women inside
MAGAZIN
GanzText: Sigrun Karre großes Tennis
11. MAI – 09. JUNI | 19 DESIGNMONAT.AT
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ABFAHRT
4-5 Frauen & Design
Istanbul, Puebla, Mexico City, Detroit, Saint-Étienne, Montréal, Turin – der Designmonat Graz 2019 ist international orientiert und präsentiert sich als grenzüberschreitendes Festival, das in den vergangenen 10 Jahren ein stetig wachsendes Publikum angezogen hat. Was im Jahr 2009 begann, zählt heute zu den Top-Adressen der DesignSzene, die ihren Blick alljährlich im Frühjahr auf die steirische Landeshauptstadt richtet. Gut so, schließlich hat die Creative Industries Styria auch intensiv daran gearbeitet, die Stadt als vibrierenden Hotspot der Kreativwirtschaft zu positionieren. Eine Stadt steht heuer besonders im Fokus, nämlich Istanbul. Die Metropole am Bosporus verbindet nicht nur 2 Kontinente, sie ist wohl auch ein Kontinent für sich. Istanbul ist wie Graz UNESCO City of Design und als solche bereits seit mehreren Jahren ein wichtiger Partner. Die Ausstellung „Istanbul Design Collection“ zeigt Arbeiten aus Istanbul, in denen sich die gesamte Vielschichtigkeit widerspiegelt. Ergänzt wird der Istanbul-Schwerpunkt mit einem 3-tägigen Programm auf der Murinsel, inklusive Designtalks, Ideenmarathon und Workshops. Internationales Design präsentiert auch die Ausstellung „World Wide Things Collection“ mit Designobjekten aus den UNESCO Cities of Design Montréal, Istanbul und Saint-Étienne, Puebla und Mexico City. Aus Mexico City stammt ein weiteres Programmhighlight, nämlich die Poster-Ausstellung „To Death with a Smile“ aus dem MUMEDI (Museo Mexicano del Diseño, Mexico City). Die Poster beschäftigen sich mit dem Thema Tod und seiner unterschiedlichen Verankerung im kollektiven Bewusstsein der Kulturen. 100 Plakate aus der Sammlung werden in Graz gezeigt, und: Sie sind alle von Frauen gestaltet, was auf den inhaltlichen Schwerpunkt des Designmonat Graz 2019 verweist: Frauen und Design. Dabei geht es natürlich nicht um „weibliche Mode“ oder „feminines Design“ oder Ähnliches. Es geht um Rollenbilder, ihre Konstruktion, um Körperlichkeit und darüber, wie sich das auch im Design niederschlägt. Eine gute Einführung ins Thema liefert übrigens der Leitartikel des heurigen Magazins, der aus der Feder der renommierten Gender-Design-Forscherin Uta Brandes stammt. Ein weiterer Schwerpunkt ist „Design in the City“ mit über 30 DesignShops, die sich auf Ihren Besuch freuen und Sie mit einem abwechslungsreichen Programm erwarten. Tipp: Schließen Sie sich einer DesignTour mit den GrazGuides an und entdecken Sie die Stadt aus einer neuen Perspektive! Neue Perspektiven auf das Thema Stadt liefert auch die Ausstellung „Village Chairs“ des Turiner Architekten Carlo Malerba mit Sitzmöbeln der etwas ausgefalleneren Art. Und wer erleben möchte, wie man ausgerechnet mit Zäunen Grenzen sprengen kann, der sollte sich die Entwürfe für Zäune der Zukunft nicht entgehen lassen. Übrigens: Das gesamte optische Erscheinungsbild des Designmonat Graz 2019 – und auch dieses Magazin – stammt von der Designagentur moodley brand identity.
8-9 Ein ganz besonderes Meeting
15-17 To Death with a Smile
Foto: Jorj Konstantinov
Hyperloop der Ideen
15-17 To Death with a Smile
20|21 Steirischer Rohstoff Kreativität | Stadtbesetzung
26-27 Eine Latte kreativer Zaunideen
28-31 Schöne Zeiten
36-37 Inspiration Istanbul
VIEL SPASS IM DESIGNMONAT GRAZ WÜNSCHT EBERHARD SCHREMPF, GESCHÄFTSFÜHRER CREATIVE INDUSTRIES STYRIA. 3
10-13
32 Design Battle
38-40 No Woman, no Design
41 No Taste, no Glory
6-7 Unternehmerinnengeist
10-13 Hyperloop der Ideen
18|19 Design für eine bessere Welt | Gesellschaft gestalten
22 | 23 Tischgespräche | Designgespräche
28-31 Schöne Zeiten
34-35 Alles IST im Fluss
38-40 No Woman, no Design
44 Wo sich die Ideen treffen
46-47
Programm
DESIGNMONAT GRAZ
FRAUEN & DESIGN Foto: Manuel Kniepe
SUPER
Warum ist Design so wichtig? Weil wir ihm überhaupt nicht entrinnen können – und das gilt beileibe nicht nur für die Designprofis, sondern für uns alle. Denn alles ist gestaltet (erst einmal unabhängig davon, ob klug oder dumm), nicht nur Tische, Stühle, Leuchten, Computer, sondern auch so scheinbar banale Dinge wie Tesafilm, Flaschenöffner, Toilettenpapier – aber auch uns so selbstverständliche, und daher gern übersehene, Phänomene wie Verkehrszeichen, Schriften, Mikrofone, der Fußboden, das Internet, die uns umgebende Akustik und noch viel mehr. NO DESIGN – NO GLORY
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DAS HEISST: WIR SIND UMGEBEN VON UND LEBEN MIT DESIGN 24 STUNDEN AM TAG (EGAL, OB UNS DAS GEFÄLLT BZW. WIR ES ÜBERHAUPT MERKEN). – ALSO: DESIGN IST WICHTIG, GESTALTET NICHT NUR DIE UMWELT, SONDERN AUCH UNS SELBST, Z. B. DURCH MODE. WARUM IST GENDER IM DESIGN SO WICHTIG? Weil wir dem Geschlecht genauso wenig entrinnen können. Auch hier – ob es uns gefällt oder nicht, ob es uns bewusst ist oder nicht: Alle Produkte, Zeichen, Dienstleistungen, mit denen wir entweder gezwungenermaßen täglich konfrontiert sind oder mit denen wir uns – freiwillig – alltäglich umgeben, sprechen zu uns immer auch vergeschlechtlicht.
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esign aber verhält sich bis heute immer noch erstaunlich ignorant gegenüber der Kategorie Geschlecht, wie sich im gesellschaftlichen Kontext äußert. Während in vielen anderen Wissenschaften Gender-Diskussionen seit langem selbstverständlicher Bestandteil des Diskurses sind, werden sie im Design weder in der Theorie noch in der Forschung und schon gar nicht in der Praxis systematisch und umfassend einbezogen. Das ist deshalb besonders merkwürdig, weil Design ja unseren ganz gewöhnlichen Alltag überall und jederzeit bestimmt, und damit auch die in diesem Alltag handelnden Menschen. Und das geschieht eben nicht allein als Prozess zwischen Subjekten und Objekten, sondern diese Interaktion findet unabdingbar vergeschlechtlicht statt, denn kulturelle Erfahrungen und gesellschaftliche Prozesse sind unausweichlich von „Gender“ geprägt. Zwar sind Geschlechterrollen längst nicht mehr so zementiert, wie sie es lange Zeit waren. Geschlechteridentitäten und sexuelle Orientierungen haben sich diversifiziert und werden offener gelebt. Und doch sind Geschlechterstereotype noch längst nicht überwunden. Bestimmte Arbeits- und Verantwortungsbereiche sind je nach Geschlecht erfahrungsmäßig verdichtet, sogar überdeterminiert, andere im Gegensatz dazu reduziert oder defizitär. So entwickeln sich gegenläufig unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten auf der einen, Desorientierungen und Bornierungen auf der anderen Seite. Erfahrungsverlust und -intensität bzw. Kompetenz und Wissen sind allerdings nicht komplementär, denn die gesellschaftliche Bewertung von Verhalten und Aktivität bezüglich ihrer „Relevanz“ variiert nach Geschlecht.
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m Design wird das vielfach deutlich: Es gibt viel weniger öffentlich bekannte Designerinnen als Designer, in spezifischen Bereichen werden Designerinnen immer noch kaum akzeptiert, und es existieren gerade im Design noch nicht sehr viele weibliche Vorbilder. Hinsichtlich der Geschlechteregalität tritt im Design eine Problematik besonders scharf hervor. Denn hier existiert immer noch oft die Aufsplittung in sogenannte Hard- und Soft-Segmente: hier das „harte“ Industrie-, Produkt-, Medien- oder Game Design, dort Textil-, Schmuck-, Mode-, Kommunikations-Design. Sofern es sich lediglich um eine Vielfalt im Design handelte, wäre dagegen nichts einzuwenden. Problematisch aber wird es, weil mit dieser Aufteilung in „hart“ und „weich“ sowohl eine Bewertungshierarchie als auch eine Gender-Zuweisung verbunden ist und das eine direkt aus dem anderen folgt. Das „harte“ Design rangiert in der gesellschaftlichen Bewertungsskala oben und es wird de facto überwiegend von Männern bestimmt und gemacht. Designerinnen finden sich in nennenswertem Umfang immer noch dort, wo die gesellschaftliche Projektion sie ansiedelt:
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Das sind Gestaltungstätigkeiten, die historisch als eher privat, hausarbeitsnah identifiziert und damit den Frauen nahezu unwidersprochen als angeblich typische Kompetenzbereiche zugemutet und überantwortet werden. Es sind Design-Sektionen, die das Weibliche ans Hegen und Pflegen, Schneidern und Nähen, ans Dekorative, Spielerisch-Kreative und Kommunikative knüpfen – kurz: in häuslicher Privatheit verorten. Und sofern Designerinnen dann doch einmal in einem männerdominierten Bereich, wie etwa der Automobilindustrie, arbeiten, schlägt noch hier das heimelige Vorurteil zu: Zuständig sind sie dann für die Textilien und Farben der Autositze – Trend and Colour. Im Design stellt sich die Frage, ob das, was unter weitgehendem Ausschluss eines Geschlechts als funktional, aufregend, sinnvoll etc. definiert wurde, genauso gestaltet und beurteilt worden wäre, wenn Frauen als Gestaltende am Designprozess und dessen Bewertung aktiv partizipiert hätten. Eine historisch betrachtet müßige Frage, die sich womöglich in die Zukunft gedacht besser beantworten lässt – falls und insofern nämlich die Teilhabe aller Designerinnen und Designer an allen Bereichen des Designs geschlechtergerecht realisiert wäre.
KEIN KLUGES DESIGN OHNE GENDERBEWUSSTSEIN UND GENDERSENSIBILITÄT!
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ie Gender-Problematik betrifft die gestalteten Dinge genauso: Im Markt wetteifern traditionelle, stereotype Produkte mit jenen angeblich modernen, die entweder eine neue Weiblichkeit bzw. Männlichkeit suggerieren (Gender-Marketing) oder aber einmal mehr ideologisch Geschlechterneutralität behaupten. Die Gestaltung „neutraler“ Dinge würde ja aber voraussetzen, dass Designer*innen (ebenso wie Nutzer*innen, die die gestalteten Dinge ge- und verbrauchen) selber neutrale Wesen seien. Jedoch ist jedes Individuum gesellschaftlich gefordert, sein Geschlecht durch Gender-„Markers“ darzustellen. Hierfür steht ein gesellschaftliches (Design-)Repertoire zur Verfügung, dazu gehören u. a. Kleidung, Gesten, Stimme, Namen und Bezeichnungen oder spezifische Tätigkeiten. Unabhängig davon, ob sich Menschen gesellschaftlich rollen- und normenkonform verhalten oder nicht: Gender bleibt präsent noch in der Ablehnung erwünschter Geschlechterrollen. Und ebenso ergeht es den vielfältigen Dingen, Medien, Zeichen. Gender-„Neutralität“ kann also nicht erreicht werden; sehr wohl aber – und das hilft bei der Überwindung gesellschaftlicher Geschlechter-Klischees – GenderSensibilität. Der einfühlsamen Gestaltung, die sich der Gender-Problematik bewusst ist und darauf abzielt, ein möglichst offenes Design anzubieten, das in der Tendenz alle Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen einbezieht, gehört die Zukunft. Dabei sind es keine spektakulären, sondern ganz
normale, manchmal sogar banale Alltagssituationen, in denen Menschen mit den Dingen kommunizieren; oder in denen als sicher angesehene Formen überraschende andere Einsichten bieten; oder in denen durch ironische Eingriffe sich das wahre „Objektgeschlecht“ entpuppt; und der Nachweis geführt wird, dass die Gender-Kategorie auch eine lebendige, erhellende und wichtige Inspirationsquelle ist, das Design einer kritischen Überprüfung auszusetzen. Es besteht die Möglichkeit zu grundlegender Innovation, wenn Gender von Beginn an in die Designforschung und -praxis einbezogen wird.
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lso: Das Konzept eines gendersensiblen, multidisziplinären Ansatzes im Design muss sowohl die unterschiedlichen Menschen als Gestaltende und Nutzende, die Geschlechtersprache der Objekte als auch die Interaktion zwischen Subjekten und Objekten einschließen. So verspricht die Zukunft des Designs wahrhafte Innovation und sensible Geschlechtergerechtigkeit!
UTA BRANDES Promovierte Soziologin und Psychologin, Autorin, Mitinhaberin des Designberatungsbüros „be design“ und bis 2015 Professorin für Gender & Design und Designforschung an der Köln International School of Design (TH Köln) – die erste Professur im Design, deren Denomination ausdrücklich der Thematik „Gender & Design“ gewidmet war. Initiatorin und Vorsitzende des 2013 in New York gegründeten „international Gender Design Network“ / iGDN. Gründungsmitglied und ehemalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung.
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN UND INTERVIEWS: • Gender Design. Streifzüge z wischen Theorie und Empirie Birkhäuser, 2017. • Gendersensibel entwerfen Hochparterre, 4.12.2018 w ww.hochparterre.ch/nachrichten/design/ blog/post/detail/gendersensibelentwerfen/1543939201/ • Wildes Denken als Qualität. Missy Magazine, 12.03.2018, missy-magazine.de/blog/2018/03/12/ wildes-denken-als-qualitaet/ • Gender Forschung – Frauen (und Männer) und Design. www.designmadeingermany.de/ 2011/24822/
DESIGNMONAT GRAZ
UNTERNEHMER INNENGEIST
TEXT: SUSANNE ARY
Alles Liebe
HUMOR, KITSCH UND DER EHEMANN
Mode ist das wahrscheinlich am meisten gegenderte Produkt überhaupt. Und gleichzeitig jenes, bei dem der weibliche Part jenseits von „Pink it & shrink it“ die Hauptrolle spielen darf. Dennoch sind die großen Namen der Haute Couture nach wie vor Männer. „Karl Lagerfeld hat ein großes, hauptsächlich weibliches Designteam gehabt. Er sagte, was gut ist und was nicht, und die Teile tragen dann seinen Namen“, fasst Johanna Hauck die Geschlechterwelt im Fashion Design zusammen. Sie arbeitete nach ihrer Ausbildung an der Modeschule in München als angestellte Designerin für Männermode, wechselte dann in den Kostümbereich an der Volksoper, bis sie ihre eigene Nische fand – und nicht nur Designerin, sondern auch Unternehmerin wurde. „Ich habe schon immer den Antrieb gespürt, selbstständig zu sein. Ich wollte meine eigenen Sachen machen.“ Die „Sachen“ sind Bio-Mode aus Österreich: Klare Schnitte und Farben, skalierbare Formen und hochwertige Stoffe prägen ihre Arbeit. Fünf Jahre gibt es das Label „Johanna Hauck“ – „und es ist nicht leicht“, gibt sie zu. Weder werde man von einem Tag auf den anderen berühmt, noch dürfe man auf die Unkenrufe hören, die einem sagen, dass man ohnehin scheitern werde. „Manchmal denke ich, dass ich es als Mann leichter gehabt hätte“, sagt Hauck. „Männer werden als Unternehmer eher bestärkt, bei Frauen werden Zweifel angemeldet.“
NO DESIGN – NO GLORY
Im Schatten eines Mannes zu stehen und womöglich als „seine Gattin“ aufgezählt zu werden – dieses immer noch gängige Prinzip stellt Fanny Justich bereits mit dem Namen ihres Labels „Fanny et mari“ auf den Kopf. Der Ehemann, seines Zeichens Chirurg, darf bei ihrem High-End-Upcyling zwar seine Feinmotorik und seinen Blick fürs Detail einbringen, kommt allerdings nur als „et mari“ – französisch für „und Ehemann“ – vor. Subversiv zeigt sich auch der Zugang von Fanny Justich zum Interior Design: Klassisch eine Frauendomäne, geht es bei ihr aber um alles andere als Behübschung. Bei ihren Kreationen stehen der humorvolle Umgang mit Kitsch, überraschende Entfremdungen und skurrile Kombinationen im Vordergrund. Die Werkstatt ist ein liebevolles Chaos und die Schauräume in Graz lassen einen in eine Welt versinken, die an Alice im Wunderland erinnert: Ein Pokal als Lampe, ein Sofa mit Flügeln, hier wird alles möglich – folge dem weißen Kaninchen! Als studierte Architektin hat Fanny Justich irgendwann bemerkt, dass zwar viele Frauen Architektur studieren und auch als angestellte Architektinnen durchaus reüssieren. „Sobald man aber selbstständig ist oder gar auf der Baustelle auftaucht, wird man nicht mehr so ernst genommen.“ Da ihr aber ohnehin Details immer wichtiger waren als das gesamte Gebäude, ließ sie die Architektur von Häusern sein und widmete sich dem Kleinen und Detailreichen. „In die Rolle der Unternehmerin bin ich allerdings reingewachsen“, sagt sie, „das ist einfach passiert.“
Foto: das Dekagramm
Foto: Judith Recher
Foto: Philipp Podesser
DAS UNVERPACKTE UNTERNEHMEN
Plötzlich Unternehmerin: „Passiert“ ist das auch Verena Kassar, die Ausstellungsdesign studierte und ein Thema für ihre Masterarbeit suchte, während sie als Schaufensterdekorateurin arbeitete. Mit Sarah Reindl bildete sie spontan ein kongeniales Team: Die Idee, ein verpackungsfreies Geschäft ins Leben zu rufen, war geboren. Kassar übernahm die Aufgabe, den Shop so zu gestalten, dass man sich nicht nur wohlfühlt, sondern die Grundidee des Unternehmens in allen Ecken spürt: Zero Waste, Klimaschutz, bewusstes Einkaufen. „Die Hauptzielgruppe sind Frauen“, gibt Verena Kassar zu, und sie fügt hinzu: „Nachhaltigkeit sollte eigentlich kein Frauenthema sein. Es ist auch schade, dass sich bei uns kaum Männer bewerben.“ Dass Frauen als Unternehmerinnen prinzipiell anders agieren, bezweifelt sie. Gerne wird ja das Gegensatzpaar Bauchgefühl und Ratio bemüht, um Geschlechterunterschiede zu bezeichnen. Diese „Schubladen“ lehnt Kassar ab. „Wir machen nichts besser oder schlechter als Männer. Wie man ein Unternehmen führt, ist vor allem eine Typsache.“ Das Wichtigste dabei sei, dass man für eine Sache brennt. Ihre Masterarbeit hat Verena Kassar noch immer nicht geschrieben. „Aber dafür habe ich zwei Geschäfte gegründet“, betont sie. „das Gramm“ ist als Greißlerei konzipiert, „das Dekagramm“ als Supermarkt.
