Designmonat Graz 2017 Magazine

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BPA 8020 Graz, Erscheinungsort Graz, April 2017, Preis: € 3,50

29. April – 28. Mai


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EDITORIAL Jaja, werden Sie sich vielleicht denken, Design, immer hübsch anzusehen, immer ­ ein bisschen teuer, immer ein bisschen schräg, jaja, das kennen wir doch schon. – Stimmt! Ja, Design ist hübsch anzusehen, wenn es um die Formvollendung eines Produkts geht. Ja, Design ist ein bisschen teuer, wenn sich dahinter eine oft jahrelange innovative Produktentwicklung verbirgt. Und ja, ein bisschen schräg darf es auch sein: Wo wären wir denn heute alle zusammen, wenn es keine schrägen Vögel mehr geben würde? – Eben … Noch etwas: Design ist smart! Das heißt, dass es intelligente Lösungen für dringende Probleme anbietet. Wer im ersten Reflex nur an sein „Smart“-Phone denkt, kann sich im Designmonat Graz 2017 Inspirationen holen, was das sonst noch so alles heißen kann – und das branchenübergreifend, an spannenden Locations, mit interessanten Menschen, die über Design und folglich über die Gesellschaft nachdenken. Verschränkung ist angesagt, zwischen Alt und Neu, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Stadt und Land, zwischen Ihnen und Design.

Ja zu Design

Das Schöne daran: Sie brauchen nur Ja zum Designmonat Graz 2017 zu sagen. Zum Beispiel zur heurigen Auflage von SELECTED in der Naturkundlichen Sammlung des Universalmuseums J­oanneum, die noch nie gesehene Blicke auf modernes Design in einem gediegenen Ambiente freigibt. Oder zu „The Orange Age“, einer Ausstellung im designforum Steiermark, die Sie in die Farb- und Formwelt der 1970er Jahre zurückführt, oder zu Design in the City, das Ihnen Design in den Grazer Innenstadt-Shops zeigt. Was es sonst noch alles im Designmonat Graz 2017 gibt, finden Sie im Kalendarium in diesem Magazin. Und auf den nächsten Seiten warten auch noch zahlreiche andere Texte und Bilder darauf, von Ihnen gelesen und gesehen zu werden. Enttäuschen Sie sie nicht! Und überhaupt: Seien Sie ein Ja-Sager! Aber nur im Designmonat Graz 2017! Das Redaktionsteam

INHALT 04

Ja zu Design Der Designmonat Graz im Joanneumsviertel

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Smart Design und Smart Production Wie viel Smartness brauchen wir w ­ irklich?

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Smartes Time-out – digital und analog Smarte Rückzugsorte im öffentlichen Raum

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Selected 2017 Internationales Interior- und Produktdesign, ausgestellt in der Naturkundlichen Sammlung

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Am Anfang war das Licht

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Die (un-)vergessene Welt der Lettern

Über die Faszination eines Naturphänomens

Nostalgie und Typografie

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Design in the City – Wenn zwei sich zusammentun Auf Entdeckungsreise durch die Grazer Kreativshops

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Design für daheim Möbeldesign und Traditionshandwerk bei Gebhart Blazek und Harald Geba

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Pop, Plastik und die große Emotion Die Ästhetik des „Orange Age“: Mediendesign der 1970er Jahre

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Sympathische UFOs Heinz M. Fischer, „Orange Age“-Kurator, im Gespräch

Zukunftsmusik Von der Meisterschaft der Gefühlsvertonung

Physiker mit Hertz Interview mit dem Sounddesigner Harald Graf-Müller

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Land in Sicht! Kreativität in den Regionen im Designmonat Graz

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Handgemachtes Glück Schmuckdesign von „Glücks-Schmied“ Hans Schullin

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Kreativsymbiose statt Einzelkampf Eberhard Schrempf und Wolfgang Muchitsch im Gespräch

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Bionik – Design by Nature Technik und Natur im kreativen Dialog

Design die Welt, wie sie dir gefällt

Micro Mundos als Miniaturökosysteme

Textile Hüllen mit Tiefgang Das Fashionfestival assembly im Designmonat Graz

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Leichte Sprache als App Innovationen, gefördert von aws Kreativwirtschaft

Nichts bleibt, wie es ist – Mediendesign im Wandel Die Kommunikation von morgen

Experimenteller Ohrenschmaus Das Musikfestival V:NM

Konstante Veränderung Die Ausstellung „Morphosis“ im Schloss Hollenegg for Design

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Das Ja-Team

Das Kreativteam hinter dem Designmonat Graz


designmonat graz 2017

JA!

Foto: Stadt Graz | Fischer

URBANE DIVER SITÄT

Graz sagt Ja zu Design – und das bereits zum 9. Mal! Der Designmonat Graz ist ein mittlerweile weit über die Grenzen unserer Landeshauptstadt hinausstrahlender Fixpunkt für alle Designinteressierten geworden. Graz verleiht diesen Vier Wochen im Mai auch einen ganz besonderen Rahmen: Als Stadt mit hoher Lebensqualität und einer vitalen, jungen Kreativszene hat Graz hervorragende Voraussetzungen, um Kreative aus nah und fern willkommen zu heißen. Graz sagt also nicht nur Ja zu Design, sondern Graz sagt auch selbstbewusst Ja zu einem modernen, urbanen Miteinander, Ja zu Vielfalt und Diversität und Ja zu einem weltoffenen Austausch auf der Basis von Toleranz und Respekt. Der heurige Designmonat Graz beschreitet neue Wege. Nach einigen Jahren in der designHALLE am Lazarettgürtel finden die Eröffnung und die große Designmonatausstellung SELECTED heuer an einem markanten Ort statt, der das Bild der Stadt in den letzten Jahren geprägt hat: im Joanneumsviertel bzw. in der Naturkundlichen Sammlung ­ des Universalmuseums Joanneum. Damit sagen auch Tradition und Innovation wieder einmal Ja zueinander – denn die Verschränkung des altehrwürdigen Joanneums mit dem Thema Design erzeugt spannende neue Perspektiven und verleiht dem Designmonat Graz einen besonderen Charme. Als UNESCO City of Design setzen wir alles daran, den guten Ruf, den sich die Stadt in der internationalen Kreativszene gemacht hat, weiter zu festigen und auszubauen. Wir haben eine City-of-Design-Stabsstelle direkt im Bürgermeisteramt eingerichtet, die gemeinsam mit der Abteilung für Wirtschaft und Tourismusentwicklung und der Creative Industries Styria die Marke UNESCO City of Design weiterentwickleln wird. Graz wird damit auch in Zukunft ein Hotspot der Kreativwirtschaft bleiben und mit seinen internationalen Partnern im UNESCO Creative Cities Network, vor allem aber auch mit den vielen lokalen Initiativen für eine lebendige und innovative kreative Szene sorgen! Herzlich willkommen im Designmonat Graz! Siegfried Nagl Bürgermeister der Stadt Graz

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K

reative kann man wohl als Pioniere in Sachen Synergiebildung bezeichnen. Intuitiv „wussten“ sie bereits lange vor dem Social-Media-Boom und dem Teamworking-Trend des ausgehenden 20. Jahrhunderts, dass ein wechselseitiger Austausch Türen öffnet, der für ungeahnte kreative Entwicklungsschübe sorgt. Wer – salopp formuliert – nach dem gemeinsamen Nenner von Designmöbeln und präparierten Faltern fragt, hat vielleicht die falsche Frage gestellt. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und kontrastieren sich gegenseitig mitunter reizvoll.

Das Joanneum, architektonisch selbst ein gelungener Design-Mix aus ganz Alt und ziemlich Neu, öffnet seine Pforten für ­modernes Design. Wer Neugierige anlocken will, muss selbst neugierig sein: Im Naturkundemuseum treffen dieses Jahr im Designmonat Graz Naturinteressierte auf Designaffine; was zum einen oder anderen interessierten Seitenblick und Per­ spektivenwechsel führt. Das Museum will sich nicht nur als „Schauraum“, sondern auch als „Aktionsraum“, als Ort


29. April – 28. Mai

Ein unüberhörbares „Ja zu Design“ schallt aus den Trichtern des Joanneumsviertels! Dort nimmt der ­Designmonat Graz heuer seinen Anfang und präsentiert eine seiner zentralen Ausstellungen – SELECTED – in der Naturkundlichen Sammlung. Verschränkung ist angesagt: zwischen Alt und Neu, zwischen Design und Natur, zwischen Sinnes­ eindrücken aller Art sowieso. Ja, das muss man gesehen haben!

KREATIVE STEIER MARK

Foto: KK

TEXT: SIGRUN K ARRE

Kreativität und Design sind wesentliche Stärken des Wirtschaftsstandortes Steiermark. Seit der Gründung der Creative Industries Styria im Jahr 2007 verfolgen wir mit großem Einsatz das Ziel, das kreative Potenzial der Steiermark für die Wirtschaft zu nutzen, indem wir die Kreativszene mit Handwerk, Gewerbe und Industrie vernetzen. In der neuen Wirtschaftsstrategie Steiermark 2025 haben wir die Rolle der Kreativwirtschaft noch stärker auf Innovationsunterstützung definiert. Damit wird die Kreativwirtschaft künftig eine noch größere Rolle in der Standortentwicklung spielen.

der Begegnung und des Austausches verstanden wissen. Historische Sammlung und zeitgenössisches Design mögen zwei verschiedene Paar Schuhe sein. Doch so „fremd“ sind Produkte des zeitgemäßen Interior Designs neben naturkundlichen Exponaten auf den zweiten Blick keineswegs; ist das Wunder Natur doch die ursprünglichste Inspirationsquelle für Design – Stichwort Bionik (siehe dazu auch den Artikel ab Seite 18). Außerdem setzt die Ausstellung für Interiorund Produktdesign, SELECTED, gewohnt stark auf den in der Steiermark reichlich verfügbaren Natur-Werkstoff Holz.

Foto: UMJ | N. Lackner

Die Entwicklung der steirischen Kreativwirtschaft zeigt ein überaus erfreuliches Bild. 4.350 Unternehmen – das entspricht fast neun Prozent aller steirischen Betriebe – sind in diesem Sektor tätig! Diese Unternehmen beschäftigen 15.270 Menschen, was wiederum vier Prozent aller Beschäftigten entspricht. Der jährliche Umsatz der Kreativunternehmen beläuft sich auf 1,6 Milliarden Euro. Sowohl die Zahl der Betriebe als auch die Beschäftigten- und Umsatzzahlen steigen seit Jahren konstant und diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Das ist gelebte Innovationskraft, die in der Steiermark auf die richtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen trifft und unser Bundesland zu einer der innovativsten Regionen Europas macht. Der Designmonat Graz geht heuer an einem besonderen Ort über die Bühne. Mit der Eröffnung im ­Joanneumsviertel und der Integration der international renommierten Ausstellung SELECTED in die Räume der Naturkundlichen Sammlung gelingt eine Verbindung, die Innovation und Tradition miteinander verknüpft und daraus etwas Neues entstehen lässt. Und das entspricht auch ganz dem Erbe von Erzherzog Johann, der zu Recht bis heute als einer der bedeutendsten Innovatoren der Steiermark gilt. Einen spannenden und erlebnisreichen Designmonat Graz wünscht Christian Buchmann Wirtschaftslandesrat

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Foto: UMJ | N. Lackner

designmonat graz 2017

Interaktion und Kommunikation stehen außerdem im Mittelpunkt der „Echtzeitstudien, 2017“ des Künstlerkollektivs „Plex Noir“, dessen interaktive audiovisuelle Installation Passanten und Besucher an der Piazza einlädt, die Fassade des Joanneums via Smartphone gemeinsam zu bespielen und damit ein dynamisches kollektives Kunstwerk zu schaffen und aktiv Momente gemeinsamer Energien zu kreieren. Nomen est omen Das römische Künstlerkollektiv „Atisuffix“ trägt die Idee von Interaktion bereits im Namen: Die Endsilbe (Suffix) „-ati“ steht im Italienischen als Befehls- und Vergangenheitsform reflexiver Verben, sie bezeichnet also sowohl eine abgeschlossene Tätigkeit als auch eine erst zu beginnende Handlung. Diese Doppeldeutigkeit der italienischen Grammatik gibt den künstlerischen Anspruch des Kollektivs, konsequent Widersprüche und Wechselwirkungen zu erzeugen, sprachlich bestens wieder. Im Zuge ihres Projekts „Melatonin Carillon_Exercise #1, 2017“ versetzen „Atisuffix“ den Eingangsbereich des ­Joanneums während der Öffnungszeiten in einen Dämmerzustand in Zeitlupe. An der „Melatonin-Bar“ kann man sich bei Jetlag und anderen Schlafbeschwerden mit (rezeptfreier) hormoneller Hilfe in Morpheus’ Arme begeben. Eine „müde“ Rolltreppe, ein „glockentönendes“ Schlaflied, Nachtspaziergänge und Performances werden zur vieldeutigen Hommage an den Schlaf, der in der rasend schnellen, „hyperaktiven“ und dauerbeleuchteten Informations- und Konsumgesellschaft allzu häufig ein vernachlässigtes Schattendasein fristet.

Schöne „Worthülsen“ Die Landesbibliothek als Ort für besondere Bücher ist hingegen alles andere als ein Widerspruch. Und auch das designforum Wien als Veranstalter der Ausstellung „Die schönsten Bücher Österreichs“ befindet sich mit dem Gastgeber Designmonat Graz inhaltlich voll auf einer Wellenlänge. Im Mai wandert die Ausstellung also vom Wiener MuseumsQuartier nach Graz in die Landesbibliothek. 50 ausgewählte Bücher, 15 davon preisgekrönt, werden präsentiert. Der Output eines Buchwettbewerbs, bei dem ausnahmsweise nicht die inneren Werte zählen: Seit über sechzig Jahren werden Bücher, die durch ihre besondere gestalterische, konzeptionelle und produktionstechnische Qualität überzeugen, vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels prämiert. Ein Muss für Bibliophile. Denn ein Buch kann sehr viel mehr sein als schwarze Lettern auf weißem Hintergrund. Und es gibt gute Gründe, nicht ausschließlich zur günstigen Variante des Taschenbuchs oder zum praktischen E-Book zu greifen. Schöne Bücher sind nicht nur was fürs Auge, auch der haptische und olfaktorische Genuss kommt nicht zu kurz. Bibliotheken sollen Oasen der Ruhe sein, das Gebot „Bitte nicht berühren!“ ist bei dieser Ausstellung aber definitiv aufgehoben. Es darf im größten Lesezimmer der Steiermark nach Herzenslust gestöbert, bestaunt und natürlich geschmökert werden.

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Das Universalmuseum Joanneum, 1811 gegründet, umfasst 12 Standorte in Graz und in der Steiermark. Benannt wurde es nach seinem Gründer Erzherzog Johann. Es ist das älteste und nach dem Kunsthistorischen Museum in Wien auch das zweitgrößte Museum Österreichs. Das 2011 eröffnete neu gestaltete Joanneumsviertel verbindet die historischen Museums- und Bibliotheksgebäude in der Rauber-, Neutor- und Kalchberggasse zu einer modernen architektonischen Einheit. Im Joanneumsviertel befinden sich die Neue Galerie Graz (bildende Kunst), das Naturkundemuseum, die Multimedialen Sammlungen s ­owie die Steiermärkische Landesbibliothek.


29. April – 28. Mai

KREATIVSYMBIOSE    STATT EINZELKAMPF INTERVIEWS: STEFAN SCHWAR

Der Designmonat Graz wartet heuer mit einer Besonderheit auf: Erstmals ist das Grazer Joanneumsviertel Schauplatz der Eröffnung und der Ausstellung SELECTED. Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, und Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseums Joanneum, sprechen über Symbiosen, neue kreative Nistplätze und natürlich über Design!

Designobjekte in der Naturkundlichen Samm­ lung – ist das nicht ein bisschen parasitär? Eberhard Schrempf: Ja, und das ist auch durchaus gewünscht. Wir nisten uns gewissermaßen ein im botanisch-zoologischen Vermächtnis der Steiermark. Dahinter steckt aber nichts Aggressives, sondern im Gegenteil eine klassische Symbiose. Und das ist ein Wort, oder vielmehr ein Konzept, das zu Design und Naturwissenschaft gleichermaßen passt. Symbiotische Beziehungen gibt es in der Natur zu Hauf, und auch die Kreativwirtschaft kennt diese fruchtbringende Zusammenarbeit. Was kann man sich von dieser Form der Präsentation erwarten? Schrempf: Wenn Design und Naturwissenschaft aufeinandertreffen und sich verschränken, dann entstehen völlig neue Perspektiven. Die Ausstellung SELECTED ermöglicht diese Perspektiven, und zwar dadurch, dass sie eben genau diesen Ort im Universalmuseum Joanneum erobert – ein Zugang, den es so bisher noch nicht ­gegeben hat. Hier verbindet sich Design von Menschenhand mit Design made by Nature! Das ist revolutionär und evolutionär zugleich! Was bedeutet die Partnerschaft mit dem Universalmuseum Joanneum für den ­Designmonat Graz? Schrempf: Die Creative Industries Styria richtet den Designmonat Graz heuer bereits zum 9. Mal aus, verfügt also über einige Erfahrung in der zeitgemäßen und breitenwirksamen Präsentation von Design. Graz wird als UNESCO City of Design auf einer internationalen Ebene rezipiert und der Designmonat Graz hat sich als Event mit Strahlkraft etabliert. Vor diesem

­ intergrund schafft die Partnerschaft mit H dem Universalmuseum Joanneum heuer eine bis dahin nicht gekannte Möglichkeit der Inszenierung, und das in einem designaffinen Ambiente mitten in der Stadt. Wie hoch sind die Erwartungen? Schrempf: Natürlich erzeugt eine neue Konstellation eine gewisse Erwartungshaltung auf beiden Seiten. So wie das Universalmuseum Joanneum mit einer Ausweitung seiner Besuchergruppen rechnet, so erwarten auch wir ein noch stärkeres Interesse an den Themen Design und Kreativität. Gelingt uns dies – und die Zeichen dafür stehen gut! –, dann können wir auf den gemachten Erfahrungen aufbauen und in Zukunft gemeinsam neue Wege gehen. All das ergibt langfristig eine perfekte Symbiose. Eine Win-win-Situation ist es jetzt schon. Wie ist Ihr persönlicher Zugang zu Design? Schrempf: Design bedeutet für mich, ­etwas zu schaffen, das bislang noch nicht existiert hat. Design ist das einzig relevante Differenzierungsmerkmal und dadurch wird Design zum Treiber für Innovation. Design hat natürlich auch eine ästhetische Komponente, die unsere Vorstellung des Begriffs stark beeinflusst. Das Interessante für mich an Design ist aber das Prozesshafte: Design ist immer ergebnisoffen. Das zeigt sich etwa bei Design-Thinking-Prozessen sehr gut: Dabei arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen an der Lösung einer Aufgabe. Das kann gelingen, muss aber nicht. In jedem Fall bringt es neue Perspektiven ein. Und so geht es immer weiter – deshalb werden wir niemals aufhören, etwas zu gestalten.

Wie ist man auf die Naturkundliche Samm­ lung gekommen? Es hätte ja auch andere Möglichkeiten im Haus gegeben … Muchitsch: Da ist es natürlich sehr stark darum gegangen, geeignete Ausstellungsund Präsentationsflächen zu finden, die aber auch mit einem Außenraum verknüpft sind und über ein anregendes Ambiente, etwa für die Eröffnung, verfügen. All das können wir hier, mitten in der Innenstadt, im Joanneumsviertel bieten. Wie profitieren das Joanneumsviertel als spezieller Ort und das Universalmuseum Joanneum insgesamt von dieser Zusammenarbeit? Muchitsch: Gerade diese Kooperation zwischen Naturkundemuseum und Designmonat Graz gibt uns die Möglichkeit, neue Besuchergruppen anzusprechen und ins Naturkundemuseum zu bringen, sie gleichzeitig aber auch für die anderen Sammlungen zu interessieren. Das ist natürlich eine besondere Motivation für uns. Was bedeutet die Verschränkung von Design einerseits und dem Joanneumsviertel andererseits? Muchitsch: Das Joanneumsviertel ist ja gebautes Design, und Design ist uns auch ein besonderes Anliegen an diesem Ort. Wir haben einen Design-Thinking-Prozess initialisiert, um das Besuchererlebnis im Joanneumsviertel noch attraktiver zu machen. Da sind interdisziplinäre Teams am Werk und wir sind bereits sehr gespannt auf die Ergebnisse, die in Kürze vorliegen. Schließlich ist es für uns sehr wichtig, das Joanneumsviertel kontinuierlich weiterzuentwickeln.

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Foto: Marija Kanižaj

Foto: Philipp Podesser

Neues Design im altehrwürdigen Joanneum – was hätte Erzherzog Johann dazu gesagt? Wolfgang Muchitsch: Erzherzog Johann hat schon früh begonnen, Kunstprodukte zu sammeln, um sie als Mustersammlungen für Handwerker und für die beginnende Industrie anzulegen. Er hat also den wirtschaftlichen Nutzen von Design sehr früh erkannt. Design begleitet uns somit eigentlich schon seit der Gründung des Joanneums im Jahr 1811. Das Joanneumsviertel ist in seinem jetzigen Erscheinungsbild prädestiniert dafür, Tradition und Innovation zu verbinden. Wir haben hier das altehrwürdige Joanneumsgebäude selbst und die neue Architektur des Joanneumsviertels, die sehr gut zueinanderpassen. Ist das damit auch der Start für eine lang­ fristige Kooperation zwischen dem Joan­ ne­umsviertel bzw. dem Universal­museum ­Joanneum und dem Designmonat Graz? Muchitsch: Aus meiner Sicht auf jeden Fall! Wir werden uns natürlich anschauen, wie zufriedenstellend das für beide Seiten gelaufen ist und wie es letzten Endes funktioniert hat. Aber wir wünschen uns durchaus eine längerfristige Kooperation, denn es gibt einfach sehr viele Synergien für alle Beteiligten. Gerade in Zeiten von immer angespannteren öffentlichen Haushalten ist es nötig, die Kooperation zu suchen und gemeinsam Projekte weiterzuentwickeln. Gehört Design überhaupt in ein Museum? Muchitsch: Design, das sich wirklich bewährt, soll früher oder später auch musealisiert werden, sprich: Es sollte sich erproben und dann natürlich für spätere Generationen auch dokumentiert werden. Gleichzeitig treffen unsere Besucherinnen und Besucher in unseren Ausstellungen nicht nur auf Objekte, sondern auch auf spannendes Ausstellungsdesign wie beispielsweise im Naturkundemuseum oder im neuen Schaudepot im Museum für ­Geschichte in der Sackstraße. Wie ist Ihr persönlicher Zugang zu Design? Muchitsch: Ich bin sehr offen dem Thema gegenüber und interessiere mich auch sehr dafür. Jeder lebt schließlich gern in einem Umfeld mit gutem Design. Und es ist ja so viel damit verknüpft: Kunst, Natur, Kunstgeschichte … das hängt letzten Endes alles mit Design, also mit b ­ ewusster Gestaltung, zusammen.


