Ausgabe 1/18
He l fen m it He rz u nd H a nd
LOGISTIK FÜR ANFÄNGER Thema Eine Reise ins Ungewisse Irak Trümmerfamilien Lettland Ein Container wird zum Heim
>>Inhalt
Global Aid N e t w o r k
04 Eine Reise ins Ungewisse Titelthema 07 Logistik für Anfänger 08 Trümmerfamilien Irak 11 Logistik weltweit Chefsache 12 House to go Lettland 14 Updates Aktuelles aus den GAiN-Projekten 15 GAiN aktiv Termine, Angebote So helfen Sie mit! 16 Unser Enkelkind soll zur Schule gehen Kinder in Indien brauchen Paten
MEIN WORT FÜR
Wie sich unsere Mitarbeiter sehen
Global Aid Network (GAiN) ist eine internationale Hilfsorgani sation, die seit 1990 in vielen Ländern der Welt humanitäre Hilfe leistet. GAiN möchte ein weltweites Logistiknetzwerk für humanitäre Hilfe aufbauen und arbeitet eng mit anderen humanitären Organisationen, Produktionsfirmen und Privat personen zusammen. Auf diese Weise können wir in akuten Not situationen schnell auf die Bedürf nisse von betroffenen Menschen reagieren, die benötigten Hilfsgüter organisieren und diese umgehend und kostengünstig in die Zielgebiete transportieren. Die zuverlässige Verteilung der Spenden in den betroffenen Re gionen stellen unsere meist ein heimischen Partner sicher. GAiN ist der Partner für humanitäre Hilfe von Campus für Christus.
Impressum Herausgeber: Global Aid Network (GAiN) gGmbH Am Unteren Rain 2, D-35394 Gießen Tel. 0641-975 18-50 Fax 0641-975 18-41 Redaktion: Birgit Zeiss, Harald Weiss Gestaltung: Claudia Dewald Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Vertrieb: GAiN Deutschland Fotos: Claudia Dewald oder privat Spendenkonto: GAiN gGmbH Volksbank Mittelhessen IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55 BIC VBMHDE5F
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Für Leute mit Durch blick
Helfen. Liebe Leserin, lieber Leser, hat Logistik etwas mit Logik zu tun? Mit meiner weiblichen Logik jedenfalls nicht. Ich bin immer noch am Rätseln, wenn meine GAiNKollegen von Zugmaschinen, Zügen, Schleppern, Brücken und Aufliegern reden. Logistikvokabeln zu verstehen ist gut, aber unser Anliegen in dieser „bewegt“ ist ein anderes. Wir wollen zeigen, was im Hintergrund alles getan werden muss, bis Hilfsgüter wirklich ankommen. Eine funk tionierende Logistik ist die Basis für effektives Helfen. Die Welt der Lager, Pakete, Fahrzeuge ist eine Welt für sich. Einen Einblick in diese Welt erhalten Sie, wenn Sie mit „Kiste Karl“ in die Ukraine reisen (S. 4). In diesem Heft erfahren Sie außerdem, welche großen Ziele unser Leiter Klaus Dewald bezüglich Logistik hat (S. 11) und wie Logistik in den Projektländern Irak und Lettland ganz konkret hilft (S. 8+12). GAiN unterhält keine große Spedition. Doch immerhin sind vier 40-Tonner, ein 7,5-Tonner und zwei Sprinter auf den Straßen unter wegs, um Hilfsgüter einzusammeln und weiterzugeben. Hinter dem Steuer sitzen dabei zwei angestellte und zahlreiche ehrenamtliche Fahrer. Das sind nicht gerade beeindruckende Zahlen. Aber unsere große Stärke liegt in den zwei Netzwerken, die uns mit Hilfsgütern aller Art versorgen und uns mobil machen. 160 Sammelstellen und zahlreiche Firmen spenden Zeit und Material, um zusammen mit uns Menschen in Not zu helfen. Nur gemeinsam können wir Gren zen überwinden, die uns Mittel, Material und Moneten nun einmal setzen. Helfen macht Freude. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Herzlich, Ihre
Birgit Zeiss, Redaktion
Mit Herz und Hand. Wir suchen engagierte Mitarbeiter/innen: Projektleiter/in für Auslands projekte in Deutschland Assistent/in in der Katastrophenhilfe Manager/in Ehrenamtsbetreuung Assistent/in der Bereichsleitung Mobilisation
Weitere Infos: GAiN/Campus für Christus Personalabteilung Postfach 100 262, 35332 Gießen Tel. 0641-97518-33 Personal@campus-d.de Oder auf unserer Webseite: GAiN-germany.org/mitmachen/ mitarbeiten Der Bewerbungsprozess wird von der Personalab teilung von Campus für Christus e.V. durchgeführt.
>>Thema
Eine Reise ins Ungewisse Kiste Karl erzählt
Sammelstelle Kleinglattbach Ich sehe gut aus, oder? Jedenfalls viel besser als diese gamme ligen Plastiksäcke, die hier mit mir in der Garage der Sammel stelle Kleinglattbach abhängen. Ich habe die Idealmaße von 57 x 37 x 20 cm. Nicht zu groß für schwache Frauen und nicht zu klein für einen 40-Tonner. Noch liege ich hier zusammen gefaltet, aber bald ...