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Gute Frau
BARBARA EIBINGER-MIEDL WIRTSCHAFTSLANDESRÄTIN
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hne Kreativität keine Innovation. In der Steiermark ist beides in einem hohen Maß vorhanden und das macht die Region zu einer der innovativsten und kreativsten Regionen Europas. Die steirische Kreativwirtschaft entwickelt sich dementsprechend positiv und das bereits seit vielen Jahren. Mittlerweile sind 4.400 steirische Kreativunternehmen auf dem nationalen und internationalen Markt tätig, das sind 9 % aller steirischen Unternehmen. Sie beschäftigen 16.100 Menschen, was 4 % aller Beschäftigten entspricht. Der Umsatz beläuft sich auf insgesamt 1,7 Milliarden Euro, das sind 2 % der steirischen Gesamtumsätze. Besonders erfreulich dabei: Mehr als jedes fünfte steirische Kreativwirtschaftsunternehmen wird von einer Frau geführt. Vor allem im Bereich Design ist der Anteil der weiblichen Selbstständigen mit 30 % sehr hoch – womit wir auch mitten im Thema des heurigen Designmonat Graz sind. Der Designmonat Graz zeigt Design in seiner gesamten Bandbreite, nicht nur aus der Steiermark, sondern aus vielen anderen Städten und Regionen auf der ganzen Welt, mit denen die Steiermark dank der Arbeit der Creative Industries Styria bestens vernetzt ist. Das Universalmuseum Joanneum steht zum mittlerweile dritten Mal als starker Partner zur Seite – ganz im Sinne seines Gründers Erzherzog Johann, der als kreativer Innovator die Steiermark über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat, ganz so, wie es heute der Designmonat Graz tut!
SIEGFRIED NAGL BÜRGERMEISTER DER STADT GRAZ
Selbstständigkeit passiert manchmal und Selbstständigkeit ist manchmal ein Kindheitstraum, der wahr wird. Aber sehr oft ist Selbstständigkeit einfach der einzige Weg, um als Kreative überhaupt arbeiten zu können. Wer Germanistik oder gar Latein und Altgriechisch studiert hat, wird es schwer haben, eine Anstellung zu finden – der von Geisteswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen am meisten gefürchtete Satz entspricht sehr oft der Realität. Nina Popp wusste das genau: „Mir war klar, dass ich mir meinen Job selbst schaffen muss.“ Die altsprachenbegeisterte ehemalige Wissenschaftsjournalistin ist heute selbstständig und arbeitet als Texterin im PR-Bereich. Sie war in Graz außerdem eine der ersten Frauen, die sich in dieser Branche selbstständig gemacht haben.
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GRAZ
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r Gute n Man Foto: Marija Kanizaj
Foto: DJAKOB
ALLES EINE FRAGE DER SPRACHE
Ihr Büro teilt sie heute mit Stefanie Schöffmann von look!design und Michaela Grabner von Salon Deluxe. Für ihre Arbeit steht das Fragenstellen immer am Anfang. „Um ein Produkt oder ein Unternehmen von allen Seiten auszuleuchten, muss man richtig fragen.“ Oft sind ihre Kundinnen und Kunden überrascht, wie sehr sie sich für das Unternehmen interessiert. Und oft sind sie noch mehr überrascht, dass es „Kundinnen und Kunden“ gibt und nicht nur „Kunden“ – und das ohne dass das Reizwort „Gendern“ überhaupt erwähnt wurde. „Textarbeit bedeutet Sichtbarmachen“, sagt Nina Popp. Nicht nur von Frauen, sondern vor allem von Geschichten. Damit PR nicht aus hohlen Phrasen wie „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ besteht, müsse man echte „Corporate Stories“ erzählen – so auch der Titel ihres neuen Projekts.
Foto: Teresa Rothwangl
Modeschöpfer, Designer, Autoren und Unternehmer: Die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen stammt allzu oft aus männlicher Urheberschaft. Frauen halten sich da gern im Hintergrund – oder sie werden dort gehalten. Bis sie das nicht mehr wollen. Und zu einem aktiven Part in der Kreativwirtschaft werden.
er Designmonat Graz hat sich seit seiner Erstauflage im Jahr 2009 zu einem Fixstarter im städtischen Event-Kalender entwickelt, der mehr und mehr zum nationalen und internationalen Anziehungspunkt für Designinteressierte wird. Die Stadt Graz präsentiert sich dabei als weltoffene Gastgeberin, als Stadt mit hoher Lebensqualität und mit einer lebhaften und aktiven Kreativszene, die ein wichtiger Faktor in der Grazer Wirtschaft ist: 2.150 Kreativunternehmen sind in der Stadt Graz angesiedelt, das entspricht rund 15 % der gesamten Unternehmen der Stadt Graz. Diese Unternehmen beschäftigen mehr als 8.800 Menschen und erwirtschaften einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro. Damit ist die Grazer Kreativwirtschaft für die Steiermark insgesamt von großer Bedeutung. So hat fast die Hälfte aller steirischen Kreativen den Unternehmenssitz in der Stadt Graz. Graz hat sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf als internationale Kreativstadt erarbeitet und ist ein starker und aktiver Partner im UNESCO-Netzwerk der kreativen Städte. Das ist das Ergebnis einer intensiven Vernetzungsarbeit, die alljährlich im Designmonat Graz sichtbar wird. Wenn auch heuer wieder Menschen aus aller Welt in Graz zu Gast sind, dann erwartet sie nicht nur ein spannendes Programm im Designmonat Graz, sondern auch eine moderne Metropole, geprägt von Toleranz und Respekt sowie von Vielfalt und Diversität. Dafür steht Graz als Stadt der Menschenrechte, als UNESCO City of Design und als Design-Hotspot mit einem internationalen Highlight: dem Designmonat Graz!
DESIGNMONAT GRAZ
Foto: ico-D
EIN GANZ BESONDERES MEETING
NO DESIGN – NO GLORY
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Zwischen 9. und 11. Mai 2019 veranstaltet der International Council of Design während des Designmonat Graz ein Sondertreffen, organisiert von der Creative Industries Styria. Das Meeting ist auch heuer wieder eine Kooperation mit der Beijing Design Week. Die Diskussionsthemen reichen von philosophischen Fragen zu Zusammenarbeit und Veränderung über aktuelle Themen wie Frauen und Design bis zu praktischen Ansätzen, etwa die Vernetzung der Design-Community mit der Wirtschaft, der Politik und der Öffentlichkeit. Zu erwarten ist dabei mehr als eine lebhafte Diskussion: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen Tools entwickeln, um vorhandene Ressourcen besser zu nutzen und internationale Netzwerke aufzubauen, um so Know-how auszutauschen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.
DIE KRAFT VON DESIGN GEZIELT BÜNDELN
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er International Council of Design (ico-D) wurde 1963 als Icograda (The International Council of Graphic Design Associations) gegründet und entstand zu einer Zeit, als das Modell der Vereinten Nationen neu war: Vertreter von Staaten treffen sich, um ein internationales Gremium mit gemeinsamen Zielen zu bilden. Mit einem Mitgliederbestand von Berufsverbänden, Bildungseinrichtungen und Förderorganisationen vertritt der ico-D mittlerweile 120 unterschiedliche Organisationen in 55 Ländern. Der Rat bildet eine verbindende und koordinierende Kraft für Design-Organisationen, um so ihr Fachwissen, ihre Ressourcen und ihren Einfluss wirksam zu bündeln. Der Rat befasst sich mit Themen wie der Professionalisierung von Designberufen und den Aspekten des Bildungswesens, die sich speziell auf die Ausbildung von Designprofis beziehen: nicht unbedingt auf das „Entwerfen“, also CAD-Zeichnen und Skizzieren, sondern auf Richtlinien wie Berufsethik und auf die Rolle der Designerinnen und Designer. Diese Aufgabe soll sich zu einem Sprachrohr verdichten, um effizienter mit Regierungen und anderen Bereichen zu kommunizieren.
FORMELLES FÜR INFORMELLES
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esign entwickelte sich weiter – und mit ihm die Stimmen aus der Branche. Der International Council of Design erkannte die Wichtigkeit eines Austauschs mit aufstrebenden Organisationen, und bereits 2017 gab es erste Versuche, Nicht-Mitgliedsorganisationen zusammenzuführen. Die Initiative startete mit einem Treffen in Montréal und nannte sich der Einfachheit halber „Special Meeting“.
Looks like vandalism to me
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nformelle Wege sind dabei überraschend effektiv: Leute tauschen sich über diverse Probleme und die Zukunft des Designs aus. Und so war das Special Meeting geboren, denn die eigentliche Arbeit und Vernetzung fand unter den Menschen in ihren Städten statt, bei Designwochen und außerhalb der Öffnungszeiten bei Design-Biennalen, Museumseröffnungen usw. Es stellte sich die Frage: Was kann ein internationales Gremium dazu beitragen, dass sich diese kleineren Gruppierungen an einem formelleren Ort treffen? „Es war klar, dass hier ein Glied in der Konversationskette fehlte – zwischen herkömmlichen Institutionen wie Museen und regionalen Designinitiativen wie den Designwochen in Ländern wie Indien, Libanon und Südafrika“, erklärt die Verantwortliche für Kommunikation, Alisha Piercy.
DESIGN IN FRAGE UND ANTWORT
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as erste Meeting führte Vertreter aus 15 Organisationen und zehn verschiedenen Ländern zusammen. „Das Ergebnis war ein ‚formelles, aber lockeres‘ Treffen von Organisationen, die auf produktive und dynamische Weise arbeiten und die sich sonst wahrscheinlich nicht versammelt hätten“, so Piercy. Der Erfolg des eintägigen Treffens in Montréal führte im September 2018 zu einem zweiten Treffen in China, in Partnerschaft mit der Beijing Design Week, der weltweit am meisten frequentierten Designwoche mit einer jährlichen Besucheranzahl von 8 Millionen Menschen. Die Meetings in Montréal und Peking entfachten Diskussionen wie: Wohin steuert Design? Wie schließen wir die Lücke zwischen Design und Industrie? Wie können lokale Initiativen auf die Politik Einfluss nehmen? Wie platziert man eine kleinere Stadt auf der globalen Design-Landkarte?
PROBLEME UND IHRE LÖSUNGEN
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ie bisherigen Special Meetings präsentierten dazu regionale Modelle mit ehrgeizigen Anpassungsstrategien: Die Beirut Design Week diskutierte die Wiederaufwertung von Beirut und seine internationale Wahrnehmung, nachdem die Stadt jahrelang als kriegszerstört durch die Medien geisterte. Nagoya, ebenso UNESCO City of Design, zeigte Verwaltungs- und Erhaltungsstrategien, die das japanische Kulturerbe in zeitgenössisches Design integrieren, und stellte vor, wie sich die Geschichte der Stadt in den modernen Fertigungssektor eingliedert. Puebla, auch eine UNESCO City of Design, stellte die Rolle von staatlichem Design in Frage und schlug ein Modell für die Integration von Design in staatliche Infrastruktur vor, während das Moscow Design Museum einen Leitfaden zum Überleben für Museen präsentierte, um auf kreative Weise Probleme wie finanzielle Engpässe oder sogar Obdachlosigkeit zu lösen. Das Special Meeting in Graz wird sich Fragen annehmen wie der Verbindung von Kreativwirtschaft und Öffentlichkeit, Frauen im Design – und dem Designbegriff an sich.
DAS „SPECIAL MEETING“ DES INTERNATIONAL COUNCIL OF DESIGN RUFT DESIGN WEEKS UND BIENNALEN, DESIGN-MUSEEN UND DESIGN CITIES AUS ALLER WELT DAZU AUF, NEUE WEGE ZU GEHEN. DIE ZENTRALE FRAGE DABEI: WIE KANN DESIGN UNSER LEBEN VERBESSERN? DESIGNMONAT GRAZ
HYPERLOOP DER IDEEN
TAMBOUR POUFS AND COFFEE TABLES MATERIALIEN: Metall, Textil, Melamin DESIGNER: Ece Yalım, Oğuz Yalım/ Ece Yalım Design Studio (Istanbul) Foto: Ersa Furniture
World Wide Things Collection: Eine einzigartige Kollektion wird zum Marktplatz globaler Kreativität und beschleunigt den Austausch von Ideen, Designs und Produkten zwischen den UNESCO Cities of Design mittels Hyperloop-Vernetzung. Graz ist damit nicht nur Austragungsort einer beeindruckenden Kreativ-Schau, sondern auch Portal für eine Weltreise des Designs. NO DESIGN – NO GLORY
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SEEOO MINI READER MATERIALIEN: Rostfreier Stahl, Brillenglas DESIGNER: Martin Lasnik (Graz) Foto: Markus Mansi
HAUS MATERIALIEN: Eiche, Stahl DESIGNER: Martin Breuer-Bono (Graz) Foto: diameter.at
SEEDLING MATERIALIEN: Holz, Eisen, synthetischer Filz DESIGNER: Lukas Klingsbichel studio for design (Graz)
WORLD WIDE THINGS COLLECTION
Foto: Lukas Klingsbichel studio for design
UND LOS GEHT’S! ALLES EINSTEIGEN! HYPERLOOP FÄHRT AB! DAS HIGHTECH-VERKEHRSMITTEL DER ZUKUNFT NIMMT SEINEN BETRIEB AM 10. MAI 2019 EXKLUSIV IN GRAZ AUF. EINSTIEGSBAHNHOF: DIE NEUE GALERIE GRAZ DES UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM. IN SEKUNDENBRUCHTEILEN KATAPULTIERT MAN SICH NACH DETROIT, GLEICH DARAUF NACH MEXICO CITY, ES FOLGT EIN ABSTECHER NACH PUEBLA, EIN BLITZBESUCH IN ISTANBUL UND SAINT-ÉTIENNE – UND DAZWISCHEN IMMER WIEDER GRAZ. EINE ATEMBERAUBENDE REISE UM DIE HALBE WELT BIETET DIE AUSSTELLUNG „WORLD WIDE THINGS COLLECTION“ IHREN STAUNENDEN PASSAGIEREN. MEZCALITOS
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ieben Designmetropolen mit rund hundert Designobjekten verbindet die Ausstellung des Designmonat Graz in hyper-schneller Vernetzung. Ein hochwertiger Trip durch Zeit und Raum internationaler Designkreation in einer scheinbaren Endlosschleife. Die Gleichzeitigkeit des Erlebens unterschiedlicher Zugänge weltweiter Kreativität macht diese Design-Kompilation einzigartig. Die Kollektion ist ein weltweiter Marktplatz für ausgewählte Designprodukte und fördert den Austausch von Ideen, Designs und Best-Practice-Beispielen. Damit ist die „World Wide Things Collection“ ebenso sichtbares Zeichen wie kraftvoller Motor der Vernetzung der UNESCO Cities of Design, die derzeit 31 Städte weltweit umfassen. Denn alle Objekte der Kollektion wurden in UNESCOKreativ-Städten erstellt, konzipiert oder erzeugt.
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MATERIALIEN: Ton, CanteraNaturstein DESIGNER: Yunuén Hernández (Mexico City) Foto: Lumbre
DESIGNMONAT GRAZ
SOL CÉRAMICA PITCHER
MATERIALIEN: Steingut, Lasur DESIGNER: Sol Céramica (Puebla) Foto: César López
ISTANBUL: DESIGN MIT KOFFEIN-KICK
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er kreativen Eskalation sind dabei freilich keine Grenzen gesetzt. Wichtigstes Kriterium für die Auswahl der Objekte sind eine eigenständige Formensprache der Produkte, die jeweils in einem authentischen Verhältnis zur Herkunftsregion stehen. Traditionelle, landestypische Designzugänge sind gefragt, klassische Souvenir-Plattitüden ein No-go! Diese haben striktes Ausreiseverbot! Wer auf Weltreise gehen will, muss Originalität und Charakter beweisen. So wie beispielsweise die Objekte ausgewählter Designstudios aus Istanbul. 24 Objekte türkischer Labels unterschiedlicher Kategorien mit Fokus auf Furniture, Kitchen- und Table-Ware sind in Graz zu sehen. Besonders lebendig
DIE KOLLEKTION VERSTEHT SICH ALS WELTWEITER MARKTPLATZ FÜR SORGFÄLTIG AUSGEWÄHLTE DESIGNPRODUKTE AUS DEN STÄDTEN DES NETZWERKS UNESCO CITIES OF DESIGN (UMFASST DERZEIT 31 STÄDTE).