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SMART DESIGN UND SMAR PRODUCTI 08


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Das Weben stand am Beginn der ersten industriellen Revolution. Webstühle wurden dank Dampfmaschine mechanisiert, die Stoffproduktion industrialisiert. Das Web steht am ­Beginn der vierten industriellen Revolution. Dank Internet sind Produkte, Maschinen und Fabriken vernetzt, Prozesse finden automatisiert und optimiert statt. „Industrie 4.0“, ­„Internet der Dinge“, „Smart Production & Services“ – das neue Zeitalter digitaler Vernetztheit trägt viele Namen. Unbestritten ist die Geschwindigkeit der Veränderung. Zukunft ist nicht mehr die lineare Fortschreibung des Bestehenden, sondern das offene Ergebnis einer sich ­beschleunigenden Dynamik. Transformationsprozesse, die wahl­weise als Bedrohung oder als Chance wahrgenommen werden. Der digitale Wandel, ein disruptives Ereignis, das ­sukzessive alle Wirtschafts- und Lebensbereiche erfasst.

S

imulation, Modellierung, Plattformisierung oder Additive Manufacturing lauten einige der Werkzeuge dieser vierten industriellen Revolution. Fast allen gemeinsam ist, dass sie von Kreativen in den Werkzeugkasten der Smart Factory gelegt wurden. Von Tüftlern, Bastlern und Denkern kreierte Lösungen sind die Triebkräfte des technologischen Umbruchs. Viele von ihnen starteten in Kellern und Hinterhof-Garagen, wurden zu Beginn oft belächelt und als „Spinner“ abgetan. Praktisch leisten sie mit ihren Errungenschaften Großes und metaphorisch schließen sie den Kreis vom Weben der ersten industriellen Revolution zum Spinnen als Basis für die vierte. Weben 1.0 und Spinnen 4.0. Das Hauptprodukt einst: Stoffe. Der Stoff heute: Immaterielles wie Software-­Programme, Anwendungen, Solutions, Plattformen, Apps, Services, Brands etc.

Widersprüche. Unüberwindlich geglaubte Klüfte werden überbrückt. Kreative Einzel­ kämpfer und produktive Schwergewichte – noch nie waren die Schnittstellen durch­ lässiger, die Synergien größer und damit die Kooperationsmöglichkeiten chancen­ reicher. Das Business der Zukunft – ein fluides System flexibler, wendiger Ideen­ schmieden und potenter, produzierender Großbetriebe. Das Beste zweier Welten: Smart Production und Smart Design rei­ ten gemeinsam in den Sonnenaufgang ei­ ner neuen E ­ poche.

Smarter Umbruch Kleine Einheiten und große Dimensionen – eine Besonderheit dieser technologischen Revolution ist das Aufheben scheinbarer

für kreative Entwickler und Designer auf der ganzen Welt. Diese gestalten nicht nur neue Anwendungen und Gadgets, sondern legen mit ihren Ideen den Grundstein für die Industrien des 21. Jahrhunderts.

Unüberwindlich geglaubte Klüfte werden überbrückt.

Die Smartness-Schere Smart wird nicht nur die Mobilität von morgen, Smartness wird vor allem auch urbanen Räumen der Zukunft abverlangt. „Smart Cities“ boomen rund um die Welt, der Begriff geriet längst zum Buzzword von Politikern und Marketingexperten. Nicht im­ mer zum Vorteil seiner tieferen Bedeutung. Die Frage nach seinem inhaltlichen Kern stellt sich daher mehr denn je, soll der Begriff nicht zum Allgemeinplatz im Small­ talk-Vokabular verkommen oder einer allzu eindimensionalen Auslegung zuneigen.

Das Beispiel des 3-D-Druckers zeigt die Chancen ­ dieser neuen Allianz und steht prototypisch für das smarte Zeitalter. Das sogenannte „additive Fertigungs­verfahren“ erlaubt eine hochindividualisierte Produk­ tion, die sogenannte Mass Costumization, die Massenfertigung von Einzelstücken. „Losgröße 1“ ist damit längst Realität und trägt dazu bei, den Wirtschaftsstandort von Hochlohnländern zu sichern. Der 3-D-Dru­ cker, ein Produkt der Kreativwirtschaft, dient herkömmlichen Industrien, ebenso wie dessen Gebrauch viele Branchen radi­ kal verändern wird. Da Ersatzteile künftig verstärkt aus dem 3-D-Drucker kommen, stehen Ersatzteil-Management und Lager­ haltung im Kfz-Handel vor einem gewaltigen Umbruch – und damit ganze Branchen rund um Werkstättenbetriebe und Autohäuser. Ebenso wie die Prototypen- und Kleinseri­ enfertigung in vielen industriellen Sparten. Smart Solutions für die Industrie!

Zweifellos, der Hype-Terminus „smart“ be­ darf eines kritischen Blicks. Smart Home, Smart Living, Smart Shopping, Smart TV, Smart Meter, Smartphone, Smart Peop­ le, Smart Everything. Aber was bedeutet Smartness im städtebaulichen Kontext? Wie viel Smartness braucht es bzw. wie viel ist den Menschen zumutbar? Wo wird Smartness zur Bevormundung? Wann greifen Algorithmen zu sehr in die Autono­ mie des Menschen ein und beschneiden selbstständiges Denken und Handeln? Tatsächlich kann Automatisierung zur Simplifizierung werden, wenn die Wasch­ maschine über ihren aktuellen Schleu­ dergang twittert, der smarte Kühlschrank uns den geliebten Gouda aufgrund smart gemessener Körperfettwerte vorenthält und die Presse­ artikel von Online-Medien bereits von Algorithmen, ­ gemäß eigener Präferenzen, vorsortiert wurden. Dient zu viel smarte Technologie am Ende gar

Auch der gesamte Bereich der Mobilität wird von der fort­schreitenden Digitalisierung auf neue Räder gestellt. Gesamtheitlich – von Entwicklung und Produktion bis zu Nutzung und Gebrauch der Fahrzeuge. Virtuelle Entwicklungsplattformen steuern via Simu­ lation und Model­lierung die Neukonzeptio­ nierung von Fahrzeugen, intelligente Sen­ soren und Microchips in den Auto­mobilen machen diese in der Verwendung sicherer, effizienter und autonomer. Entwicklungen ­ für „selbstfahrende Autos“ und Anwendun­ gen rund um das Thema „E-Mobility“ sind eine aktuell stark frequentierte Spielwiese

Smarte werden dank Smartness smarter, weniger Smarte noch weniger smart.

RT ION Tatsächlich sind die Protagonisten der Kreativwirtschaft – Entwickler, Forscher, Programmierer und Designer – die Schöpfer und Ermöglicher des neuen technologischen Zeitalters. Freelancer und One-(wo) man-Shows, oftmals in kleinsten Einheiten und flexiblen Netzwerken agierend, treffen auf Industriebetriebe zum wechselseitigen Nutzen. Jene entwickeln, designen, entwerfen und planen. Und beflügeln damit die Großen, die Großen wiederum stützen die Kleinen. Gleichzeitig bringen viele Kleine immer mehr Große und Etablierte unter Druck, da sie ihrerseits Geschäftsmodelle schaffen, die mittels skalierbarer Produkte und Dienstleistungen industrielle Größe annehmen können. Gestern noch Start-up, morgen schon Global Player – so die Best-Case-Logik im globalen Business 4.0. Eine Zahl belegt den fundamentalen Wandel: Fünf der zehn derzeit größten, nach Börsenkapitalisierung wertvollsten Unternehmen der Welt sind erst in den vergangenen Jahren aus Garagen-Start-ups der digitalen Neuzeit entstanden. Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft erreichen als Anbieter digitaler Plattformen enorme Macht und beinahe supra-industrielle Größe. (Dass sich darunter ausschließlich US-Firmen befinden, sollte Europa ohnedies zu denken geben.)

TEXT: WOLFGANG SCHOBER

nicht sogenannten Smart People, son­ dern fördert sein Gegenteil? Also Simple Minds, deren Entscheidungsfreiheit sich sukzessive ebenso verengt wie deren Welt­ bild? Wohl nur dann, wenn die Bewohner smarter Räume dies auch zulassen. Echte Smart People werden sich zu helfen und

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smarte Tools zu benutzen wissen und dadurch wohl noch smarter werden, weniger smarte Menschen hingegen könnten den vereinfachenden ­Effekten smarter Lebens­ assistenz erliegen und womöglich in eine Smartness-Abwärtsspirale geraten. Die provokante These: Smarte werden dank Smartness smarter, weniger Smarte noch weniger smart. Unterm Strich: Das heute oftmals beklagte Auseinander­ driften der Gesellschaft wird wohl auch in Smart­­-CityKontexten zu einer Herausforderung. G’scheit smart werden Oder sind wir nun selbst unversehens in die Smart-­ Begriffs-Falle getappt? Indem wir den Smartness-Begriff ­ ausschließlich technisch ausgelegt haben? Ein vielfach erhobener und berechtigter Vorwurf. Schließlich wird smart – nicht zuletzt durch die sprachliche Smartphone­ -Assoziation – tatsächlich in Theorie und Praxis zu oft auf einer rein technologischen Ebene betrachtet. Ein Blickwinkel, der nicht nur nicht smart ist, sondern wesentliche Bezüge einer ganzheitlichen Smart-City­-Betrachtung ausklammert. Schließlich umfasst diese nicht nur digitale Prozesse in der Heimelektronik und Haustechnik oder effiziente Systeme für das Energiemanagement, sondern geht weit darüber hinaus. Smart steht für einen umfassenden Lebensqualitätsbegriff, der vor allem auch soziale und zwischenmenschliche Faktoren betont. Soziale Inklusion hat in einer Smart C ­ ity ebenso großes Gewicht wie eine ehrliche Nachhaltigkeitsanstrengung, die von smarter Mobilität bis zu Share Economy und Ressourcenschonung in allen Bereichen reicht. Auch die politischen Entscheidungsprozesse in einer Smart City sollten davon nicht ausgenommen sein und sich in transparenter und partizipativer Weise vollziehen. E-Democracy, Open Government und Bürger­­beteiligung lauten dazu die Stichwörter. „Smart life for smart people“ also. Sind wir reif dafür?


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SMARTES D TIME-OUT DIGITAL UND ANALOG

ie meisten durchqueren ihn einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Die einen wollen hier in Ruhe gelassen werden, andere suchen den Kontakt zu Mitmenschen – die Rede ist vom öffentlichen Raum. Also jener Raum, den wir uns alle teilen – der gleichzeitig keinem und doch jedem gehört. Einen Rückzugsort, ein Stück Privatheit mitten in der Öffentlichkeit, bieten speziell gestaltete Stadtmöbel, etwa jene von Smart Urban Privacy. Fünf verschiedene Teams, die sich jeweils aus österreichischen Designern und Tischlern zusammensetzen, arbeiteten gemeinsam an Lösungen für Rückzugsgebiete im öffentlichen Raum.

TEXT: ELISABETH PRANTER

In die digitale Welt entfliehen – oder gerade von dieser eine Auszeit nehmen: Im Designmonat Graz ist beides möglich. Auch Strategien, die neuen Technologien langfristig sinnvoll in unseren Alltag zu integrieren, werden diskutiert – für Smart Living in Smart Cities.

Bei dem Projekt, das aus einer ­Kooperation der Creative Industries Styria mit dem Holzcluster Steiermark entstand, werden für Digital Natives ebenso wie für Digital Immigrants urbane Oasen geschaffen, in die sie sich – ungestört, aber doch nicht komplett abgeschottet von der Umwelt – zurück­ ziehen können. Persönliche VierAugen-­ Gespräche sind dort ebenso möglich wie eine Auszeit von der analogen Welt. Für das Abtauchen in den digitalen Kosmos liefern Ladestationen in manchen der Stadtmöbel sogar die nötige Energie.

Foto: Casa Jasmina

Casa Jasmina, ein Smart-Home, in der UNESCO City of Design Turin

Foto: Jorj Konstantinov

Fünf Wege zum smarten Stadtmöbel Die einzelnen Teams haben sich dabei ganz unterschiedlicher Ansätze bedient. Designer Martin Mostböck (Architecture ­ und Design Development) und Manfred ­Augustin von der holz.bau forschungs gmbh ­präsentieren ein Möbel, das von ­mehreren Seiten ­zugänglich ist. Das zweithaler Studio für Industriedesign und die MT Design Tischlerei sowie das Thomas Feichtner Studio und die Tischlerei Wolfgang Rosenkranz entwickelten anpassungsfähige Objekte, die modular erweitert werden können. Der Prototyp von Karlheinz Boiger und ­Klemens Mitheis (Hohensinn Architektur + Miniform) und Andreas Pöcksteiner (Fritz Friedrich

(v. l.): Benjamin und Markus Pernthaler (Zweithaler), Manfred Augustin (holz.bau forschungs gmbh), Markus Tragner (MT Design Tischlerei), Engelbert Tscheschner (Spezialtischlerei Der Hobel), Martin Mostböck (Architecture und Design Development), Wolfgang Pichler (Wolfgang Pichler Design), Klemens Mitheis und Karlheinz Boiger (Hohensinn Architektur + Miniform), Peter und Wolfgang Rosenkranz (Tischlerei Wolfgang Rosenkranz), Andreas Pöcksteiner (Fritz Friedrich GmbH), Thomas Feichtner (Thomas Feichtner Studio)

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GmbH) passt sich an seine ­Umgebung an. Das Möbel von Wolfgang Pichler und der Spezialtischlerei Der Hobel eröffnet neue Perspektiven. Raus aus dem Web Wer sich aus der digitalen Welt ausklinken möchte, wird auf der Murinsel fündig: Unplug & Reload lädt von 17. bis 21. Mai dazu ein, Smartphones und Laptops ruhen zu lassen und sich stattdessen offline dem Thema Design zu widmen, etwa mit Büchern und Magazinen rund um Design und Kreativität. Die Murinsel verwandelt sich in ein analoges Inspirations-Escape, auf dem die Besucherinnen und Besucher verweilen und miteinander ins Gespräch kommen können: Vernetzung findet hier ganz ohne Internet statt. Oder anders gesagt: Ja zu Kommunikation in Fleisch und Blut. Wer ohne Hashtags und Smartphones nicht zur angestrebten Tiefenentspannung findet, dem kann geholfen werden: #unplugreload #murinselgraz.

Wie kann man eine Stadt dauerhaft smart gestalten?

Smart leben – aber wie? Wie kann man eine Stadt nun aber d ­ auerhaft smart gestalten? Gerin T­rautenberg, Vorsitzender der Kreativwirtschaft Austria, widmet sich in seinem Impulsvortrag auf der Smartness-Konferenz im Joanneumsviertel dem Thema Smart City. Dabei geht ­Trautenberg unter anderem der Frage nach, ob eine Smart City eine Stadt ist, in der alles möglichst effizient funktioniert oder ­ die für jeden Bewohner ein ­entsprechendes ­Angebot haben muss: Geht es in der Smart City hauptsächlich um Energieeffizienz, ­CO2-Reduktion und Sicherheit oder um Teilhabe und M ­ itgestaltung?

bäude für Urban und Green Technologies – befindet, und die Reininghausgründe, auf denen ein energieoptimierter Stadtteil entstehen soll. Wie die weitere Planung aussieht, ist bei der Smartness-Konferenz Thema: Unter anderem sprechen dort KaiUwe Hoffer von der Stadtbaudirektion Graz und Projektleiter von Smart City Graz sowie Markus Pernthaler, Architekt und Intendant der Smart City Graz.

smartes Connected Home, das als Vorbild für die Wohnräume von morgen dienen soll. Casa Jasmina, entwickelt in der UNESCO City of Design Turin, ist ein Haus, wo Neues ausprobiert wird und die Potenziale, die das Internet of Things fürs Zuhause bietet, erschlossen werden. Auch das Design wird einem Praxistest unterzogen, da in der Casa Jasmina „echte“ Menschen wohnen, die die vorhandenen Objekte tatsächlich nutzen. Wer Näheres über das Design-Projekt erfahUnd wie sehen Smartness und Smart Living ren möchte: Bei der Smartness-Konferenz in den eigenen vier Wänden aus? Dieser stellt der italienische Designer und Manager Frage geht die Casa Jasmina nach. Bei dem des Projekts Alessandro Squatrito die Casa Projekt treffen innovative Open-Source-­ Jasmina genauer vor. Elektronik und traditionelles Design aus Italien aufeinander – das Ergebnis ist ein

Design Architektur Multimedia / Spiele Mode Musikwirtschaft / Musikverwertung Audiovision und Film / Filmverwertung Medien- und Verlagswesen Grafik Werbewirtschaft Kunstmarkt

In Graz wird vor allem im Westen und Süden der Stadt die Entwicklung in Richtung Smart City vorangetrieben: Kerngebiete sind die Waagner-Biro-Straße, wo sich der Science Tower – 60 Meter hoch, mit einer Photovoltaik-Fassade und zukünftig Forschungsge-

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Gestaltung: buero bauer

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designmonat graz 2017

INTERNATIONALES INTERIOR- UND PRODUKTDESIGN

Foto: Jonathan Radetz

TEXT: WOLFGANG SCHOBER

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Foto: Miriam Körösi

29. April – 28. Mai

„Bird Bowl“ meets Blaumeise? SELECTED 2017, die Interior-Ausstellung im Designmonat Graz, geht neue Wege und lockt heuer mit 150 hochkarätigen Arbeiten internationaler Top-Designer ins ­Naturkundemuseum ­Joanneumsviertel. Wie zeitgenössische ­Designobjekte und fossile Artefakte miteinander sprechen und warum hoch­ wertiges Design Breitenwirkung entfalten kann.

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Foto: Rive Roshan

Foto: Lourival Junior

designmonat graz 2017

SELECTED, seit Jahren etablierte Interior-Design-Ausstellung des Designmonat Graz, wagt in diesem Jahr den Sprung in eine neue Dimension. Nach Jahren in der designHALLE Graz wechselt die Ausstellung heuer in das historische Ambiente des J­ oanneums und macht die 16 Räume

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des Naturkundemuseums zur anregenden Kulisse für hochwertiges Gegenwartsdesign. 150 Arbeiten von 44 Designern – etablierten Größen wie Newcomern – werden einen Monat lang in repräsentativer Umgebung zu sehen sein. „Damit rücken wir zeitgenössisches Design buchstäblich ins Zentrum, inhaltlich und geografisch“, freut sich SELECTED-Kuratorin Alexa Holzer, die ihr großes internationales Netzwerk für die Organisation der Ausstellung nutzte. Zudem ermöglicht der Ausstellungsort eine assoziative Auseinandersetzung zwischen der bestehenden Schau und der aktuellen Intervention. „Designobjekt und Position im Raum sind jeweils so gewählt, dass die Exponate förmlich miteinander sprechen.

Jedes Stück soll eine Brücke schlagen zum naturkundlichen Kontext“, verspricht sie ein anspielungsreiches Zusammenspiel zwischen naturhistorischem und zeitgenössischem Design. Daher legte die Organisation in der Auswahl der diesjährigen Objekte größten Wert auf Kompatibilität mit dem Ausstellungsort. Metall, Holz, Glas oder Leder – Naturmaterialien dominieren in diesem Jahr mehr denn je. Ohne jedoch explizit auf Öko-Design zu setzen, da die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und soziale Verantwortung bei den Qualitätslabels heute ohnehin bereits zum Grundrepertoire gehören. Aber nicht nur die Materialien der Objekte, auch Formgebung und Farben schaffen Bezüge zum Ambiente.

Foto: Chrisitan Haas

In einem Wettstreit mit der Natur wären Designer aus Fleisch und Blut daher maximal zweite Sieger. Denn wie sollten Designschaffende die Kristallinstruktur eines Amethyst, die innere Vollkommenheit einer Nautilus-Muschel oder den anatomisch perfekten Galoppsprung eines Gepards toppen? Aber Konkurrenz ist ohnehin nicht das Ziel. Vielmehr geht es um Auseinandersetzung, Dialog und

Interaktion. Die I­nter­ agierenden: geniale Entwürfe (aus) der Natur und zeitgenössisches Design aus ganz Europa. Die aktuell spannendsten Positionen im Möbel- und Produktdesign treffen auf Mineralien, Pflanzen- und Tierexponate des Naturkundemuseums im Joanneumsviertel Graz. Designobjekt meets Artefakt, smarte Vielfalt trifft Artenvielfalt, „Bird Bowl“ grüßt Blaumeise. Oder kurz gesagt: SELECTED 2017.

Smarte Vielfalt trifft Artenvielfalt.

L

eg dich nicht mit Mutter Natur an! Als Designerin ist die Erde buchstäblich eine Weltmacht. Sie verfügt über Millionen Jahre Erfahrung, unbegrenztes Material-Know-how und ein einzigartiges Werksportfolio – siehe Fauna, Flora und Mineralogie.


Foto: Andreas Eikeseth Nygierd

29. April – 28. Mai

Linke Seite:

Rechte Seite:

Oben (v. l.): „Loom Bound – De Stijl Edition“ von Rive Roshan, „Velo Chair“ von Jan Waterston

Oben: „Subsea Coffee“ von Vera & Kyte Links: „New Perspecitve Mirror XXL“ von Alain Gilles – ein Objekt als subtiles Spiel mit den unterschiedlichen Blickwinkeln

Unten: das Ensemble „Arita“ von Christian Haas

Foto: Alain Gilles

Foto: Terhedebruegge

Unten: „Plateau“ von Terheddebrügge zwischen Zwei- und Dreidimensionalität

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designmonat graz 2017

Ausgestellt werden etwa Leuchten, deren Form an Vögel erinnert, Hocker in Tierfell­ optik oder Salatbesteck, das die Gestalt von Blättern aus der Pflanzenwelt zitiert. Manche Assoziationen sind selbsterklärend, wie die hundeförmige Leuchte „Lupo“ von Studio Bonpart, der Stuhl „Pony“ von Toru Barcelona oder Roxanne Flicks Textilien mit Tiermotiven. Andere werfen subtilere Anker wie die Steinvasen vom Atelier Polyhedre, die wie Bohrköpfe in der Gesteinssammlung des Museums wirken, oder die Spiegelserie „New Perspective Mirror“ von Alain Gilles, die neue räumliche und zeitliche Sichtweisen öffnet. Zweierlei steht dabei im Vordergrund: die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen den Ausstellungsstücken sowie besondere Überraschungsmomente für die Besucher. Effekte, die auch durch die pointierte Beschilderung der Designobjekte in der Schau unterstützt werden sollen.