Sabine Schmidt, Kleinglattbach Ups, jetzt werde ich weggetragen. Sabine Schmidt nimmt mich mit nach Hause. Sie will gebrauchte Kleidung loswerden, hat im Internet von der Sammelstelle hier gelesen und will die Sa chen an GAiN spenden. Puh, ich bin erleichtert, als sie mich in ihrem Schlafzimmer auffaltet. Sabines Anziehsachen liegen sauber gewaschen und schön zusammengelegt bereit. Sie füllt mich mit Damenpullovern, Herrenhemden, Socken und Schu hen der ganzen Familie. Sabine ist happy, als sie mich zuklebt. Alles hat in mich reingepasst. Sie schreibt noch auf mich drauf, was man alles in mir finden kann. Am nächsten Tag bringt sie mich wieder zur Garagen-Sammelstelle von Susi Sammelgern.
Sammelstelle Kleinglattbach Dort wird es immer enger. Immer mehr gefüllte Kollegen wer den neben mir abgestellt. Eines Tages öffnet sich die Garagentür und ein Kleinbus steht davor. Die Klappe geht auf. Ein Fah rer, Susi Sammelgern und einige kräftige Helfer laden mich und meine Kollegen in den Laderaum. Endlich wird es gemütlich warm. Die Reise geht nach Gießen in das GAiN-Zentrallager.
Zentrallager Gießen Am Abend lande ich auf einer Palette in einer großen Halle. Puh, erst mal ausruhen. Auf anderen Paletten liegen viele Kol legen aus anderen Orten Deutschlands. „Wo kommst du denn her, was hast du im Bauch?“ Wir haben uns viel zu erzählen. Gleich neben mir mieft eine andere Kiste ganz schön. Sie schämt sich. Aber was kann sie schon dafür, dass je mand ungewaschene Socken in ihr verstaut hat. Die Arme!
Sortierstraße Gießen Jetzt kommt wieder L eben in die Bude. Ein Gabelstapler stellt mich auf meiner Palette in die Sortier straße. Nach und nach tauchen lau
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„Wir unterstützen GAiN, weil wir erlebt haben, dass die Sachen bei Familien in Not ankommen. Ich weiß, dass es sich lohnt, wenn ich meine Zeit für das Sammeln investiere. Susanne Wiesen leitet seit acht Jahren eine Sammelstelle für Hilfsgüter
ter nette Leute auf. Eine Studentin leert mich aus. Jedes Klei dungsstück schaut sie sich genau an und legt es in eine der ver schiedenen Boxen. Der Inhalt meines linken Nachbarn landet im Mülleimer. Die stinkenden Socken hatten sogar noch Löcher oder keinen passenden Partner. Das mögen die hier wohl gar nicht. Jetzt stehe ich so ganz ohne Inhalt hier rum, so war das aber nicht gedacht, oder?
Lager und Wechselbrücke Eine der Helferinnen nimmt mich in die Hand und ich bekomme einen neuen Inhalt. Sie füllt mich mit Herrenschuhen, sonst nichts. Ich bin stolz, denn ein brauchbarer Herrenschuh ist ein ganz besonders seltenes, aber sehr begehrtes Gut. Ich werde zugeklebt und erhalte einen Aufkleber, auf dem nur Bildchen zu sehen sind. Die Helferin kreuzt auf dem Aufkleber das Symbol für Schuhe, das Symbol für Männer und das Symbol für Allwet ter an. Dann stellt sie mich auf eine Palette, auf der nur Kartons mit Schuhen gelagert werden. Später kommt Lagerleiter Markus mit dem Gabelstapler gefahren. Ich werde mit vielen anderen zusammen gewogen und unser Gewicht wird in eine Liste ein getragen, ich bekomme eine Chargennummer, die Mitarbeiterin Petra in den Computer eingibt. Als unsere Schuhpalette voll ist, hebt Markus mich und meine Freunde mit dem Gabelstapler in einen leeren Container. Sie nennen das hier Wechselbrücke. So wie ich das verstanden habe, ist das ein Lkw ohne Fahrzeug. Also eher nur eine Riesenkiste, die da im Freien auf vier dün nen Metallfüßen steht. Bei der Kälte wäre ich ja lieber im Lager gelandet, aber da ist einfach kein Platz für uns alle. Da liege ich nun, fix und fertig. Und wieder lerne ich neue Freunde kennen. Wir halten uns gegenseitig warm. Zum Glück mieft keiner in meiner Nähe.
Unterwegs auf dem Lkw Oh, jetzt wird es laut draußen. Ein großer Lkw fährt auf den Hof, lässt eine leere Wechselbrücke stehen und will un sere volle Wechselbrücke aufladen und mitnehmen. Auf einmal hebt sich unser ganzer Container, senkt sich wieder und ra stet mit einem lauten Geräusch ein. Dann dauert es noch eine Weile, bis die vier Füße hochgeklappt und gesichert sind. Unser ukrainischer Fahrer bekommt jede Menge Listen in die Hand, bevor er star ten kann. Immer wieder höre ich das Wort Ukraine. Das ist also das Ziel der Reise.
