Ausgabe 2/17
He l fen m it He rz u nd H a nd
GLOBAL AID NETWORK
Helfen. Mit Herz und Hand. Jahresbericht 2016
Global Aid Network
REISEN MIT HERZ
Liebe Leserin, lieber Leser,
ganze
fos ere In Weit41 -97518-15
Tel. 06 org N-Germany. Reisen@GAi N-Germany.org/ Internet: GAireisen-mit-herz mitmachen/
Land entdecken | Menschen helfen Besuchen Sie eines unserer Projektländer. Begegnen Sie Menschen. Lernen Sie Land und K ultur kennen. Helfen Sie bei humanitären Einsätzen, B auprojekten oder Kinderprogrammen. Entdecken Sie das Land bei Ausflügen. Wir versprechen Ihnen eine unver gessliche Zeit.
Gruppenreisen 2017
Lettland 23.7. – 5.8. Deutschland 31.7. – 4.8. Armenien 18.8. – 1.9. Uganda 28.10. – 11.11.
Gruppenreisen 2018
Mehr Waren, mehr Transporte, mehr Helfer, mehr Spender Weil uns wieder mehr Firmen mit neuer Ware versorgt haben, konnten wir sowohl die Quantität als auch die Qualität unserer Hilfsgüter steigern. Wir erhielten nicht nur Babynahrung, sondern auch Müsliriegel, Nudeln, Zucker und Tee, und das in ausreichenden Mengen. Dass ein neuer Mitarbeiter den Kontakt zu diesen Firmen hält und pflegt, hat sich sehr positiv ausgewirkt. Somit konnten wir zehn Hilfstransporte mehr als im Jahr zuvor zu unseren Projekten bringen. Und auch unsere finanziellen Förderer haben mehr als im Jahr zuvor gegeben, sodass wir einen Spendenzuwachs verbuchen konnten.
630 € zzgl. Flug 220 € 690 € zzgl. Flug 890 € zzgl. Flug
640 € zzgl. Flug 850 € zzgl. Flug
Gästehaus
UGANDA
LETTLLAND
Nigeria 3. – 17.3. Haiti 24.3 – 7.4. Weitere Angebote im Internet
ARMENIEN
HAITI
Gästehaus
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Jah res bericht│Gl oba l Aid Ne t w or k
Mehr als dankbar ... ... blicke ich auf das vergangene Jahr zurück. Noch nie zuvor waren wir in so vielen Krisengebieten unterwegs. Noch nie zuvor haben wir so viele Hilfsgüter bewegt. Ich bin dankbar für die Bewahrung auf diesen Einsätzen, Reisen und Transporten. Vor allem, wenn ich aus dem Irak zurückkomme, wird mir bewusst, wie selbstverständlich wir hier vieles nehmen, was den Menschen dort einfach genommen wurde: Sicherheit, medizinische Versorgung, Auskommen, ein Dach über dem Kopf. Und für die meisten unserer Arbeitsbereiche kann ich dankbar feststellen, dass die Ergebnisse und Entwicklungen viele unserer Erwartungen und Pläne noch übertroffen haben. „Mehr als erhofft“ – unter diesem Motto fasse ich das Jahr 2016 zusammen. Im Einzelnen heißt das:
Mehr Kleidung In der ersten Jahreshälfte gab es zunächst einen Engpass: Im Lager fehlte Kleidung, vor allem für Männer. Aus der Not heraus baten wir unsere GAiN-Kollegen in den USA um zwei Container voller gebrauchter Kleidung. Wir wollten die Bedürftigen in unseren Projektländern nicht leer ausgehen lassen. Doch die Lage entspannte sich nach unserem Aufruf „Gib dein letztes Hemd“. Viel mehr Menschen als gedacht machten mit und schickten uns gute gebrauchte oder sogar neue K leidung. Mehr Hilfe für Flüchtlinge Da, wo wir neu helfen wollten, haben sich unsere P läne leider zerschlagen. In Sizilien passten die Erwartungen
Die Geschäftsführung von GAiN: Klaus Dewald, Raphael Funck, Clemens Schweiger
und Arbeitsweisen des potentiellen Partners nicht zu unseren Richtlinien und den Werten, wie wir Hilfe verstehen. Eine längerfristige Zusammenarbeit kam bedauerlicherweise nicht zustande. Wie schade! Dafür konnten wir unseren Einsatz dort, wo wir schon seit längerer Zeit geflohenen Menschen vor Ort helfen, noch verstärken. Das gilt für die Ukraine und für den Irak. Für beide Länder mit ihren Tausenden von Binnenflüchtlingen konnten wir die Zahl der Hilfstransporte noch einmal aufstocken. Als im Irak mehr und mehr Flüchtlinge ihre umkämpften Heimatstädte verlassen mussten, haben wir schließlich unser Katastrophenhilfeteam zu einem dreimonatigen Einsatz in die autonome Region Kurdistan ausgesandt. Dort halfen sie in Lagern beim Verteilen von Hilfsgütern. Mehr Brunnen in kürzerer Zeit Um eintausend Brunnen in Afrika zu errichten, brauchten wir bis 2015 immerhin ganze zehn Jahre. Im Jahr 2016 schafften wir schon 300 neue Brunnen. Mit ihrer neuen Ausrüs tung konnten die Bohrteams das Tempo also enorm steigern. In Afrika müssen Dörfer jetzt nicht mehr jahrelang auf ihren neuen Brunnen warten. Mehr Mitmacher Dass wir ein Mitmachhilfswerk sind, wurde letztes Jahr immer deutlicher. In unserem zentralen Lager in Gießen helfen mehr und mehr Ehrenamtliche beim Sortieren von Kleidung und Schulranzen. Firmen, Jugendkreise, Familien, Schulklassen und andere Gruppen haben Spaß beim Mitanpacken. Für die Menge, die wir in unserem Lager umsetzen, sind die Räumlichkeiten eigentlich schon zu klein. Hier liegt eine echte Herausforderung für die nächsten Jahre vor uns. Mehr als Zahlen ... ... bewegen mich manche persönlichen Begegnungen, die ich nicht so schnell vergessen werde. Da war das zunächst schwierige Gespräch mit einem Holocaustüberlebenden in Israel. „Ich hasse die Deutschen. Man kann den Deutschen nicht
