Jahresbericht 2018

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mit Herz und Hand

JAHRESBERICHT 2018

GLOBAL AID NET WORK


INHALT

04 21

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Jahresbe ri cht 2018 │ Glo bal Ai d N etwo rk

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ÜBER UNS

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WIR HELFEN DURCH...

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AUS DER LEITUNG

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UNSERE ZIELE – UNSERE WERTE

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ZAHLEN UND FAKTEN

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WO WIR HELFEN

GAiN stellt sich vor Rettungsgeschichten

Bericht der Geschäftsführung Was wir tun und wie wir es tun Jahresübersicht 2018

Übersicht der Projektländer

18 PROJEKTLÄNDER Unsere Hilfe kommt an 21 AUSBLICK Das möchten wir 2019 erreichen 22

MEIN WORT DES LEBENS

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ZAHLEN DES JAHRES

Menschen aus unseren Projektländern

„Mir geht immer das Herz auf, wenn ich Not sehe und sofort helfen kann.“ Klaus Dewald


ÜBER UNS

G

GAIN – EIN NAME, EINE VISION „GAiN“ bedeutet auf Deutsch „gewinnen“ und ist die Kurzform von Global Aid Network. Der Name beschreibt unsere Vision: Mit unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen, dass die Ärmsten und Benachteiligten der Welt, die sich nicht selbst helfen können, eine neue Perspektive für ihr Leben und Hoffnung für ihre Zukunft gewinnen. Wir wollen unsere Augen nicht vor den Nöte ­unserer Mitmenschen verschließen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den Menschen, die besonders schwach und schutzlos sind. Dazu zählen wir vor allem Frauen und Kinder.

GLOBAL AID NETWORK GAiN beschreibt auch unsere Organisation und unsere Aufgabenschwerpunkte. • Global: Wir arbeiten weltweit. Derzeit unter­stützt
GAiN in 53 Ländern der Welt ­humanitäre
­Hilfsprojekte (Stand 2018). 
 • Aid: Wir überbringen Hilfe – und zwar auf verschiedene Art. Wir leisten Katastrophenhilfe, langfristige Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe. 
 • Network: Wir arbeiten kontinuierlich am Aufbau eines weltweiten Logistiknetzwerks, um Hilfe schnellstmöglich und effizient in unsere Zielländer zu bringen. Unser Wunsch ist, die Arbeit für Notleidende und Hilfsbedürftige durch ein ausgefeil-

tes und hochentwickeltes Netzwerk stetig auszubauen, ohne dabei den Einzelnen aus dem Blick zu ­verlieren.

GAIN WELTWEIT Global Aid Network (GAiN) ist eine internationale Hilfsorganisation und hat derzeit (Stand 2018): • 11 nationale Büros in Australien, Deutschland, Großbritannien, Holland, Kanada, Südkorea, Österreich, den Philippinen, der Schweiz, Spanien und in den USA. Weitere ­nationale Büros befinden sich in Planung 
 • 53 Projektländer weltweit 
 • 5 Logistikzentren: Vancouver (Kanada), L ­ ancaster (USA), Sleeuwijk/Dordrecht (Holland), Gießen (Deutschland), Sidney (Australien)

UNSERE STÄRKE Das Netzwerk aus Kooperationen mit Firmen, anderen Hilfsorganisationen und Privatpersonen stellt eine unserer größten Stärken dar und zeichnet uns gegenüber anderen Hilfsorganisationen in besonderem Maße aus. Bei Katastrophen und anderen Krisensituationen können wir mithilfe unseres Netzwerkes sehr kurzfristig agieren und unsere Hilfe untereinander professionell koordinieren und in die Krisengebiete ­bringen.

Impressum Herausgeber: Global Aid Network (GAiN) gGmbH, Am Unteren Rain 2, D-35394 Gießen, Tel. 0641-975 18-50, Fax 0641-975 18-41 Redaktion: Birgit Zeiss, Harald Weiss ǀ Gestaltung: Claudia Dewald Vertrieb: GAiN Deutschland ǀ Fotos: Claudia Dewald oder privat Spendenkonto: GAiN gGmbH, Volksbank Mittelhessen IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55 ǀ BIC VBMHDE5F GAiN ist der humanitäre Partner von Campus für Christus e.V.

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WIR HELFEN DURCH... Soforthilfe, z.B. bei Katastrophen langfristige Projekte Hilfe zur Selbsthilfe

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RETTUNGS

GESCHICHTEN

H

OFFNUNG IST DAS ZAUBERWORT Retten und Hoffnung bringen

„Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.“ Aus dem Talmud

Kann GAiN Leben retten? Ja, in einigen unserer Projektländer tun wir das tatsächlich. In Benin erhalten Menschen lebensnotwendiges Trinkwasser. In ­Uganda nimmt das Kinderheim Arche Noah verlassene Säuglinge auf. Bei der Katas­trophenhilfe in Südostafrika erhalten hungrige Familien Essenspakete. Und sonst? GAiN hilft Flüchtlingen, bekämpft Armut, fördert Bildung, gibt Kindern eine Chance auf eine hoffnungsvolle Zukunft. Hoffnung heißt unser Zauberwort, unser Motto. Hoffnung zu bringen ist unser zentrales Anliegen. Das wollen wir in allen unseren Projekten tun. Dabei zählt für uns jeder Einzelne. Wer Hoffnung hat, kann etwas verändern. „Wer einem Menschen Hoffnung bringt, bringt Hoffnung für die ganze Welt“, so würde das Zitat aus dem Talmud in der GAiN-­ Version lauten. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie Menschen wieder Hoffnung bekommen haben. G lob al A i d Networ k │ Jah res b er i ch t 2018

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RETTUNGS

GESCHICHTEN

LETTLAND

Wie im Paradies

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Oma Ausma kümmert sich um alle: ihre blinde Schwester, die zwei Enkelinnen und deren Vater. Die Mutter der Mädchen hat die Familie verlassen, niemand weiß, wo sie ist. Oma Ausma versucht jeden Monat, alle mit ihrer geringen Rente und dem wenigen Geld, das der Vater mit Gelegenheitsjobs verdient, durchzubringen. Die 30 qm große Wohnung war in einem schlimmen Zustand. In der Küche gab es kein fließendes Wasser. Der Holzofen im Zimmer der beiden Frauen war die einzige Heizung in der Wohnung, funktionierte aber nicht richtig, sodass die Zimmer im Winter muffig und feucht waren. Das Bad stammte noch aus der sowjetischen Ära: die Wanne war verrostet und die Kacheln fielen von der Wand – ebenso wie die Tapeten in den anderen Zimmern. Ausmas Glück war es, dass die lettischen GAiN-Mit­ arbeiter ihre schlimme Lage erkannten und der F ­ amilie helfen wollten. 24 Teilnehmer der GAiN-Gruppenreise im Sommer 2018 haben es in nur drei Tagen geschafft, Ausmas Wohnung zu renovieren. Ausma und ihr Sohn lagen sich weinend in den Armen, als sie das neu renovierte Bad sahen. Später sagte Ausma zu uns: „Ich kann es immer noch nicht fassen, das ist hier wie im Paradies!“

