marlis Kämpfer weitere Anregungen, die Sie aufgreifen können. Verbinden Sie diese doch einfach mit einem Gutschein für den gemeinsamen Besuch eines tollen Ausflugsziels. Die Tourist-Information hält viele Schriften zu Ausflugszielen und Wander- und Radwanderkarten für Sie bereit.

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Täglich wechselnder Mittagstisch Fleisch- und Wurstwaren in Spitzenqualität PARTYSERVICE

Und unser Landkuss-Team würde sich freuen, wenn Ihnen unser Magazin für unsere Region so gut gefällt, dass Sie es guten Gewissens auch als Produkt aus unserer Region als Geschenk im Präsentkorb gerne weiterreichen mögen.

SPITZE ist immer Platz Eine besondere Tischdekoration, attraktiv gestaltete Teller- bzw. Plattengarnitur, ein ausgefallenes Buffet oder einfach ein außergewöhnlicher Blickfang ... ... unsere Obst- und Gemüseschnitzereien vermitteln Ihren Gästen das Gefühl, besonders willkommen zu sein.

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Schuhstraße 27 • 29525 Uelzen • Tel. 05 81 - 22 10

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Klinikum Uelzen! Interwiew mit Herrn Norbert Alker, Leitender Oberarzt der Gefäßchirugie, Klinikum Uelzen In Uelzen sind Sie immer gut aufgehoben, auch wenn es um Erkrankungen der Blutgefäße geht. Sind die Bahnen der Blutversorgung (Venen und Arterien) verstopft, porös oder ist der Fluss des Blutes durch so genannte Kalkablagerungen behindert, ist Norbert Alker, Oberarzt der Gefäßchirugie mit seinem Team für Sie da. In der Gefäßchirugie des Klinikum Uelzen wird das gesamte Spektrum der aktuellen gefäßchirugischen Therapien vertreten und durchgeführt. Von Eingriffen an den Halsarterien, Bypasskonstruktionen über Krampfaderleiden bis zur Wundbehandlung des diabetischen Fußes. Ob konservative, endovaskuläre (auf dem Blutweg, im Blutgefäß erfolgend) oder operative Behandlungen. Nur sind wir kein Ärzteblatt, in dem wir über Spezielle Verfahren der Medizin berichten, sondern über die Menschen, die dahinter stehen. 1983 eher zufällig im Zusammenhang mit dem Medizinstudium kam Norbert Alker mit Leitender Oberarzt seinem Motorrad von Hannover nach Uelzen, musste den Ort Norbert Alker sogar erst auf der Landkarte suchen und glaubte sich verfahren zu haben. … das kann doch nicht sein. Nach inzwischen 29 Jahren, der Fachausbildung und Familiengründung ist er hier aus Überzeugung ansässig geworden und beschreibt Uelzen als nett, überschaulich, familienfreundlich und Heimat. Auf die Frage, wer seiner Ansicht nach hier Urlaub machen könnte, konnte er mir keine Antwort geben, nicht wirklich. In Sachen Kultur und Freizeitangebot, wird die klassische Kultur sehr gut und vielfältig angeboten, was fehlt ist die etwas rockige Kultur. Sollten Sie weitere fachliche Fragen haben, können Sie sich selbstverständlich in der Fachabteilung melden.

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Gerdautaler Bauernmarkt! Alljährlich im August findet in einem der Dörfer im Gerdautal im Südwesten des Landkreises Uelzen der Gerdautaler Bauernmarkt statt.

Viele Monate vor der Veranstaltung ist das ganze Dorf eifrig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Alles soll gelingen und zahlreiche Besucher anlocken. Ein kleines bisschen Wettbewerb herrscht unter den am Bauernmarkt beteiligten Dörfern natürlich auch. Jedes ausrichtende Dorf möchte das Ereignis mindestens so schön gestalten wie die Nachbarn in den Vorjahren. Mit Attraktionen wird nicht gespart. Ein reichhaltiges Programm hat für jeden Besucher etwas zu bieten. In großen Pferchen werden Kaninchen, Hühner, Enten, Gänse, Tauben, Schweine, Schafe, Ziegen und Rinder in unterschiedlichsten Rassetypen dem Publikum präsentiert. Da staunen nicht nur Kinder über die Vielfalt und das friedliche Gewusel der Bauernhoftiere. Die Oldtimer-Traktor-Freunde können sich satt hören am Klang der hier ausgestellten soliden Acker-Boliden. Bauer Hans bietet den Besuchern Feldrundfahrten mit Trecker und Wagen an. Bei Köstlichkeiten aus dem Grill-Imbiss, leckerem Kuchen und feinsten Torten, Kaffee, Bier und sonstigen erfrischenden Getränken kommt man schnell mit anderen Menschen in Kontakt und ins Gespräch. Volkstanzgruppen zeigen in historischen Trachten oder adretten Kostümen ihr Können und praktizieren aktive Brauchtumspflege. Mit Jagdhornsignalen erfreuen die Jagdhornbläser die Besucher. An den vielen Marktständen der örtlichen Beschicker werden hausgemachte, raffinierte und kulinarische Spezialitäten, Dekorationsartikel für Haus und Garten im angesagten Landhaus-Stil, Bücher über das Landleben, Kochbücher, handgefertigte

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Schmuckstücke, kunstvoll arrangierte Blumengestecke, Textiles, Handarbeiten jeder Art, Kunsthandwerk und vieles mehr angeboten. Kinder können sich in Stroh- und HeuHüpfburgen, mit Trettreckern oder anderen Beschäftigungsmöglichkeiten ohne technischen Schnickschnack nach Herzenslust austoben. Die Wahl der Wacholderkönigin stellt den besonderen Höhepunkt der Veranstaltung dar. Wer zur Wacholderkönigin des Gerdautals gewählt wird, sollte nicht nur hübsch aussehen, sondern auch Geist, Witz und Charme und etwas auf dem „Kasten“ haben und darf für ein Jahr die Region für den Tourismus werbewirksam auf Messen und Veranstaltungen repräsentieren. Mit diesen Repräsentationsaufgaben wurde für 2011/2012 die gewählte Wacholderkönigin Manuela Arndt betraut.

von Jung bis Alt und der intakten dörflichen Struktur im Jahr 1993 beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ hoch punkten und als Bundessieger den Titel „Golddorf“ erringen können. 2008 und 2011 war Bohlsen im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ (Nachfolge von „Unser Dorf soll schöner werden“) Kreissieger geworden und nimmt im Jahr 2012 am Regionalentscheid teil und kann sich eventuell auch für den Landesentscheid qualifizieren.

Und unbedingt vormerken: Am 19. August 2012 findet in Bohlsen der 17. Gerdautaler Bauernmarkt statt. Alles, was das Landleben an Schönem zu bieten hat, wird aufgeboten! Das gut 550 Einwohner zählende Bohlsen hat wegen seiner aktiv-lebendigen Dorfgemeinschaft über alle Generationen

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Heideblütenfest! Weit über Uelzen und Westerweyhe hinaus bekannt: Das Heideblütenfest mit der Heidekönigin und den Heideböcken

Wenn die Heide in wunderschönem Violett erblüht, ist die Zeit der Heideblütenfeste. In Uelzens nordwestlichem Ortsteil Westerweyhe wird am ersten Septemberwochenende ein großes Heideblütenfest gefeiert, organisiert vom „Club Heideblume“, der am 16. August 1910 gegründet wurde und somit schon auf eine mehr als einhundertjährige Vereinsgeschichte zurückblicken kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Club am 20. April 1950 von 28 Männern neu gegründet. Seit 1951 wird das Heideblütenfest als großes Volksfest veranstaltet. Heute gehören dem Verein rund 90 Männer und Frauen an. Neben dem Heideblütenfest, das natürlich den Höhepunkt im Vereinsleben ausmacht, treffen sich die Clubmitglieder aber auch zum Grillen oder Skatund Knobelabend, unternehmen gemeinsame Ausflüge und Wandertage, beteiligen sich am Schützenfest der Schützenkameradschaft Kirch- und Westerweyhe und am „Tag der Niedersachsen“ und pflegen die Geselligkeit bei Weihnachtsfeier und regelmäßigen Vereinsversammlungen. Bewahrung von Traditionen und Brauchtumspflege in unserer Heideregion hat sich der Verein ganz groß auf die Fahnen geschrieben. Am Freitagabend des ersten Septemberwochenendes wählt eine Jury im Festzelt aus einer Gruppe von höchstens 15 Männern, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen, einen Kandidaten zum Heidebock. Familienstand, Beruf und Wohnort der Bewerber spielen dabei keine Rolle. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Die Jury besteht aus Westerweyhes amtierender Heidekönigin, drei ehemaligen Heideböcken, dem noch amtierenden Heidebock und zwei Damen aus dem Publikum. Sehr zur Freude der Zuschauer müssen die Kandidaten lustige Tanzeinlagen sowie Einzelund Gemeinschaftsspiele absolvieren. Diese Aufgaben werden vom Richtergremium bewertet, und wer im Wettbewerb die beste Figur und die meisten Punkte gemacht hat, wird

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zum Heidebock gekürt. Die beiden nächstbesten Kandidaten gehen als erster und zweiter Reservebock aus dem Rennen. Elf Teilnehmer stellten sich dem Wettbewerb und kämpften um den Sieg und den Titel „Heidebock 2011“. Auf den ersten drei Plätzen landeten drei Westerweyher: Heidebock Florian Paul und die Reserveböcke Tobias Müller und Marcus Lühmann. Mit ihrer Wahl sind die Herren automatisch Mitglieder im „Club der Westerweyher Heideböcke“. Der Club wurde 1981, einige Jahrzehnte nach der ersten Heidekönigin-Wahl, von Mitgliedern der Westerweyher Volkstanzgruppe gegründet. Haben hier die Männer im Sinne eines Emanzipationsgedankens gleichziehen und der Heidekönigin ein männliches Pendant entgegensetzen wollen? Aber die Herren wollten nicht einfach ein Prinzgemahl-Anhängsel einer omnipräsenten Heidekönigin sein und erfanden eine ganz neue Majestätsposition: den Heidebock. Dem Club gehören alle ehemaligen Heideböcke (Altböcke), der amtierende Heidebock sowie die zwei Reserveböcke an. Besonders auffällig ist die Ausgehgarderobe der Heideböcke: schwarze Hose, schwarze Weste, weißes Hemd, schwarze Fliege, schwarzer Zylinder und schwarzer Umhang, so dass manch einer schon glaubt, Graf Dracula gegenüberzustehen. Die Reserveböcke tragen statt des Umhangs eine schwarze Jacke. Der Heidebock trägt außerdem eine Schärpe mit den eingestickten Namen aller vorangegangenen Heideböcke. Bei weniger formellen Anlässen tragen die Herren als so genannten Bieranzug eine schwarze Jeans, ein weinrotes Sweatshirt mit dem Aufdruck „Heidebock“ und das jeweilige Amtsjahr und einen Zylinder. In mausgrauen Piqué-


Die amtierende Heidekönigin Anna Lena Bendorf mit ihren Hofdamen Angeline Müller und Melina Spröte nach dem Festumzug hemden mit eingesticktem Club-Emblem in Gestalt eines Schafbockkopfes sind die Clubmitglieder bei Ausflügen, Radtouren und Wanderungen anzutreffen. Im Laufe des Jahres treffen sich die Heideböcke unter der Leitung ihres für die Dauer von zwei Jahren gewählten Präsidenten - momentan ist das Jörg Engel - regelmäßig auf einem eigenen Versammlungsplatz (Thingplatz) in einem Wäldchen in der Nähe von Westerweyhe. Dort hat jeder Bock seinen eigenen großen Felsblock mit seinem Namen und Heidebock-Amtsjahr. An diesem Ort wird beraten, welche Club-Aktionen in den nächsten Monaten stattfinden sollen. Es wird heiß debattiert und zu jeder Angelegenheit eine Lösung gefunden. Außerdem wird kräftig der Schlachtruf geübt. Und wie kann der bei Schafen nur heißen? Natürlich: Mäh! Im Rahmen des Kinderfestes am Festsamstag gingen als Sieger bei den Wettbewerben Vogelstechen und Pusterohrschießen Sarah Engel und Bjarne Helbing hervor. Die beiden Kinder aus Westerweyhe wurden als Prinzenpaar pro-

klamiert. Das harmonische Miteinander der Festgesellschaft über alle Generationen hinweg trägt dazu bei, dass sich die Kinder in der Gemeinschaft sehr wohl fühlen und Traditions- und Brauchtumspflege aktiv miterleben. Der Festball am Samstagabend wurde von der im Vorjahr gewählten Heidekönigin Jannika Jeglorz eröffnet. Gern hatte sie während ihres ausklingenden Amtsjahres ihre Repräsentationsaufgaben für Stadt und Heide-Region Uelzen auf Tourismusmessen, „Tag der Niedersachsen“, Trachten- und Volksfesten und anderen Veranstaltungen wahrgenommen. Für Unterhaltung sorgte Frank Wiechel mit seinem Gastauftritt als Udo-Lindenberg-Double. Doch der Höhepunkt während des Festballs war, ist und bleibt zweifelsfrei die Wahl der neuen Heidekönigin. Kandidatinnen zwischen 16 und 30 Jahren mit ständigem Wohnsitz in Westerweyhe beziehungsweise im Umkreis bis etwa zehn Kilometern dürfen sich der Wahl stellen. Bei den zahlreichen Anlässen in Stadt und Landkreis Uelzen ist es schon sinnvoll, dass die Be-

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werberin hier aus der Region ist und möglichst viele Repräsentationstermine wahrnehmen kann. Alle Besucher im Festzelt sind wahlberechtigt. Zur „Heidekönigin 2011“ wurde Anna Lena Bendorf aus Westerweyhe gewählt. Sie kennt die Aufgaben, die im Regentschaftsjahr auf sie zukommen, ganz genau, denn sie war bereits die Hofdame ihrer Vorgängerin. Die 17jährige Schülerin, die in ihrer Freizeit gerne reitet und aktives Mitglied in der Volkstanzgruppe ist, hat als Hofdamen Angeline Müller aus Westerweyhe und Melina Spröte aus Molzen an ihrer Seite.

Im Festzelt ging es mit der Preisverteilung aus der Tombola und mit Tanz bis in die frühen Morgenstunden weiter. Am Sonntagmorgen fand im Festzelt ein Gottesdienst statt. Danach rüsteten sich die vielen Akteure für den Festumzug. Im aufwändig mit üppigem Heidekraut dekorierten Festwagen thronte die lächelnde und dem Volk zuwinkende Heidekönigin mit ihren Hofdamen, in einem weiteren Heidewagen saß das Prinzenpaar. Mit Musik von mindestens fünf Spielmannsund Musikzügen aus der Region setzte sich der Festzug über eine sechs Kilometer lange Strecke durch das Dorf in Bewegung. Kleinere Regenschauer zwischendurch konnten den Festzugteilnehmern und Zuschauern die gute Laune und den Spaß nicht verderben. Die Mitwirkenden hatten sich schon lange vorher viele Gedanken gemacht, wie sie ihre Festwagen gestalten wollten. Dabei wurden auch politische Missstände angeprangert und humorvoll in Szene gesetzt. Viele ortsansässige Vereine fuhren mit ihren fantasievoll geschmückten Wagen im Tross mit, warfen wie in den rheinischen Karnevalshochburgen Bonbons unter das Volk und zeigten Präsenz. Ganze Schulklassen fuhren mit ihren MottoWagen durch die von Menschenmengen gesäumten Dorfstraßen. Zwischen den Festwagen waren manche Gruppen in witzigen Kostümen zu Fuß mit Bollerwagen unterwegs, winkten, lachten und tranken das eine oder andere Schnäpschen mit Bekannten, die sie unter den Zuschauern am Straßenrand ausmachten. Eine große Truppe

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Die Heideböcke 1. Reservebock Tobias Müller, Heidebock Florian Paul und 2. Reservebock Marcus Lühmann 47


Die Heidekönigin, ihre Hofdamen, der Heidebock und die Reserveböcke mit dem MdB Henning Otte von Frauen, die sich regelmäßig zum Zumba-Fitness-Kurs treffen, tanzte in knallbunten Sport-Dresses mit tollen Hüftschwüngen nach fetziger SambaMusik. Das Schlusslicht des Zuges bildete der Wagen der lustig feiernden Heideböcke. Stolz, glücklich und erleichtert, dass alles gut geklappt hat, waren Werner Bendik und Horst Winkler, der erste und der zweite Vorsitzende des „Club Heideblume“, und ihr großes seit Jahren eingespieltes Helfer-Team. Werner Bendik war hocherfreut, dass alle Vereine der Einladung gefolgt waren und sich mit 31 Gruppen hinter dem Königinnenwagen in den Festumzug einreihten.

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Nach dem Umzug versammelten sich alle auf dem Festplatz. Dort gestalteten die Schulkinder, Volkstanz-, Sport- und Musikgruppen mit Vorführungen auf der Freilichtbühne das weitere Programm am Nachmittag. Und auch die Karussells, Imbiss- und Bierbuden auf dem Platz und die Kaffeeund Kuchentheke im Festzelt wurden gut frequentiert, so dass alle Teilnehmer und Besucher auf ihre Kosten kamen und einen tollen Tag hatten.

Die Organisatoren: Horst Winkler und Werner Bendik


Impressionen vom

Heidebl端tenfest in Westerweyhe

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Ein schöner Tag in Uelzen! Erleben Sie bei uns „Ihren“ Uelzener Tag:

Führungen in Uelzen

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„Hundertwasser-Bahnhof Uelzen“ „Historische Innenstadt“ „Mit dem Nachtwächter unterwegs“ „Weg der Steine“

Ein kunterbunter Bahnhof mit Flussbett-Boden? Ein Schloss auf Stelzen? Uelzen eine Hansestadt? Sehen und hören Sie auf einem Rundgang, wie Uelzen zur florierenden Hanse- und Bierbrauerstadt aufstieg und durch Pest, Feuer und Krieg wieder zerstört wurde. Heute ist Uelzen eine Stadt, in der es sich gut leben lässt. Unsere Gästeführer erzählen Ihnen mehr: Essen Sie gemütlich zu Mittag – vielleicht in der originellen Atmosphäre des Hundertwasser-Bahnhofs? Oder genießen Sie frisch gebackene Torten und Kuchen in einem behaglichen Café in der Uelzener Innenstadt.

„Uelzen in der Hanse“ „Uelzener Frauen“ Rundgang im Schloss Holdenstedt Weitere Themenführungen auf Anfrage

Wir organisieren – Sie brauchen nur noch anzureisen. Herzlich willkommen! Stadt- und Touristinformation Uelzen Herzogenplatz 2, 29525 Uelzen Tel. 0581-800 6172

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tourismusinfo@stadt.uelzen.de www.uelzen-tourismus.de


Bürgerfrühstück! der, äußert sich lobend und bewundernd über die Leckereien der Tischnachbarn und darf im Falle gegenseitiger Sympathie schon mal darauf hoffen, von den fremden Sachen auch probieren zu dürfen.

In Uelzen ist es im Sommer üblich, dass sich die Bürger in der Stadt zu einem gemeinsamen Frühstück in den Straßen zusammenfinden. Seit Jahren treffen sich die Uelzener an einem sonnigen Sonntagmorgen in ihrer Stadt, suchen sich ein Plätzchen an einer der vielen aufgestellten Bierzeltgarnituren, decken den Tisch mit dem eigenen Geschirr, Gläsern und Besteck ein und packen ihr mitgebrachtes Frühstück wie Brötchen, Brot, Butter, Marmelade, Honig, Käse und Wurst aus. Kaffee, Tee, Milch und Zucker gehören natürlich ebenfalls dazu. Manch einer hat auch

an frisches Obst, Sekt und Orangensaft gedacht. So wird aus der sonntäglichen Morgenmahlzeit ein opulentes Sektfrühstück. In St. Marien findet der Stadtgottesdienst statt, die Kirchengemeinden in den Ortsteilen haben sich darauf eingestellt und halten an diesem speziellen Sonntag keinen eigenen Gottesdienst. Obwohl die Kirche als Institution am Sonntag als Feiertag festhält und die Sonntagsöffnungen der Bäckereien nicht gutheißt, zeigt man sich hier offen und tolerant und freut sich daran, dass die frische Backwaren kaufenden Bürger zusammenkommen und Gemeinschaft leben. So strömen Frühaufsteher, Kirchgänger und Langschläfer zu den Tischen. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, die ersten haben ihr Frühstück eingenommen und räumen die Plätze, kurze Zeit später sitzen dort neu hinzugekommene Leute und stärken sich an ihren Frühstücksleckereien. Egal, ob sich Leute zum gemeinsamen Bürgerfrühstück verabredet haben, sich zufällig wegen der gleichen Idee dort treffen und einander mit den Worten „Ach, du auch hier?“ begrüßen oder ob an den Tischen Zufallsbekanntschaften und neue Freundschaften entstehen, alle sind guter Laune, lachen und scherzen. Man kommt schnell ins Gespräch miteinan-

So manches Gespräch dreht sich um den Vorabend, als an gleicher Stelle mit Musik und Kleinkunst die „Italienische Nacht“, deren Relikte in Form von voll behängten Wäscheleinen noch über den Schluchten der vergleichsweise breiten Marktstraßen in Uelzen prangen, stattfand. Beim Anblick dieser Szenerie denkt man unwillkürlich an enge Gassen in Neapel oder anderswo in Süditalien, wo lärmende Kinder unter den zwischen den Häusern aufgehängten Wäschestücken durch die Gässchen laufen und die Erwachsenen in charmant-temperamentvoll-lautem Ton über den schmalen Verkehrsweg hinweg Nachrichten austauschen.

Gemeinsam frühstücken Beim Bürgerfrühstück am Sonntag gibt es reichlich zu sehen und zu hören, von der Band, die mit Gitarre und Gesang ihre Lieder zum Besten gibt, den Spaßmachern, die mit kleinen Scherzen die Leute necken bis hin zu den Akrobaten, die im Flickflack durch die Straßen turnen.

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Die aufwendige Restaurierung der Fenster der St. Viti Kapelle Zu einem Teil können die Fenster direkt vor Ort ersetzt werden. Andere Fenster sind leider so zerstört, dass eine Sanierung vor Ort nicht mehr möglich ist. Dann müssen komplette Segmente vollständig, inkl. der Bleifassungen ersetzt werden. Der Fortschritt der Renovierungsarbeiten wird durch den Verein Historisches Uelzen e.V. dokumentiert.

Verglasung vor Ort

Zusammenfügen der Gläser und der Bleifassungen

Aufbau kompletter Fenstersegmente in der Werkstatt

Inserentenverzeichnis

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Autohaus Stoedter GmbH

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Sabrina Rulitschka, Natürlich schön!