vergeben“, so begrüßte mich der 90-Jährige bei unserem Besuch in seiner Wohnung. Es dauerte eine Weile, ich bat um Vergebung, es folgten Tränen und eine Lebensgeschichte, die noch nie zuvor erzählt worden war, so schwer war sie. Und am Ende stand doch die Vergebung. Da war der Jugendliche im Irak, der zweimal der Brutalität des IS ausgesetzt war. Er überlebte, muss jetzt seinen Mann stehen und seine kranke Mutter versorgen. So viele Lebensgeschichten aus dem Irak lassen mich staunen, wie diese Menschen, denen alles genommen wurde, trotz allem immer noch Hoffnung haben. Sie sind so dankbar, dass wir vor Ort sind und helfen. Meine Mitarbeiter und ich wollen auch in diesem Jahr wieder Hoffnungsbringer sein. Zusammen mit Ihnen können wir das schaffen. Ich freue mich darauf, am Ende dieses Jahres vielleicht wieder sagen zu können, dass wir mehr als erhofft Gutes tun konnten. Bitte stehen Sie uns dabei zur Seite!
„So viele Lebens geschichten aus dem Irak lassen mich staunen, wie diese Menschen trotz allem immer noch Hoffnung haben.“
Ihr
Klaus Dewald, Leiter von Global Aid Network
Klaus Dewald war 2016 mehrmals persönlich im Irak und packte beim Verteilen gerne mit an.
DEUTSCHLAND In Gießen befinden sich unsere Büro zentrale und das Zentrallager, das von ehrenamtlichen Sammelstellen aus ganz Deutschland beliefert wird.
UKRAINE
mit Herz und Hand
Arme Familien und Binnenflüchtlinge erhalten Hilfsgüter.
ISRAEL Holocaustüberlebende überwinden Einsamkeit durch Gemeinschaft und bekommen durch Paten einen Zuschuss. Arme Einwandererfamilien erhalten Hilfsgüter.
HAITI Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung und Bildung.
BRUNNEN In Äthiopien, Benin, Tansania und Togo errichten Bohrteams Trinkwas serbrunnen.
NIGERIA BENIN Reifen mit Herz Mit unseren eigenen Lkws holen wir Hilfsgüter von privaten Sammelstellen und Firmen in ganz Deutschland ab. Die Güter werden ins Logistikzentrum nach Gießen gebracht und dann zu Bedürftigen in alle Welt verschickt.
Helfen macht Schule Gebrauchte Ranzen aus Deutschland werden neu gefüllt und an Kinder armer Familien in unseren Projektländern verteilt.
Schwache brauchen starke Hilfe Paten ermöglichen ganzheitliche Hilfe für Kinder, Auszubil dende, Frauen oder alte Menschen. GAiN vermittelt Paten schaften.
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Jah res bericht│Gl oba l Aid Ne t w or k
Hilfe für Familien
Kinder aus armen Familien erhalten Bildung. Familien bekommen Unterstützung.
GAiN hilft langfristig Familien in osteuropäischen Ländern, in denen versteckte Armut herrscht. Mit Hilfsgütern oder Bauein sätzen erhalten Familien Starthilfe. In Projektländern, in denen vor allem Kinder unterstützt werden, hilft GAiN beim Bau von Wohnmöglichkeiten und Schulgebäuden.
Brunnen für Afrika Wasser bringt Leben. GAiN errichtet Brunnen in Dörfern Afrikas, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
LETTLAND Arme Familien erhalten Hilfsgüter und weitere Unterstützung.
RUMÄNIEN Arme Familien erhalten Hilfsgüter.
NORDKOREA
ARMENIEN
Kinder in Heimen und Kliniken erhalten Kindernahrung.
Arme Familien erhalten Hilfsgüter und andere Lebenshilfe.
INDIEN Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung und Bildung. Frauen erhalten Ausbildung.
IRAK Flüchtlinge werden mit dem Nötigsten versorgt.
-
UGANDA Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung und Bildung.
Soforthilfe für Menschen in Not GAiN leistet Soforthilfe bei Katastrophen und bringt Gelder, Güter und geschulte ehrenamtliche Helfer zum Einsatz.
Sammeln mit Herz Eine wichtige Hilfe, um Hilfsgüter gebündelt abgeben zu kön nen, sind die 159 ehrenamtlichen Sammelstellen von GAiN. Von der Garage über den Keller bis zur Wechselbrücke ist d abei alles als Lagerrraum vertreten.
Reisen mit Herz Land entdecken, Menschen helfen, Urlaub machen. GAiN bietet jährlich Gruppenreisen in mehrere Projektländer an.