DIE ZWEITE AUFLAGE DER AUSSTELLUNG FINDET IM RAHMEN DES DESIGNMONAT GRAZ 2019 STATT UND ZEIGT RUND 100 ARBEITEN AUS PUEBLA, ISTANBUL, MEXICO CITY, SAINT-ÉTIENNE, DETROIT UND GRAZ. OBJEKTE AUS MONTRÉAL SIND ZUSÄTZLICH – NEBEN WEITEREN OBJEKTEN AUS DEN GENANNTEN STÄDTEN – AUF DER WEB-PLATTFORM „WORLD WIDE THINGS COLLECTION“ ZU ERLEBEN. DIE AUSSTELLUNG IST IN DER NEUEN GALERIE GRAZ DES UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM ZU SEHEN. DAUER: 10. MAI BIS 9. JUNI 2019 INFOS UNTER: WWW.DESIGNCITIES.NET/WWTC
wird darin die landestypische Kaffeekultur: Kaffeemühlen und Kaffeetassen, von stapelbar-modern bis zeitloselegant, finden sich in der Auswahl ebenso wie Neuinterpretationen von Kaffeetischchen und Hockern. „Die Entwürfe vereinen globale Akzeptanz und regionale Bedürfnisse“, erklärt Sertaç Ersayın, Kurator von WWTC Istanbul. „Kaffeebohnen mahlen, den Kaffee in wunderbaren Tassen servieren und an markanten Sitzelementen Platz nehmen – so wird man in Summe Zeuge eines kompletten Life-Szenarios“, so Sertaç Ersayın, der auch auf die lange Designtradition am Goldenen Horn verweist: „In der Entwicklungsgeschichte von Istanbul waren die Produktion und Produktentwicklung stets auf internationale Trends und Bedürfnisse ausgerichtet. Design war immer eng verknüpft mit hoher Handwerkskunst – in allen Produktkategorien und in Verwendung aller wichtigen Materialien.“
TEXT: WOLFGANG SCHOBER
SHARE. FOOD COLLECTION MATERIALIEN: Keramik DESIGNER: Form&Seek (Detroit) Foto: Form&Seek
BO TABLE LAMP MATERIALIEN: Metall DESIGNER: Bandido Studio & C.Núñez (Puebla) Foto: Bandido Studio
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IKONENHAFTE FORMEN AUS MEXIKO
BUNA TABLE LAMP MATERIALIEN: Metall DESIGNER: Bandido Studio (Puebla)
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Foto: Bandido Studio
FRAME CLOCK
MATERIALIEN: Aluminium DESIGNER: Nazar Şigaher (Istanbul) Foto: Meyer Objects
ulturelle regionale Einflüsse mit hochstehendem Design am Puls der Zeit verbinden auch die Arbeiten von Designern aus der mexikanischen Stadt Puebla. Allen voran die Lampen des Designstudios Bandido. Die Leuchte „BUNA“ ist eine Hommage an einen speziell in Mittelamerika beheimateten Pilz, gleichzeitig ausdrucksstarkes Design, das archetypisch funktioniert. „Design aus Puebla umfasst unterschiedliche Zugänge und Materialien: Kreative veredeln Textilien alter Handwerkstraditionen in zeitgenössisches Design oder greifen für Keramiken auf uralte Techniken der mexikanischen Kultur zurück – auch ikonische Symbole wie Kakaoschalen oder die typischen Piñatas fließen in die Arbeiten ein“, so Luis Gonzales Arenal, WWTC-Kurator der Stadt im Südosten von Mexiko. Ikonenhaftes der mexikanischen Kultur spiegeln auch die WWTC-Objekte aus Mexico City wider. Mit „Tortilla Flip“ und „Tortillero Gordita“ liefern zwei Designstudios moderne Kitchen-Ware mit hohem Designanspruch und überaus praktischer Nutzanwendung. Auch „Tequilero“ des Designers Erick Alva de la Selva nimmt eine alltagskulturelle Besonderheit Mexikos ins Visier und
schafft elegante Trinkgefäße für das heimische Nationalgetränk. Weiteres Highlight: „Tokani Planter“, ein vertikaler, multipler Pflanzentopf, der die Schönheit naturinspirierter Formen mit viel Funktionalität verbindet.
GEOMETRIC COLLECTION: HEXA TRIPLE MAN UND RELIEF CUT
MATERIALIEN: Corian® DESIGNER: 13&9 Design (Graz) Foto: Joel Kernasenko MOMA
NEUE NETZWERKKNOTEN FÜR DEN HYPERLOOP
META MATERIALIEN: Vulkangestein, Aluminium DESIGNER: Studio David Pompa (Mexico City) Foto: Studio David Pompa
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eben weiteren Objekten aus Detroit sowie dem französischen Saint-Étienne ist auch eine Vielzahl an Objekten aus Graz zu sehen. Darunter eine coole Lesebrille inklusive minimalistischem Leather-Case von „Seeoo“ oder der stylische Weinkühler „Mandahorn Celsius“ von Philipp Raunigg. Ausgestellt sind die Produkte aber nicht nur in der physischen Schau im Joanneumsviertel, sondern auch auf einer eigenen Online-Plattform. Diese geht weit über die Ausstellung hinaus und zeigt eine Reihe weiterer Objekte aus aller Welt – vor allem Designs aus Montréal, gewissermaßen die Keimzelle der „World Wide Things Collection“. Denn vor zwei Jahren traf CIS-Geschäftsführer Eberhard Schrempf in der kanadischen Metropole auf die Designer Anne Thomas und Pierre Laramée. Gemeinsam entwickelten sie die Vision, einen grenzüberschreitenden Kanal – einen Hyperloop der Ideen – zwischen den einzelnen UNESCO Creative Cities zu etablieren und damit das Potenzial der Zusammenarbeit und des Austausches zwischen den Städten zu heben. Im Vorjahr erlebte das Format mit seiner ersten Ausstellung im Designmonat Graz seine Premiere. In diesem Jahr folgt der zweite Streich mit bereits deutlich gesteigerter Zahl an teilnehmenden Städten. Weiteres Wachstum ist das große Ziel, damit die Vision Realität wird: die „World Wide Things Collection“ als Marktplatz globaler Kreativität zu etablieren und damit alle Städte im UNESCO-Cities-of-Design-Netzwerk zu verknüpfen. Weitere Knotenpunkte für den Hyperloop-Einstieg sind bereits anvisiert und einfach zu realisieren. Denn das Ausstellungsdesign ist als „Open Source“-Konzept ausgelegt.
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ngetan zeigen sich jedenfalls die Partner des Projekts. Sertaç Ersayın aus Istanbul: „Es ist aufregend und inspirierend, wenn sich so entfernt liegende Städte auf diese Weise begegnen. Designer und deren Produkte treffen sich zum freudvollen Austausch – ohne jeden Konkurrenzgedanken.“ Ebenso begeistert ist Luis Gonzales Arenal aus Puebla: „Eine großartige Initiative, die die wichtigsten Städte in Sachen Innovation, Kreativität und Design miteinander verbindet und einen Beweis für das Funktionieren des UNESCO-Cities-of-Design-Netzwerks liefert: A network is a ,net that works‘.“
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DESIGNMONAT GRAZ
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TO DEATH WITH A SMILE STERBEN MÜSSEN WIR ALLE. DOCH TROTZDEM BEGEGNET JEDER DEM TOD AUF UNTERSCHIEDLICHE WEISE: DIE EINEN MIT FURCHT, ANDERE STOISCH – UND MANCHE MIT EINEM LÄCHELN. WIE DESIGNERINNEN UND DESIGNER AUS ALLER WELT DEN TOD WAHRNEHMEN, MACHT DER POSTERCONTEST „TO DEATH WITH A SMILE“ SICHTBAR. 15
Text: Elisabeth Pranter
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eit 14 Jahren ruft das mexikanische Design-Museum MUMEDI Designerinnen und Designer aus aller Welt dazu auf, sich mit dem Thema „To Death with a Smile“ auseinanderzusetzen und im Kollektiv das ewige Mysterium „Tod“ zu erschließen. Initiiert hat das Projekt Álvaro Rego, Leiter und Inhaber des MUMEDI, der dem Tod selbst schon ins Auge geblickt hat: „Die Idee für den Wettbewerb entstand, als ich mit 33 Jahren dreimal im Krankenhaus starb. Dreimal hörte mein Herz auf zu schlagen, und dreimal hatte ich eine ähnliche Jenseitserfahrung. Da dachte ich mir, es wäre höchst interessant, wenn jeder auf der Welt grafisch mitteilen würde, wie er oder sie über den Tod denkt.“ Denn je nach Religion, Herkunftsland, Familientraditionen und persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen variiert die Vorstellung vom Tod, einem Konzept, das ebenso eindeutig und endgültig wie mysteriös und geheimnisvoll ist.
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Fuck the rules
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DAS EWIGE FASZINOSUM
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ass Rego mit dem Thema ins Schwarze traf, wird an der Resonanz ersichtlich: Tausende folgten dem Aufruf des MUMEDI, sich mit dem Tod grafisch auseinanderzusetzen. Alle zwei Jahre wird der Bewerb von Neuem ausgeschrieben, alleine bei der letzten Ausschreibung erreichten das MUMEDI mehr als 30.000 Einreichungen aus 157 Ländern. Mittlerweile umfasst die Auswahl der Siegerplakate mehr als 2.500 Poster aus aller Welt, die zeigen, wie unterschiedlich und wie stark kulturell geprägt die Auffassungen vom Tod sind. „Unsere Kultur hat wahrscheinlich am meisten Einfluss darauf, wie wir den Tod sehen, wir wachsen auf und sehen, wie unsere Eltern, Großeltern und Freunde mit dem Tod umgehen“, meint Rego. Zugleich spiegeln die Plakate auch aktuelle Konflikte wider: etwa die vorherrschende Gewalt in Teilen Mexikos, die Angst um das eigene Leben im Iran und Terrorattacken – weltweit.
DIE FEMININEN SEITEN DES TODES
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ie sieht der Tod selbst nun aber aus? Bei uns ist der Tod ein durch und durch maskulines Konzept: Er ist Sensenmann, Gevatter Tod oder Freund Hein; egal ob Henker oder Freund, manifestiert er sich in unserer Sprache als Mann. Unser Bild vom Tod ist auch visuell männlich geprägt, was etwa bei Egon Schiele im Gemälde „Tod und Mädchen“ sichtbar wird. Das s der Tod aber nicht zwangsläufig ein Mann sein muss, zeigt der Blick in andere Kulturen. In Mexiko ist der Tod weiblich, nicht nur grammatikalisch, sondern auch kulturell. „La muerte“ tritt als Frau in Erscheinung: 1873 vom Karikaturisten José Guadalupe Posadas zum Leben erweckt, entwickelte sich „La Catrina“ rasch zu einer zentralen Figur in der mexikanischen Kultur. „Der Tod ist jedem gewiss, aber das Leben im Jenseits ist ungewiss – dieselbe faszinierende Ungewissheit wie beim weiblichen Verführungsspiel, das Männer in seinen Bann zieht, ohne dass diese wissen, was genau sie zu erwarten haben“, erklärt Rego die mexikanische Perspektive auf den Tod als weibliches Konzept.
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enerell ist Mexiko berühmt für seinen einzigartigen Zugang zum Tod. Schokototenköpfe und Zuckerskelette statt Allerheiligenstriezel, ausgelassene Umzüge statt bedächtigem Kerzerlanzünden, Party statt stillem Trauern: Die fröhlichen Feiern rund um den „Día de los Muertos“ – der zeitgleich mit unserem Allerheiligen begangen wird – faszinieren Menschen weltweit. „Die Poster haben sich über die Jahre weiterentwickelt. Designer anderer Länder erfahren, wie wir in Mexiko den Tod wahrnehmen, und entschließen sich dazu, Spaß damit zu haben“, so Rego. So finden sich auf vielen der Plakate florale Muster, aufgetakelte, tanzende Skelette und knallige Farben. Etwa auf dem Poster von Inna Razmakhova aus Russland, auf dem ein Skelett mit einem Schmetterling verschmilzt
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ZEIG MIR DAS BILD VOM TOD und das ebenso wie 105 weitere Plakate im Designmonat Graz im Lesliehof im Joanneumsviertel zu sehen sein wird. Die dort ausgestellte Auswahl widmet sich ausschließlich dem weiblichen Blick auf den Tod: Die gezeigten Arbeiten stammen allesamt von Frauen.
DER TOD ALS ANFANG UND ENDE
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och vergeht einem das Lächeln nicht doch angesichts des eigenen Ablebens? „Der Großteil der Welt hat es nicht eilig zu sterben, hat aber das positive Gefühl oder vielmehr den Glauben, dass man im anderen Leben eine Art Himmel vorfinden wird“, leitet Rego aus den Tausenden Postern ab, die er über die Jahre gesehen hat. „Viele glauben auch, dass sie anhand ihrer Handlungen in diesem Leben im Jenseits belohnt oder bestraft werden oder in einer besseren oder schlechteren Hülle als Mensch oder Tier auf die Welt zurückgeschickt werden. „Was uns nach dem Sterben erwartet, darüber können die Poster freilich keinen Aufschluss geben. Uns die Angst vor dem Tod nehmen, das schon eher. Sodass wir ihm eines Tages vielleicht mit einem Lächeln begegnen können, so wie Álvaro Rego: „Ich denke, ich kann das, weil ich ein sehr gutes Leben gelebt und genossen habe, ich bereue nichts. Außerdem, falls der Tod auch nur ansatzweise so ist wie der wunderbare und friedvolle Ort, den ich kennengelernt habe, als mein Herz aufgehört hat zu schlagen, bin ich mir sicher, dass es mir dort gefallen wird!“
POSAUNTE DIE BAND TOCOTRONIC IM SELBSTERTEILTEN AUFTRAG DER WELTVERBESSERUNG ENDE DES LETZTEN JAHRTAUSENDS HALB IRONISCH, HALB DESILLUSIONIERT IN DIE ETWAS ALTERNATIVEREN JUGENDZIMMER DER GENERATIONEN X BIS Y. ERFAHRUNG MIT DIESEM „SLOGAN DER PIONIERE“ MACHTE IN DEN 1970ERN AUCH VIKTOR PAPANEK. IN SEINEM BUCH „DESIGN FOR A REAL WORLD“ FORDERTE ER ANGESICHTS DER ZUNEHMENDEN MASSENPRODUKTION VON KONSUMARTIKELN DAZU AUF, ALS DESIGNER VERANTWORTUNG ZU ÜBERNEHMEN UND SICH NICHT ZUM ERFÜLLUNGSGEHILFEN DES KAPITALISMUS DEGRADIEREN ZU LASSEN. DIE SELBSTKRITIK FIEL DURCHAUS RADIKAL AUS: „ES GIBT BERUFE, DIE MEHR SCHADEN ANRICHTEN ALS DER DES INDUSTRIEDESIGNERS, ABER ES SIND NUR WENIGE.“
DESIGN FÜR EINE
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ein von ihm entwickeltes Radio für die Dritte Welt, gebaut aus einer Blechdose, wäre heute im Trend, der da lautet: Nachhaltigkeit, Re- bzw. Upcycling, soziales Engagement. Themen, die sich gut und gerne auch unter dem Begriff „Sozio-Design“ subsumieren lassen. Damals wurde dieser Entwurf innerhalb der noch hauptsächlich mit formalästhetischem Schwerpunkt agierenden Designszene nicht ernst genommen. In der Zwischenzeit hat sich der Designbegriff erheblich erweitert und ein neues (Selbst-)Verständnis unter Designerinnen und Designern etabliert. Die Ideen sind gut und die Welt scheint nun bereit. „Realität ist nicht statisch, Realität wird erschaffen“, rappt der Schauspieler Robert Gwisdek als „Käpt’n Peng“ in der zweiten Dekade dieses Jahrtausends entwaffnend selbstbewusst – und trifft damit den Nerv der Zeit: Wir sitzen alle im selben Boot. Lassen wir uns nicht treiben, sondern rudern wir selbst in die von uns gewünschte Richtung.
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o titelte die heimische Presse noch vor wenigen Jahren anspielend auf die kriselnde Autoindustrie, die die gesamte Stadt an die Wand fuhr. Detroit erzählt höchst drastisch die Geschichte vom Aufstieg und Untergang einer kapitalistischen Industrie(-stadt). Ein im Buch porträtiertes Designstudienprojekt erzählt diese Geschichte weiter: die in Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Verfall befindliche Geisterstadt, die sich an ihrem vorläufigen Tiefpunkt schrittweise neu erfindet. Leere Flächen wurden zu urbanen Bauernhöfen, Bewohner begannen aus der Not heraus eigeninitiativ Ressourcen zu teilen und Arbeitsleistungen auszutauschen. Künstler, Kreative, Hipster siedeln sich vermehrt an, was sich im Stadtbild niederschlägt. Dass Bioläden und Yogastudios nicht das Allheilmittel für alle Probleme sind, räumt die Case Study ein. Dennoch befindet sich die Stadt dank diverser Initiativen in einem höchst dynamischen Entwicklungsprozess, der auf weitere positive Kapitel in der zukünftigen Stadtgeschichte hoffen lässt.
ETWAS GEMEINSAM MACHEN
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as heißt in der afrikanischen Hausa-Sprache schlicht CUCULA. Dieses Ziel verfolgt das gleichnamige Berliner Modellprojekt für Geflüchtete, die u. a. darin ausgebildet werden, Designmöbel anzufertigen. CUCULA sieht sich jedoch nicht als starres Ausbildungs- oder Beschäftigungsprojekt, sondern als Initiative, um Chancen sowohl für die Geflüchteten als auch die Gesellschaft insgesamt zu generieren. Integration wird als ein wechselseitiger dynamischer Prozess von Gesellschaft und Geflüchteten begriffen. Vision ist es, die Neuankömmlinge aus der Passivität zu holen und ihnen echte Mitgestaltung zu ermöglichen. Bedenkt man, dass 95 Prozent aller Designerinnen und Designer, die je gelebt haben, heute leben, wird klar, dass das Potenzial für eine gesellschaftliche Transformation aus dieser „Ecke“ vorhanden ist. Wenn es nicht als reines Marketing-Label missbraucht wird, ist „better world by design“ keine Theorie, sondern eine Bewegung.
BESSERE WELT
„DIE IDEE IST GUT, DOCH DIE WELT NOCH NICHT BEREIT“
EIN TOTALSCHADEN NAMENS DETROIT
WO LIEGT DAS PROBLEM?
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m Visionen in Konzepte zu „übersetzen“ und zu realisieren, bedarf es der ausgeprägten Fähigkeit, verschiedenste Inhalte kognitiv zu vernetzen und dabei mit Spezialisten aus anderen Disziplinen zu kooperieren. Designerinnen und Designer sind als „professionelle Problemlöser“ also sowas wie DIE Frauen und Männer der aktuellen „fünf Minuten vor 12“. Das sieht auch Karl Stocker, Leiter der Studiengänge „Informationsdesign“ und „Ausstellungsdesign“ an der FH Joanneum in Graz ähnlich. „Ich verstehe es unter anderem als meine Aufgabe, den Studentinnen und Studenten auch eine Haltung mitzugeben. Nämlich die, dass man gerade als Designerin, als Designer die Welt ein Stück humaner, lebenswerter gestalten kann und sollte. Das darf aber nicht nur Theorie bleiben, sondern muss praktisch erprobt und erfahren werden.“ Die von ihm im Designmonat Graz jährlich initiierten Lecture Days dienen dem designphilosphischen Diskurs und Austausch über konkrete Projekte. Karl Stocker war bald klar, dass diese Ideen und Projekte zum Zweck der weiteren Verbreitung „druckreif“ sind. Unter dem Titel „Sozio-Design“ sind sechs Projekte in Buchformat erschienen, die die Welt ein Stück veränder(te)n. Zwei davon sind in Grazer Partnerstädten im UNESCO Creative Cities Network angesiedelt, nämlich in Detroit und in Berlin.