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Kayser, Blumen und Landschaftsbau

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Gebäudereinigung Harald Silvester

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Elke Schulenburg, Heilpraktikerin

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Astefix und Bobolino

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Verlag von Decker-Voigt 1/2 Seite

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Jonny Beusse, Heizung Sanitär

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Hans Mocek, Klima

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Kanzlei am Rathaus

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Kudritzki, Fleischermeister

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Scheuermann, Mode & Accessoires

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Stadthalle Uelzen

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Schlademann, Abbruchunternehmen

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Tillack Autoservice

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DRK Kreisverband Uelzen

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SVO Vertrieb GmbH

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Mellies Immobillien

127

Fleischerei Bardowicks

39

just me, Mode & Accessoires

87

V. Kewitz GmbH & Co. KG

127

Juwelier Hennings

40

Möbel Reck, Bad Bevensen

89

Fairplay Design, Internet und Druck

127

Klinikum Uelzen GmbH

41

Volksbank UE - SAW

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Teppe, Rechtsanwalt

127

Noro Werbung

49

Gümecler, Elektro

92

Bode Beton, Bauunternehmen

127

Glaserei & Kunsthandlung Neumann

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Faesche-Reinert, Seniorenresidenz Lüder 92

Elektro Hedder

127

Dr. Monika Refardt, Steuerbraterin

59

Mastell, kreative Gartengestaltung

92

Art of Music

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Restaurant Dalmacija

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Bernd Kopp, Baumarkt

92

Jod Sohle Therme Bad Bevensen

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Alexander Bruch

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Biogut Henning Bauck

104

Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg

132

Stadt Uelzen und Kreis Uelzen

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Salon „Le Clou“

105

Volksbank UE-SAW

70

SDS Sicherheitstechnik

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Scheuermann, Mode & Accessoires

72

Stoff Art, Patchwork

126

Anzeigenmarketing:

Tinas Paßformstudio

76

Garten und Landschaftsbau Willkomm

126

B&K GmbH & Co, KG

77

Seidenblüte, Verena Neumann

126

Christian Mocek, Haus für Sicherheit

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Tanzschule Krüger Inh. Jens Bode

126

Sonnenfell, Corlenia Sievers

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Andersen, dänischer Lebensstil

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Frank Wiechel, Punkt Media, Lehmkuhle 1, 29525 Uelzen Tel.: 05 81 - 97 15 75 91 frank.wiechel@punkt-media.de


Das Leprosorium St. Viti Wie viel Wahrheit in der Legende steckt, ist nicht genau auszumachen. „Vor einigen hundert Jahren lebte in Uelzen ein Bürger, der zog mit seinem Eselskarren im Lande umher und verkaufte Kleinigkeiten; und da er fleißig war, wurde er schließlich so reich, dass er in seinem Alter ein Gelübde tat: Er wollte nämlich seinen Esel mit einem Sack voll Gold beladen und ihn dann vor dem Lüneburger Tor laufen lassen. An welchem Ort er nun stillstehen würde, wollte er eine Kapelle und dabei ein Hospital von dem Gold erbauen lassen. Da nun aber Esel, die nicht angetrieben werden, bekanntlich faul sind, kam er nicht sehr weit mit seiner Last, und so baute man wenig mehr als tausend Schritte vom Tor entfernt, wie der Kaufmann gelobt hatte, ein Siechenhaus und eine Kapelle.“ – So erzählt die Legende die Gründungsgeschichte von St. Viti. Fakt ist, dass die Kapelle ungefähr im Jahr 1412 gebaut wurde und somit mit einem Alter von 600 Jahren zu einem der ältesten Gebäude der Stadt Uelzen zählt. Der Verein Historisches Uelzen e. V. setzt sich zusammen mit der Stadt Uelzen und weiteren Vereinen und Verbänden für den Erhalt der St. Viti Kapelle ein, so dass man jetzt im Jubiläumsjahr der Kapelle umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen geplant und bereits angeschoben hat, um das jahrelange Schattendasein des Gebäudes abzuwenden und aus der historischen Stätte wieder ein vorzeigbares Schmuckstück zu machen und es mit neuen dauerhaften Nutzungsideen wieder mit Leben zu füllen.

Alter Stahlstich eines unbekannten Künstlers mit der Ansicht der St. Viti Kapelle Die Wiederherstellung der bleiverglasten Fenster wurde schon durch den Glasermeisterbetrieb Ernst Neumann begonnen, wobei soviel wie möglich von den ursprünglichen Bleiverglasungen erhalten wurde. Die Originalfenster der St. Viti Kapelle sind in der Uelzener Heiligen-Geist-Kapelle in der Lüneburger Straße eingebaut worden. Machen Sie sich von den Sanierungsmaßnahmen an der St. Viti Kapelle ein Bild. Dort ist noch viel zu tun! Eine moderne Heizungsanlage, Strom und Sanitäreinrichtungen sind zu installieren. Innenausbaumaßnahmen von verschiedenen Gewerken sind noch vorzunehmen.

Es ist zu einer großen Spendenakti on aufgerufen, um das Projekt St. Viti Kapelle voranzutreiben.

Helfen Sie mit! So kann künftig die St. Viti Kapelle mit Ideen für ein tragfähiges Nutzungskonzept als Veranstaltungsraum für Vorträge, Ausstellungen, Andachten, Empfänge, Betriebsfeiern, Hochzeiten usw. der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Denkbar ist eine Verwaltung und auch ein Catering durch das angrenzende Seniorenpflegezentrum Curanum.

Helfen Sie mit, historische Gebäude zu erhalten und das Stadtbild aufzuwerten! Spendenkonto: Kto. 7 05 66 21 00 BLZ: 258 622 92 bei Volksbank Uelzen - Salzwedel eG Verein Historisches Uelzen e.V.

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Kaltblut Rückepferde! Rück mal `nen Stück Wo zwei an einem

Fell- und Fällhelfer

Strang ziehen

Der Thüringer Moritz und der Sachsen-Anhaltiner Edold schreiten dort zur Tat, wo wir den Wald vor lauter Bäumen sonst nicht mehr sehen würden. Als Rückepferde im Uelzener Stadtforst. Ihr Einsatz beginnt bereits beim Baumfällen. Sowie ein angesägter Baum sich mit seiner Krone in stehenbleibenden Bäumen verhakt und nicht fällt, legen sich die beiden Dicken ins Geschirr. Hüh!

Seite an Seite im Gleichschritt

Sechs Monate Sommerfrische im Grünen, ganzjährig mietfrei auf Staatskosten, inklusive Kost und Streicheleinheiten. Sollten Sie nun glauben, wir würden Sie auf den Holzweg schicken – dann haben Sie vollkommen Recht. Forstamtsrat Thomas Göllner hat auch uns zuvor auf diesen Weg geführt und dabei viel Wissenswertes mit Kompetenz, Charme und Humor vermittelt. Diesem Mann liegt die Natur wirklich am Herzen.

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Wo die zwei hintreten, da wächst kein Gras mehr? Im Gegenteil! Dort wo Moritz und Edold Spur ziehen, wird, platt gesagt, sehr wohl wieder Gras drüber wachsen. Während steter Maschineneinsatz den Waldboden langfristig verdichten würde. Dazu kommt, dass Rückepferde weder Öl verlieren noch die Luft verpesten. Letzteres haben unsere vierbeinigen Interviewpartner ja laut Wissenschaft allen Rindviechern voraus. Gilt doch sogar die lila Kuh mittlerweile als Zerstörerin des Ozonlochs. Wurde einst in fernen Ländern der Gast mitunter gefragt, „warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmecket?“, so trägt die „dumme“ Kuh von heute nicht nur Zitzenbüstenhalter, um dem Abrieb auf dem Stallboden zuvorzukommen. Nein, demnächst bekommt Ku(h)nigunde auch noch einen Schadstofffilter umgehängt. Moritz und Edold dagegen arbeiten zum Glück in jede Richtung vollkommen schadstofffrei und Hobbygärtner wissen die handlichen Pferdeäpfel für die

Gartenerdbeeren zu schätzen. Zualledem ziehen die beiden Dicken völlig geräuscharm durch den Wald. Eigentlich müssten die Kaltblüter ein Ökosiegel als Brandzeichen tragen. Und genau das ist der Grund dafür, dass in den deutschen Wäldern in Bälde wieder mehr Rückepferde tätig sein dürfen. Moritz und Edold werden hierzulande dann nicht mehr die einzigen sein, dafür aber immer noch die langjährigsten. Die Försterei am Buchenberg ist ja in vielfacher Hinsicht Vorreiterin. Seit 30 Jahren stehen dort Rückepferde in Loblohn und Brot. Moritz und Edold zählen zur zweiten Generation und mittlerweile 17 und 16 Jahre. Durchaus kein Alter für so gepflegte Arbeitspferde. Zum gemeinen Vergleich: Die Lebenserwartung von Hochleistungssportpferden beträgt statistisch betrachtet sieben Jahre und endet zumeist mit dem roten Halsband und in der Dose. Ja, Moritz und Edold haben es gut, so im Wald und in der Heide. Nicht zuletzt dank Forstwirt Hajo, der seine Ausbildung übrigens auch in der Försterei am Buchenberg absolviert hat.

Der Stadtforst Der Uelzener Stadtwald, seit Jahrhunderten im Besitz der Stadt Uelzen befindlich, erstreckt sich auf einer Fläche von cirka 840 Hektar im Nordwesten der Stadt Uelzen. Zu 80 Prozent besteht der ältere Waldanteil aus Kiefern und Fichten. Zu 20 Prozent aus Laubbäumen, die natürlicherweise die Hauptanteile der Waldflächen unserer Region besiedeln würden. In der Waldverjüngung hat sich dank der naturgemäßen Bewirtschaftung durch das Stadtforstamt das Nadel-Laubbäume-Verhältnis bereits wieder gewandelt. So stehen 80 Prozent heimischer Laubbaumarten nur noch etwa 20 Prozent Nadelgehölzen gegenüber. Die Holzwege sind im Uelzener Stadtforst übrigens ungefähr alle 50 Meter zu sehen. Ein großzügiger, waldschonender, für eine höhere biologische


Der Thüringer Moritz und der Sachsen-Anhaltiner Edold

Die Rückepferde sind mit Hilfe der Bingo Lotterie Niedersachsen gefördert worden. 55


Kaltblut Rückepferde!

Stabilität Sorge tragender Abstand. In deutschen Wäldern durchaus nicht überall zu finden. Anderenorts kommt der Bodenschutz im wahrsten Sinne des Wortes oftmals unter die Räder. Daher fordert auch die IGZ (Interessengemeinschaft Zugpferde e.V.) seit längerer Zeit einen grundsätzlichen Rückegassenabstand von zumindest 40 Metern.

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sten einer einzelstammweisen Nutzung des Waldes. Sprich auch dank Moritz und Edold. So ist es also auch den Rückepferden geschuldet, dass der Uelzener Stadt-

forst ganzjährig zum Verweilen einlädt. Ob zum Seele baumeln, für einen Verdauungsspaziergang oder gar zur sportlichen Ertüchtigung. Mit oder ohne Stock, per pedes, per Fahrrad oder hoch zu Ross. Wobei der eine oder andere Hannoveraner schon ins Staunen geraten kann beim Anblick seiner mächtigen Artgenossen beim Baumstammmikado.

Ökosiegel

Das Baumstammmikado

Aufgrund der naturgemäßen Waldwirtschaft, durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und die Berücksichtigung aller Waldfunktionen wie zum Beispiel Natur-, Wasser-, Boden- und Klimaschutz, Holznutzung und Erholungswert, durfte der Stadtforst Uelzen nach den Richtlinien des Naturland-Verbandes sowie des FSC-Deutschland (Forest Stewardship Council) zertifiziert werden. Nicht zuletzt durch die boden- und bestandsschonende Nutzungsart, sprich den Verzicht auf Kahlschläge, zugun-

Um Rückepferd zu werden, braucht es eine solide Ausbildung. Und um über lange Jahre Rückepferd zu bleiben, braucht es gute Haltung und Pflege und einen guten Fuhrmenschen mit ordentlicher Rückeausbildung. So einen wie Hans-Joachim Lange, Rufname Hajo, hat ergänzend zur IGZ Rückeausbildung auch ein sogenanntes Fahrerabzeichen erworben. Soll heißen, Hajo Lange fährt nicht, wie so viele Fahrer, nach Ach und Krach, sondern ist auf dem Kutschbock auch nach den Richtlinien des berühmten

„Hajo“ Lange


Herrn Achenbach geschult worden. Und verfügt zualledem über die richtige Herzensbildung. Hajo Lange ist der Rückepferdeflüsterer aus dem Stadtforst. Eine Art Robert Redford in grün. Schlank und rank lenkt er mit leichter Hand die zentnerschweren Rösser vor den meterlangen Baumstämmen durch jede Lücke. Es scheint, als hätte er den Heiligen St. Georg in den Händen. Den Schutzpatron der Reiter und Fahrer. Das alles liest sich einfacher, als es in der Realität ist. Diese Arbeit in der grünen Lunge von Uelzen, erweist sich als schweißtreibender Knochenjob. Bei Schneegraupel und eisigem Wind, so nämlich das Wetter zum Zeitpunkt unseres Interviews, würden dem Waldfacharbeiter ohne Handschuhe bald die feuchtklammen Leinen aus den kalten Fingern fallen. Nein, Holzfällerromatik umweht die Szenerie nicht wirklich. So dampfen auch weiße Atemwölkchen aus den Nüstern von Moritz und Edold, die beim Rücken eine Geschwindigkeit an den Tag legen, die die meisten menschlichen Crossjogger nicht mithalten könnten. Die „kleineren“ Abschnittssegmente werden von einem Pferd gezogen, das Langholz von beiden Rössern gemeinsam, denen so mitunter bis zu einer Tonne Gewicht hinterhängen. Dort, wo es leichter wird, wo nur noch geradeaus gezogen zu werden braucht, da dürfen die Stämme dann abgelegt werden. Ab da läuft alles maschinell und lauter.

wirtschaftung mit Zugtieren. Dazu die Entwicklung und der Gebrauch moderner tiergezogener Arbeitsgeräte. Außerdem die Bewahrung wertvollen Kulturgutes auch unter tierschützerischen Aspekten. Der zweite Schwerpunkt gilt der Förderung der Zucht geeigneter Zugpferde sowie der Förderung der Jugend und der Ausbildung von Zugtieren und Fuhrleuten.

Ausbildungs- und Prüfungsrichtlinien der Interessengemeinschaft Zugpferde e.V. (IGZ-APRI) Sollten nun auch Sie eine Rückeausbildung in Erwägung ziehen: Die Ausbildungspläne der IGZ beinhalten u. a. folgende Themen: Theorie: Schutzausrüstung, Sicherheit und Gebrauch von Werkzeugen, Si-

Der Holzeinschlag findet zumeist im Winterhalbjahr statt, um in den anderen Zeiten das Waldleben nicht zu stören. Die Setz- und Brutzeiten gehören berücksichtigt. Darum sind ja auch alle Hunde vom 1. April bis zum 15. Juli während der Waldspaziergänge anzuleinen. www.ig-zugpferde.de Die Interessengemeinschaft Zugpferde e.V. (IGZ) tritt als gemeinnützig anerkannter Verein für den vermehrten Einsatz tierischer Arbeitskraft in allen dafür in Frage kommenden Bereichen ein. Im Vordergrund stehen für die IGZ der aktive Naturschutz durch ökologische Be-

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Kaltblut Rückepferde! cherheit am Pferd und Geschirrkunde, Anspannungen, Leinenhaltung, Tierschutz, Belastbarkeit der Pferde, Erste Hilfe für Pferd und Mensch, Haltung, Fütterung und Pflege von Rückepferden, Qualitätsmerkmale des Arbeitspferdes, spezielle Gefahrenquellen und Unfallverhütung (Problemgelände), Sicherheitsvorschriften, rechtliche Vorschriften, Zuglast, Arbeitserleichterung … Praxis: Arbeit mit der Kettensäge, Sicherheit bei der Arbeit, Umgang mit Pferden, Bodenarbeit, Fahren eines Pferdes mit und ohne Last im Parcours und im Bestand, Vorliefern von Lang- und Kurzholz …

Zug der Zeit Ja, die Zugtierarbeit ist wieder auf dem Vormarsch. Doch beileibe nicht nur im Wald oder in den Entwicklungsländern. Oder bei den Amishpeople, die bekanntlich vom technischen Fortschritt sämtliche Finger lassen. Nein, die Arbeit mit Pferd, Muli, Ochse oder Elefant erfährt durch die Bewusstwerdung des Klimawandels und die dadurch wachsenden Diskussionen über den Umweltschutz wieder vermehrte Wertschätzung. Die Pferdarbeit gilt in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung als kostengünstig, boden– und bestandsschonend und als ideale Ergänzung zu der maschinellen Schleppertechnik. Auch findet die tiergestützte Feldarbeit in deutschen Bioanbaubetrieben immer neue Anhänger.

Die Renaissance der Arbeitspferde ist in vollem Gange zum Fuhrmann!

Zwischenfrage an

Während die (freizeit)sportliche Reiterei sich stagnierend bis rückläufig zeigt, so erweist sich die pferdegestützte Wald- und zum Teil auch die Landarbeit also unter bestimmten Voraussetzungen als zukunftsträchtig. Es wirkt einerseits beruhigend, dass nicht allerorten die Maschine das Tier (und den Menschen) zu ersetzen vermag. Andererseits ist es nicht einer romantisch verklärten Nostalgie, diesem Früher-war-alles-besser geschuldet, dass das Arbeitspferd unseren nach wie vor etwas festgefahrenen Umweltkarren wieder aus dem Dreck ziehen soll. Es geht hierbei um die regenerative Energie als Thema unserer Zeit. Ein Gesichtspunkt, unter dem Moritz und Edold beinahe eins zu sein scheinen mit Wind, Wasser, Sonne und Bioenergie. Und mit unserem Uelzener Stadtwald.

alle Reiter/innen

Übrigens, das Urpferdchen lebte einst im Wald. Auch im Uelzener.

Gründe genug, das Arbeiten mit Tieren vernünftig zu lernen. Partner und Kollege Pferd hat Anspruch darauf. Weniger gewerkschaftlich als vor allem moralisch. Nebenbei bemerkt, verbessern tierische Mitarbeiter das Betriebsklima enorm.

Könnten Sie, bei Wind und Wetter, Ihr Pferd gelassen durch einen HindernisParcours in Problemgelände (Boden-

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wellen, Bodenlöcher …) dirigieren? Über kreuz und quer liegende Baumstämme, vorbei an krachend umstürzenden Bäumen, begleitet von lauten Zurufen und Motorsägengebrüll? In einem Gelände, in dem sogar der eher standfeste Landkussfotograf an meiner Seite mitsamt der Kamera von Wurzeln und einer Astgabel rücklings zu Fall gebracht worden ist? Ach, Sie würden schließlich keinen Kaltblüter reiten, sondern einen edlen Hannoveraner, Trakehner, Anglo-Araber ...? Glauben Sie einer erfahrenen Dipl.Pferdeverhaltenstherapeutin – „Ackergäule“ verfügen über mehr Sensibilität als so mancher Mensch. Die Dicken sind nicht so cool wie behauptet. Davon ab verfügen Pferde allgemein über ein schärferes Gehör als unsereiner. Deswegen heißt es ja auch pferdeflüstern und nicht pferdebrüllen.

Fazit: Nicht das so gerne besungene Pferd auf dem Flur, wohl aber die

Pferde in Wald und in der Flur einzusetzen, bedeutet umweltschonendes und zukunftsorientiertes Forst- und Landwirtschaften zum Wohle von uns allen. Um Uelzens grüne Lunge braucht uns demnach nicht bange zu sein, so lange Forstamtsrat Thomas Göllner und sein zwei- und vierbeiniges Team sich dafür stark machen. Merke: Den vierbeinigen Forstarbeitern Möhrchen mitzubringen, hat nichts mit Beamtenbestechung zu tun. Fragen Sie aber vorsichtshalber vorher Förster Göllner oder den Hajo, ob Sie füttern dürfen. Und Pferdelaien aufgepasst! Die Rösser immer von der flachen Hand aus füttern, nie mit spitzen Fingern die Leckerchen hinhalten. Unter dem Maul befindet sich beim Pferd ein toter Blickwinkel. Und da Moritz und Edold seeehr breite Mäuler haben … Ansprechpartner im Stadtforstamt Uelzen: Frau Woloszczuk / Forstamtrat Thomas Göllner Tel.: 0581-24 82 oder 26 83

Weitere Informationen: www.uelzen.de oder www.oekoregio.com/stadtforst-uelzen. html


Blumengestecke Blumen zaubern in jedem Raum eine frische Atmosphäre, sie bringen die farbenfrohe Natur ins Haus, beleben die Räume und machen auch das Bad zu einer Wohlfühloase. Gönnen Sie sich und Ihrer Seele zwischendurch mal wieder einen schönen Blumenstrauß, er tut auch der eigenen Seele gut!

Am alten Grenzgraben 3 | 29525 Uelzen Tel.: +49 (0)581 / 9 71 66 88 Fax_ +49 (0)581 / 3 89 17 30 info@bruch-uelzen.de

Blumengesteck von Blumenzentrum Hoppe, Uelzen

www.bruch-uelzen.de

Dr. Monika Refardt Steuerberaterin

Markerweg • 29568 Wieren / OT Emern

Tel.: 05825 / 98 57 60

Unser Restaurant ist täglich von 11:30 - 15:00 Uhr und von 17:30 - 23:00 Uhr geöffnet Freitags und Samstags bis 24:00 Uhr

Für Festlichkeiten aller Art halten wir für Sie Räumlichkeiten bis zu 60 Personen bereit

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Lebensmittel schnitzen! Mit wenigen Handgriffen imposante Kunstwerke auf jedes Büfett zaubern mit Anja Bardowicks

„Das Auge isst mit!“,

sagt Anja Bardowicks und demonstriert mit immer neuen Ideen prachtvolle Schnitzereien an Obst und Gemüse. Für Anja ist das Schnitzen von Gemüse zu einer Leidenschaft geworden. Dabei nimmt sie immer an mehrtägigen Seminaren mit dem Weltmeister Xiang Wang teil und verfeinert ihre Kunst zur Perfektion.

am Schnitzen, wenn es wieder darum geht, wie man Ideen am besten umsetzen kann.

Was dann aus Kohlrabi, Kürbis, Mohrrüben, Rettich oder auch Melonen entsteht, ist schier unglaublich. Vögel, Blumen, Fische, Firmenlogos, wahre Bilder, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Dann sind diese Kunstwerke auf jedem Büffet der wahre Star des Tages. Anja Bardowicks beschäftigt sich seit mehr als zwei Jahren sehr intensiv mit dieser Kunst, und die Kunden sind immer begeistert.

Das so Geschnitzte hält sich kühl über mehrere Tage, und ob man es wirklich verzehren will, ist, so glaube ich, sicher keine Frage der Haltbarkeit, sondern einfach die Frage, ob man so etwas Kunstvolles zerstören möchte.

Dabei entstehen viele der kleinen, vergänglichen Schätze oft auch spontan. Einfach aus der Lust

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Für die technische Seite werden spezielle Werkzeuge benötigt, die auch sehr feine Arbeiten zulassen, so zum Beispiel auch das Schnitzen von Namenszügen in verschiedenen Schriftarten.

Kunden können sich bei Anja auch Spezielles wünschen, wenn in der großen Vielfalt der Ideen nicht schon das Passende dabei ist. Zu finden sind die tollen Schnitzereien bei Anja Bardowicks in der Schuhstraße 27 in Uelzen.


Der Schwan aus dem Apfel

In nur vier Minuten kleine kunstvolle Objekte für die eigene Tafel zaubern. Mit nur wenigen Handgriffen aus einem Apfel einen Schwan zaubern. Nehmen Sie dazu einen passenden Apfel und schneiden ein ca. 1 cm breites Stück ab, legen Sie es beiseite, daraus entsteht zum Schluss der Hals und der Kopf. Beinahe ist das schnelle Kunstwerk schon fertig.

Den Apfel auf die geschnittene Fläche legen und jeweils im 45° Winkel kleine Einkerbungen schneiden, von den ganz kleinen zu immer größer werdenden Stückchen.

Jetzt fehlt nur noch der Schwanenhals, den schneiden Sie aus dem abgeschnittenen Stück schön in Form und als Augen verwenden Sie einfach schwarze Linsen.

Zum Schluss noch den Hals mit dem Zahnstocher am Körper befestigen. Mit wenigen Handgriffen zauberhafte Figuren für Ihre Tafel.

Dank an Anja Bardowicks von der Schlachterei Bardowicks, Schuhstr. 27 in Uelzen

Werkzeug Das benötigen Sie: ein kleines Messer und einen Zahnstocher

Die Apfelschnitze dann seitlich versetzen, so entstehen sehr schnell die Flügel und das weitere Gefieder.