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RETTUNGS

GESCHICHTEN

Der vierte September 2018 war ein besonderer Tag im Kinderheim Léogâne. Drei Pastoren brachten auf einen Streich sechs neue Kinder aus fünf Familien zur Aufnahme mit. Alle kamen aus Jérémie, einem Ort, der 250 Kilo­ meter weit entfernt liegt. Die Entfernung ist nicht weit, aber trotzdem leben die Kinder nun in einer ganz anderen Welt. In Haiti sind es oft die Pastoren, die sich kümmern. Sie wurden auf die Not in den Familien aufmerksam und kamen mit den Eltern überein, dass die Kinder im Heim eine Chance erhalten sollen. Darunter waren die beiden Schwestern Mica, 7 Jahre, und Miciana, 11 Jahre alt. Sie kommen aus einer Familie, in der Vater und Bruder auf seltsame Weise den Tod fanden. Die offizielle Version lautet, dass sie beim Hurrikan Matthew starben. Die inoffi­ zielle, dass sie durch einen Voodoozauber verflucht wurden und plötzlich ums Leben kamen. Mica und Miciana haben noch vier ältere Schwestern, die die Mutter als Gelegenheitsverkäuferin jetzt allein durchbringen muss. Die beiden Mädchen im Heim gehen zur Schule und können danach eine Ausbildung absolvieren. Sie freuen sich, dass sie einander haben und schon viele neue Freundinnen gewinnen konnten. Mit einer ­guten Bildung können sie es schaffen, später ein Leben ohne Armut zu führen. GAiN vermittelt Patenschaften für die Kinder des Kinderheims Léogâne.

HAITI

Sechs auf einen Streich

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RETTUNGS

GESCHICHTEN

UKRAINE

Wann hört der Krieg auf?

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Vera und ihre Familie mussten vor fünf Jahren aus Luhansk vor dem Krieg fliehen. Sie leben seitdem 60 Kilometer entfernt in einem großen vierstöckigen Haus mit etwa 50 anderen „Übersiedlerfamilien“, wie man die Kriegsflüchtlinge hier verharmlosend nennt. In einem Wohnflur gibt es sieben kleine Zimmer, in denen bis zu fünf Personen hausen. 30 Bewohner teilen sich eine Küche und ein Badezimmer mit Toilette. Gegenüber dem Wohnblock befindet sich eine militärische Einrichtung, die fast täglich Lebensmittel geliefert bekommt. Das Heim erhält keine staatliche Hilfe. Alle im Heim wohnenden Kinder sind unterernährt und besuchen keine Schule. Veras Ehemann suchte in der nächstgrößeren Stadt nach Arbeit. Seitdem kam er nicht mehr nach Hause zurück. Vera arbeitet als Putzfrau für sanitäre Anlagen. Sie verdient etwa 100 € im Monat, davon bezahlt sie 35 € für das Zimmer. Wenn sie nach ­Hause kommt, ist sie müde und abgespannt, ihre Hände und Füße schmerzen. Dann macht sie mit ihren Kindern noch Hausaufgaben. Wenn der Krieg beendet wäre, könnte sie mit ihrer Schwester und den Kindern wieder zu ihrer Mutter in deren Haus zurückkehren. Wenn dann das Haus noch steht. Wenn die Traurigkeit kommt, lässt Vera sich nichts anmerken. Vor ihren Kindern will sie stark bleiben. Vera kann es kaum glauben, dass wir von GAiN gekommen sind, ohne dass sie uns um Hilfe baten. Wir brachten Kleidung, Schuhe, Decken, Kissen und Sportkleidung für die Kinder. Unser GAiN-Partner hilft ­ihnen jetzt regelmäßig.


RETTUNGS

GESCHICHTEN

Luda aus Netanja ist der Dreh- und Angelpunkt einer Gruppe von 140 Holocaustüber­ lebenden in der Stadt. Mit jedem hat sie persönlichen Kontakt, alle kommen mit ihren ­Nöten und Fragen zu ihr. Einmal in der Woche treffen sie sich in einer Art Stadthalle. Luda kümmert sich hier um Essen und Getränke. Die Miete und die meisten anderen Kosten trägt GAiN. Die kleine Frau ist trotz ihrer 80 Jahre ein Energiebündel, das sich auch durch körperliche Handicaps nicht bremsen lässt. Ihre Sehkraft ist so schwach, dass sie manchmal im falschen Stock landet, wenn sie im Aufzug den falschen Knopf ertastet. Sie merkt es oft erst, wenn ihr Schlüssel nicht in die Wohnungstür passt. Aber sie kämpft sich tapfer durch. Luda lebt wie viele ihrer 140 Anbefohlenen in einer winzigen Sozialwohnung. Als wir Luda besuchen, will sie unbedingt etwas loswerden: „Ohne GAiN gäbe es meine Gruppe von Überlebenden nicht. Aus den 140 Menschen ist eine Gemeinschaft entstanden. Seit s­ ieben Jahren geben wir die Unterstützung von GAiN und den deutschen Paten an die Über­ lebenden weiter. Die Gutscheine machen unseren Kaffee etwas süßer. Im letzten Jahr sind vier Freunde aus der Gruppe gestorben, viele werden immer schwächer. Danke, dass wir mit Eurer Hilfe noch so lange wie möglich zusammensein können.“ GAiN vermittelt Patenschaften für Holocaustüberlebende in Israel.

ISRAEL

Süßer Kaffee

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RETTUNGS

GESCHICHTEN

ARMENIEN

Grisha lebt

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Grisha ist 10 Jahre alt, als er in einem Schuppen eine Handgranate entdeckt. Was das wohl ist? Wie jeder Junge spielt er mit seinem Fund. Die Granate explodiert. Als die Mutter, die gerade Grishas kleinen Bruder vom Kinder­garten abgeholt hat, nach Hause kommt, sieht sie ein Bild des Grauens: Feuer, Rauch, Schutt, Asche. Mittendrin schreit Grisha. Sein Körper ist übersät von Granat­splittern. Die werden zunächst mit örtlicher Betäubung und schließlich unter Narkose entfernt. ­Mehrere Operationen folgen. Narben sind noch zu sehen. Aber Grisha kann heute wieder rennen, lachen, toben. Über seinen neuen Fußball, den wir ihm bei unserem letzten Besuch mitgebracht haben, freut er sich umso mehr. Grishas Familie gehört zum Patenschaftsprogramm, das GAiN in Armenien für Familien eingesetzt hat. Die Paten­beiträge ermöglichen ganz individuelle Unter­stützung nach einem Hilfeplan.

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AUS DER LEITUNG edes Jahr hat seine Höhepunkte. Es sind fast immer die Reisen in unsere Projektländer, die mich herausfordern, mir Neues zeigen, mich Wertvolles lehren. Vor ­allem Begegnungen mit Menschen beeindrucken und verändern mich. Lesen Sie, was mich 2018 am meisten ­bewegte.

KEIN HASS MEHR

sehe und sofort etwas tun kann. Bei dieser Reise waren die Geber gleich dabei. Es war genial, wie einzelne Unternehmer noch vor Ort ihre finanzielle Unterstützung für konkrete Bedürfnisse zusagten. Für manche armenische Familien war das lebensverändernd. Und auch die Reiseteilnehmer kehrten verändert zurück. Es hat sie beschäftigt, wie leicht man Hoffnungsbringer werden kann und wie gut sich das anfühlt. Ich freue mich so, dass wir für das Armenienprojekt einen neuen Leiter gefunden haben. Das Mitarbeiterteam vor Ort entwickelt sich gut, wird selbstständiger und bringt die Arbeit deutlich voran.