Logistik lohnt sich Schwächt humanitäre Hilfe die örtliche Wirtschaft? Macht es Sinn, gebrauchte Güter zu liefern, die man auch vor Ort kaufen könnte? GAiN bringt z.B. Nahrung für Neuge borene nach Uganda, weil sie dort schwer erhältlich oder viel zu teuer ist. GAiN transportiert Babynahrung nach Nord korea, weil die Kinder in Heimen und Kliniken nicht ausreichend versorgt sind und Mangel leiden. Das Gleiche gilt für medizinische Artikel. GAiN bringt Klei dung nach Lettland oder in die Ukraine für Menschen, die so arm sind, dass sie sich eben keine Kleidung kaufen können. Diese Menschen würden auch ohne unse re Kleidung den Markt dort nicht fördern. Die Billigkaufhäuser von GAiN generie ren Arbeitsplätze und kurbeln die örtliche Wirtschaft damit eher an. Ökologisch ist es sinnvoller und nachhaltiger, gebrauch te, noch gut erhaltene Güter wie Klei dung länger zu verwenden, als sie gleich zu entsorgen. S ogar innerhalb Deutsch lands wächst der Trend, dass Kleidung von mehreren Personen getragen wird. In vielen Ländern, in denen Hilfsgüter ver fügbar, brauchbar und erschwinglich sind, kauft GAiN die Materialien vor Ort, z.B. Lebensmittel im Irak oder Schulmöbel in Haiti.
Logistik kostet • Lettland: Mit 2.300 € Transport kosten können wir Waren im Wert von durchschnittlich 15.000 € nach Lettland bringen. • Irak: Mit 7.500 € Transportkosten können wir Waren im Wert von durchschnittlich 140.000 € in den Irak bringen. • Nordkorea: Mit nur 8.500 € Trans portkosten können wir Nahrung und Schuhe im Wert von durchschnitt lich 100.000 € für Kinderheime oder -kliniken nach Nordkorea bringen.
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>>Thema
„Ich versuche, so oft es geht, dabei zu sein. Manchmal habe ich mehr, manchmal weniger Kapazität. Aber das ist das Tolle, jeder gibt sein Bestes und zusammen bilden wir ein super Team.“ Olga hilft schon seit zwei Jahren beim Sortieren von Hilfsgütern
Auf Reisen Wir fahren, fahren und fahren – immer Richtung Osten. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich ja lieber die Route über die Alpen ge wählt, aber mich fragt ja keiner. Alle viereinhalb Stunden hal ten wir auf einem Parkplatz für große Fahrzeuge und der Fahrer muss 45 Minuten Pause machen, bevor er weiterfahren darf. Nach zehn Stunden Fahrt muss das Fahrzeug elf Stunden lang stehen bleiben. Puh, Polen ist ganz schön groß, und wir müssen da ganz durch bis zur Grenze im Osten. Als wir endlich die EUGrenze und den Zoll erreichen, stehen da schon viele Lkws in einer Schlange und warten. Es dauert richtig lange, bis es wie der weitergeht. Dann sind wir also in der Ukraine. Wir fahren etwa zwei Stunden von der EU-Grenze bis zu unserem Zielort Lutsk. Und wieder kommt eine Zollstation in Lutsk, der Stadt, wo die Ware abgeladen werden soll.
Zoll Ukraine Wir werden in einem Zolllager zwischengelagert, bis die Emp fänger alle nötigen Papiere vorgelegt haben und diese von den Behörden genehmigt wurden. Damit uns niemand klaut, wer den wir mit einer Plombe gesichert. Wir warten, und warten, und warten ... Ich habe es schließlich aufgegeben, die Tage zu zählen. Später erfahre ich, dass wir zwei Monate dort lagen, bis die Plombe gelöst wurde. Ein kleiner Transporter holt uns ab und bringt uns zum eigentlichen Empfänger.
Lager der Gemeinde Lutsk Oh! Hier ist es gut. Ich wurde ordentlich abgeladen und stehe hier auf Palet ten mit einer ukrainischen Auf schrift. Was das wohl bedeutet? Hier würde ich gern bleiben. Die christ liche Gemeinde hat eine Kleiderkammer, in der sich die Menschen aussu chen dürfen, was sie brauchen. Ich wünsche mir,
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dass meine Schuhe je mand trägt, der sie auch zu schätzen weiß.
Kriegsgebiete Ostukraine Och nö, ich wer de wieder aufgeladen. Was soll das? Die anderen Pa kete wissen, wo es lang geht. Wir fahren nach Osten. Dort herrscht schon lange Krieg und es gibt viele Menschen, die alles verloren haben. „Schießen die da noch?“, frage ich die anderen. „Ja“, sagen sie. Mir wird Angst und Bange. Aber die Fahrer scheinen keine Angst zu haben. Sie fahren und fahren. Sie halten an Sta tionen bei zwei christlichen Gemeinden, die Flüchtlinge aufgenommen haben, deren Häuser zerbombt wurden. In der zweiten Gemeinde lagert mich ein junger Mann auf einem Stapel im Gemeindesaal der Kirche. Schon am nächsten Morgen werden meine Freunde und ich auf einen großen Tisch gestellt und geöffnet. Es kommen viele Familien vorbei, die sich genau angucken, was wir so in unseren Bäuchen haben. Bei mir stehen die Män ner mit ihren Frauen besonders lange. Sie probieren die Schuhe und wenn sie pas sen ... flup sind sie weg. Ich bin als erster Karton leer. Und jetzt? Was passiert mit mir? Nein, ich werde nicht weggewor fen. Die Gemeindeleute heben mich gut auf. So ein toller Karton wie ich kann in der Ukraine noch oft verwendet werden. Wer weiß, was ich als Nächstes trans portieren darf? Am liebsten wäre mir Kinderkleidung, z.B. süße Strampelanzü ge für Babys. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Ihr seht, ich bin ganz schön viel unter wegs. Ihr hört von mir, gell? Und bitte seid nett zu unsereinem! Birgit Zeiss
„Mir fehlen die Worte, um unseren Dank auszu sprechen“. Gennadij, Flüchtling in der Ukraine
Logistik für Anfänger Maut
ISO-Seefrachtcontainer
Innerhalb Deutschlands sind unsere Hilfstrans porte von der Maut und der Kfz-Steuer befreit. Jeder Transport mit fremden Lkws muss bei TollCollect zur Befreiung angemeldet werden.