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Mit dem entdecker -

Bus

Die spannendste Route erkunden

„Hundertwasser-Bahnhof“, blühende Heide, interessante Museen, Jod-Sole-Therme oder Heideklöster – die Heideregion Uelzen hat viel zu bieten. Bequem, sicher und umweltbewusst reist man zu den Urlaubs- und Freizeitzielen mit dem „EntdeckerBus“. Gefahren wird vom 29. 6. bis zum 30. 9. jeweils freitags, samstags und sonntags zwischen 9 und 19 Uhr. Die Fahrten mit den drei Ringbuslinien sind kostenlos, inklusive Fahrradtransport. Direkt am „Hundertwasser-Bahnhof“ Uelzen beginnen die zweistündigen Rundtouren, die alle wichtigen Ausflugs- und Freizeitziele im Landkreis verbinden. Besonders praktisch: Die Abfahrtszeiten am benachbarten Busbahnhof sind auf den Fahrplan der metronom-Züge abgestimmt. Wer mitfahren möchte, hat nur ein Problem: die Auswahl, zu welchem der zahlreichen

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Ausflugs- und Freizeitziele die Reise gehen soll. Unterwegs kann beliebig oft ein- oder umgestiegen werden. Einzige Einschränkung: Die Busplätze lassen sich nicht vorab reservieren und das Platzangebot im Fahrradanhänger ist auf 25 bis 40 Räder begrenzt. Linie 1 führt über Bad Bevensen, Bienenbüttel und Ebstorf zurück zum Ausgangspunkt. Touristische Highlights sind beispielsweise die Klein Bünstorfer Heide und Bad Bevensen mit Kurpark, Jod-Sole Therme, Tree Trek Hochseilgarten und der Privatsammlung Schliekau. Neben dem Kloster Medingen laden auf der Strecke auch der Skulpturenpfad in Bienenbüttel, das Kloster Ebstorf und das Arboretum Melzingen zum Besuch ein. Wer sein Fahrrad mitnimmt und so den Aktionsradius erweitert, kann

zusätzlich in Niendorf Swin-Golf spielen, sich im Treckermuseum informieren oder das malerische Naturschutzgebiet am Jastorfer See erkunden. Ein ähnlich abwechslungsreiches Programm bietet die Linie 2. Von Uelzen führt der Weg über die Ellerndorfer Wacholderheide zum Museumsdorf Hösseringen. Nach einem Rundgang durch die Sammlung historischer Bauernhäuser, zum früheren Landtagsplatz und den Walderlebnispfad bietet sich der Wechsel aufs Fahrrad an. Der nahegelegene Hardausee mit Tretbootverleih verspricht Spaß und Erholung für die ganze Familie. In der Nähe ermöglicht ein 31 m hoher Aussichtsturm einen herrlichen Blick über das Suderburger Land. Der „EntdeckerBus“ fährt weiter zum Schloss Holdenstedt. Das ehemalige Herrenhaus


auf Tour! mit seinem malerischen Park dient der Stadt Uelzen als Heimatmuseum und besitzt eine wohl einzigartige Gläsersammlung.

Technik, Mittelalter und altes Handwerk, mit diesen drei Schlagworten lassen sich die Sehenswürdigkeiten auf der dritten Entdecker-Bus-Linie zusammenfassen. Beeindruckend ist der Zwischenstopp an der Schleuse Uelzen, die größte Sparschleuse der Welt und eine der höchsten Binnenschifffahrts-Schleusen Deutschlands. Mit dem Rad – zum Beispiel über den Ilmenauradweg – oder per EntdeckerBus gelangt man zur mittelalterlichen Burganlage in Bad Bodenteich. Neben dem Burgmuseum, wieder errichtetem Brauhaus, Vierhundert-Wasser-Barfußpfad und Robin-Hood-Castell gibt es im Ort noch allerlei andere Freizeitziele. Cross-Golfen im Seepark, eine Bootsfahrt im Teicherlebnispfad oder eine Begegnung mit dem „Riesen von Lüder“ sind Angebote, die besonders bei Familien ankommen. Ebenso anschaulich und kindgerecht präsentiert sich einige Haltestellen weiter das Handwerksmuseum Suhlendorf. In mehreren Gebäuden werden hier regelmäßig die Werk- und Arbeitsstätten verschiedenster Berufe zum Leben erweckt.

Die Eröffnungstour mit „Persönlichkeiten“ der Region Alle drei Buslinien starten und enden am „Hundertwasser-Bahnhof“ Uelzen, über dessen spannende Geschichte man sich am besten im Rahmen einer Führung informiert. Dagmar Glemmes „Weg der Steine“ und die historische Innenstadt mit Marienkirche, Goldenem Schiff und Uhlenköper-Denkmal sind weitere Ziele, für die man sich im Rahmen einer Entdecker-Bus-Tour in Uelzen Zeit nehmen sollte.

An nur einem Tag wird man es nicht schaffen, all die „touristischen Kleinode“ in der Heideregion Uelzen zu entdecken. Kein Wunder, dass die meisten Fahr-

gäste – Einheimische und Touristen – „Wiederholungstäter“ sind. Nicht nur für Senioren, die nicht mehr selbst Auto fahren mögen, sondern auch für Familien mit kleinen Kindern oder gemeinsame Vereinsfahrten sind die drei Ringbuslinien ein tolles Angebot.

Den gedruckten Fahrplan zum „Entdecker-Bus“erhält man kostenfrei bei den örtlichen Touristinformationen und der HeideRegion Uelzen e. V. (Tel. 0581 / 73040, Mail: info@heideregion-uelzen.de). Weitere Informationen gibt es außerdem auf der Internetseite www.heideregion-uelzen.de.

Geselligkeit und gute Unterhaltung im Entdecker-Bus, der an vielen Haltestellen im Landkreis einen Stopp einlegt

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Im Maleratelier! Workshop bei Juliane Helene Berger

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Kunst kommt nicht von Können. Kunst kommt nicht von Können, das erfahren auch die Malschüler und Schülerinnen von Prof. Dr. Juliane Helene Berger in ihren Workshops und Seminaren in Bad Bevensen. Malen ist nicht nur Farbe aufs Papier bringen – oder exakte Wiedergabe eines Motives. Malen ist viel mehr. Wer glaubt, sich hinzusetzen und einfach nur ein Bild zu malen, wird immer wieder enttäuscht sein. Im Workshop von Juliane Berger erfährt jeder Kursteilnehmer, was ein Bild wirklich ausmacht, damit es ein „Hingucker“ wird, und wie bei der Bildbetrachtung Sehnsüchte, Gedanken oder Fantasien entstehen können. Doch der erste Schritt in Juliane Bergers Workshop ist die Technik. Wie geht man richtig mit Papier oder Leinwand um, welche Malmittel stehen mir zur Verfügung und wie setze ich sie richtig ein? Es ist bereits eine Kunst, den Pinsel in der Hand richtig zu führen, den eigenen Druck auf den Pinsel zu fühlen und ihn dort anzusetzen, wo der Pinselstrich auch wirklich auf die richtige Stelle der Leinwand trifft. Nicht zu dick, nicht zu viel Farbe! Ja, geschwungen – und vielleicht spürt der Betrachter auch die Dynamik des Pinselstrichs – das wäre schon viel.

zess wächst der Schüler mit seinem Bild. In den Workshops und Kursen kommt auch das Theoretische nicht zu kurz. Jeder Teilnehmer kann Fragen stellen, und alle Teilnehmer profitieren von Juliane Bergers Erläuterungen. Durch ihr großes Wissen in der Malerei, was sie vorbehaltlos mit ihrer liebevollen Art auch an Anfänger und Fortgeschrittene weitergibt, kann jeder Teilnehmer seine Malfertigkeiten individuell steigern. Die große Erfahrung der Künstlerin gibt den Schülern eine innere Sicherheit und nimmt schon kurz nach Malbeginn alle Anspannungen aus ihnen heraus. Die Konzentration richtet sich ganz auf die Leinwand. So kommt jeder Teilnehmer schnell zu dem Wesentlichen – seinem Bild. Doch der Weg zum völligen Loslassen in der Malerei ist ein werdender Prozess. Durch die eigene Überwindung der Angst, die Leinwand oder das Papier zu vermalen, wächst der Schüler

in eine neue Lebenshaltung und beginnt zu fühlen. Er spürt die Anstrengung, die Anspannung, die sein Bild von ihm fordert, sowie die Entspannung nach dem Malen. Er sieht, wie seine Farben diesen Prozess widerspiegeln, wie gespannte Linien sich durch ineinanderlaufende Farben wieder entspannen. So ist das Zulassen immer wieder ein Thema in der Malerei, und erst wenn der Maler oder die Malerin sich in diesen Prozess selbst mit einbindet, rücken die Malziele in unmittelbare Nähe. Juliane Berger kann diesen Weg ihren Teilnehmern wunderbar vermitteln. Text: Sita Hamann

Juliane Berger vermittelt neben allen Tipps auch viel fachliches Wissen. Und wer genau hinhört, wird nicht übersehen, mit welcher Fürsorge sie ihre Malschüler in ihren Kursen begleitet. Ihr geht es nicht darum, dass ein Malschüler stolz mit einem „fertigen“ Bild nach Hause geht. Juliane Helene Berger möchte, dass der Malschüler auch spürt, dass er sein Bild „erschaffen“ hat. Erschaffen mit Farben, Technik und mit Leben. Sei es durch Licht und Schatten oder Formen. Das „WIE“ überlässt Juliane Berger den jungen Künstlern – doch völlig unbemerkt gibt sie das Gefühl weiter, wenn dem Bild etwas fehlt. Und genau das Gefühl nimmt der Malschüler wahr. Durch diesen Pro-

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Urlaubsregion Uelzen in der L

Entdecken Sie die Urlaubsregion Ebstorf Erleben, erfahren und genießen Sie Geschichte, Kultur, Besinnung und abwechslungsreiche Natur in der Region rund um den Klosterflecken Ebstorf, in seinem Heidekloster mit der berühmten Weltkarte, auf dem Auferstehungsweg von Hanstedt I oder auf dem Schöpfungsweg von Ebstorf aus, dem verwunschenen Lopautal sowie dem vielfältigen Arboretum in Melzingen.

Urlaubsregion Ebstorf Tel.: 0 58 22 / 29 96 Touristinfo@ebstorf.de www.ebstorf-tourismus.de

Wie wär’s mal mit ... …einem Spaziergang durch die Ellerndorfer Wacholderheide, mit ihrem besonderen Charme. ... einer Rad- oder E-Bike-Tour zu den vielfältigen Ausflugszielen. … regionalen Spezialitäten in einem der netten Restaurants oder Gasthäuser im Suderburger Land. ... einem Sonnentag am Hardausee, mit Strandleben und Tretbootfahren. ... einer Zeitreise in die Welt unserer Urgroßeltern, im Museumsdorf Hösseringen. … einer Paddeltour auf der Gerdau, durchs romantische Auental.

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… Geselligkeit auf dem Gerdautaler Bauernmarkt, dem Wichtenbecker Spargelfest, dem Museumstag, etc. Informationen gibt es bei der Touristinformation Suderburger Land, Räber Weg 4, 29556 Hösseringen. Tel. 05826 / 1616 oder unter www.suderburgerland.de


LüneburgrerHeide! Ausflug-Tipps gesucht? Gefunden! - Erleben Sie den einzigartigen Hundertwasser-Bahnhof. - Spazieren Sie mit dem Nachtwächter durchs abendliche Uelzen. - Entdecken Sie den kunstvollen „Weg der Steine“. - Erkunden Sie die größte Sparschleuse der Welt.

Stadt- und Touristinformation Uelzen Herzogenplatz 2, 29525 Uelzen Mo.-Fr. 9-18 Uhr, Sa. 9-13 Uhr Tel. 0581-800 6172 Email: tourismusinfo@stadt.uelzen.de www.uelzen-tourismus.de Noch mehr Ideen für Ihren Tagesausflug nach Uelzen finden Sie in der Broschüre „Führungen & Tagesangebote“. Besonders empfehlenswert für Gruppen. Kostenlos erhältlich in der Touristinformation Uelzen.

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Waldmeister!

Waldmeister zählt zu den Kräutern von „Mariae Bettstroh“. In absoluter Regelmäßigkeit greife ich jedes Jahr Ende April / Anfang Mai zuerst nach dem falschen Kraut, so sehr ähneln sich Klettenlabkraut und Waldmeister, die in Eintracht dicht an dicht aus dem frühlingsfeuchten Waldboden wachsen. Spätestens jedoch, wenn das Klettenlabkraut an meinen Händen klebt, ist der Irrtum schnell erkannt. Generell gilt: Wildpflanzen sind in der Küche und als Heilkräuter nur zu verwenden, wenn man sie eindeutig identifizieren kann. Zu groß ist die optische Verwechslungsgefahr beispielsweise zwischen dem zart nach Knoblauch duftenden Bärlauch und dem hochgiftigen Maiglöckchen. Am besten macht man sich anhand eines gut bebilderten Pflanzenbestimmungsbuches kundig, damit sichergestellt ist, dass die richtige und gewünschte Pflanze zur Zubereitung köstlicher Genüsse geerntet wird.

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Waldmeister, mit wissenschaftlichem Namen „Asperula odorata (Galium odoratum)“ aus der Pflanzenfamilie der Rötegewächse (Rubiaceae), wächst bevorzugt in lichten Buchenwäldern in gemäßigten Breiten auf der ganzen Nordhalbkugel. Der dünne Wurzelstock des Waldmeisters treibt im Frühjahr mehrere bis zu 30 cm hohe Pflanzen aus. Auffällig sind die in mehreren Etagen am Stiel angeordneten Blattquirle aus zahlreichen länglichen Blättern, die am Rand etwas rau und an der Oberfläche glatt sind. Ab Anfang Mai bildet der Waldmeister kleine, weiße, sternförmige Blüten aus jeweils vier Blütenblättern aus, die am oberen Ende der Pflanze in einer Trugdolde blühen. Im Volksmund wird der Waldmeister auch Gliedkraut, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maichrut, Maikraut, Mösch, Teekraut, Waldmutterkraut, Waldtee oder Wohlriechendes Labkraut genannt, wobei manche Be-

zeichnungen schon auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten als Heilpflanze hinweisen. Nachgewiesene Inhaltsstoffe des Waldmeisters, der von Ende April bis in den Juni hinein gesammelt werden kann, sind Asperu-

losid, Gerbstoffe, Bitterstoffe und vor allen Dingen Cumarin. Als Tee wirkt Waldmeister gegen Kopfschmerzen und Migräne, hier ist jedoch auf eine niedrige Dosierung zu achten, eine Überdosierung des Wirkstoffes Cuma-


Für die WaldmeisterMai-Bowle pflückt man ein Handsträußchen Waldmeister rin verschlimmert die Beschwerden. Als weitere Heilwirkungen nennt die einschlägige Fachliteratur außerdem: beruhigend, blutreinigend, krampflösend, schweißtreibend, blutgefäßstärkend, gerinnungshemmend, hilft bei Verdauungsproblemen, Blasensteinen, Herzschwäche, nervöser Unruhe und Schlaflosigkeit und Menstruationsbeschwerden. Waldmeister zählt zu den Kräutern von „Mariae Bettstroh“. In früheren Zeiten, als Matratzen noch aus Stroh gefertigt waren, legte man Wöchnerinnen und ihren Babies diese Kräuter wegen ihrer beruhigenden und entkrampfenden und das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördernden Heilwirkungen als Bettunterlage in das Schlaflager. Aber auch in der Gegenwart wird Waldmeister zusammen mit anderen getrockneten Kräutern wie Steinklee, Salbei oder Lavendel in Duftkissen eingenäht. So kann es heute als Einschlafhilfe genutzt werden. Oder man legt es in den Kleiderschrank, wo es die ätherischen Öle der Kräuter ausströmen und außerdem Motten fernhalten kann.

Manch verwunschene Holzhütte lässt sich im Wald entdecken Für die Waldmeister-Mai-Bowle pflückt man ein Handsträußchen Waldmeister vor der Blütezeit und lässt das Kraut etwas anwelken, damit sich das Aroma besser entfalten kann. Das Sträußchen für höchstens eine Stunde in ein Bowlegefäß oder geeigneten Krug in einen Liter Weißwein hängen und darin ziehen lassen. Nach Möglichkeit nicht länger ziehen lassen, sonst sammelt sich zuviel Cumarin im Getränk, was zu Kopfschmerzen führen könnte. Dann den Waldmeister entfernen. Eine Lösung aus Läuterzucker (zwei Esslöffel Zucker in etwas heißem Wasser) abgekühlt zum mit Waldmeister aro-

Das Waldmeistersträußchen für 1 Stunde im Weißwein ziehen lassen. Nicht zu lange - könnte Kopfschmerzen verursachen.

matisierten Wein zugeben und zum Schluss mit einer Flasche Sekt aufgießen. So kommt man sicher in Frühlingslaune! Jetzt noch das Liedchen „Der Mai ist gekommen“ trällern und die MaiStimmung ist perfekt! Stimmt’s?

Zum Schluss: Eine gute Flasche Sekt zum Auffüllen! Danach kommt die Frühlingsstimmung bestimmt!

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Ist es wahr, dass es einen Bahnhof mit Kusszone gibt? Wie den Anekdoten des Harenberg Kalenders „Ist es wahr, dass… 2011“ (KV&H Verlag) zu entnehmen ist, konnten es einige Engländer in Warrington im Nordwesten Englands wohl nicht ertragen, dass an ihrem Bahnhof hemmungslos geknutscht wurde. Mit der offiziellen Begründung „Die Küssenden blockieren den Eingang zum Bahnhof und versperren so ankommenden Taxis den Weg.“ stellte man dort entsprechende Kussverbotsschilder auf und richtete an anderer Stelle im Bahnhof Zonen ein, in denen das Küssen erlaubt war. Wer trotzdem widerrechtlich vor dem Bahnhof küsst, kann unter Umständen mit einer Strafe von 30 Pfund (umgerechnet ungefähr 35 Euro) rechnen. Ob jemand schon einmal die Strafe bezahlen musste, ist nicht bekannt geworden. Bekannt ist aber, dass bei anderen englischen Bahnhöfen bisher keine Kusszonen geplant sind. Und wie sieht es hier in Uelzen und den anderen Orten in unserer Region mit Zwischenstopp an einer Bahnlinie aus? Von „Kussverbotszone“ oder „Kusszone“ weit und breit keine Spur! Und das ist gut so! Fühlen Sie sich doch bitte mit ein bisschen Verständnis und Menschlichkeit in die doch sehr emotionalen Momente der freudigen Begrüßung oder des trennenden Abschieds Ihrer Mitmenschen ein. Vielleicht sind Sie selbst morgen schon in gleicher Situation und hoffen auf einen ungestörten Abschieds- oder Begrüßungskuss im Bahnhofsareal.

Wussten Sie schon, dass… • der laut Guinness-Buch der Rekorde längste Kuss der Welt vom 6. Juli zum 7. Juli 2005 in London zwischen James Belshaw und Sophia Severin stattfand und 31 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden dauerte? • zwei Drittel aller Menschen beim Küssen ihren Kopf nach rechts drehen? • an den Lippen besonders viele Nervenenden vorhanden sind, wodurch beim Küssen besonders der Gefühlssinn beteiligt ist und durch die Nähe beim Kuss Pheromone besonders gut übertragen werden und ein Kuss so die sexuelle Lust steigern kann? • der auch in Deutschland immer beliebter werdende Brauch des „Junggesellinnen-Abschieds“ mit etwas Augenzwinkern als „einträgliches“ Geschäft für die Braut betrachtet werden kann, wenn die kurz vor der Heirat Stehende nach dem Motto „KISSES FOR THE BRIDE“ für jeden Kuss wildfremder Männer einen Euro vom Küssenden verlangen darf?

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Spaß an der Säge!

Den eigenen Namen aus Aluminium sägen.

Mit wenigen Handgriffen schnell zu einem neuen Schriftzug an der Haustür

Da steht ein Stein im Vorgarten, und da muss was dran! Dafür eignet sich hervorragend der Namenszug und der ist leicht herzustellen. Ich habe in einem Zeichenprogramm den Namen geschrieben und auf die richtige Größe skaliert und spiegelverkehrt mit einem Laserdrucker ausgedruckt. Damit lässt sich der Namenszug dann leicht auf das Material aufbügeln. Die Späne vom Sägen zerkratzen die Rückseite des Materials sehr leicht, um diese zu schützen, eignet sich breites Kreppband hervorragend. Einfach auf die Rückseite aufkleben und loslegen.

Beim Aussägen darauf achten, das Material wirklich fest auf die Bodenplatte zu drücken. Sehr leicht „springt“ das Material mit den Hubbewegungen des Sägeblattes mit und zerreißt das Sägeblatt. Wenn alles gesägt ist, mit einer Schleifrolle oder einem Schleifschwamm das Werkstück glätten. Mit dem Schleifschlamm lässt sich auch eine Oberfläche schaffen, die wie gebürstet aussieht. Zum Befestigen dann Löcher für die Abstandhalter bohren. Als Abstandhalter können dünne Alurohre mit ca. 5 mm Durchmesser genommen werden. Die Maße für die Löcher auf den Stein übertragen und mit dem Steinbohrer Löcher bohren, Dübel rein, mit den Schrauben und den Abstandhaltern fixieren und fest schrauben. Viel Spaß beim Werkeln.

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der Kreis der Windräder!

Der Binnenstandort mit den meisten Windrädern in Deutschland, zu lesen auf der Internetseite der Grünen, Region Uelzen.

Hanstedt II, ebenfalls dreizehn und es wachsen immer mehr.

Bei einer Fahrt durch unseren Landkreis kommt man schon fast auf den Gedanken, sich in der Nähe der Küste zu wähnen. Doch weit gefehlt, bis dahin sind es noch einige Kilometer.

In Emmendorf, Halligdorf und auch Langenbrügge.

Hier auf dem platten Land häufen sich die Windräder, es gibt mehrere so genannte Windparks.

2009 ist so ein Windrad im Windpark Hanstedt II durch einen technischen Defekt abgebrannt. Das Feuer dieser Fackel war über mehrere Kilometer zu sehen.

Zum Beispiel in Arendorf einer der ersten mit elf Giganten. Gerdau, gleich um die Ecke mit 13 Windrädern.

Die Narbenhöhe beträgt 100 Meter und die Rotorblätter haben einen Durchmesser von 92 Metern.

Mode & Accessoires Gudesstr. 11 . 29525 Uelzen . Tel. & Fax 05 81 - 1 47 95

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Viele Wanderwege gibt es in der Region und immer Neues zu entdecken. Besonders fĂźr Fotografen sind viele einzigartige Motive eine echte Herausforderung, die Kamera gehĂśrt in jedem Fall zur AusrĂźstung. 73


Schafe auf der Weide

Die Herde Schafe steht friedlich auf der Weide und vermittelt das Bild von der ländlichen Idylle. Das Schaf ist eine Säugetiergattung aus der Gruppe der Ziegenartigen, jedoch ist die Verwandtschaft mit den Ziegen entgegen früheren Vermutungen nicht allzu nah, wie Vergleichs ergebnisse der Gencodes der Tierarten belegen. Neuesten Erkenntnissen zufolge stammen alle Hausschafrassen und -typen von nur einer Wildform ab, dem Armenischen Mufflon. Vor etwa 10.000 Jahren domestizierte der Mensch das Schaf. In der Geschichte der Menschheit spielt das Hausschaf als eines der ältesten Haustiere eine wichtige Rolle, denn es ist robust und genügsam, passt sich klimatischen Bedingungen und Nahrungsangeboten optimal an, ist Lieferant für Fleisch, Wolle und Milch. Der Schafsdarm wird bei der Wurstherstellung verwendet. Viele Kosmetikpflegeprodukte werden aus Wollfett hergestellt und der Schafskot findet als hochwertiger Dünger Verwendung. Hier in unserer Heideregion werden außerdem Heidschnucken gehalten,

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eine robuste Landschafrasse zur Pflege der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft Heide. Heidschnuckenfleisch kommt im Geschmack dem von Wildbret sehr nahe. Fällt Ihnen auf dem Bild oben etwas auf? Es gibt dort gar kein schwarzes Schaf. Der Begriff „schwarzes Schaf“ in Redewendungen geht auf alte Wertmaßstäbe in der Schafzucht zurück, denn die Wolle schwarzer Schafe gilt als geringwertiger als weiße Wolle. Weiße Wolle lässt sich besser einfärben, ist deshalb begehrter und wertvoller. Schwarze Wolle mindert also die Wollqualität der ganzen Herde. Somit kommt dem „schwarzen Schaf“ die Rolle des unbeliebten Außenseiters zu, das als „Sündenbock“ und „Mobbing-Opfer“ herhalten und außerdem von den Unzulänglichkeiten der vermeintlich perfekten weißen Schafe ablenken muss und so für die Stärkung des inneren Zusammenhalts der Gruppe sorgt.