Wir trafen den 91-jährigen Wolf in seiner Wohnung in Israel. Er überlebte den Holocaust und fand sogar noch Möglichkeiten, unter Einsatz seines Lebens andere in Konzentrationslagern zu retten. Was dieser Mann in ­seinem Alter noch an Lebenskraft und Lebenswille ausgestrahlt hat, beeindruckte mich tief. Er erzählte uns aus seinem Leben. Wo andere anklagen und verbittern, war Wolf dankbar und zufrieden, wie es ihm heute geht. Da war kein Hass mehr gegen Deutsche und Deutschland. Sogar schon direkt nach dem Krieg half er deutschen Kriegsgefangenen beim Überleben.

VIELE HÄNDE SORTIEREN VIEL

SIE KAMEN, SAHEN UND HALFEN

DIE GELB-ROTE KARTE

Wir bieten schon seit Jahren jährlich Gruppenreisen in das vergessene Land, nach Armenien, an. Zum ersten Mal konnte ich eine kleine Gruppe von Unternehmern dafür gewinnen, mit mir unser Projekt dort zu besuchen. Mir persönlich geht immer das Herz auf, wenn ich Not

Nachdem wir unser Logistiklager in Gießen ­umbauen konnten, haben wir neuen Platz gewonnen. Im Jahr 2018 konnten deutlich mehr Hilfsgüter sortiert werden als je zuvor. Viele freiwillige Helfer engagierten sich. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter vom Team Mobilisation, die eine tolle Arbeit geleistet haben, indem sie so viele Menschen ehrenamtlich involvieren konnten. Noch nie zuvor haben wir soviel Neuware von Firmen gespendet bekommen. Es freut mich sehr, zu beobachten, wie ­unser Netzwerk wächst.

Ich persönlich bin jemand, der etwas entweder ganz oder gar nicht macht. Über Jahre hinweg habe ich gearbeitet, ohne auf meine Gesundheit zu achten. Als ich jung war, war es kein Problem, immer alles aus mir herauszuholen. Aber ich bin älter geworden. Es gab Warn­

signale, die immer wieder auftauchten. Ärzte meinten, dass mir mein Körper damit die gelbe Karte zeige. Diese ­Karte habe ich ignoriert. Letztes Jahr hat mein Körper dann deutlicher geredet. Man stellte eine Herzinsuffizienz fest. Mein Hausarzt sagte: „Das ist jetzt die gelb-rote Karte. Beim Fußball schickt man die Spieler vom Platz. Wenn du nichts veränderst, gehe ich in einem Jahr auf deine ­Beerdigung.“ Das war Klartext für mich. So habe ich einen Teil meiner Verantwortung niedergelegt, meine Ernährung umgestellt, ich bewege mich mehr, und ein Pferd hält mich viel draußen. Mein Kardiologe hat schon eine Verbesserung festgestellt, seit ich bewusster arbeite und lebe. Und ich selbst spüre, wie meine Energie wieder wächst. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich danke Ihnen allen, die Sie uns im Jahr 2018 begleitet und unterstützt haben. Mit Ihrer Hilfe konnten wir vielen Menschen neue Hoffnung bringen. Lesen Sie auf ­Seite 21, was wir uns für das Jahr 2019 vorgenommen haben. Ihr

Klaus Dewald, Geschäftsführer von GAiN

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UNSERE ZIELE Was wir tun ENSCHEN IN NOT HELFEN Katastrophenhilfe GAiN leistet schnelle Hilfe bei Naturkatastrophen oder in Krisengebieten. Wir bringen Hilfsgüter wie Babynahrung, Decken, Zelte und Kleidung in die betroffenen Gebiete. Oft sind wir mit medizinischen Einsatzteams vor Ort, um die Opfer zu versorgen. Um für den Fall einer Katastrophe gerüstet zu sein, schulen wir ehrenamtliche Helfer. Langfristige Projekte Aus Katastropheneinsätzen wachsen oft langfristige Projekte. Beispiel: Haiti. Aus einem vom Erdbeben zerstörten Kinderheim ist ein Kinderdorf mit einer neuen Schule entstanden, das sich durch ein Patenschafts­programm trägt. Ein Schwerpunkt unserer langfristigen Hilfe liegt in Osteuropa. Dorthin bringen wir vor allem Hilfsgüter. In Haiti, Indien, Nigeria und Uganda fördern wir Projekte, die Kindern, Jugend­lichen und Frauen eine hoffungsvolle Zukunft ermöglichen. Hilfe zur Selbsthilfe Wir möchten in allen unseren Projekten Menschen ermutigen, selber Schritte aus der Armut heraus zu tun. In vier Ländern Afrikas verschaffen wir Dörfern durch neue Tiefbohrbrunnen den Zugang zu sauberem Trinkwasser. In jedem Dorf werden Verantwortliche geschult, ihren Brunnen selbst zu warten.

LOGISTIKNETZWERK AUFBAUEN Wir sehen es als Auftrag, jetzt in guten Zeiten ein Netzwerk mit hoher Professionalität aufzubauen, das in schlechten Zeiten dann gut funktioniert. GAiN „netzwerkt“ mit einigen großen Firmen, auch die weltweiten GAiN-Büros sind miteinander vernetzt. Zusammen bauen wir Logistik-Strukturen auf. Wenn eine Katastrophe passiert, ist ganz unterschiedliche ­Hilfe nötig. Wenn sich jemand Zeit nimmt, mit Kindern zu spielen, hilft er vielleicht gerade mehr, als wenn er Pakete verteilt.

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MENSCHEN INVOLVIEREN An 134 Orten in Deutschland sammeln Gemeinden, Hauskreise und Privatleute Hilfsgüter und S ­ chulranzen, die in das GAiN-Zentrallager nach Gießen gebracht werden. Jeder kann helfen, z.B. Schulranzen sammeln, Pate werden, Zeit oder Geld spenden. Zusammen mit Ihnen allen sind wir GAiN – das Mitmach­hilfswerk!


UNSERE WERTE Wie wir es tun

armherzigkeit, Leidenschaft, Offenheit und Partnerschaftlichkeit sind Grundorientierungen, denen wir folgen wollen. Diese Werte sollen unser Miteinander prägen und verlässliche Werte für unser eigenes Verhalten und den Umgang mit unseren Partnern und Zielgruppen sein. Diese vier Richtlinien lassen sich nicht voneinander trennen. In der täglichen Arbeit kommen sie, wie die Zutaten eines Kuchens, nur zusammenwirkend vor. Der Kuchen schmeckt nicht, wenn eine der Zutaten fehlt.

BARMHERZIGKEIT • Ich will, dass andere mir gegenüber barmherzig sind – ich will anderen gegenüber barmherzig sein! • Ich will andere mit Respekt und Würde behandeln – ich will, dass andere mich respekt- und würdevoll behandeln! • Ich will andere sehen – ich will, dass andere mich sehen!

LEIDENSCHAFT • • •

Ich will begeistert werden – ich will andere ­begeistern. Ich will zu meinem eigenen Wohl handeln und gleichzeitig zum Wohle aller! Ich will gemeinsam mit den anderen lernen!
Ich will von den anderen lernen, ich will, dass die anderen von mir lernen!

OFFENHEIT • • •

Ich will informiert werden – ich will die anderen ­informieren! Ich will verstanden werden – ich will verstehen! Ich will mit anderen sprechen, statt über andere. Ich will, dass die anderen mit mir sprechen, statt über mich.