LEGENDE Logistik Zentrum GAiN-Büro Land mit Projekt von GAiN Deutschland Land mit Projekt von GAiN weltweit Land ohne GAiN-Projekt
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Zahlen und Fakten Weltweite Hilfe Die elf internationalen GAiN-Büros unterstützten im Jahr 2016 Projekte in 54 Län dern der Welt. Bei 190 Transporten brachten sie 2.410.127 Tonnen Hilfsgüter zu Not leidenden. 13.666 Geber spendeten Gelder in Höhe von 9 Millionen und Waren im Wert von 20 Millionen Euro. 0,9 Millionen Euro kamen an Spenden für Katastrophen hilfe-Einsätze zusammen. 5.922 Kinder erhielten einen Schulranzen mit Inhalt. 1.106 Paten beteiligten sich am Patenschaftsprogramm und unterstützen 847 Schützlinge. Es wurden insgesamt 46 Gruppenreisen mit 304 Teilnehmern durchgeführt, die ihren Urlaub mit Hilfe für Menschen in Not verbunden haben.
Hilfe aus Deutschland GAiN Deutschland unterstützte 2016 Projekte in folgenden Ländern: Hum. Hilfe Armenien
Warenwert
Transporte
Tonnage
Paten schaften
Schulranzen
422.740 €
242.398 €
2
25.780 kg
–
–
Brunnen für Afrika
94.257 €
–
–
–
–
–
Estland
13.395 €
212.233 €
3
33.825 kg
–
-
Haiti
47.748 €
51.697 €
-
-
53
-
1.501 €
–
–
–
71
–
Indien Irak
327.512 €
1.381.023 €
8
132.236 kg
–
2.760
Israel
68.275 €
158.948
1
9.709 kg
293
217
Lettland
50.763 €
1.114.583 €
16
210.070 kg
–
481
7.950 €
19.973 €
1
2.565 kg
–
–
Nordkorea
21.564 €
199.663 €
2
38.573 kg
–
–
Rumänien
136 €
434.076 €
4
28.189 kg
–
1.128
Transnistrien
6.000 €
184.430 €
2
27.002 kg
–
–
Uganda
8.002 €
-
-
-
206
-
Ukraine
167.531 €
2.512.265 €
444.738 kg
–
846
Katastrophenhilfe
131.681 €
178.891 €
1
–
–
–
44.547 €
1.103.675 €
14
150.616 kg
–
479
Nigeria
Sonstige
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Jah res bericht│Gl oba l Aid Ne t w or k
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DEUTSCHLAND GESAMT Humanitäre Hilfe: 1.413.600 € Warenwert: 7.742.157 € Transporte: 92 Hilfsgüter: 1.103.303 kg Hilfe durch Patengelder: 344.182 € Anzahl Patenschaften: 623 Anzahl verteilter Schulranzen: 5.911
Brunnen für Afrika
Wasser zum Leben Wenn die Mitarbeiter von „Brun nen für Afrika" in Tansania von Ort zu Ort reisen, hören sie immer wieder, wie die neuen Brunnen die Geschichte von Dörfern und ihren Bewohnern umschreiben. Die Dorfältesten erzählen, dass ihre Probleme mit Wassermangel und Krankheiten jetzt der Vergangen heit angehören, die sie gerne hin ter sich lassen. Eine neue Ära hat begonnen. Sauberes Trinkwasser ändert alles.
Kimawe Das Dorf Kimawe im Süden Tansanias ist ein Beispiel dafür. Dort mussten die Bewohner in der Trockenzeit drei Stunden bis zur nächsten Wasserquelle laufen. Das Wasser, das sie von dort in Kanistern herbeischleppten, war noch nicht einmal sauber. Die jungen Leute unternahmen mehrere vergebliche Versuche, nach Wasser zu graben. Als die GAiN-Leute den neuen Brunnen errichteten, änderte sich das Leben im Dorf. Mütter hatten Zeit für ihre Kinder, Väter bestellten die Felder und Kinder gingen wieder zum Unterricht. Noch heute staunen die Dorfbewohner, dass Menschen aus anderen Teilen der Welt an sie dachten, als sie Geld für den Brunnen in Kimawe spendeten.
Ohne einen Brunnen muss Wasser oft aus großen Entfernungen herangeschleppt werden. In vielen afrikanischen Kulturen ist das die Aufgabe von Frauen und Kindern.
Nandili Auch in Nandili in Tansania war Trinkwasser ein kostbares, knappes Gut. Dort haben die Frauen und Kinder täglich Stunden damit verbracht, Wasserkanister auf ihren Fahrrädern zu transportieren, denn die nächste Wasserquelle lag 18 Kilometer entfernt. Der neue Brunnen wurde direkt neben der Schule errichtet. Die Kinder verbringen jetzt viel mehr Zeit in der Schule. Die Dorfältesten wollen das Wasser auch zur Ziegelherstellung nutzen, um damit neue Klassenzimmer zu bauen. Der Unterricht musste bisher im Freien stattfinden und fiel in der Regenzeit oft aus.
Chilaile In Chilaile in Tansania liegen überall Ziegel zum Trocknen in der Sonne. Das Herstellen von Ziegeln ist eine gute Einkommensquelle. Auch dort hat der neue Brunnen Geschichte geschrieben. Man will zuerst einmal eine Schule bauen. Die Menschen waren in all den Jahren gewohnt, ständig krank zu sein. Jetzt haben sie wieder Kraft und Energie, für ihre Zukunft und ihre Kinder zu sorgen.