Sie kennen jetzt die Hintergründe zum Begriff „schwarzes Schaf“. Dem Außenseiter kommt eine wichtige soziale Funktion innerhalb der Tiergruppe zu, ist also weitaus positiver zu sehen als es das Image vorgibt. Das Bild des „schwarzen Schafes“ lässt sich natürlich auch auf den Menschen übertragen. In diesem Zusammenhang kennen wir „das schwarze Schaf der Familie“ oder „schwarze Schafe einer Branche“, hier ist der Begriff jedoch nach wie vor negativ besetzt. Apropos Schafe… Wissen Sie eigentlich, was der in der Schafzucht gebräuchliche Begriff „Zutreter“ bedeutet? – Das sind die weiblichen Jungschafe, die mit ihrer ersten Lammung im Alter von etwa zwölf Monaten in der Mutterschafherde aufgenommen werden, der Herde also bei- oder zutreten.


Brennnessel verkanntes Kräutlein, Dich muß ich preisen, Dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen, Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werk, Entsprießend aus dem Schoß der Mutter Erde, Nach ihnen nur brauchst Du Dich hin zu bücken, Die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken, Als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen, Das was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen, Selbst in noch dürfti`ger Großstadt nahe Dir am Wegesrand, Nimm hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur Dir heilsam lieben schenk auf ihrer Segensspur!

Brennnesssel Urtica dioica

In diesem Gedicht, das Dr. Heinrich Hoffmann (1809-1894) der Psychiater, Lyriker, Kinderbuchautor und Verfasser des Struwwelpeters, schrieb, ist schon vor mehr als hundert Jahren alles gesagt über diese wundervolle Pflanze. Die Brennnessel, fast jeder wurde schon von ihr überrascht und hat ihre brennende Wirkung zu spüren bekommen. Die Brennhaare, sie dienen als Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde und Fremdlinge. Schmerzlich spürbares Hauptmerkmal der Pflanze sind die typischen Brennhaare, deren kugelförmige Spitze bei der leisesten Berührung abbricht. Dabei entsteht eine scharfkantige Kanüle, aus der das Gift in die geritzte Haut fließt, was zu Brennen, Juckreiz, Quaddelbildung und Rötung führt. Die Blüten, es gibt männliche und weibliche, die getrennt, auf verschiedenen Pflanzen vorkommen, sie sind farblos und sehr klein, aber durch ihre große Anzahl prägen sie das Aussehen der Pflanze vom Hochsommer bis zum Herbst Sie wächst überall auf der Erde, nur in der Antarktis konnte noch keine Art entdeckt werden. Meist besiedelt sie übersäuerte, mit Stickstoff überdüngte Böden und wir sehen sie an Waldrändern, auf Wiesen, in Gärten oder auf Schutthalden. Dort kann sie bis zu einem Meter groß werden. Es gibt auch größere Arten. In der Ukraine werden sogar Brennnesselfelder angebaut, die getrockneten Brennnesselblätter werden z. B. als Tee vermarktet. Für die Böden erfüllen sie eine wichtige Funktion, sie entziehen dem Boden den überschüssigen Stickstoff, wandeln diesen in Eiweißverbindungen um und stellen somit das biologische Gleichgewicht des Bodens wieder her. Der hierdurch hohe Eiweißgehalt in der Pflanze macht sie zur attraktiven Futterpflanze für Raupen, Insekten und auch für uns

Menschen, die sich mit der Zubereitung vertraut gemacht haben. Als Nesselsuppe oder auch Gemüse. Der Eiweißgehalt ist um ein Vielfaches höher als z.bB. bei der Sojabohne. Den besten Geschmack haben die ersten, etwa 20 Zentimeter langen Pflanzen im Frühjahr oder bei größeren Pflanzen die Triebspitzen. Wickelt man die Triebe in ein Tuch, wringt sie kräftig, blanchiert sie oder verpasst ihnen eine kräftige Dusche, kann man der Wirkung der Nesselhaare entgegenwirken. Bei der Zubereitung als Rohkostsalat werden die Nesselhaare durch das Vermischen mit der Sauce zerstört. Aber nicht mit bloßen Händen vermischen. Früher wurden Butter, Fisch und Fleisch in Brennnesselblätter gewickelt, um sie länger frisch zu halten, da Wirkstoffe aus den Blättern die Vermehrung bestimmter Bakterien verhindern. Beschäftigen wir uns mit dem Wesen der Pflanze, dem inneren Kern, in dem die geistige Idee der Pflanze zum Ausdruck kommt, steht sie für Aggression, Wille, Selbstüberwindung, Blutreinigung und Eisen. Als Heil- uns Nutzpflanze hilft die Brennnessel mit ihrer Aggression, indem sie die Möglichkeit schafft, erstarrte Strukturen in Seele und Körper dynamisch aufzubrechen. Aufgrund ihres Eisengehaltes besitzt sie eine spezifische Beziehung zum Blut. Daher die Frühjahrskur mit Brennnesselsaft, eine der besten und einfachsten Möglichkeit der Entschlackung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der weiteren Entdeckung der Brennnessel. Gehen Sie einfach mit offenen Augen durch die Welt.

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Perlenrausch in Wieren! Man kann bei Perlen-Rausch auch Geburtstagsfeiern, ein Frühstück oder andere Treffen mit Freunden organisieren und seine Feier mit einem Gartenrundgang und einer Schmuckparty kombinieren. Möchte jemand die Schmuck-Party selbst zu Haus organisieren und sich Gäste dazu einladen, bin ich immer gern mit einer Schmuckauswahl dabei. Ich bin für die ungewöhnlichsten Ideen offen. Auch Workshops mit Kindern habe ich schon durchgeführt und Schmuckbastel-Events auf Märkten organisiert, außerdem stehe ich selbst ein paar Mal im Jahr mit einem groß en Schmuckstand auf verschiedenen Märkten.

Vor einigen Jahren entstand mein Interesse an Steinen

Viele weitere Informationen und Fotos findet man auf meiner Homepage. aus farblich ausdrucksstarken Mineralien, aus Glas, Mineralien und anderen interessanten Rohstoffen. Besonders alter afrikanischer Schmuck weckte meine Neugier, vor allem der historische Hintergrund der für Schmuck verwendeten alten Handelsperlen europäischer Herkunft, deren Perfektion und Schönheit eine besondere Faszination ausüben. Inzwischen gibt es bei mir neue, nie gesehene Schmuck-Unikate, aufregende, bei uns unbekannte Perlenexemplare aus der ganzen Welt, wunderschönes Schmuckzubehör für die Herstellung von eigenen Kreationen, Amulette und vieles Sehenswertes mehr. Perlen, Steine und Schmuck in

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ungeahnter, unvergleichbarer Vielfalt - nicht nur industriell gefertigte neue Perlen und neuer Schmuck, sondern auch antike Perlen aus unterschiedlichen Ländern, Antikschmuck, Sammlerstücke, Unikate...... Meine Schmuck-Workshops erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Damen (Herren waren bisher nicht dabei) haben nicht nur die Gelegenheit, neuen Schmuck zu fertigen, sondern können ihren alten Schmuck mitbringen, um ihn neu zu gestalten. - Hat jemand dazu keine Lust oder meint, er/sie verfüge nicht über genügend kreative Inspirationen, übernehme ich auch gern die Änderungen, die man gemeinsam besprechen kann.

http://www.perlen-rausch.de/

Ihre Elisabeth Steinhagen


B&K GmbH & Co.KG

Freude am Fahren

TEAMGEIST VS. MODERNE MOBILITÄT. Das B&K-Team Uelzen bietet beides – Herzlich Willkommen bei Ihrem BMW und MINI Vertragshändler. Mit 17 Filialen in ganz Deutschland sind wir eine der größten BMW Automobilhandelsgruppen in Deutschland. Trotz unserer Größe, verstehen wir es Kundennähe und Vertrauen aufzubauen, denn Sie als unser Kunde stehen an erster Stelle. Entspannen Sie sich, denn wir sind auf allen Ebenen für Sie da: Neu- und Gebrauchtwagen, Reparaturen, Durchsichten, Lackarbeiten, Ersatz-und Zubehörteil-Service sowie bei individuellen Leasing- und Finanzierungslösungen. Stehen auch Sie an erster Stelle – Wir freuen uns Sie in unserem Autohaus begrüßen zu dürfen. Ihr B&K-Team in Höchstform.

AUTOHAUS B&K – IHR TEAM IN HÖCHSTFORM! B&K GmbH & Co. KG Nordallee 7 · 29525 Uelzen Tel 0581. 97 000-0 e-mail uelzen@bundk.de www.bundk.de


Traditionskaufhaus Klappenbach! Vom Bierbrauen zum Kaufhaus, eine Bürgerfamilie in Uelzen Wir treffen uns in der breiten Gudesstraße, eine der drei Marktstraßen, und schauen auf ein großes Kaufhaus, in dem unten in hell durchfluteten Räumen der Drogeriemarkt Müller sein umfangreiches Sortiment anbietet und im 1. und 2. Geschoss das Ceka-Kaufhaus jeden Tag Hunderte von Kunden anzieht. Gehen wir wenige hundert Meter weiter in die Lüneburger Straße und sehen auf eine lange Reihe schöner Fachwerkhäuser. Vor der Nr. 15 sehen wir ein Schild mit der Aufschrift “Zum Alten Bürgerlichen Brauhaus“. Ein paar Steinstufen hinauf besuchen wir eine gemütliche Gaststube und lassen uns verwöhnen. Was haben die beiden kurz beschriebenen Anwesen miteinander zu tun?

Hallo, lassen Sie uns die Hände reichen und mit einem echten „Uhlenköper“ einen kleinen Bummel durch Uelzen und zugleich durch die Geschichte einer Bürgerfamilie machen.

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Bleiben wir beim Bürgerlichen Brauhaus mit dem hohen Giebel. Hier wurde im 19. Jahrhundert Bier mit dem Namen Klappenbräu gebraut und im angeschlossenen Gasthaus angeboten. Durch einen Torweg im niedrigeren Nebenhaus geht man auf einen Hof, an dem damals nicht nur das Brauhaus lag, sondern auch Stallungen und ein Lagerhaus lagen, in dem noch heute eine schöne schmiedeeiserne Wendeltreppe nach oben führt. Heute finden wir hier einen schön gestalteten Durchgang, „Hannemann‘sche Twiete“ genannt, an der auch das „Bürgerhotel“ liegt. Im Brauhaus wirkte ab 1846 der Brauer Friedrich Klappenbach, der die Witwe des Vorgängers, des Brauers Heinrich Ernst Schilling, heiratete und so neuer Besitzer des alten Brauhauses wurde. Die Familie Schilling betrieb das Brauhaus weit über 100 Jahre.

Das Wappen mit dem Anker deutet darauf hin, dass die Vorfahren von Klappenbach wahrscheinlich aus Schweden über die Ostsee und während des Dreißigjährigen Krieges nach Lenzen/Elbe und dann nach Dannenberg gekommen sind, wo sie anfangs Laken- und Tuchmacher, also Weber, waren. In der dritten Generation zogen die Klappenbachs wieder in das Städtchen Lenzen an der Elbe. Weitere drei Generationen, etwa ab 1725, wurden sie königlich preußische Postillone und konnten bald eine umfangreiche Posthalterei an der wichtigen Straße von Berlin bzw. Magdeburg nach Hamburg mit vielen Pferden unterhalten. Das war über 100 Jahre so, bis der letzte Postillon schließlich zum Beruf des Kaufmanns wechselte und eine Brennerei betrieb.


Eines seiner neun Kinder zog in den deutschen Landen umher und lernte das Handwerk des Brauers. Das war der oben genannte Friedrich Klappenbach. Seine erste Frau, eine verwitwete Schilling, stammte aus der Familie Flügge, die mehrere Mühlen in Uelzen und Umgebung besaß und ebenso wie die Schillings zu sehr bekannten Sippen in Uelzen gehörte. Seine zweite Frau war eine geborene Wentz, deren Familie aus Wustrow bei Lüchow stammte, wo noch heute eine Hausinschrift die frühere Leinenweberei Wentz bezeugt. Der zweite Sohn aus dieser zweiten Ehe war Carl Klappenbach, der den Beruf des Textilkaufmanns erlernte und im Alter von 30 Jahren 1893 ein Textilgeschäft in

Uelzen gründete. Anfangs war es ein gemieteter Laden in der Gudesstr. 25, wo heute die Volksbank steht. Schon fünf Jahre später konnte er wenige Schritte daneben ein eigenes Haus, Gudesstr. 21, kaufen und konzentrierte sich dort auf „Herren-, Knaben- und Arbeiter-Garderobe“, während das übrige Sortiment im bisherigen Laden

verblieb. Die erste eigene Ladentür mit dieser Inschrift steht noch heute im Museum Schloss Holdenstedt. Mit

der Firma von Carl Klappenbach ging es steil aufwärts. 1908 erwarb er zusätzlich das Nachbarhaus Nr. 19. Das Foto mit den großen Bogenfenstern im 1. Stock aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg zeigt, dass das Geschäft viel, viel größer geworden war. 1909 kaufte der Firmenchef das Grundstück Schmiedestraße 3 hinzu, dessen Hof an die bisherigen Gebäude und den Hof angrenzte. 1913 baute er dort ein modernes Haus, in dem eine neue Abteilung für Gardinen, Teppiche und Bettwaren untergebracht wurde. Die allgemeine Stagnation während des Krieges und danach konnte gemeistert werden. 1922 heiratete Rudolf Meyerhof, der Vater des Schreibers dieses Aufsatzes, die älteste Tochter von Carl Klappenbach und trat in die Firma ein. Er hatte den Beruf des Kaufmanns von der Pike an gelernt, war mehrere Jahre für Berliner Damenkonfektionsfirmen tätig gewesen und setzte sich nun voller Elan im Geschäft des Schwiegervaters ein. Wenige Jahre nach der Hochinflation, nach der die Reichsmark

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Traditionskauf haus Klappenbach!

eingeführt wurde, konnte 1929 ein weiteres Nachbargebäude, die Nr. 17, erworben werden. Es war ein großes Wagnis, alle bisherigen Häuser abzureißen und durch ein großes, super modernes Textilhaus zu ersetzen. Das war wenige Monate vor Beginn der Weltwirtschaftskrise. Alles ging gut. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Senior- und Juniorchef und aller Mitarbeiter sprang der Umsatz wie geplant in die Höhe und der Unternehmensertrag stieg. Das Firmenzeichen „CK“, das vom Dach des Hauses erstrahlte, wurde zum Symbol des Aufstiegs. Bis zum Tode des Firmengründers 1940 konnte dieser die gute Entwicklung bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges erleben. Der Zweite Weltkrieg brachte auch für die Firma und viele Mitarbeiter und Angehörige Leid und Schrecken. Mit dessen Ende kam die totale Zerstörung aller Firmengebäude. Nur die ausgebrannte Fassade erinnerte an die glanzvolle Firmenvergangenheit. Aber der Wille zum Überleben und Weitermachen siegte. Nur wenige Wochen später fing Rudolf Meyerhof in einem gemieteten Laden von Neuem an. Ende 1945 konnte in der Schmiedestraße ein kleiner Laden und darüber Werkstätten für die Schneidereien eingerichtet werden. Gleich nach

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der Währungsreform 1948 ging es mit Macht aufwärts. Mit dem Motto „Aus Ruinen neu erstanden“ wurden neue Verkaufsräume an der Gudesstraße nach und nach eröffnet. Jahrzehnte später wurde mit der dritten und noch später mit der vierten Generation aus dem Textilhaus Klappenbach ein Kaufhaus, wo täglich Tausende alles kaufen konnten, vom Knopf bis zum Abendkleid, vom Schulheft bis zum Koffer, von der Puppe bis zur Küchenmaschine. Erst Ende des letzten Jahrhunderts musste Klappenbach die Segel streichen. Aber die Stätte des guten Einkaufs im früheren großen Klappenbachhaus, wie es nach 1972 entstanden war, blieb den Kunden erhalten. Genau so war in der Lüneburger Straße der Name Klappenbach bereits Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts erloschen. In der alten Brauerei wurde zwar noch bis zum Ersten Weltkrieg Bier gebraut, aber seitdem erinnert nur noch die Gaststätte nach wie vor mit dem Namen Bürgerliches Brauhaus an die alten Zeiten und die alte Bürgerfamilie Klappenbach. Und nun wissen wir auch, wie das alles zusammen gehört. Wir haben von der verwickelten Verwandtschaft mit Schillings, Flügge und Wentz gelesen. Eine Halbschwester von Carl Klappenbach war mit dem Sohn des Brauerei- und Brennereibesitzers Windel in Dannen-

berg verheiratet. Dieser ist verwandt mit der Familie des Hofbesitzers Becker in Veerßen und dadurch auch mit der Brennerei Adolf Becker Nachfolger an der Ecke Gudes-/Rademacher Straße, Nachbar des Kaufhauses Klappenbach. So schließt sich beinahe der Verwandtenkreis. Der geht aber noch weiter, denn Carl Klappenbach war auch zweimal verheiratet, das erste Mal mit Marie Buhle, deren Familie eine Seifenfabrik und später eine Kolonialwarenhandlung in der Lüneburger Straße betrieb und als Nachbar das Kaiserliche Postamt bis 1896 hatte, wo heute die Kaufhalle steht, und das zweite Mal mit Elisabeth Speiermann, deren Schwester mit Hans Hennecke verheiratet war, der in der Veerßer Straße, wo heute Malermeister Timm seine Werkstätte hat, eine Kinderkarussellfabrik betrieb, eine der wenigen in Deutschland, die die in Handwerksarbeit entstandenen wundervollen Werke für Kinder in alle Welt exportierten. Der Bruder Albert Hennecke hatte nicht weit davon eine Fabrik und Handlung für Landmaschinen. Können Sie sich vorstellen, wie viele Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen 1. und 2. Grades früher mit dem Hause Klappenbach verbunden waren? Damit ist aus dem kleinen Spaziergang durch die Stadt eine Wanderung durch mit Uelzen verknüpften Familien geworden.


Die Frau in der Jagd! Von Flinten, Fotokameras und Bungeejumping mit Dackeln Die Zahl der Jägerinnen in Deutschland nimmt stetig zu. Vier Frauen aus der Region haben dem Landkuss dazu einige Erklärungen geliefert. Anke Schubert, 37, Jägerin, Hundeführerin, Gärtnerin, Jagdhornbläserin, Freizeitfotografin. Bianca Finck, 37, Jägerin, Anglerin, Hundeführerin, Tierarzthelferin mit eigenem Hundepflegesalon, Jagdhornbläserin im Bläserchor Uelzen, Freizeitreiterin. Cornelia Sievers, 56, Jägerin, Hundeführerin, Richterin vom Jagdgebrauchshundeverband (JGHV), selbstständig mit eigenem Hundesalon und einem Internetshop für ökologischen Hundebedarf. Maike Sprengel-Krause, 58, Exjägerin, selbstständige Sprachheilpädagogin, Biotop- und Artenschutzbeauftragte im BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), Tierund Naturfotografin. Anke Schubert und Bianca Finck sind vor Jahren über die Hunde zur Jagd gekommen. Die Liebe und Begeisterung insbesondere für Jagdhunde waren der Jägerprüfung vorausgegangen. „Wir wollten den Hunden in jeder Beziehung gerecht werden.“ Bis heute sind beide Frauen auf Jagden zumeist als Hundeführerinnen tätig. Bei Cornelia Sievers, mittlerweile auch hauptberuflich auf den Hund gekommen, ist der Jagdtrieb durch den allerersten Familiendackel geweckt worden. Maike Sprengel-Krause wiederum hatte es über den Naturschutz zum Waidwerk geführt. „In dem Wissen, dass zu hohe Wildbestände eine gedeihliche Waldentwicklung, eine Naturverjüngung, nicht zulassen.“ Aber letztendlich war auch ihr die Hundearbeit zu einer der größten Jagdfreuden geworden. Aufstöbern, nachsuchen …

Doch was beinhaltet die Pirsch durch die Wälder noch?

Jagdinstinkt grüßen? Schwein zu haben, hieß von jeher ja auch die Familie ernähren zu können.

Was nimmt die Jägerin mit Die meiste Zeit des Lebens auf den Hochsitz? Für Anke Schubert und Bianca Finck gehören zumeist Bücher mit auf den Jagdsitz. Doch den Jagd- und zugleich besten Freundinnen bedeuten die Sitzungen inmitten der Natur, mit ausgeschaltetem Handy, auch Meditation. Zeiten der Besinnung, der Rast und des Friedens. „Zeiten, die nur mir gehören.“ „Kein Alltag, keiner stört, keiner will was.“ Ansitzen erdet also. Und entschleunigt.

sitzt der Jäger vergebens! „Oftmals kommt kein Schwein vorbei. Doch das ist auch wurscht.“ Tatsächlich jagen die meisten Jägerinnen nicht um des Jagens willen. „Es ist das Gesamtpaket, das lockt.“ Und wird gejagt, dann in der Regel mit Sinn, Ver-

Auch Cornelia Sievers lässt auf dem Hochsitz die Seele baumeln. „Ich finde im Wald Ruhe und meinen Ausgleich.“ Allerdings sitzt die vielfach geprüfte Hundefachfrau stets alleine an und strickt währenddessen am liebsten Strümpfe. Mit Holznadeln. Klappern gehört offensichtlich nicht immer zum Handwerk. Bei so viel Entspannung wird natürlich auch mal weggedöst. „Aber ich kann noch so fest schlafen. Beim ersten leisen Grunzen, das nicht von mir stammt, bin ich wach.“ Lässt da der frühmenschliche

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Wildrezepte! Rehpfeffer Zutaten für 4 Personen: 750 – 1000 g Rehfleisch in Stücke schneiden (Kopf- Bauch- u. Beinfleisch) ½ l Rotwein Pfefferkörner, Wacholderbeeren, 1 Lorbeerblatt, Petersilienstengel, Karotte, ¼ Sellerieknolle, 1 Zwiebel. Gemüse in Würfel schneiden. 100 g Speck auslassen 1 EL Tomatenmark 1 EL Mehl ½ Päckchen Ochsenschwanzsuppe, 3 Gläschen Fruchtlikör

Zubereitung: Das in Stücke geschnittene Fleisch über Nacht in eine Marinade aus Rotwein, Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Petersilienstengel und dem Gemüse einlegen. Am nächsten Tag das Fleisch gut abtropfen lassen und in dem ausgelassenen Speck gut anbraten. Das abgetropfte, marinierte Gemüse und die Gewürze dazugeben, alles gut anbraten, das Tomatenmark zufügen, das Ragout mit wenig Mehl bestäuben, etwas bräunen und mit der Marinade auffüllen. Das Ragout garen und mit der in wenig Wasser aufgelösten Ochsenschwanzsuppe binden. Das Fleisch noch kurz mit durchkochen, aus der Soße nehmen und warm stellen. Die Soße durchpassieren und über das Fleisch gießen. Dazu schmecken sehr gut Spätzle und Salat.

Damhirsch-Keule oder Rücken in Folie Zutaten für 4 Personen:

Zubereitung:

800 – 1000 g Keulenfleisch oder Rücken, 1 Möhre, wenig Salz und etwas Pfeffer – evtl. getrockneten grünen Pfeffer, 2 Zwiebeln, 1 TL Zitronensaft, 1 Sellerieknolle, 2 EL Orangensaft, 80 g Speck, 1/8 l Sahne, 2 EL Johannisbeergelee und etwas Rotwein

Den Braten mit kleingeschnittenen Zwiebeln, Möhre, Selleriestücken würzen und Säfte hinzugeben, mit Speckscheiben belegen und in die Bratfolie legen. Die Bratfolie auf den kalten Rost einschieben, im Ofen bei 200 °C 45 Min. angaren und bei 175 °C weitere 30 – 40 Min. – je nach Fleischstück – fertiggaren.