PARTNERSCHAFTLICHKEIT • •

Ich will die anderen in ihrer Arbeit unterstützen – ich will, dass die anderen mich in meiner Arbeit unterstützen. Ich will die anderen überzeugen – ich will von den anderen überzeugt werden!

Bei diesem Spiel ist jeder wichtig. Nur zusammen kann das Ziel erreicht werden. Was wir den Familien in einem Projektland spielerisch zeigen, wollen wir auch bei unserer Arbeit als GAiN-Team in den Büros und im Einsatz realisieren.

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ZAHLEN UND FAKTEN Jahresübersicht 2018

„Ich kann aktiv helfen und weiß, dass die Hilfe ­ankommt. Ich helfe gerne, weil es mir ­selber wieder gut geht“ Ute M. hilft im GAiN-Lager beim Sortieren von Kleidung

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SPENDEN UND AUSGABEN Global Aid Network (GAiN) gGmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die überwiegend auf der Basis von Spenden arbeitet. Die Gehälter der Mitarbeiter von GAiN werden zumeist durch einen persönlichen Unterstützerkreis finanziert. Spenden für unsere Arbeit kommen mit nur geringen Abzügen für ­Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung unseren Projekten zugute. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) stuft Verwaltungskosten in Höhe von 10 Prozent als niedrig und Kosten bis 35 Prozent als vertretbar ein. Unsere Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit liegen weit unter 10 Prozent und unterschreiten damit die Werte der meisten anderen Hilfsorganisationen.

SPENDENPRÜFZERTIFIKAT UND KONTROLLE Die GAiN gGmbH trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz, das regel­mäßig überprüft und wiedererteilt wird. Unsere Arbeit unter­liegt somit der ständigen Qualitätsprüfung. Alle Geld- und Sachspenden an GAiN sind steuerlich absetzbar. GAiN ­erstellt jährlich einen Jahres­abschluss, der von einer externen Wirtschaftsprüfungs­gesellschaft, der Hamburger Treuhand-Gesellschaft ­Schomerus & Partner, geprüft wird. Für 2018 wurde dieser unein­geschränkt bestätigt.

EINNAHMEN

AUSGABEN

24,2 %

20,9 % 57 %

3,1 %

2% 2,2 % 0,4 % 4,4 %

57,2 %

15,7 % 12,8 % Sachspenden

Humanitäre Hilfe: Hilfeleistungen durch Hilfsgüter

Geldspenden

Humanitäre Hilfe: In Hilfsprojekte investierte ­finanzielle Mittel

Sonstige Einnahmen:

Logistiknetzwerk: Erwerb einer Lagerhalle

z.B. Steuer­erstattung, Spendenweiter­leitung anderer GAiN-Büros, ­Erlös aus dem Verkauf des ­Kalenders „­Momente“

Mobilisation und Katastrophenhilfe-Equipment: Finanzielle Mittel für Ausrüstung und Wartung

Entnahme aus zweckgebundener Rücklage

Verwaltung: Gesamtaufwand für ­sonstige ­betriebliche Aufwendungen wie Buchhaltung, ­Personal- und Leitungs­aufgaben Öffentlichkeitsarbeit: Gesamtaufwand für die Außen­darstellung Einstellung in Rücklage*

Spendeneinnahmen 9.720.000 € 72,6 % davon Sachspenden 7.625.000 € davon Geldspenden 2.095.000 € sonstige Einnahmen 416.000 € 3,1 % Entnahme aus 3.230.000€ 24,2 % zweckgebundener Rücklage 13.366.000 € 100,0 %

für satzungsmäßige Zwecke 10.006.000 € 74,9 % Hilfstransporte 7.647.000 € Hilfsleistungen 1.706.000 € Logistiknetzwerk** 594.000 € Mobilisation u. Kat.Hilfe-Equipment 59.000 € für Verwaltung 296.000 € 2,2 % für Öffentlichkeitsarbeit 270.000 € 2% Einstellung in Rücklage 2.794.000 20,9 % 13.366.000 € 100,0 % * Mittel, die im Berichtsjahr 2018 noch nicht verwendet ­wurden und ins Jahr 2019 über­tragen wurden.

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WO WIR HELFEN Übersicht der Projektländer

LETTLAND

DEUTSCHLAND In Gießen befinden sich unsere Bürozentrale und das Zentrallager, das von ehrenamtlichen Sammelstellen aus ganz Deutschland beliefert wird.

Arme Familien erhalten Hilfsgüter und weitere Unterstützung.

UKRAINE

ARMENIEN

Arme Familien und Binnenflüchtlinge erhalten Hilfsgüter.

Arme Familien erhalten Hilfsgüter und praktische Lebenshilfe.

ISRAEL Holocaustüberlebende über­winden Holocaustüberlebende winden EinEinsamkeit durch über­ Gemeinschaft und samkeit durch Gemeinschaft bebekommen durch P ­ aten und einen Zukommen durch ­Paten einen Zuschuss. schuss. Arme Einwanderer­ familien Arme ­eEinwanderer­ familien ­erhalten rhalten Hilfsgüter. Hilfsgüter.

IRAK

BRUNNEN

HAITI

Flüchtlinge und Rückkehrer ­werden mit dem ­Nötigsten ­versorgt.

In Äthiopien, Benin, Tansania und Togo errichten Bohrteams Trinkwasserbrunnen.

Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung und Bildung.

LESBOS Geflüchtete im Lager Moria ­erhalten Hilfsgüter.

BENIN 16

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NIGERIA

UGANDA

Kinder aus armen Familien erhalten Bildung. Familien bekommen Unterstützung.

Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung und Bildung.


REIFEN MIT HERZ

Mit unseren eigenen Lkws holen wir Hilfsgüter von privaten Sammelstellen und Firmen in ganz Deutschland ab. Die Güter werden ins Logistikzentrum nach Gießen gebracht und dann zu Bedürftigen in alle Welt verschickt.

NORDKOREA Kinder in Heimen und Kliniken ­erhalten Kindernahrung.

HELFEN MACHT SCHULE

Gebrauchte Ranzen aus Deutschland werden neu gefüllt und an Kinder armer Familien in unseren Projektländern verteilt.

SCHWACHE BRAUCHEN STARKE HILFE

Paten ermöglichen ganzheitliche Hilfe für Kinder, Auszubildende, Frauen oder alte Menschen. GAiN vermittelt Patenschaften.

INDIEN Heimkinder erhalten durch Paten Heimkinder erhalten durch Paten Wohnung, Nahrung Bildung. FrauWohnung, Nahrung undund Bildung. en erhalten Frauen erhaltenAusbildung. Ausbildung.GAiN leistete Soforthilfe für Überschwemmungsopfer in Kerala (August).

INDONESIEN Opfer des schweren Tsunamis auf der Insel Sulawesi (Oktober) erhielten Nahrungsmittelpakete und andere Hilfsgüter.

HILFE FÜR FAMILIEN

GAiN hilft langfristig Familien in osteuropäischen Ländern, in denen versteckte Armut herrscht. Durch Hilfsgüter oder Baueinsätze erhalten Familien Starthilfe. In Projektländern, in denen vor allem Kinder unterstützt werden, hilft GAiN beim Bau von Wohnmöglichkeiten und Schulgebäuden.

BRUNNEN FÜR AFRIKA

Wasser bringt Leben. GAiN errichtet Brunnen in Dörfern ­Afrikas, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

SOFORTHILFE FÜR MENSCHEN IN NOT

GAiN leistet Soforthilfe bei Katastrophen und bringt Gelder, Güter und geschulte ehrenamtliche Helfer zum Einsatz.

