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ANKÜNDIGUNGEN
from CIC Magazine 2022/1 - German version
by International Council for Game and Wildlife Conservation (CIC)
One Health, die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen und IPLCs: Eine neue Ära für den CIC
Im Rahmen der 68. Generalversammlung hat der CIC seine neue Satzung angenommen und damit eine neue Ära für die Organisation und die Welt des Naturschutzes eingeläutet.
In der Vergangenheit hat sich der CIC stets für die biologische Vielfalt eingesetzt, indem er deren Erhaltung durch nachhaltige Nutzung unterstützte.
Durch die Unterstützung der Bedürfnisse der Jagd und des Nutzens, den sie für die Gesellschaft als Ganzes bringt, konnte die Organisation zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensbedingungen in allen Regionen der Welt beitragen.
In den letzten Jahren hat jedoch das Ausmaß der globalen Probleme der nachhaltigen Entwicklung – nicht nur im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt – dazu geführt, dass neue, vielschichtige Ansätze erforderlich sind, wenn wir eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft aufbauen wollen. Aus diesem Grund hat sich der CIC im Rahmen der neuen CIC-Satzung verpflichtet, an den folgenden drei Arbeitsbereichen und Themen zu arbeiten.
• „One Health” • UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen • Indigene Völker und lokale Gemeinschaften (IPLCs)
Durch die Aufnahme dieser Elemente in die Kernaufgaben des CIC haben wir uns verpflichtet, in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Personen, Organisationen und Einrichtungen auf eine neue Zukunft hinzuarbeiten. „One Health”, die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen und IPLCs werden in Zukunft tief in alle Elemente der Arbeit des CIC eingebettet sein. Um Ihnen einen Einblick in das zu geben, was wir vorhaben, haben wir im Folgenden Zusammenfassungen zu diesen drei Themen zusammengestellt.
„One Health” ist ein integrierter, vereinheitlichender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. Dabei wird anerkannt, dass die Gesundheit von Menschen, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Das Auftreten von Zoonosen und deren Auswirkungen auf die Welt, wie COVID-19 zeigt, ist ein krasses Beispiel dafür. Vor diesem Hintergrund wird der CIC versuchen, mehrere Sektoren und Gemeinschaften zu mobilisieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die dringlichsten Probleme der nachhaltigen Entwicklung auf eine rationale und effektive Weise anzugehen.
UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ist eine Initiative, die von 2021 bis 2030 läuft und darauf abzielt, die Verschlechterung der Ökosysteme auf allen Kontinenten und in allen Ozeanen zu verhindern, aufzuhalten und umzukehren. Wenn wir uns um die Gesundheit der Ökosysteme kümmern, tragen wir auch dazu bei, die Armut zu beenden, den Klimawandel zu bekämpfen und ein Massenaussterben zu verhindern. Jäger engagieren sich bereits für die Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Ökosystemen. Diese Bemühungen müssen zur Unterstützung der UN-Dekade noch verstärkt werden. Das CIC-Wildfotografie-Wettbewerb 2022 wurde bereits zur Unterstützung der Initiative ausgeschrieben, um das Bewusstsein und die Unterstützung für laufende Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu fördern.
Indigene Völker und lokale Gemeinschaften (IPLCs)
Wir werden uns zunehmend der Bedeutung des Wissens indigener und lokaler Gemeinschaften für die Erhaltung der biologischen Vielfalt bewusst. Indigene Völker und lokale Gemeinschaften leben nicht nur inmitten natürlicher Ressourcen und nutzen diese nachhaltig, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern sie sind auch an vorderster Front für den Schutz und die Wiederherstellung unserer natürlichen Lebensräume verantwortlich. Umweltkonventionen wie das CBD und die IUCN haben dies erkannt und legen nun in ihren Werten und Aktivitäten einen größeren Schwerpunkt auf IPLCs. In den letzten Jahren hat sich der CIC dafür eingesetzt, den IPLCs eine Stimme zu geben, ihr Recht auf nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen zu unterstützen und gleichzeitig ihre Einbeziehung in alle Ebenen der umweltpolitischen Entscheidungsfindung zu erleichtern.
Verbot von Blei in Munition in Frage gestellt, nachdem der Europäische Ombudsmann Beweise für Administrationsfehler gefunden hat
Der Europäische Ombudsmann hat einen Fehler in der Verwaltungstätigkeit festgestellt, als er die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) untersucht hatte. Diese hatte es verabsäumt, Informationen zum Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) für ein Verbot von Blei in Munition rechtzeitig zu verbreiten.
Der Missstand wurde auf die mangelnde Kooperation von ESFA zurückgeführt, FACE (European Federation for Hunting and Conservation) bei der Anforderung von Informationen zu unterstützen, die einen wesentlichen Teil der aktuellen Position der ECHA zu dem fraglichen Verbot darstellen. FACE hatte die relevanten Dokumente von der ESFA angefordert, um deren Inhalt zu untersuchen, während die ECHA eine Konsultation zu ihrem Vorschlag durchführte. Die siebenmonatige Verzögerung bei der Bereitstellung der Informationen bedeutete jedoch, dass die Konsultation für die Öffentlichkeit geschlossen wurde, sobald FACE die Materialien erhalten hatte. FACE stellte fest, dass in der Zwischenzeit mehrere Probleme in den Dokumenten aufgetaucht waren, so dass sie nicht in der Lage waren, die ECHA während des Konsultationszeitraums auf diese aufmerksam zu machen.