... sind genormte Großraumbehälter aus Stahl, die ein einfaches und schnelles Verladen, Befördern, Lagern und Entladen von Gütern ermöglichen. Am meisten verbreitet sind 20- oder 40-Fuß (Länge ca. 12 m) Container. Wir versenden darin Hilfsgüter, die mit dem Schiff weiter ins Zielland transportiert werden.
Sattelzugmaschine ...ist ein motorbetriebenes Zugfahrzeug, das selbst nicht dazu bestimmt ist, Personen zu befördern oder Güter zu transportie ren. Mit einer Sattelplatte können Sattelauflieger aufgenommen werden.
Sattelauflieger ... sind Anhänger (Länge: 13,68 m), die einen Teil ihres Gewichtes auf die Achsen einer Sattelzug maschine verlagern, mit der sie über eine Sattelplatte samt Königszapfen verbun den werden.
Wechselbrücke
... ist ein austauschbarer Ladungsträger (Länge 7,45 m), der sich – ähnlich wie ein ISO-Container – von dem Lkw trennen lässt. Bei diesen Behältern werden vier Stützbeine an den Seiten heruntergeklappt, danach kann der Lastzug – durch Entlüften der Bälge der Luftfederung – abgesenkt und unter dem abgestellten Aufbau herausgefahren werden. Der Vorteil dieses Systems ist, dass die abgestellten Brücken als Lager raum für unsere Hilfsgüter dienen können und sehr flexibel einsetzbar sind.
Zollpapiere
... brauchen wir für die Ausfuhr der Hilfsgüter ins Ausland (in alle Nicht-EU-Länder).
Glieder- oder Lastzug ... ist eine Kombination aus Motorwagen und Anhän ger mit einer Gesamtmasse von 40 Tonnen. Er wird auch Hängerzug genannt. In Deutschland ist ein Lastzug grundsätzlich auf ein Zugfahrzeug mit einem Anhänger beschränkt. GAiN besitzt vier Motorwagen für Glieder züge. Im Gegensatz zur Sattelzugmaschine können diese die Wechselbrücken aufnehmen und transportieren.
Motorwagen ... ist das Zugfahrzeug eines Gliederzuges.
>>Irak
TRÜMMER fam ie Heimatstädte sind zerstört und vermint. Aber immer mehr Menschen kehren zu rück. Ich lese ihre Berichte aus dem Irak und in meinem Kopf erscheinen Bilder. Bilder, die ich aus Geschichtsbüchern vom Ende des Zweiten Weltkrieges kenne. Da sortieren Menschen in Ruinen mit b loßen Händen brauchbare Ziegel steine, schaufeln Schuttberge weg und schaf fen Platz für Neues. Was in Deutschland vor über 70 Jahren passierte, ist heute wieder bittere Realität für Menschen im Irak. Ich selbst war nie im Irak, aber was die GAiN-Mitarbeiter von ihren Aufenthalten vor Ort berichten und fotografiert ha ben, lässt mich ahnen, was diese Nation durchmacht. GAiN hilft schon seit vielen Jahren Menschen im Irak. Seit Beginn des IS-Terrors 2014 haben wir die Unterstützung geflohener Familien noch einmal deutlich verstärkt. Beim Verteilen der Hilfsgüter nehmen sich unsere Mitarbeiter immer wieder Zeit, die Empfänger zu fragen, wie es ihnen geht.
Kinder im Irak kennen nichts als Krieg und Terror. Und doch haben sie Hoffnung für ihr Land.
Obdachlos im eigenen Land Da ist zum Beispiel Talaal Bassim mit seiner Familie. Zusam men sind sie acht. Im Golfkrieg 1986 wurde er verwundet und ihm fehlt der rechte Arm. Nach der Eroberung seiner christlichen Heimatstadt Karakosch durch den IS floh er mit seiner Familie nach Erbil. Dort lebten alle seit 2014 in einer Anlage, einem unvollendeten Neubau, in dem jeder Familie nur ein oder zwei Zimmer zur Verfügung standen. Der Eigen tümer stellte sie geflohenen Christen zur freien Verfügung. Um dieser Zeit des Wartens und Nichtstuns einen Sinn zu geben, engagierte sich der 64-jährige Talaal in einer christ lichen Gemeinde als ehrenamtlicher Helfer für andere in Not. Im August 2017 traf er den Entschluss, in seine Heimatstadt zurückzukehren und wieder in seinem eigenen Haus zu leben. Er wollte kein Obdachloser im eigenen Land mehr sein. In Erbil zu bleiben und dort eine Wohnung für die große Familie zu mieten, konnte er sich einfach nicht leisten. Selbst für eine kleine Wohnung dort hätte er nicht die Mittel. Wovon auch.