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Bratensaft und Gemüse durch ein Sieb streichen, mit Johannisbeergelee noch mal aufkochen lassen, wie üblich binden und mit Sahne und halbtrockenem Rotwein abschmecken. Als Beilagen empfehlen wir: Rosenkohl oder Fenchelgemüse, Blattsalat oder gemischten Salat und Kroketten.

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stand und Mitgefühl. Bianca Finck sagt: „Es ist Adrenalin pur, sowie ich das Tier im Fadenkreuz habe und weiß, ich werde abdrücken können. Doch würde ich diese Erregung, diese Aufregung nicht mehr spüren, müsste ich das Gewehr an den berühmten Nagel hängen. Weil ich den Respekt und die Ehrfurcht vor der Kreatur verloren hätte. Wäre ich zu routiniert, wäre ich gleichgültig. Hallo!? Ich töte (!) ein Tier. Leben auszulöschen darf aber niemals egal sein. Mir nicht und anderen nicht. Ich darf auch nie ein Wildstück erlegen, ohne es vollständig zu verwerten. Es ist Frevel, ein Wildtier nur um der Trophäe willen zu erlegen und alles andere wegzuwerfen.“ Anke Schubert ist der gleichen Meinung: „Ich weiß nicht, ob der Mutterinstinkt auch eine Rolle spielt. Aber es gehört sich auch nicht, ein Jungtier wie zum Beispiel einen Fuchswelpen abzuknallen und dann zu sagen, weg damit, ist ja eh nix dran. Frei nach dem Motto, essen kann ich den nicht, für einen Handschuh genügt er auch nicht und ausgestopft macht er sowieso nix her.“

Überzeugte Gegnerinnen der Massentierhaltung! Für einen Braten sollte es also wenigstens reichen. (siehe Rezeptvorschlag auf Seite 82) „Mehr Wild zu servieren, wäre auch ein mehr zurück zur Natur.“ Anke Schubert spricht aus, was die meisten Jägerinnen denken: „Wir sind gegen Massentierhaltung. Das Wildtier, das wir eigenhändig schießen, ausweiden, zubereiten und essen, hat artgerecht gelebt. Ist es darum nicht sinnvoller, zum Beispiel Wildgulasch auf den Tisch zu bringen anstatt Masthähnchen? Wild sollte nicht nur als Sonntagsgericht gelten, sondern wieder als Alltagsessen Anerkennung finden. Wildbret ist auch nicht teurer als anderes gesundes Fleisch und es gibt etliche Rezepte für die flinke Zu-

bereitung unter der Woche.“ Allgemeines Kopfnicken. „Wir schießen nicht, weil wir die Lizenz zum Töten besitzen. Wir schießen, weil wir essen wollen oder der Kunde einen Braten bestellt hat.“ Ein Wildtier ist sch(l)ussendlich auch ein Lebensmittel? „Ja, will sagen, wir werden als Allesfresser geboren, aber nicht als Allesmörder.“ „Zudem jagen wir nur Tiere, die geschossen werden müssen. Wir sorgen für etwas Gleichgewicht und jagen zum Beispiel den Fuchs ja auch, damit der Hase leben darf.“ „Ist der Bestand an Reh- und Rotwild zu groß, wird der junge Pflanzenbestand zu sehr verbissen. Und zu viele Wildschweine richten in den Feldern zu viel Schaden an. Abschusspläne werden somit auch im Sinne der Landwirtschaft und der Lebensmittelkunden erstellt.“

von allen Qualen zu erlösen und nicht tagelang in einem einsamen Versteck verrecken zu lassen. Doch es ist keine einfache Aufgabe und die engagierte Natur- und Umweltschützerin Maike Sprengel-Krause möchte mittlerweile so oder so nicht mehr töten. „Ich kann keiner Fliege mehr etwas zuleide tun.“ Wer Sauköpfe haben will, muss Hundeköpfe drangeben können. (Rudolf Fries) Der beste Freund der Jägerin ist und bleibt der Hund. „Mein Foxl ist durch einen Keiler schwer verletzt worden.“ „Einer unserer Hunde ist aus Versehen erschossen worden. Durchschuss. Er

„Als ich noch mit dem Gewehr gejagt habe, mochte ich nie Hasen oder andere kleine Tiere schießen. Immer nur Tiere, die in der Tat einen „gewissen“ Schaden angerichtet hatten. Oder verletzte. Oft habe ich Stunden mit der Nachsuche verbracht. Angefahrenes Wild schleppt sich ja mitunter kilometerweit, auch noch mit gebrochener Hüfte.“ Es ist eine wichtige und barmherzige Aufgabe der Grünröcke, tierische Unfallopfer schnellstmöglichst

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Besteht ein Unterschied zwischen Jägerinnen und Jägern?

hatte hinter dem Wildtier gestanden.“ „Das Schlimmste, was während der Jagd passieren kann, ist, dass der Köter zuschaden kommt.“

Ja, ein ordentlich ausgebildeter Hund ist für die Jagd unerlässlich und nicht ausgebildete sind dafür auch gar nicht mehr erlaubt. Aber Dackel sind erfahrungsgemäß eine ganz besondere Spezies. Das weiß vor allem auch Cornelia Sievers zu schätzen. „Ein Mal Dackel, immer Dackel.“

„Jagd ohne Hund ist Schund!“ Da bekanntlich zumeist die Mütter für die Kindererziehung zuständig sind, gelten Frauen auch in der Hundeerziehung als überaus kompetent. Eigentlich. So war zum Beispiel der Dackel der Bianca Finck im Brustblattgeschirr mit auf den offenen Hochsitz genommen worden. Doch wurde das „Hoch“ zum Problem, nachdem der Waldi das „Sitz“ nicht befolgt und der ersten interessanten Witterung hinterher gewollt hatte. Schwupps, hing der Schweinehund unter der Kanzel. Wie beim Bungeejumping.

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Mann oder Hund? Die Frage ist doch: Willst du dir nur den Teppich versauen oder auch das ganze Leben? (Anmerkung der Redaktion)

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Einig waren sich übrigens alle Jägerinnen darin, dass der Unterschied zwischen Jägerin und Jäger lediglich der ist, der immer da ist. Der zwischen Mann und Frau. „Ansonsten gilt: Unter Jägern zählt die Leistung. Eine gute Jägerin findet Anerkennung und darf auch durchaus Frau bleiben. Wimperntusche und lackierte Fingernägel sind kein Problem, vorausgesetzt, dass die Wimperntusche auch mal verschmieren und die Fingernägel dreckig werden dürfen.“ „Und mitunter trägt ein Jäger einer Jägerin auch mal die schwere Beute bis zum Auto.“ „Jip, während der nächste wieder auf Gleichberechtigung pocht.“

Es grünt so grün... Wo Frauen sich zwischen Männern bewegen oder wo Frau Frauen interviewt, sind Modefragen durchaus der Rede wert. „Also, ich pirsche auch in normalen Bluejeans durch den Wald.“ „Die Kleiderordnung ist lockerer geworden.“ „Früher hättest du ohne grünen Hut keiner Jagdversammlung beiwohnen dürfen.“ „Mir stehen grüne Hüte gar nicht.“ „Aber grün ist schon praktisch als Klamotte, da siehste keine Grasflecken drauf.“ „Auf braun auch nicht.“

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Tragen Jägerinnen Pelz? O-Ton Finck: „Halbe Tiere wegzuwerfen ist wie gesagt Sünde. Nur wer den Balg auch verwendet, sollte jagen dürfen. Ich sammele auch Fuchsfelle für eine Decke. Aber nie würde ich einen Nerzmantel anziehen. Luxuspelze aus tierquälerischen Massentierfarmen sind für mich völlig undiskutabel.“ Fazit: Die interviewten Jägerinnen platzieren die Hundearbeit, Waldesruh und -hege weit vor der Jagd mit dem Gewehr. Mit einer Ausnahme: Meike Sprengel-Krause hat das Gewehr für immer weggeschlossen und jagt nur noch mit der Kamera. Sie hat so auch den Bock zu diesem Artikel geschossen und den Schwarzstorch. Und den Baummarder, dem angesichts der Fotografinnennähe der Sabber tropfte. Sprengel-Krauses Leidenschaft gehört allerdings der Makrofotografie und dabei den Libellen. Von denen es in der Region mehr als 42 verschiedene Arten gibt. Hätten Sie `s gewusst?

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Bssst…

Nicht immer scheint die Sonne, der Garten ist perfekt in Schuss und man verbringt lange Abende mit netten Leuten auf der Terrasse. Landleute kennen sie, unbeliebt, schlafraubend und lästig. Mit ihrem hochsensiblen Geruchssinn und Co²Sensoren finden sie uns in tiefster Dunkelheit, selbst wenn wir die Bettdecke bis über die Ohren ziehen, finden sie den kleinen Flecken Haut, der nicht bedeckt ist. Die Rede ist von der Mücke - Mugge, Pohammel, Schnaak, Schnok, Mugg oder aber Gelse. Dabei helfen ihr ihre körpereigenen Wärmesensoren, die ihr den direkten Weg zu unseren oberflächlich liegenden Blutgefäßen zeigen.

Das Landleben ist nicht immer so leicht wie in den Hochglanzzeitschriften beschrieben.

Raffiniert verpasst sie uns mit ihren flexiblen und doch stabilen Mundwerkzeugen durch einen Einstich ein Schmerzmittel und bedient sich somit ganz ungestört an unserem Blut Schlau. Nur verrät sie sich durch ihr typisch hohes Surren während des Fluges und muss sodann um ihr eigenes Leben fürchten. Erfolgreicher wäre sie, würde sie still und leise fliegen. Geht aber nicht, denn durch Muskel- und Flügelschwingungen in der Luft entstehen diese Geräusche und Männchen und Weibchen derselben Mü ckenart können sich an ihren Fluggeräuschen erkennen. Sie suchen und finden ihren Geschlechtspartner. Eine stumme Mücke wäre erfolgreicher bei der Nahrungssuche, fände aber nur schwer einen Partner. Ein Landei kann auch nicht im dritten Stockwerk einer Stadtwohnung schlafen, da fehlt was. Bssssst ....

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Frische Rezepte! Zutaten für 4 Portionen 500 g Möhren 3 rote Zwiebeln 1 rote Chili 40 g Ingwer 1 Bund Kerbel 1 Bund Estragon 1 Bund Koriander 8 Eier 5 EL Crème fraîche 2 EL Curry Salz 50 g Butterschmalz

MÖHREN KRÄUTEROMELETTE

Zubereitung:

1. Möhren schälen, längs halbieren und in schräge feine Scheiben schneiden. Zwiebeln abziehen und in feine Ringe schneiden. Chili mit Kernen fein hacken. Ingwer schälen und fein würfeln. Kräuter waschen, trocken schwenken, Blättchen von den Stielen zupfen und grob zerkleinern. 2. Eier, Crème fraîche, Curry, Ingwer, Chili und Salz vermischen und die Kräuter anschließend unterrühren. 3. Butterschmalz in einer Crêpe-Pfanne, z. B. luno® Crêpe-Pfanne von Fissler, erhitzen. Die halbe Menge der Möhren und Zwiebeln darin 5 Minuten unter Wenden braten. Die Hälfte der Eiermasse darüber geben und ca. 4 Minuten stocken lassen. Omelette warm stellen. 4. Anschließend das verbliebene Gemüse im Butterschmalz braten und das zweite Omelette backen. Zubereitungszeit: ca. 25 Minuten

Frische Kochideen zum Frühling Zutaten für 4 Portionen: 500 g kleine Paprika (bunt gemischt) 300 g Zucchini 300 g Süßkartoffeln 4 Flaschentomaten (300 g) 200 g rote Zwiebeln 4 EL Olivenöl 300 ml Gemüsebrühe 6 - 8 Zweige Oregano Meersalz, Pfeffer 150 g Fetakäse

GEDÄMPFTER GEMÜSEFÄCHER MEDITERRAN!

Zubereitung:

1. Paprika vierteln, entkernen und mit einem Sparschäler schälen. Zucchini putzen und in 2 cm dicke Scheiben schneiden. Süßkartoffeln schälen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Tomaten kreuzweise einschneiden, in kochendem Wasser 30 Sekunden blanchieren, abschrecken, häuten, vierteln und entkernen. Zwiebeln schälen, halbieren, quer in Scheiben schneiden und in 1 EL Olivenöl glasig dünsten. 2. Oreganoblättchen abzupfen, ein Drittel zur Seite legen und die anderen mit Salz, Pfeffer und dem restlichen Olivenöl verrühren. Alle Gemüse fächerförmig im gelochten Einsatz des Schnellkochtopfs vitavit® edition von Fissler (4,5 l) platzieren. Mit dem Gewürzöl beträufeln, Zwiebeln und den gewürfelten Fetakäse darauf verteilen. Die Gemüsebrühe und das Dreibein in den Topf geben, den Einsatz darauf setzen und den Schnellkochtopf verschließen. 3. Die Kochanzeige mit Ampelfunktion auf Stufe I stellen. Den Topf mit voller Hitzeleistung ankochen. Wenn der gelbe Ring sichtbar wird, die Energiezufuhr reduzieren. Sobald der grüne Ring erscheint, beginnt die Garzeit von 3 bis 5 Minuten. Danach den Topf nach Anleitung abdampfen, öffnen, Gemüse auf einem vorgewärmten Teller anrichten und mit Meersalz, Pfeffer und den abgezupften Basilikumblättern bestreuen. Dazu passt Ciabatta und grünes Pesto.

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Kulturelle und kulinarische Begegnungsstätte Vielfältiges Programm in den Eventküchen von Möbel-Reck

Das 1818 gegründete Möbelhaus Reck in Bad Bevensen ist die älteste Tischlerei im Landkreis Uelzen. Ende 2009 wurde das Geschäft komplett umgestaltet. Seitdem schmücken den Eingangsbereich zwei dekorative Eventküchen, die mit der neuesten Technik ausgestattet sind. Sie stehen im Mittelpunkt eines vielfältigen Veranstaltungsprogramms. An erster Stelle sind hier die Kochkurse zu nennen, die großteils von lokalen Gastronomen durchgeführt werden. Die angebotene Geschmackspalette reicht von Sushi über chinesische 5-Elemente-Küche und orientalische Genüsse bis in heimische Gefilde. Regelmäßig belebt eine kulinarische Gesellschaft bei den Familiensonntagen die Eventküchen. Außerdem waren diese schon Schauplatz von verschiedenen Lesungen und

bei der Fußball-WM in Südafrika gab es dort Public Viewing. Jeweils begleitet durch ein passendes und vor Ort zubereitetes Menü. Allerdings war für Geschäftsführer Siegfried Tippel das größte Highlight der Indienabend. Durch die Initiative einer jungen Bevenserin, die ihr soziales Jahr bei einer indischen Hilfsorganisation absolvierte, konnten 1750 € für Kinder gesammelt werden. Über aktuelle Veranstaltungen informiert die Homepage von Möbel-Reck, zu finden unter www.moebel-reck.de.

Nils Tippel

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Produkte in der region! Danish Smoked Salt Das Danish–Smoked–Salt der Firma Edora basiert auf einer uralte Tradition der Wikinger. Möglicherweise wurde es schon zu Zeiten ihrer Entdeckungsfahrt nach Amerika gefunden und dort von den Indianern der Ostküste perfektioniert. In Skandinavien ist diese Tradition nie in Vergessenheit geraten, schaffte

aber nie so richtig den Sprung in das restliche Europa. Erst die jungen Köche der gehobenen amerikanischen Küche sorgten dafür, dass dieses Produkt auch für die europäischen Gourmets interessant wurde. In der länd-

lich-bodenständigen Küche der NewEngland-Staaten der amerikanischen Ostküste ist dieses Salz schon lange ein fester Bestandteil unter dem Namen Indianer- oder Wikingersalz. Von dort kam es dann zurück über den großen Teich. Es wird mittlerweile als Geheimtipp sehr geschätzt und hat in Deutschland den Einzug in die Küchen der gehobenen Gastronomie geschafft. Die Produktion ist recht unkompliziert, doch sehr zeitaufwendig! In Dänemark wird Salz aus dem Toten Meer 160 Stunden über Buchenholz kaltgeräuchert und muss jede Stunde gewendet werden. Diese Art der Produktion erzeugt eine gleichmäßig goldbraune Farbe und ein außerordentlich rundes und mildes Raucharoma. Diese reine handwerkliche Herstellung sorgt dafür, dass dieses Salz so wertvoll wird. Deshalb können pro Monat nur ca. 100 kg hergestellt werden. Mit diesem Salz gelingen alle Gerichte, die einen leichten Hauch von Raucharoma vertragen, ohne dessen Eigengeschmack zu verfälschen - Eintöpfe, Fleischgerichte, vegetarische Burger bis zu Weißkäse, denen Sie damit einen zusätzlichen Geschmackskick verleihen. Bezugsquellen in der Heide-Region sind: Schwuttkes Frischmarkt in UelzenHoldenstedt, Fruchthof Habig in Lüneburg, Kaffeerösterei Huth Celle

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Wildkräuter genießen

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) die schöne, das Köpfchen in die Höhe streckend, ist eine Delikatesse. Über all zu finden auf den Rasenflächen der Gärten, sie kann aber auch aus Samen gezogen werden. Halbgeöffnet schmeckt sie angenehm nussig und verwandelt einen Salat in einen Augen- und Gaumenschmaus.

Hablohabanero Chili Die Firma Hablohabnero aus Augsburg ist seit vielen Jahren darauf spezialisiert, Chili Würzsaucen aus hochwertigen, ausschließlich natürlichen und erstklassigen Zutaten handwerklich zu fertigen. Damit werden dem Kunden Saucen und Senfe nahe gebracht, die alle als verbindende Komponente Habanero-Chilis enthalten. Diese Produkte sind frei von Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen und Füllmitteln. Auch das Heraufsetzen der Schärfe durch chemische Zusatzstoffe wird ausdrücklich abgelehnt. Die Firma verweigert sich dem allgemeinem Hype, ihre Schärfe über die Scovilleeinheit zu messen und anzugeben. Auf den Flaschen und Gläsern befindet sich lediglich eine Prozentangabe, wie viel Habanero - Chili prozentual in dem Produkt enthalten ist. Sie sollen eine Speise abrunden und ihr einen gewissen Schärfekick geben, aber nicht dominieren.

Aus den Blüten kann man Gänseblümchen-JoghurtEiswürfel machen, die kühle Fruchtdrinks aufpeppen. Dazu schneiden Sie die Blüten mit einer Nagelschere von den grünen Stielen und lösen den Blütenboden, pürieren die Blüten mit dem Saft einer Zitrone und 3 Esslöffel Honig, geben noch 200 ml Joghurt dazu und lassen die Masse in Eiswürfelformen gefrieren. Sie können aber auch nur eine Blüte in Wasser gefrieren lassen, sieht sehr hübsch aus. Wohl bekomm`s.

Wer eine gewisse Schärfe in seinem Essen liebt, sollte folgende Produkte dieser Firma probieren: Die drei unterschiedlich starken Chi liSaucen, die Sauce Harbecue (eine Barbequesauce), die Sauce Currynero (eine Currysauce) und den pikanten Honig-Chili-Senf-Magma Pasta Bolognese ala Kamikaze

Zutaten 300 Gramm Pasta 1 kleine Dose gehackte Pizza Tomaten ¼ Liter Gemüsebrühe Knoblauch & Zwiebeln nach Belieben 1 kleines Glas Rotwein 500 Gramm gemischtes Mett Pfeffer Salz ½ Teelöffel Habanero Kamikaze Sauce 1 Esslöffel Olivenöl

Zubereiten Wasser für die Pasta aufsetzen. Knoblauch und die Zwiebeln in Stifte schneiden. In Olivenöl das Mett anbraten, in der Pfanne beiseite schieben, Knoblauch und die Zwiebeln andünsten. Mett mit Zwiebeln und Knoblauch mischen und alles nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen. Pizza - Tomaten, Gemüsebrühe und Rotwein hinzugegeben, aufkochen und zum Schluss mit einem ½ Teelöffel Kamikaze Sauce abschmecken. Pasta bissfest kochen, Wasser abgießen, nicht abschrecken (!), im abgetropften Zustand mit der Sauce vermengen und evtl. nochmal kurz erhitzen. Servieren und schwitzen!

Bezugsquellen in der Heide-Region: Schwuttkes Frischmarkt in UelzenHoldenstedt, Sandpassage Lüneburg.

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Der Uelzener Jürgen Trumann hat zwei Leidenschaften: die Betreuung von Pfadfindern und das Verfassen von Gedichten. Er hat bereits zwei Gedichtbände veröffentlicht.

Kindliche Zuneigung

Kuss der Sonne

Die Arme hinter den Rücken gestreckt,

Kuss der Sonne,

den Oberkörper nach vorne gereckt,

warm und rot

den Hals und das Haupt leicht erhoben,

auf gesenkten Lidern -

die Lippen nach vorne geschoben,

unmöglich zu erwidern!

gespitzt,

Schräger Einfall

die Augen geschlossen, vor Störung geschützt –

bringt ins Lot

ganz ernst ist es dir. Und doch muss ich lachen.

meine triste Bleibe -

Was musst du auch so einen Zierkuss machen.

durch ungeputzte Scheibe!

(aus „Zurück zu den Wortzeln - Kinder-, Kirchen- und Kneipen-Lyrik“, Uelzen 2004)

(aus „Schräger Einfall bringt ins Lot - Untiefsinngedichte“, Uelzen 2011)

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BioGut Bauck!

Am imposantesten wirkt Bison-Bulle Bernd.

Fleisch vom Feinsten, aber Bison-Bulle Bernd hat nichts zu befürchten. Ein bisschen Wild-West-Flair mitten in der Lüneburger Heide: Wenn man Henning Bauck auf seiner Rundtour durch die Weideflächen im Naturschutzgebiet Schweimker Moor/ Lüder Bruch begleitet, geht es mit dem Toyota-Jeep durch unwegsames Gelände. Als Cowboy mit Lasso könnte man sich den symphatischen 41-jährigen auch gut vorstellen. Auf gut 200 Hektar Weidefläche, davon 60 Hektar Ackerfläche für Futtermittel, lässt der Biobauer unzählige heimische und exotische Tiere ganzjährig grasen: unter anderem Angusrinder, Wasserbüffel, Davidhirsche, Damwild, Bentheimer Schafe, Heidschnucken, Lamas und – vielleicht als Krönung – Amerikanische Prärie-Bisons. Am imposantesten wirkt Bison-Bulle Bernd. Bauck: „Er erhält bei mir sein Gnadenbrot.“ Kaum zu glauben, dass der 1000-Kilo-Koloss mal von einem Wasserbüffel abgedrängt wurde und unfreiwillig im Schwimmteich neben dem modern-großzügigen Holzhaus der Baucks landete. Einen Fernseher braucht die vierköpfige Familie nicht, schließlich wimmelt es draußen von tierischen Selbstdarstellern. Egal wohin man blickt, es gibt immer etwas zu sehen. Am Privathaus hält der Tierliebhaber auch Tiere aus reinem Vergnügen – wie beispielsweise Kois, die edlen japanischen Karpfen.