Durchwegs begeistert reagierten die ­Designer selbst auf die Integration ihrer Arbeiten in den musealen Kontext, auch wenn die Auswahl heuer durch die Besonderheit der Location noch schwerer fiel als die Jahre zuvor. „Bei den einzelnen Stücken standen wir jeweils vor der Frage, wie sie in den Kontext passen“, bestätigt Ausstellungsarchitektin Erika Thümmel, die viel Finger­spitzengefühl benötigte, um die Interaktionen umzusetzen. Der Grundparameter bei der Auswahl war freilich die kompromisslose Qualität der jeweiligen Arbeit.

Design in Graz sichtbar gemacht. Mit der Location im J­oanneumsviertel wahrt ­SELECTED die Chance, aufregendes Design einer noch größeren Zielgruppe zugänglich zu machen und damit echte Breitenwirkung zu erzielen.

SELECTED 2017 zeigt damit eine außergewöhnliche Sammlung von internationalem Contemporary Design. Ob marktreife Produkte oder innovative Konzepte – allesamt sind es hochstehende Arbeiten namhafter Studios sowie spannender Newcomer. Viele der Arbeiten sind prämiert – darunter der aufsehenerregende „Velo Chair“ von Jan Waterston. Mehr denn je wird damit ­hochwertiges

Foto: Dan Yeffet

Foto: Established&Sons

Foto: zpstudio

Oben: „Anthropoceni Serie“ von ZPSTUDIO Links unten: „Tiki“-Lampen von Nao Tamura Rechts unten: „Hollow“-Leuchten von Dan Yeffet

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29. April – 28. Mai

Foto: Jonathan Radetz

WEIN? Ja, Wein! Der Wein für den Designmonat Graz stammt heuer vom oststeirischen Weingut Krenn 49. Oben: „True Colours“ vom italienischen Label Lex Pott – Metalle und ihr natürlicher Farbglanz Unten: „Mirror Mirror“ von Alain Gilles – die Selbstspiegelung eines Designobjekts

Ein eigens kreierter Cuvée begleitet heuer durch den ­Designmonat Graz. Und was für Design gilt, gilt natürlich gleichermaßen auch für Wein: Beide brauchen Zeit und Kreativität. Wer sich darauf einlässt, den erwartet ein ­ ­Erlebnis für alle Sinne. Und mit Ecken und Kanten, wie man bei Krenn 49 betont. Seit 1973 als Buschenschank mit „Hausweingarten“ geführt, wurde aus dem ursprünglichen landwirtschaftlichen Betrieb nach und nach eine feine ­Adresse für exquisite Weine, deren Trauben auf der „Hoedlleitn“ zur Vollendung reifen.

Foto: Alain Gilles

Dort fordert ein sonniger Süd-West-Hang auf 420 Meter Seehöhe sowie ein karger, sandiger Lehmboden die Reben auf, sich tief im Erdreich zu verwurzeln. Eine Tiefe, die der Wein zurückgibt! Sei es als fruchtiger Weißwein oder aussagekräftiger Burgunder oder Rotwein. Geführt wird der ­Betrieb von Josef und Barbara Krenn, und das in mittlerweile 3. Generation. Was Großvater Josef Krenn vor fast 50 Jahren begonnen hat, führen die beiden nun erfolgreich weiter, mit viel Liebe zum Detail und jeder Menge Handarbeit.

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Fotos: Mercedes Benz

designmonat graz 2017

Das Mercedes Bionic Car verbraucht dank seinem stromlinienförmigen, dem Kofferfisch nachempfundenen Bau besonders wenig Sprit.

BIONIK DESIGN BY NATURE TEXT: SUSANNE ARY

Gutes Design ist attraktiv und funktional. Intelligentes Design schont Ressourcen. Perfektes Design optimiert, aber maximiert nicht, es denkt ­integral und prozesshaft. So lautet das Credo der arriviertesten ­Designerin des gesamten Universums: der Natur. Die Bionik nutzt ihren Genius, formt Autos geschmeidig wie Pinguine, stärkt Dächer wie S ­ eerosenblätter und befestigt Fassadensysteme ohne Kleber – wie eine Klettpflanze. 18


29. April – 28. Mai

D

ie Technik steht für den Sieg des Menschen über die Natur. Beim Häuserbauen etwa denken wir gerne in Ewigkeiten: Feste Ziegel müssen es sein, gebaut für immer. Die Natur denkt da grundsätzlich anders. Der Tod ist Teil des großen Plans. Am Ende des Lebens stehen 150 Milliarden Tonnen Biomasse pro Jahr – dennoch produziert die Natur keinen Müll, sondern Rohstoffe und Nahrung für andere, immer neue Organismen. Recycling und Nachhaltigkeit sind also bei Weitem keine neuen Ideen, sondern Grundprinzipien.

Wie kommt die ­Natur zu ihren Lösungen?

Dieser Gedanke trieb das Forscherteam um Ferdinand Oswald vom Institut für Architekturtechnologie an der TU Graz jahrelang an. Das Ziel: eine Fassade zu gestalten, die recycelbar ist. Ohne Kleber. Wie sollte das nur funktionieren? Die Lösung lag in einem bionischen Klassiker: dem Klettverschluss. Pilze und Schlaufen, die sich fest verbinden, aber dennoch mit einem Ruck zu lösen sind, ohne Abfall zu hinterlassen. Bekannt als Ritsch-Ratsch am Turnschuh, wurde der Verschluss für die Baubranche angepasst, und schon ließ sich eine Hausfassade an das Mauerwerk kletten. Eine Weltneuheit. Mittlerweile ist das Produkt sogar marktreif und wird vom Fassadenexperten Sto angeboten. Der Clou: Am Ende ihres Lebens wird aus dieser Fassade großteils Recyclingmaterial. Damit erfüllt sie das erste Gebot bionischen Designs: „Verschwende keine Energie! Sei nachhaltig! Akzeptiere den Tod als Teil des (Produkt-)Kreislaufs!“ Geiz ist genial! Ressourcenschonung ist der Prüfstein der Evolution. Die Natur geizt mit Energie – der Schlüssel zum Erfolg. Rechnet man die Schwimmgeschwindigkeit des 70 cm großen Eselspinguins auf ein Auto um, das

sich durch Luft bewegt, kommt man auf 360 km/h. Pro Tag frisst er eine Magenfüllung Plankton, schwimmt hunderte Kilometer und taucht auf 400 Meter. Sein Verbrauch liegt umgerechnet bei einem Liter Benzin auf bis zu 2.000 km. Kein Wunder, dass der englische Aeronautiker Sir George Caley schon 1806 die Idealform eines Ballons von Pinguinen und Delphinen ableitete. Mercedes Benz präsentierte 2005 ein bionisches Auto, das die Form eines Kofferfischs hat, es wurde eines der emissionsärmsten Autos überhaupt. In Serie ging es zwar nicht, aber das Konzept war bahnbrechend. Auch in der Flugzeugtechnik findet die Bionik zahlreich Anwendung. Gleithörnchen, Löwenzahnsamen und Insekten zählen zu den bekanntesten „lebenden Prototypen“. So nannte der amerikanische Luftwaffenmajor Jack E. Steele 1960 auf einer Konferenz die natürlichen Vorbilder in der Technik. Er schuf auch den Begriff „Bionik“. Glatt ist nicht gleich sauber Blumen sagen mehr als tausend Worte. Manchmal sogar mehr als eine ganze Predigt. Vor über 2.500 Jahren soll Siddhartha Gautama, der Buddha, eine solche gehalten haben, ohne ein einziges Wort zu sagen. Stattdessen hielt er eine Blüte in der Hand. Einer seiner Schüler verstand und lächelte. Das Gewächs in der Hand des Buddha war ein Lotus, im Fernen Osten bis heute ein Symbol der Reinheit. Und das nicht umsonst: Die grünen Blätter der Pflanze sind so resistent gegen Benetzung, dass sogar Flüssigklebstoff davon abperlt. Was hat der Lotus von diesem Feature? Schmutz läuft mit dem Regenwasser einfach ab, das schützt die Pflanze vor Schädlingen. Der Effekt hat die Wissenschaft fasziniert. In

den 1970er Jahren entschlüsselte Wilhelm Barthlott, Botaniker und Bioniker – damals noch eine junge Disziplin – an der Universität Bonn, schließlich den „Lotus-Effekt“: Das Blatt ist nicht besonders glatt, sondern im Gegenteil rau. An der mikrostrukturierten, hydrophoben Oberfläche rollt Wasser wie kleine Kügelchen einfach ab. Barthlotts Entdeckung wurde zuerst belächelt – allerdings nicht wohlwollend wie vom Schüler Buddhas. Die Scientific Community nahm seine Theorie nicht ernst, Industrie und Wirtschaft sahen zuerst keinen Nutzen in diesem seltsamen Effekt. Erst in den 1980er Jahren, als „Waldsterben“ und andere Umweltthemen populär wurden, tourte der „Lotus-Effekt“ plötzlich durch Magazine, Fachliteratur und Zeitschriften. Dann ging es Schlag auf Schlag. Das erste kommerzielle Produkt, das Barthlotts Effekt umsetzte, war 1999 die Fassadenfarbe „StoColor Lotusan“ der Sto AG. Damit umhüllt, verschmutzt die Fassade eines Hauses deutlich weniger, Renovierungszyklen werden länger. Mittlerweile gibt es Textilien, Sprays und „Easy-to-Clean“-Oberflächen, die diesen Effekt nutzen. Optimal statt maximal Klassisch technisches Denken unterscheidet sich in einem wichtigen Merkmal vom Designprozess der Natur. Wer technisch denkt, denkt in Einzelkomponenten, deren Features es zu maximieren gilt: mehr Megapixel, mehr PS, mehr Gigabyte! Die Natur ist anders. Sie hat das Ganze im Blick, um es zu optimieren. Das beste Design ist nicht das maximale Design, sondern das optimale. So verfügen etwa menschliche Knochen nicht über die höchstmögliche Festigkeit und bei den Muskeln wäre kraftmäßig noch viel mehr drin. Aber im

Zusammenspiel ergibt sich ein perfekt abgestimmtes System, das keine unnötige Energie verbraucht. Es ist nachhaltig, aber funktional. Das zweite Gebot der Bionik lautet: „Denk integral und multifunktional! Schau auf das Ganze!“ In der Architektur hielt die Bionik auch schon länger Einzug. Die Verstrebungen des Eiffelturms sind dem menschlichen Oberschenkelknochen abgeschaut. Biomorphe Architektur nimmt auch gerne Anleihen an Palmenblättern, Schneckenhäusern, Bienenwaben und Riesenseerosen, deren feine Verstrebungen bis zu 60 kg tragen können – leicht und zart gebaut, aber dennoch stabil. Irren ist bionisch! Aber wie kommt die Natur zu ihren Lösungen? Ferdinand Oswald und sein Forscherteam haben jahrelang gebraucht, um die ideale Kletttechnik für „StoSystain“ – so heißt das fertige Fassadenprodukt – zu finden. Es wurde geraten, getestet, experimentiert, verworfen und weitergemacht. Damit haben die Forscher das dritte Gebot der Bionik beachtet: „Irre häufig und irre früh! Lass auch jene Ideen zu, die verrückt klingen!“ Das Geheimnis der Evolution heißt Mutation – es sind die unvorhergesehenen, „verrückten“ Ideen, die sich später, unter neuen Bedingungen, als Erfolgsweg entpuppen. Evolution und Designprozess haben daher etwas gemeinsam: Sie sind offene Systeme, sie sind flexibel, ungewiss und finden ihre Ziele erst, während sie ablaufen. Und jedes Ende ist immer ein neuer Anfang.

Eine Klettverbindung lässt sich, anders als Kleber, leicht wieder lösen. Am Ende des Lebenszyklus wird das Fassadensystem „StoSystain“ großteils recycelt.

Foto: Sto

Foto: Sto

Die genoppte, hydrophobe Oberfläche lässt Regen einfach abperlen. Der Clou: Schmutz wird ­einfach mit abgewaschen.

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designmonat graz 2017

AM ANFANG WAR DAS LICHT TEXT: SIGRUN K ARRE

Foto: Lippzahnschirm

Faszination Licht – essenziell, berührend, ungreifbar, gestaltend.

OchoReSotto lassen die Oper Graz in neuem Licht erstrahlen.

D

ie Liste der Attribute ließe sich vermutlich endlos lange fortsetzen. Licht durchdringt alles, was ist. Obwohl Licht allgegenwärtig ist, wissen wir bis heute nicht, was das, was wir Licht nennen, eigentlich tatsächlich ist. Es hängt „irgendwie“ mit Energie zusammen, mit Zeit und Information, sehr viel mehr Erhellendes kann auch die Wissenschaft bis dato nicht an Informationen anbieten. Dabei ist Licht absolut essenziell: ohne Licht keine Fotosynthese, kein Pflanzenwachstum, kein Sauerstoff. Um es kurz zu machen: ohne Licht kein Leben. Licht bestimmt das Klima, das Wetter, die Bewegungen der Ozeane und Flüsse, die Jahreszeiten und unseren Lebensrhythmus. Licht bzw. das Fehlen von Licht weckt Emotionen wie Wohlbefinden oder Angst. Sowohl Licht als auch Dunkelheit spielen

eine Hauptrolle bei der Bildung und Ausschüttung von Hormonen und sind damit unverzichtbar für körperliche und psychische Gesundheit. Mit Licht lässt sich Zeit, aber auch Entfernung messen. Ob Astronomie, Architektur, Design oder Medizin, Licht ist unerlässlich. Licht lässt uns im wahrsten Sinne des Wortes mit unseren Augen die Welt erkennen, vermutlich mit ein Grund, weshalb Licht als eines der ältesten und am stärksten positiv konnotierten Symbole der Menschheit gilt. Das Licht im Sinne von Wahrheit zu erlangen galt den Freimaurern als oberstes Ziel, der geheimnisumwobene Obelisk war schon im alten Ägypten ein Lichtsymbol. Ostern gilt ebenso als Lichtfest wie der 13. Dezember, der in Schweden oder Sizilien zu Ehren der heiligen Lucia gefeiert wird; ursprünglich heidnische Bräuche, die vom

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Christentum übernommen wurden. Buddha, Konfuzius, Le Corbusier, Goethe, ­Tolstoi – quer durch verschiedene Kulturen, Zeiten und Denkweisen gab seine Symbolik Anlass für den einen oder anderen Aphorismus so mancher „Lichtgestalt“. Eine große Anzahl von überlieferten Redewendungen und Sprichwörtern belegt diese Tatsache und auch in der Bibel wird das Wort Licht immerhin exakt 229 Mal genannt. Einen „Krieger des Lichts“ hat nicht nur Esoterik-Autor Paulo Coelho in seinem Bestseller beschrieben, wir finden ihn in Person des dualistischen Star-Wars-Helden Luke Skywalker auch im modernen Filmmärchen. Es verwundert nicht, dass die Darstellung und Gestaltungsmöglichkeit von Licht kreative Geister bis heute fasziniert – nicht erst seit Rembrandts unvergleichlicher

Lichtmalerei. Der technische Fortschritt im LED-Zeitalter ermöglicht dabei laufend neue kreative Ausdrucksformen. Doch nicht nur als Medium, auch inhaltlich ist Licht ein zeitgenössisches Thema. Stichwort: Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen. Kurzum: Licht ist eine nahezu unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Auch für zwei Großprojekte, die beim Designmonat Graz in lichte ­Erscheinung treten. Lichtarbeit Erstmals bespielt das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark unter dem Konzepttitel „LICHT 2017 in Graz“ den öffentlichen Raum mit verschiedenen Installationen und Projekten. Die Künstlergruppe „Plex Noir“ ließ sich mit ihrer audiovisuellen Installation, bestehend aus Bewegtbildund Laserprojektionen, von jenen Spuren inspirieren, die wir hinterlassen, sobald wir


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uns in der modernen Welt bewegen: Durch den Gebrauch von Straßenbahnkarten, Kreditkartenzahlung und Onlinebanking, Kundenkarten etc. und nicht zuletzt das allgegenwärtige Smartphone erschaffen wir eine Art digitalen Avatar, der uns auf Schritt und Tritt folgt und „verfolgbar“ macht. Das Künstlerkollektiv sieht diese Tatsache jedoch nicht (nur) als Bedrohung, sondern vielmehr als Herausforderung und ruft auf zur Interaktion: „Definieren wir selbst die vielfältigen Möglichkeiten eines offenen Zugangs, bewegen wir uns aktiv in die uns umgebende Virtualität und kreieren wir neue Momente gemeinsamer Energien.“

Klanglicht – Klanglichter Zu einem Großereignis hat sich das beinahe schon traditionelle Klanglicht spätestens seit letztem Jahr gemausert. Rund 10.000 Augen- und Ohrenpaare waren 2016 vor Ort, um das unvergessliche Erlebnis unter dem frühlingshaften Grazer Nachthimmel zu bestaunen. Geht noch mehr? Da geht noch mehr: In diesem Jahr geht das Licht erst nach zwei Abenden aus. Das Programm wird größer, bunter, vielfältiger und internationaler und daher am 29. und am 30. April live zu erleben sein. Der stimmungsvolle Dom im Berg und der Stadtpark, des Grazers liebstes kollektives Wohnzimmer unter freiem Himmel, werden heuer die bewährte „Outdoor-Bühne“, bestehend aus den Arealen rund um Oper,

Next Liberty und Schauspielhaus, deutlich vergrößern. Auf der Murinsel wiederum wird eine von den V ­ isual-Artists OchoReSotto konzipierte Laser-Licht-Welle für ein ungewöhnliches visuelles Mur-Erlebnis sorgen. An diesen Abenden ist alles Klang und Licht: Neun Installationen und Projekte wollen bei freiem Eintritt gesehen und gehört werden. Man darf gespannt sein auf den versprochenen Komparativ. Vorsicht: extrem erhöhte Verzauberungsgefahr!

Foto: fetedeslumieres.lyon.fr

Licht durchdringt alles, was ist.

Durch ein einfaches Interface auf dem Smartphone kann interaktiv auf die Installation im Joanneumsviertel Einfluss genommen werden. Individuell oder in Gruppen werden dort Geschichten gezeichnet, gespielt, performt, getanzt und komponiert.

leuchtet die Nacht am Tummelplatz mit einer Installation aus ausrangierten Straßenlaternen und Liddy Scheffknecht liefert den dazu passenden menschlichen Schatten: Projiziert im Durchgang neben dem Gemalten Haus, wird er zum catchy Eyecatcher, der erst einmal für Irritationen sorgt. Der Uhrturmglockenschlag wird von Werner Reiterer mit Lichtsignalen visualisiert. Über der Hauptbrücke misst Johannes Vogl mit einem riesigen Cyanometer die Farbintensität des Himmels. Visualisiertes Herzpochen beschert das Atelier van Lieshout mit seinem Leuchtturm, der passenderweise am Spielplatz vor der Franziskanerkirche gerade dann sein Licht leuchten lässt, wenn ein Kind in Graz das Licht der Welt erblickt …

sleepless & himmelblau Mit Neonlicht arbeitet die Künstlerin ­Brigitte Kowanz beim Palais Herberstein in der Sackstraße. Mit dessen Schattenseite befasst sich das Kollektiv „Atisuffix“ auf aktionistische Weise: Schlafstörungen infolge von Melatonin-Mangel sind u. a. ein Symptom der modernen, künstlich beleuchteten Welt, welche die Nacht immer mehr zum Tag macht. Statt Schäfchen zu zählen, können sich freiwillige „Schlafwillige“ das Hormon an der „Melatonin“-Bar verabreichen lassen. Manfred Erjautz er-

Schwebende Lichtwesen von Les ­Luminéoles – hier zu sehen in Lyon

Foto: Plex Noir

„Plex Noir“ lädt dazu ein, Licht als ­Gestaltungselement zu entdecken.

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designmonat graz 2017

DESIGN DIE WELT, WIE SIE DIR GEFÄLLT Smarte Micro Mundos helfen dabei, Makrothemen in kleinem Maßstab nachzuvollziehen und die globalen Klimaprobleme besser zu verstehen.

Foto: Clara Robledo

TEXT: ELISABETH PRANTER

Große Welt ganz klein – ein ganzes Ökosystem im Glas

Rein aus da Hoamat!

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nergieeffizient, ressourcenschonend und emissionsarm – smart eben: So sollte eine Smart City aussehen. Doch wie kann man diese Ziele erreichen? Die Schlagworte Smog, CO2, Feinstaub und Treibhauseffekt kursieren heutzutage ständig in den Medien, viele Städte kämpfen mit hoher Luftverschmutzung. Die Hintergründe der globalen Klimaprobleme sind jedoch oft schwer nachzuvollziehen, da viele Faktoren ineinandergreifen. Bei Micro Mundos werden die komplexen Prozesse auf kleinem Maßstab nachgebildet, um die Vorgänge auf der Makroebene leichter verständlich zu machen. Gleichzeitig liefern sie Ansätze für größere Projekte.

Wir brauen rein das Beste mit aller Energie aus unserer Region.

CO2 neutral

Raum zum Atmen Die kolumbianische Anthropologin, Gärtnerin und Botanikexpertin Clara Robledo verfolgt mit ihrer Arbeit einen pädagogischen Ansatz: Sie bringt Menschen Wissen über Nährstoffe und die Weisheit der Natur und Pflanzen näher und versucht, verschiedene Gesellschaftsgruppen für das Thema Umwelt zu sensibilisieren. Robledo stammt aus Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, die in Lateinamerika zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung zählt – und eine Beckenlage, ähnlich dem Grazer Becken, aufweist. Beim Low Carbon City Forum in ihrer Heimatstadt traf die Botanikerin im November 2016 auf das Breathe Earth Collective – und es entstand die Idee, eine Zusammenarbeit zu starten. Denn wie Robledo sucht auch das Breathe Earth Collective nach neuen Wegen, die Luft zu verbessern. Das Netzwerk aus Architekten, Designern und Landschaftsarchitekten vertrat Österreich bei der EXPO 2015 in Mailand und erarbeitet Wege, Klimaräume architektonisch in das Stadtbild zu implementieren. So entwarf das Breathe Earth Collective etwa ein Airship: eine luftreinigende Skulptur, die mithilfe der natürlichen Technologie von Moosen und Pflanzen CO2 aus der Luft filtert. Nun ist geplant, gemeinsam ein städte­ übergreifendes Projekt zu entwickeln, um die Luftqualität in Graz und ­Medellín zu verbessern.