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Die christliche Stadt Karakosch liegt zwischen Mossul und Erbil und gehört nicht mehr zum kurdischen Auto nomiegebiet.
milien Samers Geschäft wurde durch den IS komplett zerstört. Kann und soll er sich eine neue Existenz aufbauen? Wer hilft ihm dabei?
In fast allen Häusern wurden Reifen verbrannt oder Sprengsätze gezündet. Beim Wieder aufbau brauchen die Menschen viel Unter stützung.
>>Irak Jetzt erst recht! Alle Umstände sprachen gegen eine Rückkehr nach Karakosch. Die Lebensbedingungen in der zerstörten Stadt waren und sind noch katastrophal. Nur an ein oder zwei Ta gen pro Woche ist Wasser verfügbar, das noch nicht einmal als Trinkwasser genutzt werden kann. Manche Menschen, die sich damit waschen, bekommen davon Hautkrankheiten. Die Stromversorgung wird oft unterbrochen. Die Straßen sind nicht befahrbar, es gibt kaum medizinische Versorgung. Auch wenn die Schulen wieder geöffnet haben, fehlen Möbel und Ausstattung in den staubigen Klassenzimmern. Immer wieder sterben Menschen oder werden schwer verletzt, wenn eine der vom IS versteckten Bomben oder Minen explodiert. Talaal setzte seinen Entschluss trotzdem um und wohnt in seinem Haus, das er mit Unterstützung eines Hilfswerks und seiner Gemeinde renovieren und wieder einrichten konnte. Außer den vier Kindern leben auch Talaals Eltern im Haus. Sie sind immer wieder krank, wenn sie von dem Wasser trinken, das den Häusern sparsam zugeteilt wird. Die einzige Hilfe, die er als Rückkehrer bisher erhalten hat, kam von Hilfswerken, vor allem von GAiN. Von der Regierung hätte sich noch niemand blicken lassen, meint Talaal. Nach einer Hilfsgüterverteilung sagt Talaal zu einem Mitarbeiter: „Danke für alle Sachen, die wir hier jeden Tag gebrauchen können. Danke, dass wir uns auf euch, eure Hilfe und eure Gebete in dieser schwierigen Zeit verlassen können.“ Birgit Zeiss
In der Al-Tahira-Kirche hatte der IS sein Ausbildungszentrum untergebracht. Die gesamte Bibliothek mit teilweise historischen Büchern wurde verbrannt. Heute feiern die Christen dort wieder Gottesdienste.
SO KÖNNEN SIE HELFEN • Immer noch unterstützt GAiN 300 Familien regelmäßig mit Nothilfepaketen. Mehr als 5.000 andere Familien bräuchten noch solche Hilfe. • Nahrungsmittel und Reinigungsmittel sind im Irak erhältlich und bezahlbar. Unsere Partner kaufen deshalb diese Güter mit deutschen Spendengeldern ein und verteilen die Ware in den Nothilfepaketen. Was dort fehlt und nicht erhältlich ist, möchten wir in diesem Jahr mit insgesamt sechs Hilfstransporten zu den Menschen bringen. Es fehlt an Schuhen, Babynahrung, Damenbinden, Schulranzen, Schulbedarf und Schulmöbeln und bestimmten medizinischen Gütern. • Jeder Transport kostet 7.500 € und transportiert dabei einen Warenwert von 140.000 €. Wir vergeben den Transportauftrag an eine uns bekannte Firma, die sich um Fahrer, Papiere und Zollformalitäten kümmert. Mit jeder Spende geben Sie einer Trümmerfamilie im Irak neue Hoffnung.
Spendenkonto:
GAiN gGmbH, Volksbank Mittelhessen IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55 BIC VBMHDE5F, Verwendungszweck: Irak
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In Samers Haus wurde alles zerstört. Nur ein Teddy und drei Bücher sind unversehrt geblieben.
Noch sehen wir nur die Ruinen. Aber wir gehen in ein neues Land.“ Sahar K., Leiterin unserer Partnerorganisation im Irak
>>Thema
Logistik weltweit
Chefsache Was GAiN-Leiter Klaus Dewald bewegt
Menschen helfen, dabei andere involvieren und ein weltweites Logistiknetzwerk aufbauen. So lauten die drei Ziele, die GAiN sich gesetzt hat. Klaus Dewald erzählt, was sich hinter dem letzten Ziel verbirgt und wie GAiN diesen großen Plan umsetzen will.
ogistik heißt ja eigentlich nur, die richtige Ware zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen. Das sollte in unserer globalen Welt dann ja kein Problem sein. Aber wie oft hören wir davon, wie das scheitert und nicht funktioniert, weil nicht zusammengearbei tet wird. Viele Organisationen haben Schwierigkeiten, es wird sich nicht ver netzt. Ich sehe es als meinen Auftrag, so ein Netzwerk aufzubauen, um auch anderen zu dienen. Und das möchte ich mit einer hohen Professionalität tun. Schon seit Jahren „netzwerken“ wir mit Firmen. Die weltweite kommerzielle Infrastruktur ist ja eigentlich vorhanden.