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SOZIALES DESIGN FÜR EINE MENSCHLICHE STADT Auch in Graz fließt das Thema Sozio-Design in die (Neu-) Gestaltung von öffentlichen Verwaltungsräumen ein, etwa im neuen Amt für Jugend und Familie. Dabei gab es eine Reihe an Anforderungen zu berücksichtigen, etwa die Heterogenität der Klienten und die Doppelfunktion der Räumlichkeiten als Arbeitsplatz und Servicestelle. Aufgabenstellungen, mit denen sich Stefanie Schöffmann von look!design gemeinsam mit Deloitte, archiguards, Architekt Wolfgang Strauss und dem Planerteam des Gebäudemanagements der Stadt Graz beschäftigten. Schöffmann: „Eine stringente grafische Ebene übersetzt die Philosophie des Amtes visuell, mit dem Einsatz von Licht und geeigneten Materialien führen wir gezielt durch das Haus. Ziel war, die Aufenthaltsqualität deutlich zu erhöhen und für größtmögliche Barrierefreiheit zu sorgen.“ Helle Farben und Naturmaterialien bringen Behaglichkeit in die Räumlichkeiten.
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GESELLSCHAFT
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uf globaler Ebene etwa stellen sich Fragen nach der Verantwortlichkeit von Design und Designschaffenden: Denn wenn Design auf den sozialen Wandel und die Vernetzung von Communities, Orten und Menschen einwirkt, welche Rolle spielt Design dann im Prozess der Beschleunigung und der Ausnutzung unseres Planeten? Kann man mithilfe von Technologie aus dem Teufelskreis ausbrechen, den User befreien, und dadurch den Menschen? Darüber spricht Julianna Faludi von der Corvinus-Universität in Budapest, die an der Beziehung zwischen Mensch und Technologie forscht.
RUSSLAND RELOADED UND HUMANERES DETROIT
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ie sich eine Nation neu erfindet, die Gesellschaft von Grund auf neu gestaltet wird, lässt sich am Beispiel der Sowjetunion beobachten. Nach der Revolution von 1917 kam es zu radikalen Änderungen, auch was die Stellung der Frau anging. „Frauen haben sich ab sofort nicht mehr nur um die Familie gekümmert, sondern sich Karrieren aufgebaut“, so Alexandra Sankova, Mitbegründerin und Direktorin des Moscow Design Museum und Expertin für russisches und sowjetisches Design. Etwa Lyubov Popova und Varvara Stepanova, zwei sowjetische Designerinnen, die eine wichtige Rolle in der russischen Avantgarde spielten. Die Arbeit im Bereich Design fand in der kommunistischen Sowjetunion, wo es bekanntlich keine Privatwirtschaft gab, unter komplett anderen Voraussetzungen statt als im Westen. „In der UdSSR und Russland hat sich Design nicht dank etwas, sondern eher trotz allem entwickelt“, so Sankova, die im Designmonat Graz
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ie der öffentliche Raum auf die Gesellschaft einwirkt bzw. wie man diese durch die Umgestaltung der baulichen Umgebung verändern kann, steht im Zentrum der Arbeit von Rebecca „Bucky“ Willis, die sich vor allem in ihrem Viertel engagiert. Die Architektin aus Detroit gründete die Non-Profit-Bewegung Bleeding Heart Design (B.h.d), die es sich zum Ziel gesetzt hat, soziale Probleme mithilfe von Design anzugehen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern will sie heruntergekommenen und leerstehenden Gebäuden ein neues Gesicht und eine neue Funktion verleihen – und das soziale Klima dadurch verbessern.
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iese und andere Themen erwarten die Besucherinnen und Besucher bei den diesjährigen FH Joanneum Lecture Days. Neben Rebecca Willis, Alexandra Sankova und Julianna Faludi werden sich weitere Gastvortragende bei ihren Talks von unterschiedlichen Perspektiven aus der Frage widmen, wie man durch Design die Gesellschaft verändern kann.
GESTALTEN 19
SOWJETISCHES DESIGN WIE DIESES BUCHCOVER SIND IM MOSCOW DESIGN MUSEUM AUSGESTELLT, DESSEN DIREKTORIN ALEXANDRA SANKOVA IM DESIGNMONAT GRAZ ZU GAST IST.
einen genaueren Einblick in die Entwicklung sowjetisch-russischen Designs von 1917 bis 2017 geben wird. „Der Hauptfokus lag auf Design im Bereich Maschinenbau und Luftfahrt. Außerdem wurde das Design von öffentlichen Räumen wie Parks, Flughäfen, Sportstätten, Metrostationen etc. gefördert.“
Wer es versteht, findet es super
Foto: Moscow Design Museum
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esign kann und sollte nicht nur zur Gestaltung von Gegenständlichem eingesetzt werden, sondern darüber hinaus auf die Gesellschaft einwirken, und zwar in all seinen Facetten. Wie unterschiedlich die Herangehensweisen sein können, wie Design im Kleinen und im Großen seinen Beitrag zur Umgestaltung der Gesellschaft leistet – das illustrieren die Beispiele, über die internationale Vortragende bei den FH Joanneum Lecture Days sprechen.
INPUT RUND UMS THEMA „COMMON! DESIGN FOR SOCIETY“ LIEFERN TALKS INTERNATIONALER REFERENTINNEN.
Text: Elisabeth Pranter
WIE KANN MAN DURCH DESIGN DIE GESELLSCHAFT VERÄNDERN? UM DIESE FRAGE DREHEN SICH DIE LECTURE DAYS DER FH JOANNEUM.
OH COME ON
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STEIRISCHER ROHSTOFF KREATIVITÄT W
as passt zum Begriff „steirisches Design“ – ein Dirndl von Lena Hoschek oder eine Kompostwendemaschine? Die Antwort ist: beides. Der kreative Rohstoff made in Styria nimmt nämlich viele Formen an. Das kann Mode sein, es kann aber auch durchaus eine Hightechmaschine sein, die Bioabfälle verarbeitet. Den „Topturn“ hat Johannes Scherr für den Frohnleitner Maschinenproduzenten Komptech gestaltet und damit ein erstklassiges Beispiel für hochwertiges Industriedesign made in Styria geliefert. Seine Arbeit ist Teil des Projekts „Styrian Products“, das Webplattform, Marktplatz, Showcase und Ausstellung in einem ist.
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esign ist ein Prozess, der sich idealerweise in der DNA eines Unternehmens festsetzt, bis er ein Teil davon ist: Dieses Prinzip, auch „Design Thinking“ genannt, zeigt sich besonders in Produkten des Alltags. Unspektakulärer als ein Jausenbrett kann ein Produkt kaum sein, dennoch – oder gerade deshalb – schafft Design einen Mehrwert. Während des Wettbewerbs „Design Battle“ im Designmonat Graz entstanden, ist das Jausenbrett von zweithaler, dem Duo aus Benjamin und Markus Pernthaler, aus einem einzigen Stück Holz gefertigt und überzeugt mit Ergonomie und Reduziertheit. Auf die Kooperation mit Holz und Handwerk hat man auch beim Tischset Celinde gesetzt. Das Serviertablett von Lukas Klingsbichel ist zugleich Beistelltisch – eine überraschend einfache wie elegante Lösung, gegossen in eine schlichte Form.
DIE STEIERMARK SCHAFFT DESIGN. ERFOLGREICH, INTERNATIONAL, INNOVATIV. „STYRIAN PRODUCTS“ MACHT DIESE LEISTUNG SICHTBAR. DAS PROJEKT, INITIIERT VON DER CREATIVE INDUSTRIES STYRIA, IST ABER MEHR ALS EINE AUSSTELLUNG: ES IST ZUGLEICH WEBPLATTFORM, MARKTPLATZ UND INTERNATIONALE BÜHNE FÜR IDEEN.
SUPE AIR-LOUNGE VON VITEO
MATERIALIEN: ash wood veneer, casein glue, natural oil, wax blendss DESIGNER: Rasmus Falkenberg Foto: VITEO
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ass Design nicht immer das Produkt selbst im Fokus hat, sondern auf die abstrakte Ebene der Marke abzielt, zeigt die Disziplin des Branding und Packaging. Die Grazer Traditionsbäckerei Martin Auer wollte sich frisch, modern und außergewöhnlich neu positionieren. Die Agentur moodley brand identity schuf dafür eine Markenwelt, die hohe Qualität transportiert – in einem Umfeld, das sich gegen
Gute Qualität
3-D-GEDRUCKTE BRILLE „DA27 X LASNIK“ DESIGNER: Martin Lasnik Foto: Markus Mansi
MARTIN AUER BRANDING
DESIGNER: moodley brand identity Foto: moodley brand identity
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Diskontbäcker und Supermarkt-Frischeabteilungen durchsetzen muss. Den umgekehrten Weg, nämlich abstrakte Ideen mittels 3-D-Programmen und CAD-Technologien greifbar zu machen, ging 13&9 Design gemeinsam mit XTEC: Die „Geometric Collection Jewelry“ präsentiert Schmuck aus dem Architekturmaterial Corian, in abstrakten, spannenden Formen, die durch eine Mischung aus Hightech und Handwerk Gestalt annehmen.
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Foto: carmadesign
IAL EC SP
DER TURINER ARCHITEKT UND DESIGNER CARLO MALERBA IST PROFESSOR AN DER VASTER EXHIBITION IDEA AM POLITECNICO VON VILANO. 1985 GRÜNDETE ER DIE AGENTUR CARMADESIGN, DIE SICH ALS INTERDISZIPLINÄRER SCHMELZTIEGEL VON DESIGNERINNEN UND DESIGNERN VERSCHIEDENSTER FACHRICHTUNGEN VERSTEHT. MALERBA VERÖFFENTLICHTE 2007 „FROM DREAM TO SIGN“, EIN BUCH ÜBER AUSSTELLUNGSDESIGN. ER ENTWIRFT, BETREUT UND REALISIERT PROJEKTE IN ITALIEN, ENGLAND, SPANIEN, BELGIEN, BRASILIEN UND CHINA.
STADTBESETZUNG D
er Architekt und Designer Carlo Malerba erzählt mit seiner Stuhl-Kollektion „Village Chairs“ eine Geschichte in poetischer Designsprache. Inspiriert ist das Design von städtischen Archetypen, von Gebäuden, Silhouetten und Formen, die in der kollektiven Wahrnehmung präsent sind. Gemeinsam ergeben die ganz individuell konzipierten Stühle ein immer wieder neu variierbares Ensemble, das an eine Skyline erinnert und Assoziationen weckt. Eine ungewöhnliche Verbindung von Architektur und Design, die zusätzlich durch eine ausgeprägte Liebe zur Detailarbeit und Symbolik ins Auge sticht. So wirft die Silhouette des Stuhls etwa einen Schatten auf die Sitzfläche, der die vertikale Form noch einmal horizontal spiegelt. Das Design überzeugt hier auf allen Ebenen: im Detail, als einzelnes Objekt und im architektonischen, variablen Zusammenspiel der gesamten Kollektion. Für den Designer ist jeder Stuhl ein Schlüssel zum Verständnis der Realität und des sozialen Kontextes, in dem wir leben, gleichzeitig wird die tiefe Verbindung zwischen Utopie und Realität im Konzept sichtbar.
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Design Text: Sigrun Karre isn’t a game
DESIGNMONAT GRAZ
Zum vierten Mal in Folge wird bei den Hollenegger Designgesprächen am 2. und 3. Juli der Dialog zwischen Wirtschaft und Design gesucht und geführt, in Form von drei hochkarätig besetzten Diskussionsrunden.
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esign verspricht dem Produkt nicht nur gutes Aussehen, sondern auch Funktionalität und Identität und ist somit ein wesentlicher Faktor für den Erfolg am Markt. Das Veranstaltungsformat der Creative Industries Styria in Kooperation mit dem „Schloß Hollenegg for Design“, angesiedelt im gleichnamigen Schloss in der Weststeiermark, lässt Designerinnen und Designer sowie heimische Unternehmen in drei verschiedenen Talks zu Wort kommen und Best-Practice-Beispiele präsentieren. Fragen rund um Kosten, Nutzen und Einsatzmöglichkeit von Design für Unternehmen stehen im Fokus der Gespräche.
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aturgemäß ist man bei der Möbelfabrik ADA im steirischen Anger „Stolz auf Holz“. Im Rahmen eines gemeinsamen Calls der Creative Industries Styria und ADA ging der Designer Georg Mähring als Sieger hervor. Auch er hat einen Hang zum Naturstoff Massivholz, für seine Sitzgruppe Helsinki bekam er 2018 den Austria Interior Design Award. Sein Gesprächspartner ist ADA-Vorstand Gerhard Vorraber.
m Renaissance-Schloss Hollenegg wird gemeinsam mit Franz Weghofer von Magna Steyr auch der „Renaissance-Mann des digitalen Zeitalters“ und GermanDesign-Award-Gewinner Ivan Redi zu Wort kommen. Er ist Architekt, Designer, Technologie-Stratege und Mitbegründer von ORTLOS SPACE Engineering, das Technologien des 21. Jahrhunderts in räumliche Systeme und Strategien transportiert. Seit 18 Jahren arbeitet ORTLOS in internationalen, disziplinübergreifenden Projektpartnerschaften an komplexen Fragestellungen in Architektur und Interface Design. Franz Weghofer ist seit 25 Jahren bei Magna Steyr und unter anderem Projektleiter der Digitalen Fabrik und der Smart Factory. Das von Magna Steyr mit ORTLOS realisierte Projekt „Meeting Space“ bietet dem Benutzer eine immersive räumliche Erfahrung für Kollaboration und Präsentation direkt in der Produktionshalle. Das Konzept gilt als bahnbrechend und verspricht jedenfalls Virtual-Reality-Feeling.
Foto: Philipp Podesser
esign bewegt – ein Motto, das im Fall eines Tischentwurfs für Schloss Hollenegg des Commonplace Studios auch wörtlich zu nehmen ist. Das Designstudio ist die niederländische Niederlassung des Kanadiers John Stam und des Niederländers Simion de Bakker. Es ist spezialisiert auf kontextgesteuerte Produkte und qualitatives Handwerk und setzt sich mit zeitgenössischen Themen wie z. B. dem zunehmenden Mangel an Haptik auseinander. Sie waren mit ihren Objekten u. a. bei der Design Miami, Design Dubai, der Manifesta in Milano und bei Sotheby’s vertreten. Das Studio verbindet in einer seiner Arbeiten für „Schloß Hollenegg
for Design“ dessen künstlerischen Forschungsansatz mit dem technischen Know-how von Logicdata. Die Firma Logicdata mit Sitz in Deutschlandsberg macht Möbel flexibel, sie erzeugt Bewegungssteuerungen, elektronische und mechatronische Individuallösungen für Möbel und ist damit international nachgefragt.
TISCHGESPRÄCHE NO DESIGN – NO GLORY
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Fotos: ÉCAL/Sandahl, Lehman, Dähler
Text: Sigrun Karre
Von 17. bis 27. Mai 2019 öffnet Schloss Hollenegg bei Deutschlandsberg wieder seine imposanten Räumlichkeiten und bittet dabei die Besucher „zu Tisch“. Die zeitgenössische Design-Ausstellung im Designmonat Graz trägt diesmal den Titel AD MENSAM.
Kuratorin und Ausstellungsgestalterin „Schloß Hollenegg for Design“ und fördert damit aufstrebende, internationale Designerinnen und Designer mit einem Designersin-Residence-Programm. Die jährlich stattfindende 10-tägige Designausstellung im Mai bietet einem breiten Publikum Designkultur auf hohem Niveau und beweist, dass Kulturinitiativen in der Provinz definitiv Weitblick haben können.
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ei Tisch kommt man zusammen, man haut auch mal auf den Tisch, tischt dem anderen was auf oder zieht ihn über den Tisch, um sich dann wieder gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Es geht also vielfach um Kommunikation und menschliche Interaktion, Streit und Versöhnung inklusive. Der Tisch ist Zentrum der Begegnung und das gemeinsam meistbenützte Möbel. Oder anders gesagt: Ein Tisch ist das vielleicht sozialste Möbelstück überhaupt. Was aber nicht immer und überall so gewesen ist, wie die Etymologie verrät. War der Tisch bei den Germanen noch eine Art Schüssel oder Essplatte, die jeder alleine zum ausschließlichen Zwecke der Nahrungsaufnahme benützte, so entstanden über die Jahrhunderte gemeinsame Rituale und Tischsitten, die eine Tischkultur und nicht zuletzt ein Zusammengehörigkeitsgefühl hervorbrachten.
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ie vielen Facetten des Möbels werden in der Ausstellung AD MENSAM sichtbar: Internationale Designerinnen und Designer haben sich dem Tisch in all seinen Funktionen und Bedeutungsebenen intensiv gewidmet. Die Initiative dazu stammt von Alice Stori Liechtenstein: Seit 2015 betreibt die Design-
assend zum diesjährigen Frauenschwerpunkt des Designmonat Graz wird die amerikanische Designerin Katie Stout in der Ausstellung die Rolle der Frau am Tisch erforschen. Ihre Zusammenarbeit mit der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten wird ebenso zu sehen sein wie Illustrationen der Engländerin Katie Scott für die Fima Lobmeyr, die seit 1823 Glasobjekte produziert. Als weiterer Partner konnte die steirische Firma Logicdata gewonnen werden, die Bewegungssteuerungen für Möbel realisiert und damit dem Design des Studios Commonplace „Beine macht“. Dass die künstlerische Gestaltung des Ausstellungsmotivs für Plakate und Einladungen erstmals das Copyright der Designerinnen in Residence trägt, soll natürlich auch nicht unter den Tisch fallen. eben den vier Designers in Residence Katie Scott, Katie Stout, OS&OOS und Nel Verbeke gibt es bei AD MENSAM die Tisch-Interpretationen von Arabeschi di Latte, Ferreol Babin, Dean Brown, Commonplace, Crafting Plastics, Alexandra Fruhstorfer, Laurids Gallée, Alexandre Humbert, Kneissl + Prade, Carolien Niebling, Optimismus, Omer Polak, Sara Ricciardi, Studio Plastique, Studio Quetzal, James Shaw und David Tavcar zu sehen.
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D O O F F U
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EINE LATTE KREATIVER ZAUNIDEEN Text: Wolfgang Schober
Ein Zaun als fließende Grenze? Als Spiel mit dem Zufall? Oder als Strich(-Code) in der Landschaft? Drei aufregende Designs sind das Ergebnis eines Kreativprojekts, zu dem der steirische Zaunhersteller H+S Zauntechnik heimische Architekten und Designer in Kooperation mit dem Holzcluster Steiermark lud. Ein Grenzgang mit hohem Marktpotenzial!