Ein Brunnen ändert alles. Noch viele Dörfer warten dringend darauf.
Im Jahr 2016 konnten 231 Brunnen errichtet werden. Bis heute haben 1.451 Dörfer e inen neuen Brunnen erhalten (Stand April 2017).
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Katastrophenhilfe
Im Notfall anpacken Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunami, all das waren schon Anlässe dafür, dass GAiN Katastrophen hilfe leistete. Im Irak ist die Katastrophe eine ganz andere, eine menschengemachte. Die Folgen sind nicht minder schlimm: 3,3 Millionen Menschen haben Heimat und Hab und Gut verloren. Hinzu kom men die Trauer um Angehörige und die Traumata der Schrecken des Kriegs und der Verfolgung. Nach dem Einsetzen der Flüchtlingswelle aus den umkämpften Städten im Nordirak entschloss sich GAiN im Dezem ber 2016 zu einem zweiten Nothilfeeinsatz, der bis März 2017 andauerte.
Ein Tropfen auf dem heißen Stein? „Einer großen Hilfsgüterverteilung gehen immer ein paar Tage Vorbereitung voraus. Für die Checkpoints müssen Papiere vorbereitet werden, Beutel müssen gepackt und Lkws beladen werden." So berichtet Rick P., ein ehrenamtlicher Katastrophenhelfer aus Holland, von seinem Einsatz im Dezember 2016. „Einige dieser Arbeiten dauern ziemlich lange und gehören nicht zu den lustigsten Dingen, die man tun kann. Aber wenn wir die Arbeit beendet haben, stellt sich das gute Gefühl ein, dass wir jetzt bereit sind, einer Menge Menschen zu dienen. Wenn wir allerdings im Lager ankommen und alle Leute auf die Lastwagen zulaufen, um zu fragen, welcher Sektor heute Hilfe erhält – die großen Lager sind in Sektoren mit jeweils 1.000 bis 1.500 Familien aufgeteilt –, fühlt es sich so an, als kratzten wir nur an der Oberfläche. Die großen Lastwagen, an deren Beladen wir eine ganze Woche gearbeitet haben, sehen plötzlich gar nicht mehr so groß aus.
Mehr als ein paar Kekse Während solch einer Verteilung saß ich beim Mittagessen hinter einem der Lastwagen und dachte darüber nach. Ich aß ein paar Kekse, da bemerkte ich ein kleines Mädchen auf der anderen Seite des Zauns. Sie saß allein und spielte mit einigen Kieseln. Ich ging zu ihr und bot ihr einen Keks an. Sie wollte ihn nicht, erklärte mir aber mit Händen und Füßen, dass sie eine Tüte mit Kleidern brauchte. Ihre schmutzigen Kleider waren definitiv nicht für den kalten Winter geeignet, sie waren zu klein und obendrein löcherig. All das unterstrich die Dringlichkeit ihrer Bitte. Ich ging zurück zum Lastwagen und nahm die beste Kleidertüte, die ich sah, und gab sie ihr. Ihr trauriges Gesicht verwandelte sich in ein glückliches, sie dankte mir mit einem ‚Schukran’ und lief blitzschnell zu ihrem Zelt, um ihrer Mama zu zeigen, was sie gerade erhalten hatte. Ich hoffe, ich habe ihren Tag verschönert. Ganz bestimmt aber hat sie meinen Tag bereichert. Sie machte mir klar, dass ich zwar nicht jedem helfen kann, aber doch viele einzelne Leben etwas erträglicher mache.“ Ein internationales Team von 54 geschulten, ehrenamtlichen Katastrophenhelfern steht für Notfalleinsätze bereit. Jährlich findet ein mehrtägiges Training für neue Bewerber statt. Im Jahr 2016 kamen zweimal Helfer zum Einsatz, in Sizilien und im Irak.
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Jah res bericht│Gl oba l Aid Ne t w or k
Dunja steht mit ihrer dreijährigen Tochter in der Schlange und wartet auf ein Hilfspaket. Ihr Mann wurde auf der Flucht von IS-Soldaten verletzt und ist seitdem gehbehindert. Sie fragt sich, ob er jemals wieder für seine Familie sorgen kann? Ob sie je in ihre Heimatstadt zurückkehren? Wovon sollen sie dann leben?
Langfristige Hilfe
Vergessene Familien „Wieder einmal haben wir eine Familie besucht, die wir seit längerem begleiten. Sie leben zu sechst in großer Armut. Es gab keinen Tisch und keine Betten für die Kinder. Die Eltern haben keine Arbeit und leiden u nter gesundheitlichen Problemen," berichtet Monika, unsere Mitarbeiterin in Armenien. „Die Eltern müssen mit zwei Kindern in einem Bett schlafen. Sohn Martin schläft auf dem Sofa, was auch nicht gerade bequem ist. Die neunjährige Tochter Fenja hat Schwierigkeiten beim Lernen und kann nicht lesen. Es gibt eine spezielle Schule in Jerewan, die sie besuchen könnte, aber dafür fehlt das Fahrtgeld. Der dreijährige Sohn Gevorg hat Bronchitis. Dazu kommen noch die Schulden in einem Lebensmittelgeschäft. Die Unterstützung, die sie vom Staat bekommen, reicht kaum für die Nebenkosten.