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Nicht weit davon entfernt suhlen sich zwei Schweine genüsslich im Schlamm: eine Sau und ein von Hand aufgezogener Wildeber. Tatsächlich gelang es, die beiden zu kreuzen. „Zunächst konnte er mit ihr gar nichts anfangen“, lächelt Bauck verschmitzt. „Jetzt ist es die große Liebe.“ Die Zucht von Fasanen befindet sich noch in den Anfängen. Das trifft auch für die Ungarischen Steppenrinder zu. „Schicke Tiere“, schwärmt ihr Besitzer. Die hochbeinigen, schlanken Hornträger kommen mit wenig Futter aus. Das könnte rentabel sein ... Ganz anders verhält es sich mit den putzigen Kaninchen. „Deren Bio-Aufzucht rechnet sich nicht“, sagt Bauck. „Aber das ist mein Problem.“ Er hat eben ein Faible für Vierbeiner – und für Bonsai-Bäume, die sein Domizil säumen und hauptsächlich aus heimischen Bäumen wie Eiche und Buche gezogen sind. 1996 zögerte er nicht lange und übernahm den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern. Als er dann noch umfangreiche Flächen im Naturschutzgebiet Schweimker Moor und Lüder Bruche angeboten bekam, war der Weg klar.


Bauck: „Er erhält bei mir sein Gnadenbrot.“

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Heute bietet das BioGut in Lüder und Reinstorf „das Beste aus der Heide“ - so der Slogan. Immer freitags, mit der Möglichkeit den Betrieb zu besichtigen, bietet sich der Hofverkauf an. Fleisch und Wurst, Salate und Frischkäseveredelung aus eigener Herstellung. Ergänzt wird das Angebot durch Käse, Obst, Gemüse und Backwaren - natürlich alles in Bio-Qualität. Ansonsten ist die Firma nahezu autark und stellt sogar die Futtermittel für die Tiere selbst her. Wer probierenen möchte, findet die Bauck-Verkäuferinnen mittwochs bis samstags auf Wolfsburger Wochenmärkten sowie mittwochs und samstags in Gifhorn. In Kürze geht übrigens der Bauck-Shop online. Die Arbeit mit den Bio-Produkten müsse – so möchte man eigentlich annehmen – dem umtriebigen Unternehmer reichen. Weit gefehlt. Bauck: „Man braucht ja immer etwas für den Kopf.“ Damit meint er eine neue Herausforderung. So

Überall wird man leicht von den Tieren überrascht.

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pachtete er mal eben den 1920 erbauten Sattelhof in Reinstorf, der seit Jahren nicht mehr professionell bewirtschaftet wurde. „Familienferien auf dem Bauernhof“ soll man dort bald genießen können. Auch Familien- und Betriebsfeiern, Schulungen und andere Veranstaltungen sind möglich. Der notwendige Bio-Wein lagert bereits griffbereit an geeigneter Stelle. Übrigens: Die Nagelproben wurden in Form eines Hoffestes und einer großen Hochzeitsfeier mit fast 200 Leuten mit Bravour bestanden. Die nächsten Veranstaltungen stehen bereits fest: Am 25. Juni ist Kindertag im Rahmen der ökologischen Landpartie, am 14. Juli findet erstmals Rock am Rind statt und am 2. September das zweite Hoffest auf Baucks BioGut.

Man merkt, hier fühlt sich das Vieh wohl.

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Alle gehen Essen! Alle gehen essen… So lautete das Motto für unsere Zusammenkunft. Doch bevor wir uns an den Verzehr der kulinarischen Genüsse machen konnten, war das eigene Erarbeiten der köstlichen Kreationen angesagt. Heinz-Rudolf Kunze, Hardy Krüger, Bernd Stelter, Ingrid Steeger und Peer Augustinski waren hier schon zu Gast.

Unsere Gastgeber Dieter und Jutta  Borchers waren vor einigen Jahren auf der Suche nach einer neuen Bleibe auf dem Land in unserer Region unterwegs. Dabei verliebten sie sich auf Anhieb in das seit geraumer Zeit nicht mehr bewirtschaftete und leer stehende Dorfgasthaus in Bohlsen. Mit großem Ideenreichtum, viel Liebe zum Detail und großzügigem finanziellen Engagement sanierten sie das in die Jahre gekommene Gebäude zum kleinen Schmuckkästchen. In ihrem „Landhaus Borchers“ finden regelmäßig Weinproben selbst importierter erlesener Weine aus Frankreich sowie aus Deutschland und verschiedene, die Dorfgemeinschaft fördernde Events wie Nikolausmarkt und Weinfeste statt. Das Ehepaar Borchers ist stolz darauf, seine Weine in einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis zum Verkauf anbieten zu können. Jutta und Dieter Borchers haben außerdem gute Kontakte zu Prominenten, die das Lokal für musikalische Veranstaltungen, Buchlesungen oder

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Unsere Gastgeber des Tages: Jutta und Dieter Borchers

Comedy-Programme nutzen, so waren hier schon Heinz-Rudolf Kunze, Hardy Krüger, Bernd Stelter, Ingrid Steeger und Peer Augustinski zu Gast und haben ihre aktuellen Projekte beworben und vorgestellt. Für diese exklusiven Kulturveranstaltungen nehmen so manche zuhörenden und zuschauenden Gäste eine längere Anfahrt in Kauf, was ein Blick auf die zahlreichen auswärtigen Autokennzeichen vor dem Haus beweist. Im Rahmen dieser losen Reihe an Veranstaltungen war am 14. Mai 2012 Guido Cantz mit einer Lesung seines aktuellen Buches „Cantz schön clever“ zu Gast und entführte das Publikum dabei in eine kunterbunte Welt des Wissens und öffnete die Augen für schlicht und


Kochen macht doch Spaß! einfach alles. Außerdem darf man gespannt sein, was der populäre Journalist, Buchautor, Literaturkritiker und Theaterwissenschaftler Professor Dr. Hellmuth Karasek am 10. August 2012 im Landhaus Borchers lesen und vortragen wird. Nach Anmeldung und Absprache stehen die Terrasse im Innenhofgarten sowie die Räumlichkeiten und Gastronomieangebote auch für Gruppen ab acht Personen, beispielsweise für Familienfeiern, Betriebsfeste und Ausflugsgruppen zur Verfügung. In lockerer Atmosphäre servierten Dieter und Jutta Borchers uns als Begrüßungsgetränk einen Crémant aus dem Elsass, einen Perlwein mit fruchtigem Aroma, das an Äpfel und Bir-

nen erinnert, und boten freundlich uns allen das DU an, was uns die bevorstehende gemeinsame Arbeit in der Küche angenehm entspannt angehen ließ. Jutta hatte leckere Rezepte für zwei Vorspeisen, ein Hauptgericht und ein Dessert zusammengestellt, die wir als Team zusammen mit Koch Eckhard Löper aus Emmendorf in essbare Gaumenfreuden umsetzen wollten. Die Vorfreude auf Linsensalat mit Zitrusfrüchten und gebratenen Garnelen, Perlhuhnbrust mit Honig und Gewürzen auf Niedersachsensalat, Bio-Hof Filet vom „Deutsch Angus-Rind“ auf Rotwein-Schalotten-Butter mit getrüffeltem Kartoffelpüree und Rotkohlrouladen mit Pfifferlingsfüllung sowie Engelshaar an hausgemachtem Vanilleeis mit Brombeerfrüchten ließ uns

das Wasser im Munde zusammenlaufen. Obwohl mein Mann Christian in unserer heimischen Küche kompetent das Regiment führt und ich, bekennender Kochmuffel, ihm nur allzu gern dieses Feld überlasse, hielt er sich bei dieser Aktion des gemeinsamen Kochens im Landhaus Borchers bescheiden im Hintergrund und kümmerte sich um die fotodokumentarische Darstellung für diese Reportage. Unsere Tochter Carolin, die sich auch nicht sonderlich für Haushaltsaufgaben interessiert, war mit von der Partie und zeigte sich von einer völlig neuen Seite: Eifrig und wissbegierig nahm sie die Anweisungen von Jutta an und setzte sie in die Tat um. Sie wusch die Linsen, schälte die Zitrus-

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Die Küche ist der kommunikative Bereich in jedem Haus! früchte, hackte Kräuter und stampfte Kartoffeln. Brigitte, die ihre Qualitäten und Fähigkeiten ebenso eher außerhalb der Küche sieht, wagte sich mit mulmigem Gefühl an die ihr zugetragenen Küchenaufgaben und rührte eine leckere Vinaigrette, schnitt Birnen und hackte Walnüsse für den Niedersachsensalat. Vollkommen lo cker ging Sabrina an die Sache. Selbst in Erwartung, für eine größere Gesellschaft nach noch nie vorher ausprobierten Rezepten einen Gaumenschmaus erstellen zu müssen, bleibt sie ganz gelassen und erklärt selbstbewusst: „Beim Lesen der Rezepte entwickelt die Fantasie schon eine Vorstellung von dem Ergebnis, und wenn du dich daran orientierst, kann es nur gelingen.“ Während sie sich mit Koch Eckhard Löper um die Zubereitung der Perlhuhnbrüstchen und Rotkohlrouladen kümmerte, entlockte sie dem

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Profi so nebenbei den einen oder anderen Küchentrick. Ich selbst durfte mit scharfem Messer die verschiedenen Zitrusfrüchte für den Linsensalat filetieren, die Engelshaar-Nudelnester mit Büffelmozzarella belegen sowie Kräuter und Pistazien hacken. Rechtzeitig zum Essen traf Henning Bauck, der Lieferant des verarbeiteten Deutsch Angus Rindfleisches vom Bio-Gut Bauck in Reinstorf, im Landhaus Borchers in Bohlsen ein. Dieter führte uns während einer „kreativen Küchenpause“ – sämtliche Gerichte waren gut vorbereitet oder brutzelten unter Eckhards und Juttas Aufsicht – durch die Räumlichkeiten des Landhauses und gab Erläuterungen vom aufwändigen Werdegang des bei Erwerb total maroden Hauses zum jetzigen Zustand.


Das war bestimmt nicht unsere letzte gemeinsame Koch-Aktion, das ruft nach Wiederholung… oder Fortsetzung! Am Pass wurden die Teller mit den Speisen dekorativ angerichtet und zum Essen nach nebenan in das gemütliche Stübchen getragen. Zum Menü servierten Diet er und Jutta als begleitende Weine einen trockenen Terres d’Orb, Roquebrun Languedoc, nach Himbeeren und Erdbeeren duftenden Rosé des Jahrgangs 2010 und einen 2008er Rotwein aus dem gleichen Anbaugebiet mit Aroma von dunklen Früchten und intensivem Traubengeschmack. Als Dessertwein reichte das Gastgeberpaar eine 1999er Huxelrebe Beerenauslese des Weingutes Biegler-Müller aus Rheinhessen. Wir alle genossen die gelungenen, leckeren Köstlichkeiten, hörten ganz gebannt Hennings launige Hofgeschichten, blätterten in Brigittes dickem Fotoalbum mit ansprechenden Porträtbildern, plauderten lange über dies und das und beendeten das Menü schließlich mit Espresso und anderen Kaffeespezialitäten. Wir hatten viel Spaß zusammen und waren uns alle einig: Das war bestimmt nicht unsere letzte gemeinsame Koch-Aktion, das ruft nach Wiederholung… oder Fortsetzung!

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Rezepte zum Nachkochen! Linsensalat mit Zitrusfrüchten und gebratenen Garnelen Die Linsen in einer Schüssel mit reichlich kaltem Wasser ca. 4 Stunden einweichen. Dann aus der Schüssel nehmen, abtropfen und in einem Topf mit der Gemüsebrühe 20 Minuten weich kochen. Etwas Biss dürfen sie noch haben. In ein Sieb geben und abtropfen lassen. 14 EL Olivenöl, Rotweinessig, Weißwein, Senf, eine Prise Zucker, Zimt, Salz und Pfeffer in ein Schraubglas geben. Den Deckel darauf geben, verschließen und gut durchschütteln. 400 g Alblinsen 500 ml Gemüsebrühe 16 EL Olivenöl 4 EL Rotweinessig 4 EL Weißwein 4 TL Dijonsenf 1 Prise Zucker 1 Msp. Zimt etwas Salz, Zucker 2 Orangen, unbehandelt 4 Mandarinen 2 Zitronen 1 Bund Schnittlauch Garnelen 1 TL Curry

Die gekochten Linsen mit dem Dressing vermischen und ziehen lassen. In der Zwischenzeit die Orange mit heißem Wasser gut abwaschen, abtrocknen und etwas Schale abreiben. Dann die Orange schälen, so dass keine weiße Haut mehr am Fruchtfleisch ist. Von der Orange die Filets ausschneiden. Die Zitrone ebenfalls so filetieren. Die Mandarine schälen, in Spalten teilen und die weiße Haut entfernen. Schnittlauch abspülen, trocken schütteln und fein schneiden. Die Garnelen schälen, am Rücken entlang einschneiden und den Darm entfernen. In einer Pfanne mit Olivenöl anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und bei milder Hitze braten. Curry zugeben, nochmals kurz schwenken und aus der Pfanne nehmen. Unter den Linsensalat die Orangenschale, die Fruchtfilets und Schnittlauch mischen. Nochmals abschmecken und anrichten. Die gebratenen Garnelen dazu reichen.

Perlhuhnbrust mit Honig und Gewürzen an Niedersachsensalat 1 Kopf Eichblattsalat 50 g Walnüsse, in der Pfanne geröstet 8 Scheiben Bacon, ausgebraten 2 reife Birnen, in 8 Teile geschnitten 1 Hand voll Kräuter-Crôutons frische Kräuter, grob geschnitten

4 Perlhuhnbrüste 2 EL Waldhonig (Kastanie) 4 Schalotten 2 Knoblauchzehen gequetscht 4 EL Dijon-Senf 1/2 Chilischote, fein gehackt 1 TL Zimt 1 TL Ingwer, gerieben 2 EL Olivenöl schwarzer, grober Pfeffer oder Pfeffersalbeiblätter

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Vinaigrette: 1 Essl. heller Balsamicoessig, 2 Essl. Walnussöl = aufschlagen, mit 1 Teel. Honig, Pfeffer, Salz abschmecken.

Den gewaschenen Eichblattsalat durch die Vinaigrette ziehen. Zuerst den Eichblattsalat auf einen großen Teller setzen. Die restlichen Zutaten auf dem Salat verteilen. Als Krönchen werden die aufgeschnittenen heißen Perlhuhnbruststücke aufgelegt.

Die Perlhuhnbrüstchen teilen, pfeffern, salzen und in Olivenöl von beiden Seiten sanft anbraten. Die fein gehackte Schalotte dazu und wenig später den Knoblauch. Beides braun rösten und dann den Honig zusammen mit allen anderen Zutaten in die Pfanne geben. Die Brüstchen ständig schwenken, so dass der Honig karamellisiert und das Fleisch glaciert. Pfanne zur Seite stellen und noch etwas ruhen lassen. Sehr gut dazu passt Reis mit gewürfelten Birnen, Äpfeln, Rosinen, Nüssen etc.


Bio - Hof - Filet vom „Deutsch Angus-Rind“ auf RotweinSchalotten-Butter mit getrüffeltem Kartoffelpüree, als Beilage Rouladen vom Rotkohl mit Pfifferlingsfüllung 2 Schalotten, ungeschält 1 Knoblauchzehe, ungeschält 1 kg Rinderfilet 2 EL Butterschmalz Kalahari Salz, Tellicherry-Pfeffer 4 Thymianzweige 1 Rosmarinzweig 400 g Schalotten 3 EL Vanillezucker 200 ml Rotwein 80 ml roter Portwein ½ Zimtstange 3 Thymianzweige 5 Gewürznelken 2 rote Zwiebeln 2 EL Zucker 250 ml Rotwein 250 ml roter Portwein 150 ml Rinderfond 3 EL Marsala 1 Thymianzweig 60 g kalte Butterwürfel

8 große Rotkrautblätter 3 EL Essig 1 Gewürznelke Salz Pfeffer Zucker 500 g Pfifferlinge 50 g Butter 1 Ei 1 Brötchen Sahne 1/4 l Fleischbrühe etwas Rotwein

Den Ofen auf 120° C vorheizen. Schalotten halbieren, Knoblauchzehe leicht andrücken. Das Rinderfilet in dem heißen Butterschmalz von allen Seiten anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Thymian, Rosmarin, Schalotten und Knoblauch zugeben und alles kurz weiterbraten. Dann die Zutaten auf ein mit Alufolie ausgelegtes Blech geben und im Ofen auf der mittleren Schiene 40 - 60 Minuten garen. Die Schalotten schälen. Den Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren lassen. Mit Rotwein und Portwein ablöschen und Zimt, Thymian und Gewürznelken zugeben. Die Schalotten untermischen und die Flüssigkeit bei mittlerer Hitze vollständig einkochen lassen. Die Rotweinschalotten beiseite stellen. Die Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden. Den Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren lassen. Die Zwiebelstreifen dazugeben und kurz anbraten. Mit Rotwein und Portwein ablöschen. Marsala und Thymian zugeben und die Sauce offen auf ca. 100 ml einkochen lassen. Anschließend durch ein feines Sieb gießen, die Rotweinschalotten hineingeben und die Butterwürfel zum Binden unterrühren.

Rouladen vom Rotkohl mit Pfifferlingsfüllung Die Rotkrautblätter in 1 l Wasser mit Essig, Nelke, Salz, Pfeffer und Zucker (je eine kräftige Prise) etwa 5 Minuten kochen und dann auf einem Sieb abgießen. Die gesäuberten und geschnittenen Pilze in heißer Butter etwa 5 Minuten anschwenken und evtl. durch den Fleischwolf drehen. Aus Ei, dem eingeweichten Brötchen, Sahne, Salz und Pfeffer eine Masse herstellen. Zum Schluss die Pilze dazu rühren. Auf die Rotkrautblätter gleichmäßig die Masse verteilen, dann zu Kohlrouladen rollen. In einer Kasserolle Butter heiß werden lassen und die Krautwickel eng nebeneinander hinein legen. Im Backofen die Krautwickel etwas Farbe annehmen lassen und dann die Brühe zugießen. Nach insgesamt 1 Stunde Bratzeit sind die Rotkrautwickel gar. Die Sauce mit Mehlbutter (zu gleichen Teilen Mehl und Butter mischen) binden und mit Rotwein, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.

Getrüffeltes Kartoffelpüree 500 g Kartoffeln, mehlig kochend Kalahari Salz 150 ml Milch 1 EL Trüffelöl 50 g Trüffelbutter Kalahari Salz, Tellicherry-Pfeffer 2 EL geschlagene Sahne Kerbelblättchen für die Garnitur

Die Kartoffeln schälen, waschen, in Stücke schneiden und als Salzkartoffeln garen. Anschließend abgießen und abdampfen lassen. Milch und Trüffelöl in einem großen Topf aufkochen. Die Kartoffeln durch die Presse dazudrücken. Das Püree mit Trüffelbutter, Salz und Pfeffer verfeinern und zugedeckt warm halten. Kurz vor dem Servieren die geschlagene Sahne unterheben, mit Kerbelblättchen garnieren.

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Vanilleeis mit gefülltem Engelshaar - Osmaliyeh

Vanilleschote halbieren, Mark auskratzen und das Mark mit etwas von dem Zucker intensiv vermischen.

Zutaten für 6 Portionen: 250 ml Milch 250 ml süße Sahne 1 Vanilleschote 5 Eier, davon das Eigelb 100 g Zucker 125 ml süße Sahne

Eigelbe mit dem Zucker in einer Metallschüssel schaumig aufschlagen. Milch und 250 ml Sahne mit dem Vanillezucker und der ausgekratzten Vanilleschote aufkochen. Vanilleschote herausfischen und die kochendheiße Milch unter ständigem Schlagen zu den Eigelben geben. Auf dem Wasserbad cremig-schaumig aufschlagen, bis der Rücken eines Holzlöffels dick überzogen wird (zur Rose abziehen). Die Schüssel in kaltes Wasser setzen und solange weiterschlagen, bis die Metallschüssel nur noch handwarm ist. Im Kühlschrank gänzlich abkühlen lassen. 125 ml süße Sahne steif schlagen und unter die abgekühlte Creme ziehen. In der Eismaschine gefrieren lassen. Wird das Eis im Tiefkühlgerät aufbewahrt, ca. 15 Min. vor dem Servieren herausnehmen.

Für den ater (Zuckersirup): 400 g Zucker 1 EL Zitronensaft 100 ml Rosen- und OrangenblütenWasser Für den Teig und die Füllung: 500 g Engelshaar 200 g Butter 400 g aschta (oder Büffelmozzarella) 200 g Pistazien, gehackt und geröstet

Den Sirup im Voraus zubereiten und beiseite stellen: Den Zucker in einem kleinen Topf in 150 ml Wasser auflösen und auf kleiner Stufe langsam erhitzen. Regelmäßig umrühren und kurz bevor der Sirup aufkocht, den Schaum von der Oberfläche abschöpfen und den Zitronensaft einrühren. Weitere 2 Minuten köcheln lassen, dann das Rosen- und Orangenblütenwasser zugießen, gut verrühren und noch 2 - 3 Minuten weitergaren. Das „Engelshaar“ und die zerlassene oder sehr weiche Butter mit den Händen vermengen, bis die Teigfäden gleichmäßig mit dem Fett überzogen sind. Den Teig in zwei Teile teilen. Die eine Hälfte in eine gebutterte Auflaufform geben und mit den Händen behutsam etwas flach drücken, so dass die Oberfläche relativ eben ist. Den aschta oder Mascarpone über dem Teig verteilen und mit der anderen Hälfte „Engelshaar“ bedecken. Mit den gerösteten Pistazien bestreuen und in kleine Quadrate schneiden. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 180 °C in 20 - 25 Minuten goldbraun backen. Gleich nach dem Herausnehmen mit dem kalten Sirup übergießen.

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BMX Spaß und Können!

BMX-Kids: Wilde Sprünge am O-See

Schauplatz Oldenstädter See bei Uelzen. Plötzlich staubt es unweit des Ufers mächtig auf. Jungs zwischen neun und 15 Jahren treten kräftig in die Pedale und hüpfen mit ihren Rädern in einem Affenzahn über Sandhügel. Zu der Gruppe gehören die drei Ebstorfer Realschüler Lukas Meißner, Leon Hentschel und Hannes Merten, allesamt aus dem nahegelegenen Westerweyhe. Sie haben sich mit ihrem Oldenstädter Kumpel Jonas Oßmann dem BMXRadsport verschrieben.

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BMX-Kids am O-See Nur Fliegen ist schöner Gut für die begeisterten Biker, dass andere Jugendliche und deren Väter vor ca. 24 Jahren eine BMX-Bahn am O-See angelegt haben. Die Strecke wurde seither immer mal wieder erneuert und verbessert. BMX steht für Bicycle Moto Cross – querfeldein mit dem Rad über Stock und Stein, entstanden Ende der 60erJahre in den USA. Die Laufräder haben normalerweise einen Durchmesser von 20 Zoll, einige aber auch 24 Zoll. Dann nennt man sie BMX-Cruiser. Der erste offizielle Wettbewerb in Deutschland fand 1982 statt. Den kleinen, kompakten BMX-Renner hat wohl jeder Laie schon mal zu sehen bekommen, zumindest im Kinohit „E.T.“. Spektakulär sind vor allem die Kunststücke und -sprünge auf den sandigen, holprigen Pisten. Die Bezeichnungen der Tricks sind ebenso abenteuerlich, etwa X-up: Drehung des Lenkers

im Flug um 180 Grad. Oder Tabletop bzw. Invert: Das Rad wird in der Luft auf die Seite gelegt. Das sind nur zwei Beispiele von unzähligen Fachausdrücken. „Marcel ist der beste Springer“, erkennt Lukas, der zu den Jüngsten zählt, neidlos an. Gemeint ist Marcel Neumann, mit 15 Jahren der Älteste. Er meistert selbst die höchsten Hügel, saß schon mit drei auf dem Sattel. Wettbewerbe sind allerdings nicht sein Ding: „Ich mache das just for fun“, also aus reinem Vergnügen. Das gilt in erster Linie auch für Kacper Krupa (13) und Loui König (9), die derweil mehrmals über den Parcours düsen.

hervorragend driften“, so einer der Jungs. Eben ein Freizeitspaß der besonderen Art, den man manchmal an den Stränden der Urlauberhochburgen beobachten kann. Ach ja, ganz ungefährlich ist der BMX-Sport sicherlich nicht. Schon mal etwas Schlimmes passiert bei den Oldenstädter Kids? „Nichts Ernsthaftes“, sagt Marcel und nimmt spontan Tempo auf, um erneut über die Buckelpiste zu knallen. Nur Fliegen ist schöner – oder? Na dann, weiterhin viel Spaß ohne schwerwiegende Blessuren!