Der Europäische Ombudsmann stellte fest, dass diese Art von Informationsanfragen normalerweise innerhalb von 15 Tagen, in Ausnahmefällen innerhalb von 30 Tagen, bearbeitet werden sollten. In Anbetracht des Ablaufs kam der Ombudsmann zu dem Schluss, dass „verzögerter Zugang verweigerter Zugang ist”.
In Anbetracht dieser Informationen sollte die ECHA die Wiederaufnahme ihrer öffentlichen Konsultation zum Verbot von Blei in Munition in Erwägung ziehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die europäischen Institutionen ein faires, gültiges und strenges Gesetzgebungsverfahren aufrechterhalten, welches die ECHA in der gegenwärtigen Situation möglicherweise nicht einhalten kann.
Neue Delegationsleiter des CIC
THIERRY DE LORIOL (Schweiz)
Thierry de Loriol wurde in Venezuela geboren, wuchs in Nigeria auf und besuchte die Schulen in London, Paris und Lausanne. Nach dem Abschluss des Jurastudiums in Genf war er 15 Jahre lang im Investmentbanking in Zürich, London, Frankfurt und schließlich in Tokio tätig. Vor 20 Jahren kehrte er in die Schweiz zurück und konzentrierte sich auf den Private-Banking-Sektor und dessen Konsolidierung, wobei er die Umstrukturierung mehrerer Privatbanken und Vermögensverwalter leitete.
Thierry lebt heute auf dem Landgut seiner Familie in der Nähe seiner Heimatstadt Genf. Als passionierter Jäger und Naturschützer bejjagt Thierry gerne Niederwild (vor allem Rebhuhn und Waldschnepfe), aber auch Hochwild wie Schwarz-, Reh-, Rotwild, Gams und gelegentlich Steinwild in ganz Europa und auch in seinem Heimatland.
ZOLTÁN KOVÁCS (Ungarn)
Zoltán Kovács ist der Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen der ungarischen Regierung. Er hat auch zahlreiche andere hochrangige Positionen in der Regierung bekleidet, darunter die des Regierungssprechers im Kabinett des Premierministers sowie zwei weitere Positionen als Staatssekretär.
Sowohl beruflich als auch privat engagiert sich Zoltán Kovács stark für die Jagd und die nachhaltige Nutzung. Er war der Regierungsbeauftragte für die Internationale Ausstellung „One with Nature” in Ungarn, die 2021 die internationale Bühne der Jagd und des Naturschutzes nach Budapest brachte. Er ist auch mit der laufenden Arbeit des CIC vertraut, da er bei den letzten zwei Generalversammlungen des CIC (Budapest und Riga) Ansprachen hielt und Sitzungen moderierte.
Michael Cassidy ist ein lebenslanger Vertriebs- und Content-Manager, der im Laufe seiner Karriere in der Verlagsbranche viele Jahre mit der Förderung einer Vielzahl von Mediengütern verbracht hat - einschließlich Internet, Print und Fernsehen. Zurzeit arbeitet er bei der Outdoor Sportsman Group (OSG) und ist dort als Herausgeber der Zeitschriften Game & Fish und In-Fisherman tätig. Bevor er zu OSG kam, hatte er außerdem Führungspositionen bei F&W Media (Deer & Deer Hunting, Gun Digest, Modern Shooter, Destination Whitetail) und Scout.com (North American Hunter und North American Fisherman) inne.
MICHAEL CASSIDY (USA)
Neben seiner Tätigkeit als Vertreter der Vereinigten Staaten im CIC sitzt er im Vorstand der Recreational Boating and Fishing Foundation und des Bonefish Tarpon Trust and Wildlife Forever. Er ist Mitglied auf Lebenszeit in mehreren Organisationen, mit denen der CIC zusammenarbeitet oder verbunden ist, darunter der Dallas Safari Club und der Safari Club International.
Der CIC begrüßt einen neuen stellvertretenden Generaldirektor und einen Marketingbeauftragten
Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass Sebastian Winkler – ein Deutscher, Mexikaner, Franzose und Schweizer, der in Afrika aufgewachsen ist – dem CIC als neuer stellvertretender Generaldirektor beigetreten ist.
Diese Nachricht folgt auf die Entscheidung des scheidenden stellvertretenden Generaldirektors, Mark Ryan, nach dreieinhalb Jahren in dieser Position zurückzutreten. Wir danken ihm für seine langjährige Tätigkeit und wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Unternehmungen in Neuseeland.
