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IDENTITÄT UND NARRATIV – DIE SÄULEN EINER WIRKSAMEN KOMMUNIKATION

ZUSAMMENFASSUNG DER 68. CIC GENERALVERSAMMLUNG

In Naturschutzkreisen gibt es vielleicht kein größeres Gesprächsthema als die Kommunikation.

Wir alle wollen unsere Botschaft effektiver verbreiten und gleichzeitig von einem größeren Publikum gehört werden.

Soziale Medien, Likes und Engagement sind Begriffe, die wir verstehen und zu unserem Vorteil nützen wollen. Die Verwaltung von Ressourcen und die Bestimmung, wo diese am besten über verschiedene Kommunikationsplattformen eingesetzt werden können, ist eine Aufgabe, mit der alle Organisationen vertraut sind.

In diesem Sinne stand die 68. Generalversammlung in Riga, Lettland, unter dem Thema Kommunikation und dem Motto „Conserve - Convene – Communicate” (Erhalten – Zusammenkommen – Kommunizieren). Die weltweit führenden Denker und Praktiker, die in den Bereichen Naturschutz, nachhaltige Nutzung und darüber hinaus tätig sind, kamen in Riga zusammen, um über dieses Thema zu diskutieren, das die Zukunft des Wildtiersektors bestimmen soll.

Die Fachsitzungen wurden als Hauptvermittler dieser Diskussionen eingerichtet. „Wildtiermanagement in der baltischen Region” gab den Teilnehmern einen Einblick in die Managementpraktiken in Lettland, Litauen und Estland sowie in deren Kommunikationsansatz. Unter dem Titel „Nutzung der Kommunikationsinstrumente des 21. Jahrhunderts” wurden moderne Mittel, ihre Anwendung und ihr Einsatz untersucht. Und schließlich wurden unter dem Titel „Was können wir von anderen lernen?” Ideen aus anderen Branchen gesammelt, die sich auf den Naturschutz übertragen lassen.

Zu Beginn der Veranstaltung ging man davon aus, dass sich die meisten Diskussionen um die praktischen Aspekte von Kommunikationskampagnen und -aktivitäten drehen würden – die Instrumente, die wir verwenden sollten, die Zielgruppen, die wir ansprechen sollten, und die Kanäle, die wir zur Übermittlung unserer Botschaft benötigen.

Was sich jedoch zeigte, war weit von dieser Erwartung entfernt. Es wurde sehr deutlich, dass die meisten Redner und Diskussionsteilnehmer zwar die Bedeutung der Kommunikation schätzten, aber mehr Wert auf ihre Grundlagen legten.

Dieser Gedanke wurde am besten von Dr. Zoltán Kovács, ungarischer Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen, zusammengefasst, der darauf hinwies, dass Identität und Narrativ die ersten Voraussetzungen für die Vermittlung einer Botschaft sind.

In Bezug auf die Identität wurden Konzepte wie Integrität und Image als Bereiche genannt, auf die man sich konzentrieren sollte. Integrität, die durch Mechanismen wie Zer-

tifizierungsstandards oder durch die Zusammenarbeit mit neutralen Partnern aufgebaut wird, sowie ein Image, das durch humanitäre Arbeit oder dadurch verbessert wird, dass man anderen – und nicht sich selbst – eine Plattform gibt, um zu sprechen.

Ist die Identität erst einmal festgelegt, muss natürlich auch ein Narrativ über die Werte und Handlungen entstehen.

Die Notwendigkeit, bei der Schaffung eines Narrativs proaktiv vorzugehen, war ein Punkt, der im Laufe der Beratungen immer wieder auftauchte. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörte es, echte Erfolgsgeschichten zu erzählen und gleichzeitig den Medien nicht zu erlauben, ihre eigene Version der Dinge zu gestalten.

Eine Fallstudie aus Estland diente als perfektes Beispiel, um zu zeigen, wie Identität und Narrativ zum Nutzen einer nachhaltigen Nutzung wirken können. Während Jäger in der Vergangenheit ein negatives Image im Land hatten, trug ihre Arbeit bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest dazu bei, die Gunst sowohl der Regierung als auch der lokalen Bevölkerung zu gewinnen.

Was bedeutet das nun für die Zukunft der Organisationen für nachhaltige Nutzung? Wenn Kommunikation nur ein Instrument ist, dann sollte das primäre Ziel darin bestehen, zuerst unsere Grundlagen zu schaffen. Marc de Beaufort, CEO von Idafield, stellte eine neue CIC-Initiative – Nature’s Keepers – vor, die dazu beitragen kann, genau das zu erreichen. Dabei geht es darum, Inhalte zu erstellen, die die Arbeit der Jäger und derjenigen, die mit der Jagd zu tun haben, zur Erhaltung und Wiederherstellung der Natur beleuchten. Die Erstellung von Inhalten, die die Jagd und die nachhaltige Nutzung durch diese neue Linse darstellen, bietet dann bessere Möglichkeiten, Botschaften zu vermitteln, die mit größerer Wahrscheinlichkeit neue Zielgruppen erreichen, ansprechen und beeinflussen.

Auch wenn dies ehrgeizig ist, können ähnliche Aktivitäten durchgeführt werden, solange sie dem gleichen Grundprinzip folgen. Das heißt, man muss zunächst die Rolle und die Werte definieren, die mit der Jagd in Verbindung gebracht werden sollten.

Das ist eine schwierige Aufgabe, aber eine, die sich lohnt, wenn wir eine starke Grundlage für die Zukunft schaffen wollen.

Wir haben einige der eingeladenen Journalisten gebeten, ihre Eindrücke von Jägern und der Jagd sowie ihre Eindrücke von der Konferenz mitzuteilen.

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