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Binder + Co

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Café Wolf

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Capperi

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Grazer Straße 19 8200 Gleisdorf Annenstraße 18 8020 Graz

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Haus der Architektur Graz

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Jakoministraße

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Andreas-Hofer-Platz 17 8010 Graz Annenstraße 19 8020 Graz EN GARDE

KAPO Fenster und Türen, Büro Graz

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Seifenfabrik

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Some Designers’ Atelier/ Living Room

Kiefer technic

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MD.21

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Murinsel

Galerie Gebhart Blazek/ berber.carpets + textiles

Tischlerei Josef Prödl

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Trachtenmode Hiebaum

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8324 Kirchberg/Raab 171 Hiebaumweg 118 8322 Studenzen

8530 Hollenegg 1 Angergasse 41 8010 Graz

Innovationspark 2, 8321 St. Margarethen/Raab Hans-Sachs-Gasse 14 8010 Graz

Griesgasse 40 8020 Graz Steiermärkische Landesbibliothek

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Artspace Clemens Hollerer

Kalchberggasse 2 8010 Graz

Lendkai 19 8020 Graz Reininghausstraße 1-11, bei der Sonnenuhr 8020 Graz

Hotelpartner

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Teppichgalerie Geba

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Textagentur Nina Popp

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Thalia

Hans-Sachs-Gasse 3 8010 Graz

OPEN.LAB Reininghaus

Alberstraße 18 8010 Graz

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Torplatz 3 8330 Feldbach

Feldbacher Straße 77 8344 Bad Gleichenberg

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Fanny et mari

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Schloss Hollenegg for Design

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Lendplatz 40 8020 Graz

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Schlichtbarock

Münzgrabenstraße 89 8010 Graz

Mariahilferstraße 12 8020 Graz

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Mariahilferstraße 2 8010 Graz

Grieskai 10/3 8020 Graz

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Hotel Daniel

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Hotel Wiesler

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Palais-Hotel Erzherzog Johann

Grieskai 12 – 16 8020 Graz Europaplatz 1 8020 Graz

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Neubaugasse 6 8020 Graz

Leonhardstraße 12 8010 Graz

Operning 5a 8010 Graz

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Sackstraße 17 Hinterhof rechts, 8010 Graz

Sporgasse 34 8010 Graz

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ZUM HERAUSNEHMEN


Mo 01. Mai

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Designers’ Night 22.00 Uhr | Thalia | Opernring 5a, 8010 Graz

Sa 29. April Event

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40

Designers’ Breakfast 11.00 Uhr | Weinbar Klapotetz Herrengasse 9, Generalihof, 8010 Graz Der Schlüssel zum Glück 13.00 Uhr | Schullin | Herrengasse 13, Innenhof, 8010 Graz | www.schullin.at

Eröffnung: Superfurniture 15.30 Uhr | Galerie Gebhart Blazek/ berber.carpets + textiles | Leonhardstraße 12, 8010 Graz | www.berber-arts.com Eröffnung: Stories of an Alien 15.30 Uhr | Galerie Gebhart Blazek/ berber.carpets + textiles | Leonhardstraße 12, 8010 Graz | www.berber-arts.com Labelpräsentation: Mercedes de Miguel 16.00 – 18.00 Uhr | Pell Mell Griesgasse 4, 8020 Graz | www.pellmell.at Eröffnung: The Orange Age – Mediendesign der 1970er Jahre 18.00 Uhr | designforum Steiermark Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz Anmeldung: steiermark@designforum.at

Klanglicht 2017 20.30 Uhr | Oper Graz/Next Liberty/Dom im Berg/ Schauspielhaus Graz/Stadtpark | www.klanglicht.at

Type und Stil (Postkartenworkshop) 10.00  – 16.00 Uhr | Verein DruckZeug Annenstraße 19, 8020 Graz Anmeldung: office@druckzeug.at Begrenzte Teilnehmerzahl Kosten: € 45,- (ermäßigt € 40,-) | www.druckzeug.at

Event

09

37

49 54

Eröffnung: Der freie Stil von Jasna und Stefan 10.00  – 18.00 Uhr | freistil Rolf Benz Store Graz Leonhardstraße 10, 8010 Graz www.wohndesign-maierhofer.at

Mi 03. Mai Event

Event

Event

Di 02. Mai

Event

10 Event

19 Event

Vortrag

35

Ausstellung

16

Meet the Designers: Arya Sense und Barbara Hafner 10.00  – 18.00 Uhr | GardeRobe Secondhand Markenmode, Frauengasse 3, 8010 Graz www.garderobe-secondhand.at Meet the Designer: Margherita Fritsch-Breisach 18.00 Uhr | Lost Soles Schmiedgasse 20, 8010 Graz | www.lostsoles.at Präsentation: Yogamode narayana 18.00 Uhr | Lieblingsplatz Graz Sporgasse 23, 8010 Graz | www.lieblingsplatz-graz.at

SMART WORLD: EXPERIENCE OF TOMORROW 09.00 Uhr

Design Thinking 11.00 Uhr Anmeldung: carina.rauscher@b4b-solutions.at Begrenzte Teilnehmerzahl | Kosten: € 90,- (exkl. MwSt.)

Workshop

5-Welten-Modell 11.00 Uhr Anmeldung: carina.rauscher@b4b-solutions.at Begrenzte Teilnehmerzahl | Kosten: € 90,- (exkl. MwSt.)

Foto: Miriam Körösi

Workshop

b4b Solutions Liebenauer Hauptstraße 2-6, 8041 Graz www.gussmagg-art.com

14 Event

07 Event

06 Event

24 Event

16

Meet the Designer: LALELA and customise your bag charm 14.00 – 18.00 Uhr | Kastner & Öhler Sackstraße 7-13, 8010 Graz | www.kastner-oehler.at Meet the Designer: Georg Mähring 17.00 Uhr | digitalis | Murgasse 14, 8010 Graz www.digitalis.at

CHT – Graz Fashion Walk in der Sporgasse 17.00 Uhr | Start: Paulustorgasse 3, 8010 Graz www.cht-graz.at

Teeverkostung 18.00 – 20.00 Uhr | Omas Teekanne Nikolaiplatz 1, 8020 Graz | www.omasteekanne.at

assembly Eröffnungsmodenschau und Kastner & Öhler Fashion Award Preisverleihung 20.00 Uhr | Kunsthaus Graz | Lendkai 1, 8020 Graz Tickets erhältlich bei: Kastner & Öhler Hauptkasse, 1. OG Pell Mell, Griesgasse 4, 8020 Graz NI-LY, Bindergasse 8, 8010 Graz Filialen der Steiermärkischen Sparkasse VK € 25,- (spark7 € 23,-), AK € 30,www.assembly-festival.at

assembly (Verkaufs-)Ausstellung 11.00 – 18.00 Uhr | Kunsthaus Graz Lendkai 1, 8020 Graz | www.assembly-festival.at

Mo 08. Mai Workshop

59

Event

Sa 06. Mai Event

20

Event

14 Event

22

Präsentation: Naturkosmetik und Yoga-Design made in Austria 10.00 Uhr Frühstück mit den DesignerInnen 11.00 – 16.00 Uhr Präsentation | Mangolds Griesgasse 11, 8020 Graz | www.mangolds.com Meet the Designer: LALELA and customise your bag charm 10.00 – 17.00 Uhr | Kastner & Öhler Sackstraße 7 – 13, 8010 Graz | www.kastner-oehler.at Design Flohmarkt 10.00 – 17.00 Uhr | MuR – Modernes und Raritäten Enge Gasse 3, 8010 Graz | www.mur.co.at

Event

Design in the City Tour: Lend/Gries 11.00 Uhr | Treffpunkt: Omas Teekanne Nikolaiplatz 1, 8020 Graz

Event

Meet the Designer: Ivy Kollmann 11.00 – 15.00 Uhr | ’s Fachl Graz Herrengasse 3 im Hof, 8010 Graz | www.fachl.at

29 Ausstellung

16 Event

16

assembly (Verkaufs-)Ausstellung 11.00 – 21.00 Uhr | Kunsthaus Graz Lendkai 1, 8020 Graz | www.assembly-festival.at Meet the Designer: Paul Frick 11.00 – 21.00 Uhr | Kunsthaus Graz Shop Lendkai 1, 8020 Graz | www.bcmuseumsshop.at

Words Matter 17.00 – 20.00 Uhr | Textagentur Nina Popp Grieskai 10/3, 8020 Graz Anmeldung: office@ninapopp.com Begrenzte Teilnehmerzahl | www.ninapopp.com Eröffnung: Die schönsten Bücher Österreichs 2016 18.30 Uhr | Steiermärkische Landesbibliothek Kalchberggasse 2, 8010 Graz www.landesbibliothek.steiermark.at

Di 09. Mai Event

36

Workshop

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Event

47

Workshop

40

Event

48

Erlebnistour bei Binder + Co 15.30 Uhr | Binder + Co Grazer Straße 19, 8200 Gleisdorf Anmeldung: margret.hausegger@cis.at Shuttle ab Graz | www.binder-co.com Words Matter 17.00 – 20.00 Uhr | Textagentur Nina Popp Grieskai 10/3, 8020 Graz Anmeldung: office@ninapopp.com Begrenzte Teilnehmerzahl | www.ninapopp.com Tanzende Fassade und Showroom 17.30 – 18.00 Uhr | Kiefer technic Feldbacher Straße 77, 8344 Bad Gleichenberg Anmeldung: margret.hausegger@cis.at Shuttle ab Graz | www.kiefertechnic.at

SAY IT BIG (Posterworkshop) 18.00  – 22.00 Uhr | Verein DruckZeug Annenstraße 19, 8020 Graz Anmeldung: office@druckzeug.at Begrenzte Teilnehmerzahl Kosten: € 30,- (ermäßigt € 25,-) | www.druckzeug.at

Hollerer – Irka: Augen- und Gaumenfreuden 18.30 Uhr | MD.21 – Artspace Clemens Hollerer Shuttle von Graz: 17.00 Uhr | Anmeldung: office@cis.at www.clemenshollerer.com

Mi 10. Mai Event

63

Event

53

Naturkundliche Sammlung, Universalmuseum Joanneum

Foto: Juancar Hernandez

Eröffnung: Morphosis 18.00 Uhr | Schloss Hollenegg for Design Hollenegg 1, 8530 Schwanberg Shuttle von Graz: 16.45 Uhr, Rückfahrt: 20.30 Uhr Anmeldung: office@cis.at | www.schlosshollenegg.at

Kick-off cityabc graz 19.00 Uhr | Café Wolf Annenstraße 18, 8020 Graz

Fr 05. Mai

Event

Vortrag

01

Crafted: X-TEC/VITEO Blicke hinter die Kulissen 15.30 Uhr | X-TEC | Innovationspark 2, 8321 St. Margarethen/Raab Anmeldung: margret.hausegger@cis.at Shuttle ab Graz | www.xtec.at, www.viteo.com Ein Fest für Mutti 17.00 Uhr | Schlichtbarock Torplatz 3, 8330 Feldbach Shuttle von Graz | Anmeldung: office@cis.at

FH JOANNEUM Lecture Days 2017 – The Revolutionary Sound Machines from the early 20th Century mit Andrej Smirnov (RUS) 18.15 Uhr | Auditorium im Joanneumsviertel, 8010 Graz | idk.fh-joanneum.at

Do 11. Mai Event

26 Event

62

Event

61

Event

23 Event

18 Fashion-Festival assembly: innovative Kreationen abseits des Mainstreams

assembly Street Fashion Show 17.00 Uhr | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz www.assembly-festival.at

So 07. Mai

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Klanglicht 2017 20.30 Uhr | Oper Graz/Next Liberty/Dom im Berg/ Schauspielhaus Graz/Stadtpark | www.klanglicht.at

Nach Stich und Faden – Sichtbare Fadenheftungen 2.0 14.00  – 18.00 Uhr | Verein DruckZeug Annenstraße 19, 8020 Graz Kosten: € 65,- (ermäßigt € 60,-) Anmeldung: office@druckzeug.at Begrenzte Teilnehmerzahl | www.druckzeug.at

Do 04. Mai

18

So 30. April Event

40

Woche 1

Designmonat Graz 2017 Opening 20.00 Uhr | Joanneumsviertel, 8010 Graz Anmeldung: www.cis.at

Opening

01

Event

Workshop

Woche 2

Fr 28. April

Open Shop Night 15.00 – 21.00 Uhr | reync & schoene designwerkstatt Bürgergasse 7, 8010 Graz | www.reync-schoene.at Erlebnistour bei Trachtenmode Hiebaum 15.30 Uhr | Trachtenmode Hiebaum Hiebaumweg 118, 8322 Studenzen Anmeldung: margret.hausegger@cis.at Shuttle ab Graz | www.hiebaum.at Design Battle 2017 17.00 Uhr | Tischlerei Josef Prödl 8324 Kirchberg/Raab 171 Shuttle von Graz: 16.00 Uhr, Rückfahrt: 23.30 Uhr Anmeldung: office@cis.at Die Transformation des Brautkleides von der Robe zum Petticoat-Kleid 18.00 – 21.00 Uhr | NTG 25 Neutorgasse 25, 8010 Graz | www.kitschundkunst.at Präsentation: Yogamode narayana 18.00 Uhr | Lieblingsplatz Graz Sporgasse 23, 8010 Graz | www.lieblingsplatz-graz.at


64 Event

02 Event

44

Late Night Shopping und Videonight 18.00 – 21.00 Uhr | Secret Room 202 Hans-Sachs-Gasse 14, 8010 Graz www.secretroom.at Late Night Shopping und technology talk 18.00 – 21.00 Uhr | AlphaTauri Store Graz Herrengasse 2, 8010 Graz | www.alphatauri.com Eröffnung: Wenn gute Schulen Schule machen 19.00 Uhr | Haus der Architektur Graz Mariahilferstraße 2, 8020 Graz | www.hda-graz.at

Do 18. Mai Workshop

01 Vortrag

01 Event

Fr 12. Mai Workshop

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Event

55 Event

Event

30 Event

11 Event

17

08 Event

Fischplatz Furniture Workshop – Staging the City Smart Design – Smart Production 12. – 14. Mai 2017 – Treffpunkt: designforum Steiermark | Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz Anmeldung: office@cis.at | Kosten: € 30,FESCH’MARKT 14.00 – 22.00 Uhr | Seifenfabrik Angergasse 41, 8010 Graz www.feschmarkt.at Design in the City Tour: Rund um die Herrengasse 16.00 Uhr | Treffpunkt: Eingang Franziskanerkirche/ Neutorgasse, 8010 Graz Home Roasted – Kaffeeverkostung und Get-together mit Janine Reyhani 16.00 Uhr | SUN/SET/STAR Freiheitsplatz 1, 8010 Graz | www.sunsetstar.com

18 Vortrag

01

Event

55 Event

41

55 Event

41

Ausstellung

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Meet the Designers: Mila Delacroix und Valentina Morianz 19.30 Uhr | Les editions Artfabriek Sporgasse 34, 8010 Graz | www.artfabriek.com

Design in the City Tour: Rund um den Kaiser-Josef-Platz 11.00 Uhr | Treffpunkt: Brunnen vor der Oper/ Opernring, 8010 Graz

Event

Meet the Designer: Garfield Trummer 13.00 – 15.00 Uhr | Verytasch Mandellstraße 28, 8010 Graz www.facebook.com/verytasch

Event

Design Flohmarkt 10.00 – 17.00 Uhr | Scandinavian Design House Stubenberggasse 2, 8010 Graz www.scandinavian-design-house.at

38 Event

21

FESCH’MARKT 11.00 – 20.00 Uhr | Seifenfabrik Angergasse 41, 8010 Graz www.feschmarkt.at

Event

Fesch’kleidertauschbörse 11.00 – 20.00 Uhr | EN GARDE Lendplatz 40, 8020 Graz | www.feschmarkt.at

Event

31 12 Event

13 Vortrag

FESCH’MARKT 11.00 – 20.00 Uhr | Seifenfabrik Angergasse 41, 8010 Graz www.feschmarkt.at

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Fesch’kleidertauschbörse 11.00 – 20.00 Uhr | EN GARDE Lendplatz 40, 8020 Graz | www.feschmarkt.at

Event

45

Eröffnung: Vitrine intercommunication 18.00 Uhr | Jakoministraße, 8010 Graz www.jakominiviertel.at

Mi 17. Mai Event

34 Event

26 Event

03

Event

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Eröffnung: Wohntraumschmiede 16.00 – 21.00 Uhr | Wohntraumschmiede Belgiergasse 6, 8020 Graz www.wohntraumschmiede.net

Meet the Designers: Decasa und Manuel Essel 17.00 – 21.00 Uhr | reync & schoene designwerkstatt Bürgergasse 7, 8010 Graz | www.reync-schoene.at Be urban – Be BoConcept Faszination im Umgang mit Material und Objekt – Präsentation, Prämierung und Late Night Shopping 17.30 – 21.00 Uhr | BoConcept Hans-Sachs-Gasse 2, 8010 Graz | www.boconcept.at Opening Talk: Unplug & Reload 18.00 Uhr | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz www.look-design.at

Event

04 Vortrag

49 Event

52

SOBINI – Präsentation und Verkostung 15.00 – 18.00 Uhr | il Nascondiglio Kaiser-Josef-Platz 4, 8010 Graz | www.ilnascondiglio.at IO Color – Präsentation der Sommerfarben 15.00 – 18.00 Uhr | IN OPTIK Kaiser-Josef-Platz 5, 8010 Graz | www.inoptik.at FH JOANNEUM Lecture Days 2017 – Ekene Ljeoma, NYFA Fellow (USA) 18.15  Uhr | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz idk.fh-joanneum.at

Meet the Designer und Schauwerkstatt: Alexandra Steinbauer 10.00 – 14.00 Uhr | Himmelgrau Feuerbachgasse 10, 8020 Graz | www.himmelgrau.at Showroom bei Fanny et mari 10.00 – 20.00 Uhr | Fanny et mari Alberstraße 18, 8010 Graz | www.fannyetmari.com CITY OF DESIGN KREATIVTOUREN

Präsentation: Mykita ab 13.00 Uhr | Brillenquartier Hans-Sachs-Gasse 1, 8010 Graz www.brillenquartier.at FH JOANNEUM Lecture Days 2017 – mit Michael Hajek, ORF Marketing & Creation (AT) 18.15 Uhr | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz idk.fh-joanneum.at Eröffnung: Exiles on Mainstream 19.00 Uhr | Rhizom | Sackstraße 17, Hinterhof rechts, 8010 Graz | rhizom.mur.at

Mi 24. Mai Workshop

50

Festival

MICRO MUNDOS 14.00 – 18.00 Uhr 19.00 Uhr Ergebnispräsentation und Diskussion OPEN.LAB Reininghaus | Reininghausstraße 1 – 11, bei der Sonnenuhr, 8020 Graz Anmeldung: contact@breatheearth.net www.breatheearth.net 11. V:NM Festival Forum Stadtpark/ESC – Medienkunstlabor/ Café Stockwerk | www.vnmmur.at

Do 25. Mai Event

56 Event

51 Festival

Schauwerkstatt zum Mitmachen 15.00 – 18.00 Uhr, 19.00 Uhr | TASH LIVING Glacisstraße 65, 8010 Graz | www.tash-living.at

Bustour Graz West 11.00 Uhr | Treffpunkt: Kunsthaus Graz Lendkai 1, 8020 Graz

FH JOANNEUM Lecture Days 2017 – Life Means Business mit Jennifer Lyn Morone 18.15  Uhr | Stiftskapelle Raubergasse, 8010 Graz idk.fh-joanneum.at

aws Kreativwirtschaft one-to-one Gespräche designforum Steiermark Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz Terminvereinbarung: andreas.hold@cis.at | www.aws.at

Präsentation: Shirt Rescue-Lampenschirme 15.00 – 18.00 Uhr | milli lux Mandellstraße 4, 8010 Graz | www.millilux.at

Bustour Graz Ost 11.00 Uhr | Treffpunkt: Kunsthaus Graz Lendkai 1, 8020 Graz

aws Kreativwirtschaft infohour 18.00 Uhr | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz Anmeldung: andreas.hold@cis.at | www.aws.at

Di 16. Mai 39

Event

Woche 3

01

PABUKU: The Queer Paperie 15.00 – 18.00 Uhr | Capperi Mariahilferstraße 12, 8020 Graz www.queer-pabuku.com

Eröffnung: Geknüpftes Graz 19.00 | Teppichgalerie Geba Hans-Sachs-Gasse 3, 8010 Graz | www.geba.cc

Di 23. Mai

Some Designers’ Open Atelier 16.00 – 20.00 Uhr | Some Designers’ Atelier/ Living Room | Griesgasse 40, 8020 Graz www.somedesigners.com indivisual 22.00 Uhr | p.p.c. Neubaugasse 6, 8020 Graz

11. V:NM Festival Forum Stadtpark/ESC – Medienkunstlabor/ Café Stockwerk | www.vnmmur.at

Fr 26. Mai Event

24 Event

56

Sa 20. Mai

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Mo 15. Mai

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Festival

Ausstellung

Vortrag

Showroom bei Fanny et mari 10.00 – 20.00 Uhr

Event

Fanny et mari | Alberstraße 18, 8010 Graz www.fannyetmari.com

11

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FH JOANNEUM Lecture Days 2017 – The Art of Noise mit Yuri Landman (NL) 18.15  Uhr | Stiftskapelle Raubergasse, 8010 Graz idk.fh-joanneum.at

Apéro bei Fanny et mari 17.00 Uhr

Event

Vortrag

Vernissage: Erotische Unterhoserln 18.00 Uhr | Lieblingsplatz Graz Sporgasse 23, 8010 Graz | www.lieblingsplatz-graz.at

Event

So 14. Mai Event

Meet the Designer: Flo Hermann/hermanns shaping 18.00 Uhr | Duke John‘s Barbershop Annenstraße 25, 8020 Graz | www.duke-johns.at

Launch Party und Baby Shower: Wolke Neun 16.00 – 22.00 Uhr | Himmelgrau Feuerbachgasse 10, 8020 Graz | www.himmelgrau.at

Sa 13. Mai 27

Smartness-Konferenz 17.00 Uhr | Auditorium im Joanneumsviertel, 8010 Graz | Anmeldung: office@cis.at

Fr 19. Mai

32

Event

Hands on Workshop mit Evolaris: Smart Services – Smart Future 15.00 Uhr | Auditorium im Joanneumsviertel, 8010 Graz | Anmeldung: office@cis.at

Mo 22. Mai

Woche 4

Event

Design- und Kunstbasar „Kunst-to-go“ 10.00 – 19.00 Uhr | Omas Teekanne Nikolaiplatz 1, 8020 Graz | www.omasteekanne.at Some Designers’ Open Atelier 16.00 – 20.00 Uhr | Some Designers’ Atelier/ Living Room | Griesgasse 40, 8020 Graz www.somedesigners.com 11. V:NM Festival Forum Stadtpark/ESC – Medienkunstlabor/ Café Stockwerk | www.vnmmur.at