Wir sind heute in der Lage, punktgenau Dinge in die ganze Welt zu liefern. Geht nicht gibt’s nicht. Der Minimumfaktor sind die Kosten. Wenn ein Container mit dem Helikopter eingeflogen werden muss, ist das natürlich teurer, als wenn ein Lkw fährt und fünf Wochen dafür braucht. Wo etwas nicht bezahlt werden kann, schei tert es – und nicht, weil es nicht geht. Zu sammen könnte man es schaffen!
Jetzt ist die Zeit Mit Sorge sehe ich, dass weltweit immer mehr Christen verfolgt werden. Meine Vision ist, dass so ein Logistiknetzwerk in schlechten Zeiten dann gut funktio niert und Menschen in Not zeitnah helfen kann. Das muss in guten Zeiten vorbe
reitet werden, also jetzt. Deshalb bin ich unterwegs, um zu verknüpfen, zu vernet zen. Große Firmen wie DHL haben nicht die gleiche Vision wie wir, aber sie haben ein Netzwerk aufgebaut. Und so finde ich immer mehr Firmen, die mit uns koope rieren. Im Verborgenen sind schon viele Kontakte da, die ich bei Bedarf anfragen kann. Auch die weltweiten elf GAiN-Bü ros sind miteinander vernetzt. Zusammen bauen wir Logistik-Strukturen auf.
Wir wachsen Weltweit gesehen, sind wir bei GAiN mit unserer Logistik nur ein Tropfen im weiten Meer. Aber wir wachsen. In Deutschland haben wir schon ein Netz von Firmen, die uns Neuware spenden, die uns ihre Kapazitäten zur Verfügung stellen. Wir haben eine Infrastruktur mit 160 ehren amtlichen Sammelstellen aufgebaut. In Sachen Technik und Ausrüstung können wir mit den Großen mithalten. Ein Netz werk funktioniert ja nur, wenn es kompa tibel ist und nicht, wenn jeder sein eige nes System hat. Wir haben uns also darauf eingestellt, haben deshalb das gleiche System wie die ganz Großen, nämlich das Wechselbrückensystem. Auch in anderen europäischen Ländern wächst unser Netz werk von Firmen, die uns zur Seite stehen. Zusammen können wir es schaffen!
„Ein Netzwerk funktioniert nur, wenn es kompatibel ist.“
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GRAFIK : VEKTORPOCKT/FREEPIK
>>Lettland
Ein Container wird zum Heim Mitten in der Nacht wachen sie in ihrem Wohnwagen auf. Draußen schlagen die Feuerflammen lichterloh aus dem kleinen Holzhaus. Es ist ihr Haus. Sie müssen zusehen, wie es bis auf die Grund mauern abbrennt. Diese Nacht im November 2016 w erden sie nie vergessen. Eigentlich wollten sie das Häuschen renovieren, nach und nach. Deshalb wohnten sie in einem Wohnwagen, den die Großmut ter aus ihrem Ersparten finanzierte und zur Verfügung stellte. Aber Vater Peteris Krankheit nahm ihm jede Kraft. Mit einer chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung kann man sol che Arbeiten nicht leisten. Der Brand, ausgelöst durch alte Elek trokabel, erstickte alle Pläne. Die Flammen fraßen nicht nur die Kleidung in den Schränken auf, sondern zerstörten auch alle Ge räte wie Kühlschrank und Waschmaschine. Was tun?
Das Problem Letten sind von Natur aus eher zurückhaltende Menschen. Be vor sie um Hilfe bitten, versuchen sie lieber selbst eine Lösung zu finden. Oder sie verzweifeln und ertränken Probleme im Al kohol. Vater Peteris sank nie so tief. Aber es war die Schwes ter seiner Frau, die die Mitarbeiter von „Tuvu“ um Hilfe für die Notlage nach dem Brand bat. Tuvu heißt unsere lettische GAiNPartnerorganisation, die sich um Menschen in Not kümmert. Die schlimme Lage der Familie war den Mitarbeitern schon vor dem Brand bekannt. Ein kranker Vater, vier Kinder, eine Mutter, die nur gelegentlich arbeiten kann ... Tuvu half ihnen immer wieder mit Hilfsgütern aller Art. Nach dem Brand brachten ih nen die Mitarbeiter als erste Hilfe Kleidung, Decken und Bett bezüge vorbei. Ein neues Haus hatten sie leider nicht im Pro gramm. Oder doch?