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mmer noch ist er Stiefkind der Architekten und Designer. Der Zaun als notwendiges, aber nur selten leidenschaftlich betrachtetes Element der Gestaltung. Vielleicht liegt es daran, dass er markiert, was Kreative gerne überschreiten: Grenzen. Oder ist es ist das schnöde Kostenargument? Das Ersparte fließt in Haus und Garten – die Umzäunung des Grundstücks ist buchstäblich das Letzte. Der Zaun als Randerscheinung. Die Schutz- und Grundfunktion eines Zauns steht damit weit über gestalterischen – vor allem ästhetischen – Aspekten. Die Grenzen des Herkömmlichen zu verschieben und neue Zaunpfähle einzuschlagen, war schon im Vorjahr das Ziel einer ungewöhnlichen Kooperation eines steirischen Zaunherstellers mit Designern und Architekten. In Partnerschaft mit der Creative Industries
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Styria lud die Firma H+S Zauntechnik aus RaabaGrambach heimische Kreative ein, das Industrieprodukt Zaun neu zu denken und avantgardistische Entwürfe für die Einfriedung der Zukunft zu kreieren. „Das Ergebnis waren innovative Zugänge, die unsere Perspektive auf das Thema Zaunbau erweiterten und uns neue Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigten. Zudem konnten wir mit dem Design-Schwerpunkt ein Ausrufezeichen innerhalb der Branche setzen und unseren Ruf als Trendsetter am Markt festigen“, erklären Martin Ritter und Günther Baumhackl, Geschäftsführer von H+S Zauntechnik.
ZAUN BRAUCHT FREIRAUM
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ründe, die das Führungsduo auch in diesem Jahr dazu veranlassten, ein Designprojekt anzustoßen. Wie im Vorjahr wurden drei Kreativteams mit der Erarbeitung innovativer Zaunideen beauftragt. „Auch in diesem Jahr ließen wir den Kreativen große Freiräume. Besonderes Augenmerk galt diesmal aber der Entwicklung markttauglicher Zaunprodukte, die sich auch zu wirtschaftlichen Preisen realisieren lassen“, verrät Günther Baumhackl. Zweite zentrale Vorgabe: Holz als das Material der Wahl. Dazu wurde der steirische Holzcluster als Partner gewonnen, der drei holzverarbeitende Betriebe für die Umsetzung der Designkonzepte ins Projektboot holte. Auch für die Firma H+S – traditionell im Bereich Stahl und Aluminium beheimatet – ist der nachwachsende Rohstoff weitgehend Neuland. „Holz liegt im Trend, hat optische Vorzüge und ist ein nachhaltiger Werkstoff. Daher planen wir, unser Sortiment künftig in diesem Bereich zu erweitern“, so Martin Ritter. Drei Produktlinien, basierend auf den Entwürfen der Designer, könnten also bald ins H+S-Programm aufgenommen werden. Die Grundkonstruktion der Zäune – wie die Säulen und der Torrahmen –
bleiben dabei auch künftig aus Metall, „befüllt“ wird diese mit Holzlatten aus steirischer Lärche. Geht es nach dem Ideenreichtum der Design-Entwürfe, stehen die (Zaun-)Tore zu neuen Märkten weit offen. Alle drei Zugänge vereinen Innovation und markante Formensprache mit hoher Anwendungsfreundlichkeit. Präsentiert werden die Prototypen im Mai in einer Ausstellung im Designmonat Graz auf der Wiese im ehemaligen Eingangsbereich des Universalmuseum Joanneum in der Grazer Neutorgasse.
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inen buchstäblichen Grenzgang wagt der in Wien ansässige Architekt und Produktdesigner Martin Mostböck mit seinem Entwurf „WunderBAR“. Die spezielle Anordnung unterschiedlich breiter Holzlatten erzeugt eine Strichcode-Optik und bedient sich damit einer längst allgegenwärtigen Ästhetik unserer Alltagskultur. Ein Balanceakt aus bewusst zurückhaltender und dennoch markanter Formensprache. „Ich habe versucht, das Design möglichst unauffällig erscheinen zu lassen. Mein Ziel war es, eine Form zu finden, die das Grundstück zwar deutlich umgrenzt, ohne aber in seiner Wirkung mit der Architektur des Gebäudes dahinter in Konkurrenz zu treten. Darüber hinaus ist der Entwurf relativ einfach in der Herstellung, da für ein Zaunelement nur Latten in zwei unterschiedlichen Breiten, angeordnet in unterschiedlich großen Abständen, nötig sind.“ Grundsätzlich lasse sich mit dem Konzept jedes beliebige Handelsprodukt als Zaun-Strichcode abbilden. Auch der Prototyp des Entwurfs symbolisiert ein konkretes und naheliegendes Produkt: Es ist der Strichcode der Zaunsäule Oktavia der Firma H+S Zauntechnik.
DIE PERFEKTE WELLE
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uf eine kreative Wellenlänge setzt der aus der Steiermark stammende und in Berlin tätige Designer Franz Polzhofer (SellaBerlin). Die Anordnung der einzelnen Holzelemente im Entwurf „Lino.z“ lässt den fließenden Eindruck einer Wellenbewegung entstehen. Ein dynamischer Effekt, der einem raffinierten Kniff im Zuschnitt der Holzlatten zu verdanken ist. Diese werden jeweils der Länge nach geteilt – in unterschiedlichen Anschnittwinkeln – und kommen um 90 Grad verdreht zum Einsatz. Eine Methode, die einerseits Verschnitte verhindert und zum zweiten einen Fließeffekt erzeugt. Je nach Anordnung sind dabei unterschiedliche Zaundichten – von massiver Wand bis transparenter Abgrenzung – und unterschiedliche Wellenlängen – kleine Welle, große Welle, Zufallswelle – möglich. „Neben der Bewegung spielt auch die Räumlichkeit im Konzept eine große Rolle“, so Polzhofer. „Der Zaun soll nicht nur statisch wirken, sondern je nach Situation auch eine Lebendigkeit vermitteln.“ Zudem erlaube das Konzept dem Zaun, sich ans Gelände anzupassen und sich gleichzeitig zurückzunehmen, um die Architektur von Gebäude oder Garten wirken zu lassen. Weiterer Vorteil: Auch wenn es sich um einen Systemzaun in Modulbauweise handelt, werden die einzelnen Segmente nicht sichtbar – im Gegenteil: der Zaun als Welle, die nicht bricht. Beständig fließend, rhythmisch und großzügig.
„MICADO“ ODER DAS PRINZIP ZUFALL
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uf das Spiel mit dem Zufall, gleichzeitig ein Spiel mit der menschlichen Wahrnehmung, setzt das Konzept des Grazer Architekten Gernot Ritter mit dem programmatischen Titel „Micado“. Der Entwurf nimmt Anleihen in der Natur und übersetzt die Zufälligkeit naturgegebener Muster wie den Blick
durchs Unterholz oder wild gewachsenes Gras in die Formensprache eines Zauns. „Das Erscheinungsbild scheinbar willkürlich angeordneter Holzlatten erzeugt ein irritatives Spiel und entpuppt sich für den Betrachter erst auf den zweiten Blick als ausgeklügelte Zaunskulptur“, so der Architekt. Ein Zaun, der seinem logischen Daseinszweck, der funktionalen Trennung, gerecht wird, und dennoch beide Seiten des Geländes miteinander interagieren lässt. „Zudem ermöglicht der Zaun, wenn man sich daran entlang bewegt, verschiedenste Durchblicke und unterschiedliche Tiefen“, betont Ritter, dem noch zwei weitere Aspekte beim Entwurf wichtig waren: den Zaun entgegen seinem Nimbus als „bloßen Strich im Einreichplan von Architekten“ als selbstbewusste Geste zu setzen. Und das Trägersystem von H+S hinter den Zaunelementen unsichtbar werden zu lassen. „Die Anmutung tanzender Holzlatten sollte ganz im Vordergrund stehen.“
INNOVATIONSTREIBER DESIGN
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esign wirkt für die gesamte Holzwertschöpfungskette als Motor für zukunftsträchtige Innovationen“, beschreibt Cluster-Geschäftsführer Erhard Pretterhofer die Motivation des steirischen Holzclusters, das Designprojekt zu unterstützen. „Als Holzcluster versuchen wir, Unternehmen aus der Kreativbranche mit Betrieben aus der Holzwirtschaft zu vernetzen, um gemeinsam neue Produkte und wertvolle Kooperationen auf den Weg zu bringen.“ Über die Jahre wurde mit der Creative Industries Styria eine fruchtbare und tragfähige Zusammenarbeit aufgebaut. „Der nunmehr bereits dritte Designwettbewerb ist für unsere Partnerunternehmen besonders spannend, weil mit H+S Zauntechnik ein Unternehmen beteiligt ist, das wertvolles Knowhow einbringt und unseren hölzernen Prototypen zur Serienproduktion verhelfen möchte.“
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Rendering: SellaBerlin – design für objekt und büro
Build fences, not walls
DESIGNMONAT GRAZ
Drei Tage lan wieder beson ziehend. Nach kurzen Versc pause im letz assembly von Mai wieder a Designmonat LABEL: DYAN, Diana Polgar
LABEL: Life is like a dream, Zhengxin Liu
NO DESIGN – NO GLORY
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ng ist Design 9 1 0 2 nders anh einer chnaufzten Jahr ist n 24. bis 26. an Bord des t Graz. ORGANISATORIN: Karin Wintscher-Zinganel Foto: Stephan Friesinger
50 SPANNENDE DESIGNPOSITIONEN AUS 11 LÄNDERN WERDEN DIESES JAHR IM SPACE02 IM KUNSTHAUS PRÄSENTIERT. DIE WEITESTE ANREISE HAT DIESMAL DAS LABEL „LIFE IS LIKE A DREAM“ AUS DER UNESO-CITY-OFDESIGN-PARTNERSTADT WUHAN.
SUPE
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DESIGNMONAT GRAZ
SABRINA STADLOBER, ANDY WOLF, EVA POLESCHINSKI, FRANZISKA FÜRNPASS ODER LENA HOSCHEK
HABEN IN DEN VERGANGENEN JAHREN BEI ASSEMBLY MITGEWIRKT.
Höhepunkt des Festivals ist die Eröffnungsmodenschau am 24. Mai. Dabei zeigen zwölf ausgewählte Labels ihre neuesten Kollektionen: überraschend skulptural, konzeptuell raffiniert und ausgeklügelt minimalistisch. Auch die „Rahmenbedingungen“ versprechen wie immer hohes Niveau. Als „Masters of Ceremony“ fungieren Musiker Rainer Binder-Krieglstein featuring Monique Fessl und Schauspieler Gerald Votava als Moderator; OchoReSotto steuert wieder die Visuals bei. Dieses Jahr wird es bei assembly doppelt spannend: Zusätzlich zum K&Ö Fashion Award wird das weltweit führende Modedesignnetzwerks „Not Just a Label“ (NJAL) mit Sitz in Los Angeles einen Livestream der Eröffnungsmodenschau auf Instagram zeigen. Dabei vergibt der Gründer und CEO der Plattform, Stefan Siegel, eine NJAL+ Subscription, die das ausgewählte Label in Sachen Marketing und Vertrieb unterstützt. Highlight unter freiem Himmel ist die Street Fashion Show, die mit lässigem Charme erneut die Murinsel für sich einnimmt.
ASSEMBLY IST GROSS GEWORDEN SO SCHNELL VERGEHT DIE ZEIT. 15 MAL ASSEMBLY UND 10 MAL K&Ö FASHION AWARD. ANLASS FÜR EIN GESPRÄCH MIT FESTIVALMACHERIN KARIN WINTSCHER-ZINGANEL. WIE KAM ES 2003 ZUR PREMIERE VON ASSEMBLY? WAS WAR DIE IDEE? Unser Gastdesignerprogramm, unterstützt von Margarethe Makovec (Kunstverein Rotor) im frisch eröffneten Pell Mell Shop, stieß auf so positive Resonanz, dass wir mit Industrial Designer Volker Pflüger beschlossen, eine größere Ausstellung zu organisieren. Im Kulturhauptstadtjahr 2003 starteten wir mit einem Minibudget im Palais Thinnfeld, wo wir 20 Designerinnen und Designer präsentieren konnten. Wie der Name „assembly“ ausdrückt, verstanden wir Design und somit das geplante Festival als Montage
NO DESIGN – NO GLORY
und grenzten niemanden aus. Wir präsentierten neben Mode-, Schmuck-, Taschen-, Produktdesign und Vintage-Möbeln auch Grafiker, Künstler, Architekten, Videokünstler, Tätowierer sowie Hairstylisten. Renommierte Designbüros wie Robert La Roche nutzten die Präsentationsplattform ebenfalls. Unsere Vision damals: eine Plattform für Designer zu schaffen, die aufstrebend waren und in den Startlöchern standen, aber noch keine Shops, Internetauftritt etc. hatten und daher dem Publikum noch nicht so bekannt waren. Wir fanden, es war Zeit für neues Design in Graz. Seit 2008 findet assembly im Designmonat Graz statt. Dadurch verlegte sich der Fokus immer mehr hin zum Modedesign.
WAS BEDEUTET DAS DESIGNFESTIVAL BZW. INSBESONDERE AUCH DER FASHION AWARD FÜR DIE STEIRISCHE MODESZENE? Das Festival selbst versucht, junge, aufstrebende Designlabels einem großen Publikum zu zeigen. Die Modeschule Graz nimmt hier einen besonderen Platz ein. Jährlich können ausgewählte Jungdesignerinnen bzw. -designer aus der Modeschule kostenfrei an assembly teilnehmen, sammeln so erste Erfahrungen und bekommen erstmals Kunden-Feedback zu ihren Kollektionen. Zusätzlich können sie Kontakte zu nationalen sowie internationalen Designern knüpfen. Schade finde ich nach wie vor, dass viele steirische Nachwuchsdesigner im Anschluss an ihre Ausbildung an der Modeschule Graz nach Wien, Linz oder ins Ausland gehen müssen, um eine universitäre Ausbildung zu erhalten, da dies leider in Graz derzeit nicht möglich ist. Bis jetzt konnten drei steirische Modedesignerinnen den K&Ö Fashion Award gewinnen: 2011 Odrowaz, 2013 ni-ly, und 2015 Sabrina Stadlober. Die Auszeichnung bedeutet für die Gewinner eine immense Anerkennung ihrer kreativen Arbeit und gleichzeitig bringt die finanzielle Unterstützung die Möglichkeit, international auf sich aufmerksam zu machen.
EIN SPEZIFIKUM VON ASSEMBLY IST DAS NOMADENTUM. WELCHE LOCATION IST DIR BESONDERS IN ERINNERUNG GEBLIEBEN?
K&Ö FASHION AWARD GEWINNERINNEN: 2017 EDER AURRE (ES) 2016 ROEE (AT) 2015 SABRINA STADLOBER (AT) 2014 CITOYENNE K. (HR) 2013 NI-LY (AT) 2012 KONSTANZE BAUMGARTNER (AT) 2011 ODROWAZ (AT) 2010 FARANDULA (SI) 2009 BAIBA RIPA (LV)
DER VOM TRADITIONSMODEHAUS KASTNER & ÖHLER GESTIFTETE PREIS WIRD SEIT 2009 AN DEN/DIE INNOVATIVSTE/N DESIGNER/IN VERGEBEN. Fünf Mal stammten diese aus Österreich, insgesamt aus fünf unterschiedlichen Ländern im CEE-Raum. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis hat das Ziel, innovatives Design zu fördern, und möchte diesem eine Bühne bieten.
Nachdem das Palais Thinnfeld ab 2006 als Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung stand, gingen wir auf Wanderschaft. Wichtig war uns dabei, immer zentrale, spannende Orte in Graz zu bespielen. Jede neue Location war eine Herausforderung. Deshalb freuten wir uns umso mehr, dass Grazer Museen uns die Möglichkeit boten und bieten, ihre Häuser für assembly zu öffnen. Dies sehen wir als große Auszeichnung. Mit dem Angebot von Barbara Steiner, Leiterin des Kunsthaus Graz, 2017 erstmals das Kunsthaus Graz zu bespielen, ergab sich eine spannende Synergie zwischen Kunst und Design: Erwin Wurms gigantische Textilinstallation „Weltraumschwitzer“ wurde zum spektakulären „Bühnenbild“ für die assembly-Eröffnungsmodenschau. 2019 können wir auf mehr als 2.000 Quadratmetern im Kunsthaus zeitgenössisches Modedesign präsentieren.
Foto: Stephan Friesinger
RENOMMIERTE DESIGNERINNEN UND DESIGNER WIE
DU BIST SELBST DESIGNERIN. WAS IST FÜR DICH PERSÖNLICH DER ANTRIEB, MODEDESIGN ZU MACHEN? Ursprünglich wollte ich Architektin werden. Durch meine Ausbildung zur Textildesignerin habe ich dann entdeckt, dass Schnittzeichnen die beste Ausdrucksform darstellt, um meine Kreativität umzusetzen. Textile Stoffe faszinieren mich als Material. Die Möglichkeit, mit einem fließenden Material 3D-Formen zu erzeugen, finde ich im Modedesign die größte und gleichzeitig spannendste Herausforderung.
DIE MODEDESIGNSZENE IST STARK WEIBLICH „BESETZT“. IST SIE FRAUENFREUNDLICHER ALS ANDERE BRANCHEN? Ich denke, spätestens seit Coco Chanel ist die Modewelt gleichberechtigt.
„ES IST SCHÖN ZU SEHEN, DASS SICH DER K&Ö FASHION AWARD UND DAS ASSEMBLY DESIGN FESTIVAL ZU EINER TOLLEN SYMBIOSE ENTWICKELT HABEN UND DER AWARD IN DER DESIGNSZENE SO GUT ANGENOMMEN WIRD“ SAGT ANDREA KROBATH, MARKETING MODE, KASTNER & ÖHLER. 30
DESIGNERIN: Jaroslava Jindrakova Foto: Michaela Karásková
DESIGNER: Eder Auree Foto: Asier Gomez
DESIGNERIN: Christina Seewald Foto: Ottilie Landmark
10 JAHRE KASTNER & ÖHLER FASHION AWARD
assembly wurde mittlerweile zu einer innovativen Konstante im internationalen Festivalgeschehen und begeistert sowohl das Grazer designinteressierte Publikum als auch Gäste aus dem In- und Ausland.
Text: Sigrun Karre 31
DESIGNMONAT GRAZ
Foto: Studio Rainer Mutsch
DESIGN BATTLE DER SCHAU-KAMPF Design Battle. Hinter diesem kriegerischen Begriff verbirgt sich ein besonders spannendes Format im Designmonat Graz. Ein kreatives Kräftemessen, bei dem es letzten Endes einen Gewinner, aber keine echten Verlierer gibt. Denn übrig bleiben viele neue Ideen, Produkte und persönliche Beziehungen.
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esign bietet Lösungen, die den Alltag erleichtern. Leicht gesagt, aber nicht immer leicht getan. Designprozesse können sich in die Länge ziehen, viele Bereiche miteinander vernetzen und großdimensionierte Gedankenbögen spannen. Das ist ästhetisch, spannend und regt Denkprozesse an. Und vor allem: Es zeigt Lösungen, die es ohne diesen Designprozess nicht gegeben hätte.
NO DESIGN – NO GLORY
Dass sich das auch auf spontane und impulsive Weise erreichen lässt, noch dazu unter Beteiligung eines interessierten Publikums und mit hohem Spaßfaktor, zeigt die Design Battle in der Tischlerei Prödl in Kirchberg an der Raab. Lange um ein Thema herumreden – das spielt es dabei nicht. Schnell muss es gehen, umsetzbar muss es sein. Von der Reflexion zur Praxis. Vom Reden zum Tun.