Sa 27. Mai Event

24

Design- und Kunstbasar „Kunst-to-go“ 10.00 – 19.00 Uhr | Omas Teekanne Nikolaiplatz 1, 8020 Graz | www.omasteekanne.at

Event

Design in the City Tour: Rund um die Sporgasse 11.00 Uhr | Treffpunkt: Freiheitsplatz/Denkmal, 8010 Graz

Event

Some Designers’ Open Atelier 16.00 – 21.00 Uhr | Some Designers’ Atelier/ Living Room | Griesgasse 40, 8020 Graz www.somedesigners.com

56 Festival

Hans-Sachs-Gasse & Co 14.00 Uhr | Treffpunkt: vor Buchhandlung Moser Am Eisernen Tor 1, 8010 Graz

11. V:NM Festival Forum Stadtpark/ESC – Medienkunstlabor/ Café Stockwerk | www.vnmmur.at

Anmeldung: info@grazguides.at oder 0316 586720 www.grazguides.at Event

05 Event

24

Seidenpatchwork-Kunst aus Mumbai/ World Fair Trade Day 11.00 Uhr | Chic Ethic – Fair Trade Shop Tummelplatz 9, 8010 Graz | www.chic-ethic.at Präsentation „sarcasm is the new smartness“ 14.00 – 16.00 Uhr | Omas Teekanne Nikolaiplatz 1, 8020 Graz | www.omasteekanne.at

Sagen Sie auch Ja zu Event

cityabc graz Segwaytouren 29. April – 28. Mai 2017 Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City Idlhofgasse 74, 8020 Graz | Kosten: € 49,Anmeldung: www.segytours.at | www.segytours.at

Event

City of Design Segway Tour 29. April – 28. Mai 2017 Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City Idlhofgasse 74, 8020 Graz | Kosten: € 59,Anmeldung: www.segytours.at | www.segytours.at


Licht 2017 22. April – 28. Mai 2017 8 Kunst- und Lichtinstallationen in der Innenstadt www.museum-joanneum.at/kioer

Smart Urban Privacy 29. April – 28. Mai 2017 Rund um das Joanneumsviertel

Design in the City 30. April – 28. Mai 2017 | Teilnehmende Shops in Graz Öffnungszeiten der teilnehmenden Shops

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Ausstellung

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Mangolds

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IN OPTIK

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Kastner & Öhler

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Klammerth

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Kunsthaus Graz/ Kunsthaus Graz Shop

Brillenquartier

Hans-Sachs-Gasse 1 8010 Graz

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milli lux

Chic Ethic – Fair Trade Shop

Tummelplatz 9 8010 Graz

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MuR – Modernes und Raritäten

CHT – Graz

Paulustorgasse 3 8010 Graz

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NTG 25

digitalis

Murgasse 14 8010 Graz

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Omas Teekanne

Duke John ’s Barbershop

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Pell Mell

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reync & schoene designwerkstatt

Kaiser-Josef-Platz 4 8010 Graz Kaiser-Josef-Platz 5 8010 Graz Sackstraße 7-13 8010 Graz Herrengasse 7-9 8010 Graz

Lendkai 1 8020 Graz

Annenstraße 25 8020 Graz

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freistil Rolf Benz Store

Leonhardstraße 10 8010 Graz

Les editions Artfabriek

Sporgasse 34 8010 Graz

Griesgasse 11 8020 Graz Mandellstraße 4 8010 Graz Enge Gasse 3 8010 Graz Neutorgasse 25 8010 Graz Nikolaiplatz 1 8020 Graz Griesgasse 4 8020 Graz

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Schullin

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’s Fachl Graz

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SUN/SET/STAR

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TASH LIVING

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Verytasch

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Weinbar Klapotetz

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Wohntraumschmiede

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b4b Solutions

Stubenberggasse 2 8010 Graz Herrengasse 13, Innenhof 8010 Graz Herrengasse 3, im Hof 8010 Graz Freiheitsplatz 1 8010 Graz Glacisstraße 65 8010 Graz Mandellstraße 28 8010 Graz Herrengasse 9 Generalihof, 8010 Graz Belgiergasse 6 8020 Graz Liebenauer Hauptstraße 2-6 8041 Graz

Bürgergasse 7 8010 Graz

Stories of an Alien 02. – 27. Mai 2017 | Galerie Gebhart Blazek/ berber.carpets + textiles Leonhardstraße 12, 8010 Graz Di – Fr 11.00 – 18.30 Uhr, Sa 10.00 – 13.00 Uhr www.berber-arts.com

A9

Morphosis 05. – 08. Mai 2017 | Schloss Hollenegg for Design Hollenegg 1, 8530 Schwanberg | 11.00 – 17.00 Uhr www.schlosshollenegg.at

Wi

Die schönsten Bücher Österreichs 2016 09. Mai – 09. Juni 2017 Steiermärkische Landesbibliothek Kalchberggasse 2, 8010 Graz Mo – Fr 09.00 – 17.00 Uhr

en

er

St

ra

ße

Wenn gute Schulen Schule machen 12. Mai – 11. Juni 2017 | Haus der Architektur Graz Mariahilferstraße 2, 8020 Graz Di – So 10.00 – 18.00 Uhr | www.hda-graz.at

Vitrine Intercommunication

D

hü r ei s c

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17. – 28. Mai 2017 | Jakoministraße, 8010 Graz www.jakominiviertel.at

Unplug & Reload: Inspirations-Touchpoints

ür te l

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Hans-Sachs-Gasse 2 8010 Graz

Feuerbachgasse 10 8020 Graz

Schmiedgasse 20 8010 Graz

Scandinavian Design House

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Ausstellung

Lost Soles

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Bahn

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Sporgasse 23 8010 Graz

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BoConcept

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02. – 27. Mai 2017 | Galerie Gebhart Blazek/ berber.carpets + textiles Leonhardstraße 12, 8010 Graz Di – Fr 11.00 – 18.30 Uhr, Sa 10.00 – 13.00 Uhr www.berber-arts.com

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Superfurniture

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Design Pieces der Neuen Wiener Werkstätte 02. – 26. Mai 2017 | KAPO Fenster und Türen, Büro Graz Münzgrabenstraße 89, 8010 Graz Mo – Do 08.00 – 17.00 Uhr, Fr 08.00 – 12.00 Uhr www.nww.at

AlphaTauri Store Graz Herrengasse 2

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Installation

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Lieblingsplatz Graz

18. – 21. Mai 2017 | Murinsel | Lendkai 19, 8020 Graz 10.00 – 20.00 Uhr | www.look-design.at

Geknüpftes Graz 23. Mai – 03. Juni 2017 | Teppichgalerie Geba Hans-Sachs-Gasse 3, 8010 Graz Mo – Fr 10.00 – 18.00 Uhr, Sa 10.00 – 17.00 Uhr www.geba.cc

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Exiles on Mainstream

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Marienplatz

24. – 27. Mai 2017 | Rhizom Sackstraße 17, Hinterhof rechts, 8010 Graz 24. Mai, 14.00 – 17.00 Uhr 25. Mai, 11.00 – 17.00 Uhr 26. Mai, 14.00 – 17.00 Uhr 27. Mai, 11.00 – 17.00 Uhr www.rhizom.mur.at

Volksgarten Hauptbahnhof

Europaplatz

Joanneumsviertel Graz

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UNESCO Creative Cities Network Member since 2011

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United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

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In Kooperation mit Röss e

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Ausstellung

30. April  – 17. Juni 2017 | designforum Steiermark Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz Di – Sa 13.00 – 19.00 Uhr

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Frauengasse 3 8010 Graz

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The Orange Age – Mediendesign der 1970er Jahre

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Präsentationen

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Installation

VERANSTALTUNGSORTE

29. April – 28. Mai 2017 | Naturkundemuseum Joanneumsviertel, Zugang Landhausgasse, 8010 Graz Di – So 10.00 – 17.00 Uhr, Do 10.00 – 20.00 Uhr www.designmonat.at

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Foto: UMJ | N. Lackner

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Foto: Lunatico

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­ ische für sich entdeckt und arbeitet Stadtpark N wieder so, wie es Gutenberg im 15. JahrhunKarmeliterplatz dert tat: mit beweglichen Lettern.

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er genau hinsieht, kann sie im Stadtbild da und dort noch Uhrentturm decken: die Schriftzüge über den Geschäftsportalen, die den SchloßPassanten bergplatz verraten, was sie hinter den Ladentüren erwartet. Doch diese haben sich inzwischen 49 oftmals für immer geschlossen, nur weni38 Läden haben 14 bis ge der alteingesessenen D heute überdauert.

Schauplatz der Kick-off-Veranstaltung für das cityabc graz: das Café Wolf in der Annenstraße

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Die Macht der Buchstaben wird von der Bilderflut mehr und mehr über­ rollt – doch Projekte wie das cityabc graz und der Verein DruckZeug sorgen dafür, dass Schriftzüge und Lettern vergangener Tage nicht in Vergessenheit geraten.

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Bei Workshops in die Vergangenheit eintauchen

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Foto: Natascha Tetens

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platz Altes Handwerk selbst probieren 30 erhält das Wissen Der Verein DruckZeug Hofgasse s am Leben und vermittelt Interessierten auf 18 Leonhardstr. aktivem Weg einen Einblick in das Hand43 werk. In der Druckerei Alexander Bauer in 16 37 Südtirolerplatz der Annenstraße kann man bei Workshops 09 07 52 Hauptplatz Die Schriftzüge bleiben dem Stadtbild in die 28 Vergangenheit eintauchen 22 26 und alte 44 40 33 Ratjedoch selbst Im Design­ rgas s e haus feausprobieren. 11 zum Teil erhalten, ebenso die Ge- Techniken mp Ste 23 25 schichten der Geschäftslokale, die im Demonat Graz 2017 werden Workshops zu C 42 59 29 15 03 Kernsto signmonat Graz erzählt werden: Bei geführdrei verschiedenen Themen abgehalten. Tummelc k g as s e s e platz Belgiergasse 20 as Teilnehmerinnen und Teilnehmer ten Segway-Touren kann man Neues über Die ge- nring sg 19 02 64 58 s-G. 31 au h er d 04 h n Andreasc Altes erfahren34 – und aus einer La stalten mithilfe von Profis-Saeigene Projekte,Op A die StadtHoferns Oper 05 12 27Ende mit nach Ha nostalgischen Perspektive neu Platz kennenlerdie sie am Hause nehmen 10 60 Kaiser01 nen. Als Basis für die Führungen dient JosefG ir ar 39 das können. di g a s 56 Platz se Buch cityabc graz, das vergangenen Herbst 57 13 Mand el l e s s s tr 24 Geschichten und Beim Workshop erschien. Darin werden „Type und Stil“ werden a g aß ng f el d i r e r e 21 s m der extra aus Berlin u Fotos zu Schriftzügen von A wie Altwaren mitKaiThomas Maier, e n Jakominin a platz Jo über L wie Lederhosenerzeugung bis hin zu anreist, Postkarten gedruckt. GroßformaR e it sc hu lg 32 Z wie Zoo festgehalten. tig hingegen wird es beim Thema Plakat- asse hlgasse Dietrichsteinplatz Brückenkopfgass druck. „Hier muss man sich schon bei der e Radetzkystraße Totgesagte leben länger Konzeption mit analogen Fragestellungen se Griesas 45 welche Vor platz nicht allzu langer Zeit war das analoge auseinandersetzen – zum Beispiel, hg ac b az Setzen und Drucken noch allgegenwärtig: Schriftgröße optimal zum ausgewählten Gr Bis in die 1970er Jahre wurden TageszeiPapierformat passt“, so Ana Radulovic tungenZwnoch auf diese Weise gedruckt. vom Verein DruckZeug, die den Workshop e ig l g asse Durch den technologischen Fortschritt „SAY IT BIG“ abhält. Ein gut durchdachtes Grazbachgass e und das Aufkommen des Offset-Drucks Konzept ist auch beim Buchbinden die Baging der handwerkliche Aspekt mehr und sis für ein professionelles handwerkliches mehr verloren. Doch ganz verschwunden Arbeiten. Wie das funktioniert, zeigen Anja ist das Wissen um die alten Techniken und Schwendenwein und Anna Weninger beim se ga s ann das Druckerhandwerk nicht. Vor allem die Workshop „Nach Stich und Faden“, wo sie ckm o r B Kreativszene hat das Druckerhandwerk als sichtbare Fadenhefttechniken vermitteln.

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designmonat graz 2017

DESIGN IN THE CITY WENN ZWEI SICH ZUSAMMENTUN TEXT: CORNELIA STIEGLER

Im Designmonat Graz sind für „Design in the City“, einem von der Creative Industries Styria ins Leben gerufenen Format, wieder zahl­ reiche Grazer Shops und Concept Stores Kooperationen mit den unterschiedlichsten Designerinnen und Designern eingegangen. Die daraus entstandenen Kombinationen sind teils harmonisch, teils ungewöhnlich – aber immer einen Besuch wert.

Fotos: Jorj Konstantinov

Alex Prasser / Duke John’s Barbershop mit Flo Hermann

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29. April – 28. Mai

Gerhard Fuchs und Stefan Kalch / SUN/SET/STAR

Irene Ofenheimer-Kober / ­ il Nascondiglio mit Sabine Gemmrig-Kniely

auch Möbel aus Österreich und Italien bei ihnen erhältlich sind. Iris-Maria Zehetner erklärt: „Bei uns findet man Einzelstücke von österreichischen Jungdesignern, aber auch Eigenanfertigungen. Wir können auch eigene Stücke nach den Wünschen des Kunden fertigen.“

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u zweit hat man doppelt so viele gute Ideen wie allein. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele Teilnehmer von „Design in the City“ auf Teamwork setzen. Freundinnen wie ­Yunona Khripunova und Sandra Auer von Omas ­ Teekanne oder Iris-Maria Zehetner und Kathrin Beck von Reync & Schoene Design­ werkstatt haben sich ebenso zusammengetan, um ihre Träume zu verwirklichen, wie die beiden ehemaligen S ­ chulkollegen Stefan Kalch und Gerhard Fuchs von SUN/SET/STAR oder Stefan Krar und Arno ­Körbler von Crazy Home Town. Zahlreiche dieser Duos laden im Rahmen von Design in the City Designer in ihre Räumlichkeiten ein – um so ihr Team einen Monat lang um eine dritte Person zu erweitern. Auf einer Linie Entstanden ist der Plan, gemeinsam in die Selbstständigkeit einzusteigen, bei allen aufgrund eines verbindenden gemeinsamen Interesses. So erzählt Stefan Kalch von SUN/SET/STAR beispielsweise: „­Gerhard und ich sind in die gleiche Klasse gegangen und haben auch gemeinsam maturiert. Unser großes Hobby war die ­ ­Musik und wir wollten einen coolen Laden für Platten, T-Shirts usw. eröffnen. Das hat in Graz einfach gefehlt.“ Den Anfang machte Gerhard mit einem anderen Schulkollegen im Jahr 2001; als er sich von seinem Partner einige Jahre später trennte, stieg Stefan als zweiter Geschäftspartner ein. „Damals hat sich ­ SUN/SET/STAR auch in die heutige Richtung entwickelt, ich konnte mich von Anfang an selbst verwirklichen.“

Doppelt gemoppelt Um Selbstverwirklichung ging es auch ­Stefan Krar und Arno Körbler. Der gelernte ­­ Stylist Stefan wollte einen eigenen Friseurladen, Papierkünstler Arno eine eigene Werkstatt. Aus diesen Plänen entstand Crazy Home Town – Graz, ein Concept Store, der nicht nur Werkstatt und Friseurladen ist, sondern auch 65 regionalen Partnern eine Plattform bietet – und Kunden mit aus­ gefallenen Produkten überrascht. Sei es ein mechanischer Tonverstärker für das Handy, eine Tasche aus Getränkedosenlaschen oder selbstgemachte Marmelade: Alles, was Arno und Stefan begeistert, wird im CHT – Graz präsentiert. „Man könnte sagen: Wir sind ein moderner Tante-Emma-Laden. Wir haben von jedem Produkt nur eine M ­ arke. Einmal im Monat gibt es bei uns Fleisch, wir haben Kaffee von L’Amante, wir haben Design und Handwerkskunst, wir vereinen verschiedene Branchen“, beschreibt Arno das Konzept. Ihre kreative Seite leben die beiden ­Designer mit der Gestaltung von Papierkleidern und Dekoelementen aus Papier sowie ungewöhn­lichen Stylings aus. Doppelt genäht hält besser Kreativität ist auch das verbindende Element zwischen Iris-Maria Zehetner und Kathrin Beck. Die beiden Studentinnen haben sich bei einer Charity-Veranstaltung kennengelernt und dabei festgestellt, dass sie die Affinität zu Design teilen. Der gemeinsame Zugang wurde über Möbel ­ ­gefunden, inzwischen haben sich die ­beiden in ihrem Store Reync & Schoene Designwerkstatt auf Mode spezialisiert, obwohl

Die Stoffe stammen aus allen Ecken und Enden der Welt – etwa als Mitbringsel von Freunden aus dem Urlaub. „Daher kann es vorkommen, dass manche Stücke bei uns nicht mehr reproduziert werden können, wenn der Stoff aufgebraucht ist. Das ist alles sehr individuell bei uns“, so Kathrin Beck. Wer mag, kann aber auch seinen ­eigenen Stoff in den Shop bringen und sich daraus ein Unikat schneidern lassen. Vier Mal im Jahr ist auch die Kulinarik zu Gast bei Reync & Schoene: Da wird in ­ Kooperation mit dem Genussverein unter dem Motto „­DesignGenuss“ eine Verkostung verschiedener österreichi­ scher Produkte veranstaltet. Tea for two Apropos Genuss: Der Genuss von Tee stand immer schon im Fokus von Yunona Khripunova und Sandra Auer. Auch ihr Aufeinandertreffen geschah im Zeichen des Genusses: Sie arbeiteten im Catering zusammen. „Nach mehrmonatiger Zusammenarbeit in den Bereichen Eventmanagement und Catering beschlossen wir, unter die Gründerinnen zu gehen und unsere Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen“, blickt Yuno auf die Anfangsphase von Omas Teekanne zurück. Der Leitgedanke: „Wir wollten einen Raum schaffen mit Platz für Design, Upcycling, Workshops und Veranstaltungen, für Pop-up-Stores und Feiern sowie für sehr viel Tee. Der Tee sollte in Kannen serviert werden und die Auswahl groß genug sein, um jeden Teeliebhaber zufriedenzustellen.“ Dass nicht nur das gute Tässchen Tee, sondern auch Design nicht zu kurz kommt, ­beweisen die beiden mit dem Co-Making-Bereich: „Hier bieten wir Raum für kreative Momente mit regelmäßigen Workshops für DIY-Begeisterte und Handmade-Fans. Wir wollen unseren Kunden traditionelles Handwerk, aber auch verschiedene Trends näherbringen“, führt Yuno aus. Die Auswahl ist

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groß: Von ­ Upcycling und Refashion über kreatives Schreiben bis hin zu Design mit Beton und Teppichweben reicht das ­Workshop-Programm. Zu zweit ist man weniger allein Gemeinsam sind allen Gründern die Leiden­ schaft zum Beruf und das Herzblut, das in ihrem Projekt steckt. Der persönliche ­Bezug zu den Objekten im Store ist wichtig. „Wir sehen uns bei jedem Produkt genau an, woher es kommt. Es muss auf jeden Fall nachhaltig sein, aber es muss uns auch gefallen“, beschreibt Stefan Kalch von SUN/SET/STAR den Auswahlprozess. Auch im CHT – Graz wählt man alle Produkte mit Bedacht: „Wir kennen unsere Shoppartner persönlich und stehen in engem Kontakt zu ihnen. Es ist schade, dass oft gegen­ einander gearbeitet wird, statt sich zu vernetzen und sich gegenseitig weiterzuhelfen“, befürwortet Arno ein offenes Mit­einander. Die Vernetzung wird bei i­hrer Veranstaltung im Designmonat Graz zum großen Thema: „Wir veranstalten am 5. Mai einen Fashion-Walk, bei dem wir die Sporgasse hinunter und durch die Innenstadt gehen.“ Und die Vernetzung? Geschieht durch die Models, die beim Walk jeweils die Produkte der Partnershops präsentieren – möglichst ungewöhnlich in Szene gesetzt. Neben überdimensionalem Schmuck und Halsketten aus Marmeladegläsern wird es natürlich auch die kreativen Frisuren von Stefan Krar und Papierkreationen von Arno Körbler zu sehen geben. Kollektionen für den Designmonat Graz Eine eigene Kollektion anlässlich des ­Designmonat Graz stellt Reync & ­Schoene vor. „Das Kreativstudio Decasa liefert einen ungewöhnlichen Stoff, aus dem ­ ­Kathrin und ich eine eigene Kollektion entwerfen werden“, erklärt Iris. Nachdem sich das Duo auf die Förderung junger K ­ ünstler fokussiert hat, steht noch ein zweites Projekt am Designmonat-Graz-Programm: „Der junge Designer Manuel Essl wird bei uns seine neue Kollektion präsentieren.“


Fotos: Jorj Konstantinov

designmonat graz 2017

Yuno Khripunova und Sandra Auer / Omas Teekanne

bekommen wir zum Beispiel direkt vor Ort von einem Freund. Dann habe ich nach und nach neue Partner gefunden – die habe ich sozusagen zusammengesucht und einfach auf mein Projekt angesprochen, ich hatte damals ja noch keine Homepage, keinen Folder, nur die Idee. Inzwischen ist daraus ein solides Grundsortiment entstanden.“

Kreativität ist das verbindende Element.