Die Lösung Die Idee kam, als GAiN-Leiter Klaus Dewald 2017 mit den Tuvu-Mitarbeitern den jährlichen Sommereinsatz plante. Wel che Familie sollte dieses Mal in den Genuss kommen, dass eine Gruppe von deutschen Reiseteilnehmern ihr Haus renoviert? Die Entscheidung fiel wie immer schwer, und auf einmal wur
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de aus einem Kompromiss eine geniale Idee: Ein Container soll die neue Unterkunft für die Familie von Peteris und Daiga wer den. GAiN Deutschland kaufte den Container, packte ihn mit Fenstern, Türen und Zubehör voll und lieferte ihn nach Lett land. Dort baute eine lettische Glasbaufirma in zwei Tagen den Container so um, dass daraus ein schönes neues Zuhause wur de. Die Firma verzichtete auf ihre Lohnkosten, andere Firmen spendeten Farbe und Dämmmaterial, und eine Gärtnerei ließ es sich nicht nehmen, um den Container herum einen dekora tiven Garten anzulegen. Als es so weit war, beobachteten die Arbeiter von außen durch die neue große Fensterfassade, wie die Familie ihr neues Heim betrat. Die Eltern reagierten zurück haltend, aber die Kinder zeigten ihre Freude deutlich, rannten durch die Räume und entdeckten ihre neue Welt auf ihre Weise. Die Großmutter weinte laut und umarmte einfach alle.
Die Zukunft Wie wird es weitergehen? Der erste Winter im Containerhaus ist gerade überstanden. Ein neues Haus liegt jenseits aller Mög lichkeiten. Die Familie ist glücklich, dass sie ihr Land nicht ver lassen musste, denn dort leben ihre Tiere und wächst das Obst und Gemüse, von dem sie sich weitestgehend ernähren. Die Tuvu-Mitarbeiter kümmern sich weiter um diese Familie und versorgen sie mit dem Nötigsten. Eine große Sorge können sie ihnen leider nicht abnehmen: die Krankheit des Vaters. Alle hof fen und beten, dass Peteris überlebt und wieder gesund wird. Birgit Zeiss
Das Feuer kam mitten in der Nacht. Es ließ nichts von dem alten Wohnhaus üb rig. Zum Glück schliefen gerade alle Fa milienmitglieder in einem Wohnwagen.
Aus zwei mach eins: Die Firma baute nicht nur den Container zum Wohnhaus um, sondern konnte auch noch den alten Wohnwagen mit dem neuen Zuhause verbinden. Der älteste Sohn Ainars freut sich über das neue Heim.
Ein großes Panoramafenster im Wohn-/Schlafzimmer ermöglicht den Blick in die Natur.
Vater, Mutter, Oma und vier Kinder freuen sich über ihr Container-Haus. Auch zwei Cousinen wollten mit auf das Familienbild.
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>>GAiN-Projekte
updates A R M E NI E N Was uns selbstverständlich erscheint, ist es für viele Familien in Armenien noch lan ge nicht. Bei einem unserer Familienbesuche konnten wir eine Waschmaschine und ein Bügeleisen überreichen. „Die Mutter der Familie war zu Tränen gerührt“, erzählt unsere armenische Mitarbeiterin. Andere Familien haben ein Bett, Lebensmittel und Brennholz bekommen. Eine Männergruppe aus Deutschland reiste extra nach Arme nien, um beim Verteilen von Brennholz zu helfen. Der Aufruf um Spenden für ein spe zielles Hörgerät für den zehnjährigen Hovhannes war erfolgreich. Er erhielt das benö tigte Modell und konnte im Februar nun mit einer logopädischen Therapie beginnen.
HAITI Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg des Kinderdorfes bis zur Wiederherstel lung ist erfolgt. Im Januar konnten die Leiter unseres Kinderheims in Léogâne die ersten vier Klassenzimmer der neuen Schule einweihen. Lehrer und Schüler genießen den Platz und die Durchlüftung der Zimmer. Weitere zehn Klassenräume sollen folgen. In den Genuss der neuen Räume kamen zuerst die ältesten Schülerjahrgänge. Die jün geren Schüler müssen weiterhin die provisorische enge Holzbaracke nutzen. Für alle zugänglich ist immerhin die neue Toilettenanlage, die schon für die gesamte Schule fertiggestellt werden konnte. Die vergangene Hurrikansaison konnte Haiti zum Glück keinen Schaden zufügen.
U GA NDA Im Februar hat nach einer langen Ferienpause das neue Schuljahr begonnen. Alle Schüler der Abschlussklasse der Grundschule haben ihre Prüfungen bestanden und können nun die weiterführende Schule besuchen. Leider war die Zeit auch von Krank heit geprägt. Viele Kinder hatten Masern, manche nur eine dicke Erkältung. Ein klei ner Junge starb mit drei Monaten ganz unerwartet – als Ursache nimmt man plötz lichen Kindstod an. Immer wieder schwächen Malaria-Anfälle die Leiter. Lehrer und Teenager gaben sich viel Mühe, die vielen Heimkinder während der Ferienzeit mit allerlei Programmen sinnvoll zu beschäftigen.
IS R A E L Gute und schlechte Nachrichten kommen oft zugleich. Allein zum Jahreswechsel star ben sechs Schützlinge aus unserem Patenschaftsprogramm. Die Schlechte: Es werden immer weniger. Noch leben 150.000 Holocaustüberlebende in Israel. Für sie wol len wir weiterhin da sein und ihnen ihre letzten Tage erleichtern. Die Gute: Eine der führenden jungen Mitarbeiterinnen unserer Partnerorganisation „Helping Hand“ war schwer an Krebs erkrankt. Die Ärzte entließen sie vor kurzem als geheilt und gesund!
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>>GAiN aktiv
REISEN MIT HERZ
So helfen Sie mit!