LEGENDE -

Logistik Zentrum GAiN-Büro Land mit Projekt von GAiN Deutschland Land mit Projekt von GAiN weltweit Land ohne GAiN-Projekt

WELTWEITE HILFE

SAMMELN MIT HERZ

Eine wichtige Hilfe, um Hilfsgüter gebündelt abgeben zu können, sind die 134 ehrenamtlichen Sammelstellen von GAiN. Von der Garage über den Keller bis zur Wechsel­ brücke ist ­dabei alles als Lagerraum vertreten.

Die elf internationalen ­GAiN­-Büros unter­stützten im Jahr 2018 Projekte in 53 ­Ländern der Welt. Bei 199 Lkw-­ Transporten ­brachten sie 2,4 ­Millionen ­Kilogramm ­Hilfsgüter zu Not­leidenden. 18.843 Geber ­spendeten Gelder in Höhe von 9,3 M ­ illionen Euro und Waren im Wert von 21 Millionen Euro. 29.577 ­Kinder ­erhielten einen Schulranzen mit Inhalt. 364 neue Brunnen wurden gebohrt. 1.173 Paten beteiligten sich am Paten­schaftsprogramm und unter­ stützten 877 Schützlinge.
Es ­wurden insgesamt 53 Gruppen­ reisen mit 607 Teilnehmern durch­ geführt, die ihren Urlaub mit ­Hilfe für Menschen in Not verbunden haben.

REISEN MIT HERZ

Menschen helfen, Land entdecken, Urlaub machen. GAiN ­bietet jährlich Gruppenreisen in mehrere Projektländer an.

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PROJEKT LÄNDER

ARMENIEN

HAITI

INDIEN

IRAK

Unsere Hilfe ­k ommt an In den folgenden Ländern leisten wir unterschiedliche Hilfe. ­Unsere P ­ artner vor Ort garantieren eine ­gerechte und effektive ­Verteilung von Hilfs­gütern oder Geld­mitteln und berichten uns regelmäßig ­darüber. Wir halten den Kontakt zu ihnen und b ­ esuchen ­unsere Projekte meist e ­ inmal j­ährlich. Von allen Ländern können Sie ­ausführlichere Projektberichte für das Jahr 2018 anfordern.

Seit elf Jahren existiert Global Aid Network (GAiN) Armenien. Im letzten Jahr konnte ein neuer Buchhalter zum Mitarbeiterteam hinzustoßen. Ein neuer Projektleiter in Deutschland koordiniert die Arbeit von Gießen aus. 2018 wurde Brennholz für 30 Familien gekauft. Zweimal war eine Gruppe von ehrenamtlichen Deutschen da, die beim Spalten und Verteilen des Brennholzes half. Dadurch konnten diese Familien ihre Häuser und Container vernünftig beheizen. Acht Familien haben nach dem von GAiN erstellten Hilfeplan Baumaterialien erhalten, z.B. für den Bau eines Daches, einer ­Küche, eines Badezimmers oder Stalles. Vier Familien haben Haustiere, wie z.B. Hühner und Ferkel bekommen, um sich durch den Verkauf von Eiern und Fleisch ein kleines Einkommen zu generieren. Für zwei Familien wurden die Kosten für zwei d ­ ringende Operationen im Augen- bzw. Nasen­bereich übernommen. Den Familien wurde auch mit Lebens­mitteln, mit Fahrtgeld zum Unter­richt, mit Brillen sowie mit Utensilien für die Arbeit, z.B. als Friseurin, geholfen.

Aktuell haben 55 Kinder ein ­Zuhause gefunden und 268 Kinder erhalten Schulbildung. Auch das angrenzende Dorf mit ca. 2.100 Personen profitiert zuweilen durch einzelne kleinere Projekte. Der Neubau der Schule und die neuen Toilettenanlagen wurden Anfang des Jahres eingeweiht. Der Antrag auf staatliche Fördergelder für den Weiterbau der Schule – weitere vier Klassenzimmer von insgesamt 16 – musste auf 2019 verschoben werden und wurde inzwischen positiv beschieden. Sechs erwachsene Kinder verließen das Heim, sechs neue kamen im September dazu. Elf Jugendliche nahmen am Ausbildungs­ programm teil. Für den Bau von Mitarbeiter­ wohnungen wurde ein benachbartes Stück Land gekauft. Für den Betrieb des Gästehauses konnte eine neue ­Mitarbeiterin gewonnen werden. Ein Ersatz für den defekten Generator, die erhöhten laufenden Kosten und der Werteverfall der Währung ­Haitis verringerten das monatliche ­Budget leider deutlich.

Humanitäre Hilfe 283.288 € 2

3

18

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1

2 3

Tonnage (kg) 14.111

Anz. Patenschaften 33

6

Hilfe d. Patenschaften 10.345

7

Anzahl Schulranzen –

3

Tonnage (kg) –

Anz. Patenschaften 74 6 Hilfe d. Patenschaften 63.144 € Anzahl Schulranzen –

Hilfstransporte für Menschen, die noch in Lagern wohnen, und für die Rückkehrer

Seelsorgerliche und psychologische Beratungsangebote für Frauen

Unterstützung von Bildung (Schulranzen, Möbel, Material für Lehrer).

Vier Hilfstransporte trafen bei unserem Partner ein. In der christlichen Stadt Karakosch konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Partner vor Ort drei Wasser­ filtersysteme installieren und ein ­Lager sowie ein Büro einrichten. In Erbil wurde auf dem Lager eine Photovoltaikanlage installiert und in Betrieb genommen. In den christlichen Städten Karakosch und Bartella haben 1.000 Schüler an zwölf verschiedenen Schulen Schulranzen mit Schul­material erhalten.

Irak in Zahlen

Humanitäre Hilfe 108 € 2

Anzahl Transporte – 4

7

1

Warenwert –

5

Die Schwerpunkte der Hilfe ­waren:

Indien in Zahlen

Humanitäre Hilfe 22.105 €

Warenwert 164.048 €

Anzahl Transporte 1 4

5

Damit wenigstens die Kinder eine Chance bekommen, einmal ein anderes Leben zu führen, bietet unser Partnerwerk ihnen den Besuch einer Tagesstätte mit ­Schule an. Neben Bildung, Nahrung und medizinischer Versorgung lernen sie dort auch ein hoffnungs­volles Lebenskonzept kennen. Für 20 der „Müllkinder“ sucht GAiN ­Paten. Sieben Kinder konnten 2018 vermittelt werden.

Haiti in Zahlen

Armenien in Zahlen 1

In Dehradun, einer Stadt am Fuße des Himalayas, leben ehemalige Schlangenbeschwörer jetzt davon, dass sie Müll sammeln und ihn an Zwischenhändler verkaufen, die Recyclingfirmen beliefern. Sie ­waren Analphabeten und konnten deshalb keinen gut bezahlten Job annehmen. Eine weitere Gruppe von unterdrückten Menschen, die anstrengender körperlicher Arbeit nachgehen und dafür nur sehr niedrige Löhne erhalten, sind die Bauarbeiter. Die Menschen sind arm, die Lebensbedingungen in dieser Gegend sind schlecht, ungesund oder sogar gefährlich.