Auch Yuno, Mitbegründerin von Omas Teekanne, entwirft extra für den Design­ ­ monat Graz eine Kollektion: „Sie wird eine Upcycling-Tableware-Kollektion gestalten und dabei Vintage-Teller, -Tassen, -Schüsseln und Co. verwenden. Diese werden durch lustige Sprüche und minimalistische Illustrationen in aktuelle Designstücke mit nostalgischem Touch verwandelt“, beschreibt Sandra Auer das Projekt für D ­ esign in the City, das den Namen „­Sarcasm is the new smartness“ trägt. Zudem ist am 5. Mai als Auftakt zum Designmonat Graz – wie könnte es anders sein – eine ­Tee­verkostung geplant. Vom Tee zum Kaffee: SUN/SET/STAR hat sich für den Designmonat Graz mit der ­Kaffeerösterin Janine Reyhani zusammengeschlossen. „Sie war vor einiger Zeit bei uns im Laden und war so begeistert, dass sie nach ­Kooperationsmöglichkeiten gefragt hat“, berichtet Stefan Kalch. ­ Geplant ist am 12. Mai ein gemütliches ­ Get-­ together mit einer Präsentation und ­einer Kaffeeverkostung. Due volte Übrigens: Auch so manches EPU nutzt im Designmonat Graz im Zuge von Design in the City die Möglichkeit, das Team durch einen Designer zu vergrößern. Ein Beispiel dafür ist Irene Ofenheimer-Kober, G ­ ründerin des Feinschmeckerladens il Nascondiglio. Eröffnet hat sie ihr Spezialitätengeschäft im Oktober 2016. Die Idee für den Shop kam durch ihre ­Liebe zum Gardasee: „Wir haben seit einigen J­ahren ein Haus am Gardasee. Begonnen hat der Gründungsprozess dann damit, dass meine Stiefmutter und ich gemeinsam Kakis vom Kakibaum vor unserem Haus am Gardasee gepflückt und daraus Chutney gekocht haben.“ Aus dem eigenen Chutney entstand die Idee, italienische Köstlichkeiten rund um den Gardasee nach Graz zu bringen. Regionale Partner waren rasch gefunden: „Am Anfang hatte ich nur drei Produzenten, die etwas geliefert haben. Das Olivenöl

Geführt wird der Laden am Kaiser-­ JosefPlatz von ihr allein – geplant sind aber durchaus immer wieder Kooperationen. Das Geschäft wurde bereits so konstruiert, dass Raum für Partner bleibt – ein Konzept, das sich spätestens im Designmonat Graz bei der Zusammenarbeit mit Designerin Sabine Gemmring-Kniely bezahlt macht. Die Designerin wird ihre Hauben und ­Accessoires für Kinder im il Nascondiglio ausstellen. „Mir hat Sabines Arbeit gleich gut gefallen und auch ihre Arbeitsweise, da sie die Materialien sehr sorgfältig auswählt und alles ganz genau verarbeitet“, erklärt Irene. Die Designerin wird im Mai auch ­immer wieder selbst vor Ort im Shop sein. It takes two to tango Ebenfalls allein, aber dennoch in sehr e ­ nger Zusammenarbeit mit einem Partner hat sich Adolf Berghold in die Selbstständig­keit gewagt: Mit Verytasch hat er im Februar 2017 einen regelrechten Kuriositätenladen eröffnet, in dem nicht nur die aus Lkw-­Planen hergestellten Taschen von Freitag, diverse Designobjekte regionaler Künstler und Antiquitäten erhältlich sind, sondern vor allem auch die Kunstwerke von Garfield Trummer. „Garfield Trummer und ich haben gemeinsam die Lehre zum Kühlmaschinenmechaniker gemacht. Schon damals ­ haben wir geplant, einmal ein gemeinsames Projekt umzusetzen“, erinnert sich Adolf. Garfield Trummer hat sich mittlerweile mit „Garfield Art“ einen Namen als Fotograf ­gemacht und für seine apokalyptischen Szenarien auch mehrere Preise erhalten. Gemeinsam mit Adolf Berghold hat er T-Shirts mit seinen Fotomotiven entworfen; auch seine Bilder werden bei Verytasch ausgestellt.

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„Garfield ist zudem begeisterter T­änzer. Dabei hat er festgestellt, dass die D ­ amen immer sehr elegant gekleidet sind, die Männer dagegen eher leger in T-Shirts und Jeans daherkommen. Daher h ­ aben wir auch Swing Wear im Sortiment, also ­ elegante Herrenmode mit Sakkos, ­Anzügen, ­Westen usw.“, berichtet Adolf. Im Designmonat Graz präsentiert er ein w ­ eiteres Werk ­seines Quasi-Partners Garfield.

Oben: Sabine Tiefenbrunner / Lieblingsplatz mit Elisabeth Krautinger

Geteilte Freude ist doppelte Freude Herrenmode gibt es im Store von S ­ abine ­Tiefenbrunner kaum. „Die Nachfrage ist aber sehr stark, weshalb ich überlege, in größere Räumlichkeiten zu siedeln und mehr Herrenmode ins Sortiment aufzunehmen“, erzählt die Gründerin von ­ Lieblingsplatz, einem Shop, der sich auf nachhaltige Mode, Kunst und Keramik ­spezialisiert hat.

Unten: Adi Berghold / Verytasch mit Garfield Trummer


29. April – 28. Mai

Eröffnet wurde Lieblingsplatz im Mai 2016. „Als mir klar wurde, dass ich mich selbstständig machen will, war von ­Anfang ­an sicher, dass alles bei mir öko und bio sein muss“, so Sabine. Die konkrete Idee zu ­Lieblingsplatz entstand bei einem ­Seminar in den Niederlanden: „Dort habe ich zwei Frauen kennengelernt, die Mode von ­Maronski ­trugen. Mir wurde klar: Das möchte ich auch verkaufen.“ Sie achtet darauf, nur zertifizierte Stoffe zu verwenden, und hat sich zum Ziel gesetzt, Schönheit und Fairness miteinander zu verbinden. Die positive Energie von Lieblingsplatz erleben auch Kunden, die ihren Shop betreten: „Mir geht es nicht nur darum, Dinge zu verkaufen. Ich möchte auch die Menschen kennenlernen, die mein Geschäft besuchen, ich möchte mich mit ihnen unterhalten und wissen, was sie zu mir führt“, erklärt Sabine.

Iris-Maria Zehetner und Kathrin Beck / Reync & Schoene Designwerkstatt

Passend zum nachhaltigen, besonnenen Gedanken von Lieblingsplatz hat sie sich im Mai mit der Grazer Designerin Elisabeth Krautinger zusammengetan, die unter dem Label narayana Yogamode entwirft. „Yoga ist eine wertschätzende Lebenshaltung für Mensch und Umwelt – eine Einstellung, die ich teile“, so Sabine. Im Rahmen von zwei Veranstaltungen – am 4. und am 11. Mai – wird die Yogamode bei Lieblingsplatz gemeinsam mit der Designerin präsentiert; auch Meditation und die Macht sanfter Klänge spielen dabei eine Rolle. Als ­dritte Veranstaltung wird der Wiener Künstler Tadzio Stein am 18. Mai Höschen mit eroti­ scher Grafik bei Lieblingsplatz vorstellen. Surfing & Shaving Und noch ein Doppelpack gibt’s im Design­ monat Graz: In Alexander Prassers Duke John’s Barbershop ist der Surf- und Skate-

Stefan Krar und Arno Körbler / Crazy Home Town Graz

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boarddesigner Florian Hermann zu Gast. „Surfen ist irgendwie so ameri­kanisch, das passt perfekt zu meinem Shop-Konzept“, erklärt Alexander den Hinter­gedanken für die Zusammenarbeit. Er hat in seinem seit Oktober geöffneten Barbershop die klassische US-amerikanische Barbershop-Kultur in Graz aufleben lassen: „Im deutschsprachigen Raum war diese Kultur nie so vertreten wie in den USA. Bei uns waren die Männer im Friseur­ salon immer so eine Art Nebensache, in den USA dagegen hat es immer schon eigene Barbershops für Herren gegeben, ­ die gleichzeitig auch einen Rückzugsort für sie dargestellt haben.“ Auch Duke John’s Barbershop soll einen Rückzugsort für Männer darstellen: Für Frauen ist der Zutritt untersagt; eine ­eigene Bar, Whiskey, Bier und eine ­lockere Atmo­ s­phäre kommen bei den Männern zudem so gut an, dass Alexander und sein Mitarbeiter oft wochenlang ausgebucht sind. Am 18. Mai gibt es im Salon ein „Meet the ­Designer“ mit Florian Hermann, der seine aus Holz hergestellten Surf- und Skateboards persönlich präsentiert. Gemeinsam zum Erfolg So unterschiedlich die Projekte im Design­ monat Graz auch sein mögen, so zeigen sie doch alle: Gemeinsam entstehen gute Ideen und spannende Projekte. „Es ist ­ schön, wenn man sich gegenseitig weiterhelfen kann“, resümiert Iris-Maria Z ­ ehetner von Reync & Schoene Designwerkstatt. Eine Einstellung, die diese Shops nicht nur im Designmonat Graz unter Beweis stellen.


designmonat graz 2017

TEXTILE HÜLLEN MIT TIEFGANG TEXT: SIGRUN K ARRE

Das Team rund um Veranstalter Günter Brodtrager lädt an drei Tagen zum Fashion-Designfestival der anderen Art. Ein Höhepunkt von assembly ist die Verleihung des vom Grazer Modehaus Kastner & Öhler gesponserten Fashion Award, der Design abseits des Mainstreams fördert. Einmal mehr gilt: Auf zu neuen Ufern! Murinsel und Kunsthaus Graz werden zur diesjährigen Herberge der Mode-„Versammlung“.

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as Fashion-Designfestival assembly ist seit Beginn ein wesentlicher Programmfixpunkt des Designmonat Graz. Die gängigen Klischees von der oberflächlichen Mode-Scheinwelt wurden dabei nie erfüllt: Es ging nicht vordergründig um die Präsentation von hipper Mode oder luxuriösen It-Accessoires für eine Klientel mit Seitenblicke-Allüren, sondern immer darum, konsequent alternative Wege zu beschreiten. Textiles Design ist sehr viel mehr als vordergründige Ästhetik. Das Festival assembly präsentiert Mode gleichermaßen als gesellschaftliches Statement und als Ausdruck bzw. Entwurf von sich selbst, die – ohnehin mehr und mehr verwischten – Grenzen zwischen Design und Kunst werden in diesem Jahr einmal mehr ganz bewusst geöffnet.

Eder Aurre aus der UNESCO City of Design-­Partnerstadt Bilbao zeigt seine geometrisch strukturierte Kollektion „Kaleidoscopio“.

Karin Wintscher-Zinganel, selbst kunstaffine Designerin und Organisatorin von assembly, betreibt mit ihrer Kollegin Bettina Reichl nahe dem Kunsthaus den weit über die Grazer Grenzen hinaus bekannten Showroom „Pell Mell“. Der Kreativ-Hotspot für Ideen rund um Mode und Design ist nicht nur Shop, sondern auch Galerie, in der nationale und internationale Designerinnen und Designer ihre Textil- oder Designkreationen temporär präsentieren können. „Pell Mell“ ist darüber hinaus Kreativwerkstatt und Ideenlabor für kunst- und grenzübergreifende Projekte, wie eben auch das assembly-­ Festival, das heuer zum 14. Mal stattfindet. Blick gen Südosten Von Beginn an schaute man über den Tellerrand hinaus, auf der Suche nach kreativem In- und Output. Dabei fiel der neugierige Blick nicht nach Mailand, sondern immer wieder Richtung Südosten, wo im vermeintlichen Design-Brachland eine sehr originäre Szene fernab der Modemetropolen ihre ersten, mutigen Schritte wagte. Hier entstand gerade etwas Neues. Das Trauma des nachhallenden Jugoslawienkrieges hatte Wunden hinterlassen und wurde im wahrsten Sinne des Wortes auch textil aufgearbeitet. Stoffe wurden radikal zerrissen, geflickt, zusammengeheftet und genäht, ein hoch künstlerischer Zugang zu Design, der das Ästhetik-Gebot erst mal über Bord warf und auch die Szene außerhalb inspirierte.

Foto: Juancar Hernandez

Das besondere Augenmerk auf Design aus den südöstlichen Nachbarländern hat assembly beibehalten, auch wenn sich das Mode-Netzwerk mittlerweile um den Kontinent spannt. „Uns geht es um den Austausch, Konkurrenzdenken wäre völlig kontraproduktiv“, so Karin Wintscher-Zinganel.

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Foto: Simone Körner

Foto: Jindrakova Bet Orten

29. April – 28. Mai

Jaroslava Jindráková macht mit ausgefallenen Stoffdesigns von sich reden: Traumlandschaften wie neuartige Galaxien.

Katha Harrer und Michael Ellinger verwenden Materialien mit Geschichte: Fallschirme aus den 1960ern, gebrauchte Armeedecken und Zeltplanen.

„Wir wollten auch nie einfach nur Mode präsentieren, sondern uns vernetzen, uns gegenseitig inspirieren, den einen oder anderen neuen Buchstaben im Alphabet der Modesprache finden. Entwerfen, Designen ist ein Schaffensprozess, der sich immer weiterentwickelt, stehen bleiben ist da nicht vorgesehen.“ Space Sweater und Fashion Walk Daher lag es nahe, auch räumlich und im Sinne einer spannenden Interaktion einen Schritt weiterzugehen und das Festival 2017 im Kunsthaus Graz stattfinden zu lassen, denn dort ist zur selben Zeit „DER Wurm drinnen“. Künstler Erwin Wurm hat dem „Friendly Alien“ seinen „Weltraumschwitzer“ auf den exzentrischen Innenleib „geschneidert“. Seine textile Skulptur in Gestalt eines rund 40 Meter langen Wollpullovers bekleidet den Space01, als Teil seiner Ausstellung mit gewohnt eindeutig-uneindeutigem Titel: „Fußballgroßer Tonklumpen auf hell­blauem Autodach“. Ist der Riesenpullover mit Schlupf­ loch ein Statement für erhöhten „Kuschel­ bedarf“ in einer zunehmend rauer werdenden Welt? Ein Gigantismus-­Mahnmal? Oder

ein Hinweis, wie wir die Probleme der Welt gelöst bekommen: indem wir uns als miteinander „verstrickte“ Teile eines zusammenhängenden Ganzen erkennen? Solche und alle weiteren Interpretationsmöglichkeiten überlässt der Künstler augenzwinkernd dem Betrachter. Sein Pullover in Überübergröße wird jedenfalls – das ­ Sujet könnte nicht besser gewählt sein – von a ­ ssembly mit der Eröffnungsmodeschau sowie der alljährlichen Verkaufsausstellung „bespielt“ und beschritten werden. Im beeindruckenden Rahmen des ­Space01 findet die Modenschau mit anschließender Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Kastner & Öhler Fashion Award statt: Die Rolltreppe wird zum Laufsteg, der sich dann weiter rund um Erwin Wurms Installation „schlängelt“. Licht und Ton kommen in bewährter Weise vom bestens eingespielten Team rund um die Visual Artists von OchoReSotto und dem für seinen genreübergreifenden Sound bekannten Musiker Rainer Binder-Krieglstein. Neu mit an Bord ist Gerald Votava als Moderator, bekannt als Filmschauspieler und selbst ein Umtriebiger auf diversen Musik- und

T­heaterbühnen. Zur Bühne für Modedesign wird die von Vito Acconci gestaltete ­Murinsel, auf der heuer erstmals die Street Fashion Show stattfinden wird. Im benachbarten Haus der Architektur gibt es im Rahmen von assembly die Ausstellung „Archiv Body-Talk“ der Textil-Künstlerin Louise Walleneit zu sehen, deren begreif- und begehbare Installationen aus hellen, durchscheinenden Stoffbahnen erst durch den menschlichen Körper Form und Aussagekraft annehmen. Minimalistisch, futuristisch, androgyn Mit diesen drei Schlagworten lässt sich die Frage nach dem diesjährigen Trend bei assembly punktgenau beantworten. Starke Akzente setzt in diesem Jahr etwa der Designer Eder Aurre aus der UNESCO City of Design Partner-Stadt Bilbao; seine Kollektion lässt sich als textile Rebellion mit Gefühl umschreiben. Sein futuristischer und gleichermaßen romantischer Mantel scheint die Trägerin in ein schützendes und lebensfrohes Cape aus geometrischen Ausschnitten von Sonne, Meer und Himmel zu hüllen. Das Design-Duo Langackerhäusl

ESSEN + TRINKEN

Das Rondo verwöhnt Sie auf zwei Etagen mit einer raffinierten Kombination aus regionalen, mediterranen und asiatischen Speisen. Marienplatz 1 / 8020 Graz T. 0316 25 88 98 Mo.–Fr. 10–24 / Sa. 11–24 / Küche 11–23 www.restaurant-rondo.at

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setzt bei seinen Taschen in Papierknitter­ optik auf Minimalismus pur im Design und hochwertige Handarbeit. Androgynität war immer schon ein Modethema. Aufgrund der steigenden gesellschaftlichen Aufmerksamkeit für Themen wie Geschlechterrollen, Homo- und Intersexualität gewinnen die Auseinandersetzung und das Spiel mit den Geschlechtern bzw. der Geschlechtslosigkeit im Modedesign an gesellschaftlicher Relevanz und eröffnen neue Zugänge. Speziell Julia Skergeth und NOUN4 setzen dieses Thema in ihrer Designsprache um. Das junge Designer-Team NOUN4 gilt übrigens als vielversprechende Nachwuchshoffnung der Grazer Modedesign-Szene. Miriam Landerl, Zoia Novikova, Stefanie Rettensteiner und Vasiliki Vavitsa sind Absolventinnen der Modeschule Graz und setzen sich sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Herstellung konsequent mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander. Nachhaltigkeit, Ökologie und Regionalität der Materialien geben ihrem Design ein gutes (Haut-)Gefühl.


Foto: Celia Hannes

Foto: Teppich Galerie Geba

designmonat graz 2017

Klaus Kempenaars und Harald Geba: Teppiche mit Graz-Bezug

Möbelkollektion „Superfurniture“, zu sehen in der Galerie Gebhart Blazek

DESIGN FÜR DAHEIM TEXT: ELISABETH PRANTER

Ein Zuhause zum Wohlfühlen ist auch eine Frage des richtigen D ­ esigns. Denn wie wir unseren Wohnraum gestalten, beeinflusst unser Wohl­befinden. Die Teppichgalerien von Harald Geba und Gebhart Blazek liefern neue und unkonventionelle Ideen fürs Zuhause.

Ein Ansatz, der den Ansprüchen „moderner Nomaden“ gerecht werden soll, stammt vom Design-Duo Celia-Hannes, das sich aus der Französin Célia Picard und dem Österreicher Hannes Schreckensberger zusammensetzt. Die beiden setzen bei ihrer Möbelkollektion „Superfurniture“ daher auf extreme Reduktion, die Möbel zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Klarheit aus. Das soll der unsteten Generation, die in der analogen Welt stets flexibel bleiben will, entgegenkommen – auch indem die Möbel dazu einladen, individuelle, neue Wege zu finden, sie zu nutzen. Ausgestellt wird die „Superfurniture“-Kollektion an einer besonders erlesenen Adresse, nämlich in der Galerie Gebhart Blazek, Berber Teppiche + Textilien in der Leonhardstraße. Der Kunsthändler Gebhart

Blazek gilt als einer der w ­ ichtigsten Experten für alte marokkanische Berberteppiche und -textilien weltweit. Die Passion des Teppichexperten umfasst darüber hinaus auch seltene Kostbarkeiten und außergewöhnliche Erzeugnisse aus unterschiedlichen Kulturen, er bietet aber auch moderne, Fair-Trade-zertifizierte Teppichkollektionen internationaler Design-Größen an. Design zu Füßen gelegt Teppiche haben neben ihrer Funktion als historisch gewachsenes ­ Designelement in vielen Kulturen noch eine weitere ­Aufgabe: Sie dienen als Medium und ­sogar als h ­istorische Quellen, denn Teppiche ­erzählen oftmals Geschichten – und das bei Weitem nicht nur aus der V ­ ergangenheit. Eine dieser modernen Geschichten erzählt der Teppich von Valerija Ilcuka, in ihrem Fall die eigene. Die Grafikdesign-Studentin der Universität für angewandte Kunst Wien hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit diesen speziellen biografischen Teppich entworfen und angefertigt. Er reflektiert ihren bewegten, multikulturellen Lebensweg von ihrer Kindheit weg bis heute. Zu sehen ist er ebenfalls bei Gebhart Blazek. Ein Abbild der UNESCO City of D ­ esign Graz hingegen liefert die neue T­ eppichkollektion, die der Grazer Harald Geba in ­Kooperation

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mit dem in New York lebenden ­Designer Klaus Kempenaars entworfen hat. Auf sieben Teppichen finden sich typische ­ ­Elemente aus der Architektur der Stadt Graz, aber auch aus ihrer Geschichte und ­Kultur: Neben der Murinsel, dem ­Kunsthaus Graz, der Messe-Halle und dem Lichtschwert wurden auch das ­ heliozentrische Weltbild Johannes Keplers und Trachten-Muster in die Designs der Teppiche eingebunden.

Mit Geba, der bereits seit 30 Jahren seine Teppichgalerie in der Altstadt betreibt, und dem niederländisch-steirischen Designer Klaus Kempenaars, der unter anderem bereits Graz-Muster für den grazfleck – einen Lodenponcho – entwarf, waren zwei international erfolgreiche Designer am Werk, die vor allem eines gemeinsam haben: die Schwäche für Design und für die UNESCO City of Design Graz.

Valerija Ilcukas Teppich erzählt von ihrer persönlichen Biografie.

Foto: Valerija Ilcuka

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öbelhäuser versprechen es uns ständig – und noch dazu zu günsti­ gen Preisen: den Wohnraum zum Wohlfühlen. Doch wie sieht der überhaupt aus? Darauf gibt es mehr als eine Antwort, für die unterschiedlichsten Anforderungen, Wünsche und Vorlieben stehen unzählige Einrichtungsstile und Methoden zur Wohnraum­gestaltung zur Auswahl – von Art Deco bis Landhausstil, mit Feng Shui oder Smart Living.


29. April – 28. Mai

LEICHTE SPRACHE ALS APP

Die capito App zeigt Übersetzungen von Texten in einer leicht verständlichen Sprache auf dem Smartphone, individuell anpassbar in vier Schwierigkeits­ graden. aws Kreativwirtschaft hat das Projekt unterstützt.

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ext ist allgegenwärtig. Er transportiert wichtige Informationen. Sie verstehen zu können, ist Voraussetzung, um selbstständig am Leben teilzuhaben. Für sehr viele Menschen stellt das Lesen von Texten jedoch eine Herausforderung dar: In Österreich, Deutschland und in der Schweiz haben rund 24 Millionen Menschen Mühe mit schwer verständlichen Informationen. Längst sind dies nicht nur Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Personen mit nicht deutscher Muttersprache.

Foto: capito

Leicht verständliche Sprache schafft hier Abhilfe – und bietet gleichzeitig einen Zusatznutzen für alle, die Deutsch als zweite oder dritte Sprache lernen. Das Problem: Nicht alle Menschen verstehen dasselbe Level an Sprachkomplexität. Außerdem dürfen manche Texte nicht verändert werden, etwa weil sie rechtsverbindlich sind. Mit seiner App hat capito, ein europaweit renommierter Spezialist für barrierefreie Kommunikation, eine einfache Lösung geschaffen, die noch dazu sehr benutzerfreundlich zu handhaben ist. Die App stellt Übersetzungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung – vom Original bis zur sehr leicht verständlichen Sprachstufe A1. Der Benutzer oder die Benutzerin wählt per Fingertipp die passende Version. „Mit der capito App können Unternehmen, Organisationen und Behörden ihren Kundinnen und Kunden In-

Natürlich bauen. Natürlich leben.