Das Wenige mit anderen teilen
Neue Leiter für Armenien gesucht! Elke und Manfred Seifert (Mitte) haben Pionierarbeit geleistet! Mit viel Leiden schaft für die Menschen in Armenien gründeten sie eine registrierte GAINFiliale und bauten ein Büro, Gästehaus und Lager auf. Jetzt geben sie ihre Verantwortung gerne in andere Hände ab.
Als wir sie besuchten, wurden wir mit großer Freude empfangen. Nach einer kurzen Zeit haben die Kinder angefangen zu singen und zu tanzen, was besonders Fenja gefällt. Für kurze Zeit hatte sie Tanzunterricht. Dann konnten die Eltern diesen nicht mehr finanzieren. Was mich noch beeindruckt und bewegt hat, ist die Gastfreundschaft dieser Familie. Es war bereits 19 Uhr und ich musste nach Hause fahren. „Es ist schon spät und bis nach Jerewan ist es ein langer Weg, du kannst bei uns übernachten und musst nicht nach Hause fahren“, sagte die Mutter zu mir. Sie haben selbst kaum einen Schlafplatz, wollen aber gern Gäste empfangen. Ich bin einfach erstaunt, wie viel Liebe es in den Herzen dieser Menschen gibt. Trotz der schlechten Bedingungen und ihrer Schwierigkeiten verlieren sie ihre Freude und Hoffnung nicht. Obwohl sie nicht viel haben, wollen sie es mit anderen Menschen teilen. Wenn mir selbst einmal die Freude fehlt, werde ich an diese Familie denken und von ihr lernen."
Die Armenier sind gastfreundliche Menschen. Sie freuen sich, wenn Besuch kommt.
GAiN hilft langfristig in Ländern, in denen versteckte Armut herrscht und in denen sich die Menschen oft von der Welt vergessen fühlen, etwa in Armenien, Lettland, der Ukraine und in Rumänien. Die Mitarbeiter oder Partnerwerke unterhalten Kleiderkammern, Familien werden besucht, erhalten Hilfsgüter und oft ganz persönliche Hilfe für einen Start in die Selbsthilfe. In Lettland betreiben unsere Partner mit gebrauchten Waren auch Billigkaufhäuser, in denen Menschen einkaufen können, die normale Preise nicht bezahlen können. Mit den Erlösen werden soziale Projekte unterstützt. GAiN bietet regelmäßig Gruppenreisen zu manchen seiner Partnerwerke an, bei denen die Teilnehmer Land und Leute kennen lernen, mithelfen und hinter die Kulissen humanitärer Hilfe schauen können. Auf Seite 2 finden Sie unsere Angebote für „Reisen mit Herz“.
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Schulranzenaktion
Helfen macht Schule „GAiN Deutschland sendet uns jedes Schuljahr 100 Schulranzen mit den Unterrichtsmaterialien. Der Anfang des neuen Schul jahres ist für viele litauische Familien mit großer Sorge verbunden – es fehlt den Eltern Geld, um die wichtigsten Schulmaterialien zu kaufen, manche Schüler kommen in die Schule ohne die Dinge, die man für die Schule braucht. Die Ranzen verteilen wir in litauischen Grund schulen in der Umgebung Panevezys. Das ist immer eine große Freude bei den Kindern, wenn sie solche Geschenke bekommen. Wir danken den Helfern aus diesem Verein, dass sie sich um unsere nächste Generation kümmern und die Kinder können beweisen – das Lernen macht ihnen Spaß!“ Das schreibt uns eine Lehrerin aus Litauen.
Irak: ein Stück Heimat kehrt zurück Die Kinder der geflohenen Familien hatten vor ihrer Flucht Schulranzen und waren den Umgang damit gewohnt. Jetzt wieder einen Schulranzen zu besitzen, gibt ein Stück Heimat zurück. Außerdem ist ein Schulranzen ein ideales Aufbewahrungsinstrument für persönliche Dinge, vor allem in einer Umgebung, in der nicht viel Raum für individuelles Wohnen bleibt. Während einer Projektreise trafen wir in einer der vielen Behelfsschulen einen zehnjährigen Jungen, der voller Freude seinen allerersten eigenen Schulranzen entgegennahm. Bisher musste er sich immer einen Ranzen mit seinen Geschwistern teilen. Ranzen sind im Irak mehr als willkommen. Das Land war 2016 der Spitzenreiter unter allen Schulranzen-Empfängerländern.
Der Inhalt der Schulranzen ist für die Kinder im Irak besonders wertvoll. Bei der Flucht vor dem IS konnten sie nichts von ihren eigenen Sachen mitnehmen.
Allein in Gießen haben ehrenamtliche Helfer in insgesamt 2.622 Stunden ca. 5.000 Schulranzen neu gepackt. 5.911 Schulranzen wurden Kindern in unseren Projektländern übergeben. Von Beginn an bis heute wurden über 70.000 gefüllte Schulranzen verteilt!
