CLV-Schulblatt Ausgabe Dezember 2020

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FERNUNTERRICHT

Digitale Lern-Apps und Plattformen

Erfahrungen im Überblick

Während der Corona-Krise wurde der Unterricht von den Klassenzimmern nach Hause verlegt – Distance-Learning war für die Schülerinnen und Schüler und uns Lehrerinnen und Lehrer über Wochen der neue Alltag. Die Sektion Junglehrer/innen berichtet von ihren Erfahrungen und Eindrücken im Fernunterricht, der ja möglicherweise schon wieder abgehalten oder kommen wird. Der Garten der E-Learning Produkte blüht und gedeiht! Es wuchert! Nun ist es an der Zeit Unkraut zu jäten. Wir haben Lern-Apps und Plattformen eingesetzt und wollen unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Christine Neubauer (Volksschule) So habe ich meine Materialien verteilt: Da es sich um eine 1. Klasse handelte, wurden alle Lernunterlagen (Bücher, Hefte, Arbeitsblätter) zu Lernpakten geschnürt und vorbereitet. Die fertigen Pakete wurden für jedes Kind am Garderobenplatz in der Aula zurechtgelegt und jeder Elternteil konnte die Lernunterlagen in einem bestimmten Zeitfenster abholen. Das hat gut funktioniert: Besonders gut funktioniert hat das Abholen und Bringen der Lernpakete, besonders wichtig dafür war die gute Zusammenarbeit mit den Eltern. Mit Hilfe der Hallo! App, der Klassenpinnwand oder dem Klassenhandy gestaltete sich die Kommunikation mit Eltern und Kindern sehr einfach. Ebenso stellte ich meinen Schülerinnen und Schülern selbstgedrehte Videos auf der Klassenpinnwand zur Verfügung, die besonders beim Lernen von neuem Stoff (Zehnerüberschreitung /-unterschreitung) hilfreich waren. Diese Hürden hat es anfangs gegeben: Das rasche Zusammenstellen der Lernpakete für eine unbestimmte Zeit war für mich eine große Herausforderung, besonders für eine 24-köpfige Klasse mit unterschiedlichen Leistungsniveaus (Lerninhalte von der Vorschulstufe – 2. Klasse). Anfangs war schwierig abzuwägen, wie viel Lernstoff ich den Kindern pro Tag zuhause zumuten konnte. Mein Top-Tipp aus der Praxis: „Sprechstunde“ (via Klassenhandy, Hallo! App) zeitlich festlegen – ich muss nicht rund um die Uhr erreichbar sein!

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DEZEMBER 2020 | DAS SCHULBLATT

Barbara Brunner (Mittelschule) Diese Plattform verwende ich regelmäßig: Anton Darum gefällt mir diese Plattform: Anton ist eine Lernplattform, die wirklich viele Übungen für Mathematik, aber auch für andere Fächer zu bieten hat. Die Aufgaben sind interaktiv, gratis und die Kinder bekommen sofort eine Rückmeldung. Bisher gab es damit auch keinerlei technische Probleme und die Kinder sind absolut motiviert, da sie Münzen sammeln, die sie dann für Spiele einlösen können. Die Lehrerinnen und Lehrer können sich jederzeit, den Lernfortschritt anzeigen lassen. Diese Hürden hat es anfangs gegeben: Anfangs habe ich zum Einstieg allen Kindern einen Einstiegscode ausgedruckt, der für die ersten Klassen schwer einzugeben war. Es gibt aber auch die Möglichkeit stattdessen Bilder auszuwählen, was den Einstieg sehr erleichtert! Mein Top-Tipp aus der Praxis: In unserer Mittelschule haben wir MS Teams in Verwendung. Hier kann Anton auch als eigene Registerkarte direkt im Team der Klasse eingebunden werden.

Bernhard Strasser (Mittelschule) Diese Plattform verwende ich regelmäßig: Alte Schule: MS Teams Neue Schule: Google Classroom Darum gefällt mir diese Plattform: MS Teams: Guter, strukturierter Aufbau, easy to use, auch für Schülerinnen und Schüler. Classroom: Ganz ähnlicher Aufbau wie Teams, allerdings kostenlos und dazu auch noch unbegrenzte Speicherkapazität auf Drive. Diese Hürden hat es anfangs gegeben: Schlechte Internetverbindung, Videostream stockt, Kinder haben Mikro eingeschaltet,... Teilweise auch fehlende Verfügbarkeit von entsprechender Hardware. Mein Top-Tipp aus der Praxis: Keep it simple! Nicht gleich alles „zerreißen“ wollen, sondern step by step. Auch für (viele) Lehrerinnen und Lehrer ist das alles Neuland.


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