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Die Geschichte meiner Frau
from films 11/2021
Über Kontrolle
Die Geschichte meiner Frau
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——–—— ab 4.11. im Cinema & Kurbelkiste
Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi (Körper und Seele) entwirft mit ihrer Adaption des gleichnamigen Romans von Milán Füst die Geschichte einer Suche nach Nähe und die mit ihr verbundene Angst vor dem Verlust über die Kontrolle des eigenen Lebens. Situiert in den 1920er Jahren inszeniert sie die turbulente Ehe zwischen einem verschlossenen Kapitän und einer eigensinnigen Salondame. Das dialogfokussierte Beziehungsdrama wirft dabei wie seine Vorlage einen vielschichtigen Blick auf Geschlechterverhältnisse und die ihnen zugrunde liegenden Macht- und Ohnmachtsphantasien, die nicht nur private, sondern auch gesellschaftliche Dynamiken bestimmen.
Es gibt viele Gründe zu heiraten, dass eine Ehe gegen Magenbeschwerden hilft, dürfte zu den ungewöhnlicheren zählen. Sein Koch gibt Jakob Störr, Kapitän von schweren Cargo-Schiffen, jedoch genau diesen Rat, als Störr einmal mehr über Magenschmerzen klagt. Als Störr dann etwas später in einem Restaurant sitzt, sagt er nur halb im Scherz zu seinem Geschäftspartner, dass er die erste Frau heiraten wird, die durch die Tür treten wird. Eine Matrone macht gerade noch kehrt, dann lässt das Schicksal Lizzy den Raum betreten. Kurz entschlossen spricht Störr sie an – und ist überrascht, dass Lizzy einwilligt, ihn zu heiraten. Aus dem spontanen, auch ein wenig willkürlichen Akt wird eine Ehe geboren, die von Eifersucht und Misstrauen geprägt ist, in der Störr Monate abwesend ist und innige Zuneigung von zunehmender Aversion abgelöst wird …
A feleségem története — Ungarn / Frankreich / Deutschland 2021 — Regie & Drehbuch: Ildikó Enyedi, nach dem Buch von Milán Füst — Kamera: Marcell Rév — Musik: Ádám Balázs • Mit Léa Seydoux (Lizzy), Gijs Naber (Jakob), Louis Garrel (Dedin), Luna Wedler (Grete), Josef Hader (Herr Blume), Ulrich Matthes (Herr Lange), Udo Samel (Herr Voss) u.a. — 169 Minuten