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Jahres b erich t│Globa l Aid Ne t w or k
Patenschaften
Schwache brauchen starke Hilfe Patin Birgit Zeiss schreibt über ihr Patenkind: „Mein Mann und ich hatten das Glück, unser Patenkind in Uganda per sönlich kennenzulernen. Es war bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz im Kinderheim Arche Noah, als ein kleiner Junge seine Rotznase an die Hose meines Mannes drückte, abwischte und dann seine Ärmchen hob. 'Heb mich hoch, nimm mich auf deinen Arm, hab mich ein bisschen lieb', war die eindeutige Botschaft. Esra bekam, was er wollte. Ab da waren beide Freunde. Als später Patenschaften für alle Kin der der Arche Noah eingerichtet wurden, wussten wir, wer unser Patenkind sein sollte. Von seiner schlimmen Vergangenheit erzählten uns die Heimleiter. Esra war unerwünscht, wurde ausgesetzt, kam bei Oma und Tante unter, die ihn in eine Bretterbude einsperrten und seine Beine eingruben, weil sie nicht gerade gewachsen waren. Bei jedem Verstoß gegen die Regeln bekam er Schläge und Essensentzug. Nach diesem Martyrium kam er endlich im Kinderdorf unter: fünf Jahre alt, mit der Größe eines Zweijährigen, acht Kilo leicht, mit vielen Wunden am Körper und in der Seele.
Esra ist heute ein gesunder, hilfsbereiter junger Mann (Foto oben). Als er 2005 mit fünf Jahren ins Kinderheim kam, konnte er noch nicht einmal selbstständig laufen (Foto links mit Edgar Zeiss).
Esras Wandlung Wer den 17-jährigen Esra heute erlebt, mag gar nicht glauben, welch schlechten Start ins Leben er hatte. Im Heim machte er sofort Riesen fortschritte und nur sein jahrelanges Einnässen wies noch auf sein Trauma hin. Esra ist heute ein gesunder junger Mann, der gerne kleineren Kindern im Heim hilft, wenn sie einen großen Bruder brauchen. Zusammen mit sieben anderen Jungen in seinem Alter wohnt er in einer Familieneinheit. Er malt gern, liebt Kunst, spielt Trompete in der Brassband des Kinderdorfs und besucht die dritte Klasse der weiterführenden Schule. In der aktuellen Patenpost, die jährlich verschickt wird, lese ich, dass Esra am liebsten den Workshop für Installation besucht. Na, ich bin auf alle Fälle gespannt, was aus ihm werden wird."
Besuch beim Patenkind Patenkinder freuen sich über Besuch. Nach Uganda, Haiti, Armenien und Lettland bot GAiN 2016 Gruppenreisen an. Marianne Rempel, eine Teilnehmerin, schrieb uns: „Die Reise nach Uganda war für mich ein Geschenk! Mit unserem Team, das aus 20 Personen bestand, durften wir das Kinderdorf Arche Noah besuchen. Wir durften im Kindergarten, in der Schule, in der Küche und bei der Freizeitgestaltung durch Sport, Musik, Basteln und Spielen mit anpacken und bekamen auch einen Einblick in die Ausbildungswerkstätten, das kleine Krankenhaus und die Familien-Einheiten, in denen die älteren Kinder wohnen. Wir halfen beim Bau einer Schaukel, von Fußballtoren, einem Volleyballplatz und reparierten auch Fahrräder und Kettcars. Die Kinder strahlten und genossen es sichtlich, wenn wir ihnen Zeit schenkten. Sie geben viel Liebe und Zuwendung zurück. Man kommt mit einem beschenkten Herzen nach Deutschland zurück und wacht jeden Tag mit einem dankbaren Herzen auf. Wir sind so unverdient reich beschenkt!"
GAiN vermittelt Patenschaften in Haiti, Indien, Israel und Uganda. Im Jahr 2016 haben deutsche Paten 623 Kinder, Frauen oder Holocaustüberlebende unterstützt. Den größten Zuwachs an Paten erfuhren wieder die Holocaustüberlebenden in Israel.
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Hilfstransporte
Im Jahr 2016 brachten wir 92 Hilfstransporte auf den Weg. 1.100.000 kg Ladung wurden transportiert. Spitzen reiter war wieder die Ukraine mit 38 empfangenen Transporten. Für GAiN-Büros in anderen Ländern haben wir 13 Transporte übernommen, denn nicht alle GAiN-Büros verfügen über einen Fuhrpark wie GAiN Deutschland.
Reifen mit Herz Vom Sammeln der Hilfsgüter bis zur Abfahrt des beladenen Lkws gibt es viel zu tun. Werfen Sie einen Blick in unser GAiN-Logistik zentrum.
Hilfsgüter werden in ganz Deutschland gesammelt und verpackt. Ein GAiN-Lkw bringt sie nach Gießen.
Im Lager oder in Wechsel brücken warten die Hilfs güter auf die Zuteilung in ihr Bestimmungsland.
Hier stehen oft Hunderte von Kartons mit Kleidung, Babynahrung, Krankenhausausstattung oder Sportkleidung u.v.m. Manche der Hilfsgüter werden von ehrenamtlichen Helfern erst noch sortiert, bevor sie verschickt werden.
Jede Kiste und jede Palette trägt einen Zettel mit einer Inhaltsangabe und der Chargennummer, damit die Mitarbeiter die Ware im Computer zuordnen können.
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Jahres b erich t│Globa l Aid Ne t w or k
Mit vier Ladehelfern und technischen Hilfsmitteln, wie Ameise und Stapler, wird der Lkw mit der dafür bereitgestellten Ware beladen. In diesem Beispiel sind es Schulranzen, Krankenhausbetten, Matratzen, Tees und andere Lebensmittel.
Die meiste Ware sitzt auf Paletten und kann mit der Ameise bequem in den Lkw gefahren werden.
Effektive Platzausnutzung: Für jede noch so kleine Lücke suchen die Mitarbeiter das passende Objekt. Das braucht Zeit.