Helfen mit gebrauchten Gütern Packen Sie gut erhaltene, saubere Kleidung, Schuhe oder Haushaltsgegenstände in stabile Kartons (am besten Bananenkisten), kleben Sie sie gut zu, heften Sie einen Zettel mit dem Inhalt daran und geben Sie sie bei einer GAiN-Sammelstelle in Ihrer Nähe ab. Adressen von Sammelstellen: www.karte.gain-germany.de oder Thomas Steffen: Tel. 0641-97518-66 Thomas.Steffen@GAiN-Germany.org
2018/19
Land entdecken | Menschen helfen
Reisen Sie mit uns in eines unserer Projektländer: L ernen Sie die Menschen und ihre Lebensumstände kennen. Helfen Sie bei humanitären Einsätzen, Bauprojekten oder beim Kinderprogramm. Entdecken Sie das Land bei Ausflügen. Wir bieten folgende Gruppenreisen an:
2018
Armenien 17.8. – 31.8. ................ 790 € zzgl. Flug Deutschland 30.7. – 3.8. .................. 220 € Lettland 5.8. – 18.8. ................ 640 € zzgl. Flug Uganda 22.9. – 6.10. ................ 890 € zzgl. Flug
2019
Armenien Haiti Lettland
16.8. – 30.8. ............... 790 € zzgl. Flug 20.10. – 1.11. .............. 850 € zzgl. Flug 28.7. – 10.8. ............... 640 € zzgl. Flug
Reisen Sie lieber allein? Oder möchten Sie mit Ihren Freunden/Hauskreis eines unserer Projekte kennenlernen und mithelfen? Sprechen Sie uns an, wir gestalten die Reise nach Ihren Wünschen und den Gegebenheiten vor Ort.
Infos und Anmeldung
Daniela Terfloth Tel. 0641-97518-15 oder Reisen@GAiN-Germany.org Internet: GAiN-Germany.org/mitmachen/reisen-mit-herz
Helfen mit Schulranzen Packen Sie ein Päckchen mit Schulmaterial. Wenn Sie sogar noch einen gebrauchten Schulranzen besitzen, füllen Sie diesen mit den Schulmaterialien und geben ihn bei einer der vielen Schulranzen-Sammelstellen ab. In fos über den Inhalt, die Sammelstellen und die Projektumsetzung e rfragen Sie bitte bei der Schulranzenaktion. Kontakt: Silvia Huth Tel. 0641-97518-57 Schulranzenaktion@ GAiN-Germany.org
Firmen spenden Waren Statt einwandfreie, aber nicht mehr im Wirt schaftsverkehr umsetzbare Ware zu ent sorgen, können Firmen diese Güter einfach spenden. GAiN ist regelmäßig auf der Suche nach Baby- und Kindernahrung, Trocken produkten, Hygiene artikeln, Waschpulver oder auch Schulmaterial. Sachspenden bescheinigungen sind selbstverständlich. Kontakt: Harald Weiss Tel. 0641-97518-54 Harald.Weiss@GAiN-Germany.org
Pate werden Es sind die Schwachen an vielen Orten der Erde, die sich nicht selber helfen können: Kinder, Frauen und alte Menschen. Paten schaften sind eine ideale Form, p ersönlich und wirkungsvoll zu helfen. Wir von GAiN vermitteln Paten schaften für Kinder in Uganda, Haiti und Indien, Frauen in Indien und Holocaustüberlebende in Israel. Kontakt: Andrea Scheffler Tel. 0641-97518-53 Patenschaften@ GAiN-Germany.org
G l ob a l A id N e t w or k │ B e w e g t 1-2018
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Unser Enkelkind soll zur Schule gehen!
Gita wohnt bei ihren Großeltern in einer kleinen behelfsmäßigen Hütte. Ihre Eltern leben in einer anderen Provinz Indiens und dort führen sie ihr Dasein in absoluter Armut. Der Vater reinigt Lkws für einen Hunger lohn, den er meist gleich in Alkohol umsetzt. Die Mutter ist eine Tagelöhnerin und verdient kaum etwas. Gita wollte unbedingt die Schule besuchen und lernen. Da aber das familiäre Umfeld extrem schwierig ist und die Eltern kein Geld für die Schule zahlen können, zog Gita zu ihren Großeltern. Obwohl auch diese in Armut le ben, konnte Gita bisher zur Schule gehen. Es ist den Großeltern wichtig, dass ihre Enkelin eine gute Schulbil dung erhält und sie tun dafür alles, was sie können. Gita ist ein sehr wissbegieriges Mädchen. Sie ist nicht nur sehr gut in allen Unterrichtsfächern, sondern zeigt auch großes Interesse und Talent für Origami und Malerei. Sie sollte dringend gefördert und ermutigt werden. Mit einer Patenschaft kann Gita weiter zur Schule gehen und hat damit eine Chance auf gute Bildung.
Werden Sie Pate eines Kindes in Indien Etliche der Heimkinder in Bangalore brauche noch Paten. Das Kinderheim kann die Kosten für Mahlzeiten, Kleidung und Lehrer nur dann bestreiten, wenn genügend Paten regelmäßig spenden. Die Kinder bekommen so eine Zukunftsperspek tive und müssen später nicht mehr so leben wie ihre Eltern.
Eine Patenschaft ist ab 25 € pro Monat möglich. Jedes Kind braucht vier Paten.