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er kreative Nahkampf folgt einem klaren Ablauf: Designerinnen und Designer und kreative Denkerinnen und Denker aus anderen Spezialgebieten und Disziplinen treffen am 22. Mai in vier 2er-Teams zum Schlagabtausch aufeinander. Exakt 24 Stunden vor der „Battle“ erfahren sie, welches Objekt sie in den nächsten Stunden gestalten sollen. Dieses ist – naheliegend – aus Holz, etwa ein Kleiderständer (Battle 2018), ein Beistelltisch (2017) oder ein Tablett (2016). Dann geht’s los: Gefragt ist alles, was die Kreativ-Schlacht hergibt: Skizzen, Geistesblitze, Notizen, Entwürfe, Kreativergüsse … Querdenken ist erlaubt und erwünscht, ebenso jedoch eine Portion Realismus: Denn der Entwurf muss problemlos umsetzbar sein – und zwar noch am selben Abend durch die Profis der Tischlerei Prödl, die einen Prototypen anfertigen.
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m Schlachtfeld finden sich heuer auf Seiten der Kreativen ausschließlich Designerinnen, und zwar Marleen Viereck (Viereck Architekten), Barbara Sieber-Vandall (Ox&Bear), Simone Kovac (Simone Kovac Interior Design) und Sigrid Mayer (EIGENSINN by Sigrid Mayer). Ihnen stehen Jörg Wukonig (wukonig.com), Wolfgang Raunjak (raunjak intermedias), Syrous Abtine (Parkside) und ein Überraschungsgast zur Seite. Die Jury besteht aus Josef Prödl (Tischlerei Josef Prödl), Alice Stori-Liechtenstein (Schloß Hollenegg for Design), Andrea Vattovani (AVA architecture) und Barbara Nußmüller (Creative Industries Styria).
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D O O G F F U ST
We’re gonna party like it’s your birthday
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ISTANBUL
NO DESIGN – NO GLORY
ALLES IST IM FLUSS
Istanbul hat einiges zu bieten. Das fasziniert nicht nur Touristen, sondern dient auch lokalen Designerinnen und Designern als Inspirationsquelle. Wie vielseitig sich die Metropole gestalterisch interpretieren lässt, ist im Designmonat Graz Thema bei verschiedenen Talks auf der Murinsel. Zuvor gibt ein einleitender Talk Überblick über die vielfältigen Designdisziplinen, die sich in Istanbul entwickelt haben, etwa Architektur, Fashion Design und Industrial Design.
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GRAZ
FÜR DREI TAGE GIBT ES AUF DER MURINSEL EIN STÜCK ISTANBUL ZU ERLEBEN: MIT DESIGNTALKS, EINEM IDEENMARATHON UND WORKSHOPS ERÖFFNET DIE UNESCO CITY OF DESIGN ISTANBUL ZAHLREICHE NEUE DESIGNPERSPEKTIVEN.
Foto: Istanbul Design Bureau
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prechen werden die Direktorin der Istanbul Design Biennale, Deniz Ova von der Istanbul Foundation for Culture and Arts, Mehmet Kalyoncu, Board Member der Turkey Design Foundation, Sertaç Ersayın, Präsident der Industrial Designers Society of Turkey, und Aslıhan Erkmen, General Secretary der Traditional Arts Association. Themen sind zudem die Gestaltung des öffentlichen Raums bei der Session „Interventions on Public Space“ sowie beim Talk „How to Design a Product?“ der Designprozess, und zwar jener Teil, der die Recherche umfasst und bei dem noch kein Strich gezeichnet wird.
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er Designprozess wird aber nicht nur theoretisch behandelt, sondern auch praktisch anschaulich gemacht. Passend dazu, dass sich Graz mehr und mehr zur Fahrradmetropole entwickelt – immerhin legen die Grazerinnen und Grazer mittlerweile fast ein Fünftel ihrer Wege per Rad zurück – findet ein Creathon, also ein kreativer Ideenmarathon, zum Thema „Bikes“ statt. Dabei entstehen Konzepte für alles rund ums Fahrrad: vom Gefährt selbst über Zubehör bis hin zu Radwegen.
ISTANBULMURINSELPROGRAMM: 16. MAI – DESIGN TALKS 17. MAI – CREATHON 18. MAI – WORKSHOPS & TURKISH NIGHT
Foto: Istanbul Design Bureau
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och konkreter wird es dann bei den DesignWorkshops, bei denen man selbst Hand anlegen und sich in traditioneller türkischer Handwerkskunst erproben kann. Etwa beim Marbling Workshop mit Fatma Çiğdem Ertem, bei dem Marmorierungen kreiert und zu Papier gebracht werden. Türkisches Schmuckdesign, bei dem mit verschiedenen Knüpftechniken wie Makramee gearbeitet wird, kann man unter Anleitung von Mehtap Arda ausprobieren.
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Bei einem Wood Burning Workshop entstehen durch das Zusammenspiel zwischen Feuer und Holz Brandmalereien: Rukiye Çalışkan zeigt, wie das Holz mithilfe von Shading-Techniken verbrannt wird. Bei einem Geometric Design Workshop mit Serap Ekizler Sönmez werden die verschiedenen geometrischen Muster der SüleymaniyeMoschee, einer der größten Istanbuler Moscheen, nachgezeichnet.
DESIGNMONAT GRAZ
ISTANBUL ISTANBUL MEHMET CYMBALS – TURK SERIES
RECTANGLESTUDIO – TAŞ BANK (STONE BENCH)
MATERIALIEN: Walnussmassivholz, natürliches Holzöl, schwarzes Naturleder, Metall mit schwarzem Überlack DESIGNER: Tarık Korkmaz
MATERIALIEN: Zinn DESIGNER: Mehmet Tamdeğer
INSPIRATION ISTANBUL
Istanbul – wie Graz UNESCO City of Design – ist eine wichtige Partnerstadt im Designmonat Graz 2019. PAŞABAHÇE – ÇEŞM-İ BÜLBÜL Die Metropole am Bosporus CLOVER SERIES präsentiert sich mit einer Ausstellung im designforum sowie mit Workshops und Vorträgen auf der Murinsel.
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stanbul ist einer jener magischen Orte, die ihren eigenen Rhythmus haben, ihr eigenes Tempo gehen. Metropole zwischen Orient und Okzident, Brückenbauerin zwischen Europa und Asien, Schmelztiegel unterschiedlichster Einflüsse – Istanbul lässt sich wie jede Stadt dieser Größenordnung nur schwer in ihrer Gesamtheit erfassen. Zu vielfältig sind die Welten, die sich dort verbinden, zu reichhaltig ist das kulturelle Erbe, das unterschiedlichsten Ursprungs ist, und zu gewaltig erscheint die historische Symbolkraft dieses Ortes, um ihn in seiner Pluralität zu erfassen. Fest steht: Es ist genau diese Heterogenität, aus der heraus Neues entsteht, und Istanbul weist als Creative City nachgerade prototypische Eigenschaften dafür auf. Dementsprechend groß ist auch der Output der Kreativen und der Künstlerinnen und Künstler – um es kurz zu fassen: Istanbul inspiriert.
MATERIALIEN: Glas DESIGNER: Paşabahçe
ASLI FİLİNTA - VOGUE ITALY X TURKİSH LEATHER BRANDS COLLOBRATİON
ATELIER REBUL – ISTANBUL AND PERA COLLECTIONS
MATERIALIEN: Leder DESIGNER: Aslı Filinta
MATERIALIEN: Parfum DESIGNER: Atelier Rebul
NO DESIGN – NO GLORY
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GRAZ PET-TURE – GRID
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ass in einem derart vielschichtigen Umfeld auch das Design seine eigene Richtung einschlägt, verwundert nicht. „Design aus Istanbul“ vereint folglich alle Eigenschaften, die mit der Mega-City verbunden werden. „Zeitlosigkeit“ ist eines jener klischeehaften Attribute, die sich gerne mit dem Wort Design verbinden, und Zeit spielt auch eine große Rolle bei der Ausstellung „Istanbul Design Collection“. Die Schau verleiht dem Thema Zeit jedoch noch eine zusätzliche Dimension. Denn „zeitlos“ ist weniger das Design der Objekte, sondern vielmehr die Bedürfnisse der Menschen, für die das Design konzipiert wurde. Und all das wurde an einem Ort entworfen, in dem die Zeit zwar nicht stillsteht, wo aber die Uhren dennoch ein bisschen anders ticken.
MATERIALIEN: Holz, Eisen DESIGNER: Ece Baç, Irmak Seküçoğlu
VERISUN – ENDIREK
MATERIALIEN: Eisen, Metall, Solarpaneele DESIGNER: Verisun
Foto: Istanbul Design Bureau
ROOT JEWELRY – CONCRETE SET
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ie „Istanbul Design Collection“ umfasst Arbeiten aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen: Grafik- und Industriedesign, Fashion, Architektur, aber auch traditionelles Kunsthandwerk. „Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Auswahl an türkischer Designkultur aus mehreren Dekaden und sie entdecken dabei Istanbul als Stadt von großer kultureller Diversität“, so der Ausstellungskurator Genco Demirer. Eine in der Formensprache reduzierte Bank aus Stein ist dabei ebenso zu sehen wie ornamental verzierte Kaffeetassen, Vasen oder Teller, in denen sich einfache Motive des täglichen Lebens am Meer widerspiegeln: Wasser, Fische, Früchte.
D MATERIALIEN: Beton, Silber DESIGNER: Duygu Karabacak
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er Istanbul-Schwerpunkt ist das Ergebnis der langjährigen Vernetzungsarbeit der Creative Industries Styria, die weit über den Designmonat Graz hinausreicht. 2018 war eine Mitarbeiterin des Istanbul Design Bureau ein Monat lang bei der Creative Industries Styria beschäftigt. Im März 2019 ging in der Stadt am Goldenen Horn der erste Istanbul Design Summit über die Bühne, bei dem die Creative Industries Styria Kooperationspartner war und für ein Panel zum Thema Design Policy verantwortlich zeichnete, und das Fifteen Seconds Festival streckt seine Fühler in Richtung Istanbul aus.
DESIGNMONAT GRAZ
DESIGN IN THE CITY ALLES LIEBE
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„Frauen und Design“ ist ein Schwerpunkt im Designmonat Graz 2019. Das zeigt sich auch bei Design in the City: Mit starken Leuchten, einem Ring für mehr Selbstbewusstsein und dem Mut, die eigenen Träume zu verwirklichen, beweisen die Designerinnen und Shop-Inhaberinnen Vielseitigkeit. Text: Cornelia Stiegler
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eit gefehlt – der heurige Programmtitel wirkt sich auf ganz andere Weise auf den Programminhalt aus. Seit dem Projektstart im Jahr 2014 sind jährlich nahezu gleich viele Frauen wie Männer als DesignerInnen bzw. Shop-InhaberInnen vertreten. Die feinen Unterschiede werden erst deutlich, wenn man sich die Branchen ansieht: Nach wie vor sind überdurchschnittlich viele Frauen im Modebereich zu finden, während sich Männer vorwiegend auf Produkt- und Industriedesign konzentrieren. Wir haben vier Shop-Inhaberinnen und ihre Gastdesignerinnen aus den Branchen Schmuck-, Mode-, Möbel- und Produktdesign interviewt und nachgefragt, welche Rolle das Gender-Thema bei ihrer Arbeit spielt.
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ie übereinstimmende Antwort: Design ist keine Geschlechter-, sondern eine Typfrage, stereotype Zuschreibungen sind nicht nötig. „Frauendesign“ wird dennoch nach wie vor oft missverstanden: „Shrink it and pink it“, also „mach es klein und rosa“, lautete das Credo für Produkte, die sich explizit an Frauen richten. Einen gänzlich anderen Weg geht Designerin Doris Zaiser: Mit ihrer „Super strong Lampe“ entwirft sie alles andere als etwas „Kleines und Pinkes“. Mit ihrem Label Doris Darling hat sie eine kraftvolle Lampe entworfen und sich von den „Strong women“ inspirieren lassen, jenen Frauen, die einst im Zirkus schwere Gewichte oder Menschen gestemmt haben. In Hantelform und aus besonders stabilem Glas, lässt sich die Lampe an die Decke hängen, zu Lustern kombinieren oder sich im Raum als liegendes Kunstwerk positionieren; sie steht für geballte Kraft und Stärke. Eine mit der Lampe verbundene Fotoserie zeigt diese Intention noch zusätzlich:
„Die Fotoserie zeigt interessante Wienerinnen, die durch das Stemmen der Lampe gleichsam zu Superheldinnen werden“, erklärt Doris Darling. Der Hintergedanke: In jeder Frau steckt eine Superheldin. Im Designmonat Graz präsentiert die Wiener Designerin ihre Leuchten bei Lost Soles: Inhaberin Krisztina Zeitlmann hat sich mit diesem Shop auf Schuhe abseits des Mainstreams spezialisiert und wählt mit viel Liebe und Gespür besondere Modelle aus kleinen und traditionellen Schuhmanufakturen aus.
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uch Gastdesignerin Doris Darling setzt auf Tradition und Handwerk: Die „Super strong Lampe“, die bereits beim Salone del Mobile in Mailand, bei der Vienna Design Week und bei der Glass Week in Venedig ausgestellt wurde, wird von traditionellen Glasbläser- und Gürtlermeistern nach Auftrag hergestellt – Glasfarbe, Kabelfarbe und das Gestänge können dabei individuell abgestimmt werden. Doris Darling führt aus: „Zu erwähnen ist auch mein Wiener Metallproduzent, der sich auch auf Leuchten spezialisiert hat, womit auch alle technischen Anforderungen und Auflagen erfüllt werden können.“ Denn hohe Qualität und eine gewissenhafte Verarbeitung stehen sowohl bei Doris Darling als auch bei Krisztina Zeitlmann an oberster Stelle.
WWW.DORISDARLING.AT
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ie „Super strong Lampe“ setzt ein klares Zeichen für selbstbewusste, starke Frauen. Selbstbewusste, starke Frauen sind auch in der Lage, nein zu sagen. Dieser Aspekt findet im No-Ring seinen Ausdruck. Für alle, denen das Neinsagen noch schwerfällt, haben die Schmuckdesignerin Barbara Edlinger und die Architektin Marion Wicher einen eigenen No-Ring entwickelt, der seine Trägerin im Entscheidungsprozess unterstützt, sodass man sich vieles ersparen kann, wenn man rechtzeitig nein sagt. Barbara Edlinger erklärt: „Oft sagen gerade Frauen ja, obwohl sie nein meinen, weil ein Nein einfach mehr Energie kostet. Rückblickend gesehen tut man aber selten jemandem etwas Gutes, wenn man kein klares Nein ausspricht – sich selbst nicht, aber auch den anderen nicht.“
NO WOMAN NO DESIGN IN ZAHLEN: HEUER, IM 6. JAHR VON DESIGN IN THE CITY, WAREN INSGESAMT 46 MÄNNER IM BEREICH PRODUKTDESIGN VERTRETEN, DAGEGEN JEDOCH NUR 25 FRAUEN. 39
INTERVIEW
Foto: Klaus Pichler
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rauen und Design“ und das Format Design in the City – wie passt das zusammen? Und denkt man bei „Design in the City“ nicht automatisch an die Kultserie „Sex and the City“, bei der Frauen und Mode im Mittelpunkt stehen? Somit könnte man ja fast meinen, dass sich Design in the City vorwiegend an Frauen richtet.
DORIS DARLING IM
WARUM HABEN SIE SICH DAZU ENTSCHLOSSEN, LAMPEN ZU DESIGNEN? Nach meinem Diplom an der Universität für angewandte Kunst habe ich an der renommierten Schweizer Designuniversität ECAL in Lausanne einen Master in Luxury Product Design gemacht. Dort bin ich zum ersten Mal mit der Kunst des Glasmachens ins Kontakt gekommen und durfte auch ein Kooperationsprojekt mit der großen französischen Glasmanufaktur BACCARAT realisieren, das dann in Mailand beim Salone del Mobile ausgestellt wurde.
WAS BEDEUTET „DESIGN“ FÜR SIE? Für meine Arbeit bedeutet es, Visionen wahr werden zu lassen und Geschichten zu erzählen und dabei auf den Produktionsprozess zu achten. Für mich ist das Material Glas faszinierend, die Gestaltungsmöglichkeiten sind einerseits unendlich und andererseits die Produktionsweise sehr speziell. Es gibt auch immer wieder Überraschungen, da heißes, flüssiges Glas auch ein gewisses Eigenleben hat.
IST ES FÜR FRAUEN SCHWIERIGER, SICH IN DER DESIGNBRANCHE DURCHZUSETZEN, ALS FÜR MÄNNER? Meine Erfahrung zeigt, dass Durchhaltevermögen, Geduld und Hartnäckigkeit sehr wichtig sind, um weiterzukommen. Das sind doch alles sehr weibliche Eigenschaften.
DESIGNMONAT GRAZ
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as Projekt umfasst mittlerweile eine Soundarbeit, eine Videoproduktion mit Masoud Razavy Pour und die Fotografische Arbeit „City Code“. In der Ambivalenz zwischen Ja und Nein, Zustimmung und Protest, ist der No-Ring ein kostbares Vehikel, um jenen bedeutenden, stillen Momenten Aufmerksamkeit zu schenken, in denen wesentliche Entscheidungen getroffen werden. Am Samstag, dem 25. Mai, findet um 18 Uhr im Rahmen von assembly im Kunsthaus im Space 04 übrigens auch eine Performance zum No-Ring statt.