Humanitäre Hilfe 255.500 € 2

Anzahl Transporte – 4

5

1

Warenwert – 3

Tonnage (kg) –

Anz. Patenschaften 69

Warenwert 515.067 €

Anzahl Transporte 4 4

Tonnage (kg) 59.989

5

Anz. Patenschaften –

6

Hilfe d. Patenschaften 37.800 €

6

Hilfe d. Patenschaften –

7

Anzahl Schulranzen –

7

Anzahl Schulranzen 1.313


ISRAEL

320 Holocaustüberlebende wurden durch unser Patenschaftsprogramm unterstützt, z.B. indem sie von unseren Mitarbeitern vor Ort regelmäßig besucht wurden oder die Möglichkeit bekamen, an wöchentlichen Schalomhaus-Treffen in ihrer Nachbarschaft teilzunehmen. So helfen wir ihnen, ihre Einsamkeit zu überwinden. GAiN unterstützte 110 Schalomhäuser. Die Holocaustüberlebenden erhalten Lebensmittelgutscheine im Wert der Patengelder. Für unser Gästehaus in Cäsarea lief im Sommer der Mietvertrag aus. Unserem Partner Helping Hand Coalition ist es gelungen, ein neues Anwesen zu finden. Seit Oktober finden hier Konzerte, Begegnungen mit Gruppen aus Deutschland und andere Treffen für die Über­lebenden statt. Die Einwanderung nach Israel hat im letzten Jahr noch einmal zugenommen. Neben Juden aus ­Europa, der Ukraine und Russland sind es vor allem äthiopische Juden, die ins Land kommen. Sie haben kaum Ausbildung, sind meist bedürftig und brauchen Unterstützung. Unsere Partner helfen ihnen mit GAiN-Hilfsgütern.

LETTLAND

Unsere Partner TUVU in Jelgawa und GADIBA in Cesis betreiben insgesamt drei Second-Hand-­ Läden, die außer Verkaufsstellen für Kleidung, Schuhe, Haushaltsartikel u.a. auch Anlaufstellen für Menschen in Not sind, die hier bei einer Tasse Kaffee ein offenes Ohr, freundliche Worte und praktische Hilfe finden. TUVU startete 2018 ein besonderes Projekt – die Prinzessinnenschule – als Reaktion auf die Not von Mädchen zwischen 8 und 12 Jahren aus armen und zerrütteten Familien, die oft vernachlässigt sind und sich minderwertig fühlen. Der Kurs findet jeweils sieben Mal in Folge statt. In erster Linie erleben die Mädchen, dass sie wertvoll sind. Eine Friseurin schneidet ihnen die ­Haare. Stilberaterin und Kosmetikerin sorgen für neues Einkleiden und Maniküre. Eine Sozialpädagogin lehrt den Umgang mit der eigenen Privatsphäre und Hygiene. Zum Abschluss findet ein großes Fest statt.

Humanitäre Hilfe 85.991 € 2

3

Warenwert 322.195 € 3

Tonnage (kg) 10.698

Anz. Patenschaften 320

Durch unseren Hilfstransport im Juni konnten vier Kindergärten und vier Tagesstätten mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Insgesamt haben 2.292 Kinder von unserer Hilfe profitiert. Einrichtungsleiter und Eltern waren dankbar für die Nahrungs­mittel. Wenn die Kinder nach Hause ­kamen, waren sie nicht mehr so hungrig. Das nahm den Eltern den Druck weg, noch Essen herbeizuschaffen. Nordkorea ist immer noch ein kommunistisches Land, in dem Lebensmittel zentral verteilt und zugeteilt werden.

Unser nigerianischer Partner für humanitäre Hilfe, Agape Humanitarian Aid Foundation, konzen­ trierte sich hauptsächlich auf die Bevölkerung, die von Krisen, z.B. durch Boko Haram oder die Fulani, betroffen sind. An fünf Standorten kümmerten sie sich um die Belange von Binnenvertriebenen durch Hilfe in den Bereichen Wasser, Hygiene und Bildung. Sie stellten Nahrungsmittel und Non-Food-Artikel bereit. Über 5.000 Personen erhielten Unterstützung.

Manche Einrichtungen haben selbst Gärten, in denen sie etwas anbauen. Das ist ein kleiner Anfang, aber sie schaffen damit maximal zehn Prozent von dem zu erzeugen, was sie an Nahrung benötigen. Eine Hitzewelle und ein Taifun haben die chronisch schlechte Ernährungssituation im Land noch verschärft. Die Berichte der Vereinten Nationen sprechen von besorgniserregenden Lücken.

Nigeria in Zahlen

Nordkorea in Zahlen

Humanitäre Hilfe 120.393 € 2

Anzahl Transporte 2 4

5

1

1

2

Anzahl Transporte 16 4

Humanitäre Hilfe 10.748 €

Warenwert 1.417.854 € 3

Tonnage (kg) 207.602

5

Anz. Patenschaften –

6

Hilfe d. Patenschaften 169.009 €

6

Hilfe d. Patenschaften –

7

Anzahl Schulranzen –

7

Anzahl Schulranzen 323

NORDKOREA

Nach Abschluss der Baumaßnahmen am Schulgebäude der Hope Eden Community School war die Hauptaufgabe 2018 die Einrichtung und Ausstattung neuer Räumlichkeiten. Eine moderne und gut ausgestattete Schulküche wird seitdem begeistert genutzt. Den Schülern stehen nun acht zusätzliche Computer sowie die mobile Ausstattung durch einen Klassensatz von 20 Tablets zur Verfügung, die wir als Sachspende erhalten und durch Panzerglasfolie und Schutzhüllen bruchsicher gemacht haben.

Lettland in Zahlen

Israel in Zahlen 1

NIGERIA

1

Warenwert –

Anzahl Transporte – 4

3

Tonnage (kg) –

Die Arche Noah schafft es durch ihre drei Schulzweige – Kindergarten, Grundschule, ­weiterführende und berufliche Schule – Kinder zu bilden, zu ernähren und zu bekleiden, egal ob sie im Heim wohnen oder nur die Schule besuchen. 700 Kinder bekommen Nahrung, Kleidung und bei Bedarf eine medizinische Versorgung. Die Paten aus Deutschland und anderen Ländern, z.B. Kanada und Holland, tragen gemeinsam dazu bei, dass das Leben von Waisen­ kindern nachhaltig verändert werden kann. Die weiterführende Schule hat inzwischen einen so guten Ruf, dass sich immer mehr Kinder um Aufnahme bewerben. Die Eltern der Schüler, die nicht im Kinderdorf wohnen, wurden zu einem Weihnachtsmusical der Heimkinder eingeladen. Danach erhielten sie einen Weihnachtskorb mit Grundnahrungsmitteln. 500 Familien wurden so beschenkt. 2018 ist es trotz der Aufnahme von 47 Kindern im Kinderheim gelungen, 57 weitere wieder in Familien unterzubringen, die bisher höchste Zahl. Kinder sollen nicht in Institutionen aufwachsen, sondern in Familien.

1

Warenwert 143.409 €

Anzahl Transporte 1 4

3

Tonnage (kg) 18.456

5

Anz. Patenschaften –

6

Hilfe d. Patenschaften –

6

Anzahl Schulranzen –

7

Anzahl Schulranzen –

7

7

Auch die Hilfe für unseren langjährigen Partner im Westen lief im letzten Jahr weiter. Die Abwicklung ist unkompliziert, alle 14 Tage bringt der Partner zwei leere Wechselbrücken und GAiN stellt zwei gefüllte Wechselbrücken zur Verfügung. Die Hilfsgüter werden in der Westukraine verteilt. Die Partnerorganisation arbeitet wiederum mit anderen Wohltätigkeitsorganisationen zusammen.