Sebastian Winkler verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Vermittler für die Vereinten Nationen, zahlreiche Regierungen, die Privatwirtschaft und den NGO-Sektor. Im Laufe seiner Karriere hat er mit Organisationen und Konventionen zusammengearbeitet, die eng mit den Aktivitäten des CIC verbunden sind, darunter IUCN und UNEP.
Er ist eine international anerkannte Führungspersönlichkeit in der Umweltpolitik und -diplomatie und verfügt über Fachwissen in den Bereichen biologische Vielfalt, regenerative Landwirtschaft, Nachhaltigkeitsmetriken, freiwillige Zertifizierungsstandards, Umweltökonomie, Klimawandel und Ressourcenmobilisierung. Darüber hinaus hat Sebastian ein ausgeprägtes Interesse an Fragen der Jagd und der nachhaltigen Nutzung, da er bereits im Alter von acht Jahren auf einem Jagdausflug mit den Baka-Pygmäen in Kamerun mit der Jagd in Berührung kam. Diese Ernennung wäre auch nicht sein erster Kontakt mit dem CIC. Im Jahr 2017 war er bei der 64. Generalversammlung in Montreux anwesend, wo er die Podiumsdiskussion „Was ist Ihr Problem mit der Jagd?” moderierte. Zusätzlich zu diesen spannenden Neuigkeiten möchten wir die Gelegenheit nutzen, um die Einstellung von Arno Wimpffen bekannt zu geben, der als Berater im CIC-Verwaltungsbüro arbeiten wird. Arno Wimpffen kommt aus der Forstwirtschaft und dem internationalen Management. Er ist seit 37 Jahren Jäger und mit der Verwaltung eines Landguts einschließlich der dort stattfindenden Jagdaktivitäten befasst. Darüber hinaus hat er Erfahrungen in Brüssel gesammelt, wo er für mehrere europäische Institutionen gearbeitet hat.
Der CIC heißt Sebastian und Arno herzlich in seinem Team willkommen. Wir sind gespannt, wohin diese neue Richtung für den CIC und seine internationalen Mitglieder führen wird.
Der CIC und der Internationale St. Hubertus-Orden verpflichten sich, ihre Beziehungen zu verstärken
Dr. Philipp Harmer, Präsident des CIC (links) und István von Habsburg-Lothringen, „Großmeister“ des Internationalen St. Hubertus-Ordens (rechts)
Am 30. April 2022 nahm der Präsident des CIC, Dr. Philipp Harmer, an einem Treffen des Internationalen St. Hubertus-Ordens in Kremsmünster, Österreich, teil, um die Arbeit des CIC vorzustellen und die neue Beziehung zwischen den beiden Organisationen zu feiern. Der Internationale St.-Hubertus-Orden ist eine weltweite Organisation und ein Ritterorden von Jägern und Naturschützern, der sich für die Förderung der Jagdethik und -praxis einsetzt. Die Organisation ist vor kurzem dem CIC-Netzwerk als internationales NGO-Mitglied beigetreten.
Am Abend des 29. April gab der CIC-Präsident im Namen des CIC einen Empfang für die Teilnehmer in seinem Haus in Feyregg, Österreich, an dem etwa 30 Personen teilnahmen. Bei der offiziellen Sitzung am nächsten Tag wurden mehrere Grundsatzreden in der sehr passenden Umgebung des Stifts Kremsmünster gehalten, einem Kloster, das erstmals 777 n. Chr. errichtet wurde. In seiner Rede würdigte und lobte Dr. Harmer den Internationalen St.-Hubertus-Orden dafür, dass er internationales NGO-Mitglied des CIC geworden ist, und bekundete seine Absicht, eine enge Beziehung zwischen den beiden Organisationen aufzubauen. Im Anschluss daran erläuterte er die Arbeit des CIC im Umgang mit den Bedrohungen der Jagd und der nachhaltigen Nutzung in der heutigen Welt.
Er wies insbesondere auf den Einfluss internationaler Kampagnen hin, die sich an die Vereinten Nationen und die Europäische Kommission richten. In den letzten Jahren haben solche Kampagnen oft die Aufmerksamkeit der Medien und der politischen Entscheidungsträger auf sich gezogen, obwohl sie oft eher auf Emotionen und Gefühlen als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über Wildtiere beruhten.
István von Habsburg-Lothringen, der „Großmeister“ des Internationalen St.-Hubertus-Ordens, schloss sich in seiner Rede den Worten des CIC-Präsidenten an und betonte, dass er auch in Zukunft mit dem CIC zusammenarbeiten und Ideen austauschen wolle. Insbesondere die USA wurden als Zielgebiet für gemeinsame Aktivitäten genannt, da der Internationale St.-Hubertus-Orden dort stark vertreten ist und der CIC über eine wachsende und einflussreiche Delegation in den USA verfügt. Der CIC dankt dem Internationalen St.-Hubertus-Orden erneut für seine Mitgliedschaft im CIC. Da beide Organisationen für ihre umfangreichen und sachkundigen Netzwerke bekannt sind, hat die neue Beziehung das Potenzial, in naher Zukunft zu interessanten Initiativen zu führen.