Ladungssicherung ist wichtig: Mit diesen Spanngurten befestigen wir die Paletten.
Vor der Abfahrt des Transportes müssen noch die Zollpapiere geschrieben werden. Dabei darf kein Fehler passieren, sonst bekommt unser Partner vor Ort Ärger beim Zoll.
„Endlich geht es los!". Der ehren amtliche Fahrer freut sich auf seine Fahrt nach Lettland.
G l o b a l A i d N e t w o r k │J a h re sb er i ch t
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DANKE, GAiN! „Danke, GAiN Deutschland, für die Hoffnung für die Familien in Lettland und eure Unterstützung bei dem, was wir von Tuvu in unserem Land tun. Tuvu bedeutet Nähe. Wir sind in der Nähe." Lāsma Çimermane, Leiterin von Tuvu, einer von zwei Partnerorganisationen in Lettland.
„Wir von Sunval unterstützen GAiN seit Jahren immer wieder gerne, da wir genau wissen, dass jegliche Art von Spende in vollem Umfang dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird. Auf mehreren Projektreisen, zuletzt in Haiti und Uganda, konnte ich mich persönlich davon überzeugen und ich bin begeistert, wie zielgerichtet und sinnvoll GAiN wertvolle humanitäre Hilfe leistet." Birgit Beckmann, Leitung Export der Firma Sunval, die b iologische Babynahrung herstellt.
„Danke, GAiN, dass ihr humanitäre Hilfe praktiziert und ich wichtige Hilfsgüter abholen kann, die irgendwo in der Welt wieder Verwendung finden." Friedemann Nass, selbstständiger Anlagenmechanikermeister, fährt seit 2012 sechsmal jährlich ehrenamtlich für GAiN und holt Hilfsgüter aus ganz Deutschland ab.
„Danke, GAiN Deutschland dafür, dass ihr eure Leidenschaft und eure Erfahrung mit uns teilt. Ohne eure Starthilfe und Begleitung hätten wir als
Miniteam gar nicht erst als GAiN-Filiale anfangen können. Ich bin wirklich dankbar, dass ich auf eure Hilfe zählen kann! Es macht Spaß, zusammen mit Euch Teil des großen Netzwerks zu sein." Sarah Patel, GAIN-Leiterin in England, wo die GAiN-Filiale erst 2015 gegründet wurde.
„Danke, GAiN, dass ihr meine Ausbildung bezahlt habt. Und ich bin stolz, dass ich euch das Darlehen zurückzahlen konnte. Dank eurer Hilfe bin ich ein guter Installateur geworden. Und ich kann jetzt meinem Land helfen, so wie ihr es tut. Vielen Dank! René Jean Louis, ehemaliger Azubi in unserem Kinderdorf in Léogâne, Haiti
„Danke, GAiN, dass ihr eure Zeit, Liebe, Gaben und Güter einsetzt, um Gottes Liebe in die Welt zu tragen. Es ist schön, dass ihr einem jeden die Möglichkeit bietet, an eurem wertvollen Dienst teilzuhaben! Man hat echt Spaß daran, mitanzupacken. Es ist eine tolle Erfahrung, mit dem Wenigen, das man kann, in der Welt etwas bewirken zu können." Marianne Rempel kam extra aus Heilbronn nach Gießen, um an einer Pack- und Sortieraktion im Lager in Gießen teilzunehmen. 2016 reiste sie mit GAiN nach Uganda.
Impressum Herausgeber: Global Aid Network (GAiN) gGmbH, Am Unteren Rain 2, D-35394 Gießen, Tel. 0641-975 18-50, Fax 0641-975 18-41 Redaktion: Birgit Zeiss, Harald Weiss; Gestaltung: Claudia Dewald; Fotos: Jens Winter (S. 14, 16), privat (S. 8, 11, 14), alle anderen Claudia Dewald Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Vertrieb: GAiN Deutschland Spendenkonto: GAiN gGmbH, Volksbank Mittelhessen, IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC VBMHDE5F
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Jahres b erich t│Globa l Aid Ne t w or k
Finanzen Ham burg er T Wirts reuh chaft and sprü Ges ellsc fung Zw e haft sges ignie Sch ellsc derl ome haft as su rus W ir & Pa ng B habe rtne e rl in n de r mb (Bila m in B n z, Ge w der Netw in g n- u esetz ork nd V (GA li verm c h vo iN) erk e rges gGm erlustre rteilt. ch chrie b H, b Gieß nung u nd E enen F en, orm ntwic am aufg 21. klun este Apri g de Berl ll l 20 in, d 17 e s Anlag ten Jah en 2 resa ev inen 1. A bsch unein ermöge pril 2 luss ns 017 gesc 2016 hrän ) der G loba kten l Bes tätig Aid ungs -
Geprüft und für gut befunden Jahresübersicht 2016
Sc
Wirtsc hwunk hafts prüfer in
Leh
Wirtsc mann hafts prüfer Digita l sign de iert vo n: w Nam p@sc e: hom emai CN = w erus p@sc . l= hom Datum wp@sc erus : 2017 homer .de .05.04 us.de 11:1 1:42 +01' 00'
EINNAHMEN 2,6 %
15,3 % 23,2 % 1,0 % 65,3 %
60,2 %
1,9 %
16,8 % 13,7 %
Sachspenden Geldspenden Sonstige Einnahmen: z.B. Steuererstattung, Spendenweiterleitung anderer GAiN-Büros, Erlös aus dem Verkauf des Kalenders „Momente“ Entnahme aus zweckgebundener Rücklage
Spendeneinnahmen 10.554.057 € 82,1% davon Sachspenden 8.399.874 € davon Geldspenden 2.154.183 € sonstige Einnahmen 333.414 € 2,6 % Entnahme aus 1.972.374 € 15,3% zweckgebundener Rücklage 12.859.845 € 100,0 %
Humanitäre Hilfe: Hilfeleistungen durch Hilfsgüter Humanitäre Hilfe: In Hilfsprojekte investierte finanzielle Mittel Verwaltung: Gesamtaufwand für sonstige betriebliche Aufwendungen wie Buchhaltung, Personal- und Leitungsaufgaben Öffentlichkeitsarbeit: Gesamtaufwand für die Außendarstellung Einstellung in Rücklage*
für satzungsmäßige Zwecke 9.499.939 € 73,9% Hilfstransporte 7.742.157 € Hilfsleistungen 1.757.782€ für Verwaltung 247.694 € 1,9 % * Mittel, die für Öffentlichkeitsarbeit 133.001 € 1,0 % im BerichtsEinstellung in Rücklage 2.979.211 € 23,2 % jahr 2016 noch nicht verwendet 12.859.845 € 100,0 % wurden und ins Jahr 2017 übertragen wurden.