Ukraine in Zahlen

Humanitäre Hilfe 65.101 € 2

Anz. Patenschaften – 6 Hilfe d. Patenschaften –

5

Seit 2018 arbeitet GAiN mit einem sehr engagierten ­Partner zusammen, dessen Mitarbeiter sich mit ganzem Herzen um die Menschen im gefährlichen Krisen­gebiet in der Ostukraine kümmern. Sie riskieren ihr Leben, wenn sie Nahrungsmittel, Kleidung und andere Güter zu den Menschen bringen, die nicht fliehen konnten, weil sie zu arm, zu alt oder zu krank waren. Ein vierwöchiger Katastrophenhilfe­ einsatz (Oktober) im Kriegsgebiet war ein Höhepunkt der Hilfe von GAiN.

Uganda in Zahlen

Humanitäre Hilfe 25.589 € 2

UKRAINE

UGANDA

5

1

Humanitäre Hilfe 183.908 €

Warenwert 62.108 €

2

Anzahl Transporte 1 4 Tonnage (kg) 12.594

3

Warenwert 3.923.894 €

Anzahl Transporte 44 4

Tonnage (kg) 556.866

5

Anz. Patenschaften –

Hilfe d. Patenschaften 118.9236 €

6

Hilfe d. Patenschaften –

Anzahl Schulranzen 192

7

Anzahl Schulranzen 1.505

Anz. Patenschaften 208

G lob al A i d Networ k │ Jah res b er i ch t 2018

19


„Was wir anderen geben, ­bekommen wir häufig mehrfach zurück. Ich bin selbst beschenkt, wenn ich mich für Gerechtigkeit ­einsetze.“

BRUNNEN FÜR AFRIKA KATASTROPHENHILFE

Indien: Flut in Kerala (August 2018): Nach starken Monsunregenfällen brachen Dämme im südindischen Bundesstaat. 400 Menschen starben durch die Fluten, 300.000 verloren ihre ­Häuser, 33 Hektar Ackerland ­wurde verwüstet. GAiN half ­seinen Partnern vor Ort mit finanzieller Unterstützung. Die Opfer erhielten Trinkwasser, Nahrung und Kleidung.

Seit Projektbeginn wurden insgesamt 1.950 Brunnen in Äthiopien, Benin, Tansania und Togo gebohrt (Stand: 31.12.2018). Im letzten Jahr haben über 300 Dörfer einen neuen Brunnen ­bekommen und verfügen damit über Zugang zu frischem und sauberem Wasser. Wir konnten Spendengelder für 22 Brunnen weitergeben. GAiN-Teams besuchen regel­ mäßig die Dörfer, die einen Brunnen erhalten haben. Sie vermitteln bei Schulungen grundlegendes Wissen über Hygiene. Das Konzept hat sich bewährt. Die Brunnen leisten langfristige Hilfe zur Selbsthilfe. Menschen müssen keine langen Wege mehr zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Eine deutsche Brunnenspenderin konnte mit GAiN ­Kanada „ihren“ Brunnen in dem Dorf Dipokor - Fontri im Norden Benins besuchen. Die Menschen sagten ihr, dass das saubere ­Wasser aus dem Brunnen sie vor dem Tod gerettet habe. Frauen berichteten, dass ihre kleinen Kinder jetzt ruhiger seien und es keine Magenprobleme mehr gäbe.

Indonesien: Erdbeben und ­Tsunami (Oktober 2018): Die Insel Sulawesi wurde nach mehreren Erdbeben von einer Welle aus Wasser und Erde verwüstet. Über 2.000 Menschen kamen um. GAiN brachte obdachlosen Familien Nothilfepakete. Ukraine, Kriegsgebiet (Oktober 2018): Ein Team von ehrenamtlichen Katastrophenhelfern unterstützte die Arbeit unserer Partner im Krisengebiet der Ukraine. In einem vierwöchigen Einsatz richteten die Katastrophen­helfer mit dem dortigen Partner ein Hilfsgüterlager ein, ermöglichten eine Krankenstation an einem Grenzübergang und renovierten das Haus für eine alleinstehende Mutter mit drei Kindern.

Katastrophenhilfe in Zahlen

Brunnen in Zahlen 1

Humanitäre Hilfe 178.942 € 2

3

20

Humanitäre Hilfe 54.375 €

Warenwert –

2

Anzahl Transporte – 4

5

1

3

4

Tonnage (kg) –

Warenwert –

Anzahl Transporte – Tonnage (kg) –

Anz. Patenschaften –

Anz. Patenschaften –

5

6

Hilfe d. Patenschaften

7

Anzahl Schulranzen –

6

Hilfe d. Patenschaften

7

Anzahl Schulranzen

Jahresbe ri cht 2018 │ Glo bal Ai d N etwo rk

Birgit Huth leitet ehrenamtlich eine Sammelstelle für Schulranzen und andere Hilfsgüter

GESAMT

Die Summen enthalten auch die ­Hilfe und ­Transporte für ­Rumänien, Polen, Togo und ­Partnerorganisationen, die in keiner der Länderspalten ­aufgeführt sind.

Humanitäre Hilfe: 1.306.676 € Warenwert: 7.646.996 € Transporte: 83 Tonnage: 1.003.714 kg Patenschaften: 704 Hilfe durch Patenschaften: 399.221 € Schulranzen: 4.629

BEGRIFFS­ERKLÄRUNGEN 1

in ­Projekte ­investierter Betrag

2

Wert der zu Projekten geschickten Hilfsgüter

­ nzahl der zu Projekten transportierten A ­Hilfs­lieferungen

3

Gesamtgewicht der zu P ­ rojekten ­transportierten ­Hilfs­lieferungen

4

Anzahl der Begünstigten unseres ­Paten­schaftsprogramms

5

Betrag, der für die Patenbegünstigten ­verwendet wurde

6

Anzahl der ­vollständig gepackten, geprüften und ­verschickten Schulranzen

7


AUSBLICK Das möchten wir 2019 erreichen Unser Ziel ist weiterhin, nicht noch mehr einzelne Projekte aufzunehmen, die wir unterstützen, sondern uns auf das zu fokussieren, was sich in unseren bisherigen Projekten bewährt hat. Anstelle von langfristigen Entwicklungshilfeprojekten, die wir eigentlich nur mit den nötigen Fachkräften leisten können, wollen wir lieber mehr Hilfsgüter bringen, Familienhilfe leisten und unsere Hilfe bei Katastrophen verstärken. Das können wir gut, dafür können wir viele Menschen zum Mitarbeiten motivieren.

HAITI – DIE SCHULE WÄCHST Der Schulbau geht weiter. Mit der Zusage einer öffentlichen finanziellen Unterstützung können wir endlich mit dem Bau des zweiten Teils der Schule beginnen. Die Schüler, die jetzt noch in der Behelfsbaracke Schulunterricht haben, freuen sich schon auf vier weitere neue Klassenzimmer.

ARMENIEN— FAMILIEN HELFEN SICH SELBER Die gute Entwicklung, die das Mitarbeiterteam vor Ort angestoßen hat, wollen wir weiter unterstützen. Die Hilfepläne für die Familien im Patenschaftsprogramm bewähren sich. Einzelne Familien erhalten 2019 auf einem GAiN-Grundstück eine Wohnung in einem Haus, das gerade gebaut wird. Die künftigen Bewohner helfen beim Bauen mit. Sie lernen, sich selber und einander zu helfen und werden auch bei anderen Hilfseinsätzen zur Verfügung stehen.