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formationen auf verschiedenen Verständlichkeitsstufen anbieten, einfach und zielgruppengerecht. Die User entscheiden selbst, wie komplex der Text sein darf“, so Walburga Fröhlich von CFS Consulting, das die Marke capito führt. Um die App umzusetzen und zu einem downloadbaren Produkt zu machen, hat CFS Consulting beim Förderungsinstrument aws impulse XL eingereicht und damit maßgeschneiderte Unterstützung für die Realisierung der Idee erhalten. aws Kreativwirtschaft steht kreativen Start-ups ebenso zur Seite wie etablierten Unternehmen, die hoch innovative Projekte umsetzen und zu marktreifen Produkten machen wollen. aws Kreativwirtschaft ist Teil der Strategie des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zur Förderung kreativwirtschaftsbasierter Innovation. Die capito App ist auf Google Play und im Apple iTunes App Store gratis erhältlich. Weitere Infos: www.aws.at/kreativwirtschaft www.facebook.com/awskreativwirtschaft www.capito.eu


designmonat graz 2017

POP, PLASTIK UND DIE GROSSE EMOTION TEXT: HEINZ M. FISCHER

Zur Ausstellung „The Orange Age – Mediendesign der 1970er Jahre“

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Noch aber galt das Motto „Anything goes“ – auch und vor allem in den Design­studios. Nach einer Zeit emotionsarmer und geradliniger Entwürfe wurden die Produkte rund und geschmeidig, buhlten um Sympathie, trumpften mit kräftiger Farbgebung auf. Orange, Rot und Weiß wurden zu den alles dominierenden Farben dieser Ära. Mainstream und Kommerz waren als Gestaltungsrichtlinien kein Tabu mehr, Design bediente die Kaufkraft eines rasch wachsenden Publikums.

Standen bis dahin vorrangig funktionale und formale Überlegungen im Mittelpunkt der Gestaltung, wurden sie nun auf gesellschaftliche und soziokulturelle Aspekte ausgedehnt. Und man legte jegliche Scheu vor Mainstream und Massenkonsum ab. Design verstand sich nicht mehr als elitäre Veranstaltung, sondern sprach ein breites Publikum an. Unter dem Einfluss von Pop-Art, intellektuellem Nonkonformismus und gleichsam unendlich scheinenden Möglichkeiten des neuen Werkstoffs Plastik entstanden Formen und Farben bisher ungeahnter kreativer und gestalterischer Freiheiten.

Vieles davon spiegelt sich im M ­ ediendesign dieses Jahrzehnts wider. Es war die große​ Zeit von Designern wie Patrice Dupont, Dieter Rams, Ettore Sottsass, Rodolfo Bonetto,

Foto: Miriam Raneburger

ie 1970er Jahre – ein Jahrzehnt der Krisen, Umbrüche und Veränderungen. Vieles, was im Jahrzehnt davor, in den „Roaring Sixties“, gesellschaftlich, politisch oder kulturell seinen Ausgang nahm und rasch als Revolution bezeichnet wurde, geriet in den 1970ern noch spürbarer, sichtbarer und intensiver. Auch im Design. Die in den späten 1960er Jahren mit dem Optimismus von Flower Power manifestierte Freiheit der Farben und Formen fand jetzt ihre Ausdifferenzierung.

Dass sich diese Offenheit und Buntheit im Design vor dem Hintergrund schwerer gesellschaftlicher Krisen abspielte, gehört zu den Widersprüchlichkeiten dieser Ära. Die großen Chemiekonzerne, die gerade noch Agent Orange für den Vietnamkrieg produziert hatten, lieferten nun den Rohstoff für das „Age of Orange“ – all das inmitten zweier Ölkrisen, die erstmals die Grenzen des Wachstums aufzeigten. Selbst wenn man diese Perspektiven anlegt, waren die 1970er Jahre in Bezug auf Design eine wunderbare Ära des Individuellen, in der gerade Designer aus Italien, Deutschland und Frankreich ganz eigenständige, europäische Interpretationen der Pop-Art in ihren Entwürfen umsetzten, bevor gegen Ende des Jahrzehnts eine massiv einsetzende Globalisierungswelle Individualität zugunsten einer gigantischen Massenproduktion nivellierte. Ein „egalisiertes Design“ war vorerst die Folge, ein vorübergehender Abschied europäischen Mediendesigns vom Weltmarkt, bevor in den fortgeschrittenen 1980er Jahren das Pendel des Kreativen wieder in eine andere Richtung ausschlug.

Sharp 5P-12G, Japan 1972

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SYMPATHISCHE UFOS

Philips Plattenspieler „UFO Pompon“, Niederlande 1969

Marco Zanuso und Richard Sapper. Sie biederten sich mit ihren immens erfolgreichen Entwürfen dem Publikum keineswegs an, hatten aber auch keine Scheu davor, einer großen Öffentlichkeit zu gefallen. Auch waren nicht alle Produkte gleich kommerziell erfolgreich. Die in warmen Rot- und Orange­ tönen strahlende „valentine“-Schreibmaschine, die der in Innsbruck geborene Designer Ettore Sottsass für Olivetti schuf – angeblich um Schriftstellern einsame Arbeitswochenenden zu verschönern –, floppte am Markt, gilt heute aber als Meilenstein sinnlicher, emotional aufgeladener Produktgestaltung. Die „valentine“, auf der David Bowie einige seiner Songtexte tippte, erzielte bei einer Auktion im Vorjahr den stolzen Preis von 45.000 Pfund. Ein letztes Mal war „Made in Europe“ ein signifikantes Markenzeichen, bevor das ­L abel „Made in Japan“ eine ­irreversible Zäsur einläutete. Gerade noch war es möglich, mit deutschsprachigen Bezeichnungen ausgestattete Produkte selbstbewusst auszuliefern, bevor englische Produktnamen und -bezeichnungen mehr oder weniger erzwungene Internationalität signalisierten. Am Beginn und am Ende dieser Design-Ära standen markante Übergänge: Einerseits sind das die Phantasien des Space Age, die Visionen und Fiktionen des Raumfahrt-­ Hypes der späten 1960er Jahre atmo­­ sphärisch nachhingen. Rodolfo Bonettos TV-Set „Autovox Linea 1“ ähnelte eher einem der Monitore, über die NASA-Techniker in Houston 1969 die erste Mondlandung überwachten, als einem Fernseher. Auch der tragbare „Algol“-Fernseher von Richard Sapper und Marco Zanuso, der bis

in die 1980er produziert wurde, oder die „UFO“-Plattenspieler, die Patrice Dupont für Philips gestaltete, atmen diesen Geist. Andererseits ist in den späten 1970er Jahren das Aufkommen eines markant sachlichen, kühlen Designs zu beobachten. Auch für dieses finden sich Vorläufer zu Beginn des Jahrzehnts: Zanusos und Sappers schwarzer TV-Kubus „Black“ etwa, den die beiden ebenfalls für das italienische Elektro­ unternehmen Brionvega erdachten, oder die radikal reduzierten Entwürfe, die Dieter Rams schon in den 1960ern für Braun verwirklichte und die nachweislich auch Apple-­ Chefdesigner Jonathan Ive beeinflussten. Diese stark reduzierte Formensprache setzte sich gegen Ende des Jahrzehnts als Gegenbewegung zur allerorts grassierenden Buntheit und Rundlichkeit durch. Kühl anmutende silberne und metallene Elemente, die Farben Anthrazit und Schwarz und eine neue Zweckorientiertheit beendeten die viele Jahre anhaltende Warmherzigkeit und große Geste der Emotion.

Ausstellungskurator Heinz M. Fischer über ikonisches Design aus den 1970ern und die Leidenschaft des Sammelns Wenn das Medium die „Message“ ist, was ist dann Mediendesign? Was lässt sich aus Mediendesign über die Zeit ableiten, in der es entstand? Heinz M. Fischer: Das Mediendesign der 1970er Jahre sagt sehr viel darüber aus, wie man mit diesen Produkten damals umgegangen ist. Alles war rund, sympathisch, man hat die Geräte haptisch gerne bedient, am Sendersuchlauf des Radios gedreht, den es in dieser Zeit noch gab. Das Produktdesign war von einer unglaublichen Freundlichkeit, Offenheit und Buntheit. Das ist doch ein eigenartiger Kontrast zu einer Zeit, die von heftigen gesellschaft­ lichen und politischen Umbrüchen und Krisen geprägt war, vom Vietnamkrieg, den Ölkrisen. Fischer: Das hat damit zu tun, dass Design bis zur Mitte der 1970er Jahre eigentlich von Ideen lebte, die bereits in den 60ern generiert wurden. Pop-Art zum Beispiel. Umgesetzt werden konnten diese Ideen aber erst später, weil sich die speziellen Formungstechniken für den Werkstoff Plastik erst entwickelten. In Europa wurden diese Ideen viel feinfühliger, viel durchdachter übersetzt als in den USA. Und am Ende des Jahrzehnts kam es dann ohnehin zum völligen Bruch. Da schlug die Globalisierung so richtig auf die Unterhaltungselektronik durch. Europäisches Design war für längere Zeit abgemeldet, weil die deutlich günstigeren Preise japanischer Produkte für Konsumenten plötzlich interessanter waren. Was wäre denn ein ikonisches Objekt für diese Design-Ära? Fischer: In der Ausstellung wird ein Tuner zu sehen sein, den Hans Vagt und Peter Bannert für Blaupunkt gestaltet haben. Das Gerät mit zwei externen Lautsprechern heißt „Pop“ und verkörpert mit seinen ovalen und runden Formen sowie seiner Farbe – das Chassis ist weiß, der Rest ein dunkles Orange – die 1970er wie kaum ein anderes. Auch die Idee für dieses Radiogerät ist in den 1960ern verhaftet, im „Space Age D ­ esign“,

Die Ausstellung „The Orange Age – Medien­ design der 1970er Jahre“ zeigt rare, zu ­Design-Ikonen gewordene Produkte ebenso wie massenhaft verwendetes Alltags­ design. Genau diesem so unverwechselbaren Design ist es geschuldet, dass uns dieses Jahrzehnt so nah und fern zugleich erscheint. Radiogeräte, Kassettenrecorder, Plattenspieler, TV-Geräte, Filmapparate, Schreibmaschinen – nie zuvor hatten Produkte eine derart starke Identität. Dinge waren erfüllt mit Leben. Als Medien waren sie präsent wie nie zuvor – auch in der Erinnerung. Die 1970er Jahre, sie waren das letzte ausschließlich „analoge Jahrzehnt“. An Intensität ließen sie nichts zu wünschen übrig.

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Foto: Marion Luttenberger

Foto: Miriam Raneburger

INTERVIEW: THOMAS WOLKINGER

das sich aus TV-Serien wie „Star Trek“ oder aus Kubricks „2001: A Space Odyssey“ speiste. Dieses Space-Design hat weit in das Produktdesign der 1970er hineingewirkt. Ein anderes Beispiel sind die Philips-Plattenspieler, die „UFO“ hießen und von Patrice Dupont entworfen wurden. Anders als Blaupunkt hat sich Philips nie gescheut, den Markt auch stark kommerziell zu bedienen. Diese „UFO“-Plattenspieler, die wirklich den Eindruck vermitteln zu schweben, gibt es in drei Farben – in Dunkelblau, in Anthrazit und in Dunkelrot. Alle drei Varianten werden in der Ausstellung zu sehen sein. In Österreich gibt es vielleicht zehn Sammler, die im Besitz der gesamten Edition sind. Was ist denn überhaupt das Motiv für Ihre Sammlung? Fischer: Mich bewegt das Besitzenwollen, die Objekthaftigkeit, die Haptik der Geräte. Mir nur Fotos im Web anzusehen, interessiert mich nicht. Ich habe auch nie systematisch gesammelt, wollte keine „Kollektion“ erzeugen, die vollständig ist, sondern habe immer nur Dinge erworben, die meine Sympathie haben, in die auch meine Emotion hineingeht. Es ist also eine Sammlung, die mir ganz subjektiv gefällt, für die ich im Privaten auch auf einiges verzichtet habe. Um manche Stücke – etwa die drei Varianten des „UFO“ – habe ich mich jahrelang bemüht.


designmonat graz 2017

NICHTS BLEIBT, WIE ES IST MEDIENDESIGN IM WANDEL TEXT: ELISABETH PRANTER

Sie kam und alles wurde anders: Die Digitalisierung und ihre Folgen – Smartphones, Social Media, das Web – sind heute nicht mehr wegzudenken. Was heißt das für das Medien­design von heute – und morgen?

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aum ein Bereich wird durch die fortschreitenden technologischen Entwick­­lungen so stark geprägt wie die Medien. Der technische Fortschritt betrifft nicht nur ­unsere Kommunikationsgeräte, sondern auch unsere Art zu kommunizieren – und unser Informationsverhalten: Die Art, wie wir Nachrichten konsumieren, hat sich ­radikal verändert. Einen Wendepunkt markierte Apple 2007, als der Konzern das iPhone ­ präsentierte und damit den Markt revolutionierte. Das Smartphone in seiner heutigen Form war geboren – und damit begann eine ­Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Das Smartphone bedeutete in Folge eine Zäsur für die individuelle Kommunikation – durch neue Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat und WhatsApp – ­ ebenso wie für die mediale ­Kommunikation. Design als Orientierungshilfe Michael Hajek, Art Director des ORF, v­ erfügt über langjährige Erfahrung im Medien­ bereich und kennt die A ­nforderungen, ­denen Medien in Zeiten von „­ Lügenpresse“ und „Fake News“ gerecht werden müssen. „Für Medien gewinnt das Brand ­Management an Bedeutung. In Zeiten von ­alternativen Fakten spielen die Glaubwürdigkeit und die Seriosität von Medien eine immer größere Rolle“, so Hajek, der für das gesamte Corporate Design des ORF verantwortlich ist, „der Absender muss stets erkennbar sein.“ Hajek weist auch auf die Verschmelzung klassischer Berufsbilder hin. Grafikerinnen und Grafiker benötigen heute neben gestal-

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terischen Kompetenzen auch journalistischen Instinkt: „Bei der Visualisierung von Daten und Informationen – ein Bereich, der immer wichtiger wird – ist Storytelling mehr denn je gefragt.“

Im Mediendesign passiert momentan alles gleichzeitig. Mediendesign von morgen „Eindeutige Trends, wie es sie beispielsweise in den 1990ern noch gab, kann man heutzutage nicht mehr festmachen“, ­erklärt Hajek, „im Mediendesign passiert momentan alles gleichzeitig.“ Was sich durchzieht, sind die Anforderungen, die die unterschiedlichen Endgeräte für das Grafikdesign bedeuten: Ein und dieselbe ­ Information muss verschieden ­aufbereitet werden. Insgesamt wird die Grafik laut Hajek fließender, integrierter statt klein­ teiliger. Einstige Gattungen verschmelzen miteinander. Bei der Datenvisualisierung etwa löst sich die Grenze zwischen ­Grafik und Bewegtbild auf; interaktive, neue ­Formen entstehen. Was die Zukunft angeht, glaubt Hajek an eine radikale Simplifizierung. „Ich bin vor allem gespannt auf die Entwicklung der nächsten fünf bis zehn Jahre im Bereich Sounddesign“, so Hajek, „Die Sprach­ steuerung darf man nicht unterschätzen – ich vermute, dass wir in zehn Jahren keine Keyboards mehr haben und keine Texte mehr tippen werden.“ Tendenzen in diese Richtung sind bereits erkennbar: Siri,

­ lexa, Cortana und Google verstehen und A antworten uns bereits. Als smartes Home Device kam Amazon Echo – mit ­Alexa – als Vorreiter 2016 auf den Markt. Sie versorgt die Nutzerinnen und Nutzer unter a ­ nderem mit Informationen, ­Nachrichten und Wetter­ vorhersagen. Das Pendant zu Amazon Echo, Google Home, das auch V ­orgänge in den eigenen vier Wänden s ­ teuert, f­olgte heuer. Was die ­ kommenden ­ Jahre ­ bringen, wird sich weisen. Fest steht: ­Design hat Zukunft. Ja zu Design von morgen Wer genauer wissen möchte, wie d ­iese Z ukunft aussehen könnte, wird im ­ ­Design­monat Graz fündig: Bei den L­ ecture Days der FH JOANNEUM präsentieren K reative aus verschiedenen Bereichen ­ neue ­ I deen und Entwicklungen. Neben Michael ­ ­ Hajek sind die internationalen Speaker Andrej S ­ mirnov aus Moskau, Jennifer Lyn ­ ­ Morone™ Inc aus den USA bzw. ­ Großbritannien und Yuri Landmann aus den Niederlanden zu Gast.


Photo: Max Rommel

www.proedl.at – www.fantoni.it

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presents

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designmonat graz 2017

ZUKUNFTSMUSIK TEXT: SIGRUN K ARRE

Foto: Marion Luttenberger

Von der Meisterschaft der Gefühlsvertonung: Sounddesign überlässt nichts dem Zufall. Ein Einblick in einen besonders spannenden Bereich von Design.

Audiodesign begegnet uns weit häufiger, als wir meinen, und tut sein Werk nicht selten „im Geheimen“. Tatsächlich ist es mittlerweile ein fixer Bestandteil des Produktdesigns und somit praktisch ein täglicher, wenn auch meist unbewusster Teil unserer wahrgenommenen Realität, dem wir uns nicht entziehen können. Eingehüllt in eine unsichtbare Alltags-Klangwolke, ist vieles, was wir da gewollt oder ungewollt zu hören bekommen, tatsächlich nicht dem Zufall oder der Natur überlassen, sondern gestaltet. Vom optimierten Knacken der Wurst beim Abbeißen, dem kühle Erfrischung versprechenden Zischen beim Öffnen der Cola-Dose oder Bierflasche bis zum nur scheinbar originären, tatsächlich aber lange ausgetüftelten, unverwechselbaren „Löwengebrüll“ eines Porsches. Der Klang beim Öffnen und Schließen der Autotür, beim Betätigen von Blinker oder Fensterheber,

nichts bleibt dem akustischen Zufall überlassen, alles ist Teil eines klanglichen Gesamtkonzeptes, das von Sounddesignprofis orchestriert wird. Immerhin kann man mit (Wohl-)Klang nahezu alles emotionalisieren, und beim Kauf entscheidet nicht selten das sogenannte (Bauch-)Gefühl. Gerade die A ­utoindustrie – in Sachen akustische Optimierung unbestritten ein Vorreiter – reißt sich derzeit um gut ausgebildete, kreative Sounddesignerinnen und -designer. Das erklärt auch, weshalb immer mehr Universitäten und Fachhochschulen „Audio Design“ als eigenständiges Studium anbieten, so auch die FH JOANNEUM in Graz, wo man das Masterstudium „Sound Design“ in Kooperation mit der Kunstuniversität seit 2014 absolvieren kann. Balsam für die Ohren Hält man sich vor Augen, dass grundsätzlich jedes Produkt, das Geräusche produziert, eine potenzielle Spielwiese für Sounddesign ist, das im Optimalfall eine sogenannte Sound Identity für das jeweilige Produkt erschaffen kann, wird klar, dass wir es mit einer Zukunftsbranche zu tun haben, deren Gestaltungsmöglichkeiten bei Weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Aber selbst die zukunftsträchtigen „lautlosen“ E-Autos bekommen – Stichwort akustisches Branding – in Zukunft nicht nur aus Sicherheitsgründen ihren maßgeschneiderten Sound verpasst. Daimler hat sich nicht umsonst ein

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Patent auf den charakteristischen „Klang“ der Mercedes-Tür geleistet. Ein Indiz dafür, wohin die Reise geht … In Zeiten zunehmender Lärmbelästigung und akustischer Reizüberflutung bedeutet Klangoptimierung aber oft auch Dämpfen bzw. Ausschalten von (unangenehmen) Geräuschen. Gerade bei technischen Geräten wird mehr und mehr „Geräuschkosmetik“ betrieben und auf betont weichen, zurückhaltenden Sound Wert gelegt, speziell wenn die Zielgruppe weiblich definiert ist, wofür das zunehmend sanftere „Schnurren“ von Epiliergeräten und Co. den Beweis antritt. Aber gestalteter Sound kann noch mehr: Gerade die boomende Videospielbranche ist ein noch relativ junges, spannendes Betätigungsfeld mit großem kreativem Potenzial. So brandneu ist die Idee vom „Design für die Ohren“ freilich nicht: Im Musik-, Film-, Hörfunk- und Fernsehbereich, im Bereich Performance, Theater, Oper etc. hat ­Sounddesign immer schon

wichtige dramaturgische Aufgaben erfüllt, selbst in Zeiten, als der Begriff noch gar nicht existierte. Mittlerweile ist auch hier eine zunehmende Professionalisierung und gesamtkonzeptionelle Herangehensweise zu beobachten. Ob in Industrie, Medien oder Kunst, die Techniken, die im Audiodesign verwendet werden, mögen immer ausgefeilter und komplexer werden und differenziertere und effizientere Ergebnisse liefern. Das Wirkprinzip von Audiodesign ist jedoch so simpel wie verführerisch: Es geht um Gefühlsvertonung; Klang ist und bleibt das direkte Medium für Emotionen.

Alles ist Teil eines klanglichen Gesamtkonzeptes.

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al ehrlich: Wer denkt beim Abstecher an den Würstelstand oder beim Öffnen seines Feierabendbiers schon an Design? Noch nie (bewusst) gehört? Dass uns Automotoren auch klang­ lich wahlweise die große Freiheit, besondere Sportlichkeit, Männlichkeit oder Zuverlässigkeit versprechen wollen, ist uns da schon eher einmal flüchtig zu Ohren gekommen. Während wir Gestaltung mit den Augen noch relativ bewusst wahrnehmen, ist Design, das uns über andere Sinne erreicht, deutlich subtiler.


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EXPERIMENTELLER OHRENSCHMAUS Das Musik-Festival V:NM macht Appetit auf das Abenteuer ­Sounddesign als Kunstform.