Andere wie Lukas haben schon Erfolge bei Meisterschaften erzielt. Leon ist auf Trial spezialisiert. Darunter versteht man Geschicklichkeitsü bungen in schwerem Gelände. Hannes fährt, obwohl er erst elf Lenze zählt, Motorrad - natürlich nicht auf der Straße, sondern beim Niedersachsen-Cup. Nicht minder außergewöhnlich ist neben BMX und Fußball die dritte Leidenschaft von Lukas. Er rast gern mit dem Quad durch die Gegend. Dabei handelt es sich um ein kleines Geländefahrzeug mit vier Rädern, meist mit dicken Ballonreifen. „Damit kann man

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Kunst und Skulptur in Uelzen! Auf den Straßen oder in den Parks, auf Höfen, Plätzen oder in den Wäldern, überall gibt es Dinge zu entdecken, die neugierig machen, die Fragen aufwerfen.

Der Landkuss war mit der Kamera in der Stadt unterwegs und hat viele Motive eingefangen. Der Fotograf Ekkehard Hennes ist immer wieder mit seiner Kamera dabei, die vielen Kunstwerke, die manchmal völlig unscheinbar, manchmal versteckt, in der Stadt und dem Land zu finden sind, einzufangen. Zusammen mit dem Stadtarchivar, Dr. Reimer Egge, der immer wieder die Hintergrundinformationen beisteuert und auch die Texte schreibt, sind diese Seiten im Landkuss entstanden. Erleben Sie selbst die Stadt und gehen auf Entdeckertour. Es gibt viel zu entdecken und ein klein wenig zeigen wir Ihnen etwas von der Vielfalt der Kunst in Uelzen.

Bernd Altenstein, Bildhauer und Dozent an der Hochschule für Bildende Künste in Bremen, schuf 1991 die Bronze Passage, die ihrem Inhalt nach sinnvoll vor dem Telecom-Postgebäude ihren Standort hat. Beidseitig Menschengruppen, die in Aktion und in schneller Bewegung zielstrebig vorwärts eilen – Menschen in Bewegung, die Kontakte und Begegnungen anknüpfen. (Bild rechts)

Manfred Sihle-Wissel, Tierplastiker in Hamburg, schuf 1964 den Kranich, der im Stand mit geöffneten Flügeln seinen Gesang gen Himmel sendet. In den Grünanlagen der Hansestadt Hamburg ist Sihle-Wissel mit vielen Tierplastiken vertreten. Auch in Uelzen hat der Kranich seinen Standort in den Ilmenauwiesen. Die Bronzeplastik ist ein Geschenk der Stadtsparkasse Uelzen anlässlich ihres 125jähigen Bestehens. (Bild links)

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Dagmar Glemme, die ihre Jugendjahre in Uelzen verlebt hat, arbeitet und lebt in Schweden. In Europa und aller Welt werden ihre Werke gezeigt. Ihr Weg der Steine – es sind 21 Granitsteine, deren Oberfläche farbig gestaltet ist. Abgebildet hat die Künstlerin eine mythologische Welt. Die Fabelwesen sind Zeichen und Symbole der Urelemente und Erfahrungen der Menschheit: Träume, Gesang, Innere Stärke Paradies, Liebende, Weisheit. Dagmar Glemme fand ihre Inspiration für die ausdrucksvollen und ursprünglichen Bilder und abgebildeten Wesen in der Welt der Schamanen, Indianer und Sagen und Mythen alter Völker. (Bild rechts)


Arne Schmidt, Bildhauer in Uelzen-Molzen, schuf 1995 das Denkmal zur Deutschen Einheit. Der Standort des Denkmals ist der Bereich des Ratsteiches am Rande der alten Innenstadt in der Nähe der Gertrudenkapelle und des Hammersteinplatzes, von dem aus seit jeher die Überlandstraßen nach Osten führen. Das Jahr 1995 hat für die Stadt Uelzen Gewicht: Es war die 725. Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung, 50 Jahre Kriegsende, 5 Jahre Deutsche Einheit. Zwei gespaltene Granitbrocken und ein verbindendes meterlanges Stahlband mit einer Inschrift symbolisieren und sprechen dies in Worten aus: LÖSEN –FÜGEN – ERFASSEN – BEGREIFEN – ANNEHMEN 3. Oktober 1995. Arne Schmidt sagte zur Einweihung des Denkmals folgendes: „Mein Wille war es, eine raumgreifende, offene Anlage zu schaffen, die sich in die Grünanlage und den Fußwegbereich einfügt und die Passanten auf ihrem Weg entlang des Ratsteiches begleitet und sie zum Nachdenken auffordert – Gegensätzliches wird zusammengeführt, verbunden, vereint.“ (Bild rechts)

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Kunst und Skulptur in Uelzen!

Georg Münchbach, Bildhauer und Maler aus Wittenwater, Kreis Uelzen, hat dieses großflächige Keramik relief Ende der 60er Jahre geschaffen. Dargestellt ist der historische Grundriss der Stadt Uelzen in ihrem Umland. Gut erkennbar ist das Straßenraster, das sich in den Gründungsjahrhunderten seit 1270 unverändert erhalten hat und auf dem Merianstich im 17. Jahrhundert erkennbar ist. Das Stadtgebiet wird im Osten von der Ilmenau umflossen, von der der so genannte Tote Arm abzweigt. Beide Flussläufe speisen den Ratsteich, der zur Zeit des 30jähigen Krieges als Wehranlage aufgestaut wurde. (Bilder oben) Die mannshohe Holzschnitzerei der Eule ist im Betriebe eines Stadtfestes im Frühjahr 2012 entstanden. Die Eule ist das volkstümliche Symbol für die Stadt Uelzen und ihre Bürger. Die Ulenköpersage ist eine Eulenspiegelei, mit der die Uelzener seither scherzhaft Ulenköper – Eulenkäufer - genannt werden. (Bild links)

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Viele Künstler prägen das Stadtbild nachhaltig. Es macht Spaß, immer wieder Neues zu entdecken.


Das Kunstwerk, das hier zu sehen ist, trägt den Namen SANTAKA. Es handelt sich um die Nachbildung einer Pfahlinstallation, die der Uelzener Künstler Georg Lipinsky auf dem Hansetag in Kaunas (Litauen) im Jahr 2010 geschaffen hat. SANTAKA bedeutet „Zusammenfluss“ – in Kaunas fließen die beiden Flüsse Neris und Nemunas zusammen, gleichzeitig soll mit dem Kunstwerk das Zusammenfließen, das Zusammenwachsen eines einigen Europas dargestellt werden: Die Länderstämme, die y-förmig beginnen, vereinen sich im Verlauf der Installation zu Pfählen, die die Farben der europäischen Union tragen. (Bild oben)

Klas Tilly, Bildhauer und Künstler in Ebstorf, hat 1984 das Mahnmal für die Opfer des Nazi-Regimes geschaffen: Die Macht und das Zerbrechen -1933¬1945. Text: Dr. Reimer Egge Bilder:

Tilly schuf auch die Schriftplatte, auf der die Worte von Eugen Kogon zu lesen sind: „Möge alles, was der Ausbreitung oder der Wiederholung des Unheils entgegenwirkt, nicht umsonst und nicht zu spät sein.“

(Bild rechts)

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Hofgottesdienst in Kl. Liedern!

Kirche lebt durch dich

Ein Gottesdienst ist nicht gleich ein Gottesdienst, er kann auf vielf채ltige Art und Weise gestaltet werden.

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Gotteswort bunt und lebensfroh unter die Menschen bringen, damit beschäftigen sich die Mitarbeiter der Kirchengemeinde Oldenstadt. Unter anderem mit einem Hofgottesdienst, der einmal im Jahr auf dem Hof eines Gemeindemitgliedes stattfindet, hier zum Beispiel in Klein Liedern.

Alle gemeinsam in einem Gottesdienst Kinder wurden hier mit dem Wasser aus dem Bach in der Nähe getauft. Das Wasser steht bei der Taufe für die Lebendigkeit im Leben. Der Kindergottesdienst in Sichtweite auf Strohballen, der Posaunenchor auf der Terrasse. Der Altar ist geschmückt mit Blumen von der Wiese, gepflückt von den Vorund Hauptkonfirmanden.

Der Gastgeber darf mitgestalten und auch die Begrüßung übernehmen, sorgt aber auch für das Wohlbefinden der Gäste mit Sitzkissen, Decken und sogar Jacken für diejenigen, denen der frische Wind etwas zu arg um die Nase weht. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass die Kerzen nicht lange brennen oder die Blumenvasen nicht lange stehen bleiben. Nach dem Gottesdienst kann, wer möchte, noch etwas länger bleiben, bei einer Bratwurst vom Grill oder einem Erfrischungsgetränk. Helfer finden sich immer, die bereit sind, anderen etwas Gutes zu tun. Dieses ist nur ein Angebot der Kirchengemeinde Oldenstadt und wird sehr gut angenommen, mit einer Besucherzahl um die zweihundert Personen. Da ist zu spüren: „Gott ist ein Freund des Lebens“. (Weisheiten Salomons 11,26)

Taufbecken und Kerzen werden aus der Kirche mitgebracht. Viele kommen mit dem Fahrrad angeradelt, wer zu früh kommt, hilft beim Aufstellen der Bänke und hält noch einen kleinen Plausch mit dem Nachbarn.

Würde man eine Umfrage machen und danach fragen, was die Menschen mit dem Begriff Kirche verbinden, würden sicherlich die meisten mit „Gottesdienst, Orgelmusik und Einrichtung für Ältere“ antworten. Gut, natürlich ist das nicht falsch, aber auch nicht abschließend, denn drei Dinge fehlen in dieser Aufzählung. Kinder, Jugendliche und Familie. Ein Gottesdienst ist nicht gleich ein Gottesdienst, er kann auf vielfältige Art und Weise gestaltet werden.

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Handwerksmuseum Suhlendorf! Im Schatten der „Auguste“

bendig. Erweitert wurde die Ausstellung nach und nach auf den Bereich Handwerk. Ob Friseur, Maler, Drucker, Schmied oder Bäcker – hier wird das Handwerk der vergangenen hundert Jahre gegenwärtig. Beeindruckend und anschaulich werden die Besucher auf eine ganz besondere Zeitreise mitgenommen. Wie wurde einst aus dem Korn das Mehl gemahlen? Wie zauberten die Maler wahre Kunstwerke an die Wände? Wie formte der Schmied glühendes Eisen? Wie kreierte der Töpfer aus einer unförmigen Masse Schalen und Tassen? Nach einem Besuch in Suhlendorf wissen Interessierte mehr. Diverse Aktionstage im Jahresverlauf erlauben den speziellen Blick hinter die Kulissen, wobei hier und da auch „Mitmachen“ erlaubt und erwünscht ist. Stets beliebt sind die monatlichen Backtage. Dann duftet das Freigelände nach frischem Brot aus dem Holzbackofen und anderen saisonalen Leckereien.

Die gut 200 Jahre alte Bockwindmühle „Auguste“ steht im Mittelpunkt der Anlage. In jedem Jahr wird in ihrem Schatten das bereits traditionelle Mühlenfest gefeiert.

Uralt, verstaubt und langweilig – das verbindet oft die junge Generation mit dem Stichwort Museum. Uralt, verstaubt und langweilig – das verbindet oft die junge Generation mit dem Stichwort Museum. Zwar sind auch im Handwerksmuseum in der Gemeinde Suhlendorf die Exponate garantiert uralt, jedoch selten verstaubt und schon gar nicht langweilig. Ins Leben gerufen wurde das Museum 1974 – seinerzeit noch als Mühlenmuseum. Davon zeugen die zahlreichen Mühlenexponate im Eingangsbereich. Mit viel Liebe zum Detail hergerichtet, wirken die verschiedenen Mühlen le-

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In den vergangenen Jahren hat sich das Angebot im Handwerksmuseum stetig erweitert. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Bereich der Museums pädagogik. Ziel ist es, Kindern die Geschichte erlebbar zu machen. Vor allem bei Schulklassen kommen die Angebote wie „Vom Korn zum Brot“ an, bieten sie doch vielfältige Möglich-


keiten für Kids, selbst tätig zu werden. Sie sind eifrig dabei, wenn sie die Gelegenheit haben, aus Getreide mit der Hand selbst Mehl zu mahlen. Und wo kann man sonst schon mit einer historischen Druckmaschine kreativ werden? Faszinierend für die kleinen und auch großen Besucher ist das lebendige Bienenmuseum. Da krabbelt und regt es sich hinter den Scheiben. Zum Toben lädt der Kinderspielplatz mit diversen Geräten und Skulpturen ein. Theaterwerkstätten und Workshops werden speziell in den Ferien angeboten. Aktionstage für Schulklassen finden nach Absprache statt. Wer eine etwas andere Geburtstagsparty erleben möchte, der kann diese im Handwerksmuseum steigen lassen. Auch andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Tagungen, sind hier möglich. Zu den besonderen Dauerausstellungen im Museum gehören die „Radio-Legenden“, eine Sammlung des Uelzeners Pommerien. Mit über 300 Exponaten rund ums Radio dürfte die se Ausstellung eine der umfangreichsten sein. Aber auch

gründet, der bis heute das Museum erfolgreich leitet. Das sei nicht immer leicht, verrät Tiedeke Heilmann. Doch der Spaß an der Sache und vor allem die Resonanz der Besucher sind Ansporn genug, weiter zu machen. Ohne Ehrenamt, das ist sicher, wäre das Handwerksmuseum nicht zu einem der attraktivsten Ausflugsziele in der Region geworden. Der Verein hat bislang viel erreicht. Nicht nur der Betrieb des Museums ging weiter, auch Baumaßnahmen konnten umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem der Anbau des „Lütt Hus“ und die Wiedererrichtung des Bakstavens für neue Ausstellungen. Dazu gehören die Webstube, die Druckerei und die Terrazzoausstellung. Ein besonderer Tipp ist die Uhrmacherwerkstatt. Zu den Höhepunkten im Jahresverlauf gehört der Internationale Museumstag, der Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag, das Bienenfest am 1. Julisonntag sowie das Mühlenfest und der Handwerkertag. Doch schauen Sie selbst und lassen auch Sie sich in längst vergessene Zeiten entführen.

die Tierarztpraxis, die ganz hautnah und überaus anschaulich zeigt, wie einst ein Tierarzt arbeitete, gehört zum Stolz des Museumsvereines, der das Areal mit Leben erfüllt. Einer der ersten Stunde im Vorstand ist Tiedeke Heilmann. „Man muss schon ein bisschen verrückt sein“, sagt er lächelnd. Nicht nur er, sondern auch die anderen Mitstreiter im Verein engagieren sich ehrenamtlich – neben ihrem Job. 2007 stand das Museum auf der Kippe, die Schließung drohte. Die Gemeinde wollte die Personalkosten einsparen. So wurde aus der Not heraus der Museumsverein Suhlendorf ge-

Geöffnet ist das Museum vom 31. März bis zum 28. Oktober. Besuchergruppen sind im Freigelände auch außerhalb der Öffnungszeiten willkommen. Kontakt: Museumsverein Suhlendorf, Mühlenweg 15, 29562 Suhlendorf Telefon: 0 58 20/370 eMail: info@handwerksmuseum-suhlendorf.de Internet: www.handwerksmuseum-suhlendorf.de

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Arboretum Melzingen! Herzlichen Glückwunsch! Der Landkuss wünscht alles Gute zum 100. Geburtstag.

Alt wie ein Baum

100 Jahre Christa von Winning

Christa von Winning. Alt wie ein Baum, aus einem besonderen Holz geschnitzt und Begründerin des Melzinger Arboretums. Dass die Blumensprache viel zu sagen hat, ist allgemein bekannt. Um wie viel mehr erzählen können da erst die beinahe unzähligen Bäume im Garten der Frau von Winning? Es empfiehlt sich, dieser Frage nachzugehen, und so durfte im Jahr 2011 die 10.000er Besuchermarke auch als überschritten verzeichnet werden.

Garten- und Gaumenfreuden, Kultur und Kunst, Muße und Muse Das auch rollstuhlgerechte Melzinger Arboretum umfasst auf einer Fläche von 1,7 Hektar einen sogenannten Nutzgarten mit Pflanzen und Strukturen aus der Nachkriegszeit, einen Erinnerungsgarten mit Pflanzen aus der alten Heimat der Christa von Winning sowie einen Sammlergarten mit Bäumen und Büschen aus aller Welt. Das Melzinger Arboretum ist jedoch weitaus mehr als „nur“ ein Garten. Es ist mittlerweile Ausflugsziel und Ort der Öffentlichkeit, sowohl als Bildungsort als auch als Ort der Meditation. Sich körperlich und geistig im Freien bewegen und mit allen Sinnen erleben und lernen dürfen. Sehen, Fühlen, Riechen, Begreifen, Schmecken und Hören. Vom Märchenspaziergang zum Picknickkonzert, von der Bilderausstellung zum Malkursus, von Fledermaus- und Singvogelführungen bis hin zu belletristischen Lesungen oder auch Vorträgen wie zum Beispiel über Wölfe, Schmetterlinge, Bienen … Jährlich saisonal werden cirka 30 Veranstaltungen angeboten, die regional bis überregional reges Medieninteresse hervorrufen. Auch das Fernsehen berichtete mehrfach.

Neue Gartencafépächter Als neue Pächter werden der Landwirt und Heidelbeerplantagenbetreiber Johannes Hermann Pommerien und Lebensgefährtin Martina Gerold das stilvolle Gartencafè im

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Arboretum in gewohnt beliebter Manier weiterführen. So wird auch der kleine Caféladen erhalten bleiben. Das sympathische Paar aus Wittenwater ist vielen Einheimischen u. a. auch bekannt als etablierte Glühweinstandbetreiber im Rahmen des Uelzener Weihnachtsmarktes.

Eheversprechen im Gartenparadies Romantischen Paaren bietet sich das Gartencafé übrigens auch für Hochzeitsfeiern an. Ja, im Arboretum darf geheiratet werden. Standesamtlich und auch mit Pastor.

Wer, wie, wann und was? Verliebte Pärchen, botanisch versierte Pfadfinder, Blumenkinder ohne grünen Daumen, fröhliche Familien mit Kind und Kegel, Schulklassen im Biologieunterricht, Kurgäste (ermäßigt mit der Bevensencard) oder Touristen auf der Suche nach Zerstreuung … Ob Einzelbesucher oder Radler- oder Busgruppe. Alle sind willkommen. Und ob Sie sich nun im Alleingang von den grünen Fäden im Garten leiten lassen wollen oder lieber in der Gruppe an einer gartenpädagogischen Führung, einem Kursus, einem Suchspiel, einem Jazzfrühschoppen oder einer der weiteren Veranstaltungen teilnehmen möchten, Sie finden alle Termine und Öffnungszeiten unter: www.arboretum-melzingen.de Führungen von Gruppen sind jederzeit möglich nach Anmeldung beim Verkehrsverein Ebstorf: Tel. 0 58 22 - 29 96 Internet: www.ebstorf-tourismus.de.

Die Stiftung Gestützt wird das botanische Lebenswerk inzwischen von der gemeinnützigen Christa von Winning Stiftung. So wird Sorge getragen, dass einerseits die ursprünglichen Gestaltungen in aller Individualität erhalten bleiben, andererseits behutsame Um- und Neuanpflanzungen den interessierten Besuchern Überblick und Vergleiche ermöglichen.

Die gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts ist Trägerin des Arboretums Melzingen. Dem Vorstand gehören Jörg Tilly, Heidi Glasneck und Veronika von Hirschfeld an. Die Stiftung wird durch den bereits zuvor gegründeten Förderverein Arboretum Melzingen e. V. und seinen rund 90 Mitgliedern samt Vorstand Prof. Dr. Brigitte Urban, Veronika von Berlichingen und Heidi Glasneck unterstützt. Menschen, die im Melzinger Baumgarten aktiv mitwirken mögen, dürfen jederzeit ehrenamtliches Engagement einbringen. Da die Gartenstiftung kein Stiftungskapital besitzt, könnte ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen der Garten nicht erhalten werden.

Die Geschichte 1912 als Tochter des berühmten Chirurgen August Bier in Berlin geboren, verbrachte Christa von Winning die Kindheit in der östlichen Mark Brandenburg. Damals war es für Mädchen aus gutem Hause noch unüblich, einen praktischen Beruf zu erlernen. Doch die junge Christa absolvierte eine Lehre in der Berliner Tiergartengärtnerei. Auch gegen den Willen des Vaters. Ende des Zweiten Weltkrieges, nach der Flucht in einem Treck vor den Russen, verschlug es die verheiratete Christa 1945 mitsamt kriegsverletztem Ehemann und vier kleinen Töchtern in die Lüneburger Heide. 1950 bekam die Familie in Melzingen eine Nebenerwerbsstelle zugewiesen. Christa von Winning begann mit dem Anbau von Gemüse, Beerenobst, Sauerkirschen und Blumen und dem Verkauf auf dem Uelzener Wochenmarkt. Ihre Transportmittel waren anfangs ein Rad, später ein Ponywagen und schließlich ein VW-Bus.

Urlaub dachte, plante sie die erste von über 70 Gartenreisen, von denen sie immer Samen und Sämlinge für ihren Garten mitbrachte. Im Jahr 2000 wurde mithilfe der Stiftung aus dem Privatgarten dann das öffentliche Arboretum Melzingen. Ganz im Sinne der Pflanzenflüsterin. Der Garten mit den ungefähr 900 verschiedenen Pflanzen ist ihr Lebenswerk. Ihre Saat ist aufgegangen und kündet somit auch von einem Stück deutscher Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg.

Nicht ohne meinen Hund Für mich persönlich wird Christa von Winning aber auch immer als die Frau mit den Riesenschauzern in Erinnerung bleiben. Und als Eselfreundin. Merke: Lat. arbor = Baum. Ein botanischer Garten, in dem verschiedenartige Bäume und Sträucher wachsen, oft auch exotische Gehölze, wird „Arboretum“ genannt. In einem „Pinetum“ werden ausschließlich Nadelgehölze angepflanzt, in einem „Fruticetum“, wiederum unvermischt Sträucher. Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Aboretum: Jörg Tilly / Tel.: (0581) 70205.