Spenden und Ausgaben Global Aid Network (GAiN) gGmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die überwiegend auf der Basis von Spenden arbeitet. Die Gehälter der Mitarbeiter von GAiN werden durch einen persönlichen Unterstützerkreis finanziert. Spenden für unsere Arbeit kommen mit nur geringen Abzügen für Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung unseren Projekten zugute. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) stuft Verwaltungskosten in Höhe von 10 Prozent als niedrig und Kosten bis 35 Prozent als vertretbar ein. Unsere Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit liegen weit unter 10 Prozent und unterschreiten damit die Werte der meisten anderen Hilfsorganisationen.
Spendenprüfzertifikat und Kontrolle GAiN gGmbH trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz, das regelmäßig überprüft und wiedererteilt wird. Unsere Arbeit unterliegt somit der ständigen Qualitätsprüfung. Alle Geld- und Sachspenden an GAiN sind steuerlich absetzbar. GAiN erstellt jährlich einen Jahresabschluss, der von einer externen Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, der Hamburger Treuhand-Gesellschaft Schomerus & Partner, geprüft wird. Für 2016 wurde dieser unein geschränkt bestätigt.
G l o b a l A i d N e t w o r k │J a h re sb er i ch t
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Eural EcoPro ist ein 100 % recyceltes, matt gestrichenes Papier. Im "WWF Panda Check your Paper" erhält Eural EcoPro in allen drei Kategorien (Wald/Klima/ Wasser) die maximale Anzahl von Punkten und damit die Note Exzellent .
Postfach 100 262 35332 Gießen Tel.: (0641) 97518-50 Fax: (0641) 97518-41
70786 Postvertriebsstück Deutsche Post AG Entgelt bezahlt
Info@GAiN-Germany.org GAiN-Germany.org
Kisten, Jahre
Sammelstellenkarte: karte.gain-germany.org
Bei einer Hilfsgüterabholung in unserer Sammelstelle in Krefeld traf unser Mitarbeiter Jens Winter auf eine ganz besondere Truppe von Helfern. Vier Menschen mit insgesamt 300 Jahren Lebenserfahrung setzen sich für arme Menschen ein. Sie sind dynamisch, wach und voller Humor. Das Ehepaar Erwin und Erdmunde Seidlitz ist ein Beispiel für gelebte Nächstenliebe. In Ihrem Hobbyraum sammeln, sortieren und packen die beiden seit 24 Jahren Hilfsgüter. Dabei helfen ihnen Freunde und Nachbarn, zum Beispiel Heinz und Walter! Für ihr Engagement sind die Eheleute 2016 mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Aber Sie machen von ihrem Engagement kein Aufheben. „Es gibt Leute, die unter Einsatz ihres Lebens wirken, solche Menschen bewundere ich“, sagt die 74-Jährige. Und ihr sechs Jahre älterer Mann nickt zustimmend. Nachbar Heinz W. hatte die Ordensverleihung bei der Staatskanzlei angeregt. „Ich war völlig platt, als ich von der Ehrung erfahren habe“, verrät Erdmunde Seidlitz. Selten bringe sie etwas aus der Fassung, doch an dem Tag sei es der Fall gewesen. „Ich wusste nicht einmal mehr, was ich noch eben kochen wollte.“ Eheseminare, Frühstückstreffen, Gesprächskreise, Kaffeestube, christliche Bücherstube, all das haben die beiden ehrenamtlich viele Jahre zusammen in ihrer Gemeinde geleitet und durchgeführt. Ans Aufhören denken sie dennoch nicht: „Wir machen weiter, so lange Gott uns die Kraft dafür gibt.“ Sobald der Keller ihres Hauses wieder leer ist, beginnen sie erneut, Hilfsgüter für bedürftige Menschen zu sammeln. 164 Sammelstellen nehmen ehrenamtlich Hilfsgüter und Schulranzen für GAiN in Empfang, sortieren, wenn möglich, und sorgen dafür, dass die Sachen im Zentrallager in Gießen ankommen.
Das Ehepaar Seidlitz (Mitte) und ihre Freunde und Nachbarn packen gerne Hilfsgüter!