TEXT: SIGRUN K ARRE

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ie besten Ideen entstehen nicht selten an der Bar. Die Trefferquote für gute Einfälle erhöht sich, wenn der Zufall dort gleich mehrere kreative Köpfe zusammenführt. Einer solchen folgenreichen Begegnung von vier Musikern, namentlich Josef Klammer, Seppo Gründler, Burkhard Stangl und Werner Dafeldecker, verdankt der „Verein zur Förderung und Verbreitung neuer Musik“ seine Geburtsstunde. Da man es an besagtem Abend der 1990er Jahre unisono verwunderlich fand, dass man als Musiker ähnlichen Schlages sich nicht eher auf der Bühne begegnet war und kollegial den mangelhaften Austausch innerhalb der Szene bedauerte, wurde ein Plan geschmiedet, wie man „die richtigen Leut’ z‘sammenbringen“, sprich: die österreichische zeitgenössische Musikszene besser vernetzen könne. Künstlerische Freiheit Eine Besonderheit des seit 1999 stattfindenden Festivals ist die Tatsache, dass es bewusst nicht kuratiert wird. Vorrangiges Ziel des Festivals ist es nicht, der jeweiligen Neigungsgruppe ein paar solide, „vorherhörbare“ Musik-Happen „vorzuwerfen“, sondern insbesondere den künstlerischen Austausch unter den Musikerinnen und Musikern zu fördern. „Wir wollen einen Raum für Projekte anbieten, die sonst vermutlich nie verwirklicht worden wären“, so Josef Klammer,

­ rganisator des Festivals und selbst VollO und Herzblutmusiker. Bedingung ist lediglich, dass Projekte und Ensembles noch nie öffentlich präsentiert wurden und Kompositionen uraufgeführt werden. Zwecks Qualitätssicherung wird das Schaffen der teilnehmenden Mitglieder durch den Vorstand begutachtet. „Das Œuvre muss einfach passen“, stellt Klammer augenzwinkernd klar; „Beim steirischen herbst wird man ja auch keine Seidenmalereien finden.“ Ist Musik Sounddesign? „Ja, Mozart, Schönberg, Cage – sie alle waren Sounddesigner! All das hat mit dem archaischen Spannen von Darmsaite und Tierhäuten begonnen“, sinniert Klammer über das Prinzip des organisierten Klangs. Sein Kollege Seppo Gründler führt weiter aus: „Aktuelle Videoclips greifen auf Ästhetiken zurück, die in der musikalischen Avantgarde entwickelt wurden, wie Sampling, Granularsynthese, Timestretching oder schnelle Schnittfolgen. Improvisation ist die Extremform des Rapid Prototyping und Klangräume zwischen Algorithmik und Intuition werden real im Spannungsfeld zwischen Physik, Psychoakustik und Ästhetik.“ Styria meets Trondheim Seit 2001 wird das Festival alle zwei Jahre abgehalten, im Wechselspiel mit den sogenannten „Styrian Meetings“, die der interna­ tionalen Vernetzung dienen. Dieses Jahr findet das V:NM-Festival vom 24. bis 27. Mai

statt und bringt auch jene Ensembles auf die Bühne, die aus dem Kulturaustausch „ALPEN­GLOW – Styria meets Trondheim“ 2016 in Norwegen entstanden sind. 89 Musikerinnen und Musiker werden an vier Tagen an drei Veranstaltungsorten (Forum Stadtpark, Stockwerk, ESC medien kunst labor) 35 Konzerte zum Besten geben. Mit musikalischen Experimenten, in

Mozart, Schönberg, Cage – sie alle waren Sounddesigner! deren Verlauf die Grenzen zwischen Genres und Stilen wie Klassik, Jazz und elektronischer Musik ausgelotet und neugierig überschritten werden, darf gerechnet werden.

Giesriegl, vierhändige Improvisation beim Klavier-Duo Paraskevopoulos / Moustakas am Programm. Und als Finale erschafft das Big V:NM Improvisers Orchestra Klanglandschaften von epischer Größe. Die Gefahr, einen künstlerischen Tunnelblick zu entwickeln, ist auch nach über 20 Jahren nicht gegeben. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die bereitwillige Öffnung für Kooperationen mit anderen Vereinen und Institutionen: Heuer stellen Studierende der Masterstudiengänge Interaction Design und Sounddesign (FH JOANNEUM und Kunstuniversität Graz) Klangobjekte im ESC medien kunst labor aus. Gemeinsam mit dem Kulturverein rhizom wird unter dem Titel „Exiles on Mainstream“ steirischen Musiklabels im Bereich neuer und nichtzuordenbarer Musiken kulturelles „Asyl“ gewährt. Ein Festival als Konzertereignis und offenes Labor: Progression ausdrücklich erwünscht!

Hört, hört! Als kleine Navigationshilfe durchs vielseitige Programm seien nur einige „Hörbeispiele“ angeführt: Liebhaber von Realtime Sampling und Granularsynthese kommen bei Maria Norseth Garli, Se-Lien Chuang und Andreas Weixler auf ihre Kosten. Radikale Improvisation ist bei Pliem, Zrost, Groenberg, Pokorn und Klammer zu erwarten. Elektronik pur gibt es bei Michael Pinter und Johannes Zmoelnig. Sensibles Herantasten und analoge Klangerforschung stehen beim Quartett Rolfson, Kepl, Harnik und

PHYSIKER MIT HERTZ INTERVIEW: SIGRUN K ARRE

bohrer zu entwickeln, der nicht wie ein klassischer Zahnbohrer klingt. Alleine das Geräusch treibt vielen Patienten bekanntlich die Angstschweißperlen auf die Stirn.

Woher kommt Ihre besondere ­Affinität zu Klängen? Harald Graf-Müller: Guter Sound liegt mir einfach am Herzen – und natürlich im Ohr: Mit 12 habe ich die Fahrradgangschaltung verändert, damit sie knackiger klingt, später optimierte ich meine Lautsprecherboxen und Anfang der 1990er verpasste ich dem Steyr-Traktor ein angenehmes Innengeräusch. Damals beschäftigten sich nur BMW und Audi mit Akustik-Branding.

Worin liegt die Herausforderung des ­Produkt-Audiodesigns? Graf-Müller: Je kleiner das Produkt, umso schwieriger ist die akustische Optimierung. Wir minimieren störende Frequenzen und heben den angenehmen Geräuschcharakter hervor. Für die Firma Liebherr haben wir etwa Kühlgeräte entwickelt, die nicht mehr brummen und den Liebherr-Slogan „Freude an der Frische“ durch ein an Meeresrauschen erinnerndes Betriebsgeräusch wiedergeben.

Was macht guten Klang aus? Graf-Müller: (Lacht) Eine kleine Begebenheit: Ich bat meinen Nachbarn eines schönen Sonntagmorgens, doch bitte den Motor seiner Harley abzustellen. Seine Reaktion: „Das ist doch mal ein richtig guter Sound!“ Ob man ein Geräusch als Sound oder Lärm wahrnimmt, ist subjektiv. Es gibt allerdings Geräusche, die ein Großteil der Menschen als unangenehm empfindet. So hatten wir etwa den Auftrag, einen Zahn-

Ein klassischer Fall von Akustik-Branding. Die Königsdisziplin? Graf-Müller: Es ist sicher ein kreativer Teil unserer Arbeit, die an sich ein höchst innovativer Prozess ist. Wir entwickeln und erweitern unser Know-how seit 26 Jahren kontinuierlich. Man nimmt Erfahrungswerte zum nächsten Projekt mit und hat dann plötzlich ein Aha-Erlebnis. Vom kleinsten Produkt, dem Relais, über Elektro- und Sportgeräte, Parkettböden, Lautsprecher,

Foto: Sissi Furgler

Harald Graf-Müller ist studierter technischer Physiker und Spezialist für den guten Ton. Seine Engineering-Firma A ­ kustik-Design mit Sitz im ­steirischen ­ St. Margarethen an der Raab ist Österreichs führende ­„Audio-Design-Schmiede“.

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Gelenksprothesen, Autoschalldämpfer, Hub­ schrauber bis zur 200 Meter langen Papiermaschine haben wir schon den unterschiedlichsten Produkten ein maßgeschneidertes akustisches „Kleid“ verpasst. Wohin geht der Trend? Graf-Müller: Raumakustik ist ganz zentral. Stichwort Großraumbüros. Wohlbefinden am Arbeitsplatz und damit einhergehend ­Produktivität ist stark von der Raumakustik abhängig. Dann natürlich Vortrags-, Musik- und Konzertsäle, die akustischen Chamäleons, deren raumakustische Eigenschaften für eine Anzahl verschiedener Genres funktionieren müssen. Zukunftsthema ist auch 3-D-Raumklang im Heimkinobereich, Stichwort Auro-3D®. Die große Frage, an der wir mit Freude arbeiten, ist: „Wie können wir akustische Umgebungen schaffen, die uns hinaus aus der „Lärm-Hölle“ in den Zustand der Entspannung und Zufriedenheit führen?“ www.akustikdesign.at


designmonat graz 2017

LAND IN SICHT!

Foto: Clemens Hollerer

Clemens Hollerer: Coming back to life, 2013 Lack auf Holz, Abdeckplanen 6 x 41 x 3,9 m MakeSHIFT(S) – Columna02, Lyon Biennale 2013 Satellite, F

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Kreativität abseits der Konglomerate: Der Designmonat Graz streckt seine Fühler auch in die Regionen aus. Denn jenseits der Stadt finden sich kreative Hotspots, die für die eine oder ­andere Überraschung sorgen. TEXT: SIGRUN K ARRE UND STEFAN SCHWAR

Einer von diesen Global Playern ist der Juwelier Anton Kerecz. Aus dem einst jüngsten Goldschmiedemeister Österreichs entwickelte sich ein Künstler, der mit einer zielsicheren Leichtigkeit die Brücke zwischen Klarheit und Extravaganz schafft. Seit 2004 fertigt er seine Arbeiten unter dem Label „Juwelenschmiede Kerecz“ an, sein Atelier ist in der Steiermark, genauer gesagt in Südstudenzen, seine Kunstwerke hingegen sind in der ganzen Welt gefragt. Die Arbeiten verbinden sich im Designmonat Graz mit einer Rauminstallation der beiden Floristen Andreas Stern und Rainer Böhm, die als „Schlichtbarock“ derzeit weltweit für Furore sorgen und mit gekonnten Inszenierungen und atemberaubenden Installationen einen stetig größer werdenden Kundenkreis anziehen. Homebase der Designer: Feldbach. Aus dem Vollen schöpfen Bruck an der Mur scheint ein kreativer Nährboden für bildende Künstler zu sein: Aus dieser steirischen Kleinstadt kommt neben dem großen Erwin Wurm auch ­ Clemens ­H ollerer, ein weiterer „stadtflüchtiger“ Kreativer. Hollerer, gut zwei Jahrzehnte ­ jünger, hat auch bereits internationale Ausstellungen, einige Nominierungen für große Kunstpreise sowie ein Staatsstipendium vorzuweisen. Der weitgereiste Künstler erwarb gemeinsam mit seiner Frau Verena Ulrich-Hollerer, die als Innenraumgestalterin die väterliche Tischlerei in Bad Gleichenberg übernahm, im kleinen Örtchen Merkendorf nahe Bad Gleichenberg einen renovierungsbedürftigen Bauernhof aus dem frühen 19. Jahrhundert. Dort eröffnete er 2016 im sanierten Wirtschaftsgebäude sein Atelier „MD.21 Art Space Clemens Hollerer“.

Exklusiv für den Designmonat Graz öffnet er seinen privaten „Werkraum“ für ein besonderes Event. Das klischeehafte Bild des darbenden Künstlers muss im Falle von Hollerer jedenfalls verworfen werden, ist er doch selbst das beste Beispiel dafür, dass sich Kunst und Hedonismus nicht zwangsläufig ausschließen. An einem Abend im Designmonat Graz zeigt er auch seine Sammlung von Design-Objekten, ­Vintage-Möbeln und Kuriositäten, die von seinem Blick für das Besondere zeugen. Hollerer ist auch ein Freund lukullischer Genüsse und edler Tropfen. Daher gibt ­ es auch ein besonderes kulinarisches „Rahmenprogramm“: Dafür sorgt niemand Geringerer als Harald Irka, jüngster 3-Haubenkoch der Welt und Küchenchef der Saziani Stub’n in Straden. Das 26-jährige „Wunderkind“ der österreichischen Gastronomie wird den Gästen mit seiner genialen und wagemutigen Kreativ-Kochkunst geschmackliche Aha-Erlebnisse bescheren. Design Battle Zum kreativen Nahkampf lädt die Design Battle in der Tischlerei Prödl in Kirchberg an der Raab. Die Idee dabei: Designerinnen und Designer und kreative Denkerinnen und Denker aus anderen Spezialgebieten und Disziplinen treffen in vier 2er-Teams zum Schlagabtausch aufeinander. Exakt 24 Stunden vor der „Battle“ erfahren sie, worüber sie sich Gedanken machen d ­ ürfen. Danach können und sollen sie ihren ­Ideen freien Lauf lassen. Output in Form von Skizzen, Geistesblitzen, Notizen, Entwürfen, Kreativergüssen zu einem (noch)

­geheimen Thema sind gefragt; Inspirationen und Musenküsse sind erlaubt. Nur so viel sei verraten: Es geht ums Holz. Nicht nur Fantasie, auch Realismus ist gefragt. Denn schließlich sollen nicht nur schöne Luftschlösser gebaut werden, Ziel ist ein „greifbares“, handwerklich umsetzbares Produkt mit innovativem Design, von dem die Tischlerei noch am selben Abend einen Rohling anfertigen wird. Das Unsichtbare sichtbar machen lautet das Motto.

Das Unsichtbare sichtbar machen lautet das Motto.

K

reativität und Design werden gerne als urbane Paradedisziplinen wahrgenommen, die zur Gentrifizierung ganzer Stadtviertel beitragen. Dieser Strukturwandel und die damit verbundene Attraktivitätssteigerung ist tatsächlich ein typisch städtisches Phänomen, so wie sich die Kreativwirtschaft auch in ihrer Eigenwahrnehmung als eher urban einstuft. Kein Wunder, die Stadt bietet einiges: Ausbildungsplätze, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, doch vor allem auch Szenen, die Gleichgesinnte miteinander verbinden. Dass Kreativität indes keine rein urbane Angelegenheit sein kann, muss gar nicht extra betont werden. Natürlich finden sich auch „am Land“ kreative Köpfe und kreative Betriebe. Das allein ist nicht überraschend. Was hingegen überrascht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Kreative aus allen Bereichen ihre Produkte zum Teil weltweit in Szene setzen.

Wirtschaft erleben Wer die Kreativität der steirischen Wirtschaft erleben möchten, der sollte in Richtung Raabtal schauen. Dort reiht sich nämlich ein steirischer Vorzeigebetrieb an den nächsten: Von Gleisdorf über St. Margarethen, an Takern II vorbei bis nach Studenzen – im Raabtal treffen unterschiedlichste Branchen in unmittelbarer Nähe aufeinander. Von der Hightech-Industrie bis zur handgemachten Traditionsbekleidung reicht die Palette der Betriebe, ihre Namen lauten Binder & Co, Trachtenmode Hiebaum, X-Tec, KWB oder Facts & Change. Die meisten von ihnen gehören übrigens zu „Erlebniswelt Wirtschaft“, einer Initiative, die den Besucherinnen und Besuchern die faszinierende Welt der Produktion näherbringt. Sie freuen sich also auf Besuch! Damit kein Missverständnis aufkommt: Das passiert nicht in Form einer „Werksführung“ oder einer „Betriebsbesichtigung“. Im Zentrum stehen eigens entwickelte Erlebnistouren, konzipiert von Kreativen aus der Steiermark, die den Besuch in den Unternehmen zu einem Erlebnis für alle Sinne werden lassen.

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designmonat graz 2017

KONSTANTE VERÄNDERUNG Im Westen der Steiermark, zwischen Deutschlandsberg und Schwanberg, liegt das Schloss Hollenegg. Und im Schloss Hollenegg wiederum liegt wohl einer der einzigar­ tigsten Orte, um Design zu präsentieren.

Stimmungsvolle Kulisse für modernes Design: der Festsaal im Schloss Hollenegg

Design-Hotspot geworden ist, der auch die Menschen in der Region miteinbezieht und für Design begeistert. „Die Leute haben sich gefreut, als bekannt wurde, dass wir ins Schloss einziehen. Lange hat hier niemand mehr ständig gewohnt.“ Ein Umstand, der sich gleich doppelt positiv auswirkt: „Die Schlossbesichtigung und die Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Design gehen so Hand in Hand“, freut sich Alice Stori Liechtenstein. Morphose und Symbiose, gewissermaßen!

Foto: Schloss Hollenegg for Design

„Die Arbeiten beschäftigen sich mit den Themen Wandel, Entwicklung und Evolution – also mit permanenten Veränderungsprozessen, die unser Leben bestimmen“, erzählt Alice Stori Liechtenstein. Ausgehend von diesem Leitgedanken arbeiteten im Sommer 2016 drei Designer als „Desig­ ners in Residence“ jeweils eine Woche im Schloss Hollenegg und ließen sich von der Umgebung und der Geschichte des Schlosses inspirieren – die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichende Schlossgeschichte bietet dazu ja reichlich Gelegenheit.

Foto: Miriam Raneburger

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chloss Hollenegg for Design – der Name ist gleichzeitig Programm. Seit 2016 rückt die Designerin, ­Architektin und polyglotte Design-Bloggerin Alice Stori Liechtenstein Design in all seinen Facetten ins Zentrum. Ging es 2016 um Entschleunigung – die Ausstellung trug den Titel „Slow“ – spinnt sich der rote Faden heuer mit dem Thema „Veränderung festhalten“ weiter. „Morphosis“ lautet folglich auch der Titel einer Ausstellung, die Arbeiten von 20 jungen Designerinnen und Designern zeigt. Sie haben sich seit letztem Sommer mit dem Thema auseinandergesetzt.

Gezeigt werden die Arbeiten im prächtigen Festsaal des Schlosses, das dank seiner ideensprühenden Besitzerin – Alice Stori Liechtenstein wohnt mit ihrer Familie auf Schloss Hollenegg – zu einem regionalen

Verwandlung: Alissa Volchkova präsentiert „Morphosis“.

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Foto: Schloss Hollenegg for Design

Designaffine Gastgeberin: Alice Stori Liechtenstein


29. April – 28. Mai

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DIE INDUSTRIE

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HANDGEMACHTES GLÜCK

Hans Schullin ist ein Meister im Glücklichmachen, ein GlücksSchmied im wahrsten Sinn des Wortes. Nun gibt er seinen „Schlüssel zum Glück“ auch weiter.

Der Schlüssel zum Glück – mit integrierter Liebesbotschaft

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chmuck ist Design, das von Herzen kommt. Im Hause Schullin weiß man das, und das schon ziemlich lange. Seit 1802 ist das Unternehmen in Graz ansässig und fertigt über Generationen hinweg Schmuckstücke von zeitloser Eleganz und exquisiter Qualität, alle in präziser Handarbeit mit höchstem Knowhow hergestellt. Nun schlägt Hans Schullin buchstäblich ein neues Kapitel auf: Gemeinsam mit dem Autor Folke Tegetthoff präsentiert er heuer den „Schlüssel zum Glück“, ein besonderes Buch, dessen Geschichte bis ins Jahr 2000 zurückreicht. Tatsächlich hat es 17 Jahre gedauert, bis die gemeinsame Idee gereift ist und nun verwirklicht wird – in Form eines Buches und eines Schlüssels, die gemeinsam eine Botschaft in die Welt hinaustragen: Jeder Tag ist ein perfekter Tag, um die Liebe zu zelebrieren und in Worte zu fassen.

Foto: Croce & Wir

Das handgemachte Lederbuch enthält eine Liebesgeschichte von Folke Tegetthoff, dazu kommt ein geheimnisvoller Schlüssel, der einen Mini-Tresor enthält. Die darin versteckte Nachricht „With love from me to you“ kann individuell gegen eine eigene Liebesbotschaft ausgetauscht werden. Dieser Schlüssel aus Sterling-Silber – das Design stammt von Hans Schullin – hängt an einer dreireihigen Kette und kann somit stets am Herzen getragen werden. Die Worte von Folke Tegetthoff sind in Büttenpapier eingebettet und lassen darüber hinaus noch auf vielen Seiten Raum, seine eigene Liebesgeschichte zu Papier zu bringen. Das Produkt aus der UNESCO City of Design Graz ist auf hundert Stück limitiert.

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designmonat graz 2017

DAS JA-TEAM

Vielen Dank an:

Adnan Mujadžic

Clemens Wipplinger

adnanmujadzic.com

clemenswipplinger.com

Daniel Stuhlpfarrer danielstu.com

Miriam Körösi

miriamkoeroesi.com

Magdalena Spatt

Foto: Simon Baptist

magdalenaspatt.at

DANKE! Projektpartnerinnen und -partner AlphaTauri assembly Designfestival aws Austria Wirtschaftsservice Binder + Co Citymanagement Graz Design-in-the-City-TeilnehmerInnen DruckZeug Fanny et mari Fesch’Markt Fritz Friedrich GmbH Gebhart Blazek GrazGuides Gussmagg-Art Haus der Architektur Hohensinn Architektur + Miniform HLW Schrödinger holz.bau forschungs gmbH Jack Coleman Juwelenschmiede Kerecz Kiefer technic Klanglicht Humanic Licht 2017 look!Design Martin Mostböck (Architecture und Design Development) MD.21 – Artspace Clemens Hollerer MT Design Tischlerei OHO Restaurant opus.ooo PABUKU Restaurant Rondo Schlichtbarock Schloss Hollenegg for Design Schullin SELECTED 2017 Some Designers Spezialtischlerei Der Hobel Sto Susanna Ahvonen Teppichgalerie Geba Textagentur Nina Popp Thalia Thomas Feichtner Studio Tischlerei Wolfgang Rosenkranz Trachten Hiebaum Verein Jakominiveritel Wolfgang Pichler Design xSITE X-TEC // VITEO Zweithaler 11. V:NM Festival

Mit freundlicher Unterstützung

United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

In Kooperation mit

Besonderer Dank gilt allen Förderern, Kooperations­partnern, Sponsoren, ProjektpartnerInnen und D ­ esignerInnen, die den Designmonat Graz und die Creative Industries Styria unterstützen.

UNESCO Creative Cities Network Member since 2011

Supported by

Medienpartner

Impressum Herausgeber: Creative Industries Styria GmbH, Marienplatz 1, 8020 Graz, +43 316 890 598, office@cis.at, www.cis.at, www.designmonat.at Geschäftsführung: Eberhard Schrempf Redaktion: Barbara Nußmüller, Martina Pock und ad literam (Susanne Ary, Stefan Schwar, Elisabeth Pranter) Autoren: Heinz M. Fischer, Sigrun Karre, Wolfgang Schober, Cornelia Stiegler, Thomas Wolkinger Anzeigen: Barbara Nußmüller Satz und Gestaltung: Miriam Körösi, Adnan Mujadžic und Magdalena Spatt unter Mitwirkung von Tomislav Bobinec Druck: Medienfabrik Graz

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29. April – 28. Mai

Herrengasse 2, Graz

alphatauri.com 37


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