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uch wenn die beiden anfangs noch vor so mancher Herausforderung standen – etwa Organisatorisches wie die Buchhaltung etc. –, sind beide nach wie vor glücklich mit ihrer Entscheidung. Im Designmonat Graz präsentiert Claudia Werchota ihre ungewöhnlichen Beton-Objekte bei MischMasch. „Beton hat manchmal Fehler, aber genau diese Fehler sind es, die die Vasen und die anderen Objekte so einzigartig machen. Ich will mit den Stücken zeigen, dass Beton nicht immer hart und kalt sein muss, sondern durchaus eine sinnliche Seite hat“, erklärt Claudia Werchota. Wirkliche Unterschiede zwischen Männer- und Frauendesign sieht sie nicht: „Frauen gehen vielleicht etwas emotionaler an die Entwürfe heran. Doch das ist eher eine Typ- als eine Geschlechterfrage.“ Sie mischt und gießt den Beton in ihrer eigenen Werkstatt, die übrigens auch jederzeit besichtigt werden kann. Die meisten ihrer Beton-Unikate entstehen durch Experimente: „Manchmal will ich etwas Neues ausprobieren – und wenn das misslingt, ist dadurch oft auch schon etwas anderes Schönes entstanden.“ Auch Michaela Polz-Hofer möchte noch ein wenig experimentieren: „Ich habe bei MischMasch Themenabende und Events geplant, vielleicht alle ein, zwei Monate, um den Laden als Treffpunkt zu etablieren.“
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ls Concept Store hat sich TASH LIVING inzwischen einen Namen gemacht: Inhaberin Natascha Galler bietet neben ausgewählten Möbelstücken eine Vielfalt an Produkten kleiner Labels aus Österreich und ganz Europa, darunter auch Spielsachen, Lederwaren oder Schmuck. Im Designmonat Graz ergänzt sie ihr Sortiment mit Mode der Grazer Designerin Iva Ivanova und damit fällt auch der Startschuss für ein neues zukünftiges Produktsegment im Store. Natascha Galler erklärt, wieso die Mode so gut zu TASH LIVING passt: „In Graz gibt es fast keine Mode, die minimalistisches Design mit nachhaltiger und guter Verarbeitung vereint. Außerdem lieben wir beide natürliche Materialien und zeitlose Produkte, da sind wir klar auf einer Linie.“ Iva Ivanova hat sich mit ihrem Label „Iva Ivanova. Design“ ganz dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben: Sie arbeitet mit Stoffen wie Tencel, Modal und Viskose und verwendet keine herkömmlichen Kunstfasern oder Baumwolle. Ihre Kollektionen entwirft sie von der Skizze bis zum Schnitt selbst und fertigt die Stücke gemeinsam mit einer professionellen Schneiderin in Graz. „Design bedeutet für mich Ästhetik, klare und gerade Linien, reduziert auf das Wesentliche.“
„OFT SAGEN GERADE FRAUEN JA, OBWOHL SIE NEIN MEINEN, WEIL EIN NEIN EINFACH MEHR ENERGIE KOSTET“ ERKLÄRT BARBARA EDLINGER
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on der Kunst des Nein-Sagens bzw. hier auch Ja-Sagens können auch Architektin Claudia Werchota und „Misch Masch“-Gründerin Michaela Polz-Hofer ein Lied singen. Sie haben sich – unabhängig voneinander – jeweils ihren großen Traum erfüllt: Claudia Werchota stellt mit ihrem Label room09 Deko-Artikel wie Vasen oder Türstopper aus Beton her; Michaela Polz-Hofer hat mit „Misch Masch“ im Vorjahr einen Laden mit Kleinantiquitäten, Second-Hand-Mode, Dekoration, Schmuck und Bildern eröffnet. Michaela Polz-Hofer kann dem nur zustimmen: „Schon vor 10 Jahren wollte ich einen Laden eröffnen. Nun hat sich die Gelegenheit ergeben und ich habe meinen Wunsch einfach umgesetzt.“
NO DESIGN – NO GLORY
BESCHREIBT CLAUDIA WERCHOTA IHREN WERDEGANG
Fotos: Miriam Raneburger
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ie Idee zum No-Ring beschäftigte die beiden schon lange: Bereits vor 15 Jahren haben sie gemeinsam den Yes-Ring entwickelt, damals nach einer Idee von Marion Wicher, deren Architektur-Unternehmen „Yes“ heißt. Auch der No-Gedanke stammt ursprünglich von Marion Wicher: „Das Thema des Neinsagens betrifft jeden, ob nun privat oder beruflich. Unsere eigenen Gedanken sind oft verwässert durch die Informationsflut, der wir ausgesetzt sind. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass man sich selbst wieder dessen bewusst werden sollte, wofür man steht“, so die Architektin. Gemeinsam haben Marion Wicher und Barbara Edlinger nicht nur das Wort No in verschiedenen Schriften zu einem Ring verarbeitet (auch eine Farsi-Version gibt es bereits), sondern der No-Ring hat sich zu einem interdisziplinären Projekt entwickelt.
„DAS WICHTIGSTE AUF DEM WEG ZUR VERWIRKLICHUNG DES TRAUMS WAR, SICH NICHT BEIRREN ZU LASSEN. KRITISCHE STIMMEN WIRD ES IMMER GEBEN – DA HEISST ES DANN EINFACH DRANBLEIBEN UND SICH NICHT ENTMUTIGEN LASSEN“
D IN DER MODEBRANCHE WIRD DER UNTERSCHIED NOCH KLARER ERSICHTLICH: HIER STEHEN 32 DESIGNERINNEN 9 DESIGNERN GEGENÜBER.
esign ist auch die visuelle Darstellung von zeitgemäßen und aktuellen Weltthemen, die die Bevölkerung berühren“, beschreibt Iva Ivanova ihre Definition von Design. Mit ihrem Beitrag zu Design in the City möchten Iva Ivanova und Natascha Galler zu einem bewussteren Konsumverhalten aufrufen: „Wir möchten einen Gegenpol zur Fast Fashion bieten und den Leuten zeigen, dass jeder im Kleinen und bei sich selbst anfangen muss, damit sich etwas ändert“, erklärt Natascha Galler. Denn das Thema Nachhaltigkeit sei oft nur oberflächliches Schönreden – und genau dagegen wollen die beiden Frauen ein starkes Zeichen setzen. 40
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ALLES LIEBE
FLUFFY
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FRESH
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LOVELY
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SUPER WEIN
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NICE
OK COOL
BEST
ENJOY
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NO NO rischen Murau hergestellt wird. Seit mehr als 500 Jahren werden in Murau eigenes Brunnenwasser, Hopfen und Malz zu Bier gebraut. Am beliebtesten ist nach wie vor der Klassiker: das Murauer Märzen, das sich durch ein malzig und mild bitteres Aroma auszeichnet.
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assend zum Themenschwerpunkt rund um die UNESCO City of Design Istanbul versüßt das Grazer Traditionshaus Charly Temmel den Designmonat Graz mit einer einzigartigen Komposition: Als heuriges Designmonat-Eis gibt es die Sorte „Türkischer Honig“ zu verkosten. Eisgourmets erwartet der Geschmack von Mandelnoten im Zusammenspiel mit feiner Honigsüße, der Lust auf mehr macht.
NO NO NO DESIGN – NO GLORY
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ine exquisite Komposition ist auch der DesignmonatWein vom Weingut Krenn 49, einer Cuvée aus Rivaner, Pinot blanc und Muskateller. Die Trauben für diesen erlesenen Wein sind in der oststeirischen Hügellandschaf t gewachsen und dort nach und nach gereift, bis sie ihr volles Aroma entfaltet haben. Sie verleihen dem Wein nun seinen würzigen und lebendigen Charakter,
TASTE,
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enuss aus der Region: Mit den eigens für den Designmonat Graz kreierten Spezialitäten von heimischen Traditionsbetrieben kann man den Designmonat Graz mit allen Sinnen genießen. Zu essen und trinken gibt es neben den Designmonat-Graz-Specials außerdem von zwei weiteren heimischen Kooperationspartnern: Vulcano und Vöslauer liefern Fleischdelikatessen und Wasser und runden so den Genussreigen ab. Prost Mahlzeit!
der von fruchtigen Noten – gelber Apfel, Birne, Grapefruit und Zitronenmelisse – getragen wird. Diese machen ihn zum perfekten Begleiter zu Antipasti, Fischgerichten und Backhendl.
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u m A n b ei ß e n is t das DesignmonatBrot von Mar tin Auer – ein reich -
h al t i ge s D in kel b r o t in Kastenform, das den Designmonat Graz über das Sortiment des Grazer Traditionsbäckers erweitert. Schon seit 1688 versorg t Mar tin Auer die Grazerinnen und Grazer mit Brot f ür jeden G e schmack: von Dauerbrennern wie dem Landbrot und dem Roseg ger bis hin zu Newcomer n wie Low- Carb- und glutenarmen Broten.
lle Bierliebhaber kommen im De signmonat Graz mit dem Murauer Märzen auf ihre Kosten, das in jahrhundertealter Brautradition im oberstei-
H
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MHMM
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GOOD F F U T S
Mahlzeit
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DESIGNMONAT GRAZ
WO SICH DIE
IDEEN TREFFEN D as Fifteen Seconds Festival ist anders. Neben bewährten Formaten wie Keynotes finden hier Fuck-up-Talks statt, bei denen Führungskräfte über ihre Misserfolge reden, Business-Networking und Erfahrungsaustausch gibt es hier ebenso wie einen Spielplatz für Erwachsene: Neben fachlichem Input, internationalem Networking und Inspiration verspricht das Festival auch Spaß. Informationsvermittlung tritt in den Hintergrund – wichtig ist, die Informationen erlebbar zu machen und die Besucherinnen und Besucher für Themen und Produkte zu begeistern. „Die Atmosphäre ist für uns der Hebel, um Wissenstransfer und Inspiration, wie wir es verstehen, überhaupt erst möglich zu machen“, erklärt Nino Groß, der für die Kommunikation des Festivals verantwortlich ist. So wird bei der Auswahl der Speakerinnen und Speaker auch berücksichtigt, wie sie sich auf der Bühne geben.
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E Foto: Fifteen Seconds
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och wie kam Graz zu diesem Event, dessen Strahlkraft über die Stadt- und Landesgrenzen hinausreicht? Angefangen hat alles 2014, als das Fifteen Seconds Festival noch Marketing Rockstars hieß. „Vielleicht hat man uns am Anfang nicht ernst genommen und uns – vor dem ersten Festival 2014 – ein Event in dieser Größe in Graz nicht zugetraut“, meint Groß, der von Anfang an mit im Team war, das zunächst aus nur vier Leuten bestand. Um durchzustarten, war zunächst vor allem ein großer Headliner gefragt. „Vor der ersten Ausgabe 2014 sind wir Ryan Holiday, dem damaligen weltwei-
Mit der wachsenden Bekanntheit des Festivals und der Vernetzung mit den Speakern wurde auch die Akquisition von Vortragenden einfacher, so Groß: „Heute können wir beispielsweise bei der New York Times anrufen und uns Kontakte zu anderen Top-Speakerinnen und -Speakern verschaffen, weil wir dort den Global Senior Vice President of Advertising kennen.“ Weiters wurde mit Fifteen Seconds Unlimited ein Format entwickelt, das unter dem Jahr und nicht nur in Graz stattfindet: 2019 sind in Detroit, New York und Toronto Ausgaben des Events geplant, bei dem an einem Abend drei Vortragende zu einem brennenden Thema referieren.
ten Marketingchef von American Apparel, nachgereist, haben ihm quasi aufgelauert und versucht, ihn in einem kurzen Pitch von der Teilnahme am Festival zu überzeugen“, erinnert sich Nino Groß zurück. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir kein Honorar zahlen. Mit der Aussicht auf einen schönen Urlaub in der Steiermark mit Weintour und Schokoladenverkostung hat er uns dann zugesagt – das war ein cooler Moment. Ab diesem Zeitpunkt ist es leichter geworden.“
STÄNDIGE INNOVATION
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nzwischen hat sich freilich einiges geändert. Etwa der Name, denn nach zwei Ausgaben erfolgte 2015 die Umbenennung in Fifteen Seconds Festival, inspiriert von den 15 Sekunden, die über den ersten Eindruck entscheiden – darüber, ob man jemanden für sich bzw. seine Sache gewinnt oder nicht. Der Grund für den Namenswechsel: Man wollte sich für ein breiteres Themenspektrum öffnen, das sich zwischen Wirtschaft, Innovation und Kreativität bewegt.
iniges ist aber auch gleich geblieben – Schwerpunkt ist natürlich nach wie vor das Festival in Graz. Heuer ist es erstmals in vier Areas gegliedert, die auch räumlich getrennt sind: Neben Business gibt es die Bereiche Technology, Mobility und Science. „Wir wollten uns inhaltlich breiter aufstellen, weil wir der Überzeugung sind, dass Innovation stark von interdisziplinärer Zusammenarbeit abhängt“, erklärt Groß. Das neue Konzept geht auch mit einem anderen Preismodell einher: Je nach Interesse können die Besucherinnen und Besucher einen Festivalpass auch für nur eine konkrete Area erwerben. Doch egal ob Business, Technology, Mobility oder Science: Spannende Vorträge von internationalen Speakern, die es verstehen, ihr Publikum zu begeistern, sind jedenfalls gewiss.
Text: Elisabeth Pranter
Das Fifteen Seconds Festival in Graz ist längst über die Landesgrenzen hinaus zum Synonym für hippen Ideenaustausch geworden und hat das Marketing-Konferenz-Image ordentlich entstaubt – oder besser gesagt: neu erfunden. Und macht bei der Innovation auch vor sich selbst nicht halt. NO DESIGN – NO GLORY
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BESONDERER DANK GILT ALLEN FÖRDERERN, KOOPERATIONSPARTERN, SPONSOREN, PROJEKTPARTNERINNEN UND DESIGNERINNEN, DIE DEN DESIGNMOANT GRAZ UND DIE CREATIVE INDUSTRIES STYRIA UNTERSTÜTZEN.
PROJEKTPARTNERINNEN MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG
IN KOOPERATION MIT
PROGRAMMPARTNER DMG 2019 2 Lions Design assembly Atelier Gamerith aws Austria Wirtschaftsservice Chojamachi School of Arts Citymanagement Graz das Dekagramm Design-in-the-City-TeilnehmerInnen Die Thalia DruckZeug Fanny et mari Fesch’Markt Fifteen Seconds GrazGuides Holzcluster Steiermark Hofrichter-Ritter Architekten H+S Zauntechnik Jack Coleman J. Hornig Johanna Hauck Josef Prödl Tischlerei LayerLab Lisa D. look!design Martin Mostböck – Architecture und Design Development Medienfabrik Graz Mohik Wertholz Mutamo Neue Galerie Graz Nina Popp OHO Restaurant Ortweinschule Graz Plural fashion Restaurant Rondo Riegler Holzindustrie Sägewerk Sallegger Schloß Hollenegg for Design Schullin Segytours SellaBerlin – design für objekt und büro Simone Kovac Interior Design Stadt Graz – Amt für Jugend und Familie Susanna Ahvonen Teppichgalerie Geba Universalmuseum Joanneum Viereck Architekten Wuhan, UNESCO City of Design
SUPPORTED BY
MEDIENPARTNER
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ON A T-EIS
IMPRESSUM Herausgeber: Creative Industries Styria GmbH, Marienplatz 1, 8020 Graz, +43 316 890 598, office@cis.at, www.cis.at, www.designmonat.at Geschäftsführung: Eberhard Schrempf Redaktion: Barbara Nußmüller und ad literam (Susanne Ary, Elisabeth Pranter, Stefan Schwar) Autoren: Uta Brandes, Sigrun Karre, Wolfgang Schober, Cornelia Stiegler Anzeigen: Barbara Nußmüller Design: moodley brand identity Druck: Medienfabrik Graz 45
I like it when you lick it.