Historischer Garten Auf ihrer Flucht hatte Christa von Winning aus dem elterlichen Park einen Zierapfel mitgenommen. Aus dessen Kernen und weiteren später nachgeholten Samen wuchsen in Melzingen „Zuhausepflanzen“. Als Christa von Winning 1968 zum ersten Mal an

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Saftig! Die Carstensens quetschen jeden Apfel aus Flinten, vier Kilometer vor Bad Bodenteich im Landkreis Uelzen: Im Zentrum des Dörfchens weist ein Schild den Weg zur 40 Meter entfernten Hofmosterei Carstensen. Ein Anlaufpunkt für jeden Gartenbesitzer, der seine eigenen Äpfel nicht selbst vollständig vertilgen oder verwerten kann. Der Weg der Äpfel ist schnell erzählt: pflücken, abliefern, verlesen, waschen und mahlen, pressen, filtern, pasteurisieren und schließlich abfüllen. Dank der Mostanlage können in einer Stunde bis zu 500 kg Obst verarbeitet wer-

den. In vier Pressgängen erzielt man eine Saftausbeute von bis zu 75 %. Der Rückstand, der so genannte Trester, steht den Kunden als Tierfutter zur Verfügung. Denn die Carstensens haben das Motto „Nichts kommt um“. Auch in anderer Hinsicht handeln sie umweltbewusst. So stammt die zur Pasteurisierung benötigte Energie zu über 90 % aus nachhaltiger Quelle: Holzvergaserheizung. Und die Abwässer werden zur Garten- und Wiesenberegnung genutzt. Besonders reizvoll für die Kunden: Sie erhalten den naturtrüben Apfelsaft auf Wunsch in vielen verschiedenen, fast exotisch anmutenden Variationen. Beispielsweise mischt man dem beliebten Gravensteiner häufig Birnen oder Möhren bei. Ja, sogar Rote Bete


oder Zimt werden verwendet, um den Geschmack zu verfeinern. Die Saftpresse gleicht schon ein wenig einem ratternden Ungetüm. Was kostet ein solches Gerät? „Stellen Sie sich Ihr Traumauto vor“, lächelt Hofherr Hans-Peter Carstensen süffisant. „So viel in etwa.“ In der Zwischenzeit füllt seine Frau Heike Carstensen-Thiele unentwegt Saft in Tüten ab und verpackt diese in Drei-Liter-Kartons. Man hat auf den ersten Blick den Eindruck, als kenne man die genauso agile wie herzliche Person schon seit Jahren. „Eigentlich bin ich ja Landwirtin“, sagt sie, und auch Lehrerin in Ernährungsfragen, wie sie später hinzufügt. Die 57-Jährige stammt ursprünglich aus der Altmark im Osten. In den 80er-Jahren kaufte sie in Flinten einen Resthof und setzte ihn zusammen mit ihrem Mann instand. „Gerade als wir fertig waren, passierte die Wende.“ Da aber wollte oder konnte Heike nicht mehr zurück zu ihren Wurzeln.

Schön für die Kinder der Region, denn sie sind in der Hofmosterei Carstensen während der Produktionssaison (September bis November) nach Anmeldung jederzeit herzlich willkommen. Kindergartengruppen und Schulklassen dürfen kostenlos bis zu 100 kg Äpfel selbst mosten. Das ist nur eine von vielen Aktionen der Carstensens. Neben Hofläden, Apfelbörsen und -ausstellungen hieß es zuletzt auch „Bäume pflanzen!“ Jeder Besucher konnte sich auf dem Hof mit Baumsetzlingen eindecken und sie irgendwo einpflanzen – damit für Nachschub an Äpfeln immer gesorgt ist. Na dann, auf eine üppige nächste Ernte!

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Der Kaiser kommt!

Empfang des Kaisers am Bahnhof Bad Bevensen

Von Zeitzeugen und Trauzeugen

Das Event von 2011 ist in besonderer Erinnerung geblieben und hier erzählen wir von den Ereignissen. In diesem Jahr kommt der Kaiser am 14. Juli 2012. Mittelalter war gestern, nun kommt der Kaiser wieder, dieses Jahr zum 7. Mal am 140. Jahrestag seines Besuches in Bevensen. Auch in diesem Jahr begleiten ihn über 200 Militärs, hochrangige Adlige und natürlich auch bürgerliche Herrschaften mit

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Verdiensten um den preußischen Staat und das junge Kaiserreich. Besonders hervorzuheben ist die Anwesenheit seines Kanzlers Fürst Bismarck und des Geheimrates Abeken. Dazu vielleicht ein kleiner geschichtlicher Ausflug in das Jahr 1870: Genau am 9. Juli wird Wilhelm I., da noch Preußischer König, in Bad Ems auf der Kurpromenade vom französischen Botschafter Graf Benedetti angesprochen. Frankreich sah die Machtkonzentration Preußens mit Misstrauen und Eifersucht. Benedetti verlangte von Wilhelm, die dem Prinzen Leopold angetragene Krone Spaniens für immer abzulehnen. Benedetti wurde von Wilhelm I. abgewiesen, Prinz

Leopold hatte ohnehin schon verzichtet. In der von Abeken im Sinne von Wilhelm I. verfassten „Emser Depesche“ berichtet Wilhelm empört über den Vorfall an seinen Kanzler Bismarck nach Berlin. Bismarck, der Fadenzieher hinter dem König, verändert die Depesche bei der Veröffentlichung solcherart, dass Frankreich sich genötigt sieht, Deutschland am 19. Juli den Krieg zu erklären.


Am 2. September kapitulierte der in Sedan eingeschlossene Napoleon III. Am 4. September wurde die III. Republik in Frankreich ausgerufen. Am 3. Dezember trug König Ludwig II. von Bayern Wilhelm I. die Kaiserkrone „von Deutschland“ an. Am 18. Januar nahm König Wilhelm I. die Kaiserwürde für sich und seine Nachkommen mit dem Zusatz „in Deutschland“ an. Nach dem entscheidenden Sieg in St. Quentin am 19. Januar wurde am 26. Februar der Frieden von Versailles geschlossen. Frankreich musste das Elsass und Deutsch-Lothringen an Deutschland abtreten und hatte 6 Milliarden Goldfranken Kriegskosten zu tragen. Mit diesem Kapitalfluss begann die Industri alisierung Deutschlands. Kaiser Wilhelm I. hat nachweislich im Jahr 1871 und 1872 Bevensen besucht und anlässlich seines zweiten Besuches das Denkmal auf dem Kirchplatz zu Ehren der Gefallenen des Frankreich-Feldzuges aus dem Flecken Medingen eingeweiht. Auch in diesem Jahr ist diese Sze ne Bestandteil der Veranstaltung. Der Empfang am Bahnhof, die Denkmalseinweihung und der Umzug des Kaisers mit seinem Gefolge durch die Stadt wird seit Jahren von vielen Bürgern aus Bevensen und der näheren und weiteren Umgebung bestaunt. Auch in diesem Jahr dient der Wilhelmsgarten zur Unterhaltung der Gäste. Aber die Veranstaltung im Jahr 2011 steht unter einem besonderen Stern: Ein Paar aus dem Rheinland wird in diesem Jahr im Wilhelmsgarten getraut, natürlich in historischer Uniform und zeitgemäßem Brautkleid. Die sonstige Veranstaltung erlaubt sich ja doch so einige künstlerische Freiheiten, aber diese Trauung ist durchaus echt. Pastor van der Haiden wird die Trauung um 15.00 Uhr im Wilhelmsgarten vornehmen, und um 15:30 Uhr wird ein Salut das frischgebackene Ehepaar standesgemäß und

vor allem zeitgemäß begrüßen. Im Verlaufe des Nachmittags werden natürlich weitere Programmpunkte zur Unterhaltung der Gäste aus nah und fern beitragen, wie z. B. eine historische Modenschau, die auch das Untendrunter nicht auslässt, eine Uniformvorstellung, historische Tänze, altes Handwerk, Geschicklichkeitsübungen zu Pferde und vieles mehr. Das vorläufige Programm ist unserer Internetseite www.derkaiserkommt.de zu entnehmen. Der Abschluss der Veranstaltung wird auch in diesem Jahr gegen 18.00 Uhr durch den Zapfenstreich, gespielt vom Eisfelder Fanfaren-Musikzug, eingeleitet. Für das leibliche Wohl unserer Gäste ist wie immer auf das Vortrefflichste gesorgt. Begleiten Sie den Kaiser durch die Stadt und unser Brautpaar in seinen neuen Lebensabschnitt, seien Sie willkommen in der Kaiserzeit. Wir, die Mitglieder und der Vorstand des Vereins „Der Kaiser kommt“ möchten mit Ihnen einen interessanten und unterhaltsamen Zeitsprung vollziehen. Begrüßen Sie in diesem Jahr am 14. Juli den Kaiser um 12:00 Uhr am Bahnhof in Bad Bevensen. Ab 10:30 Uhr wird König Georg der  V.   mit einer Kutsche durch Bad Bevensen fahren und gegen 11:30 Uhr ein Blumengebinde am LangensalzaDenkmal niederlegen. Der Visbecker Reiterfanfarenzug wird ab 10:30 Uhr durch die Stadt reiten, um die Gäste auf das Ereignis einzustimmen.

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Lama to go!

Spuckt nicht! Drei Lamas leben bei Wiebke und Werner Schröder in einem großen Freilaufgehege am Ortsrand von Holxen. Was in Norddeutschland noch wie eine exotische Tierart wahrgenommen wird und die Frage „Zu welchem Zweck hält man eigentlich Lamas“? aufwirft, ist im Süden Deutschlands und in den südlichen Nachbarländern schon ganz selbstverständlich. Aber der Norden holt auf.

Wetterfest und umweltfreundlich Lamas stellen in Bezug auf Haltung und Pflege keine überzogenen Ansprüche. Sie zeigen sich äußerst genügsam und robust. Bei einer Lebenserwartung von ca. 20 Jahren. In ihrer Heimat, den Anden, sind diese Tiere in Höhen von bis zu 5.000 m extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Unser Klima stellt daher kein Problem dar. Auch deshalb sind Lamas in Deutschland mittlerweile als landwirtschaftliche Nutztiere anerkannt. Alle Neuweltkameliden verfügen über ein ausgeprägtes Sozialverhalten und dürfen niemals allein gehalten werden. Die Futteransprüche dagegen sind bescheiden. Lediglich Heu, Wasser und Mineralien müssen immer zur freien Verfügung stehen. Sechs Lamas fressen in etwa so viel wie eine ausgewachsene Kuh.

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Alle Lamas benötigen ganzjährig Weidegang. Und um sich vor Hitze und Regen schützen zu können, ist ein Unterstand zwingend erforderlich. Ein Offenstall ist empfehlenswert, reine Stallhaltung ist konsequent abzulehnen. Für zwei Lamas braucht es mindestens eine Fläche von ca. 1.000 m², für jedes weitere Tier ca. 100 m² zusätzlich. Lamas zählen zur Gattung der Paarhufer, Unterkategorie Schwielensohler. Sie sind Zweizeher, laufen auf so genannten Ledersohlen und sind auch in unwegsamem Gelände absolut trittsicher. Grünflächen werden durch Lamas sehr viel weniger beschädigt als durch herkömmliche Nutztiere. Lamas gelten somit auch als Landschaftspfleger/innen. Übrigens mit festen Toilettenplätzen. Und die etwas mehr als kaffeebohnengroßen festen Köttel eignen sich prima für Blumentöpfe.

am eigenen Leib erfahren. Während der Spaziergänge mit den Vierbeinern (stets mit dabei ist Hündin Aisha) schaltet das Ehepaar ab, lässt den Stress und die Belastungen des Alltags hinter sich und genießt die Ruhe und Entspannung der Situation und die Schönheit und Grazie der Tiere. Als freundliche Mitgeschöpfe, auch zum Anfassen, vermitteln Lamas nicht bloß ein wolliges, sondern eben auch ein wohliges (Lebens)Gefühl. Auch Nachbarin Monika Schab und Nachbar Wolfgang Bauhammer oder die Eheleute Lange stehen oft am Gehege, schauen den liebenswerten Wesen zu oder begleiten die Schröders bei einem Lamaspaziergang. Tiere fördern die Gesprächsbereitschaft der Menschen halt in vielerlei Hinsicht.

Doch die Eheleute Schröder haben mehr im Sinn, als diese Tiere nur aus Liebhaberei oder gar für die Blumendüngerproduktion zu halten. Lamas eignen sich hervorragend zur pädagogischen und therapeutischen Arbeit mit Kindern und Erwachsenen. Und so setzt der Dipl. Päd. und Berufschullehrer Werner Schröder die eigenen Tiere u. a. im Rahmen der Behandlungen verschiedener Krankheiten mit ein. Von ADHS bis hin zu Burnout.

Spuckt nicht? Und was hat es mit dem Spuckimage auf sich? Bei den Schröders finden Katara, Neteri und Dancer (2 Stuten und 1 Wallach) alles was das Lamaherz begehrt. Warum sollten die 3 Hdl-Tiere spucken? (Hdl = Hab dich lieb.) Doch nur, um untereinander die Rangordnung zu klären. Einen Grund, Menschen anzuspucken, hat das Trio aber bisher nicht gesehen. In Holxen ist die Lamawelt noch in Ordnung.

Delfine der Weide Die Wirkung tierischer Therapiehelfer lässt sich eigentlich nicht in wenigen Sätzen beschreiben. Doch der Nutzen einer Delfintherapie zum Beispiel ist in Deutschland mittlerweile ja bekannt, aber nur schwerlich zu verwirklichen und demgemäß auch recht teuer. Da bietet sich der Umgang mit den „Delfine der Weide“, den Lamas, wesentlich einfacher an. Die Reaktionen überwältigen: Auf den Menschen - ob groß oder klein - wirken die „Südamerikaner“ sehr entspannend und kommunikationsfördernd. Die märchenhaft anmutenden Tiere bauen emotionale Brücken zwischen sich und den Menschen, lösen auf charmante Art und Weise Ängste und regen dazu an, festgefahrene Strukturen zu verlassen. Und das Wandern mit Lamas führt auch zu einem Loslassen des Alltags, Lama-Trekking gar zu einer kleinen Meditationsreise. Das haben Wiebke und Werner Schröder schon oft

Haben wollen Doch Lamas sind keine Plüschtiere und sollten nicht eben angeschafft werden, weil sie sooo süß (!) gucken und aussehen. Es braucht für die Haltung neben der Liebe zur Kreatur auch viel Verantwortungsbewusstsein und u. a. einen Sachkundenachweis. Von der Hengsthaltung ist zudem abzuraten. Für weitere Informationen steht gerne zur Verfügung: Therapie und Trekking Dipl. Päd. Werner Schröder Am Sande 14 29556 Holxen

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Zirkus Krone!

Der Zirkus kommt in unsere Stadt

Bunte Plakate an Straßenrändern und markanten Werbeplätzen in der Stadt kündigen den Besuch eines weltberühmten Zirkusunternehmens an.

Bunte Plakate an Straßenrändern und markanten Werbeplätzen in der Stadt kündigen den Besuch des weltberühmten Zirkusunternehmens Krone an, das im Rahmen seiner JubiläumsTournee zum 100-jährigen Bestehen für ein paar Tage in Uelzen gastiert. Da gerät man leicht ins Schwärmen: Es ist etwas Besonderes, diese spezielle Atmosphäre, lustige Clownerien, atemberaubende Akrobatik, beeindruckende Tierdressuren, exotische Tiere, Musik und akzentuierte Trommelwirbel, jede Menge Spannung und Nervenkitzel und der Duft von Sägespäne in der Manege, Zirkusluft eben!

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Im großen Spielzelt, das nahezu 5.000 Besucher fasst, bieten Zirkusmitarbeiter in schmucken Livree-Uniformen in den Zuschauerreihen Eis, Popcorn, Konfekt und andere Naschereien an. Juniorchefin Jana Mandana präsentiert mit ihren schicken Schimmeln wunderschöne Pferde-Freiheitsdressuren sowie die Klassische Hohe Schule im TangoRhythmus. Zu den Klängen indischer Popmusik tanzt der gigantische indische Elefantenbulle Colonel Joe mit sechs schwergewichtigen Artgenossinnen und mehreren hübschen Damen in glitzernden Kostümen auf deren Rücken nach den Kommandos von Tierlehrer James Puydebo is. Der schon weit über vierzig Jahre alte Dickhäuter beeindruckt mit seiner imposanten Erschei-

nung. Er ist sieben Tonnen schwer, dreieinhalb Meter groß und trägt 1,80 Meter lange, schneeweiße Stoßzähne und verputzt täglich Unmengen an Futter und säuft 200 Liter Wasser.


Nicht minder faszinierend sind die akrobatischen Kunststücke der Artisten aus aller Welt mit BungeeTricks, Sprüngen und Salti zwischen den schwingenden Trapezschaukeln unter der Zirkuszeltkuppel und die lustigen Vorführungen der kalifornischen Mähnenrobben. Mit vielen spaßigen musikalischen Darbietungen bereichern die Clowns das Programm. Bei den waghalsigen Kunststücken des Kolumbianers Crazy Wilson Dominguez auf dem Todesrad hält das Publikum vor Staunen den Atem an. Sprünge, Loopings, Salti in luftiger Höhe zeigt der mutige Artist auf dem sich mit rasendem Tempo drehenden Todesrad, sogar mit verbundenen Augen, und landet immer wieder sicher auf eigenen Füßen. In einer Programmpause werden für die nächste Nummer hohe Sicherheitsgitter in der Manege aufgestellt, viele Zuschauer nutzen die Gelegenheit und besuchen die Tierschauen. Wir sind mit der Pressesprecherin des Zirkus Krone, Frau Dr. Susanne Matzenau, auf dem Gelände unterwegs. Mit Stolz berichtet sie, dass der Zirkus Krone wie eine kleine, autarke Stadt funktioniert. Zur Zirkusgemeinschaft gehören fast 400 Menschen, mehr als 250 Tiere, 330 Wohn-, Pack- und Gerätewagen, Mannschaftsküche, Zirkus-Restaurant, Schule, Betriebsfeuerwehr, Büros und Werkstätten aller Art von der KFZ-Werkstätte bis zur Schneiderei und ein eigenes Stromaggregat mit 1.000 KW Leistung. Auf unserem Rundgang passieren wir ein riesiges Wasserbecken, in dem sich

die Mähnenrobben tummeln. Die vier Tiere treten auch als Doubles für ihren Artgenossen in der bekannten TV-Serie „Hallo Robbie“ auf. Hitradio-Antenne-Moderator André Wieckenberg, ein gebürtiger Uelzener, plantscht mutig im Neopren-Anzug mit den Robben im Becken und füttert sie mit Frischfisch. Außerdem haben wir ein Nashorn entdeckt, ein im Zirkus doch eher selten anzutreffendes Tier. Frau Dr. Matzenau bestätigt schmunzelnd unseren Verdacht, dass es sich um den dreieinhalb Tonnen schweren, dreiunddreißigjährigen Nashornbullen Tsavo handelt, der jahrzehntelang mit dem Zirkus Barum auf Reisen war und nun beim Zirkus Krone ein neues Zuhause gefunden hat. Nach dem Manegenumbau bestaunen wir den weißen Löwen King Tonga, ein Geschenk eines arabischen Prinzen an die Zirkuschefin Christel Sembach-Krone, und einige seiner Artgenossen, vorgestellt von Dompteur Martin Lacey jun. Weiße Löwen sind sehr selten.

Mit viel Liebe, Lob und Leckerli wurde der einzigartige Löwe behutsam an das Zirkusleben und die Arbeiten in der Manege herangeführt. Mit tosendem Applaus honoriert das Publikum die sensationelle Zirkusvorstellung. Bei Redaktionschluss wurde bekannt, dass Colonel Joe verstorben ist. Wir trauern mit Zirkus Krone um den Verlust.

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Veranstaltungen!

Highlights aus dem Angebot der Veranstaltungen: Bürgerfrühstück auf den Marktstraßen in Uelzen

Stadt Uelzen

Bad Bodenteich

Hundertwasser Bahnhof Weg der Steine Bürgerfrühstück Heideblütenfest Schützenfest Weinmarkt Stadtfest Weihnachtszauber

Burg + Burgspektakel Seepark + Seeparkfest

Bad Bevensen Kurpark LandArt Treetreck Jod-sole-Therme Stadtfest Der Kaiser kommt

Bienenbüttel

Ebstorf Kloster Ebstorf und die Weltkarte

Rosche Handwerksmuseum Mühlenmuseum

Suderburg Museumsdorf Hösseringen Hardausee Gerdautaler Bauernmarkt Brühtrograllye

Wieren

Ballonglühen Fastnacht

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Und Ausflugstipps in und außerhalb des Landkreises Uelzen: Kulturelle Landpartie, LK Lüchow-Dannenberg Filmtierpark in Eschede, LK Celle Vogelpark in Walsrode, LK Soltau-Fallingbostel Heide-Park Soltau, LK Soltau-Fallingbostel Otter-Zentrum Hankensbüttel, LK Gifhorn Erdöl-Museum Wietze, LK Celle Wild- und Abenteuerpark Müden/Örtze, LK Celle Deutsches Panzermuseum Munster, LK Soltau-Fallingbostel Feuerwehr-Museum Neu-Tramm, LK Lüchow-Dannenberg Freilichtmuseum Diesdorf, LK Altmarkkreis Salzwedel Wasserwelten in Moislingen, LK Lüchow-Dannenberg Salzmuseum und Rathaus Lüneburg, LK Lüneburg Mühlenmuseum Gifhorn, LK Gifhorn


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Das Team! Impressum LandKuss Der Landkuss im Internet:

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Verleger und Geschäftsführer: Fairplay Design, Geschäftsführer: Uwe Kahl Gartenstraße 11, 29559 Wrestedt Büro Uelzen: Tel.: 05 81 - 71 30 7 Fax: 05 81 - 3 89 62 18

Tag des Kusses Durch unseren Landkuss zieht sich immer wieder der Kuss wie ein roter Faden. Aber haben Sie selbst heute schon geküsst? Nein? Dann sollten Sie es aber unbedingt am 6. Juli tun. Das ist der internationale „Tag des Kusses“.

Gestaltung, Satz, Illustration und Foto: Christian Körtke

Redaktion: Norma Deneke

Brigitte Schulz (Autorin, Emofotologin, Dipl. Pferdeverhaltenstherapeutin)

Redaktion: Gordon Sowerby

Foto: Ekkehard Hennes

Kolumne: Prof. Dr. H.-H. Decker-Voigt

Der Kuss ist längst auch ein beliebtes Forschungsthema und hat sich wahrscheinlich aus dem evolutionären Ursprung des Fütterns vorgekauter Nahrung an die Nachkommen zum Begrüßungsverhalten entwickelt. Der Kuss als Zeichen für Liebe, Freundschaft und Verehrung, aber auch für Verrat (Judas-Kuss) inspiriert Schriftsteller, Maler und Filmemacher seit ewigen Zeiten. Weltberühmt ist das 1908 entstandene Gemälde „Der Kuss“ des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862 - 1918). Aber auch in jüngerer Zeit hat ein Künstler mit der bildlichen Gestaltung eines Kussmundes Furore gemacht. Feliks Büttner aus Rostock ist der Designer des Logos des knallroten Kussmundes und des geschminkten Auges. Das weltbekannte Logo ziert in jeweils abgewandelter und zum Namen des Schiffes passender Form den Bug der Kreuzfahrtschiffe der AIDA-Flotte. Damit war Büttner Trendsetter für „eine damals ziemlich mutige Entscheidung der Reederei, heute sind ja fast alle Kreuzfahrtschiffe irgendwie bemalt“, wie er bei seinem Besuch bei einem Uelzener Reisebüro im Sommer 2011 berichtet. Büttner ist ein gefragter Künstler. Seine „kleineren“ Kunstwerke sind heute in namhaften Galerien der großen Metropolen weltweit zu bewundern.

Redaktion: Sabrina Rulitschka

Redaktion: Maren Körtke

Redaktion: Sita Haman

Bilder: Anzeigenmarketing:

Christian Körtke, Ekkehard Hennes, Norma Deneke, Carolin Körtke, Brigitte Schulz

Frank Wiechel, Punkt Media, Lehmkuhle 1, 29525 Uelzen Tel.: 05 81 - 97 15 75 91 frank.wiechel@punkt-media.de

Einzelheftpreis: 4,90 €

mail: info@fairplay-design.de www.fairplay-design.de Copyright© 2012 by Fairplay Design, 29559 Wrestedt

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Erscheinungsort: Uelzen ISSN 2191-2939 Druck: Neef und Stumme, Schillerstraße 2, 29378 Wittingen Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, Fotowiedergabe, auszugsweisen Nachdruck oder scannen für digitale Verbreitung als Datenträger oder im Internet aller Art sind vorbehalten.


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Wann ist ein Geldinstitut gut für Deutschland? Wenn sein Engagement für die Kultur so vielfältig ist wie das Land selbst.

Sparkassen fördern Kunst und Kultur in allen Regionen Deutschlands. Kunst und Kultur setzen schöpferische Kräfte frei, öffnen Geist und Sinne für Überliefertes und Ungewöhnliches. Mit jährlichen Zuwendungen von rund 150 Mio. Euro ist die Sparkassen-Finanzgruppe der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland. Das ist gut für den Einzelnen und gut für die Gesellschaft. Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg.

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Sparkassen. Gut für Deutschland.


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