NIGERIA – GUTE SCHULEN BRAUCHEN GUTE LEHRER Der Bedarf an Bildung ist nach wie vor so hoch wie nirgendwo sonst in der Welt. In den letzten Jahren hat unser Mitarbeiterehepaar eine Vor- und Grundschule aufgebaut und auf ein stabiles Fundament gestellt. Diese Verantwortung geben sie jetzt in die Hände einheimischer Leiter. Sie wollen sich jetzt auf die Weiterbildung einheimischer Lehrer und Lehrerinnen konzentrieren. Denn auch in anderen Schulen der Region soll die Qualität des Unterrichts verbessert werden. Dabei wollen wir sie unterstützen.

G lob al A i d Networ k │ Jah res b er i ch t 2018

21


MEIN WORT DES LEBENS

Jenta (Israel) „Schmerzen“:

„Mein Fuß tut so weh, und auch meine Hand. Mein rechter Fuß ist extrem verkrümmt, ich kann keine Schuhe tragen. Leider darf ich wegen meines schwachen Herzens nicht operiert werden und Medikamente vertrage ich auch nicht.“

Taina (Haiti) „Geduld“:

„Ich bin oft sehr ungeduldig. Ich wünsche mir so viele Dinge von Gott. Aber diese Wünsche ­werden nicht sofort erfüllt, dafür brauche ich ­Geduld.“

22

Jahresbe ri cht 2018 │ Glo bal Ai d N etwo rk

Wir haben Menschen in unseren Projektländern nach einem Wort gefragt, das ihnen im Blick auf ihr Leben wichtig ist. Unsere Fotografin hielt dies bildlich fest.

Farah (Haiti) „Etwas Besonderes“:

Arnis und Santa (Lettland) „Glaube“:

„Schon als Kind habe ich gespürt, dass ich e ­ twas Besonderes bin. Ich wusste, dass Gott etwas ­Spezielles mit mir vorhat. Immer wieder hat er mir Menschen über den Weg geschickt, die mich ein Stück im Leben weitergebracht haben.“

„Dank unseres Glaubens haben wir schon ­viele schwierige Lebenssituationen gemeistert. Ich habe früher immer geglaubt, ich kann alles aus eigener Kraft schaffen, aber das stimmt nicht. Jetzt hat uns Gott mit dem größten Geschenk belohnt, unserem Sohn Davis.“ (Anm.: Arnis und Santa konnten lange keine Kinder bekommen.)

Linda (Lettland) „Kraft“:

Lovena (Haiti) „Frieden“:

„Gott bürdet mir so viel Last auf, wie ich tragen kann. Manchmal ist das Leben hart, aber ich kann es nicht ändern. Kraft ist das, was mir hilft, in schwierigen Situationen wieder aufzustehen und den Kopf zu heben.“

„Gott gibt mir inneren Frieden. Er gibt mir Kraft für mein Leben, egal was einmal passieren wird.“

Genrich (Israel) „Mehr Gutes als ­Schlechtes“:

„Die erste Zeit in Israel war schwer für uns, aber wir schafften es, uns einzugewöhnen. Dann starb meine Frau — mein Leben wurde wieder schwer. Trotzdem, wenn Gott mich so alt werden lässt, will ich dankbar sein.“

Ausma und Enkelinnen (Lettland) „Liebe“:

„Ich liebe die Menschen und Gott. Natürlich auch meine beiden Enkelinnen, die bei mir aufwachsen. Ich bin glücklich mit dem Wenigen, was ich habe, denn Zufriedenheit ist das Geheimnis meines ­Lebens.“


Marine (Armenien) „Hoffnung“:

Ana (Israel) „Luft“:

„Auch wenn ich es jetzt noch nicht sehe: es wird alles toll. Gott macht es gut. Hoffnung ist mein Motto. Wenn man keine Hoffnung für sich und andere hat, kann man nicht leben.“

Chrislanda (Haiti) „Freude“:

„Die Liebe Gottes ist eine große Sache in ­meinem Leben. Sie bringt mich dazu, auch andere zu ­lieben.“

Freude ist der Rahmen für mein Leben. Sie hat viele Facetten. Ich erlebe sie, wenn ich hier mit anderen Kindern auf dem Gelände des Kinderheims spiele oder wenn ich meine Familie besuchen darf. Das ist eine besonders große Freude.“

„Meine Kindheit und das Leben nach dem Krieg waren von Antisemitismus und Leid geprägt. ­Dagegen empfinde ich mein Leben in Israel trotz der Armut, Kriege und Bedrohung durch die Nachbarstaaten als frei und sicher. Endlich kann ich durchatmen. Israel ist der einzige ­sichere Ort für Juden auf der ganzen Welt.“

Elena (Armenien) „Kinder“:

Marite (Lettland) „Kinder“:

Daniel (Haiti) „Erfolg:

Maja (Israel) „Glück, Gelingen“:

Jackson (Haiti) „Liebe“:

„Es gibt mir Kraft, wenn ich für meine Kinder ­arbeiten und für sie sorgen kann. Sie sind die ­Zukunft unserer Familie und meines Landes. ­Meine Kinder bedeuten mir alles.“

„Drei meiner fünf Kinder sind behindert. Ich kann sie keine Minute unbeaufsichtigt lassen. Augusts beispielsweise hat schon einmal ein ­Feuer in der Küche entfacht und fast wäre das Haus abgebrannt. Trotzdem sind sie das Wichtigste in meinem Leben. “

„Als ich herkam, war ich schlecht in der ­Schule. Hier im Kinderheim habe ich viel gelernt und mich entwickelt. Jetzt bin ich der Drittbeste in meiner Klasse. Ich möchte weiterhin erfolgreich sein und will einmal Anwalt werden.

„Als der Krieg kam, zerstörte er alles, was wir hatten. Meine Mutter flüchtete mit uns Kindern aus der Ukraine nach Sibirien. Mein Vater fiel im Krieg und meine Mutter brachte die Familie trotz Not und Krankheiten allein durch. 2001 wanderten wir nach Israel aus. Wir sind Gott so dankbar, hier zu sein. In Israel sind wir in Sicherheit, es gibt hier keinen Antisemitismus.“ G lob al A i d Networ k │ Jah res b er i ch t 2018

23


10

­Fotos hat ­unsere Fotografin in den Projektländern ­geschossen.

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10

Dankeskarten wurden an Spender versandt, die 1.000 Euro und mehr gespendet haben.

2018

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ZAHLEN DES JAHRES

(das stimmt wirklich!) Briefe versandten wir an die Pateneltern ­unserer Schützlinge.

300

begeisterte junge Leute besuchten u ­ nsere Kleidertauschpartys und ließen dabei 80 Säcke mit ­Kleidung für Bedürftige zurück.

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1

Schusterwerkstatt aus den 20-er(!) Jahren ­wurde für die Ausbildungs­ werkstätten in Uganda gespendet.

200

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fast handtellergroße Spinne reiste in einem leeren Bananenkarton mit dem Lkw von einem Hilfstransport aus ­Lettland zurück.

27 406­

­f­ührten bholungen Hilfsgütera euge in ganz rz ­unsere Fah d durch. n la ch ts ­Deu

Ordner, die alle ­wichtigen Zahlen von 2018 ­beinhalten, stehen bei ­unserem Buchhalter im Büro.

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