PROGRAMM
MI
WORKSHOP
FR
10. MAI
Don’t be like the others, darling, xo Posterworkshop18.00 – 22.00 Uhr •
DruckZeug, Annenstraße 19, 8020 Graz • Kosten: € 40,00 / Ermäßigung für DruckZeug-Mitglieder • www.druckzeug.at, Anmeldung: office@druckzeug.at, begrenzte Teilnehmerzahl
EVENT
FR
Opening Designmonat Graz 2019
19.30 Uhr • Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at, Anmeldung: events.cis.at/dmg19
17. MAI
WORKSHOP
EVENT
DIY – Entwickle deine eigenen Pflegeprodukte
Designers’ Night 22.00 Uhr • Die Thalia,
Opernring 5a, 8010 Graz • www.designmonat.at
SA
11. MAI
12.00 – 15.00 Uhr • das Dekagramm, Joanneumring 16, 8010 Graz • Kosten: € 59 • www.dasgramm.at, Anmeldung: dasgramm.at/veranstaltungen, begrenzte Teilnehmerzahl
EVENT
FESCH’MARKT 14.00 – 22.00 Uhr • Eintritt: € 4 •
GUIDED TOUR
Seifenfabrik, Angergasse 41, 8010 Graz • www.feschmarkt.info
Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 • www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
Design-Tour Lend 16.00 Uhr • Treffpunkt: Murinsel Graz,
Segway-Tour „City of Design“ 10.30 Uhr •
EVENT
Designers’ Breakfast 11.00 Uhr • Weinbar Klapotetz, Herrengasse 9, Generalihof, 8010 Graz • www.designmonat.at VERKAUFSAUSSTELLUNG
Design Outlet 11.00 – 17.00 Uhr • MuR – Modernes & Raritäten, Enge Gasse 3, 8010 Graz • www.mur.co.at
EVENT
Meet the Designer: Lukas Klingsbichel
11. 00 – 14.00 Uhr • Kunsthaus Graz Shop, Lendkai 1, 8020 Graz • www.bcmuseumsshop.at
GUDIED TOUR
Lendkai 19, 8020 Graz • www.designmonat.at
Trade Shop, Tummelplatz 9, 8010 Graz • www.chic-ethic.at
Meet the Designer: Bernd Kienreich 16.00 – 18.00 Uhr •
Designshop Murinsel, Lendkai 19, 8020 Graz • www.murinselgraz.at
GUIDED TOUR
13.00 Uhr • Treffpunkt: Weinbar Klapotetz, Herrengasse 9, Generalihof, 8010 Graz • www.designmonat.at
EVENT
Meet the Designer: Jakob Glasner und Jürgen Steineder 13.00 – 15.00 Uhr • Museumsshop im
Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.bcmuseumsshop.at
8324 Kirchberg 171 • Shuttle von Graz: 15.45 Uhr, Rückfahrt: ca. 24.00 Uhr, Anmeldung: www.designmonat.at
EVENT
A little more kitchen drama 17.00 – 19.00 Uhr • Omas Teekanne, Nikolaiplatz 1, 8020 Graz • www.omasteekanne.at
WORKSHOP
Don’t be like the others, darling, XO: Posterworkshop 18.00 – 22.00 Uhr • DruckZeug,
Annenstraße 19, 8020 Graz • Kosten: € 40 / Ermäßigung für DruckZeug-Mitglieder • www.druckzeug.at, Anmeldung: office@druckzeug.at, begrenzte Teilnehmerzahl
Meet the Designer: Rianna Nektaria Kounou | Rianna+Nina 12.00 – 16.00 Uhr • Brillenquartier,
Hans-Sachs-Gasse 1, 8010 Graz • www.brillenquartier.at
DO
16.00 – 18.00 Uhr • Petz Hornmanufaktur, Murgasse 4, 8010 Graz • www.petz-hornmanufaktur.at
GUIDED TOUR
EVENT
Präsentation: concrete.gold 16.00 – 18.00 Uhr •
tag.werk, Mariahilferstraße 13, 8020 Graz • www.tagwerk.at
10.30 und 17.00 Uhr • Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 • www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
EVENT
EVENT
Meet the Designer: Claudia Werchota | roomNo9
Istanbul zu Gast: Türkische Teeverkostungszeremonie 16.30 – 17.30 Uhr • Omas
Teekanne, Nikolaiplatz 1, 8020 Graz • www.designmonat.at
EVENT
EVENT
Meet the Designer: Bettina Reichl | Odrowaz und Markus Well | wherefrom.at 18.00 Uhr • Pell Mell, Griesgasse 4, 8020 Graz • www.pellmell.at
Live Tattoo Show: Tätowieren auf Lederstühlen 18.30 Uhr • BoConcept, Hans-Sachs-Gasse 2, 8010 Graz • www.boconcept.at
EVENT
Meet the Designer: Barbara Stölzl | EINZELSTYCK und Klara Neuber 17.00 – 20.00 Uhr • milli lux, Mandellstraße 4, 8010 Graz • www.millilux.at
EVENT
Dance of Ink – Calligraphy Workshop
17.30 – 19.30 Uhr • Omas Teekanne, Nikolaiplatz 1, 8020 Graz • www.designmonat.at
EVENT
Jam im Palast
ab 19.00 Uhr • Hausfrauenpalast, Mariahilferstraße 22, 8020 Graz • www.facebook.com/hausfrauenpalast
Grillen am Feuerring ab 18.00 Uhr • chillout area –
Gartenmöbel & mehr, Palais Trauttmansdorff, Burggasse 4, 8010 Graz • www.chillout-area.com
LESUNG
EVENT
Eröffnung: A Double Helix of Kinsey 16.00 Uhr •
Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
19.00 – 20.00 Uhr • Paul & Bohne, Josefigasse 1, 8020 Graz • www.paulundbohne.at
SA
Eröffnung: Istanbul Design Collection – Timelessness of Istanbul 18.00 Uhr • designforum
Steiermark, Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz • www.cis.at, Anmeldung: events.cis.at/istanbul
DI
14. MAI
DISKUSSION
Wie tief ist die Oberfläche? 18.00 Uhr • Caravan Loft,
Schießstattgasse 14b, 8010 Graz • www.simonekovac.com, Anmeldung: welcome@simonekovac.com, begrenzte Teilnehmerzahl
FR
Brudertwist beim Kaffeesudlesen
EVENT
18. MAI
“COMMON! Design for Society” – FH Joanneum Lecture Days 2019 Women in Design USSR 1917 – Russia 2017 mit Alexandra Sankova, RU • Liberate the User: Human Agency and Technology in Surviving the Apocalypse mit Julianna Faludi, HU 13.00 – 17.00 Uhr • Joanneumsviertel Auditorium, 8010 Graz • idk.fh-joanneum.at, www.fh-joanneum.at/institut/design-kommunikation
WORKSHOP
Rendezvous mit ALICE
Personalisierte Produktion und AR-/VR-Lösungen mit ALICE 3D • 17.00 – 20.00 Uhr • LayerLab/3Dcopysystem • Körösistraße 9, 8010 Graz • www.layerlab.net, Anmeldung: jutta.kirschner@layerlab.net, begrenzte Teilnehmerzahl
Turkish Handcraft Workshops 11.00 - 17.00 Uhr • Murinsel Graz, Lendkai 19, 8020 Graz • www.designmonat.at GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“ 10.30 Uhr • Treffpunkt:
JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 • www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
Design-Tour Lend 11.00 Uhr • Treffpunkt: Murinsel Graz,
Lendkai 19, 8020 Graz • www.designmonat.at
Leonhardstraße 12, 8010 Graz
MI
15. MAI
12.00 – 18.00 Uhr • Silvia Schantl Raumausstattung, Neutorgasse 17-19, 8010 Graz • www.schantlsilvia.at
Meet the Designer: MiG und Anna Gerlitz-Ottitsch & Straßenfest Kleine Neutorgasse
12.00 – 20.00 Uhr • NTG25, Neutorgasse 25, 8010 Graz • www.kitschundkunst.at/ntg25
EVENT
Meet the Maker: Miriam Karner | WerkDorf
14.00 – 20.00 Uhr • SUN/SET/STAR, Freiheitsplatz 1, 8010 Graz • www.sunsetstar.com
EVENT
Eröffnung: Architektur der Fläche
09.30 – 18.00 Uhr • Teppichgalerie Geba, Hans-Sachs-Gasse 3, 8010 Graz • www.geba.cc
11.00 – 16.00 Uhr • Petz Hornmanufaktur, Murgasse 4, 8010 Graz • www.petz-hornmanufaktur.at
assembly 2019
Meet & Greet: Thomas Petz
FESTIVAL
Meet the Designer: Marie Nemeth und Silvia Stocker | studiotut 11.00 – 16.00 Uhr • Offline Retail,
Verkaufsausstellung: 12.00 – 19.30 Uhr, Space 02 Modenschau und K&Ö Fashion Award: 20.00 Uhr, Space01 Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz • Tickets: assembly-festival.at/tickets, www.assembly-festival.at
EVENT
Meet the Designer: Iva Ivanova
EVENT
Mariahilferstraße 19, 8020 Graz • www.projekt-offline.org
Meet the Designer: Tanja Bradaric und Taro Ohmae | Sagan Vienna 11.00 – 16.00 Uhr • Kastner & Öhler,
EVENT
14.00 – 17.00 Uhr • TASH LIVING, Hofgasse 7, 8010 Graz • www.tash-living.at
GUIDED TOUR
Design-Tour Herrengasse Nord
WORKSHOP
Illustrationstechniken 17.00 – 19.00 Uhr • Büchersegler,
16.00 Uhr • Treffpunkt: Weinbar Klapotetz, Herrengasse 9, Generalihof, 8010 Graz • www.designmonat.at
WORKSHOP
Fanny et mari’s Bar 17.00 – 21.00 Uhr • Fanny et mari,
Mariahilferplatz 5, 8020 Graz • www.buechersegler.at
EVENT
Turkish Night 19.30 Uhr • Murinsel Graz, Lendkai 19,
LECTURES
EVENT
Meet & Greet: Gretel Poetry
EVENT
Sackstraße 7-13, 8010 Graz • www.kastner-oehler.at
EVENT
Body&Soul-Abend ab 18.30 Uhr • Galerie Gebhart Blazek,
Alberstraße 18, 8010 Graz • www.fannyetmari.com
8020 Graz • www.designmonat.at
“COMMON! Design for Society” – FH Joanneum Lecture Days 2019
SA
Loving Strangers and the Built Environment mit Rebecca „Bucky“ Willis, US • Lecture mit Margot Bloomstein, US 13.00 – 17.00 Uhr • Joanneumsviertel Auditorium, 8010 Graz • idk.fh-joanneum.at, www.fh-joanneum.at/institut/ design-kommunikation
DO
16. MAI
EVENT
Istanbul Design Talks
12.00 – 18.00 Uhr • Murinsel Graz, Lendkai 19, 8020 Graz
DI
21. MAI
WORKSHOP
HELDINNEN – Storytelling für Unternehmerinnen
16.00 – 20.00 Uhr • N4, Nikolaiplatz 4, 8020 Graz • www.ninapopp.com, Anmeldung bis 19. Mai: contact@ninapopp.com, unikat@karinhofmann.com, begrenzte Teilnehmerzahl
EVENT
GUIDED TOUR
Hommage an die Natur – Natürlich gewachsene Wandbilder 18.00 Uhr • Atelier Gamerith, Jakoministraße 16
Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/ buchung
Erzähltheater mit Stefan Pawlater: Männer XY
Segway-Tour „City of Design“ 10.30 & 17.00 Uhr •
EVENT
24. MAI
EVENT
EVENT
GUIDED TOUR
LECTURES
23. MAI
Segway-Tour „City of Design“
EVENT
Design in the City Guided Tours
EVENT
Design Battle 2019 17.00 Uhr • Tischlerei Josef Prödl,
EVENT
16.00 – 20.00 Uhr • MischMasch, Josefigasse 3, 8020 Graz
12.00 – 15.00 Uhr • das Dekagramm, Joanneumring 16, 8010 Graz Kosten: € 59 • begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung: dasgramm.at/veranstaltungen
Amt für Jugend und Familie, Kaiserfeldgasse 25, 8010 Graz • www.look-design.at Anmeldung: s.schoeffmann@look-design.at, begrenzte Teilnehmerzahl
Meet & Greet: Thomas Petz
WORKSHOP
DIY – Entwickle deine eigenen Haushaltsprodukte
EVENT
look!behind the scenes 09.00 – 11.30 Uhr •
EVENT
EVENT
EVENT
World Fair Trade Day 11.00 – 14.00 Uhr • Chic Ethic – Fair
22. MAI
8010 Graz • www.gamerith.at
EVENT
19.00 Uhr • Atelier Gamerith, Jakoministraße 16, 8010 Graz • www.gamerith.at
25. MAI
EVENT
Architekturbrunch 10.00 – 14.00 Uhr • Teppichgalerie
Geba, Hans-Sachs-Gasse 3, 8010 Graz • www.geba.cc
GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“
10.30 Uhr • Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 • www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
FESTIVAL
assembly 2019 Verkaufsausstellung
11.00 – 21.00 Uhr, Space 02 • Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz • www.assembly-festival.at
GUIDED TOUR
Design-Tour Herrengasse Nord
11.00 Uhr • Treffpunkt: Weinbar Klapotetz, Herrengasse 9, Generalihof, 8010 Graz • www.designmonat.at
Präsentation & Get-together: Designers on rocks ab
17.00 Uhr • TEUBER wohnfeelosophie, Färbergasse 6, 8010 Graz • www.teuber.at
NO DESIGN – NO GLORY
46
EVENT
DO
Meet the Designer: Maite Milagros Solsona
11.00 – 16.00 Uhr • Les editions Artfabriek, Sporgasse 34, 8010 Graz • www.artfabriek.com
6. JUNI
AUSSTELLUNG
GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“
EVENT
Refresh Couture Lab 11.00 Uhr • Sestra Store,
Schlöglgasse 14, 8010 Graz • www.2lionsdesign.com
WORKSHOP
10.30 und 17.00 Uhr • Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
Fifteen Seconds Festival Stadthalle Graz, 8010 Graz •
WORKSHOP
Eröffnung: taste the ortwein – Design-positionen einer aufstrebenden Generation 18.00 Uhr • designforum
Herzlich, Gruß & Glückwunsch – Linolschnitt und Druckworkshop 14.00 – 17.00 Uhr • DruckZeug,
Annenstraße 19, 8020 Graz • Kosten: € 55 / Ermäßigung für DruckZeug-Mitglieder • www.druckzeug.at, Anmeldung: lilihaxhija@hotmail.com, begrenzte Teilnehmerzahl
EVENT
Meet the Designer: Doris Zaiser-Grossauer | Doris Darling ab 15.00 Uhr • Lost Soles, Schmiedgasse 20,
www.fifteenseconds.co, Tickets: www.fifteenseconds.co
EVENT
Steiermark, Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz • www.cis.at
EVENT
Petra Morzé präsentiert Lisa D. „KLÄÄSCH. Zusammenstöße mit Kunst, Mode und anderen Disziplinen 1984 – 1994“ 19.00 Uhr • Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz • www.lisad.com
FR
8010 Graz • www.lostsoles.at
FESTIVAL
assembly 2019 Street Fashion Show
18.00 Uhr • Murinsel Graz, Lendkai 19, 8020 Graz www.assembly-festival.at
SO
26. MAI
FESTIVAL
7. JUNI
EVENT
Fifteen Seconds Festival
Stadthalle Graz, 8010 Graz • www.fifteenseconds.co, Tickets: www.fifteenseconds.co
EVENT
Meet the Designer: We are not sisters, Haazen Baertz, Mützenmafia, Mutus, Plural & Johanna Hauck ab 15.00 Uhr • Sestra Store, Schlöglgasse 14,
8010 Graz • www.sestra-store.com
assembly 2019 Verkaufsausstellung
11.00 – 18.00 Uhr • Space 02 Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz • www.assembly-festival.at
27. MAI
MO
EVENT
Präsentation: der No-Ring
16.00 - 20.00 Uhr • Barbara Edlinger Jewelry-Art-Design, Bürgergasse 1, 8010 Graz • www.designmonat.at
17.30 Uhr • Omas Teekanne, Nikolaiplatz 1, 8020 Graz • www.aws.at, Anmeldung: andreas.hold@cis.at
DI
Design-Tour Herrengasse Süd
16.00 Uhr • Treffpunkt: Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
28. MAI
SA
8. JUNI
WORKSHOP
BERATUNGSGESPRÄCH
aws Kreativwirtschaft One-to-one-Gespräche
ab 09.30 Uhr • Creative Industries Styria, Marienplatz 1, 8020 Graz • www.aws.at, Anmeldung: andreas.hold@cis.at
EVENT
Social Design – Ein offenes Haus für Jugend und Familie 13.00 • Uhr Kaiserfeldgasse 25, 8010 Graz • www.kinder.graz.at
MI
29. MAI
11. Mai – 9. Juni 2019 • Di – So 10.00 – 17.00 Uhr, Mi 10.00 – 20.00 Uhr • 18.00 Uhr Führung • Neue Galerie, Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
Village Chairs
11. Mai – 9. Juni 2019 • täglich 10.00 – 17.00 Uhr, Mi 10.00 – 20.00 Uhr • Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
AUSSTELLUNG
To Death with a Smile
11. – 26. Mai 2019 • Lesliehof im Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
PRÄSENTATIONEN
H+S Zauntechnik: 3 Prototypen
11. Mai – 9. Juni 2019 ehem. Haupteingang Joanneumsviertel, Neutorgasse 45, 8010 Graz • www.designmonat.at
PROGRAMM
Design in the City 11. Mai – 09. Juni 2019 Grazer Innenstadt • www.designmonat.at
PRÄSENTATION
Mutamo im Schaufenster
11. Mai – 9. Juni 2019 • Schaufensterpräsentation Neutorgasse 29, 8010 Graz • www.mutamo.at
AUSSTELLUNG
A Double Helix of Kinsey
12. – 26. Mai 2019 • tägl. 10.00 – 17.00 Uhr, Mi 10.00 – 20.00 Uhr, Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
AUSSTELLUNG
Istanbul Design Collection – Timelessness of Istanbul
12. – 29. Mai 2019 • Di – Sa 13.00 – 19.00 Uhr designforum Steiermark, Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz • www.cis.at
GUIDED TOUR
VORTRAG
aws Kreativwirtschaft infohour 2019
World Wide Things Collection
PRÄSENTATION
EVENT
DIY – Entwickle deine eigenen Verwöhnprodukte
12.00 – 15.00 Uhr • das Dekagramm, Joanneumring 16, 8010 Graz Kosten: € 59 • www.dasgramm.at, Anmeldung: dasgramm.at/veranstaltungen, begrenzte Teilnehmerzahl
AUSSTELLUNGEN
Nach Stich und Faden – Sichtbare Fadenheftungen 4.0 10.00 – 14.00 Uhr • DruckZeug,
Annenstraße 19, 8020 Graz • Kosten: € 65 / Ermäßigung für DruckZeug-Mitglieder • www.druckzeug.at, Anmeldung: bubi@druckzeug.at, begrenzte Teilnehmerzahl
GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“ 10.30 Uhr • Treffpunkt:
JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
GUIDED TOUR
Design-Tour Herrengasse Süd 11.00 Uhr • Treffpunkt:
AUSSTELLUNG
AD MENSAM
17. – 27. Mai 2019 • 11.00 – 17.00 Uhr Eintritt: € 5 • Schloß Hollenegg for Design, Hollenegg 1, 8530 Schwanberg • www.schlosshollenegg.at
AUSSTELLUNG
Showroom bei Fanny et mari
20. – 24. Mai 2019 • 09.00 – 12.00 Uhr • Fanny et mari, Alberstraße 18, 8010 Graz • www.fannyetmari.com
AUSSTELLUNG
Architektur der Fläche
25. Mai – 8. Juni 2019 • Mo – Fr 10.00 – 18.00 Uhr, Sa 10.00 – 17.00 Uhr • Teppichgalerie Geba, Hans-Sachs-Gasse 3, 8010 Graz • www.geba.cc
AUSSTELLUNG
taste of ortwein –
Designpositionen einer aufstrebenden Generation 7. Juni – 22. Juli 2019 • Di – Sa 13.00 – 19.00 Uhr • designforum Steiermark, Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz • www.cis.at
Joanneumsviertel, 8010 Graz • www.designmonat.at
EVENT
One Minute Fashion Show 19.30 Uhr • Murinsel Graz,
Lendkai 19, 8020 Graz • www.designmonat.at
DO
30. MAI
DAS RONDO VERWÖHNT SIE AUF ZWEI ETAGEN MIT EINER RAFFINIERTEN KOMBINATION AUS REGIONALEN, MEDITERRANEN UND ASIATISCHEN SPEISEN.
RONDO RONDO
GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“
10.30 Uhr und 17.00 Uhr • Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 • www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
FR
31. MAI
GUIDED TOUR
Design-Tour Kaiser-Josef-Platz
16.00 Uhr • Treffpunkt: Statue Lichtschwert/Oper Graz, FranzGraf-Allee, 8010 Graz • www.designmonat.at
EVENT
Meet the Designer: Winfried Steiner
16.00 – 18.00 Uhr • verytasch, Mandellstraße 28, 8010 Graz • www.facebook.com/verytasch
EVENT
Meet the Designer: Tali Tomorche | ReBlock
16.00 – 19.00 Uhr • Vintage & More, Haydngasse 1, 8010 Graz • www.facebook.com/vintageandmore
SA
1. JUNI
GUIDED TOUR
Segway-Tour „City of Design“
10.30 Uhr • Treffpunkt: JUFA Hotel Graz City, Idlhofgasse 74, 8020 Graz • Kosten: € 64 www.segytours.at, Buchung: www.segytours.at/buchung
GUIDED TOUR
Design-Tour Kaiser-Josef-Platz
11.00 Uhr • Treffpunkt: Statue Lichtschwert/Oper Graz, Franz-Graf-Allee, 8010 Graz • www.designmonat.at
EVENT
Meet the Designer: Georg Sampl 11.00 – 13.00 Uhr • In Optik, Kaiser-Josef-Platz 5, 8010 Graz • www.inoptik.at
EVENT
nachhaltig unterwegs – eine Plural Taschen Kollektion 15.00 Uhr • Sestra Store, Schlöglgasse 14, 8010 Graz • www.plural-fashion.com
MI
5. JUNI
LECTURE
Think Big! Be Stupid! mit Oskar Zieta, PL
18.00 Uhr • Kunsthaus Graz, Space04, Lendkai 1, 8020 Graz • www.fh-joanneum.at
GOOD F F U T S
Goodbye shitty design
Mo.–Fr. 10–24 | Sa. 17–24 Küche 11–22 T. 0316 25 88 98 www.restaurant-rondo.at
Mir schmeckt’s
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GIB DEM BROT DIE SEELE ZURÜCK
UNSER BEITR AG Z U M D E S I G N M O N AT